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VERPACKUNG & LOGISTIK
Störtebeker meistert mit Krones komplexe Abfüll- und Logistikprozesse
Die Störtebeker Braumanufaktur beweist Pioniergeist – nicht nur, wenn es um neue Biersorten und ein stringentes Marketing-Konzept geht, sondern auch bei der Erweiterung ihrer Produktionskapazitäten. Bei der Abfüllung und Verpackung, bei Intralogistik und IT setzt die Brauerei auf Krones – und bewältigt damit hochkomplexe Produktionsabläufe.
Die Verpackungsstraße Varioline arbeitet mit zehn Robotern, die auf vier Module aufgeteilt sind. So meistert sie insgesamt 18 verschiedene Verpackungsvarianten. (F.) Zum Krones-Lieferumfang gehörten neben einer neuen energieeffizienten Abfüllanlage mit einem Durchsatz von 40 000 Mehrweg-Glasflaschen pro Stunde auch ein Hochregallager mit knapp 30 000 Paletten-Stellplätzen von System Logistics. Alle Produktionsstellen werden mit Lösungen von Syskron und Triacos vernetzt. Eine Elektrobodenbahn verbindet dabei die vorhandene und neue Abfüllanlage, eine Keg-Linie und das Hochregallager sowie die LeergutSortierung und den Warenausgang miteinander.
Verpackungsstraße
Die Aufgabe war, die komplexen Arbeitsabläufe zu verschlanken und die Produktion dadurch effizienter zu gestalten: „Wir haben hier auf dem Gelände zehn Brauereien in einer, denn jedes unserer Biere kommt in eine eigene, sortenspezifische Kiste“, sagt Jürgen Nordmann, Inhaber der Störtebeker Braumanufaktur. Neben den Individualkästen bietet Störtebeker seine Biere in verschlossenen Sixpacks an. Deshalb entschied sich die Brauerei für die Verpackungsstraße Krones Varioline. Mit ihr lassen sich nicht nur Kästen und Closed Baskets verarbeiten, sondern noch 16 weitere Ausstattungsmöglichkeiten. Varioline ist die modernste derzeit am Markt verfügbare Verpackungsstraße – denn in ihr ist erstmals die neue TIA-Steuerung (Totally Integrated Automation) von Siemens integriert, wodurch ein höchstmöglicher Grad an Automatisierung realisiert werden kann. Ein positiver
Foto: Krones
Nebeneffekt: Im Vergleich zu Verpackungsmaschinen mit diesem Leistungsumfang nimmt die Varioline nur etwa halb so viel Platz ein.
Logistik- und IT-Konzept
Das vollautomatische Hochregallager sowie das dazugehörige Warehouse Control System lieferte System Logistics. Das Lager mit seinen acht Gassen fasst knapp 30000 Stellplätze, die von sechs Regalbediengeräten angesteuert werden. Die Elektrobodenbahn beliefert das Lager sowohl mit Flaschen- und Kisten-Leergut als auch mit verkaufsfertigen Gebinden. Außerdem entschied sich Störtebeker dazu, sein vorhandenes SAPSystem von der Syskron Tochter Triacos an die neue Produktionslandschaft anpassen zu lassen und mit verschiedenen IT-Lösungen aus der Syskron SitePilot Suite wie Line Management, Line Diagnostics und Manufacturing Intelligence zu verbinden. So gelang es der Brauerei, Bestellungen und Geschäftsprozesse sowie Produktionsplanung optimal aufeinander abzustimmen. Dank Edge Device konnte Störtebeker außerdem die bereits vorhandene Krones Glaslinie in das Gesamtkonzept integrieren. „Als wir 2017 den Vertrag mit Krones geschlossen haben, war uns wichtig, dass Krones nicht nur die Abfüllanlage liefert, sondern auch die Intralogistik mit dem Hochregallager, die Customzing-Leistungen am SAP sowie die SitePilotLösungen für die Automatisierung im Auftrag enthalten sind“, fasst Jürgen Nordmann zusammen. Störtebeker habe schon früh das Thema Industrie 4.0 ins Auge gefasst und sich dafür die geeigneten Partner gesucht. „Mit der Investition jetzt haben wir einen weiteren maßgeblichen Schritt in diese Richtung getätigt und hoffen, so für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.“ Effizienz-Agentur NRW
Privatbrauerei Moritz Fiege erhält Förderung des Bundesumweltministeriums
Mit einer innovativen Waschmaschine für Bügelverschlussflaschen spart die Traditionsbrauerei Moritz Fiege Wasser und Energie ein und steigert ihre Produktivität. Für das erstmals in der Industrie eingesetzte Verfahren erhielt das Bochumer Unternehmen einen Zuschuss aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums. Unterstützt wurde es dabei durch die Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW.
(F.) Die mittelständische Privatbrauerei Moritz Fiege GmbH & Co. KG grenzt sich von den großen Anbietern im Markt auch über den Einsatz von Bügelverschlussflaschen (0,33-l- und 0,5-l-Gebinde) ab. Die bis 2018 verwendete Flaschenwaschmaschine war Anfang der 2000er-Jahre auf Bügelbetrieb umgerüstet worden. Dies geschah durch den Einbau größerer Korbzellen, den Austausch von Pumpen, die Installation zusätzlicher Leitbleche in der Hauptlauge und durch eine auf Volumenstrom optimierte Laugeschwallung (Ringdüsen), die durch eine wesentlich größere zusätzliche externe Umwälzpumpe betrieben wurde. „Dieser Umbau entsprach bis 2018 dem Stand der Technik, da es keine Anlagen für Bügelflaschen am Markt gab“, erklärt Braumeister und Betriebsleiter Marc Zinkler. „Aufgrund der technischen Innovation einer speziellen Bügelflaschen-Waschmaschine und der damit verbunden Einsparmöglichkeiten entschieden wir uns,
Foto: Privatbrauerei Moritz Fiege die Investition in eine neue Anlage vorzuziehen.“
Kompakte Bauweise
In der Anlage kommen zwei verstellbare pneumatische Einschubfinger zum Einsatz, die das Verklemmen der Bügelverschlüsse in der Waschkorbzelle in den Umlenkungen verhindern. Zudem können die Flaschenformate 0,5 l und 0,33 l gleich gut verarbeitet werden. Durch den Einsatz der Einschubfinger in den Umlenkungen kann die Anlage kompakter gebaut werden und bietet damit den Platz für diverse Wärmerückgewinnungssysteme, die den Energieverbrauch beim Erwärmen des Wassers sowie beim Ausspülen und Abkühlen der Flasche vermindern. Neben der erzielten Wassereinsparung (um ca. 460 ml auf etwa 170 ml pro 0,5 l Flasche) und und der Energiereduzierung (um ca. 19,14 Wh pro 0,5 l Flasche) konnte der Wirkungsgrad der Gesamtanlage um ca. 4 % (0,5-l-Flasche) bzw. 12 % (0,33-l-Flasche) gesteigert werden. Auch der Wartungsaufwand für die Maschine sank gegenüber der Altanlage und führte zu Einsparungen in Höhe von 15000 € pro Jahr. Außerdem reduzierte sich der Verbrauch an Korb-Zellen, in denen die Flaschen transportiert werden, um 3540 Stück pro Jahr. „Die Ergebnisse bestätigen das hohe Effizienzpotenzial der neuen Flaschenwaschmaschine“, freut sich Marc Zinkler. Insbesondere für mittelständische Brauereien, die sich über die Bügelverschlussflasche im Markt abheben wollen, ist das Verfahren interessant.
Auf dem Weg zur Förderung
Die Privatbrauerei Moritz Fiege nutzte im Vorfeld der Umsetzung die Unterstützung der Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW (EFA) zur Antragstellung im Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums. Das Vorhaben wurde mit Mitteln in Höhe von ca. 359 000 € aus dem BMU-Umweltinnovationsprogramm gefördert. Nach der Bewilligung des Zuschusses wurde die EFA mit der Erstellung des Abschlussberichts sowie der Abstimmung des Messprogramms beauftragt. Der Projektabschluss erfolgte 2020. Insgesamt investierte das Unternehmen ca. 1 340 000 € in die Maßnahme. Die EFA wurde 1998 auf Initiative des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums gegründet, um mittelständischen Unternehmen in NRW Impulse für ein ressourceneffizientes Wirtschaften zu geben. Das Leistungsangebot umfasst die Ressourceneffizienz- und Finanzierungsberatung sowie Veranstaltungen und Schulungen. Aktuell beschäftigt die EFA 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Duisburg und in acht Regionalbüros in Aachen, in Bielefeld (Region Ostwestfalen-Lippe), in Münster, in Kempen (Region Niederrhein), in Solingen (Region Bergisches Land), in Bonn (Region Rheinland) sowie in Südwestfalen an den Standorten Siegen und Werl. Die Privatbrauerei Moritz Fiege profitiert vom Einbau seiner neu entwickelten kompakten Bügelflaschenwaschmaschine der Firma GM Getränketechnik & Maschinenbau Gera