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#10 | Oktober 2021 | 4,90 € | 7,25 CHF

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PANORAMA PUR Neuer Wanderweg in Freiamt bietet exzellente Aussichten

DAS TIER UND WIR In vier Basler Museen wird es dieses Spätjahr »Tierisch!«

Magazin fürs Dreiländereck


Lust auf REGIO | 10.2021

INHALT

Nr 10 Land & Leute Auf den Spuren von Marie Luise Kaschnitz in Bollschweil 22 - 23

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Märchen als Passion: Robert Steger aus Eichstetten 24 - 25 Kolumnen

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Haus & Garten Feuriges Farbenspiel: Bunte Laubgehölze im Herbst 26 - 28

Lust auf …

06 - 07

Titelthema Impressionen Aussichtstürme

Artgerechte Tierhaltung 08 - 09

14

Tierwohl bis zum Tod: Wie der Wandel gelingen kann 15 - 17

Erkunden & Erleben

Mehr als Bio: die mobilen Hühner des Steingrubenhofs 18 - 19

Wandern mit Weitblick auf dem Panoramaweg in Freiamt 10 - 13

Der Lachs und die Erdbeere: Wiederansiedlung in der Elz 20- 21

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Inhaltsverzeichnis

Anzeigen

21, 23, 25, 27


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E D N E M M A FL N E B R A F

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Kalender

Neue Spielzeit: Auftakt in die Theatersaison 29 - 31

Ausstellungen, Märkte & Konzerte: Termine in der REGIO 40 - 46

Die „tierischen“ Ausstellungen von vier Basler Museen 32 - 33

Schlemmen & Sürpfeln Rein pflanzlich: die vegane Küche des „Tabula Rasa“ in Colmar 34 - 36 E Guete, Schweiz! Moderne Rezepte mit den traditionellen Produkten der Eidgenossen 37  -  39

42

REGIO-Markt Tagestouren & Urlaubsfahrten: Busreisen mit dem Glottertäler  47

Advertorial Wein trinken und Gutes tun: das Stiftungsweingut Freiburg  48 - 49

Horche se mol! Neue Geschäftsführerin des Naturgartens Kaiserstuhl: Ulrike Weiß im Interview  50

Inhaltsverzeichnis

Kunst & Kultur


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LUST AUF …

06 Schmückender Hirsch Von Servietten, Pullovern oder Tassen ist der Hirsch als Heimatmotiv des Schwarzwalds nicht mehr wegzudenken. Dass der Geweihträger auch als Schmuckstück eine imposante Figur macht, zeigen diese handgemachten Holz-Ohrstecker von „Gentlewood Designs“ aus Pforzheim. Ein Hingucker – nicht nur für Jägerinnen. Ohrstecker Hirsch Preis: 9,90 Euro Online-Shop: gentlewooddesigns.etsy.com Foto: © Gentlewood Designs

Wildes Design

Lust auf …

In Deutschlands ältester Weberei werden seit 250 Jahren hochwertige Produkte aus Steinhuder Leinen gefertigt. So wurde auch dieses Geschirrtuch aus Ökogarnen gewebt und ausschließlich in Deutschland unter fairen Arbeitsbedingungen gefertigt. Geschirrtuch Hirsch Preis: 11 Euro Online-Shop: www.leinenfabrik.de Foto: © Seegers & Sohn


Zwei Monate lang dreht sich auf den Tellern einiger Schwarzwälder Naturparkwirte alles um das Thema „Wilde Sau“. Auf den Speisekarten von Hornberg bis Baden-Baden stehen vom 1. Oktober bis zum 30. November vielfältige Gerichte mit Wildschweinfleisch – das als besonders gesund und kalorienarm gilt. Zudem ist es ein reines Naturprodukt, denn das Wildschwein lebt artgerecht in seinem natürlichen Lebensraum. In diesem Sinne: Guten Appetit!

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Schwarzwild aus dem Schwarzwald

Mehr Infos und eine Liste der Gastgeber: naturparkschwarzwald.blog Foto: © Naturpark-Wirte Schwarzwald Mitte/Nord

07 Volles Aroma voraus! Rosmarin, Thymian, Wacholder, Piment, Zimt ... Kräftiges Wildfleisch verträgt kräftige Gewürze. Wer nicht alle Kräuter einzeln besorgen möchte, kann auf diese fein abgestimmte Würzmischung der Blackforest Manufaktur zurückgreifen. Die Zutaten sind aus biologischem Anbau und eignen sich zum Grillen und Einlegen von Gulasch, Steaks, Braten & Co. Ein echter Hinschmecker! Wild(es) Gewürz Preis: 4,99 Euro Im Online-Shop der Sexauer „Blackforest Manufaktur“: blackforest-manufaktur.de oder in der Schwarzwald Scheune in Waldkirch, Ettenheim oder Haslach Foto: © Blackforest Manufaktur

Wild auf Wild Auf grüner Wiese

Schwammhalter mit Hirschmotiv Preis: 19,95 Euro Gesehen im Kaiserstühler Online-Shop: www.schwarzwald-bohne.de Foto: © webgenuss GbR

Lust auf …

Ein friedlich grasender Hirsch ist doch ein wunderschöner Anblick. Den könnte es ab jetzt jeden Tag in der Küche geben, während man den Abwasch macht – und zwar mit diesem witzigen Schwammhalter aus Edelstahl. Eine Erfindung, auf die die Welt gewartet hat? Sicherlich nicht. Aber ein praktisches und gleichzeitig dekoratives Geschenk für Menschen, die sonst schon alles haben.


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MPRESSIONEN Grandiose Aussichten

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Ins Weite! Das Wetter kann im Oktober schon ungemütlich und stürmisch, manchmal neblig sein. Aber wenn sich ein Hochdruckgebiet ausbreitet, bietet sich oftmals die beste Fernsicht des Jahres. Wer dann einen der Aussichtstürme in der REGIO bezwingt, wird mit sensationellen Weitblicken und einer 360-Grad-Rundumsicht belohnt – mit malerischem Schwarzwaldpanorama und einem Blick bis hin zum Kraichgau und der Schwäbischen Alb. mos IO

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‹‹ Schönbuchturm Im Naturpark Schönbuch befindet sich der gleichnamige Aussichtsturm. Er steht auf dem Stellberg bei Herrenberg. Majestätisch ragt er auf 35 Metern Höhe aus dem Wald und ermöglicht einen fantastischen Blick über die Schwäbische Alb und das Umland des Korn- und Heckengäu.

›› Thyssenkrupp-Testturm

In der Nähe von Rottweil steht der imposante Testturm. 30 Sekunden dauert die Fahrt auf die höchste öffentliche Besucherplattform Deutschlands auf 232 Metern. Jedes Jahr erklimmen beim Towerrun Hunderte Läufer zu Fuß die 1390 Stufen zur Turmspitze.

‹‹

Baumwipfelpfad Bad Wildbad: Auf 40 Metern Höhe lässt sich ein großartiger Blick über den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord genießen. An klaren Tagen reicht der Blick bis zum Kraichgau, dem Stuttgarter Fernsehturm und der Schwäbischen Alb.

‹‹ Aussichtsturm Himmelsglück: Atemberaubende Aussichten auf 50 Metern Höhe kann man auf der obersten Plattform des Schömberger Aussichtsturms erleben. Fotos: (v.o.n.u., v.l.n.r.) © Stadtmarketing Herrenberg; Alexander MGro_Schwarzwald Tourismus; Touristik und Kur Schömberg; iStock.com/danni lighthouse


WANDERN MIT WEITBLICK

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Erkunden & Erleben

10 Lust auf REGIO | 10.2021


Lust auf REGIO | 10.2021 Bei der vierten Panoramatafel schweift der Blick nach Osten – über Simonswälder- und Elztal bis hin zum Kandel.

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Die Gemeinde Freiamt ist bekannt für ihre schönen Wanderwege. Ein ganz besonderes Highlight: Der neue Panoramaweg. Er führt auf abwechslungsreicher Strecke zu acht exzellenten Ausblicken. Nur wenige Höhenmeter sind zu überwinden. Fototafeln erläutern die Besonderheiten von Bergen und Landschaft, Natur pur gibt’s gratis dazu.

Ins hintere Brettental geht es zum Wanderparkplatz am Bildstein. Die Tour beginnt am Wegweiser (704 m) mit vielen interessanten Zielen. Neu ist hier das Panoramaweg-Zeichen auf grünem Grund, dem man die gesamte Tour folgen kann. Zum Start auf ebenem Waldweg durch dichten Fichtenwald reizt der Duft der Nadeln die Nase. Nach kurzer Zeit öffnet sich das Gelände, ein erster Blick geht zum Windrad Scheerberg, rechts das große am Spießberg und links das Windrad Schillingerberg. Harmonisch zeigt sich die überwiegend als Weide genutzte Landschaft. Schilder weisen einen Abzweig hoch zum Scheerberg, doch der wird erst auf dem Rückweg passiert. Kurz danach informiert die erste Panoramatafel: Im Vorder-

grund sind die Schillinger Höfe zu sehen, die Orte am Kaiserstuhl und im Hintergrund die Vogesenkette.

Kapelle. Ein erster Stopp ist angesagt beim Gasthaus „Sonnen-Eckle“, wo der Gastwirt Getränke zur Selbstbedienung anbietet.

Durch einen kleinen Wald geht’s leicht bergab. Die zweite Station des Panoramawegs bietet Aussichten hinüber zu den Vogesen. Die wichtigsten Orte und Berggipfel, aber auch Nimberg und Kaiserstuhl lassen sich entdecken. Malerische Wolken sorgen für Kulisse. Die Schillingerbergstraße wird passiert, rechts läuft das Windrad am Kölblinsberg. Ruhebänke laden ein zu einem ersten schönen Blick ins Elztal, auf Rohrhardsberg und Kandel. Eine tolle Aussicht auf die umliegenden Bauernhöfe bietet danach das Siegelauer Eck. Hier reicht der Blick zu den Schwarzwaldbergen im Elztal, auffallend leuchtet die Hörnleberg

In etwa 700 Metern Höhe führt die Route weiter durch herrliche Streuobstwiesen. Oberhalb vom Kölblinshof schweift der Blick auf die höher gelegenen Ortsteile von Freiamt. Die Tafel sagt: Da sind Mußbach, Helgenreute, Hard, Freihof, Brunicher Berg oder Ottoschwanden zu sehen. Die dritte Tafel ist wenige Schritte später erreicht. Sie zeigt die breite Palette der Vogesengipfel und die elsässischen Orte an. Ein Stichweg führt wenig später zur Wachteiche. An diesem 500 Jahre alten Naturdenkmal hat der Schwarzwaldverein jüngst eine Hütte errichtet. Sie bietet

Erkunden & Erleben

Text & Fotos: Wolfgang Speer

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Lust auf REGIO | 01.2019

ES GEHT AUCH ANDERS! ltung

Rubrik

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Auf engstem Raum gehaltene Tiere, krankheitsanfällige Hochleistungsrassen, überfischte Gewässer – die konventionelle Massentierhaltung bringt zahlreiche Probleme mit sich. Drei Beispiele aus der REGIO zeigen, welche Alternativen es gibt.


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Foto: © Irene Zimmermann

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Setzt sich für Regionalität und hohe Fleischqualität ein: Gerhard Klausmann (re.).

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2,66 Euro kostet derzeit das Pfund Rinderhack im Discounter. Dahinter stecken keine glücklich grasenden Rinder auf weitläufigen Weiden. Längst warnen Expertinnen und Experten, dass die industrielle Tierhaltung bedrohlich für Umwelt, Mensch und Tier ist. Sachkundige aus der REGIO berichten, welche Lösungsansätze es gibt und was der Einzelne tun kann.

Für Gerhard Klausmann aus St. Georgen im Schwarzwald sind Tier und Umwelt zwei Seiten einer Medaille, die untrennbar miteinander verbunden sind. Deshalb vereint er auf seinem Bioland Milchviehbetrieb beides: tiergerechte Haltung sowie artenreiche Wiesen, die er organisch düngt und auf denen schmackhafte Pflanzen für die Tiere gedeihen. „Die Rinder haben einen Untergrund aus Stroh, können herumlaufen oder haben Weidegang. Außerdem bleiben sie in der Region und werden nicht weit

transportiert.“ Sein Erzeugnis verkauft er an die Schwarzwaldmilch; damit die Kühe weiter produzieren, müssen sie jährlich ein Mal kalben. Die Nachkommen benötigt Klausmann nicht für seinen Bestand. So wie ihm geht es den meisten Milchbauern: Allein in BadenWürttemberg werden jährlich mehr als 22.000 Kälber aus ökologischer Milchviehwirtschaft an konventionelle Mastbetriebe verkauft. Teilweise zu Schleuderpreisen von um die zwölf Euro. Für viele Tiere beginnt dann eine weite Fahrt – etwa zu den

großen Mastbetrieben in Norddeutschland, Polen oder in den Niederlanden. Klausmanns Kälber dürfen hingegen in der Region bleiben. Sie bekommen drei Monate Milch und gehen dann an einen Mäster der Erzeugergemeinschaft Schwarzwald-Bio-Weiderind (EZG), wo ihr weiteres Wohlergehen garantiert ist. Seit einigen Jahren kooperiert Klausmann mit der Gemeinschaft, die auf Regionalität und hohe Fleischqualität setzt. Die Mitglieder garantieren das Tierwohl bis zum

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Titelthema

Foto: © iStock.com/neoblues

Text: Liliane Herzberg


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„Wir fahren nicht das Standard-Bioprogramm“, sagen Isabell Blattmann und Timothy Taylor. Seit Anfang des Jahres bewirten die Jungbauern den Steingrubenhof in St. Peter und brechen dabei mit einigen Konventionen der Landwirtschaft. Zum Wohle von Tier und Natur. Text: Tanja Senn

Ein kleiner Ruck an einer Metallschlaufe und schon zieht Timothy Taylor den mobilen Hühnerstall hinter sich her. Die von der Decke hängenden Futterrinnen – umfunktionierte Regenrohre – kommen leicht ins Schwingen, ein paar Hühner bringen sich gackernd in

Foto: © Steingrubenhof

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MOBILE HÜHNER

Landwirte aus Leidenschaft: Isabell Blattmann und Timothy Taylor haben sich der Ökologie verschrieben.

Sicherheit. Ein paar Meter weiter bleibt der junge Landwirt stehen – und schon haben seine Tiere ein neues Zuhause mit frischem, saftigem Gras. Seine Partnerin Isabell Blattmann tut es ihm gleich, bis alle sechs Ställe umgesetzt sind und die rund 600 Hühner neuen Weidegrund haben. Keine Viertelstunde hat der Vorgang gedauert, den die beiden Landwirte aus St. Peter Tag für Tag wiederholen. Und der so wichtig ist, um das Gleichgewicht zwischen Tierhaltung, Natur und Umwelt auf ihrem Schwarzwaldhof aufrechtzuerhalten. „Wir arbeiten mit der Weide und nicht gegen sie“, fasst es Blattmann schlicht zusammen. Eine Selbstverständlichkeit? Leider nicht. Auch nicht in der Bio-Haltung. Tiere, die immer auf derselben Stelle weiden, überdüngen den Boden. Darunter leiden Pflanzen, Humus und Grundwasser. Mobile Hühnerheime liegen daher bei

Öko-Betrieben im Trend, nur: Bei Investitionskosten um die 40.000 Euro pro Stall sind die Kosten pro Federvieh fast doppelt so hoch wie in der konventionellen Haltung. Zudem müssen die meisten Mobile aufwendig mit dem Schlepper versetzt werden.

Selbst gebaute Ställe Blattmann kann darüber nur den Kopf schütteln. Statt Tausende von Euro zu investieren, hat die Architektin ihre Ställe selbst designt und mit Taylor zusammen aus heimischem Holz, Planen und Draht gebaut. So klein und leicht, dass sie sich von Hand versetzen lassen, denn: „Was bringen Mobilställe, wenn sie nur alle drei Monate bewegt werden?“ Auch bei anderen Themen gehen die jungen Landwirte ihren eigenen Weg. So haben sie sich für eine langsam wachsende, bewegungs-


freudige Rasse entschieden, die rund elf Wochen bei ihnen lebt. Als Schutz vor dem Habicht setzen sie auf Gänse und Lämmer. Wie das aussieht, zeigen sie nicht nur auf ihren Social-Media-Kanälen, sondern auch direkt vor Ort. Und das radikal ehrlich: So sind auf Instagram & Co. nicht nur flauschige Küken, sondern auch Bilder von den Schlachtungen zu sehen. „Wir wollen die Kluft zwischen Landwirt und Konsument verkleinern“, erklärt der 28-jährige Neuseeländer, „und zeigen, was alles hinter unserer Arbeit steckt.“ Für viele sei es schwer verständlich,

warum man im Bioladen teils das Fünffache für Produkte zahle – und warum ein Bio-Weidehähnchen bei ihnen stolze 29 Euro kostet. Doch Blattmann und Taylor sind sich sicher: Wer sich selbst davon überzeugt, wie die Tiere bei ihnen gehalten werden, ist auch bereit, diesen Preis zu zahlen. Für Blattmanns Eltern, deren Hof die beiden im Januar übernommen haben, sei die konventionelle Milchkuhhaltung noch wirtschaftlich zwingend gewesen. Dass sie es nun anders machen können, sei „ein Privileg“. Doch hinter ihrem „mehr als Bio“ stecken nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Überlegungen: „Kleine Schwarzwaldhöfe sind mit konventioneller Haltung nicht mehr wettbewerbsfähig“, ist sich die 32-Jährige sicher. „Der einzige Weg, wie wir langfristig noch Geld verdienen können, ist durch ökologische Landwirtschaft und Direktvermarktung.“

Neben den Hühnern leben auf den Weiden des Steingrubenhofs noch zehn „gerettete“ Vorderwälder Kälber, die Blattmann und Taylor von Höfen aus der Nachbarschaft aufgekauft haben – teilweise für den zehnfachen Preis, den die großen Viehhändler zahlen (s. Seite 15). Für die Zukunft haben die beiden große Pläne: Neben ihren Hühnern und Kühen würden sie gerne Gänse und im Wald lebende Schweine halten. Zudem träumen sie von einem Agroforst-System, einem Hofladen und Events mit Musik und gutem Essen, um den Menschen ihre Produkte und ihren Hof näherzubringen. „Viele Leute haben ein sehr oberflächliches Verständnis von landwirtschaftlichen Kreisläufen“, sagt Taylor, „weil einfach die Berührungspunkte fehlen. Deswegen freuen wir uns über jeden, der bei uns vorbeischauen will: Die Tür ist immer offen!“

Titelthema

Fotos: © Steingrubenhof

Im Einklang mit der Natur: Die mobile Tierhaltung sorgt dafür, dass die Weiden nicht überdüngt werden.


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Lust auf REGIO | 10.2021

„HERZKAMMER DER HEIMAT“ In Karlsruhe wurde sie geboren, in Frankfurt und Rom hat sie gelebt, aber der kleine Ort Bollschweil war ihre „Herzkammer der Heimat“. Die Dichterin Marie Luise Kaschnitz hat mit der „Beschreibung eines Dorfes“ der kleinen Gemeinde am südlichen Ausgang des Hexentals zu literarischer Berühmtheit verholfen. Eine Spurensuche.

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Text: Hans Jürgen Truöl

Foto: © Truöl

Der Friedhof ist der letzte Punkt eines Dorfrundgangs, dessen Marschrichtung ein Leitfaden des Arbeitskreises der Lokalen Agenda Bollschweil 21vorgibt. Grundlage ist die „Beschreibung eines Dorfes“, dieses fulminante Prosawerk, mit dem die Büchner-Preisträgerin die Öffentlichkeit 1966 überraschte. Statt leicht lesbarer Heimatprosa oder einem idyllischen Rückblick schuf sie in 21 Bildern ein genau beobachtetes, merkwürdig in der Zeit hängendes Bild von einem Dorf, dessen Zukunft offen ist. „Veränderung über Veränderung“ ist das Grundmotiv.

Land & Leute

Die Tour startet am Schloss Bollschweil, dem Sitz der Familie Holzing-Berstett.

Bollschweil liegt idyllisch am Ufer der Möhlin zwischen den waldreichen Bergen des Schwarzwalds und dem rebenbestückten Ölberg. Reizvoll ist der Besuch allemal, wirklich spannend ist ein Rundgang auf den Spuren der Dichterin Marie Luise Kaschnitz (1901– 1974). Im Dorf kennt sie jedes Kind, denn seit 2004 trägt die Grundschule ihren Namen. Ältere

Dorfbewohner können von Begegnungen mit MLK erzählen, wie sie manchmal genannt wurde, die ihr Leben lang, manchmal für Monate, immer wieder nach Bollschweil zurückkehrte. Die Erinnerung an Kaschnitz wird im Dorf hochgehalten. Seit 1967 ist sie Ehrenbürgerin der Gemeinde, auf dem Friedhof fand sie 1974 ihre letzte Ruhestätte.

Wer mit dem Bus anreist, steigt an der Haltestelle „Alte Post“ aus und wandert zum „Schloss“ – Haus Nr. 84 nennt es Kaschnitz in ihrer Beschreibung lapidar, im Plan hat es die Nummer 1. Von Potsdam hatte ihr Vater 1918 hierher den Familiensitz verlegt. Die damals 17-jährige Freiin von HolzingBerstett, so ihr Familienname, war vom Umzug in die Provinz nicht begeistert. Schnell suchte sie den Absprung: Nach dem Abitur machte sie eine Buchhändlerlehre in Weimar, arbeitete in München


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Info

Die Pfarrkirche (Nr. 6) gegenüber ist schnell erreicht. Lohnend ist ein Blick ins Kirchenschiff mit seinen Nazarener-Gemälden. Auf Kaschnitz’ Spuren geht es weiter an der Hexentalstraße entlang, am Pfarrgarten (Nr. 7) vorbei, dann nach rechts zum schmucken Platz

Mit wachen Augen geht’s weiter durchs Dorf Richtung Westen, über die Möhlin zum am Ölbergweg gelegenen Friedhof (Nr. 10). Marie Luise Kaschnitz starb im Oktober 1974 in Rom, wo sie ihre Tochter besucht hatte. Eigentlich wollte sie nach ihrer Romreise wieder nach Frankfurt zurückkehren, zur Buchmesse, und dort einen Vortrag halten, dem sie den Titel „Rettung durch die Phantasie“ gegeben hatte. Im Familiengrab in Bollschweil fand sie die letzte Ruhe, ein Gedenkstein ehrt die Dichterin und ihre „Beschreibung eines Dorfes“ – die auch mehr als 50 Jahre nach Erscheinen nichts von ihrer Aktualität verloren hat. Dame mit Perlenkette: das „Markenzeichen“ der Dichterin.

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Der Mundart-Autor aus Schallstadt schaut, lauscht und schnuppert. S Schpotjohr isch do. Am Rhiin verlöscht d Sunn hinter me graue Schleier. Störch un Fischreiher im Herbschtnebel. Septemberblätter im Wind. Ä Kind, taub un blind, sammelt Blätter gschwind. Liisli kunnt de Herbscht, d Gripp un d Grippeimpfunge. Oktoberrege, Novemberrege. Strooßemusiker. Kei Hund uff de Stroß. Im Schpotherbschtweiher hängt de Mond un zitteret. De selb Mond wie überall in de Welt. De Wind in de Bäum macht kei Unterschiid zwische Blätter un Noodle, wirblet aber numme d Blätter umänand. Wenn d Sunn untergoht hinterem Berg, fangt s ganz Dorf obe aa brenne. Regetropfe uf em Dach, s schönschte Wiigeliid. Zwiibelwaiheduft in de Strauße. Nüss un Wii. Ä Gidderli uf em Tisch, ä Knissli, Anke un ä Nussknacker. Hörsch ne de Kohlkrab? Hörsch de Wind im Laub? Un d Autobahn hinter de Lärmschutzmuere. S düschperlet. Im Wiiberg d letzschte Triibili am Stock hen d Spatze stibbizt. Spatzeschpätlese. Uffem Gott’sacker s Grab vunere Frau. Zwei goldini Blätter uffem Kriz. 99 isch si wore.

Land & Leute

Das Schloss und sein Park sind nicht öffentlich zugänglich, da hier bis heute ein Neffe der Dichterin seinen Wohnsitz hat. So geht es auf der Hexentalstraße zurück ins historische Ortszentrum, an der Schule (4) vorbei zum Neuen Rathaus (5). Dort, im „KaschnitzZimmer“, würdigt eine sehenswerte Dauerausstellung Leben und Wirken der Dichterin. Es ist gleichzeitig das Trauzimmer der Gemeinde. Die Brautpaare blicken, am Kirschbaum-Schreibtisch sitzend, auf ein markantes Porträtfoto der Kaschnitz, das sie als distinguierte Dame mit Perlenkette zeigt, ihrem „Markenzeichen“. Die Doppelnutzung als Museum und Trauzimmer ist sinnreich, denn Marie Luise von Holzing-Berstett selbst hat hier geheiratet. Ein Foto zeigt sie mit dickem Pelzmantel überm Brautkleid beim Gang in die Pfarrkirche auf der anderen Straßenseite – es war kalt im Dezember 1925.

Foto: © Stadt Frankfurt a. M.

Braut im Pelzmantel

mit Milchhüsli (8) sowie dem Alten Rathaus (9), wo Marie Luise Kaschnitz 1967 zur Ehrenbürgerin ernannt wurde. Gegenüber dem Milchhüsli lockt im ehemaligen Stadtschreiberhaus das „Bolando“ zur Einkehr: Das genossenschaftlich organisierte Dorfgasthaus hat sich zu einem regional bekannten Anziehungspunkt entwickelt. Kaschnitz hätte das gefallen.

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und in Rom, wo sie ihre große Liebe traf, den Archäologen Guido Kaschnitz von Weinberg. Sie folgte ihm auf seinen Reisen und 1941 nach Frankfurt, wo er einen Lehrstuhl übernahm.

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Kaschnitz-Zimmer im neuen Rathaus: geöffnet zu den Sprechzeiten des Bürgermeisteramts, Tel.: 07663/9510-0

Foto: Till Neumann

Lageplan für den Dorfrundgang unter www.bollschweil.de


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BUNT GEHT DER SOMMER Zum Ende der Saison gibt es noch einmal Farbalarm im Garten. Statt bunter Blüten sorgt jetzt das herbstlich gefärbte Laub der Ziergehölze für aufregendes Kolorit. Aber welche Bäume und Sträucher setzen mit ihrem bunten Herbstlaub die schönsten Farbakzente?

Haus & Garten

Text & Fotos: Frank von Berger

Dichter und Maler wurden schon immer vom „Goldenen Oktober“ inspiriert. In den Neuengland-Staaten der USA pilgern alljährlich ganze Heerscharen von Touristen zum „Indian Summer“, auch „Foliage“ genannt. Dort spielt der Ahorn die Hauptrolle bei einem Farbgewitter, das seinesgleichen sucht. Doch niemand muss so weit reisen, um das herbstliche Spektakel zu bewundern. Sogar im eigenen Garten

lodern die Flammen, wenn die richtigen Gehölze gepflanzt wurden. Zu den größten Brandstiftern in der Botanik gehört auch hierzulande der Ahorn mit seinen vielen Arten und Sorten. Schon im Sommer haben Japanische und FächerAhorne (Acer japonicum und Acer palmatum) mit ihren charakteristischen roten, gelben und grünen Blättern zum bunten Erscheinungsbild in Parks, auf Friedhöfen und im Ziergarten beigetragen. Aber

jetzt, wenn die Tage kürzer werden, legt sich diese Laubbaumfamilie noch mal richtig ins Zeug. Safrangelb, bronzebraun und kupferrot – die Blätter der verschiedenen Ahornarten und -sorten warten mit nahezu allen leuchtenden Herbstfarben auf, die das Herz begehrt. Doch damit nicht genug: Es gibt noch zahlreiche andere Gehölze, die ihre Blätter ein letztes Mal bunt aufflackern lassen, bevor sie abgeworfen werden.


Das Laub des aus Asien eingeführten Ginkgos (Ginkgo biloba) färbt sich im Herbst zitronen- bis goldgelb, das des amerikanischen Amberbaums (Liquidambar styraciflua) von rosa über feuer- bis dunkelrot. Beide Gehölze eignen sich jedoch nur für größere Gärten, weil sie rasch eine beträchtliche Höhe und Breite erreichen. Das Gleiche gilt für die einheimischen Arten Berg-, Feld- und Spitzahorn, die ebenfalls eine fantastische Herbstfärbung zeigen. Für den Hausgarten sollten eher Kleinbäume und Sträucher wie Felsenbirne (Amelanchier), Perückenstrauch (Cotinus coggygria) oder die vielen Sorten der Japanischen und Fächer-Ahorne gewählt werden, die im Herbst ebenfalls schöne Blattfarben zeigen. Umso prächtiger ist die Wirkung, wenn zu den bunten Blättern auch noch farbige Fruchtstände hinzukommen, wie etwa bei der Schönfrucht (Callicarpa), auch Liebesperlenstrauch genannt. Ein echter Knaller zum herbstlichen Finale ist der Essigbaum (Rhus

typhina). Die großen, gefiederten Blätter des meist mehrstämmig gezogenen Strauchs färben sich am Ende der Gartensaison von Olivgrün über Gelborange bis Scharlachrot. Besonders attraktiv ist die Sorte ‚Dissecta’ mit farnartig zerteilten Fiederblättern. Leider neigt das auch Kolben-Sumach genannte Gehölz zur Ausläufer- und Schösslingsbildung.

Farbige Kunstwerke Vielleicht sollten es dann doch lieber mittelgroße „zahme“ Sträucher wie die Zaubernuss (Hamamelis-Arten und Hybriden) sein. Im Herbst färbt sich das Laub dieser pflegeleichten Gehölze in flammenden Gelb- und Orangetönen. Ähnlich apart ist die Herbstfärbung beim Großen Federbuschstrauch (Fothergilla major) und der Scheinhasel (Corylopsis pauciflora). Wird subtiles Rosa als Herbstlaubfarbe gewünscht, empfiehlt sich der weißbunt panaschierte Tatarische Hartriegel (Cornus alba ‚Sibirica Variegata’) oder der breit ausladend wachsende Flügel-Spindelstrauch (Euonymus alatus). Richtig bunt treiben es im Herbst übrigens auch Kletterpflanzen wie der Wilde Wein (Parthenocissus), mit dem Fassaden zu farbigen Kunstwerken mutieren, oder die Echte Weinrebe, die in Weinbauregionen ganze Hänge goldgelb leuchten lässt und auch im Hausgarten nicht enttäuscht.

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GOLDENE WETTERPROPHETIN

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Die Heilpflanzen-Expertin über die Ringelblume Die Ringelblume (Calendula officinalis) stand seit dem frühen Mittelalter als Heilpflanze hoch im Kurs und das ist auch so geblieben. Hildegard von Bingen empfahl Ringula bei Vergiftungen durch „üble Speis“, und der „Vater der Botanik“, Leonhart Fuchs, schrieb in seinem Kräuterbuch: „Die Blum in die Laug gelegt, macht schön gelb Haar.“ Ihre Inhaltsstoffe sind wundheilungsfördernd, entzündungshemmend, bakterizid und völlig ohne Nebenwirkungen. Calendula wird in vielen Hautcremes als pflegende Zutat verwendet. Bekannt ist sie bei uns im Schwarzwald auch unter den Namen Goldblume, Sonnenbraut, Totenblume und Marienrose. Anhand der Blüte der Ringelblume lässt sich angeblich mit ziemlicher Treffsicherheit feststellen, ob es regnen wird. Sollte die Blüte noch bis 9 Uhr geschlossen sein, gibt es Regen. Übrigens sagt man der Ringelblume nach, dass sie ein Verjüngungsmittel sei, vielleicht weil sie so ausdauernd von Mai bis Dezember Blüten treibt. Illustration: © Jana Schillinger

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Foto: © tas

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Ginkgo (ganz li.) und Ahorn (li.) bringen leuchtende Herbstfarben in den Garten. Der Wilde Wein lässt hingegen Fassaden leuchten, wie an diesem Haus in Amoltern (u.).


Haus & Garten

Die bis dahin vom grünen Blattfarbstoff Chlorophyll übertönten, eigentlich die ganze Saison über vorhandenen anderen Farben der Blätter werden für kurze Zeit sichtbar. Farbstoffe wie Carotinoide, Anthocyan oder Xanthiophyll sorgen dafür, dass sich die Blätter dann in Orange-, Rot- oder Gelbtönen färben. Schließlich werden auch diese Farbstoffe abgebaut. Übrigens kann man die Laubverfärbung auch bei manchen Stauden beobachten. Sie fällt aber bei nur wenigen Arten der krautigen Pflanzen so spektakulär aus wie bei den Laubgehölzen. Insbesondere bei den Ziergräsern wie Pfeifengras (Molinia), Rutenhirse (Panicum) und Chinaschilf (Miscanthus) gibt es Sorten, die am Ende der Gartensaison in feurigen Gelb-, Orange- und Rottönen entflammen. Mit etwas Wetterglück können wir in den kommenden Wochen die Farben des Herbstes im milden Sonnenschein genießen. Der „Goldene Oktober“ ist dann gewiss ein versöhnlicher Abschied von dem eher durchwachsenen Sommer dieses Jahres.

Jetzt beginnt die Pflanzzeit

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Aber warum verfärbt sich im Herbst das Laub der Bäume und Sträucher, und wieso fällt es anschließend ab? Vor dem Winter, insbesondere bei frostigen Temperaturen, fahren die Gehölze ihren Stoffwechsel auf ein Minimum herunter. Und weil in der Natur bekanntlich nichts verschwendet wird, werden alle verwertbaren Stoffe aus den Blättern abgebaut und im Stamm eingelagert, bevor das Laub zu Boden segelt.

Foto: © iStock.com/ ArtMarie

Die Natur verschwendet nichts

Fotos: © Pixabay

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Nicht nur Laubbäume, auch einige Stauden und Ziergräser entflammen im Herbst.

Gehölze werden am besten im Winterhalbjahr verpflanzt. Frostfreie Tage sind gut geeignet, um ihnen einen neuen Standort zu geben. Das Pflanzloch sollte doppelt so tief und breit sein wie der Wurzelballen und nach dem Einsetzen der Pflanze mit humoser Gartenerde aufgefüllt werden. Setzen Sie die Pflanze nicht tiefer als sie vorher wuchs oder im Container geliefert wurde. Anschließend die Erde rundum festtreten und gründlich wässern, damit sich Hohlräume schließen und die Wurzeln Bodenschluss bekommen. Hohe Gewächse bekommen noch einen Holzpfahl als Stütze, der am besten vor dem Pflanzen eingeschlagen wird, um die Wurzeln nicht zu verletzen.


2011 war die französische Filmkomödie „Ziemlich beste Freunde“ ein Kino-Hit. Nun kehrt die ungewöhnliche Freundschaft des querschnittsgelähmten Unternehmers Philippe und seines Pflegers Driss als Theaterstück im Freiburger Cala Theater zurück. Mit viel Herz, rührenden Dialogen und einem nachdenklichen Blick auf das Leben. jep Vorstellungen: bis 27.11., Fr. – So. je 20 Uhr

Breites Spektrum Musiktheater, Schauspiel, Tanz, junges Theater – das Theater Freiburg fährt einen prallen Spielplan auf. Alles, was seit Pandemiebeginn geplant und geprobt wurde, soll nun endlich auf die Bühne kommen. Los geht es mit einem fulminanten Eröffnungswochenende vom 30. September bis 2. Oktober, bei dem vor allem eines deutlich wird: So viel Schauspiel war selten! Mehr als 20 Produktionen dieser Sparte sollen in der neuen Spielzeit zu sehen sein. Los geht es im kleinen Haus mit der Uraufführung des Stückes „Hannibal. Ein Kind unserer Zeit“, das sich auf Spurensuche rechter Netzwerke in deutschen Elitetruppen begibt. Hier ist ebenfalls die deutschsprachige Erstaufführung von „Anne-Marie die Schönheit“ zu sehen (r.) – ein Stück über Alter und Vergänglichkeit. Auf den Theatervorplatz geht es dann für „Lisple ... Himmel der Begeisterung“, wo die Berghütte Heideggers als begehbares Panoptikum nachgebaut wird. Hans Peter Litscher erzählt detailliert dokumentierte Lebensläufe und stellt einen spannenden Bezug zu Freiburg und der REGIO her.

Ein weiterer Schwerpunkt der neuen Saison liegt auf dem Musiktheater: In seiner letzten Spielzeit in Freiburg dirigiert Generalmusikdirektor Fabrice Bollon gleich vier Neuproduktionen. Im Oktober startet „Das schlaue Füchslein“ in einer kleinen Orchesterfassung. Im Winter lässt Bollon dann Jules Massenets Klassiker „Manon“ und Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“ folgen, bevor er sich im Mai mit seiner zweiten Musiktheater-Uraufführung „The Folly“ verabschiedet. tas

Foto: © Britt Schilling

THEATER FREIBURG

Neue Themen, neue Formen, neue Formate: Die Theater in der REGIO haben die Zwangspause genutzt, um einige künstlerische Highlights zu entwickeln. Dementsprechend spannend lesen sich die Programme, mit denen die neue Saison startet. Hier eine kleine Auswahl.

Lust auf REGIO | 10.2021

Foto: © Klaus Polkowski

CALA THEATER, FREIBURG

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VOLLE VIELFALT

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n die neue T ti ar

Ungewöhnliche Freundschaft

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Kunst & Kultur

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Die Klassiker der Opernliteratur zum Erbarmen falsch singen – und damit eine ausverkaufte Carnegie Hall zum Jubeln bringen? Wer nicht glaubt, dass das funktionieren kann, hat noch nicht von Florence Foster Jenkins gehört. Denn die reiche amerikanische Erbin hat in den 1940er-Jahren genau dieses Kunststück zustande gebracht. Stephen Temperleys Komödie „Souvenir“ zeigt das Leben dieser außergewöhnlichen Frau, die sich durch nichts und niemanden von ihrer Liebe zur Musik abbringen ließ. Diesen Broadway-Hit bringen nun „Die Schönen“, das Musiktheater im E-Werk, gewohnt rasant und amüsant auf die Bühne. tas Vorstellungen: bis 6.11., jeweils Fr. & Sa., 20 Uhr, sowie So. 17. & 24.10., 19 Uhr

Einzigartige Theaterform

Foto: © Tilmann Krieg

THEATER EURODISTRICT BADEN ALSACE

Foto: © Die Schönen

DIE SCHÖNEN, FREIBURG

Lust auf REGIO | 10.2021

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Diva der Dissonanzen

Inmitten der Krise hat das deutsch-französische Theater im Europäischen Forum Neuried aus der Not eine Tugend gemacht und eine neue Art der Inszenierung kreiert: Das Publikum sitzt in rollenden Glaskabinen – mal am Rand, mal mittendrin im Geschehen. Stimmen und Projektionen dringen von allen Seiten an die Zuschauer heran, während der Raum immer wieder neu gestaltet wird. Dieses besondere Erlebnis bietet das genreübergreifende Stück „Metamorphosen“, das von Ovids mythischen Erzählungen inspiriert wurde. tas Vorstellungen: 1., 2., 9., 15., 22. & 23.10., 20 Uhr 3., 10. & 17.10., 18 Uhr


Sich einem breiteren Publikum öffnen und vielschichtigere Erlebnisse bieten – das haben die Basler Theatermacher jüngst beschlossen. Nach den vielen geplatzten Vorstellungen des vergangenen Jahres soll die neue Spielzeit nun umso kraftvoller auf dieses Ziel hinsteuern. Denn im Lockdown sind einige künstlerische Highlights entstanden. So stehen nun satte 28 Neuproduktionen auf dem Programm, begleitet von 11 Wiederaufnahmen.

Vorstellungen: 20.–23.10., 20.30 Uhr

Ab dem 2. Oktober ist in Auerbachs Kellertheater in Staufen „Der Sturm“ von W. Shakespeare in einer Bearbeitung von Eberhard Busch zu sehen. Der entmachtete Herzog Prospero flüchtet mit seiner Tochter auf eine Insel. Unterstützt von magischen Helfern beschwört er dort einen Sturm und lockt seine Feinde auf die Insel, um sich an ihnen zu rächen. Es ist ein Spiel der Intrigen und Verworrenheiten. Ob Prospero den Attacken der Schiffbrüchigen und Ungeherz heuer entgeht?

Lust auf REGIO | 10.2020

Foto: © Auerbachs Kellertheater

Zauberkomödie

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Vorstellungen: 2., 16. & 23.10., 20 Uhr 3., 17., 24. & 31.10.,17 Uhr

Foto: © Jochen Klen

Berührend

Unter dem Motto „Berühren“ ist das Theater Baden-Baden am 10. September in die neue Saison gestartet. Los geht es mit dem DostjewskiKlassiker „Verbrechen und Strafe“ (o.). Gernot Plass hat den Roman zu einem atemberaubenden Theatererlebnis verdichtet. Ab dem 15. Oktober kommt mit „Harold & Maude“ ein Kultfilm aus den 70er auf die Bühne – eine unkonventionelle Liebesgeschichte, erzählt mit viel Humor und Zärtlichkeit. Nach der coronabedingten Zwangspause fährt das Theater bis zum Ende des Jahres einen umfassenden Spielplan auf: von der Revue „Die Suche nach dem verlorenen Musical“ über „Die Bremer Stadtmusikanten“ bis hin zur Uraufführung „Lieber Arthur“ setzt das Theater auf berührende Vielfalt. jep

Kunst & Kultur

Hat der Mensch das Recht, sich selbst zu töten? Dieser Frage geht das Theater Pro in seiner multimedialen Inszenierung von Ferdinand von Schirachs Theaterstück „Gott“ im Freiburger E-Werk nach. In der fiktiven Sitzung eines Ethikrates wird die ärztliche Sterbehilfe, die seit 2020 auch in Deutschland erlaubt ist, aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Das Publikum wird durch Videos und eine abschließende Entscheidung eingebunden. tas

THEATER BADEN-BADEN

Heikle Entscheidung Foto: © Mathias Lauble

THEATER PRO, FREIBURG

Mit drei besonderen Produktionen wurde die Saison Mitte September eingeläutet: dem Ballett „Empty Thrones“(o.) von Ballettdirektor Richard Wherlock, dem Dürrenmatt-Klassiker „Die Physiker“ und der spartenübergreifenden Produktion „4 ½ Jahreszeiten“ auf der Großen Bühne. tas

AUERBACHS KELLERTHEATER

Foto: © Theater Basel

THEATER BASEL

Volle Kraft voraus!


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VEGAN AUF FRANZÖSISCH

Lust auf REGIO | 10.2021

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Regional, saisonal, pflanzlich – das haben die Gerichte des Tabula Rasa gemeinsam. Nach einigen Lockdown-bedingten Startschwierigkeiten hat sich das kleine Restaurant in Colmar mittlerweile etabliert. Köchin Lisseth Léon überrascht ihre Gäste hier mit veganen Variationen der elsässischen Gastronomie. Text & Fotos: Paulina Flad

Mit ihrem veganen Restaurant „Tabula Rasa“ will Lisseth Léon reinen Tisch machen und mit Vorurteilen gegenüber rein pflanzlicher Kost aufräumen. Sie serviert weder Fleisch noch Fisch und auch sonst keine Lebensmittel tierischer Herkunft. Die vegane Köchin ist überzeugt, dass es gutes, sättigendes Essen auch ohne Fleisch gibt: „Es ist möglich, eine komplette Mahlzeit aus rein pflanzlichen Lebensmitteln zusammenzustellen.“ Das Tabula Rasa gibt es seit dem 11. März 2020. Eine Woche nach Eröffnung kam der erste Corona-Lockdown in Frankreich und das Lokal musste vorerst schließen. So richtig konnte es also erst im Mai losgehen, erklärt Lisseth Léon: „Während des ersten Lock-

downs haben wir gar nicht gearbeitet, denn die Leute kannten das Tabula Rasa noch nicht.“ Ohne einen bestehenden Kundenstamm hätte sich ein Take-away-Angebot nicht gelohnt. Das hat sich mittlerweile geändert. Das Restaurant ist gut besucht und die Gäste sind vom veganen Essen positiv überrascht, freut sich die 49-jährige. Zur Bekanntheit des Restaurants haben neben sehr guten Google-Bewertungen auch soziale Medien wie Facebook, Instagram und Websites für vegane Küche beigetragen. Vor allem Touristen und Touristinnen sind so auf das kleine Lokal an der im Herzen von Colmar gelegenen Avenue de la République aufmerksam geworden.


Lust auf REGIO | 10.2021 Klein aber fein: Gerade einmal 28 Personen haben im Restaurant und auf der Terrasse Platz.

35 afrikanischen oder auch südamerikanischen Küche. So können die Gäste bei Léon traditionelle französische Speisen aus einer neuen Perspektive entdecken.

Seit 20 Jahren lebt die Venezuelerin in Frankreich. Anfangs in Paris, später zog sie mit ihrem Sohn nach Colmar. Léon störte, dass es, wie sie sagt, „keinen Ort in Colmar gab, an dem man ausschließlich pflanzlich essen konnte. Ich hatte es satt, dass keine Gerichte ohne tierische Bestandteile angeboten werden.“

Traditionelles modern interpretiert Heute kocht sie typisch elsässische und französische Rezepte auf rein pflanzlicher Basis nach. Dafür bedient sie sich Gewürzen und Zubereitungsarten der asiatischen,

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Auf der Karte stehen drei Hauptgerichte, die sich mit den Jahreszeiten verändern: Buddha Bowl, Burger und Wochengericht. Die Grundlage bleibt dabei gleich. In der Buddha Bowl sind, so Léon, immer ein Getreide, eine Hülsenfrucht, fünf Gemüse und eine Frucht enthalten, die je nach Jahreszeit wechseln. Auch bei der Vorspeise und beim Dessert achtet die Köchin darauf, dass alles saisonal ist. So gibt es beispielsweise Tarte mit den Früchten, die gerade reif sind, sowie Crème brulée aus Süßkartoffeln und Kokosnussmilch oder einen Spinat-Pistazien-Kuchen. Ihre Zutaten kauft die Köchin in der Region, meist in Bio-Qualität. Wichtiger sind Léon aber kurze Wege und dass sie hinter dem, was sie verkauft, stehen kann: „Ich kann keine Produkte verkaufen, die ich nicht mag.“ Um sich ein Bild davon zu machen, wie die

Schlemmen & Sürpfeln

Früher war Léon im Baugewerbe als Bauleiterin tätig. In der Küche ist sie Autodidaktin. „Ich habe schon immer gekocht.“ Zuerst mit Fleisch. Doch vor einigen Jahren hat sie angefangen immer weniger davon zu essen und sich für pflanzliche Küche zu interessieren.

Eine elsässische Spezialität, die Léon umgestaltet hat, ist die „Fleischschnacka“: Eiernudeln mit Fleischfüllung, die zu einer Schnecke gerollt werden. In der veganen Version besteht die Füllung aus einem Linsenmix und die Nudeln enthalten keine Eier. Meist kocht die 49-Jährige aber „au feeling“ und orientiert sich dabei an saisonalen Produkten.

Ware hergestellt wird, besuche sie deshalb die regionalen Produzenten und treffe anschließend ihre Wahl. Die besten Produkte gibt es dann im Restaurant selbst, in einer kleinen Epicerie-Ecke, zu kaufen. Neben Marmelade, Wein und Rum aus dem Elsass verkauft Léon hier auch Fruchtsäfte aus eigener Herstellung.


Die Deko passt zur Philosophie des Lokals. Pflanzentapete, bunt zusammengewürfelte Stühle und Tische vom Flohmarkt. Gemütlich und modern ist es. „Es soll der Eindruck entstehen, bei Freunden zu Gast zu sein“, so Léon. Bei der Dekoration unterstützte sie Christian Servais. Der ehemalige Computergrafiker hat seinen alten Job aufgegeben und bedient nun im Tabula Rasa.

Vom rant u a t s e R Rasa a l u b a T

70 Quadratmeter misst das Restaurant. Es bietet Platz für 23 Gäste, 28, wenn man die Terrasse dazuzählt. „Nicht gerade riesig“, findet Léon. Ihr Plan ist es deshalb, größere Räumlichkeiten in Colmar zu finden, um die Gastronomie auszulagern. Das Tabula Rasa soll dann nur noch als Frühstücks- und Teestube dienen. Auch die Épicerie wird am selben Ort bleiben. Ende des Jahres soll ein Food Truck hinzukommen, mit dem Léon auf Märkten und Veranstaltungen ihre veganen Speisen unter die Menschen bringen will.

Info

Tabula Rasa Avenue de la République 22 68000 Colmar Tel.: +33 (0)783287161 tabula-rasa-colmar.eatbu.com Öffnungszeiten: Di.–Sa. 11.30–21.30 Uhr

Fotos: © Tabula Rasa

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t p e z e R des s t a n o M

Spinat-Pistazien-Kuchen Für 8 Personen

150 g ungesalzene, geschälte Pistazien 160 g Mehl 2 Teelöffel Backpulver 150 g brauner Zucker 190 ml Mandelmilch (oder andere Pflanzenmilch) 70 g Traubenkernöl (oder anderes Pflanzenöl) 80 g frischer oder gefrorener Spinat

Schlemmen & Sürpfeln

2 TL Apfelessig 1 Prise Salz

Zweierteam: Während Lisseth Léon in der Küche werkelt, sorgt Christian Servais für den Service.

Die Pistazien fein mahlen. Mit Mehl, Backpulver Zucker und Salz vermengen. In einer separaten Schüssel Öl, Milch und Spinat mischen. Nun die beiden Massen miteinander mischen. Alles in eine eingefettete Kuchenform füllen und 40 Minuten bei 160 Grad backen. Abkühlen lassen und genießen. TIPP:

Ein wahrer Augenschmaus wird der Kuchen, wenn man ihn mit veganer Sahne, gehackten Pistazien und Kiwis dekoriert.


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Foto: © Manfred Esser

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BERND STELTER

KALENDER Ausstellungen ANTIKENMUSEUM BASEL ‌ on Harmonie und Ekstase V ‌Musik in den frühen Kulturen Basel, bis 24.10. www.antikenmuseumbasel.ch

KERAMIKMUSEUM

Kalender

‌ ie wilden 70er D ‌Freiheit in Form & Farbe Staufen, bis 27.10.22 www.landesmuseum.de

r e b o Okt

MARKGRÄFLER MUSEUM

ELZTALMUSEUM

‌ ie Nachkriegsjahre D 1945-52 ‌Müllheim unter der Tricolore Müllheim, bis 27.2.22 www.markgraefler-museum.de

‌ krobaten, A Mordgeschichten, Liedgenuss ‌Die Drehorgel im Kontext des Jahrmarkts Waldkirch, bis 2.1.22 www.stadt-waldkirch.de

ACHÄOLOGISCHES MUSEUM COLOMBISCHLÖSSLE f‌ reiburg.archäologie ‌Leben vor der Stadt Freiburg, bis 9.1.22 www.freiburg.de/museen

MUSEUM AM LINDENPLATZ

KUNSTMUSEUM BASEL

‌ enschen im Museum M ‌#gemeinsam, lebendig, kreativ Weil am Rhein, bis 22.7.22 www.museen-weil-am-rhein.de

‌ as Atelier der Moderne D ‌Werke von Camille Pissarro Basel, bis 23.1.22 www.kunstmuseumbasel.ch

KUNSTHALLE BASEL I‌ nformation (Today) ‌Verschlüsselte Netzwerke & digitale Währungen, bis 10.10. www.kunsthallebasel.ch

MUSEUM DER KULTUREN ‌ emory M ‌Momente des Erinnerns & Vergessens Basel, bis 5.7.24 www.mkb.ch

MUSEUM FRIEDER BURDA

‌ ie Sonne um Mitternacht D schauen ‌Selbstporträts von Katharina Sieverding Baden-Baden, bis 9.1.22 www.museum-frieder-burda.de

VITRA DESIGN MUSEUM ‌ pot On S ‌Designerinnen in der Sammlung Weil am Rhein, bis 8.5.22 www.design-museum.de

MUSEUM DER KULTUREN ‌ aking the world M ‌Gelebte Welten Basel, bis 23.1.22 www.mkb.ch


FONDATION BEYELER ‌ oya G ‌Wegbereiter der modernen Kunst, Basel, 10.10.21-2.1.22 www.fondationbeyeler.ch

MUSEUM TINGUELY ‌ aresser la peau du ciel C ‌Kunstwelten der Familie Leu Basel, bis 31.10. www.tinguely.ch

CARTOONMUSEUM ‌ osy Simmonds: Close Up P ‌Retrospektive der britischen Zeichnerin, Basel, bis 24.10 www.cartoonmuseum.ch

MUSEUM DER KULTUREN BASEL ‌ ierisch! T ‌Keine Kultur ohne Tiere Basel, bis 20.11.22 www.mkb.ch

MUSEUM NATUR UND MENSCH I‌ n Gesellschaft ‌Freiburger Frauen* im Blick Freiburg, bis 5.12. www.freiburg.de/museen

KUNSTHALLE MESSMER ‌ el Ramos & Erró M ‌Pop Art, Riegel, bis 28.11 www.kunsthallemessmer.de

MUSEÉ WÜRTH ‌ hristo & Jeanne-Claude C ‌Retrospektive ihrer Projekte Erstein, bis 20.10. www.musee-wurth.fr

HAUS ZUM KIRSCHGARTEN ‌ ildsau & Kopfsalat W ‌Strassburger Fayencen & Tafelkultur, Basel, bis 31.12.21 www.hmb.ch

DREILÄNDERMUSEUM ‌ as zählt? w ‌Malerei – Fotografie – Skulpturen Lörrach, bis 21.11. www.dreilaendermuseum.eu

Kabarett/Comedy FREITAG, 1.10.2021 ‌ atrizia Moresco P ‌#Lach_mich Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de

DONNERSTAG, 7.10.2021 ‌ atthias Brodowy M ‌Keine Zeit für Pessimismus Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de ‌ AMSTAG, 9.10.2021 S ‌Premiere: Volkmar Staub ‌Ausreden Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de

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FREITAG, 15.10.2021 ‌ remiere: Jess Jochimsen P ‌„Meine Gedanken möchte ich manchmal nicht haben“ Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr auch am 16.10. www.vorderhaus.de

FREITAG, 22.10.2021 ‌ ill Reiners T ‌Flamingos am Kotti Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de

SONNTAG, 24.10.2021 ‌ atthias Deutschmann + M Silver City Trio ‌900 Jahre sind genug Vorderhaus, Freiburg, 19 Uhr www.vorderhaus.de

MITTWOCH, 27.10.2021 ‌ awel Popolski P ‌Nach der Strich & der Faden Burghof Lörrach, 20 Uhr www.burghof.com

FREITAG, 29.10.2021 ‌ erd Dudenhöffer G ‌In seiner Paraderolle „Heinz Becker“ Großer Saal, Kultur & Bürgerhaus, Denzlingen, 20 Uhr www.karoevents.de

SAMSTAG, 30.10.2021 ‌ ince Ebert V ‌Make Science Great Again Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de

Kalender

‌ 0 Jahre Kitsch und Eleganz 4 ‌Design-Kollektiv „Memphis“ Weil am Rhein, bis 31.1.22 www.design-museum.de

Lust auf REGIO | 10.2021

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VITRA DESIGN MUSEUM


Lust auf REGIO | 10.2021

Musical

SAMSTAG, 2.10.2021

SAMSTAG, 16.10.2021 ‌ ommy Tailors Traumfabrik T ‌Ein Abend voller Fabelwesen Gloria Theater, Bad Säckingen, 20 Uhr auch am 17., 30. & 31.10. www.gloria-theater.de

DONNERSTAG, 21.10.2021

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‌ ie Suche nach dem D verlorenen Musical ‌Eine Revue Theater Baden-Baden, 20 Uhr auch am 30.10. www.theater-baden-baden.de

Oper/Operette FREITAG, 1.10.2021 ‌‌ Reine des neiges/Die La Schneekönigin ‌Oper in drei Akten La Filature, Mulhouse, 20 Uhr auch am 3.10. www.operanationaldurhin.eu ‌ ouvenir S ‌Das wahre Leben der Florence Foster Jenkins Musiktheater im E-Werk, Freiburg, 20 Uhr auch am 2., 8., 9., 15.-17., 22.-24., 29. & 30.10. www.dieschoenen.com

‌ ½ Jahreszeiten 4 ‌Sinfonie-Überschreibung mit Zwischentönen Theater Basel, 19.30 Uhr auch am 3., 5., 10., & 15.10. www.theater-basel.ch ‌ remiere: Das schlaue P Füchslein ‌Von Leoš Janáček Theater Freiburg, 19.30 Uhr auch am 3., 9., 17., 20., & 30.10. www.theater.freiburg.de

FREITAG, 8.10.2021 ‌ ie Zauberflöte D ‌Inszenierung: Simon McBurney Theater Basel, 19 Uhr auch am 17.10. www.theater-basel.ch

SONNTAG, 10.10.2021 ‌ tiffelio S ‌Von Giuseppe Verdi Opéra National du Rhin, Straßburg, 20 Uhr auch am 12., 14., 16. & 19.10. www.operanationaldurhin.eu

FREITAG, 22.10.2021 ‌ remiere: Die Mühle von P Saint Pain ‌Nach Motiven der Krabat-Sage Theater Basel, 19.30 Uhr auch am 23., 29. & 31.10. www.theater-basel.ch

Tanz

Theater

FREITAG, 1.10.2021

FREITAG, 1.10.2021

‌ remiere: Bygones P ‌Raffinierter Tanz zwischen Licht und Schatten Theater Freiburg, 19.30 Uhr www.theater.freiburg.de

SAMSTAG, 2.10.2021 ‌ mpty Thrones E ‌Kammerballett nach Motiven von William Shakespeare Theater Basel, 20 Uhr auch am 3.10. www.theater-basel.ch

SONNTAG, 3.10.2021 ‌ bsprung A ‌Präsentiert vom Hamburg Ballett Museum Frieder Burda, Baden-Baden, 17 Uhr www.festspielhaus.de

SAMSTAG, 23.10.2021 ‌ audade S ‌Zeitgenössischer Tanz Theater Freiburg, 19.30 Uhr www.theater.freiburg.de

MITTWOCH, 27.10.2021 ‌ remiere: up.twist P ‌Multimediales Tanzstück von Dagny Borsdorf E-Werk, Freiburg, 20 Uhr auch am 28., 29. & 30.10. www.ewerk-freiburg.de

‌ pen Air: Lisple ... Himmel O der Begeisterung ‌Geschichten zwischen Fantasie & Realität Vorplatz, Theater Freiburg, 17 Uhr auch am 3. & 9.10. www.theater.freiburg.de ‌ remiere: Medea. Stimmen P ‌Schauspiel von Christa Wolf Staatstheater Karlsruhe, 19.30 Uhr auch am 2., 8., 9., 21. & 22.10. www.staatstheater.karlsruhe.de ‌ ie Physiker D ‌Komödie von Friedrich Dürrenmatt Theater Basel, 19.30 Uhr auch am 23.10. www.theater-basel.ch ‌ iemlich beste Freunde Z ‌Tragikomödie nach dem gleichnamigen Film Cala Theater, Freiburg, 20 Uhr auch am 2., 8. & 9.10. www.calatheater.de ‌ 0CK3N Z ‌Theaterquest durch analoge & digitale Spielwelten Theater Freiburg, 19 Uhr auch am 3.10. www.theater.freiburg.de

Mel Ramos & Erró

Foto: © the artist courtesy Geuer und Geuer Art

Foto: © the artist courtesy Galerie Ernst Hilger, Vienna

Foto: © the estate of Mel Ramos courtesy Galerie Ernst Hilger, Vienna

Bis Sonntag, 28. November | Kunsthalle Messmer, Riegel | www.kunsthallemessmer.de

Kalender

LEGENDEN DER POP ART In der Kunsthalle Messmer reichen sich zwei Größen der Pop Art die Hand. In der einzigartigen Werkschau „Mel Ramos & Erró – Legenden der Pop Art“ lädt die kunsthalle messmer in Kooperation mit der Galerie Geuer & Geuer Art, Düsseldorf, und Galerie Hilger, Österreich, dazu ein, in die kunter­-

bunte, fröhliche und auch surreale Bilderwelt aus Comic-Helden, Pin-up-Girls sowie Gesichtern und Produkten der Populärkultur zweier gefeierter Künstler der Pop Art einzutauchen. Der Amerikaner Mel Ramos (1935 – 2018) und der Isländer Erró (*1932) zählen neben Andy Warhol, Robert Rauschenberg

und Roy Lichtenstein zu den wichtigsten und einflussreichsten Vertretern der Pop Art. Zeitgeist und Lebensgefühl paaren sich in den Werken Mel Ramos und Errós. Beide Künstler zeichnen sich durch ihre distinktive Bildsprache und den hohen Wiedererkennungswert aus.


KULTUR INTERVIEW

HEADLINE GERNE ZWEISPALTIG

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am laut et prepta perrupta il exerferovid quo et, suntionsequo modis dempedignit liquo mi, omnihil iscidic tori nonserionem eictibus imagnit resequi autatem poritam aut est omnienem faccabore noneculparum esequunte plaboressunt ma vitibus que intibusda voluptate pro dolupta turionem. Elicta plabo. Everi con non niam comnihi ligendunt fugiatias quam repudis et et est plicit quid enima quate labo. Et laborum volorerae que sum de debitat.

doluptia quas vendicim aute volupta tionesserem dolor as exerehenient eium ut audae con ratem experspero dolupta turibus es ra cum labor rat rerestios et voluptat la arum acculpa senduci istio. Ut inciis id quam que vellore, ipsunt rerrum non eat venditate denecturia quam, omnihil il ilique none porepra dernate ctatia vollaudipidi autectin cus arum quatur? Corernat volupta volupiciaes eatur? In cores deni commoloris ut restia simagnam es ut audistiant aspeligenist eaquas expedignat. Iquianduci ommod evendia voluptatur, omnis con porepro rendaeptate nulpa peratur, qui optatus si consequibus. Ducillo rroreceatio quo te dita pro

dis excese exceatem vendemolo cum autem cones parum rest voloreh eniento et rati as ex es eatur aceat. Oresenihic tet ra nobis res ea doluptatem que eos eossundi con esequisimet ommolendae landi te venimet, te simodit, ullam asperuptatur am re pa dolorem ut oditasse nosa dolores ut volorem laccae. Icimpor anduciis explici psapitae voluptaque porempor autatempos aut dolo conecab oratatis sitatectur? Utem et omnimus et as evel explatur? Cia audam rere re et offictiosam sequi diciaepuda num dolupta quibus ipsume parcipsume reuda num dolup proviti blaborro bero offic to dolor aut hit pliquiatur? Qui audaere periada volupta tquati occus et plab inullab int quos b int quos b int quos et omniscit, sit as rem reici delitatur soluptatae. Nequia sequae quas aspernatur? Expella boriae. Pel is etur anihit et opta sa dolentias volendi genest abo. Nam, officim olorruptiost laborestis sa none pa plicid et aut everum cum lant, num re one pa pld et aut everum cum lant, num re one pa picid et aummo dolupta incti cullupta nectotatur am quidunt aut odic temantis pore facessit, velicto tataturios santis porescius experchil mod qui reiantis pore facessit, velicto tataturios santic tor sam quis ditat a nobitia turem. Nempere sequassit elende incto coreium sed quideliqui voluptatur? Oviditaesto tota volorerum quatur moles et hit vellit etus derro magnatum voluptatem illo voluptatur re quasit omnihil laceribus aciis cum es nisquo odis mod laceribus aciis cum es nisquo odis modit mit ma nones mo blam quate voluptia commossed mi, cusapie ndandunt velia porporerio moluptatiur, voloria comnis dior

Dies war eine Leseprobe der Oktober-Ausgabe 2021.

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1 CHILLI JULI/AUGUST 2014

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REGIO

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