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DIE WICHTIGSTE AUFGABE

Schon zwei Jahre nach seiner Ankunft in Deutschland engagierte er sich in der BUNDjugend. Und hat seitdem ungewöhnlich viel bewegt. Bis vor Kurzem auch im Bundesvorstand des Jugendverbands.

Es ist kurz vor Jahresende. Vor den Fenstern der WG in Münster glitzert der Frost, irgendwo blinkt eine Lichterkette. Über die dampfende Teetasse hinweg erzählt Kawa Eibesh, was er bei der BUNDjugend alles gemacht hat. Wer ihm zuhört, kommt nicht umhin, beeindruckt zu sein. Politisches Engagement nimmt den größten Teil seines Lebens ein – und damit ist er sehr erfolgreich. Derart viel Einfluss wie der 25-jährige Student der Philosophie und Politikwissenschaften üben nur wenige Gleichaltrige aus.

GEFRAGT

Allein während seiner Zeit im Bundesvorstand diskutiert Kawa mit Angela Merkel, Frank Walter Steinmeier und etlichen Abgeordneten. Er ist Sachverständiger der Kinderkommission des Bundestags und gestaltet parlamentarische Abende. Er gründet den Arbeitskreis »Global Health & Migration« und treibt den Prozess »Diskriminierungssensible BUND- jugend« voran. In den Medien ist er immer wieder zu dem Thema Umweltrassismus gefragt.

Spricht er über seine Fokusthemen, wird er ernst. Seine Worte sind gewählt und klar. Schnell wird deutlich, dass er sich eingehend mit den Folgen der Klimakrise beschäftigt hat. »Es ist wichtig, dass wir die Demokratie verteidigen und globale Gerechtigkeit schaffen, indem wir Länder und Gesellschaften unterstützen, die jetzt schon stark von der Krise betroffen sind.«

Kritisch

Kawa gelangt 2015 aus dem syrischkurdischen Afrin nach Deutschland. Zwei Jahre später stößt er auf ein Schulungsangebot der BUNDjugend NRW. Einen so kritischen Blick auf die Zusammenhänge von Klimakatastrophe und Flucht habe er anderswo kaum gefunden, schon gar nicht auf der Jugendebene. 2019 wird er in den Landesvorstand der BUNDjugend gewählt, 2020 in den Bundesvorstand.

Sein Engagement auf eine strukturelle Ebene zu heben, ist für ihn der notwendige nächste Schritt. Im Gespräch wird immer wieder sein Wunsch deutlich, den Verband und die Gesellschaft mit Vielfalt zu konfrontieren. Offener und inklusiver zu werden, sei für alle Seiten wichtig. »Wir bekommen es wohl mit einer großen Migrationsbewegung zu tun. Konzepte dafür gibt es noch keine, auch für den Klimaschutz passiert zu wenig.«

Ansteckend

Kawa streicht sich über das Gesicht. Das Jahr war ereignisreich. Auf die Frage, wie er seine Batterien auftankt, lächelt er. Die BUNDjugend biete eine politische Heimat und den Raum, wirklich was zu verändern. Und man könne hier viel Spaß haben und sich Motivation und Inspiration in der Gruppe holen.

Seine Haltung zum Ehrenamt wirkt ansteckend. »Aktiv sein für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit, das ist die wichtigste politische Aufgabe unserer Zeit.«

Aktiv werden

Willst auch du dich bei der BUNDjugend für eine bessere Welt einsetzen? www.jbn.de/mitmachen

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