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Effizienz-Agentur NRW: Privatbrauerei Moritz Fiege erhält Förderung des Bundesumweltministeriums
zu auf 11,9 Mio. hl dank Amerika und Asien/Pazifik unter Einbruch in Afrika/Nahost/Osteuropa.
Amsterdam nach 9 Monaten wieder mit Gewinn
In den ersten 9 Monaten 2020 hat der Heineken-Konzern so 186,4 (206,8) Mio. hl Getränke verkauft (vergleichbar -20,1 Mio. hl bzw. -9,7 %). Davon entfielen 165,4 (180,3) Mio. hl auf Bier (vergleichbar -14,6 Mio. hl bzw. -8,1 %). Sonstige Getränke brachen -16,8 % ein auf 16,7 (20,1) Mio. hl. Und der Gruppenbierabsatz wurde mit 197,1 (204,3) Mio. hl genannt. In den ersten 3 Quartalen haben sich Asien/ Pazifik und Europa bei den Amsterdamern noch besser geschlagen als Amerika und Afrika/Nahost/Osteuropa. Die Marke „Heineken“ schloss bei 31,0 Mio. hl (+1,0 % dank Amerika). Ihren Konzerngewinn nach Anteilen Dritter für Die Lage bleibt stark schwan- die ersten 9 Mokungsanfällig und ungewiss. nate 2020 teilte
Wir erwarten, dass Covid- die Heineken 19-Ausbruchswellen weiterhin N.V. mit +0,40 viele unserer Märkte maß- (+1,67) Mrd. € geblich belasten werden, und mit. Fortgesetzdies zusätzlich zu steigendem te Kostendämp-
Rezessionsdruck führt. fung habe die Belastungen aus niedrigerem AbDolf van den Brink, Heineken- satz, negativem
CEO, 28. Oktober 2020 Produkt- und Kanalmix und Pandemiekosten (inkl. verlorener Darlehn und außerplanmäßiger Abschreibungen) abgemildert. Damit ist Amsterdam, die im 1. Halbjahr auf dieser Ebene noch bei -0,30 (+0,94) Mrd. € geschlossen hatte, mit dem 3. Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt. Im 4. Quartal 2020 dürften positive Effekte aus Kostendämpfung aber niedriger ausfallen als im 3., teilte Heineken Ende Oktober 2020 mit. Hingewiesen wurde auf Währungsdruck vornehmlich aus Mexiko und Brasilien. Strategisches Ziel sei eine beschleunigte Rückkehr zu profitablem Wachstum in einer sich rasch verändernden Welt nach Covid-19, unter Vereinfachung und Anpassung der Kostenbasis. Bereits angekündigt wurde eine deutliche Verschlankung von Zentrale und Regionalniederlassungen ab dem 1. Quartal 2021. Neu kam Heineken mit Hard Seltzer in Mexiko und Neuseeland. Aus dem von ABI an Asahi verkauften Australiengeschäft übernimmt Amsterdam von den Japanern, sie mussten Kartellauflagen umsetzen, die AustralienMarkenrechte an „Strongbow“-Zider und ewige Lizenzen für „Stella Artois“ und „Beck’s“ in Australien. September 2020 ist Heineken mit dem Erwerb der Biermarke „Tres Cruces“ und der AJE-Gruppe als Vertriebspartner in den Peru-Biermarkt eingetreten.
Absatzplus im 3. Quartal 2020 auch bei Carlsberg
Der Konzern um die Carlsberg A/S hat seinen Getränkeabsatz im 3. Quartal 2020 um +2,4 % auf 39,5 (38,5) Mio. hl ausweiten können. Dabei verkaufte Bier +3,2 % mehr auf 33,9 (32,8) Mio. hl. Am meisten Freude machte Osteuropa mit einem 11,5-%-Sprung auf 9,3 (8,4) Mio. hl dank gutem Sommer und +19 % in Russland. Der Marktanteil im Kremlreich sei im Vergleich zum Vor- und Vorjahresquartal auch dank Marketing ausgeweitet worden. Deutlich gewachsen seien Weißrussland und Aserbaidschan, leicht die Ukraine (auch durch Kwas), und Kasachstan habe stabil gelegen. Westeuropa zeigte sich +2,0 % freundlich auf 14,1 (13,8) Mio. hl. Mehrabsatz hätten Norwegen, Polen, Italien oder Deutschland gezeigt. Großbritannien habe trotz starkem Plus im Handel beim Gesamtgetränkeabsatz insgesamt leichter tendiert. Weniger verkauften Frankreich, Griechenland oder die Schweiz. Der Gastronomieabsatz in Westeuropa sei um ca. -20 % eingebrochen. Asien tendierte -1,7 % leichter auf 10,5 (10,6) Mio. hl. China verkaufte trotz August-Lockdown in Westchina +4 % mehr. Wachstum sei auch aus Laos sowie Vietnam gekommen, während Indien, Nepal und Malaysia von staatlichen Eingriffen negativ beeinflusst wurden. Sonstige Getränke lagen -1,9 % leichter auf 5,6 (5,7) Mio. hl. Dort konnte ein 10-%-Minus in Westeuropa auf 3,7 (4,1) Mio. hl (deutsch/dänischer Grenzhandel) durch Zuwächse in den beiden anderen Regionen nicht komplett ausgeglichen werden. Bei den Marken zeigte sich „Tuborg“ +4 % fester und „Carlsberg“ -2 % leichter, wobei Indien belastete. Craftbier und Spezialitäten hätten +12 % zugelegt und alkoholfreie Gärungsgetränke seien +29 % gesprungen. In den ersten 9 Monaten 2020 hat Kopenhagen im Konzern damit 102,3 (106,6) Mio. hl abgesetzt und den Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf -4,0 % eingegrenzt. Dabei stand Bier für 87,2 (90,0) Mio. hl (-3,1 %). Osteuropa konnte bei Bier +5,1 % zulegen auf 24,2 (23,1) Mio. hl. Westeuropa verkaufte -3,7 % weniger auf 34,9 (36,2) Mio. hl. Und Asien schloss mit -8,5 % auf 28,1 (30,7) Mio. hl. Sonstige Getränke gaben durch Westeuropa -9,1 % ab auf 15,1 (16,6) Mio. hl. Bei den Marken standen für „Tuborg“ noch -11 % und für „Carlsberg“ -9 % Rückgang. Craftbier und Spezialitäten hätten +3 % zugelegt und alkoholfreie Gärungsgetränke +10 %. In Singapur kam Carlsberg mit einem Hard Seltzer unter seiner Zider-Marke „Somersby“.
Ergebnisprognose für 2020 angehoben
Der Konzernumsatz von IFRS-Bilanziererin Carlsberg stellte sich im 3. Quartal 2020 netto auf 17,3 (18,5) Mrd. DKK. (Für 1 € waren am 1. Oktober 2020 7,44 DKK zu bezahlen.) Der Rückgang um -6,8 % kam mit -2,1 %punkte aus dem laufenden Geschäft (darin -4 %punkte Preis/Mix) und mit -4,7 % aus den Wechselkursen. Im laufenden Geschäft erlöste nur Osteuropa mehr (+6,4 %punkte trotz -5 %punkten Preis/Mix aus Russland-Marketing), während Asien dort leichter lag (allein Preis/ Mix -1 %punkt) und Westeuropa schwächer (-5,0 %punkte, davon -4 %punkte Preis/Mix). Dafür war in Osteuropa der überall spürbare Wechselkursdruck mit -16,0 %punkten am stärksten und in Westeuropa mit -1,0 %punkten am schwächsten. In den ersten 9 Monaten 2020 hat Kopenhagen im Konzern netto -10,5 % weniger Umsatz gemacht auf 46,1 (51,5) Mrd. DKK. Aus dem laufenden Geschäft kamen -8,2 %punkte (dort lag nur Osteuropa +1,6 %punkte freundlicher), belastet durch -4 %punkte Preis/Mix auch für die ersten 9 Monate, und aus der Währungsumrechnung -2,3 %punkte (allein Osteuropa: -7,8 %punkte). Kopenhagen zeigte sich mit der Unternehmensleistung im Sommervierteljahr zufrieden und aktualisierte Ende Oktober 2020 ihre Prognose fürs Gesamtjahr. Angesichts positiver Absatzentwicklung in Russland und China auch zu Beginn des Schlussquartals, weiterer Kostensenkungen und trotz Unsicherheiten in Westeuropa wollte Carlsberg den Rückgang beim vergleichbaren Betriebsgewinn auf einen mittel einstelligen Prozentbereich eingrenzen, während der Währungsdruck auf den Betriebsgewinn höher ausfallen könnte als zuvor erwartet. Investiert werden könnten währungsbereinigt und ohne Markenrechte 3,5 bis 4 Mrd. DKK. Für Westeuropa ging Carlsberg in den kommenden Quartalen von zunehmendem Druck auf die Gastronomie aus. Die Übernahme der Wernesgrüner Brauerei von Bitburg (s. BF 10, Oktober 2020, S. 7) soll Januar 2021 abgeschlossen werden. Die heutige Holsten-Gruppe gewinnt damit ein Standbein in Sachsen zurück, wie sie es in der Zeit von Dr. Klaus Asche mit SBU/ Feldschlößchen Dresden schon einmal besaß. Für die Vogtländer wurden bei dieser Gelegenheit rd. 1 Mio. hl Kapazität sowie rd. 0,5 Mio. hl Ausstoß und 31 Mio. € Umsatz in 2019 genannt. Carlsberg-CEO Cees ‘t Hart sprach von erheblichen Vorteilen für Produktion und Logistik aus dem Zukauf wie auch von einem stärkeren Portfolio für die Kunden in den Carlsberg-Kernregionen Nord- und Ostdeutschland.
Nordamerika stabilisiert diageo 2019/20
Der Konzern um die diageo plc hat für sein durch Covid-19 zwiegespaltenes Geschäftsjahr 2019/20 (30. Juni) -11,8 % Minderabsatz gemeldet auf 217,0 (245,9) Mio. Vergleichseinheiten (VE – eine VE steht für 9 l Spirituosen, 45 l Wein oder 90 l Bier). Aus dem laufenden Geschäft kamen dabei -11,2 %punkte Mengenrückgang. Nordamerika behauptete sich im laufenden Geschäft. Unter Berücksichtigung von Konzernveränderungen stellte sich der Absatz dort -2 % auf 48,4 Mio. VE. Europa mit Türkei gab -11 % ab auf 40,2 Mio. VE. Afrika stellte sich -14 % auf 28,8 Mio. VE. Lateinamerika/Karibik gab -15 % ab auf 19,0 Mio. VE. Und Asien/ Pazifik als absatzstärkste Region verlor gleichfalls -15 % auf 80,6 Mio. VE. Konzernweit stellten sich im laufenden Geschäft Bier -15 % und Spirituosen -11 % (dort Scotch -16 %, Wodka -8 %, Zuwächse nur bei Tequila und kanadischem Whisky), während Fertigmixes +5 % zulegten. Unter Londons „Global giants“ litten am stärksten „Johnnie Walker“ mit -20 % und „Guinness“ mit -15 % (dort Nordamerika -6 %, Asien/Pazifik -10 %, Afrika -17 % und Europa mit Türkei -19 %). „Guinness“ wurde belastet durch die Pandemie-Einschränkungen für die Gastronomie und ein KegRückgabe-Programm von diageo zur Unterstützung der Gastro-Partner und Sicherung der Produktqualität in Europa und Nordamerika. Weiter drückten das wirtschaftliche Umfeld in Nigeria und höhere Verbrauchsteuern in Kenia und Äthiopien. In Afrika brachen „Senator“ und „Tusker“ -16 % bzw. -22 % ein. „Serengeti“ hingegen legte +15 %
Die Covid-19-Pandemie ist das am stärksten fordernde Umfeld für international tätige Unternehmen seit einer Generation.
Ivan Menezes, diageo-CEO, im Geschäftsbericht für 2019/20
zu, vornehmlich weil Tansania nur wenig von Covid-19-Einschränkungen betroffen gewesen sei.
Gespaltenes Geschäftsjahr mit Gewinn
Nach 5,9 (6,4) Mrd. GBP Verbrauchsteuern hat der Konzern von IFRSBilanziererin diageo 2019/20 netto 11,75 (12,9) Mrd. GBP umgesetzt (-8,7 %, davon -8,4 %punkte aus dem laufenden Geschäft). Das Pfund galt durchschnittlich 1,14 € und am 30. Juni 2020 1,09 €. Dabei stabilisierte Nordamerika als umsatzstärkste Region mit +4 % auf 4,6 Mrd. GBP, davon +2 %punkte vergleichbar. Die anderen Regionen gaben im 10er-Prozentbereich Umsatz ab, am stärksten Lateinamerika/Karibik mit -20 % auf 0,9 Mrd. GBP. Konzernweit verlor Bier proportional -15 % Umsatz (allein „Guinness“ -16 %). Spirituosen gaben -8 % Umsatz ab („Johnnie Walker“ -22 %), während die Fertigmixes +3 % zugewannen. Die direkten Umsatzkosten sanken nur um -4,4 %. Während Marketingaufwand mit -9,8 % überproportional zurückgenommen wurde, stiegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge auf -3,1 (-1,9) Mrd. GBP Aufwandssaldo. Hierfür waren vornehmlich -1,3 (0) Mrd. GBP außerplanmäßige Abschreibungen verantwortlich (-0,66 Mrd. GBP auf das Indien-Geschäft, -0,43 Mrd. GBP auf die Marke „Windsor Premier“ in Südkorea und weitere u. a. auf Sachanlagen in Nigeria und Äthiopien). Sie waren Folge von Covid-19 und weiterer wirtschaftlicher Herausforderungen. Das Betriebsergebnis halbierte sich knapp auf 2,1 (4,0) Mrd. GBP und wurde von Nordamerika getragen (ebenfalls +2,1 Mrd. GBP). Europa mit Türkei erwirtschaftete auf dieser Ebene +0,7 Mrd. GBP, Lateinamerika/Karibik +0,2 Mrd. GBP, Afrika schloss hellrot (-0,04 Mrd. GBP) und Asien/ Pazifik bei -0,7 Mrd. GBP. Hinzu kamen -0,15 Mrd. GBP zentraler Aufwand. Das Finanzergebnis schloss mit -0,4 (-0,3) Mrd. GBP Aufwandssaldo. Nach konstant +0,3 Mrd. GBP Beteiligungsgewinn von Moët Hennessy und rückläufigen Ertragsteuern schloss der diageo-Konzern 2019/20 mit 1,45 (3,34) Mrd. GBP Gewinn, von denen 1,41 (3,16) Mrd. GBP den Aktionären der Mutter zuzurechnen waren. Direkt im Eigenkapital gebucht wurden -0,16 (+0,29) Mrd. GBP. Die Konzernbilanz längte sich zum 30. Juni 2020 (2019) auf 33,3 (31,3) Mrd. GBP. Auf der Vermögensseite standen vornehmlich mehr flüssige Mittel, und auf der Finanzierungsseite mehr langfristige Finanzverbindlichkeiten bei 8,4 (10,2) Mrd. GBP Eigenkapital (25,3 nach 32,5 % EK-Quote). Der Betriebsinvest in Sachanlagen und Software lag 2019/20 netto cash bei -0,69 (-0,64) Mrd. GBP. Und beschäftigt wurden durchschnittlich 27775 (28420) Mitarbeiter (Basis VBE). Für die Zeit nach Covid-19 mit erholter Kundennachfrage will sich diageo in eine starke Position bringen.