Smartphone Magazin März/Apr. 1/22

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RATGEBER

ANFORDERN VON PERSONENBEZOGENEN DATEN

Was wissen Google, Apple, Facebook und Co. über mich? Text: Hartmut Schumacher

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Vergleichsweise einfach können Sie herausfinden, welche Informationen sammelwütige Internet-Unternehmen über Sie gespeichert haben. Ein wenig Geduld ist jedoch nötig.

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rinzipiell können wir davon ausgehen, dass Unternehmen alles speichern, was wir auf ihren Web-Sites oder mit Hilfe ihrer Dienste erledigen. Was wir also posten, was wir suchen, was wir ansehen sowie was wir herunter- und hochladen. Hinzu kommen Informationen, die wir nicht ausdrücklich eingeben. Also beispielsweise unsere Aufenthaltsorte, die Uhrzeit unserer Aktivitäten, die verwendeten Geräte sowie wann und wie oft wir mit wem kommunizieren.

Gewagte Schlussfolgerungen Die Unternehmen sammeln darüber hinaus nicht nur die Informationen, die wir – wissentlich oder unwissentlich, freiwillig oder unfreiwillig – hinterlassen, sondern ziehen aus diesen Informationen auch ihre Rückschlüsse, um neue Informationen über uns zu erzeugen. Sie können dies beispielsweise ausprobieren, indem Sie sich bei Google die Übersicht Ihrer angeblichen Interessen auflisten lassen oder bei Facebook die Begründung dafür, warum Sie bestimmte Anzeigen zu Gesicht bekommen. Die Liste der Interessen, die Google bei Ihnen vermutet, erhalten Sie, wenn Sie im Browser folgende Adresse aufrufen: adssettings.google.com/authenticated

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Bei Facebook können Sie in einer Anzeige die Drei-Punkte-Schaltfläche rechts oben antippen und dann in dem Menü den Eintrag „Warum sehe ich diese Werbeanzeige?“ auswählen. Wenn es Ihnen ergeht wie dem Autor dieser Zeilen, dann werden Sie nicht besonders beeindruckt sein von den gezogenen Schlussfolgerungen und damit von den Analysemöglichkeiten dieser Unternehmen. Warum er beispielsweise Facebook-Anzeigen über „Weiße Magie“ erhält oder warum Google glaubt, dass er sich für „Prominenten- und Unterhaltungsnachrichten“ interessiert, das ist ihm eher rätselhaft. Aber so sehr man über diese irregeleiteten Analyseprogramme derzeit schmunzeln mag: Ihre Fähigkeiten werden in Zukunft garantiert nicht schlechter, sondern im Gegenteil immer besser werden.

Wirklich so schlimm? Was die Unternehmen tatsächlich mit diesen Daten anstellen, das ist unterschiedlich: Google beispielsweise verwendet sie unter anderem dafür, um Werbeanzeigen zu personalisieren. Das Unternehmen legt jedoch Wert auf die Feststellung, dass es keine unserer personenbezogenen Daten verkauft. Hinzu kommen Anwendungszwecke wie das Vorschlagen von Videos, die unseren

Interessen entsprechen. Oder das Verwenden von Bewegungsdaten, um Informationen über den gegenwärtigen Straßenverkehr zu erhalten und den Anwendern zur Verfügung stellen zu können. Apple ist etwas zurückhaltender beim Anzeigen von Werbung, geht aber prinzipiell ähnlich vor. Ist es wirklich verwerflich, wenn Unternehmen derartige Informationen sammeln? Viele von uns werden dies vielleicht verneinen. Denn was ist schon schlimm daran, wenn beispielsweise Amazon uns passende Einkäufe vorschlägt? Oder wenn Google und Apple uns Werbung anzeigen, die uns tatsächlich interessiert? Das Problem mit solchen Datensammlungen ist jedoch: Wenn sie erst einmal existieren, dann lassen Sie sich kaum wieder löschen. Sie stehen also auch dann noch zur Verfügung, wenn die Dinge sich ändern. Wenn also beispielsweise ein früher „freundliches“ Unternehmen sich nun entscheidet, etwas aggressiver vorzugehen. Oder wenn andere Unternehmen, staatliche Behörden oder Kriminelle Zugriff auf diese Daten erhalten. Möglich werden auf diese Weise beispielsweise Identitätsdiebstahl, schlechtere Versicherungsbedingungen oder staatliche Repressionen. In einem Land mit stabilen politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen mag dieser letzte

SMARTPHONE März/Apr. 2022


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