BIORAMA 85

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AUSGABE 85 — JUNI/JULI 2023. WWW.BIORAMA.EU — ÖSTERREICHAUSGABE P.B.B. — 11Z038861 M — 1060 WIEN KOSTENLOS — ABER ABONNIERBAR UND JETZT ALLE! Europäisches Lieferkettengesetz: Müssen Unternehmen künftig wissen, was sie verkaufen? Neue Nachdenklichkeit: Sorgfaltspflichten für Menschenrechte und Umweltschutz kommen. — 14 Ewige Eiszeitstimmung: Am Anfang war der Schnee, am Ende gibt es Eiscreme. — 41 Super Sommertagsachen: Damit kannst du ordentlich baden gehen. — 44 .85

WAS ICH WISSEN MUSS, MACHT MICH HEISS

Unternehmen, die ihre Produktionsprozesse nicht nur nach den Gesichtspunkten Preis und Produktqualität im engeren Sinne organisieren, sondern die ihr ganzes Tun darauf aufbauen oder dazu umbauen, nichts verkaufen zu wollen, in dem Umweltzerstörung und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen stecken, gibt es viele. Genauso wie es die KonsumentInnen gibt, die sich informieren und eine Menge Zeit und Geld investieren, um Produkte zu bekommen, die solchen scheinbaren Sonderwünschen entsprechen – und durch diese ihre vielbeschworene Macht der KonsumentInnen die Normalität ein bisschen zum Besseren verschieben. Gemeinsam haben beide das milde Lächeln, das sie mitunter ernten, wenn sie die Motive für ihr Verhalten darlegen.

Wer wisse schon, was wirklich drinsteckt in einem Produkt? Wie viele KonsumentInnen gebe es denn schon, die das wirklich zu schätzen wüssten? Und selbst wenn man vielen Gütesiegeln vertraue – wie solle man denn abwägen zwischen menschenrechtskonform und plastikfrei und biodiversitätsfreundlich und wer sich da noch auskennen? Kann ja nicht sein, dass man den täglichen Einkauf nicht ohne Chemie- und Völkerrechtsstudium absolvieren kann. Berechtigte Einwände zwar, doch vor allem: ein Grund mehr, etwas zu ändern. Es muss nicht vom KonsumentInnenwunsch abhängen, ob Unternehmen überhaupt wissen wollen, was in den Produkten steckt, mit denen sie handeln. Sie könnten es auch wissen müssen.

Wir wünschen gute Lektüre!

IMPRESSUM

HERAUSGEBER Thomas Weber CHEFREDAKTEURIN Irina Zelewitz AUTORINNEN GeorgAnder,Iwona Dullinger, Christian Gigler, Martin Mühl, Ursel Nendzig, Jürgen Schmücking, Thomas Weber GESTALTUNG Patricia Enigl, Nanna Kaiser, Flö Rastbichler, Stefan Staller COVER Flö Rastbichler, Stefan Staller LEKTORAT Barbara Ottawa ANZEIGENVERKAUF Herwig Bauer, Tanja Grossauer-Ristl, Thomas Weber DRUCK Walstead NP Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten PRODUKTION & MEDIENINHABERIN Biorama GmbH, Windmühlgasse 9/14, 1060 Wien GESCHÄFTSFÜHRUNG Martin Mühl

KONTAKT Biorama GmbH, Windmühlgasse 9/14, 1060 Wien; www.biorama.eu, redaktion@biorama.eu BANKVERBINDUNG Biorama GmbH, Bank Austria, IBAN AT44 12000 10005177968, BIC BKAUATWW ABONNEMENT biorama.eu/abo ERSCHEINUNGSWEISE BIORAMA 6 Ausgaben pro Jahr ERSCHEINUNGSORT Wien.

BLATTLINIE BIORAMA ist ein unabhängiges, kritisches Magazin, das sich einem nachhaltigen Lebensstil verschreibt. Die Reportagen, Interviews, Essays und Kolumnen sind in Deutschland, Österreich und der ganzen Welt angesiedelt. Sie zeigen Möglichkeiten für ein Leben mit Qualität für den Menschen und den Planeten Erde. Ohne dabei den Zeigefinger zu erheben. BIORAMA erscheint sechs Mal im Jahr. Zusätzlich erscheinen wechselnde BIORAMA-Line-Extentions.

COVER ISTOCK.COM/PACI77, THENOUNPROJECT.COM BILD BIORAMA/MICHAEL MICKL
BIORAMA 85 EDITORIAL, IMPRESSUM 4

85 INHALT 52

IM SCHATTEN DER BURG

Im Norden Istriens, unweit der kroatisch-slowenischen Grenze liegt ein kleines malerisches Dorf nahe einer alten Ruine. 278 Menschen leben hier. Es ist still, und trotzdem ist einiges in Bewegung.

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14 Von der Pflicht, sich zu bemühen

Lieferkette: Ein Hoch auf die Macht der Unternehmen!

21 Smartes Gesetz für fairere Handys?

Anna Leinter von Global 2000 im Interview über ein Lieferkettengesetz der EU.

28 Aus kleinen Samen, mit großer Wirkung

Leinöl ist eine der wenigen pflanzlichen Quellen für große Mengen an Omega-3-Fettsäuren.

37 WG-Tier

Tierisch gute Mitbewohner.

41 Eiszeitstimmung

Über die Geschichte und den Geschmack von Eis.

44 Leave no Trace

Leichtes Gepäck für den Badeausflug.

46 Senf zu Senf

Kostnotizen zum Thema Biosenf.

46 Unkrautküche

Gierschsenf selbst gemacht.

48 Rauchzeichen

Anregende Grillrezepte.

52 Im Schatten der Burg

Im Norden Istriens entsteht ein kulinarischer Hotspot, in der sonst recht verschlafenen Gegend.

59 Schäumende Äpfel

Worauf legen CiderproduzentInnen besonders viel Wert?

62 Rezensionen

MARKTPLATZ

30 Marktplatz Kosmetik

46 Marktplatz Food

KOLUMNEN

64 Aus dem Verlag

66 Elternalltag

03 Editorial 06 Bild der Ausgabe
LeserInnen
Street Talk
09
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Global Village
BILD JUERGEN SCHMUECKING 5 BIORAMA 85 AUFTAKT

EISZEITSTIMMUNG

Es ist jetzt Zeit, um über einen kulinarischen Dauerbrenner warmer Tage nachzudenken. Eis.

BADEN GEHEN

Badesachen, die das harmlose nasse Vergnügen nicht an den Auswirkungen ihrer Produktion scheitern lassen.

SENF ZU SENF

Die Redaktion hat sich Senf auf der Zunge zergehen lassen. Hier die hinterlassenen Eindrücke.

SCHÄUMENDE ÄPFEL

Cider ist je nach Ausführung leichtes Sommergetränk oder komplexe Speisenbegleitung.

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BILD ISTOCK.COM/PUSIT771, FRIJA OMINA, BIORAMA,BIO-OBSTHOF LINDNER 46
6
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HOLZBAU FÜR DEN WALD?

BILD: MARTIN LANG

Das Architekturbüro White Arkitekter hat sich der nachhaltigen Architektur verschrieben – darunter verstehz es eine, die »bleibende Werte für die jetzige und künftige Generationen schafft«. Es bleibt aber nicht bei schönen Worten und Leuchtturmprojekten, das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, seinen Betrieb bis 2030 so weit umzustellen, dass nur mehr klimaneutrale Projekte entwickelt und umgesetzt werden. Wie das gehen soll, ist in einer Roadmap festgelegt und veröffentlicht. Entscheidend für den Erfolg ist laut Unternehmen ein Fokus auf der Weiterentwicklung von »Timber Technologies« – dem Umgang mit dem Werkstoff Holz. Auf Einladung der Kuratorin der Architekturbiennale in Vene-

BILD MARTIN LANG 7 BIORAMA 85 BILD DER AUSGABE

dig leuchten sie daher in ihrem Beitrag zum »Laboratory of the future« eine Frage von unterschiedlichen Perspektiven aus: »Wie finden wir ein Gleichgewicht zwischen dem Wald als Rohmaterial einerseits und dem Schutz von Biodiversität und wertvollen Ökosystemen andererseits?«. Die Antworten geben drei Dokumentarfilme – zum Wald, zur Holzindustrie und zu einem Holzbauprojekt – dem 20-stöckigen Sara Cultural Centre in der schwedischen Stadt in Skellefteå. Anhand dieses Beispiel modernen Holzbaus wird aufgerollt, wie große Architekturprojekte den Wald beeinflussen.

Die 18. internationale Architekturbiennale in Venedig läuft seit 20. Mai und bis 26. November 2023. whitearkitekter.com.

8

Tolle Preise noch bis 20. Juni beim Fotowettbewerb gewinnen!

AUCH DAS IST EIN NATIONALPARK GARTEN.

nationalparkgarten.at

WIR MÜSSEN REDEN …

LeserInnen an und über uns –Mails, Tweets und hoffentlich Liebesbriefe an die Redaktion – und unsere Antworten.

BETRIFFT:

»Sehr geehrte Damen und Herren, Hiermit kündige ich die Zeitschrift zum nächsten Termin. Großer Artikel – immer nur www Fax usw. Hatte mir BIORAMA umweltfreundlicher vorgestellt.«

– EINE ABONNENTIN, per Post

Liebe Frau R.!

Wir möchten uns für Ihre Kritik bedanken und verstehen, dass Sie sich Sorgen angesichts der Klimafolgen unserer digitaler werdenden Leben machen. Wir halten das für keinen ausreichenden Grund, digitale Informationen nicht zu nützen und bedauern, dass Sie unsere Inhalte gar nicht mehr lesen möchten, weil wir laufend auch auf die Informationsmöglichkeiten digitaler Medien hinweisen. Wir sind ein stolzes Printmagazin, es gibt uns seit jeher auch online, und wir werden weiterhin versuchen, auch in unserer gedruckten Ausgabe auf wertvolle Inhalte unserer und anderer Websites hinweisen. Wir weisen allerdings den Vorwurf, in unseren Beiträgen Faxnummern zu verbreiten, kategorisch und entschieden zurück.

Es ist nicht einfach, die ökologischen Konsequenzen verschiedener Handlungen zu vergleichen –wir haben uns in einer vergangenen Ausgabe schon intensiv mit den ökologischen Auswirkungen der Digitalisierung unseres Alltags beschäftigt und hier auch nicht mit Zahlen gespart (wir ersparen allerdings ihnen nun den Link zur Onlineausgabe, es handelt sich um unsere Heftnummer 65).

BETRIFFT:

ELTERNALLTAG »WO IS MEIN BURLI?

in biorama 81 (Oktober/November 2022)

»Ursel, Seit tatsächlich Jahren liegt auf (bzw. mittlerweile ganz unten) meinem To-Do-Stapel der nicht ganz dringenden Dinge eine BIORAMA-Ausgabe mit deiner Kolumne, auf die ich Dir unbedingt schreiben wollte. Es kam bisher nicht dazu –Du weißt selbst – die Kinder, der Mann, die Eltern, die Zahnärztin, der Ausflug, die Steuererklärung … aber jetzt, nachdem Du wieder sooo treffend formuliert hast (»Wo ist mein Burli?«), muss ich Dir einfach endlich sagen: Du schreibst genial. Jeder Satz sitzt. Und trifft die Sache auf den Punkt. Großartig. Ich freu mich auf die weiteren Ausgaben,«

– MONIKA KREINER, per Mail

Vielen Dank, dass Sie ihre Begeisterung für den Elternalltag mit uns teilen! Wir teilen sie auch in der Redaktion und hoffe, auch Ursels Burlis bleiben dem Alltag mit dem Elternalltag gewogen.

ABO
Bitte mehr davon an redaktion@biorama.eu!
81 P.B.B. 11Z038861 1060 WIEN KOSTENLOS — ABER
WIR
LOREM IPSUM DOLOR Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Lorem Ipsum: Lorem lorem lorem 00 Lorem Ipsum: Lorem lorem lorem 00 Lorem Ipsum: Lorem lorem lorem 00 AUSGABE
2022.
BIORAMA 85 LESERINNEN 10
ABONNIERBAR
BEWUSSTJETZTLEBEN
OKTOBER
WWW.BIORAMA.EU

ANDREA

54, Verwaltungsfachangestellte

Im Hinblick auf Lebensmittel liegt mir sehr das Wohl der Tiere am Herzen. Wenn sie zur Produktion von Nahrung schon sterben müssen, dann nur in Maßen und bitte mit Würde. Ich sehe deutlich einen Zwiespalt zwischen Profit der eingefahren wird und Existenzen in ärmeren Herstellungsländern.

SUSANNE

65, Galeristin

Das Herkunftsland und die Haltungsformen von Nahrungsprodukten sind für mich von hoher Relevanz. Ich frage mich aber leider oft, wie wahrheitsgetreu die getroffenen Aussagen wirklich sind. Darum orientiere ich mich am liebsten an regionalen Waren, mit möglichst geringen Transportwegen.

BEN

34, Softwareentwickler

Eine große Bedeutung für mich haben bei Nahrungsmitteln die Informationen über Inhaltsstoffe der Produkte. Wenn man »Fairtrade« auf der Verpackung liest, fühlt man sich ja schon besser, aber informiert man sich trotzdem kritisch über die Herstellung? Unternehmen betreiben Greenwashing und labeln Produkte zum Beispiel »Fairtrade«, doch haben hintenrum trotzdem alles im Argen liegen … Trotzdem kaufe ich wo ich kann Bioware, wenn der Preis ähnlich ausfällt wie bei konventioneller.

CHARLOTTA

21, Medien-Studentin

Mir ist grundsätzlich wichtig, dass ich entnehmen kann, welche Inhaltsstoffe das Produkt enthält, und dass sie »chemiefrei« sind. Darüber hinaus zählt für mich auch sehr der Fußabdruck, den der Kauf hinterlässt: Werden die Menschen fair bezahlt, die es hergestellt haben, und wird nach moralisch vertretbaren Werten produziert?

BIORAMA 85 STREET TALK 11
DIE
INTERVIEW UND BILD GEORG ANDER STREET TALK WIR FRAGEN, 6 NEUGIERIGE ANTWORTEN.
WAS WILLST DU ÜBER
PRODUKTION EINES JEDEN PRODUKTS, DAS DU KAUFST, WISSEN?

Wer sagt, dass Fernbeziehungen nicht funktionieren?

KLAUS

63, Rentner

Ich achte beim Kauf vor allem auf die Qualität eines Produktes und setze es für mich immer ins Preis-LeistungVerhältnis. Bei der Produkten sind für mich Informationen über die Herstellung (Herstellungsland, Herstellungsverfahren) relevant.

FRANCOIS

39, Architekt

Wir beziehen einen Großteil unserer Einkäufe vom Wochenmarkt. Die meisten Produkte sind regional produziert und so vermeiden wir einige Mengen an Verpackungsmitteln. An sich müsste man ebenso mehr auf die Belastung durch Sprüh- und Schutzmitteln in der Produktionskette achten. Wir wollen uns zukünftig mehr darüber informieren, aber es ist schon schwierig, da den Überblick zu behalten.

Wir arbeiten mit Bio-Bäuerinnen und -Bauern weltweit zusammen, denn in unserem Klima kann nicht alles optimal wachsen. Das Geheimnis unserer erfolgreichen Fernbeziehungen: Wir handeln fair, direkt und auf Augenhöhe. Wir bauen langjährige Lieferbeziehungen auf und fördern regionale Strukturen auf der ganzen Welt. Unsere Bio-Bäuerinnen und -Bauern bauen weltweit rund 200 Bio-Kräuter, -Gewürze und -Kaffee an. Wir beziehen rund 60 % der Rohwaren aus direktem Handel. Das bedeutet, dass wir direkt beim Bio-Bauernhof einkaufen oder über AnbaupartnerInnen beziehen. Durch persönliche Besuche überprüfen wir ökologische und soziale Aspekte bei der Erzeugung und die Qualität der Rohstoffe.

So vermeiden wir Zwischenhandel, Preisspekulationen und ermöglichen den LieferantInnen langfristige Wirtschaftsperspektiven. Unser verantwortungsvolles Handeln haben wir in unserem Verhaltenskodex (Code of Conduct) niedergeschrieben, der sich an internationalen Richtlinien orientiert und soziale Standards in unserer Lieferkette sichert. Rohstoffe, die wir nicht über direkten Handel beziehen, kaufen wir bei langjährigen PartnerInnen ein, zu denen ein gefestigtes Vertrauensverhältnis besteht.

So kann es für jede und jeden in der Lieferkette fair zugehen – und wir SONNENTOR Produkte anbieten, die auch in diesem Sinne richtig wertvoll sind.

www.sonnentor.com/esgehtauchanders

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG VON SONNENTOR
Es geht auch anders!
Johannes Gutmann, SONNENTOR Gründer

Gut für mich, gut für meine Welt!

Seit 2014 bietet die grüne BIPA Marke bi good eine nachhaltige Alternative.

Durch das NATRUE-Siegel für zertifizierte Naturkosmetik und die Veganblume für vegane Produkte leistet bi good einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt. Die Pflegeprodukte werden ohne synthetische Duftstoffe, Silikone, Parabene und Inhaltsstoffe auf Mineralölbasis hergestellt und sind zu 100% frei von Gentechnik, vegan und tierlieb. Wer bei der Körperreinigung lieber auf einen echten Alleskönner setzt, freut sich über die bi good Feste Männer Duschpflege 4in1 Alpenkräuter & Aktivkohle, perfekt für Körper, Haar, Gesicht und Bart. Trockene Hände können mit der bi good Feste Handpflege Hanf & Sheabutter verwöhnt werden. Auch unsere Füße freuen sich über sanfte Pflege, die bi good Feste Fußpflege Zitronenmelisse & Sheabutter versorgt die Haut noch mit ausreichend Feuchtigkeit.

EUROPA: RICHTIG FETTE HAARE

Abgeschnittenes Haar kann genutzt werden, um Gewässer von Öl zu befreien: »Hair help the Ocoeans«.

Haare nehmen Fett auf. So lange sie auf dem Kopf sind, in erster Linie das Fett von der Kopfhaut. Dafür verantwortlich ist ihre Oberflächenstruktur, die grob jener eines Nadelbaumzapfens ähnelt und damit ein rein physikalisches Prinzip. Dies gilt nicht nur für menschliches Haar. Es gibt Bienenarten, die über Haare auf ihren Beinen Öl-Pollen-Mischungen aufnehmen und ihren Nachwuchs damit zu ernähren.

Abgeschnittene Haare verlieren diese Funktion nicht und so sammeln Friseure in Österreich und Deutschland nach französischem Vorbild (Coiffeurs Justes von Thierry Gras) abgeschnittenes Haar und machen daraus Filter, die Öle aus dem Meer sowie Flüssen und Seen binden können. Auch nach Öltankerunfällen und ganz ohne Einsatz von Chemikalien. Die Haare werden dazu in Netze wie alte Nylonstrumpfhosen gestopft und als Ketten durch die Gewässer gezogen – ein Kilo Haare soll bis zu 8 Liter Öl aufnehmen können. Immer mehr österreichische (wie nun auch Minusplus) und deutsche Friseure schicken die ihrer Kundschaft abgeschnittenen Haare an Hair help the oceans. Die Haare können bis zu acht mal gereinigt und wieder eingesetzt werden.

hair-help-the-oceans.com

MARTIN MÜHL
BILD HAIR HALP THE OCEANS BIORAMA 85 GLOBAL VILLAGE
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG VON BIPA

BAYERN:

NACHHALTIGER BIERGENUSS

Das Projekt »Faire Wiesn« möchte für mehr Nachhaltigkeit am Oktoberfest sorgen.

5,7 Mio. Menschen besuchten 2022 das Oktoberfest. Große Feste wie dieses ziehen viel Publikum an, prägen eine Region – und könnten Leuchtturmprojekte für mehr Nachhaltigkeit bei Großveranstaltungen sein. Das würde dem weltweit größten Volksfest bisher noch kaum jemand unterstellen. Doch die Münchner Initiative Nachhaltigkeit (MIN) will zeigen, was möglich ist. Ein wichtiger Ansatz ist etwa, den Bio-Anteil der Speisen und Getränke zu erhöhen, wie Thomas Lang, Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ), betont: »Mehr Bio auf der Wiesn ist bereits jetzt machbar, die bayerische ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft steht bereit. Eine Ausweitung des Bioangebots auf der Wiesn hat Signalwirkung und unterstützt den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft.« Weitere Vorschläge hat die Initiative, zu deren Mitgliedern mehr als 30 Organisationen und Verbände aus den Bereichen Klima- und Tierschutz und Landwirtschaft zählen, in einem Forderungskatalog zusammengefasst – sie umfassen sowohl mehr fair gehandelte Produkte auf der Wiesen als auch fairere Arbeitsbedingungen und mehr Bewusstsein für gesunde Ernährung auf der Veranstaltung.

m-i-n.net/faire-wiesn

Urlaub im Weltunikat

Nachhaltige Urlaubsfreuden im Rogner Bad Blumau.

Sie träumen von Urlaub, unabhängig von Wetterlaunen? Wir nehmen Sie mit an einen märchenhaften Ort. An einen Ort, an dem Sie Leichtigkeit und Lebensfreude verspüren. In das einzigartige Vulkania® Urmeer eintauchen. Schwebend die Zeit vergessen und unendlich Ruhe, Wärme und Geborgenheit spüren. Sie können an heißen Sommertagen in der Hängematte im Schatten der Bäume schaukeln oder die Sonne auf der Haut spüren. An Regentagen verzaubert die unbeschwerte Fröhlichkeit der Architektur, deren Farben an diesen Tagen besonders leuchten.

EINZIGARTIGES VULKANIA® URMEER

Die Vulkania® ist Meer und mehr. In ihr kann man baden wie im Meer, dem hohen Salzgehalt sei Dank, aber sie ist auch besonders heiß. Sie sprudelt mit Eigendruck aus einer Tiefe von rund 3.000 Metern und hat bei Austritt immer noch 104° C. Bevor sie im Heilsee für Badefreuden sorgt, wird sie noch zur Energiegewinnung genutzt.

Sommer in Himmelblau ab EUR 119,– pro Person/Nacht inkl. regionaler Halbpension.

blumau.com

BILD YAVOR LALEV ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG VON ROGNER BAD BLUMAU

VON DER PFLICHT, SICH ZU BEMÜHEN

Lieferkette: Ein Hoch auf die Macht der Unternehmen!

»Wollen wir uns verpflichten, uns für die Einhaltung von Klima- und Umweltschutzabkommen und Arbeitsrecht auf der Welt auch zu interessieren und zu bemühen?« – So könnte man die Fragen zusammenfassen, die sich unsere BürgerInnenvertreterInnen in einem der derzeit laufenden europäischen Gesetzgebungsprozesse zur Verbesserung der Auswirkungen unseres Wirtschaftens und Lebens auf globale Arbeitsbedingungen und Umwelt und Klimaschutz in unserem Namen stellen.

Zu Menschenrechten, Klima- und Umweltschutz existieren freilich, wenn auch noch

zu zahnlos, längst internationale Abkommen – und auch die EU und ihre Mitgliedsstaaten entwicklen ihre gesetzliche Standards hierzu langsam weiter. Für die Einhaltung dieser Standards außerhalb der EU ist aber innerhalb der EU meist schlicht keiner mehr zuständig.

Wir diskutieren über die 4-Tage-Woche, importieren aber Dienstleistungen und Waren aus Kinder- und Sklavenarbeit. Wir sind stolz auf die Trinkwasserqualität unserer Seen, kaufen uns aber Nordic-Walking-Outfits, die bei der Produktion des Ausgangsmaterials schon dafür gesorgt haben, dass es jetzt überall auf der Welt Teflon in die Gewässer regnet.

TEXT
15 BIORAMA LAW AND ORDER

Aromatische Gewürze

Bestes

Bio-Fleisch

Knackiges

Bio-Gemüse

Ein Unterschied zwischen der Ausbeutung (wo)anders lebender menschen und der Ausbeutung woanders befindlicher Natur: Bei Umwelt- und Klimazerstörung ist es schlicht nicht möglich, den Schaden an einem Ende der Welt zu verursachen und nur den Nutzen zum anderen Ende der Welt, zu anderen Menschen zu bringen. Dass wir nun erst als Konsequenz der Bedrohung unserer Lebensgrundlage (Klimakrise und Biodiversitätsverlust) wissen wollen, welche Wirtschaftsweise im globalen Süden durch unsere Importe verursacht wird, nun, wo wir zu spüren beginnen, dass wir die Schäden nicht dort belassen können, wird die Glaubwürdigkeit des europäischen Zeigefingers nicht stützen. Um so größer könnte da unsere Bereitschaft werden, unterstützend beizutragen, wenn wir von den Ländern des globalen

Erfrischende Getränke

Im Sommer wird die Küche nach draußen verlegt und der Griller angeheizt. Mit Bio auf dem Grill liegst du dabei richtig. Alles, was dein Bio-Herz begehrt, findest du bei uns am ADAMAH BioHof.

www.adamah.at/grillerei

BILD ISTOCK.COM / HONGLOUWAWA
Flaumiges Gebäck
Veggie Grillgenuss

(Loi sur le) »Devoir de Vigilance«

verpflichtet große französische Unternehmen dazu, Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass ihre direkten Lieferanten soziale und umweltbezogene Standards einhalten. Es zielt darauf ab, Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden in den globalen Lieferketten zu verhindern. Das Gesetz betrifft Unternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitern in Frankreich oder mehr als 10000 Mitarbeitern weltweit.

Südens Umstellung auf klima- und umweltverträgliche Wirtschaftsweisen verlangen.

Hinzukommt, dass die Klimawende – wie auch das Wachstum des fossilen Zeitalters –Ressourcen benötigt, die maßgeblich aus Weltregionen importiert werden, in denen Klima-, Umweltschutz und Arbeitsrechten, aber etwa auch Demokratie und Investitionssicherheit oft kaum zur Geltung verholfen wird. Im Rahmen des Milliardenpaketes European Green Deal werden Gesetze, öffentliches und privates Geld umgelenkt zu Wirtschaftszweigen und Wirtschaftsweisen, die fast zwangsläufig mit Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung verknüpft werden. Wenn dem nichts zur Eindämmung der Ausbeutung entgegengesetzt wird, unterwandert das einerseits die Effekte der Ökologisierungsmaßnahmen des Green Deal, andererseits womöglich aber auch einen Teil der Legitimität des Europäischen Projekts nach innen und außen.

DIE IDEE WAR ALT, ABER DIE WELT NUN BEREIT

derarbeit, Sklaverei, Umweltverschmutzung oder Verlust der biologischen Vielfalt, zu ermitteln und erforderlichenfalls zu verhindern, zu beenden oder abzumildern«. Und diese Tätigkeiten schließen die ihrer Zulieferbetriebe mit ein. Dazu baut sie auf menschenrechtliche als auch umweltbezogene Sorgfaltspflichten und Vorgaben für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung, die auf den Geschäftsbereich und das einzelne Unternehmen abgestimmt durchgeführt werden sollen.

PRINZIPIENFRAGEN

LkSG – Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz

richtet sich an Unternehmen einer bestimmten Größe mit Sitz oder Niederlassung in Deutschland: Seit dem 1. 1. 2023 gilt es für alle Unternehmen mit mehr als 3000 Beschäftigten, ab 2024 für Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten.

Da die Entscheidungen darüber, mit welchem Ausgangsmaterial und wessen Arbeitskraft wo in der Welt produziert und gearbeitet wird, private (und eigentlich auch staatliche, aber von denen ist hier nicht die Rede) Unternehmen treffen – sollen künftig auch diese ihre eigenen Lieferketten durchleuchten müssen. Nach jahrelangen Forderungen von zivilgesellschaftlichen Organisationen hat die Europäschen Kommission im Februar 2022 (nachdem sie mit dem European Green Deal bereits den größeren Rahmen vorgelegt hatte) einen Entwurf für ein »Lieferkettengesetz« präsentiert, dass den Unternehmen diese Verantwortung aufträgt. Genauer gesagt handelte es sich um einen Entwurf für eine Richtlinie »zur nachhaltigen Unternehmensführung«, die sogenannte Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD).

Sie soll Unternehmen gesetzlich verpflichten, »negative Auswirkungen ihrer Tätigkeiten auf die Menschenrechte und die Umwelt, wie Kin-

Darüber, ob das EU-Lieferkettengesetz sich die der beiden Mitgliedsstaaten Frankreich und Deutschland zum Vorbild nehmen soll wurde viel diskutiert – mehr aber über die scheinbaren Details der Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele wie auch darüber, für welche Teile des Produktzyklus das Gesetz gelten soll. Insgesamt kam im Mai 2023 Nervosität auf, ob die ParlamentarierInnen die in den Ausschüssen verhandelten Positionen auch beim Votum mittragen werden – die Mehrheit der Abgeordneten hat das. Nach dem Rat im vergangenen Dezember hat also am 1. Juni auch das Europäische Parlament mit 366 Abgeordneten dafür zu 225 Abgeordneten dagegen (bei 38 Enthaltungen) eine Position festgelegt und den Richtlinienentwurf damit in den Trilog geschickt. Die Verhandlungspositionen unterscheiden sich etwa darin, für Unternehmen ab welcher Größe die Gesetze gelten oder ob Dienstleistungen vom Gesetz miterfasst werden.

WAS STEHT IN DEN KOMMENDEN MONATEN AUF DEM SPIEL?

Die Parlamentsposition sieht vor, dass Unternehmen – und Tochterunternehmen – die Auswirkungen ihrer Partner in der Wertschöpfungskette bewerten, schreibt das Europäische Parlament in einer Aussendung – »und zwar nicht nur bei den Zulieferern, sondern auch im Zusammenhang mit dem Verkauf, dem Ver-

17 BIORAMA LAW AND ORDER
@philipp_lehner Folge mir auf ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG VON ALPLA
#PLASTICISFANTASTIC Ich zeige dir warum!

trieb, dem Transport, der Lagerung und der Abfallbewirtschaftung«.

FÜR WEN SOLL DAS GESETZ GELTEN?

Laut Entwurf in der Fassung des EU-Parlaments für europäische Unternehmen (in der EU ansäßig) und in der EU tätige Firmen aus Drittstaaten ab 250 Mitarbeitenden und mehr als 40 Millionen Euro Umsatz weltweit fallen unter das europäische Gesetz.

So auch Muttergesellschaften mit mehr als 500 Beschäftigten und einem weltweiten Umsatz von über 150 Millionen Euro. Und zwar unabhängig davon, in welcher Branche sie tätig sind.

Außerdem soll etwa die Erstellung eines Übergangsplans zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5° als Teil der Sorgfaltspflichten der Unternehmensleitung vorgeschrieben werden. Und: Die Dokumentation darüber, wie den Sorgfaltspflicht eines Unternehmens nachgekommen wird, soll öffentlich einsehbar sein. Und zwar über das derzeit ebenfalls im Trilog befindliche zentrale europäische Zugangsportal (European Single Access Point, ESAP). Dort sollen künftig jene Informationen gesammelt werden, die nachhaltige Unternehmen auf dem europäischen Kapitalmarkt für AnlegerInnen besser erkennbar machen sollen. Sie ist das Werkzeug, mit dem der Green Deal privates Kapital in die Finanzierung seiner Nachhaltigkeitsziele lenken will – da die Kommission berechnet hat, dass öffentliche Haushalte bei Weitem nicht ausreichen werden, um die Wirtschaftsweise so zu verändern, dass wir die EU-Klimaziele erreichen.

WAS, WENN NICHT?

Wenn nun Unternehmen diesen Informationspflichten nicht nachkommen, oder ihre Sorgfaltspflichten verletzen, sieht der Gesetzesentwurf vor, dass die Mitgliedsstaaten die Einhaltung des künftigen Gesetzes überwachen und durchsetzen. Erstens durch behördliche Kontrolle, einschließlich Bußgeldern – aber zweitens auch durch eine zivilrechtliche Haftung. Unternehmen werden im Schadensfall scha-

denersatzpflichtig – Betroffene in Europa oder auch im globalen Süden könnten so, etwa unterstützt durch europäische oder internationale NGOs – ein nicht-europäisches Unternehmen für die Menschenrechtsverletzungen eines Zulieferbetriebes mit Gerichtsstandort in der EU klagen. Damit bekämen internationales Recht zum Schutz von Ressourcen und Menschenrechten eine bisher nicht dagewesene privatrechtliche Entsprechung.

Zudem soll die behördliche Kontrolle, die die EU-Mitgliedstaaten einzurichten haben werden, nicht nur Verstöße anprangern, sondern zum Beispiel auch Geldstrafen von mindestens 5% des weltweiten Nettoumsatzes veranlassen dürfen. Nicht-EU-Unternehmen könnten aufgrund von Verstößen gegen das künftige Gesetz von der öffentlichen Auftragsvergabe in der EU ausgeschlossen werden. Die Erwartungen, wie sehr dieses Gesetz unsere Wirtschaftsweise ändern wird, unterscheiden sich stark, es scheint Konsens darüber zu geben, dass die Richtlinie für ein Lieferkettengesetz sicherstellen wird, dass sich Unternehmen künftig systematisch damit auseinandersetzen müssen, wie sich ihre Geschäftstätigkeit auf Umwelt, Klima und die Wahrung von Menschenrechten auf der ganzen Welt auswirkt.

Die Hoffnungen, dass die Richtlinie um den Jahreswechsel beschlossen werden kann, sind groß. Wenn das gelingt, müssten alle EU-Staaten die Richtlinie bis Jänner 2026 in nationale Gesetze umsetzen, die dann mit einer Übergangsfrist von 3–5 Jahren geltendes Recht werden. Dazu muss die Richtlinie aber noch einige Hürden nehmen – wie groß diese werden, ist unklar – denn Verzögerungen des Zeitplans der Verhandlungen könnten dazu führen, den Prozess in die Legislaturperiode des 2024 neu gewählten Europäischen Parlaments zu schieben. Ungewiss ist, ob dessen Zusammensetzung das Lieferkettengesetz dann noch mehrheitlich unterstützen würde.

19 BIORAMA 85 LAW AND ORFER

Luchstrail durch Österreichs wilde Mitte

Die wilde Mitte Österreichs beherbergt Tierarten, die auf naturnahe und ausgedehnte Wälder angewiesen sind. Der Weißrückenspecht, verschiedene Urwaldreliktkäfer oder der Luchs beispielsweise. Die wilde Mitte Österreichs hat zugleich wenig innere Barrieren, sodass diese Tiere ungehindert wandern können. Die örtlichen Schutzgebietsverwaltungen arbeiten zusammen, um diese Landschaftsqualität zu erhalten und haben auch erreicht, dass dieses Gebiet im Rahmen der Alpenkonvention als Pilotregion für den ökologischen Verbund ausgewiesen wurde. Der Luchstrail führt auf Pfaden durch dieses Gebiet. Auf zumeist anstrengenden Tagesetappen geht es durch den Nationalpark Kalkalpen und über die Haller Mauern in den Nationalpark Gesäuse. Dann weiter durch die Ennstaler Alpen bis Lunz am See, wo im Haus der Wildnis nach 11 Tagen das Ziel erreicht wird. Viele Wegabschnitte führen durch das Streifgebiet der Luchse. Die Wahrscheinlich-

keit einen Luchs zu sehen ist gering, eher werden wir beim Wandern vom gut getarnten Luchs beobachtet. Sein Lebensraum, die wilden Wälder und unzugänglichen Schluchten sind aber zu spüren. Wir bekommen ein Gefühl für das Geheimnisvolle einer Natur, die sich uns nicht ganz preisgibt. Der Luchstrail gilt als Musterbeispiel für respektvollen, naturschutzorientierten Tourismus. Leider läuft die kleine und einzige innerösterreichische Luchspopulation Gefahr, ein zweites Mal auszusterben. Das zu verhindern ist den Schutzgebieten ein Anliegen und der Luchstrail soll helfen, die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen. Wandern am Luchstrail ist ein beinahe spirituelles Erlebnis. Das lästige Drumherum – die Organisation der Quartiere oder der Gepäcktransport – lässt sich zu sehr guten Konditionen von Profis erledigen; von den »Trail Angels« als exklusiven PartnerInnen für die Weitwanderangebote.

trail-angels.com / luchstrail.at

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG DES NATIONALPARK GESÄUSE
Dieser Luchs im Nationalpark Kalkalpen trägt einen Sender um den Hals.
BILD MARTIN HARTMANN, MAX MAUTHNER
Wo Oberösterreich, Steiermark und Niederösterreich zusammentreffen, befinden sich zwei Nationalparks, ein Wildnisgebiet und viel naturnaher Wald.

Goodbye Fake. Hello Fungi

Müssen

Die Geschäftsführer von HERMANN.BIO sind überzeugt, eine nachhaltige Zukunft braucht mehr Originale, keine Kopien. Statt sich auf das Aussehen und den Geschmack von Fleisch zu konzentrieren, sollen sich Alternativen auf ihre eigenen Eigenschaften fokussieren. Genau das hat das Vater-Sohn-Duo getan. Jetzt sind sie mit HERMANN.BIO zurück – mit einem völlig neuen Konzept und einem einzigartigen Produkt, dem Fungi Pad. Die beiden Pilzpioniere setzen dabei nicht wie alle anderen auf Fleischimitate. Sie tun das Gegenteil: Sie verwandeln ihren selbstgezüchteten Kräuterseitling gemeinsam mit Reis, Pflanzenöl, Ei und Gewürzen in ein völlig neues Produkt, revolutionieren so die Welt der Fleischalternativen und läuten damit das Ende von Fake Meat ein. Das Ergebnis? Das Fungi Pad.

1 PAD. 100 MÖGLICHKEITEN. Mit dem neuen Produkt präsentiert HERMANN.BIO die

Fleischalternative 2.0 – aus der jedes Gericht kreiert werden kann, das sich auch mit Fleisch zubereiten lässt. Dass macht diese Alternative zu einer Leinwand für jede Art kulinarischer Kreation. Egal, ob es schnell gehen muss, ob einfaches oder komplexes Gericht – mit dem Fungi Pad lässt sich all das zubereiten. Als Basis für ein Chili Con Fungi, in einer Soul Bowl oder als Pad & Chips – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

www.hermann.bio

www.instagram.com/ hermann.bio

www.facebook.com/

GoodbyeFakeHelloFungi

100 Rezeptideen

Alternativen in Zukunft Fleisch imitieren? Wenn es nach Hermann und Thomas Neuburger geht, ist die Antwort »Nein!«
Hermann und Thomas Neuburger sind überzeugt: Alternativen sollen Menschen in ihrer Ernährung bereichern, nicht einschränken.
BILD © CARMEN WEIDINGER PHOTOGRAPHY ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG VON HERMANN.BIO

SMARTES GESETZ FÜR FAIRERE HANDYS?

Die zivilrechtlichen Klagsrechte beleben das Smartphonegeschäft.

Der NGO-Dachverband Friends of the Earth und das »Netzwerk Soziale Verantwortung« waren und sind zentrale Unterstützer der Forderung nach einem EU-Lieferkettengesetz. Die NGO Global 2000 ist Teil beider Netzwerke. Auf ihrer Webseite heißt es zu den Motiven »auch Österreich trägt Verantwortung gegenüber Umwelt und Menschen. Deswegen unterstützt GLOBAL 2000 die Mobilisierung für ein europaweites Lieferkettengesetz«. Anna Leitner, Sprecherin von Global 2000 für Ressourcen und Lieferketten, im Gespräch über große Hoffnungen in die Einführung von Klagsrechten, in unternehmerischen Wettbewerb und auf nachhaltigere Smartphones.

BIORAMA: Was steht gerade mit dem Lieferkettengesetz auf dem Spiel bzw. könnte möglich werden?

ANNA LEITNER: Viele von uns haben schon seit Jahren versucht, nachhaltig zu konsumieren. Wir schauen drauf im Supermarkt, beim Einkaufen. Aber jetzt haben wir eine einmalige Chance, dass auch Konzerne dazu verpflich-

tet werden, bei ihrem Einkauf darauf zu achten, dass Menschenrechte gewahrt und Nachhaltigkeit verfolgt wird.

Wo stehen wir in diesem Gesetzgebungsprozess?

Das Lieferkettengesetz ist nach jahrelangem zivilgesellschaftlichen Druck von der EU Kommission im Februar 2022 als Entwurf veröffentlicht worden. Und daraufhin haben die Mitgliedsstaaten – unsere Bundesregierungen – und das EU Parlament – unsere gewählten Abgeordneten – jeweils Positionen festgelegt. In den nächsten Wochen, Monaten verhandeln diese Institutionen, wie das finale Gesetz ausschaut und da steht viel auf dem Spiel. Zum Beispiel haben sie ganz unterschiedliche Auffassungen, ob Klima-Sorgfaltspflichten drin sein sollen, also ob Konzerne auch dafür haften sollen, wenn sie das Klima verschmutzen. Wir sehen unterschiedliche Auffassungen, wer dafür die Beweislast tragen soll. Und unterschiedliche Auffassungen, welche Größe von Unternehmen das Gesetz betreffen soll. In den nächsten Monaten geht es sozusagen um die Wurst.

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Anna Leitner ist Sprecherin für Lieferketten & Ressourcen bei GLOBAL 2000 –Friends of the Earth Austria. Sie setzt sich ein »für einen Wandel hin zu einer Wirtschaft, die Wohlergehen aller Menschen innerhalb der planetaren Grenzen ermöglicht«.

Sie sind als Stakeholder an unterschiedlichen Punkten national und auf EU-Ebene in den Gesetzgebungsprozess eingebunden. Möchten Sie Akteure exemplarisch nennen, von denen da jetzt besondere Verwässerungsgefahr ausgeht?

Das Lieferkettengesetz war von Anfang an ein umkämpftes Thema. Und das ist eigentlich ein gutes Zeichen, weil es zeigt, welches Potenzial es hat, unser Wirtschaften zu verändern. Veränderung wird immer von denen bekämpft, die vom Status quo profitieren. Von Anfang an war zu sehen, dass einige Wirtschaftslobbys und Industrievertretungen sehr aktiv sind, den Teufel an die Wand zu malen, behaupten, es würde Unternehmen schaden und Menschen und Umwelt nicht helfen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Das würde gerade in Ländern, wo Rohstoffabbau stattfindet, gerade in Ländern, die jetzt unter der Klimakrise leiden, zu Verbesserungen für Menschen und Umwelt führen. In die Ausarbeitung des EU-Gesetzes ist die österreichische Regierung über Ressorts beider Koalitionspartner eingebunden. Federführend sind gemeinsam das Wirtschaftsministerium und das Justizministerium. Sie haben im letz-

ten Jahr schon gemeinsam versucht, die Zivilgesellschaft, andere Stakeholder aus der Wirtschaft und MenschenrechtsexpertInnen einzubinden. Vor allem aber dann Richtung Ende im Rat, Ende November, ist die Einbindung sehr dünn geworden, weil die Verhandlungen innerhalb der Bundesregierung reibungsvoller waren. Im Endeffekt hat sich der österreichische (Wirtschafts-)Minister Kocher entschieden, sich zu enthalten und damit riskiert, dass das Lieferkettengesetz verzögert wird. Zum Glück haben genügend andere Mitgliedsstaaten im Rat für die eher umfassende Ausrichtung des Gesetzes gestimmt. Jetzt im EU-Parlament haben wir gesehen, dass ganz überraschend, auf den letzten Metern, konservative Abgeordnete, unter anderem auch die österreichische Abgeordnete Angelika Winzig, Änderungen eingebracht haben – zu eigentlich schon mit der Europäischen Volkspartei beschlossenen Kompromissen. Es wurde im letzten Moment versucht, einen Text, der mit einem Kompromiss entstanden ist, noch einmal massiv zu verwässern. Das ist nicht geglückt.

Eine Mehrheit im EU-Parlament hat sich dann doch hinter das gestellt hat, was die Bevölkerung fordert, und was auch schon im Vorhinein verhandelt war.

Der eine angenommene Änderungsantrag stellt also keinen substanziellen Schaden für den Entwurf dar?

Es hätte schlimmer kommen können. Ingesamt entspricht der Text aus dem Parlament noch um einiges realistischer dem, was das Lieferkettengesetz leisten muss. Ich will nicht sagen ambitioniert, denn ambitioniert ist noch was anderes, aber im Vergleich zu dem, was der Rat geliefert hat, ist das auf jeden Fall näher an dem, was notwendig ist.

Wie haben sich die deutschen Pendants im Rat und im Europaparlament verhalten?

In Deutschland war die Situation ähnlich innerhalb der Koalition wie in Österreich. Auch da gab es unterschiedliche Auffassungen zwischen den Ministerien – in diesem Fall waren von allen drei Regierungsparteien geleitete Ministerien eingebunden. Darunter das FDP-geführte Justizministerium, das grüne Wirtschaftsministerium und das SDP-geführte Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Die meisten europäischen Mitgliedsstaaten

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Anna Leitner
BILD ISTOCK.COM/TRAIT2LUMIERE, GLOBAL 2000

waren eigentlich gut damit beschäftigt, innerstaatliche ihre Regierungsposition herauszufinden. Der tschechische Ratsvorsitz hat dann sehr schnell Entscheidungen gefordert in den Ratsarbeitsgruppen und die Mitgliedsstaaten waren teilweise überrumpelt – und hatten ihre Regierungspositionen noch nicht definiert. Deutschland hat dann versucht, auf den letzten Metern noch eine Safe-Harbour-Klausel einzubauen. Das heißt: versucht, dafür zu sorgen, dass sich Unternehmen relativ leicht aus der Verantwortung stehlen können, zum Beispiel durch Teilnahme an einer Stakeholderrinitiative. Dieser Versuch von Deutschland ist auch nicht durchgegangen.

Die Safe-Harbour-Klausel – mit dem Beispiel Stakeholderinitiave – würde bedeuten, dass Unternehmen die Verantwortung für ein Problem zu einfach wieder auf ihre Zulieferbetriebe abschieben könnten?

Sie würde Unternehmen aus der Verantwortung nehmen, weil sie dann einfach sagen könnten: Wir sind in einer Initiative und haben damit unser Interesse an der Zusicherung der Einhaltung aller Pflichten zum Ausdruck gebracht und damit wären sie in dieser Frage dann aus der Verantwortung genommen.

Inwiefern wurde für den Entwurf zum EU-Lieferkettengesetz das deutsche als Blueprint genommen?

Das haben wir bei der Definition der Umweltauswirkungen im Gesetz sehr stark gesehen: Das deutsche Lieferkettengesetz definiert, durch eine Liste von Abkommen, um welche Umweltauswirkungen es geht. Während das französische Lieferkettengesetz derzeit als Grundprinzip auf eine breit definierte Liste an Umweltgütern baut. Unsere Forderung war von Anfang an, dass eine kleine Liste an Abkommen nicht genügen kann. Es braucht diese Definition über breite Kategorien, weil es zum Beispiel für Bodenschutz kein internationales Abkommen gibt. Als Ergänzung finden wir es daher wichtig, dass Umweltkategorien festgelegt werden – also zum Beispiel Wasserverschmutzung, Bodenzerstörung oder eben Treibhausgasemissionen und Klimaschäden.

»Umweltgut« ist ein schwer fassbarer Begriff. Umweltgüter heißt Zielkategorien statt klare Normen, Verbote oder

Grenzwerte?

Da geht es tatsächlich nicht darum, wie eng definiert das Ziel ist. Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass Unternehmen selbst prüfen müssen, bei welchen Aspekten es in ihren Wertschöpfungsketten Risiken gibt. Das heißt, im Gesetz steht dann zum Beispiel: Biodiversität darf nicht zerstört werden. Es muss Acht genommen werden auf Klimaschutz, auf Bodenschutz, auf Wasserschutz. Das EU-Parlament hat dazu die gerade überarbeiteten OECD-Leitsätze herangezogen. Der Vorteil an diesem Ansatz ist, dass so verschieden die Wertschöpfungsketten, so unterschiedlich müssen auch die Risikoanalysen sein.

Die OECD-Regeln waren ja bisher freiwillig einzuhalten. Am Beispiel Elektronik: Würde denn mit Lieferkettengesetz eine bestimmte Produktionsweise illegal, die jetzt legal ist?

Das Lieferkettengesetz soll insgesamt den Standard heben, auf dem die Unternehmen prüfen müssen, wo gibt es Probleme und die Probleme beenden müssen, weil sonst Konsequenzen drohen – auch in Form von zivilrechtlicher Haftung.. Das heißt aber, es wird nicht automatisch eine Art zu produzieren unmöglich gemacht.

Dass illegale Praktiken unmöglich werden, ist vielleicht viel verlangt. Aber werden sie unwahrscheinlicher?

Es wird nicht ein spezifischer Produktionsprozess illegal gemacht, sondern erschwert. Es wird erschwert, bestehende Gesetze, Rechte und Verpflichtungen zu umgehen, weil es endlich Konsequenzen gibt, die es bisher nicht gibt. Es war ja bisher für Betroffene von Umweltschäden und Menschenrechtsverletzungen schwer, an europäischen Gerichten tatsächlich diejenigen, die Verantwortung tragen, die Konzerne, zu verklagen und Gerechtigkeit zu erfahren. Und das ändert sich.

Es entsteht in der EU dazu allerdings neues Recht. Wie verpflichtet es Unternehmen zum Klimaschutz in ihrer Lieferkette?

Ja, ganz konkret zum Beispiel im Klimaemissionen: Bisher gibt es für Unternehmen keine Verpflichtung, die Emissionen in der Wertschöpfungskette zu reduzieren. Was heißt das? Die Emissionen, die beim Transport der Güter entstehen, die Emissionen, die beim Roh-

Der »OECD-Leitfaden für die Erfüllung der Sorgfaltspflicht für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln« wurde 2023 überarbeitet und dient Unternehmen als freiwillige Richtschnur. mneguidelines.oecd.org

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stoffabbau entstehen, die Emissionen, die bei der Abfallbehandlung von Abfällen des Unternehmens bestehen – für all diese Emissionen in der Lieferkette gibt es keine Reduktionsverpflichtungen. Und wenn das Lieferkettengesetz so kommt, wie das EU-Parlament es jetzt beschlossen hat, nämlich mit Klimasorgfaltspflicht, dann entsteht neue Rechtsmaterie, weil es für Unternehmen verpflichtend wird, ihrer Klimasorgfaltspflicht nachzukommen. Das heißt: sie müssen dann die Emissionen zu reduzieren, auch in der Wertschöpfungskette. Und damit entsteht eine neue Möglichkeit für Betroffene von Klimaauswirkungen, als Geschädigte rechtlich vorzugehen, wenn ein Konzern beispielsweise seine Emissionen immer weiter erhöht.

Konkret: Ich bin einE VerbraucherIn. Ich möchte ein Handy kaufen. Werden die seltenen Erden, die dazu notwendig sind, zur Produktion, künftig nicht mehr unter Sklaverei-ähnlichen Bedingungen abgebaut?

Bisher war es für Unternehmen, die versuchen, unter besseren Umständen zu einzukaufen, wie zum Beispiel Fairphone, sehr schwierig, weil fast alle anderen Unternehmen die Augen zugemacht haben und nur auf den Preis geachtet haben. Mit dem Lieferkettengesetz wird zum Beispiel für alle Smartphonehersteller – die fallen alle unter das Gesetz, weil sie die sogenannten Schwellenwerte (für die Unternehmensgröße, Anm.) erreichen – verpflichtend, da genau nachzusehen. Und damit wird es insgesamt schwieriger, unter Bedingungen wie Sklavenarbeit abzubauen. Es wird nicht so laufen, dass, sobald das Lieferkettengesetz in Kraft tritt, ich kein Smartphone mehr kaufen kann, in dem Kinderarbeit steckt. So realistisch muss man sein. Wir haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine Globalisierung der Produktion auf Kosten von Menschen im globalen Süden erlebt. Das jetzt ist es eine Chance, diese Abwärtsspirale umzukehren. Das wird nicht von heute auf morgen gehen. Aber es wird in Zukunft auf jeden Fall die Verantwortung dafür nicht mehr nur bei mir als Konsumentin liegen. Ich kann ja auch kein nachhaltigeres Smartphone produzieren.

Was ändert sich neben der arbeitsethischen Dimension – um beim Beispiel Handy zu bleiben?

Am Produkt Handy ändert sich im Kanon mit anderen Gesetzesinitiativen auch, wie lange das haltbar ist. Wenn das Unternehmen –der Smartphonehersteller – nämlich dazu verpflichtet wird, für die gesamte Wertschöpfungskette Sorgfalt zu tragen, dann heißt das in der Konsequenz auch, dass das Handy länger nutzbar bleiben muss. Zum Beispiel, damit der Ressourcenverbrauch sinkt und ein Beitrag zu einer Kreislaufwirtschaft getätigt ist. Das heißt zum Beispiel für das Unternehmen, dass es nachprüfen muss, wie beim Abbau des Rohstoffs Kobalt mit dem Minenabfall umgegangen wird: Verunreinigt der Wasser, Luft und Boden in der Umgebung? Über all diese Prüfungen, die Konzerne jetzt dann anstellen müssen, die eben über den Preis, über die Qualität hinausgehen, verbessert sich – so die Hoffnung – die Situation vor Ort für die Menschen.

Das klingt ja nach einem Wunderwerk.

Der »Politico« (Magazin, Anm.) hat das im Newsletter kürzlich »revolutionär« genannt.

Wie viel hängt davon ab, ob es gelingt, dass die Europäische Union damit international Standards setzt?

Quasi parallel läuft seit Jahren auch schon der Prozess für ein Abkommen der Vereinten Nationen, das die angesprochenen Pflichten von multinationalen Konzernen auf eine globale rechtliche Ebene heben soll. Weil natürlich war die nationale Gesetzgebung nur ein erster Schritt, in den Ländern Frankreich und Deutschland, wo jetzt schon Lieferkettengesetze existieren – und ein nächster Schritt, dass

United Nations Global Compact (UNGC)

zehn Prinzipien für die soziale und ökologische Gestaltung der Globalisierung in den Bereichen Arbeitsnormen, Menschenrechte, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. globalcompact.de globalcompact.at

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»Es wird in Zukunft auf jeden Fall die Verantwortung dafür nicht mehr nur bei mir als Konsumentin liegen. Ich kann ja auch kein nachhaltigeres Smartphone produzieren.«
– Anna Leitner
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wir das jetzt als EU machen, aber es ist auch ein globales Gesetz notwendig. Damit transnationale Konzerne nicht nur, wenn sie in der EU tätig sind, für ihre Wertschöpfungsketten haften. Diese Verhandlungen für ein solches Abkommen stocken aber – unter anderem deshalb, weil die EU in Verhandlungen immer sagt, sie hat noch kein Verhandlungsmandat und es fehlt ein EU-Lieferketten Gesetz. Also: Erst wenn die EU an Lieferkettengesetz hat, können die Verhandlungen hoffentlich wieder Schwung aufnehmen.

Ihre Hoffnungen sind groß, dass dieses europäische Gesetz vor allem bestehendem

internationalem Recht sowohl in Europa, als auch darüber hinaus, auf neue Weise zur Geltung verhilft?

Es geht genau darum. Dieses Lieferkettengesetz ist deshalb so revolutionär, weil es eben diese zivilrechtliche Haftung beinhaltet. Das ist das, was es grundlegend unterscheidet von dem, was es bisher schon gibt an freiwilligen Initiativen, im Klimabereich, im Menschenrechtsbereich (etwa den UN Global Compact) oder den OECD-Leitsätzen, die auch schon darlegen, wie Unternehmen Sorgfaltspflichten wahrnehmen und Sorgfaltsprüfungen durchführen können.

Es gibt in sehr vielen Ländern, auch im globalen Süden, beispielsweise theoretisch gute Bergbaugesetze für den Wasserschutz beim Rohstoffabbau. Aber die Unternehmen, hier sind es transnationale Konzerne, können sich bisher sehr aus der Verantwortung stehlen. Und das EU-Lieferkettengesetz bietet zukünftig genau den Hebel, den es braucht, damit bei Verstößen auch Konsequenzen drohen.

»Das EU-Lieferkettengesetz bietet künftig den Hebel, den es braucht.«
BILD ISTOCK.COM/DEMERZEL21 27 BIORAMA 85 LIEFERKETTE
– Anna Leitner

DAS SIND DEINE CO₂KOMPENSATIONS-BÄUME*

* Im Durchschnitt kann ein Baum pro Jahr rund 10 Kilogramm C0₂ binden. Die globalen CO₂-Emissionen betragen rund 38 Milliarden Tonnen jährlich. Um diese zu binden, bräuchte es 3800 Milliarden Durchschnittsbäume. Geschätzt stehen auf der Welt 3000 Milliarden Bäume – derzeit werden es jährlich rund 15 Milliarden weniger.

In Brasilien wurde 2021 erstmals wieder so viel Wald zerstört wie im Rekordjahr 2004. Die Abholzungsrate im brasilianischen Regenwaldgebiet ist laut Umweltschutzorganisation Allrise um 88 Prozent gestiegen, als dort Präsident Jair Bolsonaro im Amt war. Jetzt gibt es neue Chancen, den Schutz des Amazonas-Regenwalds zu verbessern.

Bis zum Jahr 2030 sollen in der EU 3 Milliarden Bäume gepflanzt werden. Zu ihrem Schutz und zum Schutz des Klimas braucht es nachhaltige Waldbewirtschaftung.

6 AUSGABEN 25 EURO

Klimafakten in Perspektive gesetzt. MAGAZIN

biorama.eu/abo

issuu.com/biorama
FÜR NACHHALTIGEN LEBENSSTIL

AUS KLEINEN SAMEN, MIT GROSSER WIRKUNG

OLDIE BUT GOLDIE?

Lein gilt als eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Aus ihm werden hauptsächlich Fasern (Leinen) oder Öl hergestellt. Das gold-gelbe Leinöl oder Leinsamenöl wird aus den reifen Samen des Leins, den Leinsamen, gewonnen.

WAS WIRD AUS DEN LEINSAMEN?

Aufgrund ihres Ballaststoffreichtums werden Leinsamen als Hausmittel zur Behandlung von Magen-Darm-Problemen wie Verstopfung, Reizdarm oder Magenschleimhautentzündung verwendet.

Der Großteil wird jedoch zur Ölgewinnung eingesetzt, immerhin bestehen die kleinen braunen Samen fast zur Hälfte aus Fett: Neben der Verwendung als Speiseöl kann Leinöl beispielsweise auch für die Herstellung von Farben, Lacken oder Kosmetika verwendet werden.

WODURCH ZEICHNET SICH LEINÖL AUS?

Leinöl hat einen sehr hohen Gehalt (90 %) an ungesättigten Fettsäuren. Der Anteil der dreifach ungesättigten Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren) ist dabei am höchsten. Omega-3-Fettsäuren sind in Algen, in Fischen sowie in wenigen Pflanzen enthalten; Leinöl ist der pflanzliche Hauptlieferant. Es

enthält auch zweifach ungesättigte (Omega-6) und einfach ungesättigte (Omega-9) Fettsäuren. Die restlichen 10 % enthalten gesättigte Fettsäuren.

WAS IST SO »SUPER« AM FOOD LEINÖL?

Aus dem sehr hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren in Leinöl ergeben sich auch dessen gesundheitsfördernde Effekte: Sie spielen eine wichtige Rolle bei vielen Prozessen und Aufgaben im menschlichen Körper. Sie sind nicht nur wichtige Bausteine unserer Zellmembranen, sondern werden auch für die Produktion verschiedener Hormone benötigt, stärken unsere Immunabwehr, regulieren unsere Blutfettwerte und haben eine entzündungshemmende und -lindernde Wirkung.

Zudem weist Leinöl ein optimales Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren auf. Dies ist entscheidend, damit bestimmte Abläufe im Körper im gesunden Gleichgewicht bleiben.

GIBT ES EINE DUNKLE SEITE DER MACHT?

Der hohe Gehalt an wertvollen Omega-3-Fettsäuren ist aber gleichzeitig auch ein Nachteil, denn aufgrund ihrer chemischen Struktur sind diese Fettsäuren sehr instabil. Deshalb ist Leinöl sehr lichtempfindlich, wird leicht ranzig und verliert rasch seine positive Gesundheitswirkung. Beim Einkauf sollte deshalb auf die Herstellung geachtet werden, beispielsweise auf Bioqualität, auf kleine Verpackungsgrößen, aber auch auf das Haltbarkeitsdatum. Das Öl sollte außerdem dunkel und luftdicht gelagert, nach Anbruch der Flasche binnen weniger Wochen verbraucht werden und nie erhitzt werden.

WIE SCHMECKT’S?

Leinöl hat einen nussigen, heuartigen Geschmack. Aufgrund seiner hohen Empfindlichkeit gegenüber Sauerstoff kommt eine ansteigende bittere Geschmacksnote dazu. Um diese etwas zu neutralisieren, wird Leinöl in der Küche deshalb gerne mit Milchprodukten vermischt.

TEXT Iwona Dullinger
BILD ISTOCK.COM/TAMARA KULIKOVA BIORAMA 85 LEIN 29
Leinöl ist eine der wenigen pflanzlichen Quellen für große Mengen an Omega-3-Fettsäuren.

Nachhaltig

Ein Ö1 Dossier

Ö1 Dossier

Alle Ö1 Sendungen zum Thema, dauerhaft verfügbar oe1. oRF.at/nachhaltigleben

Ö1 Podcast »Nachhaltig leben«

Jeden zweiten Freitag um 11.55 Uhr in Ö1 oe1. oRF.at/podcast

Ö1 Klima-Newsletter

Das wöchentliche Update zur Forschung; aus der Ö1 Wissenschaftsabteilung newsletter.extra. oRF.at

Weitere Berichte und Projekte science. oRF. at oe1. oRF.at/future

Mit freundlicher Unterstützung

dynamowien

KLÄRUNGSBEDARF?

Die Zaubernuss kann eine Antwort sein.

TEXT

Irina Zelewitz

Dann, wenn wenig andere Pflanzen blühen, schmückte die Hamamelis oder Zaubernuss ursprünglich als Strauch im nordamerikanischen Herbst und Winter mit ihren gelben Blüten die Landschaft. Die Kosmetik interessiert sich aber vor allem für die Rinden, Zweige und Blätter der Pflanze: Aus ihnen wird üblicherweise ein Auszug, ein Mazerat gewonnen – etwa durch Einlegen in Alkohol oder Wasser. Dieses soll dann seine adstringierende und entzündungshemmende Wirkung allein oder in Kombination mit anderen Stoffen entfalten.

GG's True Organics Holunder

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Das kleine Multitalent mit ölfreier Formulierung durch die Feuchtigkeit und das Hyaluron Fältchen reduzieren, und – da kommt wieder die Hamamelis ins Spiel – Unreinheiten bekämpfen sowie den Teint klären und verfeinern. Produziert in Deutschland, zertifiziert nach NatrueStandard. ggs-nc.com

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BILD BIORAMA
Primavera geht es puristischer an: In der Glasflasche findet sich ein Auszug aus Bio-HamamelisZweigen und Alkohol, ebenfalls mit Pumpspender – nicht nur fürs Gesicht, sondern auch um schwere Beine zu erfrischen. Natrue zertifiziert. Hergestellt in Deutschland. primaveralife.com BIORAMA 85 MARKTPLATZ KOSMETIK

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Gesichtsdampfbad & Reinigungsmaske

zur Tiefenreinigung

Porenöffnend wirkt ein Gesichtsdampfbad auch ohne den Zusatz einer Essenz aus Gänseblümchen, Kapuzinerkresse, Zaubernuss und ätherischen Ölen, doch die Inhaltsstoffe können durch den Dampf besser in diese Poren eindringen und dort wirken. Verschiedene Hauttypen soll man unterschiedlich lang dem Dampf aussetzen.

Auch den Hautstoffwechsel soll es anregen, sagt Hauschka – und bei Unreinheiten wird empfohlen, auch mal direkt etwas von der Tinktur aufzutupfen. In jedem Fall eine hervorragende Vorbereitung für eine Reinigungsmaske. Enthält Alkohol. Nach Natrue-Standard zertifizierte Naturkosmetik aus Deutschland. hauschka.com

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Body Wash & Baby Bum Cream

Im feinporig schäumenden Duschbad gesellen sich Klassiker wie Orangenfruchtwasser, AloeSaft, Rosenwasser – und eben auch Hamamelisextrakt – zu präbiotischen und probiotischen Inhaltsstoffen und solchen, die Ringana inzwischen vielen Produkten der Linie zusetzt, um das Mikrobiom der Haut zu regulieren. Keine kurze Liste mehr, so auch bei der Hamamelis-Variante für die Kleinsten, die beruhigend wirken und vor Wunderwerden schützen soll. Hersteller und Ecocert-Zertifzierung nach Cosmos-Organic-Standard geben Anlass zum Vertrauen. Made in Austria. ringana.com

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No. 3

Hier wird die Hamamelis in Begleitung anderer Pflanzen extrakte eingesetzt. Gurkensaft, Weichselessig, Thymian- und Rosmarinextrakt, aber auch Alkohol (und Glyzerin) sollen gemeinsam klären und tonisieren. Bis auf den Spender plastikfrei und ohne Umverpackung. Biozertifiziert nach Austria Bio Garantie. Made in Austria. jungheit.com

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GEWÄSSER: ÖKOSYSTEME UND LEBENSRÄUME

Gewässer sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sie sind Erholungsräume und bieten Möglichkeiten zur Klimawandelanpassung. Die Gewässerökologie befasst sich mit Gewässern und deren Schutz.

Die Gewässerökologie setzt sich mit Gewässern als Lebensräume und Ökosysteme auseinander und untersucht diese in biologischer wie chemischer Hinsicht. Zugleich verdeutlicht sie die Beziehungen zwischen Gewässern und den darin lebenden Tieren und Pflanzen. Verbauung, Aufstau oder auch Begradigung haben Gewässer verändert, sodass sich ihr Zustand verschlechtert hat und bestimmte Tiere nicht mehr in den Gewässern leben. In der Gewässerökologie werden Gewässer nach dem Schulnotensystem bewertet – von sehr gut bis schlecht. Eine gute Note weist auf einen guten ökologischen Zustand und eine geringe Abweichung vom natürlichen Zustand hin und stellt kein Problem dar. Wird die Entfernung zum natürlichen Zustand des Gewässers größer, dann können

wichtige Funktionen des Gewässers, wie zum Beispiel die Selbstreinigungskraft, nicht mehr erfüllt werden – und das hat kritische Folgen.

VERBESSERUNGSBEDARF

Wie sieht nun die Situation der Gewässer in Österreich aus? Aktuell verfehlen knapp 60 % der Gewässer in Österreich das Ziel eines guten ökologischen Zustands – Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässer sind dringend notwendig. Primär verantwortlich für diesen Zustand sind Verbauungen der Flüsse (etwa für Hochwasserschutz, Siedlungen, Landgewinnung oder Wasserkraftnutzung). Das Ziel muss deswegen sein, den natürlichen Lebensraum der Gewässer wiederherzustellen. In Österreich

BILD BML ALEXANDER HAIDEN, MARLENA KÖNIG
BILD BML ALEXANDER HAIDEN, MARLENA KÖNIG

wurden in den letzten Jahren bereits zahlreiche solcher Renaturierungen von Flüssen umgesetzt – und diese sind auf verschiedenen Ebenen notwendig. Für die Natur haben Gewässer wichtige ökologische Funktionen. Sie sind – im naturnahen Zustand! – Lebensraum zahlreicher Lebewesen und bewahren die Biodiversität. Für Menschen bieten Gewässer Möglichkeiten wie Erholung und Freizeitnutzung und sie sind somit auch für den Tourismus besonders wichtig. Zudem kann durch die Selbstreinigungskraft der Gewässer Abwasser gereinigt werden. Hinsichtlich des Hochwasserschutzes bieten Gewässer viele Vorteile, wie den Hochwasserrückhalt. Natürliche Überflutungsflächen können Hochwasser zurückhalten und Wasser damit länger in der Landschaft halten werden – dies hat einen positiven Effekt für Grundwasser und Böden.

UMGANG MIT DEN FOLGEN DES KLIMAWANDELS

Intakte Gewässer sind widerstandsfähiger und können besser mit den Folgen des Klimawandels umgehen. Zudem wirken Gewässer und Feuchtgebiete durch Verdunstung und Beschattung stabilisierend auf das Mikroklima und haben einen positiven Kühleffekt. Schlussendlich profitiert auch die Wirtschaft von gewässerökologischen Maßnahmen, denn Investitionen in die Gewässer sichern zahlreiche Arbeitsplätze.

Wer Ufer zurückbaut, Flüsse wieder mäandrieren lässt, Augebiete anbindet, Wanderhindernisse entfernt oder durch Fischaufstiegshilfen passierbar macht, unterstützt die Gewässer. Für Gemeinden und Verbände gibt es vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) viele Förderungen – es werden sogar bis zu 98 % der Kosten übernommen.

DANUBE DAY 2023: HALTET DIE DONAU SAUBER

Der Danube Day rückt seit 2004 die Vielfalt und Einzigartigkeit der Donau ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Ausgerufen wurde er von der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD), die sich für den Schutz und die nachhaltige Nutzung des Donaueinzugsgebietes und seiner Ressourcen einsetzt. Jährlich werden rund um den 29. Juni Aktivitäten in allen Donauländern organisiert. Auch in Österreich wird der Danube Day mit Fokus auf Kinder und Jugendliche gefeiert.

„Haltet die Donau sauber“ lautet das Motto des Danube Day 2023. Den Auftakt setzt heuer am 19. Juni eine Müllsammelaktion am Donauufer im Nationalpark Donau-Auen per Schlauchboot mit einer Oberstu-

fen-Schulklasse. Im schlossORTH Nationalpark-Zentrum wartet dann am 20. Juni ein buntes Programm auf mehrere Schulklassen der Region. An interaktiven Stationen von Nationalpark Donau-Auen, viadonau, Wiener Gewässer und Generation Blue, der Jugendplattform des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, gilt es, das Wissen über die Donau und ihre Lebewesen sowie den aktiven Naturschutz zu vertiefen. Denn wusstet ihr, dass es Tiere gibt, die das Wasser sauber halten? Oder, dass in der Donau lebende Fossilien schwimmen? Aber unseren Müll im Fluss müssen wir selbst beseitigen, das schaffen selbst diese Helden nicht. Nicht zuletzt könnt ihr euch der Donau auch kreativ annähern.

Weitere Informationen: www.danubeday.at

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG DES BML
AT THEMA WASSER WWW.WASSERAKTIV.AT
Schulkinder im Schlauchboot auf dem Weg, das nächste Ufer von Müll zu befreien. Das BML fördert Initiativen von Gemeinden, um für Gewässer wieder mehr Natur und Raum zu schaffen.
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TEXT

WG-TIER

Tierisch gute Mitbewohner.

Für viele gehören sie einfach dazu: Haustiere. Millionen von Haushalten in Österreich und Deutschland leben mit Tieren unter einem Dach – die Katze ist dabei statistisch gesehen am beliebtesten, dicht gefolgt vom Hund. Eine inzwischen vielzitierte, in den USA durchgeführte Online-Umfrage hat 2021 auch ergeben, dass jüngere Generationen Haustiere öfter als Kinderersatz erachten. Weiters hat sie ergeben, dass keine Generation so viel Geld für ihr Haustier ausgibt wie die Generation Z, die in der Studie als die Gruppe der im Jahr 2021 18- bis 24-Jährigen definiert war, gefolgt von den Millennials (25 bis 40 Jahre) –und auch mit weiter steigendem Alter sinken die jährlichen Ausgaben fürs Haustier: Am wenigsten gaben die 56-bis 75-Jährigen aus, jenseits der 76 haben zu wenige Personen an der Umfrage teilgenommen, um Rückschlüsse über das Verhalten dieser Altersgruppe zuzulassen. Die Wohnsituation junger Leute ist aber häufiger die des sogenannten Nichtfamilien-Mehrpersonenhaushalts – also etwa einer Wohngemeinschaft. Auch in WGs ist das Zusammenleben mit Haustieren möglich. Hier sollten jedoch einige Dinge beachtet werden, denn nicht jedes Tier eignet sich für die mitunter etwas unregelmäßigen Tagesabläufe in den gemeinsamen Wohnungen mehrerer junger Leute.

DAS RICHTIGE WG-TIER

Kontaktfreude, Spontanität, Reisefreudigkeit und häufige Wohnsitzwechsel bedeutet Jungsein für viele – für Tiere können diese Faktoren ungünstig sein. Doch: Tier ist nicht gleich Tier. Je nach Rasse, Charakter

und Art können sich Tiere grundlegend von einander unterscheiden. Auch über die Lebenserwartung muss vorher nachgedacht werden: »Hunde und Katzen können 12, 15 oder sogar 20 Jahre alt werden«, sagt Fachreferentin Monic Moll von der Tierschutzorganisation PETA. »Deshalb sollten Sie sich vor der Adoption im Klaren darüber sein, dass Sie Ihr neuer Mitbewohner für eine lange Zeit begleitet und auf Sie angewiesen sein wird», führt sie weiter aus. Finanzielle Stabilität für Krankheits fälle, Abklärung mit VermieterInnen und die Urlaubsund Krankheitsbetreuung seien weitere Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. »Das Wichtigste vor der Adoption eines tierischen Mitbewohners ist es, sich ausführlich zu informieren. Manchmal kann sich nach einer gründlichen Prüfung der Voraussetzungen auch herausstellen, dass es besser ist, sich gegen eine Adoption zu entscheiden«, warnt die Expertin. Von exotischen Tieren und Reptilien rät Moll ab, denn diese sind das Zusammenleben mit Menschen nicht gewöhnt und gehören nicht in den Haushalt. Auch von Kaninchen und sogenannten Kleintieren sollten die Finger gelassen werden, diese sind Fluchttiere und wollen nicht gerne kuscheln oder hochgehoben werden. Anders sieht es allerdings bei Katzen

Monic Moll

hat Agrarwissenschaften studiert und eine Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten absolviert. Sie ist Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland.

BILD ISTOCK.COM / S-S-S, PETA-D
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Adoption

eines tierischen Mitbewohners aus einem Tierheim macht Sinn. Tierheimverzeichnisse können dabei helfen, den nächstgelegenen Standort zu finden. Empfehlenswert die Online-Suchfunktion des deutsche Tierschutzbundes tierschutzbund.de

Urlaubsstimmung

Häufig werden Tiere an Raststätten, am Straßenrand oder irgendwo angebunden zurückgelassen. Wird ein solches Tier entdeckt, sollten immer Polizei oder örtliches Tierheim kontaktiert werden.

und Hunden aus, diese suchen in der Regel die Nähe zum Menschen.

ES KOMMT DRAUF AN

Zu sagen, dass bestimmte Hunde- oder Katzenrassen perfekt für eine WG geeignet wären, sei kontraproduktiv. Moll sieht die Gefahr, dass so unrealistische Vorstellungen entstehen und gezielt nach bestimmten Rassen gesucht wird –was wiederum den Zuchtbetrieben in die Hände spielt. Davon, sich bei der Suche nach einem Tier an einen Zuchtbetrieb zu wenden, wird allerdings abgeraten. »Jedes Tier hat seine eigene Geschichte und einen eigenen Charakter, auf den man zu jeder Zeit Rücksicht nehmen sollte. Ob es sich bei dem zu Hause um eine Familie oder eine WG handelt, ist in der Regel nicht relevant für die Tiere«, erzählt die Fachreferentin von PETA. Grundlegend sind also alle Hunde und Katzen für Wohngemeinschaften geeignet, wenn auf die Bedürfnisse des Tieres eingegangen wird. Dies bestätigte auch die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Von in der Pflege besonders zeitintensiven Rassen sollte als WG jedoch eher abgesehen werden. Das Tier sollte wenig Auslauf brauchen, sich nicht

zu sehr an eine Person binden, wenig Haaren und ohne Eingewöhnungsphase fremde Personen akzeptieren.

Selbstreflexion und -einschätzung innerhalb der WG sind gefragt – kann ein Konsens zwischen Mensch und Tier gefunden werden, steht dem Einzug eines tierischen Mitbewohners nichts mehr im Wege.

KAUFEN ODER ADOPTIEREN

Ist die richtige WG-Tierart gefunden, stellt sich noch die Frage, wo das Tier zu finden ist. Von gekauften Tieren aus der Zoohandlung rät die Expertin ab. Besser ist die Adoption, »denn etwa 350.000 Tiere landen jedes Jahr in deutschen Tierheimen und suchen dringend ein liebevolles, neues Zuhause«, sagt Monic Moll. Auch gezüchtete Rassen aus dem Ausland sollten nicht gekauft werden, denn dabei werden Welpen oft viel zu früh von der Mutter getrennt, erhalten keine medizinische Versorgung und werden über Internetportale verkauft. Das Tierheim ist also die perfekte Adresse für ein gemeinsames Tier, in Deutschland gibt es rund 1400, in Österreich um die 100 Tierschutzhäuser. Ein WG-Ausflug ins Tierheim kann eine gute Einstimmung auf ein gemeinsames Tier sein. Oft zeigt schon der erste Eindruck, ob sich Mensch und Tier gut riechen können.

NOCH IMMER WERDEN TIERE AUSGESETZT

Sollte aus irgendeinem Grund der Wunsch bestehen, ein Tier abzugeben, darf dieses niemals ausgesetzt werden. Das klingt erstmals logisch, doch nach wie vor lassen viele BesitzerInnen Tiere einfach zurück. In Deutschland werden jährlich, vor allem in den Sommermonaten, zwischen 50.000 und 80.000 Tiere ausgesetzt und so ihrem Schicksal überlassen. Dies ist nicht nur grausam, sondern stellt auch eine Straftat dar. »Allesamt landen sie im örtlichen Tierheim, wo sie dann darauf warten von einer liebevollen Familie adoptiert zu werden«, sagt Moll dazu. Auch hier ist es wichtig, sich im Vorhinein zu erkundigen. Ist ein Tier doch zu viel für die WG, sollte intensiv nach einem passenden Heim, in dem alle Bedürfnisse erfüllt werden können, gesucht werden.

BILD ISTOCK.COM/S-S-S
39 BIORAMA 85 WOHNGEMEINSCHAFTSTIER

Freihandel und Umweltschutz gehen Hand in Hand – in Südamerika und Österreich. Das EU-Mercosur-Abkommen bekräftigt verbindlich die Pariser Klimaziele, trägt somit zum Schutz des Regenwalds bei und schafft Wohlstand und Arbeitsplätze in beiden Regionen. Mach mit: iv.at/starkepartner

ZUKUNFT GESTALTEN

Tiroler Bio-Sommerrind

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Premium Bio-Rindfleisch aus extensiver Berglandwirtschaft

Das Tiroler Bio-Sommerind stammt von regionalen Familienbetrieben. Selbstverständlich haben die Tiere Freilauf auf den Tiroler Almen und Bergwiesen. Für den Tiroler Ursprung bürgt das Gütesiegel „Qualität Tirol“.

biovomberg.at

BIO vom BERG Sommerrind-Bauer Peter Rabl aus Hopfgarten

EISZEITSTIMMUNG

Ein kurzer historischer Rückblick zur Aufklärung. Nein, es waren nicht die ItalienerInnen, die Gelati erfunden haben. Es waren – Überraschung – die ChinesInnen. ArchäologInnen fanden Räume, in denen nichts anderes gelagert war als Eis. Vermutlich, um Mango-, Litschi- oder sonstige Säfte aus exotischen Früchten damit zu kühlen. Et voilà – die Geburtsstunde der granita, des geeisten Fruchtsaftes

EISREISE

Ob sie es von den ChinesInnen abgeschaut haben, oder ob sie selbst draufgekommen sind, lässt sich nicht genau sagen. Jedenfalls hatten auch die GriechInnen so etwas wie ein antikes Sorbet. Simonides von Keos, ein paar hundert Jahre vor Christus und ein Mann des Geistes und der Worte, schreibt in einem seiner Texte

von einem »Gletscherschnee, der mit Früchten, Honig und Rosenwasser vermischt wurde«. Also eines der ältesten Eis-Rezepte der Menschheit. Und eines, das man durchaus wieder einmal ausprobieren könnte.

Später wurde es zur Spezialität Italiens, und von dort aus eroberte es die Welt. Zugegeben, einfach nur kopiert haben die ItalienerInnen das mit dem Eis natürlich nicht. Das Idee, frische Säfte mit zerstoßenem Eis zu kühlen und dann statt des Saftes gleich das süße Eis zu löffeln, haben sie, die ItalienerInnen, im 11. Jahrhundert übernommen. Und zwar zuerst im Süden, im (arabischen) Sizilien, wo der orientalisch-chinesische Einfluss am größten war. Richtig los ging es aber erst, als die SizilianerInnen entdeckten, was für einen Schatz sie da am Ätna liegen haben. Und dass sich dieser Schatz (sprich Gletscherschnee) wunder-

Es ist jetzt Zeit, um über einen kulinarischen Dauerbrenner warmer Tage nachzudenken. Eis.
TEXT Jürgen Schmücking
BILD
BIORAMA 85 RUMKOSTEN
Es gibt etwa 4000 Eisdielen in Deutschland. 3000 davon werden von ItalienerInnen geführt.
ISTOCK.COM/SAY-CHEESE

bar das ganze Jahr in kühlen Gruben lagern ließ. Bis heute ist es in Taormina oder Messina üblich, das Frühstücksbrioche in granita zu tunken. Orange bedeutet Kaktusfeige, gelb Limone, schwarz Maulbeere. Im 16. Jahrhundert war es dann so weit. Catania, ein kleiner Ort am Fuß des sizilianischen Vulkans, hatte sich zur globalen Metropole der Eisproduktion gemausert.

Es gibt vermutlich kaum einen Bereich in der Gastronomie, der so stark mit saisonalen Trends arbeitet, wie die Eissalons. Das hat

dass mit dem Ausprobieren kein allzu hohes Risiko verbunden ist. Das Dattel-Hibiskus-Eis kommt bei den Kunden nicht an? Kein Problem, dann kommen die Zutaten einfach nicht mehr in die Eismaschine. Was sind also die vielversprechenden Trends für die kommende Eissaison?

Was sich auf jeden Fall fortsetzen wird, ist der Drang zur Klassik, zur Tradition. Die Eisgeschmäcker unserer Kindheit (Schoko, Vanille, Erdbeere) haben in den vergangenen Jahren schon eine Renaissance erlebt, und dieser Trend wird anhalten. Im Premiumsegment eventuell noch verstärkt durch Herkunfts- oder Sortenangaben. Vanille von der Île Bourbon? Oder noch besser: aus der Dominikanischen Republik. Die Insel ist zwar (noch) nicht als herausragende Herkunft für erstklassige Vanilleschoten bekannt, aber im Moment entsteht dort so etwas wie ein Kompetenzzentrum für terroirgeprägte Biovanille. Erdbeereis der Sorte Mieze Schindler? Durchaus vorstellbar. Auch geschmacklich.

KREATIVITÄT IM TREND

Neben dem Trend zu Bewährtem bleibt auch der Trend zu Natürlichkeit bestehen. Genau genommen hängen die beiden ja auch zusammen. Beide entsprechen einem generellen Wunsch der KonsumentInnen nach mehr Authentizität und Ursprünglichkeit. Das hat (auch, aber nicht nur) gesundheitliche Gründe. Beim Eis bildet sich dieses Bedürfnis sehr klar ab: vegan oder zuckerfrei, um nur zwei Beispiele zu nennen. Wobei ersteres, das vegane Eis, immer besser wird. Egal ob im Eissalon oder in der Supermarkt-Eistruhe.

Und letztlich noch der Trend zu freakigen Sorten. Süsskartoffel zum Beispiel. Oder Ziegenkäse. Wasabi oder Kernöl. Der Kreativität sind – scheinbar – keine Grenzen gesetzt. Aber auch hier, bei der Entdeckung neuer Eisgeschmäcker, macht sich ein Drang zum Ursprünglichen bemerkbar. Im letzten Jahr gab es einen Wiener Salon, der regionale und saisonale Früchte ins Eis gebracht hat: Weinviertler Kiwi und Pielachtaler Dirndln (Kornellkirschen). Da steckt noch einiges an

BILD ISTOCK.COM/SAY-CHEESE, PUSIT771
43 BIORAMA 85 RUMKOSTEN
Pro Kopf verschlecken ÖsterreicherInnen pro Jahr 3,3 Kilo Speiseeis,

Grafenegg Wo alles zusammenspielt

Der idyllische Schlosspark von Grafenegg ist auch in diesem Sommer

Schauplatz atemberaubender musikalischer Erlebnisse.

Vom 22. Juni bis zum 3. September sind die besten Musikerinnen und Musiker der Welt in zauberhaftem Ambiente zu erleben. Starbesetzt mit Asmik Grigorian, Gautier Capuçon und Eric Cutler läutet am 22. und 23. Juni die Sommernachtsgala am Wolkenturm die Open-Air-Saison ein. Gleichzeitig eröffnet sie auch die Sommerklänge, die in den folgenden Wochen immer samstags ein vielseitiges Programm bieten. Neben dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich und Klangkörpern wie dem Swing Dance Orchestra oder den Philharmonix wird auch das European Union Youth Orchestra unter der Leitung von Sir Antonio Pappano zu hören sein.

Zauberhaft geht es bei der Festival-Eröffnung zu, wenn das Tonkünstler-Orchester unter

Yutaka Sado dem Wolkenturm

Leben einhaucht: Die Solistinnen

Nikola Hillebrand und Patricia

Nolz sowie Cornelius Obonya als Sprecher sind eine ideale Besetzung für Mendelssohn Bartholdys „Ein Sommernachtstraum“.

Am nächsten Abend sind das Kyiv

Symphony Orchestra mit Rudolf Buchbinder am Klavier mit Werken von Ludwig van Beethoven und dem ukrainischen Komponisten Levko Revutsky zu hören.

Ganz im Zeichen der Romantik steht die erste Matinee mit den Festival Strings Lucerne und Kian Soltani als Solist in Schumanns Cellokonzert. Das Konzert am 19. August feiert das 50-jährige Jubiläum des Tonkünstler-Orchesters in Grafenegg und verspricht unter der Leitung des Chefdirigenten Yutaka Sado mit einem Programm um Gershwin und Bernstein einen beschwingten Abend.

Grafenegg Festival

Sommernachtsgala: 22. und 23. Juni

Sommerklänge: 1. Juli bis 5. August

Grafenegg Festival: 11. August bis 3. September

Tickets: 10 bis 164 Euro tickets@grafenegg.com grafenegg.com

Weiter geht es mit großen Klangkörpern wie dem Philharmonia Orchestra London, den Wiener Philharmonikern und dem Concertgebouworkest sowie Solistinnen und Solisten wie Pierre-Laurent Aimard, Denis Kozhukhin, Anna Prohaska, Christian Tetzlaff und Daniil Trifonov. Auch das zeitgenössische Musikschaffen kommt mit dem diesjährigen Composer in Residence und Leiter des Composer-Conductor-Workshops Ink Still Wet Philippe Manoury nicht zu kurz.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG DER GRAFENEGG KULTURBETRIEBSGESELLSCHAFT M.B.H.
BILD LISA EDI
wieder
44

LEAVE NO TRACE

1

Frija Omina, produziert in Perleberg on offener Manufaktur aus Econyl (Recycling-Nylon) Badekleidung, aber, spannend, für alle, die kein Plastik mögen, auch aus Biobaumwolle Badebkleidung.

frija-omina.com

2 Patagonia, bietet heuer u. a. die Wavefarer Boardshorts , aus 100% Recycling-Nylon mit 40+ UPF UVSchutz und die Wavefarer Hybrid Walk Shorts aus teilweise recyceltem Nylon und Elastan, die auch an Land getragen werden will. eu.patagonia.com

4Carry Out Soft Cooler nennt Hydro Flask seine Kühltasche– gibts in 12 und 20 Liter, er kühlt 24 Stunden lang und ist deutlich bequemer zu tragen als sperrige Kühlboxen. Für Eis gibt es vakuumisolierte Lebensmitteldosen. hydroflask.com/de

Ob nun auf Reisen oder nach der Arbeit noch schnell mit dem Fahrrad zum nächsten Schwimmbad: Kleines Packmaß, geringes Gewicht, schnelltrockende Badekleidung, die nicht zuletzt dadurch auch multifunktional einsetzbar ist – und im Idealfall nicht nur aus recycelten Materialien, sondern auch wieder recycelbar.

Weder in der einsamen Bucht noch am Strand von Jesolo Müll liegen zu lassen – dabei hilft es auch, möglichst wenige, möglichst durchdachte und langlebige Produkte rumzuschleppen statt Berge von Wegwerfprodukten.

3

Die beiden Schwestern Lisa-Maria Beck und Anna-Sophia Beck gründeten 2018 Lanasia mit dem Ziel, Bademode aus recycelten Fasern zu produzieren – sie arbeiten teilweise mit Econyl, teilweise mit dem Recyclinpolyester Repreve. lanasia.com

5

Mit Econyl und Seaqual arbeiten das engagierte Team vonBleed, das gerade jede Unterstützung gut brauchen kann – vielleicht willst du zusätzlich zur Badehose ja auch gerade einen Passierschein B24?

bleed-clothing.com

BILD FRIJA OMINA,
MULTIKRAFT, LANASIA, BLEED CLOTHING, HYDROFLASK, MYMARINI, STUDIO MIYAGI, SANTA VERDE, REFISHED TEXT
45 BIORAMA 85 BADEPLATZ

6

Die Discovery Decktaschen von Sealline halten ihren Inhalt trocken, sogar wenn sie im Wasser treiben. Gibt’s mit Fassungsvermögen von 5 bis 50 Litern. PU-beschichtet, PVC-frei. seallinegear.com/

7

Die HamburgerInnen von Mymarini produzieren Bademode, Home- und Beachwear aus Elasthan und Polyamid. Im April wurde für mindestens ein Jahr ein Take-Back-Programm für gebrauchte, auch beschädigte Artikel eingeführt. mymarini.com

8 Kompakt, schnelltrocknend und trotzdem plastikfrei und aus Biobaumwolle: Das Strandtuch von Linnea – gibts auch kleiner als Reisehandtuch.

valleysandhills.de

9

Eigentlich für nachhaltige Unter wäsche bekannt, machen die WienerIn nen von Miyagi glück licherweise auch Bad zeug. Hier Bandeau Top und High-Leg Cut Bade hose aus recyceltem Po lyester. studiomiyagi.co

10Mückenstiche, Sonnenbrand oder einfach nur, um die Haut mit viel fettfreier Feuchtigkeit zu versorgen: Im Aloe Vera Gel pur von Santa Verde aus andalusischem Bioanbau verfügt über einen besonders hohen Aloverose-Gehalt. santaverde.de

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In einer Sozialwerstätte in Kambodscha werden aus gebrauchten Zement- und Fischfut tersäcken die Taschen, Rucksäcke und Acces soires von Refished produziert. So auch die Soulmate Waterproof refished.com

SENFGOLD

Ein origineller Mensch (Name der Redaktion bekannt) hat einmal gesagt: Den guten Geschmack einer Person erkenne man an der Zahl der Senfe in ihrem Kühlschrank. Je mehr Senfvielfalt, desto mehr Verlass ist grundsätzlich auf die kulinarische Kompetenz der Person. Senf ist also eine Anzeigerpflanze im Kühlschrank, ihr vielfältiges Vorkommen ein gutes Zeichen. In diesem Sinn hat die Redaktion ein paar Klassiker (mittelscharfer Senf und zwei Mal dessen österreichische Variante Estragon-Senf) in Bioqualität getestet – und ihren Senf dazugegeben.

1 MITTELSCHARFER SENF, DENNREE

Ein bis auf eine klare Säure eher zurückhaltender Vertreter von leicht flüssiger Cremigkeit, »Sandwichsenf!« haben einige gesagt. dennree.de

2 ESTRAGON SENF, MAUTNER MARKHOF

Den Klassiker unter den österreichischen Senfen hat die Geschmäcker der TesterInnen mitgeprägt – und liefert leichte Schärfe, etwas Süße und Bitterkeit. mautner.at

3

MITTELSCHARFER SENF, MÜNCHNER KINDL

Milde Schärfe, deutliche Säure und cremige Textur. Dieser Senf passt als purer Dip und verarbeitet in Saucen. muenchner-kindl-senf.de

4

MITTELSCHARFER SENF, BYODO

Teils aus eigenem Anbau kommen die Zutaten für diesen Senf mit nur sanfter Schärfe und runder Würze. Besonders mayonnaisig-mollig. byodo.de

5 MITTELSCHARFER SENF, ZWERGENWIESE

Milde Schärfe, Würze und seine restkörnige, etwas festere Textur geben diesem Senf seine Unverwechselbarkeit. zwergewiese.de

6 SENF MEDIUM, ERHARDT

Eigenwillig ist bei diesem Demeter-Senf nicht nur die knallbunte Verpackung. Ungewöhnlicher Geschmack, starke Säure. erhardt-naturkost.de

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BIOESTRAGONSENF, JA! NATÜRLICH

Dieser Senf überzeugt, indem er die klassischen Erwartungen an einen Estragonsenf trifft – und an Intensität übertrifft. janatürlich.at

BILD Stefan Staller
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47 BIORAMA 85 SENF
TEXT Martin Mühl

UNKRAUTKÜCHE

Wildpflanzen zu sammeln und in der Küche zu verarbeiten setzt grundsätzlich ein bisschen Pflanzenkunde voraus. Schließlich will man sich nicht den giftigen Zwilling eines Krauts in die Küche holen. Die Gefahr ist beim folgenden allerdings gering – einfach zu erkennen, in Mitteleuropa überall verbreitet und in manchen Gegenden omnipräsente GärtnerInnenplage: Der Giersch (Aegopodium podagraria). Aufgrund seines Vitaminreichtums wird er gern in Salate gemischt – dazu braucht es keine Anleitung, sondern allenfalls die Erinnerung, wild Gesammeltes, das unter Kniehöhe wächst, immer gründlich zu waschen. In der Volksheilkunde wurde er auch bei Gicht eingesetzt und tatsächlich verfügt er über entzündungshemmende und antirheumatisch wirkende Inhaltsstoffe. Eine andere Verarbeitungsidee für das auch als Erdholler oder Ackerholler genannte Kraut findet sich in Sonja Greimels Softcover-Handbuch »Raus in die Botanik«. Es beginnt mit der Bestimmung einer überschaubaren Zahl recht häufig vorkommender Wildkräuter und beinhaltet einen entsprechenden Saisonkalender, der einem die Frage abnimmt, ob es sich gerade überhaupt lohnt, nach einem bestimmten Kraut Ausschau zu halten. Und reicht bis zu Verarbeitungsideen in Küche und Haushalt. Perfekt für EinsteigerInnen.

GIERSCHSENF

ZUTATEN – was nicht wild gesammelt wird: besser in Bioqualität.

Ergibt 4–5 Gläser à 200 ml

• 3 Handvoll Gierschblätter

• 1 Zwiebel

• 350 ml Weißweinessig

• 200 ml Weißwein

• 50 g Zucker

• 1 TL Salz

• 1 Prise Kurkumapulver (optional)

• 150 g Senfmehl

• 100 g Senfkörner

ZUBEREITUNG:

1. Die Gierschblätter waschen und fein hacken. Die Zwiebel abziehen und würfeln. Essig, Weißwein, Zucker, Salz, Kurkumapulver, Giersch und Zwiebel in einem Topf aufkochen.

2. Abkühlen lassen. Senfmehl und -körner dazugeben und alles vermengen. Gut durch- ziehen lassen, hin und wieder umrühren. Für mehr Würze kann die Mischung auch über Nacht in den Kühlschrank gestellt werden.

3. In saubere Gläser füllen und verschließen.

REZEPT AUS:

4. Mindestens 2 Wochen ziehen lassen. Nach dem Öffnen umgehend verbrauchen.

»RAUS IN DIE BOTANIK« Südwest, 2022.
BILD HANS HERBIG PHOTOGRAPHY/SÜDWEST VERLAG, BIORAMA 48 BIORAMA 85 KOCHBUCHEMPFEHLUNG

RAUCHZEICHEN

Basics für den Kohleeinstieg – vom korrekten Zündeln bis zu den eigenen eingelegten Antipasti grigliata.

Grillen klingt immer gut. Nicht nur, aber auch weil die Erinnerung schnell verblasst, wenn es einmal wieder das es viel länger als geplant dauert, bis es bei der Grillerei auch wirklich was zu essen gibt. Auch daran, dass die aufgrund ihrer besonderen Größe so schon im Supermarkt feilgepriesenen Ofenkartoffeln häufig selbst dann noch halb roh verteilt werden und der Halloumi dafür schon zu Schuhsohlenkonsistenz trockengeschrumpft wurde und längst erkaltet ist. Je weniger Equipment man zum Grillen, desto eher braucht es ein bisschen Planung und Ahnung. Katy Beskow beginnt das Buch »Vegan vom Grill« daher mit Anleitungen zum Feuermachen. Simple, wie man es von der Autorin gewohnt ist. Wie viele Koch-

buchautorInnen schreiben schon auf die erste Seite, sie verbringen für die Zubereitung von Abendessen am liebsten so wenig Zeit wie möglich, denn sie haben »wie wir alle«, »nach einem anstrengenden Tag Besseres zu tun«? Beskow jedenfalls macht das (im ebenfalls empfehlenswerten »Vegan aus dem Ofen«). Im Nachfolger zum Thema Grill outet sie sich als Fan des Kohlegrills und gibt daher bei jedem Rezept die notwendige von drei »Hitzestufen« an, die durch die Sekunden, die man die Hand über den Grillrost halten kann, bestimmbar sind. Außerdem enthält das Buch zu Recht einige Rezepte, die mit dem Griller nur anlässlich zu tun haben – Salate, Desserts, die sich gut vorbereiten und auch transportieren lassen.

BILD LUKE ALBERT, ARS VIVENDI
TEXT
49 BIORAMA 85 KOCHBUCHEMPFEHLUNG

REZEPTE AUS:

»VEGAN VOM GRILL.« Ars Vivendi, 2023.

BLUMENKOHL UND MANGO IN WÜRZIGER JOGHURTMARINADE

Mariniert die Blumenkohlröschen in pikant gewürztem Joghurt, bevor ihr sie auf den Grill legt. Bei dieser simplen Zubereitung nimmt der Blumenkohl all die Aromen auf. Serviert dazu Pilzwürste »Masala« (Rezept im Buch) und einen Karottensalat mit Koriander und gerösteten Cashewkernen.

BARBECUE-GARTEMPERATUR

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN –

• 6 EL ungesüßter Natur-Sojajoghurt

• 1 EL Sonnenblumenöl

• 1 EL milde Currypaste (vegan)

• 1/2 TL gemahlene Kurkuma

• 1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel

• 1 Prise getrocknete Chiliflocken

• Meersalz

• 1 kleiner Kopf Blumenkohl, Blätter entfernt und in 16 mundgerechte Röschen zerteilt

• 2 feste Mangos, geschält und in 12 mundgerechte Stücke gewürfelt

• frisch gepresster Saft von 1/4 unbehandelten Zitrone

• 1 kleine Handvoll Koriandergrün, frisch geschnitten

ZUBEREITUNG:

1. Joghurt, Öl, Currypaste, Kurkuma, Kreuzkümmel, Chilif Meersalz in einer großen Schüssel gründlich vermengen.

2. Die Blumenkohlröschen zufügen und mit der Marinade bedecken. Die Schüssel mit Frischhaltefolie oder einem Deckel abdecken und den Blu menkohl 2 Stunden marinieren.

3. Überschüssige Joghurtmarinade abschütteln und die Röschen abwechselnd mit Mangostücken auf vier Metallspieße stecken (je 4 Blumenkohlröschen und 3 Mangostücke).

4. Die Spieße auf den heißen Rost legen und 12–15 Minuten grillen. Mehrfach wenden, sodass sie rundum angebräunt werden. Vom Grill nehmen, dann Blumenkohl und Mango vorsichtig von den Spießen schieben. Mit Zitronensaft beträufeln und mit Koriandergrün bestreuen.

HEISSER TIPP: Während des Grillens werden die Mangostücke weich und klebrig. Nehmt deshalb am besten noch nicht ganz reife Mangos, die sich gut aufspießen lassen und beim Grillen nicht herunterfallen.

OLIVENÖL & OLIVEN SOMMER LIEBLINGE NOTIERT? • Oliven • Olivenöl • Olivenpaste • Kapern • Getrocknete Tomaten ... für das gute Bio-Gefühl* # ZUSAMMENTUTGUT Schickt uns eine Szene vom kulinarischen Miteinander bei euch. Und gewinnt einen von 200 attraktiven Preisen. IM JUNI IN AKTIO *erhältlich in deinem Bio-Laden Zeitraum: 01.05.-31.07.23 | Teilnahme(bedingungen) via QR-Code.

Die idealen Ergänzungen zum einfachen und unkomplizierten Gemüseprogramm von Beskow finden sich in Diana Henrys »Salz. Zucker. Rauch. – Lebensmittel genussvoll haltbar machen«. Der ulkig wirre Anleitungsstil der Londoner Gastrojournalistin und Kochbuchautorin soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier

MARINIERTE ANTIPASTI

Die saisonalen Köstlichkeiten des Sommers könnt ihr selbst in Gemüse-Antipasti verwandeln. Dazu serviert ihr warmes Brot, Oliven und Balsamicoessig oder Backkartoffeln mit Salzkruste (Rezept im Buch). Oder ihr füllt die Mischung in saubere Gläser und verschenkt sie an Freunde und Familie. Verwendet ein fruchtiges natives Olivenöl extra von guter Qualität.

BARBECUE-GARTEMPERATUR: mittlere–starke Hitze

ZUTATEN FÜR 6 PERSONEN – besser in Bioqualität

• 6 EL natives Olivenöl extra von guter Qualität, plus mehr zum Beträufeln

• 2 Zweige frischer Thymian, Blättchen abgezupft

• 1 Prise getrocknete Kräutermischung

• Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

• 1 rote Paprikaschote, entkernt und geviertelt

• 1 grüne Paprikaschote, entkernt und geviertelt

• 1 gelbe Paprikaschote, entkernt und geviertelt

• 1 Zucchini, schräg in grobe Scheiben geschnitten

eine beachtliche Fülle von Ideen weit übers Einkochen hinaus geliefert wird – zum Beispiel eben auch rund ums Grillen, Marinieren und Räuchern. Darunter ein ganzes Kapitel zu »Saucen, Pasten, Senfen und Essigen«. Alles, was zur Resteverwertung durch Befüllen der Vorratskammer gebraucht wird.

• 200 g Strauchtomaten (an der Rispe)

• 1 EL Apfelessig

• 2 Knoblauchzehen, zerdrückt

ZUBEREITUNG

1. Olivenöl, Thymian, Kräutermischung, 1/2 TL Salz und 1 gute Prise Pfeffer in einer großen Schüssel mischen. Das Gemüse mit etwas Kräuteröl bestreichen. Übriges Öl in der Schüssel beiseitestellen.

2. Paprika, Zucchini und Tomaten auf den heißen Rost legen und 3–5 Minuten von jeder Seite grillen, bis sie weich sind und sich Röststreifen zeigen.

3. Das fertig gegarte Gemüse in die Schüssel mit dem Kräuteröl geben. Mit mehr Olivenöl beträufeln, Apfelessig und Knoblauchzehen zufügen und alles gut unterheben. Mindestens 1 Stunde durchziehen lassen – und schon habt ihr superfeine Antipasti.

HEISSER TIPP : Nach dem Grillen steckt das Gemüse voll unschlagbarer Raucharomen. Falls ihr es allerdings im Voraus zubereiten möchtet, könnt ihr eine Grillpfanne auf den Herd stellen und das Gemüse darin von beiden Seiten braten, bis es Röststreifen aufweist und weich ist.

BILD LUKE ALBERT, ARS VIVENDI
51 BIORAMA 85 KOCHBUCHEMPFEHLUNG

ADOBO MARINADE

Adobo ist eine mexikanische Würzpaste, die aus getrockneten Chilischoten, Kräutern und Essig hergestellt wird. Wenn du sie erst einmal probiert hast, wirst du sie nicht mehr missen wollen. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Versionen –etwa mit Knoblauch oder mit Bitterorangensaft anstelle von Essig – und auch die verwendeten Chilisorten können variieren. Dies ist meine Version, die du jedoch jederzeit nach Belieben abwandeln kannst. In Mexiko würde man das zwar nicht tun, aber ich nehme dafür gerne einen Sherry-Essig, denn er verleiht der Paste eine angenehme, holzige Note. Tiefe verleiht ihr der braune Zucker, den man normalerweise ebenfalls nicht verwendet. Die Menge ist ausreichend für zwei mexikanische Mahlzeiten für sechs Personen.

ZUTATEN FÜR 1 GLAS ZU 225 G – besser in Bioqualität

• 5 getrocknete Chipotle-Chilischoten

• 4 getrocknete Ancho-Chilischoten

• 1 TL Kreuzkümmelsamen

• 1 TL Koriandersamen

• 1/2 TL Piment

• 3 cm Zimtstange

• 1 TL getrockneter Oregano

REZEPT AUS:

• 5 Knoblauchzehen, gehackt

• 2 Schalotten. gehackt

• ca. 1/2 TL Salz

• ca. 2 TL Farinzucker (nach Belieben)

• 2 EL Rotweinessig

• 5 EL Sherry-Essig

1. Die Chilischoten ohen Fett in der Pfanne rösten. Dabei darauf achten, dass die nicht schwarz werden (sie sollen lediglich etwas biegsamer werden). Die Stiele der Schoten entfernen. Alle Chipotle-Chilis und die Hälfte der Ancho-Chilis von den Samen befreien.

2. Die Chilischoten in einen kleinen Topf geben, so viel Wasser hinzufügen, dass sie gerade bedeckt sind, und aufkochen lassen. Den Topf danach von der Herdplatte nehmen und die Chilischoten 30 Minuten ziehen lassen, bis sie weich sind. Anschließend abgießen und die Flüssigkeit auffangen.

3. Die Gewürze etwa 40 Sekunden ohne Fett in einer Pfanne rösten, bis sie ihr Aroma entfalten. Sämtliche Zutaten in die Küchenmaschine geben und pürieren. Dabei so viel Chiliwasser hinzufügen, dass die Mischung die Konsistenz einer Paste bekommt. Anschließend noch einmal abschmecken.

4. In sterile Gläser füllen und mit einem säurebeständigen Deckel verschließen. Im Kühlschrank ist die Paste 4 Monate haltbar – wenn sie nicht schon vorher alle ist.

SERVIERVORSCHLÄGE: Bestreiche ein Hänchenkeulen oder Schweinekoteletts damit und lasse sie über Nacht marinieren. Ich verkürze die Marinierzeit allerdings oft auf gerade einmal 30 Minuten. Hänchenkeulen anschließend etwa 40 Minuten bei 180°Grad, Schweinkoteletts 20 Minuten bei 190° Grad im Backofen braten. Das Fleisch in beiden Fällen nach 15 Minuten mit Alufolie abdecken, damit die Paste nicht verbrennt. Das Fleisch auf einer vorgewärmten Platte anrichten, mit dem dicken Bratensaft beträufeln und mit Limettenschnitzen, Guacamole, einem grünen Salat und weißem Reis servieren. Oder du machst daraus eine Sauce zu geschmortem Schweinefleisch mit Chorizo. Dazu einfach 1/2 Glas Adobo mit in den Topf geben.

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»SALZ ZUCKER RAUCH« Ars Vivendi, 2022.

IM SCHATTEN DER BURG

Im Norden Istriens, unweit der kroatisch-slowenischen Grenze liegt ein kleines malerisches Dorf nahe einer alten Ruine.

278 Menschen leben hier. Es ist still, und trotzdem ist Einiges in Bewegung. Was hier gerade entsteht, ist ein kulinarischer Hotspot, in der sonst recht verschlafenen Gegend.

1

234. Eine Jahreszahl, die wir uns im Geschichtsunterricht oft gewünscht hätten. Nicht wegen der Zahl an sich. Einfach, weil sie leicht zu merken ist. So, wie »333 –vor Issos Keilerei.« Das haben sich sogar die Deppen gemerkt. Jedenfalls wurde im Jahr 1234 die Burg von Momjan gebaut. Auf einem Felsen nahe der slowenisch-kroatischen Grenze. Unterhalb der Burg verlief eine der ältesten Straßen Istriens. So alt, dass sie bereits von den Römern saniert werden musste. Ein Meilenstein auf dieser Straße wurde auf das Jahr 1 nach Christus datiert. Die Burg selbst erlebte

wilde Zeiten während der Völkerwanderung, wechselte irgendwann im 16. Jahrhundert für 5500 Goldmünzen den Besitzer und ist heute ein markantes Wahrzeichen der Region. Heute ragt über dem Tal des Flusses Dragonja nur noch einer der ursprünglich vier Türme. Ein stattlicher und stummer Zeitzeuge eines reichen historischen Erbes von Istriens Norden.

MOMJAN UND DER WEIN

Wein wurde rund um Momjan schon (fast) immer angebaut. Die besagten Römer nutzten bereits die besagte Straße, um mit Wein aus Mom-

TEXT Jürgen Schmücking
53 BIORAMA 85 WEIN AUS MOMJAN BILD JÜRGEN SCHMÜCKING

jan die Märkte in Rom, Triest und Istrien zu versorgen. Heute ist Istrien ein spannendes Weinland, in dem viel in Bewegung und viel zu entdecken ist. Die mit einigem Abstand wichtigste Rebsorte der Halbinsel ist der Malvasier. Genauer gesagt, der Malvazija Istriana. Obwohl es – vor allem in Italien – gezählte 58 Varianten der Malvasia-Traube gibt, ist Malvazija Istriana sicher eine der spannendsten. Vor allem deshalb, weil es eine Rebsorte ist, bei der sich die Geister scheiden. Sie kann zu Weinen führen, die blitzsauber und technisch brillant gemacht werden. Die Weine riechen dann intensiv nach

54
»Obwohl es 58 Varianten der Malvasia-Traube gibt, ist Malvazija Istriana sicher eine der spannendsten.«

Sommer, exotischen Früchten. Im Idealfall sind das Weine mit Substanz und Struktur, die mit ihrer noblen Gelbfruchtigkeit und Eleganz schon beinahe burgundische Anklänge haben. Einer dieser Weine kommt aus Momjan, vom Weingut Kozlovic´. Das Weingut, es liegt in Valle, genau gegenüber der historischen Burg Momjan, wurde 1904 gegründet und wird heute von Antonella und Gianfranco Kozlovic´ bereits in der vierten Generation geführt. Es ist natürlich nicht mehr dasselbe wie vor 120 Jahren. Es befindet sich einerseits gerade in der Umstellungsphase zur Biozertifizierung. Andererseits fügen sich ein modernes Hauptgebäude und ein Keller als architektonische Ikonen trotz ihres modernen Stils harmonisch in die pittoreske Landschaft ein. Der Architekt des Weinguts, Zeljko Buric ist nicht einfach nur einer der angesagtesten Designer Kroatiens. Er ist auch ein guter Freund von Gianfranco Kozlovic´ und gleitet oft an dessen Seite mit dem Bike über die Hügel Istriens.

Die Weine von Kozlovic´ folgen einer kristallklaren Linie. Er gilt seit den frühen 90ern als

Im Moment ist Groznjan, das istrische Künstlerdorf, ein lebensgroßes Mobile aus alten Strohhüten. Zwei Kozlović-Generationen bei der 10-Jahr-Feier der Neueröffnung des renovierten Weinguts im Mai 2022.
55 BIORAMA 85 WEIN AUS MOMJAN
»Markežic ist der erste kroatische Winzer, der Amphoren aus Georgien nach Istrien geholt hat.«

einer der Pioniere der kroatischen Qualitätswein-Offensive. Klasse statt Masse sozusagen. Heute baut Kozlovic´ sowohl in den etwa 5 Hektar rund um das Weingut in Valle in der Top-Lage Santa Lucia (in Buje) neben den autochthonen istrischen Rebsorten Malvazija Istriana, Momjanski Muskat und Teran auch Sauvignon Blanc, Cabernet Sauvignon und Merlot an und produziert daraus etwa 200.000 Flaschen pro Jahr. Die Weine werden ganz klassisch in Stahltanks, großen Holzfässern und in kleinen Barriques ausgebaut. Mit dem Stil freakiger Natural Wines kann Kozlovic´ nichts anfangen. Auch wenn Leute wie Giorgio Clai oder Mladen Rožanic´ mit ihren wuchtigen Experimenten in – zumindest einem Teil der Weinwelt – Furore machen. Gianfranco Kozlovic´s Weg ist ein anderer.

Der erwähnte Weingarten in Santa Lucia geht auf das Jahr 1961 zurück, und in guten Jahren wachsen hier die Trauben für den besten Wein aus dem Hause Kozlovic´. Santa Lucia Malvazija. Perfekt gereiftes Erntematerial, 18 Monate im Stahltank ausgebaut, dann noch 6 Monate im kleinen Holzfass. Das gibt dem Wein die Substanz und den Charakter, die für einen großen Wein mit langem Lager- und Entwicklungspotenzial notwendig sind. Das sehen auch KritikerInnen und JurorInnen internationaler Bewerbe so. Bei Vinistra 2022 wurde der Malvazija Santa Lucia 2017 zum besten Malvasier der Welt ausgezeichnet. Dem renommierten Decanter World Wine Award war der Wein sogar 97 Punkte wert. Neben dem Malvazija Istriana hat Kozlovic´ noch eine Reihe anderer Weine im Sortiment. Santa Lucia crna ist eine Cuvée aus Merlot, Cabernet Sauvignon und der regionalen Rebsorte Teran. Aus Merlot und Teran wird auch noch Violetta, der Rosé des Hauses, gekeltert und gemeinsam mit anderen Winzern rund um das Dorf Momjan entsteht noch eine süße Rarität. Muškat Momjanski. Der Momjaner Muskat ist eine autochthone Rebsorte aus Momjan. Und somit selten und einzigartig. Seine Farbe hat ein leichtes Zitronengelb. In der Nase ist er ausgeprägt und voll. Er erinnert an Lychee, Limette und andere reife, saftige gelbe Früchte. Er ist von deutlicher Restsüße geprägt und mit einer wundervoll cremigen Beschaffenheit gesegnet, bleibt aber aufgrund seiner markanten Säure doch lebendig und frisch. Am Gaumen ist er sehr intensiv und lieblich-würzig, was auch schon der Geruch vermuten lässt. Komplex und ausgewogen. Und erstaunlich lange anhaltend.

AMPHOREN-MALVAZIJA

Einer der Kooperationspartner, mit dem der Muškat Momjanski entsteht, ist das Weingut Kabola. Ebenfalls in Momjan. Nur auf der anderen Seite des Hügels. Kabola ist noch älter als Kozlovic´. Die Wurzeln des Betriebs gehen ins Jahr 1891 zurück. Klarerweise gibt es auch bei Kabola Malvazija.

Ketchup di pomodoro

 Fruchtiger Geschmack aus italienischen Tomaten

 Unsere Ketchup-Familie rundet nicht nur Ofengemüse oder Gegrilltes genussvoll ab.

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Nur anders. Kabola ist schon biozertifiziert und Marino Markežic´ hat ein Faible für georgische Amphoren. Den Malvasier gibt es in den Varianten Istarska (klassisch, resch, frisch), (maischevergoren, füllig, gerbstoffreich) und Amfora (wuchtig und elegant gleichermaßen). Dazu hat Markežic´ aber auch eine Vorliebe für den Teran, den regionalen Rotwein der Region. Jedenfalls kommt auch der Most der besten Teran-Trauben zum Ausbau und zur Reifung in die Amphore. Markežic´ ist übrigens der erste kroatische Winzer, der sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat, und der auch die ersren aus Georgien nach Istrien geholt hat.

BESUCHSEMPFEHLUNG

Beide, Kabola wie Kozlovic´, sind Weingüter bei denen sich ein Besuch lohnt. Auf den Weingütern, aber noch besser gleich für eine längere Weile in der Region. Wohnen könnte man bei Tom Riederer in seinem Casa Dante, quasi das Basislager für ausgedehnte Wanderungen oder kulinarische Erkundungstouren im Norden Istriens. Wunderschön und stilvoll eingerichtete Apartments gleich neben dem Kirchturm von Momjan. Riederer kocht nach eigenen Angaben vorwiegend mit regionalen Zutaten und vegetarisch, bio ist leider allerdings hier kein Thema.

WEIN AUS MOMJAN

Und so vielfältig die istrischen Weine in ihrer Stilistik sind, so vielfältig sind sie auch als Speisenbegleiter. Pršut Istarski, eine kroatische Variante des italienischen Prosciutto, ist mit Teran ein Gedicht. ´ Cevapc�ic´i, die vermutlich bekannteste Spezialität Istriens steht stellvertretend für die Grillkultur der Halbinsel. Nirgendwo auf der Welt wird derart viel und intensiv gegrillt, wie in Istrien. Gut, in Serbien vielleicht noch. Oder auf der Donauinsel. Auch hier empfiehlt sich ein rustikaler Teran. Wenn es einmal etwas anderes sein soll als Bier.

Last not least noch der Diego. Jeder im Dorf und drumherum weiß, wer gemeint ist, wenn man Diego sagt. Ein Bauer mit Ziegen, ein paar Kühen und einem Hund. Und einer, dessen Hoftür immer offen ist, und der allen, die vorbeikommen, ein Brett von seinem Käse und mitunter auch eine Flasche von seinem Wein hinstellt. Ohne Etikett, denn in Istrien sind alle, die hinter oder neben ihrem Haus ein wenig Grund haben, auch WinzerInnen.

Gruppenbild mit Biowinzerin. Ana Markežić samt Sortiment und Amphore.
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SCHÄUMENDE ÄPFEL

Die internationalen Getränkekonzerne sind sich einig: Die Nachfrage nach Cider steigt und wird weiter steigen. Das alkoholische Getränk aus Äpfeln ist geschmacklich eine oft fruchtig-frische Alternative zu Bier und Wein, mit weniger Alkohol und im Gegensatz zu Bier auch glutenfrei. Mitunter wird es auch mit anderem Obst, am häufigsten Birnen, gemischt, manchmal ersetzt dieses den Apfel komplett. Es gibt viele verschiedene Cidervarianten, vor allem in Großbritannien und Frankreich, den Ländern, in denen der »Apfelschaumwein« auch die längste Tradition hat. In Österreich unterscheidet man zwischen Most, dem rohen vergärten Apfelgetränk, und Cider, für den Most mit Apfelsaft verschnitten und mit Kohlensäure angereichert in Flaschen gefüllt wird. Für die Gärung kommen verschiedene Hefesorten zum Einsatz: Bierhefe, Weinhefe oder auch aus dem Obstgarten gewonnene und – eher künstlich – vermehrte Hefe. Auch mit Spontangärung ohne die Zugabe von (Rein-

zucht-)Hefe wird gearbeitet. In Deutschland haben sowohl Most als auch Cider oder Apfelwein regional nicht nur viele verschiedene Namen, sie bezeichnen auch eine beeindruckende Vielfalt regionaler Eigenarten.

UNGESCHÖNT

Es gibt Biocider von der Discounterkette. Aber auch einige regionale, tendenziell kleine Produzenten. Karl Karigl hat seit Jugendtagen schon ziemlich alles in Richtung alkoholisches Getränk vergoren und seit dem viel Erfahrung gesammelt. Und er hat die Cidermarke Blakstoc (nicht bio) entwickelt: gehopften Cider in verschiedenen Geschmacksrichtungen. »Für mich ist neben dem verwendeten Streuobst vor allem entscheidend, dass bei der Herstellung nicht auf Apfelsaftkonzentrat und Zucker zurückgegriffen wird, wie in der industriellen Produktion üblich, sondern mit ungeschöntem Apfelsaft gearbeitet wird«, gibt er Einblick in seine Arbeitsweise: »Beim Konzentrat werden

Vielfalt

Der Verband der deutschen Fruchtwein- und Fruchtschaumwein-Industrie (VdFw) setzt sich dafür ein, dass in Zukunft klar geregelt wird, was unter einem Cider zu verstehen ist. Am Besten nicht nur für Deutschland.

BILD ISTOCK.COM/38317
Cider ist je nach Ausführung ein leichtes Sommergetränk oder auch eine komplexe Speisenbegleitung.
BIORAMA 85 CIDER 60
TEXT Martin Mühl

Streuobst

Von Streuobst wird gesprochen, wenn die Früchte auf eher hohen Bäumen wachsen, die mehr oder weniger verstreut stehen – im Gegensatz zu niederstämmigem, leichter zu bewirtschaftendem Plantagenanbau.

Wasser und Aroma von den anderen Inhaltsstoffen wie Zucker, Farbe und Säure getrennt und danach wieder vereint. Das spart zwar Lager- und Transportkosten und somit auch Herstellungskosten, zerstört aber das Produkt völlig. Und beim Wein ist dieses Vorgehen auch gesetzlich verboten.« Aktuell ist der Lebensmitteltechnologe aus Oberösterreich Braumeister bei der Wiener Brauerei Muttermilch. Bei seinem Cider, der von Jahrgang zu Jahrgang anders schmeckt, ist ihm die Balance von Zucker und Säurespiel besonders wichtig. Die Äpfel für seinen Cider bezieht er zwar von einem Demeterbetrieb und die Umstellung des eigenen Betriebs auf Bio hat er zwar schon mehrfach in Betracht gezogen, bisher konnte er sich dazu allerdings leider noch nicht durchringen, andere glücklicherweise schon.

Eines der Umfelder, in denen in Österreich Cider produziert wird, sind Brauereien – und so findet man gerade unter den BiobrauerInnen auch Biocider-ProduzentInnen. So hat

BIO APFEL CYDER, MOHR-SEDERL

Ein sehr klassischer und gerad liniger Biocider mit 4 Vol.-%. Der Apfel ist klar, die Perlage erfrischend, aber nicht domi nant, die Süße mehr als nur an gedeutet. So stellt man sich ei nen Cider klassischerweise vor.

BIO-APFELCIDER »ANDREW«, LINDNER

»Andrew« ist anders, das zeigt sich optisch, in der Nase und auch am Gaumen: Der Cider ist trüber als die meisten anderen, durchaus balanciert, aber ganz klar mit mehr Biss in Richtung Säure und auch Frucht. Erfrischend und ein willkommener Speisenbegleiter für Kombinationen leicht neben dem Erwartbaren.

etwa Biobierproduzent Reinhold Barta von Gusswerk mit dem Biocider Papagena experimentiert. Oft sind es auch WinzerInnen, die mit dem Apfelgetränk arbeiten, wie Franz Weninger oder der Moahof. Biocider gibt es aber auch von Bioobstbauern wie Lorenz Lindner aus Traismauer. Cider ist für ihn eine willkommene Möglichkeit, jenes Obst, vor allem Äpfel, die sich nicht als Klasse 1 oder Tafeläpfel verkaufen lassen, zu verwerten. Er produziert aus diesen nicht nur Fruchtsaft, sondern fünf verschiedene Cider aus Apfel, Quitte, Birne, Marille oder auch Apfel-Kiwi, die er in erster Linie an die Gastronomie verkauft. Wichtig war ihm dabei, die Herausforderung anzunehmen, mit Spontangärung zu arbeiten und Erfahrung zu sammeln, um Cider zu machen, der »ganz natürlich« ist. Dementsprechend wird der Cider auch nicht filtriert und kommt ohne Zusätze wie Schwefel aus: »Das macht meinen Cider sehr verträglich und sorgt dafür, dass er geschmacklich komplex bleibt«, ergänzt er.

BIO-CIDER APFEL, PFANNER

Pfanner produziert für Hofer bzw. Aldi diesen sehr klassischen Biocider zwischen leicht saftigen Fruchtnoten und einer angenehm gehaltenen Frische durch etwas Säure und die Perlage.

FLUT, ELBLER

Elbler produziert Biocider in drei Geschmacksrichtungen: Ebbe ist mild mit leicht lieblichem Geschmack und 2,5 Vol.-% Alkohol; Flut hingegen halbtrocken, ingesamt spritziger und mit 5 Vol.-% Alkohol und Boje nimmt zusätzlich die Brombeere mit ins Geschmackserlebnis. Alle drei sind klar in Optik und Geschmack.

BILD MOHRSEDERL,
61 BIORAMA 85 CIDER
HOFER, LINDNER, ELBLER

Zur Erholung gebaut

Wellness und Wohlbefinden beginnen bei gutem Schlaf. Deshalb wurde schon beim Bau des Hotels auch auf die Ausstattung besonderer Wert gelegt. Natürlich, wohngesund und nachhaltig – das sind die Grundprinzipien, von denen sich Myriam und Walter Theiner bei der Errichtung ihres Biohotels theiner’s garten in Gargazon leiten ließen. Auf der Suche nach einem Partner, der ihre hohen Ansprüche an Baubiologie und Design erfüllen konnte, fanden die Hoteliers holzius.

Es war für Herbert Niederfriniger, den Geschäftsführer von holzius, ein bewegendes Erlebnis, als er Myriam und Walter Theiner bei einem Verkaufsgespräch sein eigenes holzius-Haus präsentierte. Noch im Rohbau standen die beiden Hoteliers im Schlafzimmer und ließen sich von der Euphorie erfüllen. Walter sagte damals begeistert: „Herbert, genau so möchte ich unser Hotel bauen!“ Dieser Moment besiegelte die gemeinsame Vision, die zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit führte.

HÖCHSTER KOMFORT UND WOHLBEFINDEN

Mit seiner innovativen Vollholzbauweise setzt holzius neue Maßstäbe bei Nachhaltigkeit und Wohngesundheit mit einem ganzheitlichen Ansatz: Das Unternehmen hat ein leim-

und metallfreies Vollholz-Bausystem entwickelt, das höchsten baubiologischen Standards gerecht wird und gleichzeitig den technischen Anforderungen modernen Bauens entspricht. Der Kern des patentierten holzius-Bausystems ist eine Gratleiste mit Kanten in Schwalbenschwanzform, sie ermöglicht garantierte Formstabilität und dauerhafte Luftdichtheit. Genau diese Bauweise wurde auch in theiner’s garten angewandt, um den höchsten Komfort und großes Wohlbefinden garantieren zu können.

Die hohen Standards bei der Errichtung des Biohotels in Südtirol und die Ausstattung der Zimmer: Verwendet wurde nur heimisches Holz wie Lärche, Zirbe und Fichte , um ein ideales Wohnklima zu schaffen, das gleichermaßen heimelig und optisch ansprechend ist. Insbesondere das Zirbenholz (Arve) kann nachweislich zu einem erholsamen Schlaf beitragen. Überzeugen Sie sich selbst vom Raumklima dieser besonderen Holzbauweise bei Ihrem nächsten Aufenthalt im Biohotel theiner’s garten in Gargazon. Ein außergewöhnlich erholsamer Schlaf ist die ideale Voraussetzung, um die anderen Besonderheiten des Hauses wie die Kulinarik und das Aktivprogramm, das die Region zu bieten hat, in vollen Zügen zu genießen.

BILD THEINER’S GARTEN / EMI MASSMER EMOTIONS ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG VON THEINER’S GARTEN
theinersgarten.it
Das nachhaltige Biohotel theiner’s garten arbeitet mit holzius, einem Baubiologen der Spitzenklasse

NEU ODER NOCH GUT

Empfehlungen, Warnungen, warnende Empfehlungen. Von Neuentdeckungen und alten Perlen. Auf dass uns Weghören und -sehen vergeht.

EIN HUHN« / GOLDEGG VERLAG, 2023.

Vorlieben und Verhaltensweisen lässt sich gerade für die heutige Backyard-Chicken-Haltung viel Praktisches ableiten und verstehen. Nicht nur deshalb und ohne Übertreibung: das ultimative Hühnerbuch.

SEX

Vorgelesen für alle, die Hühner halten, die Anschaffung von Hendln erwägen oder einfach wissen wollen, »wo die wilden Hühner wohnen«.

Wer einmal Hühner beobachtet hat wie sie, in Gruppen jagend, über eine Maus herfallen und sich ein wenig mit Evolution beschäftigt, wird nicht in Zweifel ziehen, dass es sich bei Gallus gallus um einen würdigen Nachfahren der Raubsaurier handelt. Wenn sich die Biologin Astrid Drapela in ihrem Buch mit der täglichen Routine des Geflügels beschäftigt, dann heißt das entsprechende Kapitel konsequenterweise »Ein ganz normaler Tag im Leben eines Raptors«. Das Krähen (als »Sinneserbe« der Menschheit diskutiert) und die innere Uhr des Gockels sind dabei ebenso Thema wie die Schlafgewohnheiten des Bodenbrüters (ursprünglich im Baum oder jedenfalls auf erhöhten Sitzstangen im Stall) oder die fehlende Stubenreinheit von Hühnern. Was Drapelas Buch auszeichnet ist neben der fundierten Recherche aber, was den allermeisten der zuletzt so häufig erschienenen Bücher über Hobbyhühnerhaltung fehlt: die ausführlichen Ausführungen (»Wo die wilden Hühner wohnen«) über den wilden Vorfahren des durch die intensive Fleisch- und Eierproduktion inzwischen zum häufigsten Landwirbeltier der Welt gewordenen Haushuhns, das beinahe ausgerotte burmesische Bankivahuhn. Von dessen

Angesehen für alle, die mehr über den standardisierten Male Gaze im Kino wissen wollen: technisch und in seinen gesellschaftlichen Auswirkungen

Der Male Gaze, der männliche Blick (auf den weiblichen Körper), bestimmt das Kino. Kamera, Bildausschnitt, Licht oder auch Ton tragen dazu bei – und diese Einstellungen haben sich so sehr zum Standard entwickelt, dass sie zum Beispiel auch von Regisseurinnen übernommen werden.

Nina Menkes – selbst Regisseurin und Theoretikerin – unterzieht dies in Vorträgen einer detaillierten Analyse mit großteils sehr bekannten und hochgelobten Filmen als Beispielen. Der Film »Brainwashed: Sex – Camera – Power« basiert auf diesen Vorträgen. Auch wenn man grundsätzlich über das Phänomen bescheid weiß, ist es beindruckend, der nicht nur technischen Analyse zu folgen. Menkes und die im Film vorkommen Frauen gehen nämlich

THOMAS WEBER
ASTRID DRAPELA / »ICH WOLLT, ICH HÄTT
BILD GOLDEGG
VERLAG, STADTKINO FILMVERLEIH, MAGELLAN VERLAG
63 BIORAMA 85 REZENSIONEN
NINA MENKES / »BRAINWASHED: – CAMERA – POWER« / STADTKINO FILMVERLEIH, 2022.

über das Kino hinaus: Sie argumentieren, wie der männliche Blick im Film, aber natürlich etwa auch in der Fotografie, beeinflusst, wie Frauen sich mitunter selbst sehen oder wie sie glauben, dass es gewünscht ist, sich sich sehen zu lassen. Und sie stellen eine klare Verbindung zu einem Machtmissbrauch in der Filmindustrie dar. Bei einzelnen Beispielen könnte eingewandt werden, dass die Einstellungen reflektiert den subjektiven Blickwinkel einer Person im Film einnehmen und diesen vorführen sollen. Das ändert aber nichts daran, wie »Brainwashed« eindrucksvoll zeigt, wie sehr der Male Gaze zum unhinterfragten Standard geworden ist, der Auswirkungen weit über den Film hinaus hat. MARTIN MÜHL

»TOUR DURCH DIE NATUR – UNSERE HEIMISCHEN BÄUME« / ILLUSTRIERT VON MIRIAM FRITZ, MAGELLAN, 2023.

Gespielt für alle, die sich ab und zu fragen, was da in der Landschaft rumsteht, aber noch wenige Antworten darauf bekommen haben

»Was ist eine Zirbelkiefer«, sollen auch schon Erwachsene gefragt haben und »Wo wächst die?« erst recht. Sowas und wie man sie eben in Natura auch als solche identifiziert, vermittelt »Bäume entdecken und bestimmen leicht gemacht!« – für die Zirbe und 49 andere Bäume. Empfohlen ab 8 Jahren, wobei wohl wenig dagegen spricht, mit ein bisschen Leseunterstützung schon früher loszulegen. Gut, das Spiel zu den Baumbestimmungskarten muss man sich selbst ausdenken, es handelt sich eigentlich um einen Naturführer im Memokartenformat. Praktisch ist das aber zum Beispiel dann, wenn man sich unsicher ist, welche von drei auf den Karten beschriebenen Baumsorten man vor sich hat, und die entsprechenden Karten nebeneinanderhalten und vergleichen kann. Bald erscheint für Fantasieund Fernreisende übrigens »Tour durch die Natur – Unser Weltraum«.

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UND SONST SO, IM BIORAMAUNIVERSUM ...

NEW IN

Hanna Stummer, Content Management

Ich denke viel an Kreise und in Kreisen. Veranschaulichungsbeispiele: Kreislaufwirtschaft, kosmische Gestirne, Katzen- und Krähenaugen, Kartoffelpuffer.

Ich bin überzeugt davon, dass eine erstrebenswerte Welt für alle nur durch gemeinsames Anpacken und ein offenes Herz für unsere Mitlebewesen zu erreichen ist.

BIORAMA IM ABO

Jährlich sechs Ausgaben direkt in deinen Briefkasten!

Auch wenn biorama ein Gratismagazin ist, kannst du es abonnieren und bekommst jede Ausgabe nach Hause geschickt – bei einem Wohnsitz in Österreich auch unsere Line-Extension biorama Niederösterreich. Für 25 EUR im Jahr bist du dabei und unterstützt unsere unabhängige redaktionelle Arbeit. biorama.eu/abo

»LUISA FÄHRT BADEN«

Ein Bilderbuch von Biorama für die Wiener Lokalbahnen.

Jeden Donnerstag wird Luisa von ihrem Papa und ihrem kleinen Bruder vom Kindergarten abgeholt – heute fahren die drei mit der Badner Bahn an den Teich baden. Beim Aussteigen vergisst Papa die Badesachen und so beginnt ein kleines Abenteuer.

Das Bilderbuch »Luisa fährt baden« wurde von Biorama für die Wiener Lokalbahnen konzipiert und umgesetzt, die Geschichte hat Thomas Weber geschrieben, die Illustrationen sind von Christina Mühlhöfer. Erhältlich ist das Bilderbuch über die Wiener Lokalbahnen.

BILDER WIENER LOKALBAHNEN GMBH 25,– +
Luisa fährt baden Unterwegs mit der Badner Bahn zum Badeteich
ABO
TEAM
65 BIORAMA 85 AUS DEM VERLAG
PRINT

VOLLE CRAFT VORAUS!

Das Craft Bier Fest Wien hat schwimmen gelernt.

Seit dem Sommer 2023 bewegt sich das Craft Bier Fest an neue Orte und veranstaltet etwa Gastspiele im Wiener Karlsgarten (Termine wetterabhängig auf der Website!). Mit Brews on Deck wird fester Boden gänzlich verlassen: Am 22. Juli gibt es gleich zwei Schifffahrten auf der Donau. An Board begrüßen euch unsere KollegInnen aus dem Team Craft Bier gemeinsam Partnern bei einer Auswahl österreichischer wie internationaler Biere. Leinen los! www.craftbierfest.at

UPCOMING

BIORAMA BIOKÜCHE 2024

Das BIORAMA-Bookazine für alle ÖsterreicherInnen, die Wert auf biologische Küche legen, geht in die vierte Runde! Wir zeigen die Vorzeigebetriebe der Bioverpflegung genauso wie jene, die deren Grundlagenarbeit machen: BioproduzentInnen von Vorarlberg bis zum Neusiedler See. Bei uns erzählen sie, worauf sie stolz sind und womit sie hadern.

Im Mitmachteil widmen wir uns schwerpunktmäßig – endlich – der Pasta – in ihren klassischen, köstlichen High-carb-Form, aber auch den neuen, kreativeren Varianten. Richtig viele richtig gute Produktempfehlungen, Küchentipps und Rezepte gibt’s obendrauf!

EVENT
Österreich • Bio Küche Ausg be 2021 www. ior m A .eu € 7,90 Mehlspeis BIO KÜCHE WWW.BIORAMA.EU SalzburgMilch Bio Premium Produkte stehen fürnatürlichenGeschmackundachtungsvollen Umgang unserer Bauernfamilien mit Tier und Umwelt. Sie befolgen nicht nur die Bio-Richtlinien sondern achten im Rahmen der einzigartigen Tiergesundheitsinitiative darauf, dass ihre Milchkühe ideale Bedingungen für ihr Wohlergehen und ihre Gesundheit erhalten. Und zwar weit über gesetzliche Vorgaben hinaus! Wie alle Familien-Bauernhöfe der SalzburgMilch teilen auch unsere Biomilch-Lieferanten diese gemeinsame Vision und kümmern sich liebevoll um ihre Tiere. Diese geben beste Biomilch – die Grundlage für unsere SalzburgMilch Bio Premium Produktlinie mit über 40 verschiedenenBio-Milchprodukten, die österreichweit im Großhandel und Bio-Fachhandel sowie im Bundesland Salzburg bei M-Preis, den meisten Lagerhäusern und bei Spar (Bio Premium Teebutter) erhältlich sind. BIO PREMIUM –EINFACH BESSER BIO Nachhaltigkeit leben. Tiergesundheit schmecken. milch.com 220919_SMP_BB_Biorama_190 12:23:26 KÜCHE AUSGABE 2023 WWW.BIORAMA.EU
BIO KÜCHE ÖSTERREICH 2023 ÖSTERREICH • 2023 MUT ZUR NISCHE Exotisch ist auch, was kaum mehr wer hat. EIN TOPF Suppenküche fürs ganze Jahr. CHEFS DER REGION So wird der Geschmack eines Ortes komponiert.
Heiß!
MAGAZIN
Der Plan bi für unseren Planeten. Gut für mich. Gut für meine Welt. bipa.at/bi-good bigood_Inserat_Biorama_79x228 1 17.05.23 10:42

TEXT

Ursel Nendzig

ERBSÜNDE

Bei uns in der Familie gibt es eine klare Regel: Jeder schaut, was er erbt. Und zwar rechtzeitig!

Ich war in etwa so alt wie meine Kinder – 10, 12 Jahre alt – als mein Papa mir und meinen Geschwistern verkündete: »Ihr werdet eines Tages nichts erben.« Er selbst habe nichts von seinen Eltern geerbt und genauso würde er es auch halten. Er habe geplant, mit 80 ins Gras zu beißen (seine Worte) und bis dahin jeden Schilling (es waren die 90er-Jahre) ausgegeben zu haben. »Fun«-fact: Diesen Sommer wird er 80, bisher geht es ihm blendend, aber ich, die ich eben sehr wohl etwas von ihm geerbt habe, nämlich den Hang zum Morbiden, werde ihn selbstredend an seinem Geburtstag an seinen Plan erinnern.

Auch bei meiner Oma wurde das Erbschafts-Thema nicht viel sensibler behandelt. Eher im Gegenteil. So verteilten meine Geschwister, Cousins und Cousinen und ich schon früh imaginäre Aufkleber, die wir virtuell auf jenen Dingen platzierten, die wir eines Tages, wenn die Oma nicht mehr wäre, bekommen wollen. Es entbrannten heiße Diskussionen, etwa um einen kleinen blechernen Schokolade-Automaten von vor dem Krieg, in den man eine 1-Pfennig-Münze werfen musste und dann kam ein zuvor eingefülltes Schokotäfelchen heraus. Diese Diskussionen führten wir selbstverständlich in Anwesenheit der Vererbenden, die daraufhin versuchte, zumindest die Likörbestände mit ins Grab zu nehmen und sich fleißig nachgoss.

Meine Cousine hat übrigens das Rennen um den Schokolade-Automaten gemacht. Grmpf. Ich habe dafür eine kleine silberne Schildkröte geerbt (oder gewonnen?). Man kann sie aufklappen und darin Süßstoff- oder beliebige andere kleine Pillen aufbewahren. Das Schwänzchen der Schildröte ist zugleich ein klitzekleines Zängchen, mit dem man

die Pillen herausnehmen kann. Und jedes Mal, wenn meine Cousine und ich uns treffen, lachen wir die jeweils andere aus, dass sie ihren Aufkleber auf das vermeintlich schlechtere Erbstück geklebt hat.

Für meine Kinder ist es also völlig normal, sich bereits jetzt auszuschnapsen, wer einmal was bekommt. Am liebsten bei den Großeltern. Was mein Papa nämlich nicht

bedacht hat: dass er zwar sein ganzes Geld ausgeben kann, aber dann ja jede Menge Nippes dafür herumsteht, den er mit dem Geld gekauft hat. So etwa ein massiver Glas-Stier, von grünen und blauen Schlieren durchzogen, den er im Wanderrucksack von der Insel Murano heimtransportiert hat. Und wofür er (vermutlich »dieses Geld bekommen sie nicht!«-feixend) einen riesigen Haufen Scheine dort gelassen hat. Der größere Sohn liebt dieses Glas-Scheusal und erinnert seinen Opa jedes Mal: »Den bekomm ich, wenn du tot bist!«

So wird er seinen Opa auch an dessen runden Geburtstag wieder daran erinnern. Und so geht es weiter in unserer Familie, von wegen: Wir vererben nix.

ILLUSTRATION NANA MANDL
»Es entbrannten heiße Diskussionen um einen kleinen blechernen Schokolade-Automaten von vor dem Krieg, in den man eine 1-Pfennig-Münze werfen musste und dann kam ein zuvor eingefülltes Schokotäfelchen heraus.«
Autorin Ursel Nendzig, Mutter zweier Söhne, berichtet live aus der Achterbahn.
67 BIORAMA 85 ELTERNALLTAG

AK Wiener Stadtgespräch mit Wochenzeitung Falter: Spannende Gäste diskutieren zu aktuellen, sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen, demokratie- und medienpolitischen Themen. Schauen Sie auf unsere Website!

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Wir alle leisten einen Beitrag zur Energiewende, indem wir fossile Brennstoffe durch grünen Strom ersetzen. Deswegen investieren wir bei VERBUND in die Erzeugung und Verteilung von immer mehr grünem Strom. Denn es ist wichtig, dass er überall bereitsteht, wo er gebraucht wird. Gemeinsam sind wir die Kraft der Wende.

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ERBSÜNDE

1min
pages 66-67

UND SONST SO, IM BIORAMAUNIVERSUM ...

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page 64

NEU ODER NOCH GUT

2min
pages 62-63

Zur Erholung gebaut

1min
page 61

SCHÄUMENDE ÄPFEL

3min
pages 59-60

IM SCHATTEN DER BURG

5min
pages 52-58

RAUCHZEICHEN

5min
pages 48-51

UNKRAUTKÜCHE

1min
pages 47-48

SENFGOLD

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LEAVE NO TRACE

1min
pages 44-45

Grafenegg Wo alles zusammenspielt

1min
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EISZEITSTIMMUNG

2min
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WG-TIER

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pages 37-39

GEWÄSSER: ÖKOSYSTEME UND LEBENSRÄUME

2min
pages 34-37

KLÄRUNGSBEDARF?

1min
pages 30-31

AUS KLEINEN SAMEN, MIT GROSSER WIRKUNG

1min
pages 28-29

DAS SIND DEINE CO₂KOMPENSATIONS-BÄUME*

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SMARTES GESETZ FÜR FAIRERE HANDYS?

8min
pages 21-26

Goodbye Fake. Hello Fungi

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page 20

Luchstrail durch Österreichs wilde Mitte

1min
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VON DER PFLICHT, SICH ZU BEMÜHEN

5min
pages 14-18

Urlaub im Weltunikat

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pages 13-14

NACHHALTIGER BIERGENUSS

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Gut für mich, gut für meine Welt!

1min
pages 12-13

WIR MÜSSEN REDEN …

3min
pages 9-11

85 INHALT 52 IM SCHATTEN DER BURG

1min
pages 4-8
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