Wirtschaft & Umwelt
AUFRÄUMARBEITEN NACH STÜRMEN
Sichere Wanderwege
Gepflegte Spazierwege rund um Brixen, sichere Steige auf Almen und Bergen: Wandern macht nicht nur Spaß, sondern ist auch sicher. Viele Räder greifen ineinander, damit das so ist.
D
ie Schneefälle Ende November des vergangenen Jahres und noch stärker das Sturmtief „Vaia“ im Herbst 2018 haben in Südtirols Wäldern tiefe Spuren der Zerstörung hinterlassen. Umgestürzte Bäume haben viele Wander- und Spazierwege vom alpinen Gelände bis hinunter in die Talsohle unpassierbar gemacht. Doch die gute Nachricht gleich vorneweg: Rund um Brixen steht dem unbeschwerten Wandervergnügen nichts mehr im Wege. Bereits im Dezember wurde in der Talsohle und im Mittelgebirge mit den Aufräumarbeiten begonnen. Dabei wurden die Grundeigentümer von den Fachkräften der Brixen Tourismus Genossenschaft und der Gemeinde Brixen sowie der Forstbehörde unterstützt. „Aufgrund der weitreichenden Ausmaße der Unwetterschäden war es uns und der Gemeinde Brixen ein wichtiges Anliegen, die Grundeigentümer beim Freischneiden der Wege zu unterstützen, sofern es die Schneemenge
Inzwischen sind auch die Wanderwege und Steige im Gebirge wieder offen: „Alle Wege am Pfeffersberg sind begehbar“, bestätigt Martin Costadedoi, der Wegereferent der AVS-Sektion Brixen. Ähnliches berichtet auch Maurizio Ruaz, der Wegereferent des CAI Bressanone, vom Ploseberg: „Gut 95 Prozent der Wege sind begehbar. An wenigen Stellen sind Steige durch die Regenfälle der letzten Zeit beeinträchtigt worden.“
Mehrere Institutionen. Für das
Netz an Wander- und Spazierwegen in und um Brixen sind seit 2016 mehrere Institutionen verantwortlich. Um die Wege in der Talsohle bis zu einer Höhe von etwa 1.000 Metern kümmert sich die Brixen Tourismus Genossenschaft. Für die ordentliche Instandhaltung von knapp 20 Kilometern Wegen auf dem Pfeffersberg ab der Höhe von Tils und für einen Teil des Pfunderer Höhenweges ist die AVS Sektion
die AVS-Ortsstellen von Lüsen und Vahrn mit jeweils etwa 85 km oder in Mühlbach mit gut 110 Kilometern Wegenetz durchaus stark gefordert.
Viele Stunden Ehrenamt. In der
Sektion Brixen begehen acht Wegepaten „ihren“ Weg mindestens zwei Mal pro Jahr, und zwar vor und nach der Wandersaison. Meistens sind sie jedoch öfters dort unterwegs und schauen nach dem Rechten. Zu den Aufgaben der Wegepaten gehören Markierungsarbeiten und kleinere Instandhaltungen, die in enger Zusammenarbeit mit dem Wegereferenten Martin Costadedoi erfolgen. Auch Müll entlang der Wege wird von ihnen eingesammelt. Über 150 Stunden ehrenamtliche Arbeit haben die Wegepaten der Sektion Brixen im vergangenen Jahr geleistet. In der Ortsstelle Mühlbach waren es mehr als 160 Stunden, weiß Ortsstellenleiter Friedl Amort. Maurizio Ruaz hat die genaue
werden, die von Facharbeitern bedient werden müssen. „Auch aus rechtlichen Gründen darf der AVS keine umgestürzten Bäume, die den Grundeigentümern gehören, entfernen. Es dürfen lediglich Äste weggeschnitten werden, um einen Weg zumindest wieder passierbar zu machen. Deswegen ist die Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern, der Forstbehörde und auch der jeweiligen Gemeinde unerlässlich für unsere Tätigkeit“, fügt Herbert Kircher, der Erste Vorsitzende der AVSSektion Brixen, hinzu. „Für die Aufräumarbeiten auf der Plose standen wir mit rund 90 Grundeigentümern in Kontakt“, erzählt Maurizio Ruaz. Man kann sich gut vorstellen, dass allein schon dadurch auch der organisatorische Aufwand enorm ist.
Zurück im Mittelgebirge. „Die
größte Arbeit für uns fällt meistens im Frühjahr an“, weiß Vera Profanter zu berichten. „Alle Wege werden von unserem Mitarbeiter
„Die Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern, der Forstbehörde und auch der jeweiligen Gemeinde ist unerlässlich für unsere Tätigkeit“_ Herbert Kircher, Vorsitzender AVS Brixen und die Sicherheitsbedingungen im Wald zuließen“, unterstreicht Vera Profanter, die bei der Tourismusgenossenschaft für die Wanderwege verantwortlich ist, „schließlich boten gerade während des Lockdowns die Spaziergänge in der Natur den Brixnerinnen und Brixnern ein wichtiges Stück Erholung und trugen zur Lebensqualität bei.“ 52
Brixen verantwortlich. Der CAI Bressanone betreut das dichte Wegenetz von rund 100 Kilometern auf dem Ploseberg. Ähnlich ist die Situation in den benachbarten Gemeinden geregelt. In Mühlbach etwa werden Wege teilweise vom Tourismusverein, im hochalpinen Gelände hingegen von der Ortsstelle des AVS Mühlbach betreut. So sind
Stundenzahl nicht im Kopf, doch rund drei Monate hätten die Aufräumarbeiten gedauert. Bei der Instandhaltung der Wege stoßen die Wegereferenten der Alpenvereine verständlicherweise auch an ihre Grenzen, körperlich und rechtlich. Große Schäden oder umgestürzte Bäume können nur mit entsprechenden Maschinen und Geräten beseitigt
Anton Gruber abgegangen. Gewisse Arbeiten, wie das Mähen von Gras, das Freischneiden von Gebüsch und Sträuchern oder auch das Öffnen der Wegerinnen fallen durchaus öfters im Jahr an.“ Gerade der viele Regen der letzten Monate lässt das Grün rasch wachsen. „Der Baumfall im Winter hat heuer gewiss zu einem erhöhten Arbeitspensum