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1st International Brewing Web Conference – ein Meilenstein bei Online-Events

  IfGB-FORUMTAGUNGEN

18. IfGB-Forum in Graz war ein Erfolg

Vom 5. bis 8. Oktober 2020 hat das 18. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei in Graz stattgefunden. Rund 100 Experten aus Österreich, Deutschland und Italien erlebten eine anspruchsvolle Fachtagung mit spannenden Betriebsbesichtigungen und facettenreichem Rahmenprogramm – alles unter Einhaltung strikter COVID-19-Präventions-Maßnahmen.

(WiK) Der Montagnachmittag begann mit der Besichtigung des Stammwerks von Stoelzle Oberglas in Köflach bei Graz. Das Unternehmen startete 1871 seine Produktion von Verpackungsglas und konnte sich in den letzten 20 Jahren am Weltmarkt als einer der führenden europäischen Hersteller von Verpackungsglas etablieren. Zur Gruppe gehören sechs Produktionsstandorte und drei Dekorationswerke. Werksleiter Markus Pöschl führte durch Produktion und Ausbildungswerkstatt. „Wir produzieren ein sehr brillantes Weißglas“, sagte Pöschl im Hinblick auf die hochwertigen Spirituosenflaschen. Einmal im Jahr erfolgt ein Farbwechsel, dann werden die grünen Kleinflaschen für Jägermeister hergestellt, die in der Destillerie Franz Bauer befüllt werden. Anschließend ging es in das Stoelzle-Glas-Center, ein technikgeschichtliches Museum, das auch die moderne internationale Glaskunst fördert. Dort klang der Tag beim Vorabendtreffen auf Einladung der Stoelzle Glas Group aus. Am nächsten Tag eröffnete VLBGeschäftsführer Dr. Josef Fontaine das IfGB-Forum mit den Worten: „Ich bin mit sehr großer Freude nach Graz gekommen, denn dies ist unsere erste Präsenzveranstaltung 2020.“ Im Hinblick auf die kommenden Hybrid- und Online-Veranstaltungen der VLB Berlin sagte er: „Es hat ein neues Zeitalter begonnen. Aber eine Präsenzveranstaltung bietet immer noch ganz andere Möglichkeiten der Netzwerkbildung.“ Das Vortragsprogramm am Dienstag umfasste eine Bestandsaufnahme der rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Spirituosenherstellung und -vermarktung sowie der Qualitätssicherung. Eine Referentin hatte nicht anreisen können und wurde online zugeschaltet. Der Dienstagnachmittag war weiteren Betriebsbesichtigungen reserviert. In der Destillerie Franz Bauer begrüßten Inhaber Hans Werner Schlichte und sein Team die Besucher. Nach kurzer Ansprache ging es in Kleingruppen durch alle Bereiche des Unternehmens, von der Brennerei über die Destillatlagerung bis hin zu Ausmischung und Abfüllung. Bei der Destillerie Franz Bauer arbeitet man bis heute im Raubrand, Feinbrandverfahren. Neben speziellen Feinbränden macht die traditonsreiche österreichische Kategorie Schnaps den Großteil des Portfolios aus. Bei „Schnaps“ müssen mindestens 33% des Gesamtalkohols aus der namengebenden Frucht stammen, der übrige aus Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs. Die Erzeugnisse dürfen weder aromatisiert noch gefärbt werden, eine Abrundungszuckerung ist erlaubt. Eine Auslobung „Österreichischer Qualitäts-Obstschnaps“ verbietet dagegen eine Zuckerung. Auch ein kurzer Einblick in die Jägermeister-Produktion war möglich, ehe die Führung im destillerieeigenen Lokal „Hirschbauer“ mit angeschlossenem Verkaufsladen zu Ende ging. Im Laden sind sowohl ein Jägermeister-Fanshop integriert als auch das kleine volkskundliche Museum der Familie Schlichte, das neben zahlreichen Kuriositäten auch eine Sammlung von Steinhäger-Gläsern zeigt. Diese Wacholder-Spirituose aus dem Heimatort der Familie Schlichte wird bis heute vom Partner-Unternehmen Schwarze & Schlichte in Steinhagen hergestellt und vertrieben. Parallel fand die Betriebsführung beim Messgerätehersteller Anton Paar statt. Andreas Leks, der mit seinem Team die Kooperation mit dem IfGB geführt hat, begrüßte die Gäste und stellte im Konferenzraum das Unternehmen vor. In Kleingruppen ging es durchs Präsentationslabor, wo alle für die Qualitätssicherung von Getränken relevanten Messgeräte ausgestellt sind. Großes Interesse zog das mobile Alkoholmessgerät „Snap“ auf sich, das selbst für kleinere Produzenten erschwinglich ist. In der Montagehalle konnte man u.a. sehen, wie die aktuelle Baureihe der Biegeschwinger zusammengestellt wird. Alle, auch die InlineMessgeräte in Aktion, konnte man dann in der von Gebhard Sauseng geleiteten Pilotbrauerei begutachten und das „am besten analysierte Bier“ verkosten. Das Sudhaus befindet sich im gleichnamigen firmeneigenen Lokal, dem „Sudhaus“, das ein geräumiges und stilvolles Ambiente bot für den von Anton Paar ausgerichteten Begrüßungsabend. Das Vortragsprogramm am Mittwoch stellte Neuigkeiten aus der Brennerei- und Verpackungstechnik vor. Am Donnerstag, dem 8. Oktober, folgten zahlreiche Tagungsteilnehmer der Einladung zum Jubiläum „100 Jahre Destillerie Franz Bauer“ (S. 22). Viele Vortragsreferenten und Teilnehmer bedankten sich herzlich für die Durchführung des 18. IfGBForums als Präsenzveranstaltung. „Das war auch für uns eine ganz besondere Tagung“, sagt IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann. „Den Erfolg verdanken wir vor allem unseren Sponsoren Destillerie Franz Bauer, Anton Paar und Stoelzle Oberglas, die uns auch in immer komplizierteren Zeiten treu zur Seite standen.“ Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine ergänzt: „Unser Dank gilt natürlich auch unseren Vortragsreferenten und Moderatoren, die fast alle persönlich angereist sind. Nicht zuletzt danken wir der MesseCongress Graz und dem eigenen Team, besonders Jana Mahlau und Katherina Baron, die zusätzlich zur Vor-Ort-Organisation akribisch das COVID-19-Präventionskonzept umsetzten“, führt Dr. Fontaine aus. „Ohne unsere Tagungsteilnehmer wäre das Ganze natürlich auch nicht möglich gewesen“, fügt Wiebke Künnemann erleichtert hinzu. (Fortsetzung folgt)

Abbildungen

1. Auf dem Weg in die Destillerie

Franz Bauer in der Prankergasse im Zentrum von Graz 2. Rund 100 Experten der deutschsprachigen Spirituosenbranche besuchten das 18. IfGB-Forum im

MesseCongress Graz 3. Meisteranwärter Martin Lugger führt die Besucher durch die Destillerie Franz Bauer 4. Dr. Josef Fontaine (l.) und Georg

Feith, CEO der Stoelzle Glas Gruppe, eröffnen das Vorabendtreffen 5. Hans-Werner Schlichte, Inhaber der Destillerie Franz Bauer, bedankt sich bei Dr. Josef Fontaine dafür, dass das 18. IfGB-Forum seiner Einladung nach Graz gefolgt ist 6. Dr. Josef Fontaine (l.) bedankt sich bei Dr. Jakob Santner, CTO

Anton Paar, für die große Gastfreundschaft 7. Krönender Abschluss: Stammreferent Prof. Manfred Goessinger und Wiebke Künnemann genießen die Gastfreundschaft auf dem

Firmenjubiläum der Destillerie

Franz Bauer 4

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 UNTERNEHMEN Jubiläum 100 Jahre Destillerie Franz Bauer

Es war eine beeindruckende Feier, zu der die Destillerie Bauer am Donnerstag, 8. Oktober 2020, lud. Neben Hunderten Kunden, Partnern und Gratulanten folgten auch Vertreter der steirischen Landes- und Grazer Stadtpolitik der Einladung in den urigen Firmen-Standort in der Grazer Prankergasse.

Siegfried Nagl überreicht das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Graz

Hans-Werner Schlichte taufte seine Brennblasen nach seiner Mutter Winifred Schlichte, seiner langjährigen Mitarbeiterin Anita Schubert sowie der Destillateurin Anna Neukart (v.r.) (BF) Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl verlieh im Rahmen der Veranstaltung dem Firmeninhaber Hans-Werner Schlichte das „Goldene Ehrenzeichen der Stadt Graz“. Unter den Gratulanten fanden sich auch Landesrat Johann Seitinger und Dr. Karl-Heinz Dernoscheg, Direktor der Wirtschaftskammer Steiermark. Auch zahlreiche Teilnehmer des 18.IfGB-Forums waren gern der Einladung gefolgt. Das Jubiläum war sowohl als Event als auch unter Corona-Präventionsaspekten perfekt organisiert. Die Prankergasse wurde zur Party-Meile ebenso wie viele Winkel und Höfe des Unternehmens. Jeder Bereich war einem eigenen Thema gewidmet, ob Cocktailbar, Streetfood- bzw. Naschmarkt oder Jägermeister-Lounge. Spielmannszüge, Liedermacher und Bar-Musiker sorgten für einen facettenreichen musikalischen Rahmen. Ein ausgelassenes Volksfest mit klaren Regeln: Fiebermessen am Eingang, Abstand und Maskenpflicht, sobald man sich nicht am am zugewiesenen Platz aufhielt. Das Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin (IfGB) war u.a. durch VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine und Wiebke Künnemann vertreten. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass Herr Schlichte sein Firmenjubiläum zum Anlass genommen hat, uns mit dem 18. IfGB-Forum erneut nach Graz einzuladen“, sagte Künnemann. „Vor seiner Lebensleistung und seinem unermüdlichen Elan verbeugen wir uns und sind dankbar mit der Destillerie Franz Bauer ein so aktives und treues VLB-Mitglied zu haben“, ergänzte Dr. Fontaine.

Firmengeschichte

Im Jahr 1920 gründete Franz Bauer in der Grazer Sparbersbachgasse 9 einen Brennerei- und Destillationsbetrieb. 1931/32 wurde der Firmensitz in der Prankergasse erworben. 1961 übernahm die Agricola Getränke GmbH & Co., ein Tochterunternehmen der Familie H.W. Schlichte, die Firma Franz Bauer. Heute ist das Unternehmen die einzige noch in Graz existierende Destillerie. Mit modernen, Brenngeräten der Fa. Carl werden jährlich über 1 Mio. kg Früchte verarbeitet. 1967 füllte das Unternehmen in Graz die erste Flasche Jägermeister ab. Außerhalb Deutschlands ist die Destillerie Franz Bauer heute der einzige in Lizenz produzierende Betrieb für die Marke Jägermeister. Jährlich werden hier über 2 Mio. L Jägermeister vor allem in Kleinflaschen abgefüllt. Bauer ist außerdem Handelspartner vieler namhafter Spirituosenmarken wie Angostura, Barce16, Bunnahabhain, Francoli, Hine oder Stin Gin etc.

 FORTBILDUNG Destillateurmeisterkurs 2020 verabschiedet

Am Abend des 16. Oktobers verabschiedeten IfGB und Vereinigung der Destillateurmeister die 16 Absolventen des Kurses „Fach- und handlungsspezifische Qualifikationen für Destillateurmeister“. Der zehnwöchige Kurs am Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin fand unter striktem Covid-19-Präventionskonzept statt. Die sich anschließenden handlungs- und fachspezifschen Prüfungen vor der IHK Berlin erlebten die Kursteilnehmer komplett online.

(WiK) Zehn der 15 zur Prüfung zugelassenen Kandidaten bestanden die Prüfungen im ersten Anlauf und dürfen nun den Titel Geprüfter Destillitateurmeister / Geprüfte Destillateurmeisterin tragen. Die Übrigen müssen sich noch in Nachprüfungen bewähren. Dem praxisorientierten Unterricht von der Rohstoffkunde über Technologie bis zur Qualitätssicherung schlossen sich vom 12. bis 16. Oktober die Prüfungen an. Mit einem sehr großen organisatorischen und logistischen Aufwand hatten Prüfungsausschuss und IHK Berlin Prüfungen durchgeführt, die Abschlüsse auch in Zeiten der Pandemie ermöglichten. Selbst den praktischen Prüfungen waren die Prüfer online zugeschaltet. Diese zeitgemäße Prüfungsform führte dazu, dass die Prüfungsergebnisse nicht zeitnah vorlagen. IfGB/ VLB Berlin und Vereinigung der Destillateurmeister luden trotzdem am Abend des letzten Prüfungstages zur Kursabschlussfeier in „Mampes neue Heimat“ ein. Trotz der an jenem Abend noch unbekannten Ergebnisse, zeigten sich die Absolventen erleichtert und vergnügt. Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine überreichte die Teilnahmezertifikate. „Sie haben im Kurs ausgezeichnet mitgearbeitet. Der Geprüfte Destillateurmeister ist in der betrieblichen Praxis dem Bachelor-Abschluss gleichgestellt – entsprechend sind die Prüfungen sehr anspruchsvoll“, betonte er. Wiebke Künnemann überreichte die DLG-Zertifikate zum Sensoriksachverständigen für Spirituosen. „Wir bedanken uns bei der DLG, dass sie die Prüfung für die Meisteranwärter auch in dieser Zeit durchgeführt und die Zertifikate so zügig erstellt hat“, sagte Künnemann. Der erste Vorsitzende der Vereinigung der Destillateurmeister Gregor Thormann ging auf die schwierigen Rahmenbedingungen von Kurs und Prüfungen ein. „Kein Kurs hatte je einen so steinigen Weg wie Sie“, wandte er sich an die Absolventen. „Seien Sie künftig Vorbilder, seien Sie gute Ausbilder“, legte er ihnen ans Herz. Er stellte die Vereinigung vor und äußerte die Hoffnung, dass man sich künftig dort wiedersehen werde. Abschließend dankte er der VLB für ihr Kursangebot und betonte: „Die VLB nimmt Kritik ernst, der diesjährige Kurs ist ein so anderer als der, den ich absolviert habe.“ Dr. Fontaine bedankte sich abschließend bei allen Dozenten, die mit Engagement und Expertise Präsenzunterrichterricht auch in Zeiten von Covid-19 ermöglicht haben. Die Gastgeber Dr. Josef Fontaine (r.) und Gregor Thormann

Tom Inden-Lohmar stellte die Unternehmens- und Markengeschichte des Berliner Traditionslikörs Mampe vor

 NACHRICHTEN

BSI

Spirituosen-Forum des BSI – online

Unter dem Motto „Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Wirtschaft, den Vertrieb und die Digitalisierung“ hat der Bundesverband der Deutschen Spirituosenindustrie und -importeure (BSI) am 29. Oktober 2020 sein 19. Spirituosen-Forum in Form eines Web-Seminars durchgeführt. Zugeschaltet waren rund rund 100 Teilnehmer aus den Branchenbetrieben, der Zulieferindustrie sowie der Politik und Verbände.

(F.) Studienautor und Foodexperte Dr. Werner Motyka, Munich Strategy, München, informierte über Food & Packaging beyond Corona – Langfristige Auswirkungen von COVID-19 auf sechs zentrale Handlungsfelder der Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie. Er betonte u.a. Folgendes: „Systemrelevanz ist keine Überlebensgarantie. Trotz vergleichsweise guter Ausgangsbedingungen gilt auch für die Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie: Es gibt kein Zurück zum Modus ‚vor Corona‘!“ Prof. Dr. Martin Fassnacht, Lehrstuhl für Strategie und Marketing, Otto Beisheim School of Management, Düsseldorf, analysierte in seinem Vortrag Die „neue Realität“ im Vertrieb aufgrund der Corona-Krise. Er stellte fest: „Eine eigene Online-Direktverkaufsstrategie im Kontext einer übergeordneten Omnichannel-Vertriebsstrategie ist wichtiger denn je.“ Im Rahmen von Social Media würden bisherige Kommunikationsinstrumente stärker mit Vertriebsaktivitäten verschmelzen und so werde Social Media zu einem wichtigen Vertriebskanal für Hersteller. Über den Einfluss von Covid-19 auf den deutschen Spirituosenmarkt referierte Dr. Rebecca Hertl, The Nielsen Company, Frankfurt/M, u. a. mit folgender Aussage: „Die Spirituose hat im Off-Trade, im LEH und DM seit Jahresbeginn eine andere Performance als im Vorjahr erzielt.“ Andererseits mussten die Cash-and-Carry-Märkte deutliche Einbrüche hinnehmen, hauptsächlich getrieben durch pandemiebedingte Verluste in der Hotellerie und Gastronomie. Mit seiner Präsentation Getränkekonsum der digitalen User und digitales Marketing in der Zukunft beleuchtete Siamac Alexander Rahnavard, Echte Liebe – Agentur für digitale Kommunikation, Köln, die Vorlieben onlineaffiner Verbraucher rund um alkoholhaltige Getränke und Spirituosen und bot spannende Einblicke in ihr Konsumverhalten: „Der Nutzer konsumiert digital – wie kann ich als Anbieter meine Kommunikation so gestalten, dass ich den Konsumenten erreiche – zeitgemäß – im richtigen Kanal?“ Es bedürfe einer Neubetrachtung des Verbrauchers. Annahmen zur Zielgruppe müssten verifizierten Informationen weichen. Außerdem solle Marketing integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie werden. BSI-Präsident Thomas Ernst schlussfolgerte, dass die Phasen des Corona-Lockdowns, des Exits und der Roadmap für die mögliche Rückkehr zur „neuen Normalität“ die deutsche Wirtschaft, aber auch die Spirituosenbranche nachhaltig fordern werde. Die insbesondere aufgrund der stark rückläufigen Nachfrage nach Spirituosen in der Gastronomie, im Tourismus sowie DutyFree- und Event-Bereich. (ca. 20 % Distribution im Jahresdurchschnitt, die voraussichtlich bis Jahresende 2020 nicht ausgeglichen werden können). „Umso erfreulicher ist es, dass die Nachfrage im Lebensmittel-Einzelhandel nach Spirituosen in den vergangenen Monaten leicht gestiegen ist.“ Eine seriöse Konsumprognose für die Entwicklung am Spirituosenmarkt bis Ende 2020 könne allerdings erst dann gegeben werden, wenn absehbar ist, wie sich die Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland weiterentwickeln. Thomas Ernst hofft jedoch auf eine leichte Belebung des Spirituosengeschäftes in der Weihnachtszeit. Das Spirituosen-Forum des BSI im Herbst 2021 ist als Präsenz-Veranstaltung geplant, teilte Geschäftsführerin Angelika Wiesgen-Pick mit. Alle Präventions-Aktivitäten des BSI werden fortgeführt.

 VERANSTALTUNGEN

BSI

„Craft Spirits Festival (Gin) 2020“

Mit dem „Craft Spirits Festival Gin 2020“ hat der Bundesverband der Deutschen Spirituosenindustrie und -importeure (BSI) eine neue Online-EventReihe gestartet. Diese Veranstaltungen widmen sich jeweils einer bekannten Spirituosengattung. Den Auftakt machte das Gin-Festival, das bei der Premiere des neuen Formats vom 13. bis zum 15. November 2020 den Gin in den Mittelpunkt stellte.

Unter www.craft-spirits-festival. com präsentierten 22 Produzenten ihre handwerklich hergestellten Gins. Vertreten waren u.a. auch die IfGB-Absolventen Jan Kreutz (Berlin Distillery), Michael Mayer (Destilleum) und Peter Esser (Pittermanns Destille). Mittels spezieller Tasting-Pakete fanden zudem Online-Verkostungen statt, bei denen die Hersteller zu ihrem Handwerk und ihren Produkten direkt Rede und Antwort standen. Unterstützung erfuhr die Online-Veranstaltung von namhaften Influencern und Bloggern aus der Welt des Gins. Neben dem ungebrochenen Interesse an nationalen und internationalen Markenspirituosen, sind es die handwerklich hergestellten Spirituosen – oftmals mit regionalem Bezug – die in Deutschland immer mehr Aufmerksamkeit gewinnen. „Die Konsumenten schätzen vermehrt Handwerk, Qualität und Tradition einer Spirituose. Sie möchten sich mit dem Produkt, das sie bewusst genießen, eingehend beschäftigen und mehr über die Herstellung erfahren“, analysiert Angelika WiesgenPick, Geschäftsführerin des BSI. Das treffe auf den Gin, aber auch auf anderen Spirituosengattungen zu. Der Erfolg der Veranstaltung mit 400 Teilnehmern macht Mut, die Reihe mit Whisk(e)y und Rum fortzusetzen.

 AUSZEICHNUNGEN

BMEL verleiht Bundesehrenpreise für Spirituosen 2020

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat acht Spirituosenhersteller mit dem Bundesehrenpreis ausgezeichnet. Die höchste Auszeichnung der deutschen Ernährungswirtschaft wird jährlich getrennt nach Produktkategorien an deutsche Lebensmittelproduzenten verliehen. Pandemiebedingt wurde auf eine persönliche Übergabe verzichtet.

(BF) Die Preisträger hatten zuvor in den Qualitätsprüfungen der DLG (Deutsche LandwirtschaftsGesellschaft) die besten Gesamtergebnisse erzielt. Bundesministerin Julia Klöckner gratulierte mit dem DLG-Präsidenten Hubertus Paetow zu dieser Ehrung. Eine offizielle Preisverleihung konnte aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. „Mit dem Bundesehrenpreis zeichnen wir die Qualitätsbotschafter der Branche aus: Die von den Preisträgern hergestellten Produkte sind von unabhängigen Experten chemischanalytisch und sensorisch geprüft. Darauf können sich die Verbraucher verlassen, der Preis ist damit auch für sie eine hilfreiche Orientierung beim Einkauf. Bewusster Genuss, darum geht es. Den Preisträgern gratuliere ich herzlich“, sagte Bundesministerin Julia Klöckner. Der Bundesehrenpreis steht nach den Worten des DLG-Präsidenten für eine außerordentliche Qualitätsleistung. „Wer die höchste Auszeichnung der deutschen Ernährungswirtschaft erhält, dokumentiert eindrucksvoll, dass er zu den Spitzenbetrieben zählt und richtungsweisende Maßstäbe hinsichtlich Qualität, Genuss und Geschmack setzt“, betonte Hubertus Paetow.

Bundesehrenpreis in Gold*:

DSM Deutsche Spirituosen Manufaktur GmbH, Berlin

Bundesehrenpreis in Silber*:

• Pabst & Richarz Vertriebs GmbH,

Minden (Berentzen-Gruppe)

Bundesehrenpreise von VLBMitgliedern:

• Birkenhof Brennerei GmbH,

Nistertal • Henkell & Co. Sektkellerei KG, Wiesbaden (Kuemmerling) Rola GmbH & Co. KG Weinbrennerei u. Likörfabrik, Rottenburg

Weitere Bundesehrenpreise

• Laux GmbH, Föhren • St. Nikolaus Kräuterspezialitäten

GmbH, Rheinberg • WAJOS GmbH Die Genussmanufaktur, Dohr

Ausgezeichnete VLB-Mitglieder

„Wir freuen uns sehr darüber, dass in diesem Jahr so viele VLB-Mitgliedsunternehmen unter den Preisträgern sind und sogar der Bundesehrenpreis in Silber an unser langjähriges Mitglied Berentzen-Gruppe geht“, sagte VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine.

* Für die zwei besten Betriebsleistungen bundesweit wird der Bundesehrenpreis in Gold und Silber verliehen. Bundesehrenpreisverleihung in Zeiten des HomeOffice (v.l.): Steffi und Peter Klöckner, BirkenhofBrennerei, Martin Wingbermühlen und Pabst & Richarz (Berent -zen-Gruppe) sowie Andreas Büdenbender, Henkell & Co. (Kuemmerling)

Foto: Berentzen-Gruppe

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