WIRTSCHAFT HANDWERK
HWK EHRT JUNGE MEISTER 17.500 EURO FÜR DEN NACHWUCHS
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nsgesamt 332 Handwerkerinnen und Handwerker haben im vergangenen Jahr den Meistertitel bei der Handwerkskammer Freiburg (HWK) erworben. Sieben wurden aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen von Stiftern mit Förderpreisen ausgezeichnet. Und haben jeweils 2500 Euro bekommen. Der Annette-Ullrich-Förderpreis ging an Zahntechnikermeisterin Madeleine Müller aus Freiburg, den Förderpreis der AOK Baden-Württemberg gewann Metallbauermeister Adrian Hoch aus Denzlingen, den Energiewende-Förderpreis der Badenova ergatterte der Installateur- und Heizungsbauermeister Michael Schwörer aus Zell am Harmersbach. Die Konditormeisterin Madleen Kraus aus Maulburg gewann den Preis „Meisterin des Jahres 2020“ der IKK classic, der Feinwerkmechanikermeister Andreas Waßmer aus Zell im Wiesental holte sich den Förderpreis der Signal-Iduna-Gruppe. Der Förderpreis der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau ging an Bäckermeister Stefan Zipfel aus March, den Preis der Volksbank Freiburg erhielt Zimmerermeister Andreas Kramer aus Freiburg, der sich direkt selbstständig machen will. HWK-Präsident Johannes Ullrich gratulierte allen Preisträgern und dankte auch den Preisstiftern. Mit den Preisen würden die individuellen Leistungen der Preisträger gewürdigt, aber auch die Wertschätzung für das gesamte Handwerk in der Region verdeutlicht. chilli 30 CHILLI FEBRUAR 2021
»DRAMATISCHE SITUATION« FREIBURGER HÄNDLER KÄMPFEN UMS ÜBERLEBEN
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ie Krise bedroht viele Händler in der Freiburger Innenstadt. Mit einem offenen Brief haben sie Anfang Februar Alarm geschlagen. Sie fordern das Rathaus zu mehr Unterstützung auf. Entscheidend sei, die Weichen jetzt für die Post-LockdownZeit zu stellen. Sie appellieren: „Wir brauchen dringend einen konkreten Plan, wie die Innenstadt nach dem Lockdown wieder Anziehungskraft entwickeln kann.“ Dafür schlagen sie vor, die Innenstadt besser erreichbar fürs Umland zu machen – durch attraktives P+R, ÖPNV-Angebote und gute freloAnbindungen. Außerdem fordern sie Kulturevents in der City, mehr Begrünung sowie eine Marketingkampagne. Die ersten Risse sind da: Am Bertoldsbrunnen hat das Modehaus Fabel geschlossen. Nicht weit davon steht seit 2017 das Gebäude der ehemaligen Sportarena leer. Auch die Boutique Courage in der Grünwälderstraße hat zu, will aber an anderer Stelle in der Stadt wieder öffnen. Ein Opfer des Lockdowns ist das CD-Geschäft Compact Disc Center bei der Schwarzwald City. Das ausgefallene Weihnachtsge-
schäft 2020 brachte den schon angeschlagenen Laden vollends zu Fall (siehe Seite 46). An der Rathausgasse gibt es mehrere verwaiste Schaufenster. Als „Brandbeschleuniger“ sieht Martin Lauby das Pandemie-Jahr. Das Vorstandsmitglied von z’Friburg in der Stadt ist Center Manager der Schwarzwald City. Wer schon vor Corona zu kämpfen hatte, habe es jetzt doppelt schwer. Für die Händler legt er die Hand ins Feuer: „Die kämpfen wie die Löwen.“ Eine „ganz brutale Lage“ sagt Lauby zur Situation vieler Betroffener. Schon im ersten Lockdown hätten einige die Altersvorsorge aufgelöst. „Das kann man nur einmal machen.“ Selbst wer noch offen habe, müsse mit wegfallenden Kunden kämpfen. In die Schwarzwald City kämen sonst 13.000 bis 15.000 Personen am Tag. Aktuell seien es nur 2000 bis 3000. Sogar der Aldi im Untergeschoss habe daran zu knabbern. Auch Big Player wie H&M, Kaufhof oder Lacoste lassen Federn. Der Textil- und Schuhbereich leide besonders. Grund sind die Rücksendungen im Onlinegeschäft. 50 bis 70 Prozent gebe es an Retouren, sagt Lauby. Er hofft, dass der offene Brief zu einer