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DIE SCHÖNSTEN BURGEN DER REGION

#06 | Juni 2022 | 4,90 € | 7,25 CHF

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PARADIESISCHER PARK Erholsamer Spaziergang durch die Merian-Gärten in Basel

PERLE IM BREISGAU Lebendige Geschichte erleben im malerischen Kenzingen

Magazin fürs Dreiländereck


Lust auf REGIO | 06.2022

INHALT

Nr06

04 Haus & Garten Lust auf …

06 - 07

Impressionen Tierisches Landleben

08 - 09

Erkunden & Erleben

Die Merian-Gärten: durch Basels schönstes Grün flanieren 22 - 24

Wandern mit Alpakas: ein flauschiges Vergnügen 10 - 11

Gesund & Fit

REGIO-Schönheit Kenzingen im Porträt 12 - 14

Erholung pur in der Caracalla Therme Baden-Baden 26 - 27

Titelthema Burgen in der REGIO

15 - 21

Steinerne Zeugen der Vergangenheit im Baselbiet 15 - 17

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Mehr als nur Ruinen: Ritterromantik in Südbaden 18 - 19 Im Elsass: die Hohkönigsburg und ihre Baugeschichte 20 - 21

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Inhaltsverzeichnis

Anzeigen


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Kalender

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Ausstellungen, Konzerte & Events Termine in der REGIO 40 - 47

Schlemmen & Sürpfeln

Einzigartig: Melanie Grüner sucht den perfekten Dusch-Sound 28 - 29

Feine elsässische Landküche im Gasthaus Auberge du Moulin in Widensolen 32 - 35

Kolumnen

17, 23, 29

Einfach köstlich: kreativ kochen mit wenig Zeit und Geld 36 - 39

Soziales Das Vermögen der Freiburger Stiftungen

Merkles Küchenliebling: Spargelsalat mit Ei und Kerbel 30 - 31

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REGIO-Markt Wohlfühlen auf der Holzterrasse mit elegantem Sonnensegel 48

Horche se mol! Klimaanpassungsmanagerin Verena Hilgers macht Freiburg fit für den Klimawandel

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Inhaltsverzeichnis

Land & Leute


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LUST AUF…

06 Delikate Knabberei Knackige Bio-Nüsschen, köstlich gewürzt – und dann noch fair und im Pfandglas. Da kommt Freude auf. Die Cashewkerne, Mandeln und Paranüsse werden in Freiburg schonend und ohne Öl von Hand geröstet und anschließend raffiniert gewürzt. Übrigens kauft man so auch gute Laune, die schmeckt: Die in Cashews enthaltene Aminosäure wird im Körper zum Glückshormon Serotonin umgebaut. fairfood Freiburg Store Fischerau 26 in Freiburg und im Online-Shop: fairfood.bio/unser-laden Preis: 4,90 Euro (133 g) Foto: © fairfood Freiburg

Milder Hochgenuss

Lust auf …

Dieser Wachmacher ist naturmild und kommt aus Mexiko, Peru und Honduras. Die erstklassigen, biologisch angebauten Arabica-Bohnen werden lange geröstet. Hergestellt in Mittel- und Südamerika, war dies der erste fair gehandelte Bio-Kaffee auf dem deutschen Markt. 1986 wanderte das erste Päckchen über die Theke. Gesehen im Weltladen Furtwangen Lindenstraße 1 und im Online-Shop: www.gepa-shop.de Preis: 9,99 Euro (500 g) Foto: © GEPA – The Fair Trade Company


Kokosraspel, die wirklich nach Kokos schmecken: Die feinen Bio-Kokosraspel aus Sri Lanka sind naturbelassen und verleihen vielen Gerichten eine exotische, dezent süße Note. Kleinbauern aus dem sogenannten Kokosdreieck im Südwesten Sri Lankas bauen die Kokospalmen in Mischkultur an. Die Früchte werden in einer kleinen Fabrik vor Ort zu

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Raspeln, Öl oder Kokosmilch verarbeitet. El Puente ist seit 1972 einer der Fair-TradePioniere in Deutschland. Gesehen im Weltladen Breisach Rheinstraße 2 und im Online-Shop: shop.el-puente.de Preis: 3,30 Euro (180 g) Foto: © Bettina Ross

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l e rem Hand Ein Dreieck der farbigen Art Hom Mali, Khao Dang, Hom Nin: Hinter diesen exotisch anmutenden Namen verbergen sich fair gehandelte Reissorten aus Thailand. Bio-Vollreis und geschälter Bio-Reis in den Farben Weiß, Rot, Schwarz und Lila: bunter geht es nicht. Wer die Sorten zunächst einmal probieren möchte, ist mit der Sammlung gut beraten. Ansonsten ist das ungewöhnliche Dreieck ein schönes Geschenk. Gesehen im claro Weltladen Rössligasse 12 in Riehen bei Basel und im Online-Shop: www.claro.ch Preis: 19,90 Franken (5 x 200 g) Foto: © claro fair trade AG

Made in Africa Schön herb und leicht salzig kommt diese superfaire Schokolade aus dem Kakaoland Ghana daher. Ihre BioKakaobohnen werden gleich vor Ort bis zur fertigen Tafel weiterverarbeitet und sorgen so für ein wesentlich höheres Einkommen im Land. So lässt sich der zartschmelzende Glücklichmacher Stück für Stück mit gutem Gewissen genießen. Gesehen im Weltladen Waldkirch Lange Straße 1 und im Online-Shop: fairafric.com/shop/ Preis: 2,50 Euro (80 g) Foto: © Dorothea Wenninger

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Voller Kokosgeschmack


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MPRESSIONEN Tierisches Landleben

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Ob Rind, Schwein, Ziege oder Huhn – immer mehr Verbraucher fragen nach Schutz und Wohlergehen dieser Nutztiere. Dabei geht es ihnen nicht nur darum, den Fleischkonsum zu reduzieren, sondern um die artgerechte Aufzucht und Haltung der tierischen Nahrungslieferanten. Eine geschützte Definition von „Tierwohl“ und „artgerechte Haltung“ gibt es nicht. In der REGIO bieten viele Direktvermarkter ihren Kunden die Möglichkeit, sich vor Ort persönlich von den Standards zu überzeugen. bv


Mehrfach nützlich: Hinterwälder Rinder, aber auch Ziegen und Schafe erhalten durch Beweidung das offene Grünland, prägend für die Kulturlandschaft des Südschwarzwalds. Artgerechte Haltung und Landschaftspflege gehen Hand in Hand.

Schwein gehabt! Nur knapp ein Prozent der 2020 in Deutschland gehaltenen Schweine (23,8 Mio.) lebte in ökologischer Tierhaltung (Quelle: statis 2022). Fotos: (v.o.n.u., v.l.n.r.) © iStock.com/Simon Skafar; Ingolf Schmidt; prill; Aron M


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EIN FLAUSCHIGES VERGNÜGEN

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Dunkle Augen, lange Wimpern, lockige Frisur: Alpakas, die sanften Tiere aus dem Hochland der Anden, haben inzwischen auch in der REGIO eine Heimat gefunden. Eine Wanderung um den Thomashof in Kirchzarten bietet die Chance, die intelligenten Tieren kennenzulernen.

Erkunden & Erleben

Text & Fotos: Maja Bruder

Von ihrer Weide aus beobachten sie gespannt die Menschen, die auf sie zulaufen: Nani, Fredi, Apu, Mucki und Yawar, die Alpaka-Truppe vom Thomashof, die an Wochenenden Besucherinnen und Besucher auf einer kleinen Tour in der Umgebung von Kirchzarten begleitet. Die Menschen dürfen die Tiere an einem kleinen Halfter führen und sie vorsichtig streicheln – das mögen alle außer Mucki. Jürgen Thoma und seine Frau Martina achten darauf, den Alpakas nicht zu viel zuzumuten, deshalb finden Touren nur einmal am Tag statt. Wer sich mit den puscheligen Tieren auf den Weg machen möchte, sollte vor allem Zeit mitbringen. Das Wandern mit Alpakas ist nichts für ehrgeizige

Gipfelstürmer. Die Tiere sind sehr gemächlich unterwegs und machen auch gerne mal einige Fresspausen. Bevor die Wanderung startet, gibt Jürgen Thoma eine Einführung zum Umgang mit den Tieren: Alpakas sind soziale Tiere und laufen am liebsten in Herdenformation. Außerdem erschrecken sich die sensiblen Fluchttiere leicht und mögen weder ruckartige Bewegungen noch schrille Geräusche. Ruhig bleiben, erst nach ein paar vertrauensbildenden Minuten kraulen oder streicheln, viel reden, die sanften Weggefährten immer gut an der Leine festhalten – das ist die erste Übung vorm Spaziergang mit den fünf

Wuschelköpfen. Die machen sich offenbar gerne auf den Weg. Mit den Vierbeinern geht’s zwischen weitläufigen grünen Wiesen und an lauschigen Bächen entlang. Die Thomas wandern begleitend mit. Fast alle, die der Alpaka-Truppe begegnen, müssen lächeln – solche Tiere sieht man schließlich nicht alle Tage. Die Alpakas haben nicht nur fusselige Frisuren, sie haben auch kleine hervorstehende Zähne, was ihr Aussehen noch ein bisschen ulkiger macht. Das Lächeln steckt an, auch eine gewisse Gelassenheit kommt auf, wenn eines der Tiere zum x-ten Mal stehen bleibt, um die Delikatesse Löwenzahn am Wegrand zu testen.


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Info

Alpakas am Thomashof Höfener Str. 106 79199 Kirchzarten www.alpakas-am-thomashof.de Maja Bruder (l.) ist gemeinsam mit Freunden und Alpakas (o.) im Dreisamtal gewandert.

Sympathisch eigensinnig Jürgen Thoma erzählt unterdessen eine Menge über die Herkunft und das Verhalten der Alpakas. Die Andentiere sind eine domestizierte Kamelart und werden in Südamerika wegen ihrer Wolle gezüchtet. Sie sind kleiner als Kamele – und auch weniger spuckfreudig. Nur wenn es um die Rangordnung in der Gruppe geht, gibts mal eine Dusche. Da besteht für Menschen, auch für die „Führungspersonen“ in der Wandergruppe, keine Gefahr. Wobei im Laufe des Spaziergangs schon mal die Frage aufkommt, wer hier eigentlich wen führt: Ob der gemütliche Plausch von Mensch zu Mensch unterwegs funktioniert, hängt entscheidend von den Alpakas an der Leine ab. Die haben nämlich in ihrer Gruppe ganz eigene Freundschaftsbande geknüpft, und wenn da zwei Tiere nicht nebeneinander gehen wollen, dann tun sie’s nicht. Sie sind sanft und gelassen, die Alpakas, aber selbstständig und ziemlich eigensinnig. Durch die Ruhe der Tiere wird auch das Gehen entschleunigt. Wie

schön blüht und grünt es hier im Dreisamtal! Es ist ziemlich still rundherum, und wenn man ganz genau hinhört, merkt man, dass die Alpakas keine Geräusche beim Laufen machen. Sie trotten gemächlich den Weg entlang und werden nur in zwei Situationen auf einmal schnell: Futter in der Nähe oder die Aussicht, nach Hause zu gehen. Am Ende der Tour nimmt Jürgen Thoma den Alpakas die Halfter ab und sie spazieren wieder zurück auf ihre große Wiese beim Thomashof. Ausgehungert sind sie ganz sicher nicht. Und auch die mitwandernden Menschen sind „satt“: voller Erlebnisse, erfüllt von der Verbindung zu den Tieren, angesteckt von ihrer Gelassenheit. Auch wenn ehrgeizige Wanderer bei der Tour nicht auf ihre Kosten kommen, ein Muskeltraining ist immer inbegriffen: 135 Muskeln braucht es für ein Lachen, 17 für ein Lächeln. Und das bleibt nach dem Alpaka-Spaziergang noch auf der Heimfahrt Dauergast.

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Preise Offene Wanderung: Kinder 6 – 15 Jahre: 15 Euro Erwachsene ab 16: 23 Euro Private Wanderung: 115 Euro Weitere Anbieter: Breisgau Alpakas in Waldkirch Hummelhof Alpakas in Stegen Alpakas am Thurner in St. Märgen Schauinsland Lamas in Horben

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Jürgen Thoma und seine Frau Martina Thoma mit Alpaka Yawar.

Erkunden & Erleben

„Da darf man ihnen schon mal sagen, wer hier der Chef ist“, meint Jürgen Thoma. Man darf, aber man muss nicht. Denn inzwischen hat sich die Take-it-easy-Ausstrahlung der Alpakas schon ein bisschen auf die Menschen übertragen. Der Spaziergang mit den flauschigen Tieren wird zu einem entschleunigenden Erlebnis.

Buchung im Voraus Tel.: 0176/47 27 42 68


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LEBENDIGE GESCHICHTE(N)

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Erkunden & Erleben

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Die „Perle im Breisgau“ liegt zwischen Freiburg und Offenburg an der Alten Elz. Schatzsucher entdecken in Kenzingen historische Prunkstücke und Denkmäler, aber auch lebendige Spuren der alemannischen Fasnacht – und das nicht nur in der fünften Jahreszeit. Text: Pascal Lienhard

Den poetischen Beinamen trägt Kenzingen mit Fug und Recht. Die Kleinstadt in der Oberrheinebene ist umgeben von Wald, Wiesen und Reben. Durch die Rheintalbahn ist die „Perle“ sehr gut angebunden. Jeweils etwa 30 Minuten liegen Offenburg im Norden und Freiburg im Süden entfernt. Vom Bahnhof aus sind Startpunkte für Wander- oder Erlebnistouren schnell erreicht. Aber Neuankömmlinge sollten sich Zeit nehmen für einen Spaziergang durch die denkmalgeschützte Altstadt. Das Gesamtensemble hat viel von seinem mittelalterlichen Charme bewahrt. Wer mehr über Kenzingens Geschichte erfahren will, kann auf eigene Faust durch die Straßen und Gassen schlendern und wird auf Schrifttafeln stoßen, die über die Historie aufklären. Im Rathaus sind Broschüren mit Anregungen für informative Rundgänge erhältlich. Das im Herzen der Altstadt gelegene historische Gebäude ist auch der Ausgangspunkt für thematische Stadtführungen. Zur Auswahl stehen eine klassische historische Tour, ein Spaziergang mit „Perspektivenwechsel“, bei dem die Frau des Stadtgründers Üsenberg aus der Geschichte erzählt, sowie

eine informative Runde zu ehemaligen Brauereien und eine „Wasserführung“ inklusive eines Besuchs der Steinplatte, der ältesten gefassten Quelle in Kenzingen. Die Historie des Ortes lässt sich weit zurückverfolgen, bis ins frühe Mittelalter reichen die Quellen. Schon 772 wurde das Dorf Altenkenzingen erstmals urkundlich erwähnt. Die Gründung der Stadt Kenzingen geht auf das Jahr 1249 und Rudolf II. vom Adelsgeschlecht der Üsenberger zurück. Bis heute wacht der Gründer über „seine“ Stadt: Seit fast 200 Jahren blickt er – in Stein gemeißelt, mit Rüstung und Schild – vom Dorfbrunnen auf Einheimische und Gäste herab.


fos Emmendingen im Nördlichen Breisgau. InLandkreis OrtsLage:

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Umgeben von Wald, Wiesen und Reben: die Kleinstadt Kenzingen (l.). Eine Stadtführerin in historischem Gewand erzählt aus der Perspektive der Frau des Stadtgründers aus der Geschichte (u.l.).

Gründung: Kenzingen wurde 772 erstmals urkundlich erwähnt. Ortsteile: Kenzingen, Bombach, Hecklingen und Nordweil Bevölkerung: 10.052 Einwohner (Juni 2018) Anzeigen

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Viel älter als der Brunnen ist das Rathaus: Das markante Gebäude an der Hauptstraße wurde 1520 in gotischem Stil errichtet, Zeichen des wachsenden Reichtums der Stadt. Doch der Dreißigjährige Krieg brachte Not und Zerstörung. Nach dem Konflikt war die Zahl der Einwohner von 3000 auf 300 gesunken. Das Rathaus stand noch, wenn auch schwer beschädigt. Es wurde wieder aufgebaut, in den 1960er-Jahren erweitert und beherbergt heute die Stadtverwaltung. Es sind aber vor allem die Spuren aus dem Mittelalter, die die Altstadt bis zum heutigen Tag prägen. So erinnert die kreuzförmige Anordnung von Straßen und Gebäuden daran, dass die Zähringer im 12. Jahrhundert die Herren des Ortes waren und hier ihre stadtplanerischen Ideen verwirklichten. Weithin sichtbar überragen die zwei Türme der Kirche St. Laurentius die Stadt. 1275 erstmals urkundlich erwähnt, hat dieses älteste erhaltene Gebäude Kenzingens die wechselvollen Zeitläufe fast unbeschadet überstanden. Das östliche Langhaus, der Chor sowie die Turmanlage gehören zum ursprünglichen Baubestand. Bei Sonnenschein ist die Grünfläche vor der Stadtkirche eine kleine Oase der Ruhe.

Wie Freiburg verfügt auch Kenzingen über ein Schwabentor – eines von einstmals vier Toren der Zähringerstadt. Seine heutige Gestalt erhielt es allerdings erst im 19. Jahrhundert, als ein schon lange bestehender Durchlass durch einen geschlossenen Häuserring neu gestaltet wurde. Ein Fachwerkhaus schmiegt sich seitlich ans Tor, das mit großem und kleinem Durchlass die Grenze der Altstadt markiert. Mit seinen roten Fensterläden und den Dachgauben ist es ein beliebtes Fotomotiv. Als Mini-3D-Ausgabe hat das Tor Karriere gemacht: Der Spielzeughersteller Faller brachte das Kenzinger Wahrzeichen als Bausatz auf den Markt.

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Erkunden & Erleben

Fotos: © Stadt Kenzingen

Kenzingen kann auch närrisch


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Der Blick auf die Alte Elz (r.) lädt zum entspannten Verweilen ein, das Schwabentor (u.) hat es nicht nur historisch Interessierten angetan, sondern auch einem Spielzeughersteller.

Fotos: © pl

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Heute ist oben im Tor die Zunftstube der Kenzinger Welle-Bengel untergebracht, die die alemannische Fasnetstradition pflegen. Gleich zwei Narrenbrunnen erinnern das ganze Jahr über in der Stadt an die fünfte Jahreszeit. Und mit der „Oberrheinischen Narrenschau“ hat der Verband Oberrheinischer Narrenzünfte in der

Schusterstraße ein Museum geschaffen, das ganzjährig einen lebendigen Eindruck von der Vielfalt der alemannischen Fasnacht vermittelt. Ein wichtiger Termin ist das historische Altstadtfest. Vom 1. bis zum 3. Juli geht es schon zum zwölften Mal mittelalterlich zu. Im Altstadtkern schmücken die Kenzinger Bürger ihre Straßen. In mittelalterlichen Gewändern wird in urigen Lauben

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Speis und Trank serviert. Rund um das Zähringer Kreuz bieten Händlerinnen und Händler auf einem historischen Markt ihre Waren feil. Im Ritterlager finden Schaukämpfe und Schabernack für Kinder statt. Gaukler, Spielleute, Musikanten und Feuerkünstler unterhalten das Publikum. Mit dieser Festlichkeit wird in Kenzingen eine lang zurückliegende Epoche zu neuem Leben erweckt. Doch es braucht eigentlich gar keine Schauspieler, Ritterlager oder historische Märkte, um zu erkennen: In der Kleinstadt gibt es viele Geschichten und eine ganze Menge an Geschichte.

Seh enswertes

RATHAUS UND ÜSENBERGBRUNNEN Der 1520 errichtete Massivbau fasziniert mit sieben gotischen Fenstern, über dem ein paar Schritte entfernt liegenden Brunnen thront Stadtgründer Rudolf II. von Üsenberg.

ST.-LAURENTIUS-KIRCHE

Erkunden & Erleben

Besonders sehenswert in dem charakteristischen Gebäude sind das restaurierte Deckengemälde, die Seitenaltäre und die Grabkapelle.

ABENTEUER IM WALD Der Waldklettergarten im Stadtteil Bombach verspricht Spaß und Nervenkitzel.

SCHWABENTOR Das Tor entstand im 19. Jahrhundert durch die Erweiterung eines kleinen Durchlasses.


MEHR ALS NUR RUINEN GIO RE

Imposante Gipfelburgen, romantische Ruinen oder verborgene Schönheiten im Wald – Wie wär’s mit einem erlebnisreichen Ausflug zu den steinerrgen in d Bu er nen Zeugen der Vergangenheit in der REGIO? Auf den nächsten Seiten finden Sie Wissenswertes, Kurioses und Erstaunliches über Burgen im Baselbiet, in Baden und im Elsass. ET

Stufe um Stufe Wer die Ruine Homburg besuchen will, sollte sich auf etliche Steigungen einstellen: Sie steht auf dem felsigen Grat eines 650 Meter hohen bewaldeten Hügels an der engsten Stelle des zwischen den Baselbieter Gemeinden Läufelfingen und Buckten gelegenen Homburgertals. Nicht weit von dieser im Jahr 1240 erbauten Anlage mit dem imposanten, weithin sichtbaren dreigeschossigen ehemaligen Wohn- und Wehrturm verläuft heute die Eisenbahnverbindung zwischen Basel und Olten, die Hauensteinstrecke. Bei einem Ausflug zu der jederzeit offen zugänglichen Ruine empfiehlt sich die Anfahrt mit der S9 auf dieser im Volksmund liebevoll „Läufelfingerli“ genannten Bahnlinie; sowohl in Buckten als auch in Läufelfingen

gibt es Haltestationen, von denen aus der Burghügel auf gut beschilderten Wanderwegen in jeweils etwa 30 Minuten zu erreichen ist. Sind diese Wege noch relativ bequem, so beginnt nun der etwas mühseligere Aufstieg. Und hat man diesen hinter sich, geht es über offene Treppen zu einer Galerie und von dort zum Turm mit seinen bis zu drei Meter starken Mauern. Hier gilt es noch, die 43 Stufen einer geschlossenen Wendeltreppe bis zur Plattform auf knapp 9 Metern Höhe zu überwinden. Die Anstrengung lohnt sich: Hier oben bekommt man nicht nur einen Überblick über die einstige Größe der Homburg, von der noch Reste der Ringmauer und der Toranlage erhalten und restauriert sind. Die Aussicht reicht zudem über die umliegenden Dörfer und die nahen Jurahöhen hinaus bis

in die Vogesen. Und man kann sich gut vorstellen, dass der Adelige, der die Burg einst erbauen ließ, sich genau diese Aussicht zunutze machen wollte: zur Überwachung und Kontrolle der Handelswege am Unteren ewei Hauenstein. INFO: www.laeufelfingen.ch

Fotos: © Jan Geerk Baselland Tourismus

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Ruine Homburg

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Prächtiger Aussichtspunkt: die Ruine Dorneck (r.) ist über gut ausgeschilderte Wanderwege leicht zu erreichen. Nicht aus dem Mittelalter, sondern aus römischer Zeit stammt das unterirdische Brunnenhaus in Augusta Raurica (u.).

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Augusta Raurica

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Festung am Fluss

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Eine Burg gab es nicht in der ehemaligen Römerstadt Augusta Raurica. Doch nicht weit davon, am Rhein, wurde um 300 n. Chr. ein mächtiges Kastell errichtet: das Castrum Rauracense. In dieser Festungssiedlung ließen sich die Bewohner der Stadt nieder, die sich nach ihrer Gründung um 15 v. Chr. im Lauf von 200 Jahren zum Hauptort der römischen Kolonie Raurica entwickelt hatte. Die wirtschaftliche Lage dieser einst blühenden Handels- und Gewerbemetropole mit rund 15.000 Einwohnern hatte sich im 3. Jahrhundert durch Germaneneinfälle, kriegerische Auseinander-

setzungen, Epidemien und Missernten zunehmend verschlechtert. Schon um das Jahr 280 wurde das Gebiet oberhalb des heutigen Römermuseums mit einer Mauer und einem Wall-Grabensystem gesichert, fast alle verbliebenen Bewohner zogen dorthin. Als 20 Jahre später das Castrum Rauracense errichtet war, fanden dort sowohl die stark dezimierte Zivilbevölkerung als auch Militärangehörige Schutz – bis zur Aufgabe der Siedlung um das Jahr 400. Hier wurde auch der Silberschatz vergraben, der im Museum zu besichtigen ist.

Heute ist von dem Kastell außer ein paar Mauerresten nicht mehr viel übrig – dafür umso mehr von der früheren Stadt, von der markante Teile durch langwierige Forschungs- und Ausgrabungsarbeiten für die Nachwelt gerettet wurden – Monumente wie das Amphitheater, die Reste einer Badeanlage, ein fast komplettes Brunnenhaus und einiges mehr. Ausstellungen, Feste und Workshops machen den Ort zu einem beliebten Ausflugsziel. ewei

INFO: augustaraurica.ch

Ruine Dorneck

Foto: © Susanne Schenker

Titelthema

Über Wald und Reben In einem ins Baselbiet ragenden Ausläufer des Kantons Solothurn liegt die Ruine Dorneck. In der engen Burgenkette vom Rhein bis zum Jurablauen hat sie wegen ihrer Ausdehnung und ihrer historischen Bedeutung einen besonderen Stellenwert. Im 13. Jahrhundert östlich von Dornach auf einem schmalen, über Reben und Wald gelegenen, nach fast allen Seiten schroff abfallenden Felsband erbaut, lässt die 100 Meter lange und 50 Meter breite Anlage bis heute ihre Grundstrukturen erkennen: mehrere turmartige Befestigungen nach Norden, dahinter der dominierende Bergfried, der Hexen-


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Foto:©©iStock/Steinbergpix tas Foto:

i z e ü GrBLICK AUS DER SCHWEIZ

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Beat Eglin lebt in Muttenz bei Basel. Fürs REGIO Magazin schaut er sich regelmäßig im Dreiländereck um. In dieser Ausgabe stellt er Burgen, Schlösser und Ruinen im Baselbiet vor.

Für Wanderer ist die weithin sichtbare Festung aus allen Himmelsrichtungen über gut ausgebaute und beschilderte Wege zu erreichen. Zugang zu den inneren Strukturen gibt es aufgrund ihres Standorts über steilen, aber aussichtsreichen Hängen jedoch nur von Norden her – über das äußere Tor und den davor liegenden, in Fels geschlagenen Torewei graben mit Zugbrücke. INFO: www.dornach.ch

Foto: © www.presstime.ch

turm im Südwesten, dazwischen die Palasfront mit Söller und Wehrgang.

Mit etwa 80 solcher Bauwerke hat das Baselbiet mit seinen 518 Quadratkilometern eine so enorme Dichte an Burgen wie kaum eine andere Region der Schweiz. Die meisten davon sind öffentlich und begehbar. Sie sind nicht nur Zeugen vergangener Epochen, sondern auch Forschungsobjekte für Archäologen. Ritterfreunde und Kulturinteressierte suchen sich die Objekte gezielt für ihren Sonntagsausflug aus. In Augst stehen sehr gut erhaltene Überreste der römischen Siedlung Augusta Raurica. Das vor 1850 Jahren erbaute Amphitheater bot einst Platz für 13.000 Zuschauer

und wird heute noch für Veranstaltungen genutzt. Vor zehn Jahren wollte der Kanton eines der Bijous, Schloss Wildenstein, aus finanziellen Gründen verkaufen. Rasch bildete sich Opposition, es kam zur Volksabstimmung, und der Verkauf wurde verhindert. Das Weiherschloss Bottmingen ist heute ein bekanntes Restaurant. Zugang hat man über eine Holzbrücke. Auf dem Wartenberg in Muttenz stehen drei Ruinen. Von den kostenlosen Parkplätzen im Dorfkern dauert die Wanderung gemütliche 45 Minuten durch Weinberge und Wald bis zum Gipfel. Bei guter Sicht sieht man die Vogesen, das Rheintal, St. Chrischona und die immer weiterwachsende Skyline von Basel. Ein schönes Ausflugsziel ist die renovierte Ruine Pfeffingen oder ein Besuch der Farnsburg in Ormalingen. Im Hofgut können Amerikanische Bisons, Galloway-Rinder und Weideschweine beobachtet werden. Weitere Ausflugstipps unter www.baselland-tourismus.ch

Titelthema

Fotos: © Baselland Tourismus

Im Dreiländereck um Basel gibt es etliche Burgen, Schlösser und Ruinen, die von Touristen und Einheimischen gerne besucht werden. Sehr bekannt ist die Burgruine Rötteln in Lörrach. Sie ist auch für Schweizer ein beliebtes Ausflugsziel wegen der Nähe und der schönen und weiten Aussicht. Diese Burg ist zu Fuss, mit dem Fahrrad oder auch mit dem Auto gut zu erreichen. Wer Zeit hat, entdeckt im Museum Ritterrüstungen, Waffen und andere Gegenstände aus der damaligen Ritterszeit.


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Burg Husen

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Einladung zur Rittertafel

ein Laienschauspielensemble dieses Jahr zum zehnten Jubiläum vor der Kulisse der Burgruine das Stück „Die Hexe von Hausach“ auf. pl

Auf dem Schlossberg hoch über den Dächern der Hausacher Altstadt liegt die Ruine der Burg Husen. Von dort bieten sich AusVerwunschene Wanderung blicke auf den Brandenkopf und ins Kinzigtal.

Alte Burgen haben einen besonderen Reiz. Wir können uns romantische Geschichten ausdenken, wie es wohl war, als Burgfräulein und edle Ritter dort residierten. Von der ehemaligen Burg Keppenbach bei Freiamt nördlich von Emmendingen, deren Ursprünge bis ins 12. Jahrhundert zuHeute gibt es hier viel zu erleben. Der Berg- rückreichen, ist zwar nur noch eine in den fried kann täglich von 8 bis 20 Uhr erstiegen 1970er-Jahren befestigte Ruine übrig. Aber und besichtigt werden. Jeden ersten Sonntag sie lohnt einen kleinen Ausflug, und auch die Umgebung ist sehenswert. im Monat von Mai bis Oktober steigt das „Burgerleben“. Hierbei tauchen Interessierte Der ideale Ausgangspunkt für die kurze für einen Nachmittag in die Welt des MittelTour ist der Wanderparkplatz beim Gastalters ein. Ein Graf begrüßt die Gäste und lädt sie an seine Rittertafel ein. Junge Knappen haus zur Waldlust in Freiamt-Sägplatz. dürfen sich zu Rittern ausbilden lassen. Zudem Direkt davor befindet sich eine Haltestelle warten Schwertkampf-Vorführungen, Armder Buslinie 231, die von Emmendingen brust- und Bogenschießen auf Jung und Alt, aus verkehrt. Etwa fünfzig Meter oberhalb historische Handarbeiten und fröhliche Tänze. davon informiert eine Tafel über die WanderAuf den Zinnen des Bergfrieds ist eine stadtge- möglichkeiten und den direkten Weg zur schichtliche Führung angesagt. Burgruine. Der sanft ansteigende, breite Weg ist auch gut mit dem Kinder-Buggy Ein besonderes Event sind im Sommer die zu bewältigen. Nach etwa zwanzig Minuten Burgfestspiele. Bei dem Freilichttheater führt (immer der gelben Raute nach) erreichen

Titelthema

Erbaut wurde die Burg um 1220, jedoch ist nicht geklärt, ob die Grafen von Freiburg oder die Zähringer Auftraggeber waren. Vermutet wird, dass Letztere den Bau zum Schutz der Handelsstraße und der Silberbergwerke veranlassten.

Burgruine Keppenbach

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Märchenhaft romantisch: Hoch über Hausach thront die Burg Husen (l.), auf einem Bergsporn über Lörrach erhebt sich die Burg Rötteln (r.). Fast schon vom Wald überwuchert sind die Reste der Burg Keppenbach bei Freiamt (u.).

noch steht, ist den denkmalpflegerischen Bemühungen des Großherzogtums Baden ab 1834 zu verdanken, die inzwischen vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Lörrach fortgesetzt werden. Und vom Röttelnbund Haagen: Dieser Verein ist mit verschiedenen Arbeitsgruppen jeden Samstag aktiv und sorgt dafür, dass die Burg ein gepflegtes Ausflugsziel bleibt.

Dass das von den Zeitläufen gebeutelte „Röttler Schloss“ überhaupt

INFO: www.burgruine-roetteln.de

Burgcafé, Biergarten und ein Grillplatz bieten optimale kulinarische Rahmenbedingungen. Im Innenhof der Unterburg finden in diesem Jahr wieder die Burgfestspiele statt, gegeben wird Agatha Christies „Tod auf dem Nil“, Premiere ist am ewei 24. Juni, 20.15 Uhr.

Titelthema

Noch heute erhebt sich die Burgruine Rötteln mit zwei Wehrtürmen sowie mehreren Wohn- und Wirtschaftsgebäuden auf dem Bergsporn über Lörrach. Die imposante Anlage, um 1200 errichtet und später zu einer der größten Festungsanlagen Südbadens ausgebaut, hat sich in ein sehr lebendiges Ausflugsziel verwandelt. Die Türme der inzwischen teilsanierten Burg sind begehbar und eröffnen Panoramablicke übers Dreiländereck. Das Museum in der alten Landschreiberei bietet Einblicke ins mittelalterliche Leben auf der Burg. Steigbügel, Sensen, Fingerhüte – bei Restaurierungsarbeiten gefundene Alltagsgegenstände sind sprechende Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit.

Burg Rötteln

Foto: © Frank von Berger

Wandernde das Ziel. Eine breite Steintreppe führt in den ehemaligen Burghof. Hier laden eine Grillstelle sowie rustikale Bänke und Tische zur Rast ein. Der Blick auf den gegenüberliegenden Gipfel Hünersedel macht Lust auf mehr. Wen es jetzt also in den Füßen juckt, kann eine Tour durch die nähere Umgebung anschließen. Einfach den Wegweisern des Schwarzwaldvereins Frank von Berger folgen!

„Fast allmol, Aetti, wenn mer’s Röttler Schloss so vor de Auge stoht, se denk i dra, öbs üsem Huus echt au e mol so goht.“ In seinem Gedicht „Vergänglichkeit“ aus dem Jahr 1803 hat Johann Peter Hebel diesen Augen-Blick festgehalten. Der Junge, der mit seinem Großvater zu nächtlicher Stunde auf dem Weg von Hausen nach Basel ist, fragt angesichts der Überreste der Burg Rötteln, ob das Haus, in dem sie leben, eines Tages auch einmal so verfallen sein werde. Und erhält vom Großvater einen gleichermaßen weltliterarisch-philosophischen wie einleuchtend-einfachen Vortrag darüber, dass alles ein Ende nehme und nichts stillstehe.

Foto: © Baschi Bender/Stadt Lörrach

Foto: © Panoramastudio

Burg wird Bühne


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Ein Superlativ, der sich sehen lassen kann: Die Hohkönigsburg ist die meistbesuchte Burg im Elsass. Die heutige Anlage entstand in einem Zeitraum von 900 Jahren hauptsächlich in drei Phasen. Architekturhistoriker Thomas Biller erzählt von ihrer komplexen Baugeschichte. Text: Dorothea Wenninger

Titelthema

Auf einer steil über dem Örtchen Kintzheim nahe Sélestat aufragenden bewaldeten Felsnase thront die eindrucksvolle Haut-Kœnigsbourg – so ihr ins Französische übertragener Name. In wunderschöner Aussichtslage und pittoresk anzuschauen vertritt sie scheinbar perfekt das Bild einer mittelalterlichen Festung. Aber trügt dieses Bild nicht? Sind beispielsweise die Dächer nicht zu gut erhalten? Bei genauerem Hinsehen wirken die Gebäude doch wesentlich jünger. Einer der profiliertesten Burgenforscher Deutschlands, der Baugeschichtler Thomas Biller, gibt bei einem Rundgang Auskunft. Er kennt die Hohkönigsburg in- und auswendig und hat lange an ihrer Baugeschichte geforscht. Auf dem Weg ins Innere der Burg macht er an den Außenmauern des Hochschlosses auf die dicken Buckelquader im unteren Teil sowie eine

romanische Arkatur aufmerksam: Das sind Reste aus der ersten Bauphase im 12. Jahrhundert.

Im Herzen der Festung Das Hochschloss ist das Zentrum der Hohkönigsburg. Es ist im Spätmittelalter um 1479 entstanden. Dabei wurden die Außenmauern einer älteren Burg verwendet. Der Bau ist viergeschossig und umschließt einen sehr engen Hof. Die außergewöhnlich kompakte und hohe Bauweise ist dadurch bedingt, dass der Untergrund, ein schmaler Felsgrat, nur wenig Platz bietet. Auffallend in dem Gebäude ist die Lage des Schlafraums des Hausherrn, Graf Oswald von Thierstein: Er befand sich über der Küche. Offenbar legte der Graf – ein Mann höheren Alters – mehr Wert auf einen warmen Raum als auf einen

herrschaftlichen Ausblick. Der Baustil des unbekannten Architekten lässt – entgegen dem spätgotischen Zeitgeist – erstaunlich wenig Prunkvolles, dafür umso mehr Sinn für das Praktische erkennen. Einmalig ist auch das schwere Gewölbe auf der oberen Etage des Hochschlosses: Es musste das Gebäude vor Artillerieangriffen schützen, denn für dicke Außenmauern war kein Platz. Im Festsaal im zweiten Obergeschoss ist dies noch an den sich nach oben sehr massiv verdickenden Strebepfeilern abzulesen. Darauf weist Thomas Biller ausdrücklich hin: Diese Befestigungsfunktion eines Dachgewölbes ist sonst von keiner Burg bekannt. Damit das Hochschloss nicht von Westen aus beschossen werden konnte, dem einzigen Zugang von Land, wurde das große Bollwerk – der westliche Abschluss der Burganlage


Foto: © ot-selestat

Die Hohkönigsburg im Mittelalter Geschichte und neue Bauforschung von Thomas Biller Verlag: Thorbecke, 2020

– mit außergewöhnlich dicken Mauern versehen. Im Dreißigjährigen Krieg konnte die Burg denn auch lange widerstehen, wurde schlussendlich aber doch in Brand gesetzt. Im Jahr 1900 schließlich beauftragte Kaiser Wilhelm II. den Architekten Bodo Ebhardt mit dem Wiederaufbau der Anlage. Ebhardt fand eine weitgehend erhaltene Ruine vor, restaurierte sie vorsichtig, anstatt einfach neu zu bauen, ließ aber Dächer und Bergfried neu gestalten. Alles, was dem Boden fern ist, stammt aus dem 20. Jahrhundert. Dies erklärt den einheitlichen und neuzeitlichen Eindruck des Burgenensembles. Apropos neuzeitlich – eine klare Antwort auf die Frage im Titel gibt der Burgenforscher Biller: „Mindestens 80 Prozent stammen aus dem Mittelalter.“

Fotos: © dw

Burgenforscher Thomas Biller kennt jeden Stein.

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Die imposante Burg thront über der Rheinebene (l.). Originalfenster aus dem 12. Jh. in der Außenmauer des Hohen Gartens zwischen Bollwerk und Hochschloss (u.).

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IN BASELS SCHÖNSTEM GARTEN Die historisch gewachsenen Merian-Gärten in Basel liegen in der jahrtausendealten Flusslandschaft der Birs. Sie bezaubern mit einer einzigartigen Pflanzenvielfalt, mit beeindruckenden botanischen Sammlungen, zwei mächtigen Hofgütern, einer Villa und einem Herrschaftshaus sowie üppiger Blütenpracht. Derzeit blüht hier die weltweit einzigartige Iris-Sammlung. Text: Heidi Knoblich


Fotos: © Merian-Gärten

Die Merian-Gärten sind ein Betrieb der Christoph-MerianStiftung, die zur Verwaltung des im Jahr 1886 vom Basler Wohltäter Christoph Merian (1800–1858) der Stadt Basel vererbten Vermögens von rund zwölfeinhalb Millionen Franken eingesetzt wurde. In ihrer heutigen Form bestehen sie seit 2012. Sie sind ein Zusammenschluss des 1824 gegründeten landwirtschaftlichen Brüglingerhofs und des seit 1968 aufgebauten Botanischen Gartens.

Eine große Vielfalt an mediterranen Kübelpflanzen säumt die Wege.

Christoph Merian stammte aus einer der vornehmsten Familien Basels und war schon zu Lebzeiten vielerorts sozial tätig. Im Jahr 1824 kam er als Agraringenieur nach

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GESELLIGE ZAHNBÜRSTEN

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Die Heilpflanzen-Expertin über den schmackhaften Wiesenknöterich Auf feuchten Wiesen und an Bachrändern ist der Wiesenknöterich (Bistorta officinalis) mit seinem rosa Blütenkopf häufig zu finden. Als Kinder haben wir diese Pflanze aus der Familie der Knöterichgewächse immer „Zahnbürstle“ genannt. Der Wuchs der Pflanze hatte uns daran erinnert. Bekannt ist sie jedoch auch unter dem Namen Schlangen- und Natternknöterich, der Name bezieht sich auf die gewundene Form des Wurzelstocks. Die Blätter lassen sich gut in einem schmackhaften Frühlingssalat verwenden. Verwechslungen mit anderen Knötericharten sind möglich, jedoch nicht problematisch, da keine Art giftig ist. Die Samen kann man aussäen, um leckere frische Sprossen zu züchten. Etwas vorsichtig sollte man jedoch wegen der enthaltenen Oxalsäure sein. Natürlich wurden dieser Pflanze, aufgrund des außergewöhnlichen Wurzelstocks, auch magische Kräfte zugeschrieben. Wenn die Kühe keine Milch mehr gaben, unterstellte man, dass sie verhext worden wären – der Wiesenknöterich sollte helfen, diesen „Fluch“ zu brechen.

Haus & Garten

Von morgens früh um acht Uhr bis zum Sonnenuntergang kann man sich hier im Sommer von den unglaublichen Farben und dem Duft der blühenden Blumenvielfalt, von Rosen, Lavendel, Fuchsien berauschen lassen. Hier lässt es sich auf geschwungenen Wegen durch die Parkanlagen lustwandeln und unter alten Bäumen dösen. Lauschige Nischen und sonnige Bänke laden ein, die Ruhe zu genießen. Christoph Merian sei Dank!

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Foto: © tas

Die Iris-Sammlung der MerianGärten ist weltweit einzigartig. Jetzt blühen die 1500 historischen Iris-Sorten, und das ganze Feld leuchtet in den Regenbogenfarben. Auch die Pfingstrosen-, Clematis-, Rhododendren- und weitere wissenschaftliche Zierpflanzensammlungen betören mit ihrer Vielfalt. In dieser Idylle arbeiten Menschen, die mit Leidenschaft pflanzen, hegen und pflegen, vermehren und ernten.

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Jetzt kommt die schönste Zeit im Beerengarten. Seltene Beeren wachsen hier. Nach den besten Sorten für den Hausgarten gefragt, sagt Gärtnerin Regula Strübin: „Von den rosa Johannisbeeren sind dies die Rose de Champagne und Rosa Holländer. Beide sind sehr süß und hübsch. Bei der schwarzen Johannisbeere ist es die Noir de Bourgogne. Sie gibt einen guten Likör. Bei den Himbeeren begeistern mich die Sorten Perpétuelle de Billard und Hauensteins Gelbe. Und die Schwarze Himbeere. Sie ist schwarz bereift. Weil sie sehr stabil ist, lässt sie sich gut einfrieren. Sie ist außerdem sehr gesund.“ Bei den Stachelbeeren empfiehlt sie die Early Green Hairy: „Die ist sehr süß.“

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Bedeutende Pflanzensammlungen, Gemüsegärten, ein Beerengarten, ein Obstgarten mit mehr als 300 seltenen Sorten Äpfel, Birnen und Zwetschgen und ein Kräuter- und Arzneipflanzengarten vereinen sich auf dem 18 Hektar großen Land mit einem historischen Englischen Garten, mit Parkanlagen und unter Naturschutz stehenden Trockenwiesen zu einem liebevoll gestalteten Erholungsraum. Paradiesisch liegt er in der jahrtausendealten Flusslandschaft der Birs. Der Uferweg am Dyych, einem historischen Industriekanal, der verwunschen wie ein Bach durch die Gärten fließt, ist gesäumt von Weiden, Farnen und wasserliebenden Pflanzen und ist im Sommer angenehm kühl.

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Erholungsoase im historischen Englischen Garten: Die Villa Merian beherbergt heute ein Café-Restaurant.


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„ABSOLUTES NEULAND“

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Von der Praktikantin zur Pionierin: Verfahrenstechnikerin Melanie Grüner hat bei Hansgrohe in Schiltach ein Soundlabor eingerichtet, um den Klang von Duschbrausen zu optimieren. Die Sounddesignerin ist weltweit damit die einzig bekannte ihrer Art. REGIO-Autor Christian Engel hat sich mit ihr unterhalten: über Vorurteile gegenüber ihrer Tätigkeit, angenehmes Rauschen und die Zukunft in der Duschkabine.

Land & Leute

Frau Grüner, ich muss es Ihnen beichten: Als ich davon hörte, dass es eine Sounddesignerin extra für Duschbrausen gibt, musste ich kurz etwas schmunzeln. Was es nicht alles so gibt …

Diese Reaktion bin ich gewohnt, ich nehme Ihnen das nicht übel. Es ist ja wirklich ein außergewöhnlicher Beruf – und ich kenne sonst niemanden auf der Welt, der so etwas tut wie ich. Sounddesigner in der Automobilbranche – total üblich! Aber bei einem Sanitärtechnikunternehmen? Absolutes Neuland!

… Neuland, das Sie sehr gereizt haben muss.

Ich habe Verfahrenstechnik studiert und mich sehr für das Thema Akustik interessiert. Für die Masterarbeit wollte ich wieder zurück in meine Heimat, ich bin in Offenburg aufgewachsen. Dort in der Ortenau haben wir mit Hansgrohe einen richtigen Global Player mit einem super Ruf. Also probierte ich mein Glück, bewarb mich dort, um im Betrieb meine Thesis erarbeiten und schreiben zu können: Ich wollte den Klang von Duschbrausen und Armaturen

erforschen, diese diesbezüglich optimieren. Die Vorgesetzten waren hellauf begeistert von dem Thema – und ließen mich machen. Dann rückten Sie den Duschbrausen mit Mikros auf den Leib.

Hansgrohe hatte extra einen Raum für mich eingerichtet, mittlerweile – ich wurde 2016 nach der Abschlussarbeit übernommen – hat sich dieser zu einem professionellen Soundlabor entwickelt. Dort schließe ich einen Prototyp, nehmen wir mal eine Brause, an einen Schlauch, lasse das Wasser laufen,


Haben die Konstrukteure schon Bammel, wenn sie auf dem Flur Ihre entschlossenen Schritte hören, wissen, dass Sie wieder was zu meckern haben?

Fotos: © Hansgrohe SE / Braxart

Ach was! Die wollen ihre Produkte doch auch so perfekt wie möglich

Wenn wir in die Zukunft blicken: Welche Trends kommen da noch auf Sie und uns Duschliebhaber zu? Kabelloses Duschen?

(lacht) Das dürfte schwierig werden. Ich untersuche neben dem Sound ja auch verschiedene Strahlenarten. Da gibt es noch sehr viel kreatives Entwicklungspotenzial, vor allem mit Blick auf Wassereinsparung. Bezüglich des Sounds gibt es von Mitbewerbern schon erste Ideen für integrierte Lautsprecherboxen in Duschbrausen. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Sie wird auf jeden Fall spannend.

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Melanie Grüner, 32, hat Verfahrenstechnik an den Hochschulen in Offenburg und Frankfurt studiert. Ihre Masterarbeit zum Klang von Duschbrausen hat sie bei Hansgrohe in Schiltach erforscht und geschrieben. Grüner ist Mutter eines Sohnes und nach eigener Aussage nicht musikalisch.

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Lust auf REGIO | 06.2022 Foto: Till Neumann

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WO ISCH D SPROCH?

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Alle sprechen, aber derzeit ist der Mundart-Autor aus Schallstadt sprachlos. Wo isch d Sproch im vermooste Wald um Tschernobyl erum? Im Granatebeschuss in Lviv? In de Träne vun Alexej und Swetlana? Wo im Stahlwerk vun Mariupol? Wo isch d Sproch in de Minefelder? In de verstopfte Fluchtkorridore? Im Gerüchtehagel, im Lügedschungel? D Sproch huckt vor em zerbombte Bahnhof mit em Hut in de Hand. D Sproch isch verluderet, verschluderet. D Sproch isch verhurt, hets mit jedere un jedem. D Sproch schlupft in alli Maske nii. D Sproch verzellt alsfurt andri Gschichte un immer meh Kaiser hen neji Kleider. D Sproch ohne Sproch dued weh. D Sproch git ke Antwort meh. D Sproch isch vorbei. D Sproch sagt: „Nei!“ D Sproch isch sprochlos. .......................................... ............................................. ............................................. ............................................. ............................................. ............................................. ............................................. ............................................. ............................................. ............................................. ............................................. ............................................. .............................................

Land & Leute

Na, dann müssen wir eben noch einmal ran. Ich bespreche dann mit den Konstrukteuren, welches Bauteil wir überdenken oder anders einbauen müssen. Am Anfang ging ein Prototyp bisweilen 20 Mal hin und her, bis wir mit dem Klang zufrieden waren und das Produkt in Serie gehen konnte. Mittlerweile wissen die Konstrukteure, worauf sie in Bezug auf den Klang achten müssen – das hat sich richtig gut eingespielt.

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Was, wenn’s scheppert?

hinbekommen. Und meckerig bin ich sowieso überhaupt nicht. Aber, das passt zu Ihrer ersten Frage, auch manch ein Konstrukteur wusste nicht so recht, was der Soundtest eigentlich bringt. Es kostet ja zusätzlich Zeit und Geld, wenn da noch jemand den Sound prüft. Die anfängliche Skepsis war aber schnell verschwunden, der angenehme Klang der Brausen überzeugte auch die Entwicklerinnen und Entwickler.

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nehme die Geräusche auf. Anschließend untersuche ich die Frequenzbereiche. Diese sollen gleichmäßig sein, möglichst ohne Peaks. Ein winziges und falsch eingebautes Bauteil kann die Geräuschkulisse bereits versauen, zu unangenehmen Klängen führen.

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Sensible Mikrofone belauschen im Soundlabor das Rauschen der Dusche, auf der Suche nach dem perfekten Klang des Wassers.


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GENIESSEN IM GRÜNEN

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Wallfahrer und Pferdefreunde kennen den Abzweig auf die D9 kurz hinter Neuf-Brisach, der nach Widensolen führt. In letzter Zeit entdecken mehr und mehr Liebhaber der feinen elsässischen Landküche das kleine Dorf in der Rheinebene. Denn vor zwei Jahren hat Anibal Strubinger mit seiner Frau Dominique Gutleben dort die Regie in der Auberge du Moulin übernommen. Für Feinschmecker aus Deutschland sind dies Namen mit Sternenzauber, die zu einer kulinarischen Exkursion verlocken.

Text & Fotos: Stephan Elsemann


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Auf der D9 führt der Weg durch den Kastenwald, vorbei an einer wundertätigen Quelle, der Wallfahrtsstätte in Lourdes nachempfunden. In Widensolen angekommen ist der Weg zur „Écurie du Moulin“ am Dorfrand ausgeschildert, der Reitstall der Familie Gutleben. Dass die zum Reiterhof gehörende Auberge du Moulin einen Ausflug wert ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Und dieser Zuspruch ist zu spüren. Mitten in der Woche sind zur Mittagszeit die luftigen Räume und die Terrasse der Auberge gut besucht. Das dreigängige Tagesmenü zum moderaten Preis macht aufs Angenehmste satt. Auf der Speisekarte stehen deftige Klassiker der elsässischen Küche: der Eintopf Baeckaoffa und

Choucroute sowie die in Deutschland fast unbekannten Fleischschnacka, köstlich gefüllte Nudelrollen. Auch ein im Ganzen gebratenes Rinderkotelett, Côte de bœuf, ist im Angebot, sowie Carpe frite, frittierter Karpfen. Als Dessert darf die Tarte aux myrtilles nicht fehlen, der elsässische Heidelbeerkuchen. Bodenständig sind die Speisen, sie werden liebevoll dekoriert serviert, großzügig und luftig ist die Atmosphäre: Die Auberge ist ein Ort zum Wohlfühlen und Genießen für die ganze Familie. Hinterm Haus gibt’s viel Platz für Kinder zum Herumtoben, eine schlecht gelaunte Gans faucht in ihrem Verschlag. Demnächst werden zum Streicheln „noch ein paar Ziegen dazukommen“, sagt Dominique Gutleben.

Vor zwei Jahren hat sie mit ihrem Mann Anibal Strubinger die Regie in der Auberge du Moulin übernommen, zusammen mit ihren Töchtern Melinda und Angélique. Unter Feinschmeckern ist das Paar bestens bekannt: Anibal Strubinger leitete über 20 Jahre lang die Michelin-Stern-gekrönte Küche des Schwarzen Adlers in Oberbergen. Seine Frau Dominique Gutleben verantwortete 15 Jahre lang die Küche des Rebstocks, des bodenständigen Pendants zum Schwarzen Adler, direkt gegenüber. Als sich die Gelegenheit ergab, den Gasthof der Familie, die Auberge in Widensolen, zu übernehmen, sagten sie zu. Die Jahre in den Restaurants der Familie

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Schlemmen & Sürpfeln

Viele Jahre Küchenerfahrung und ganz viel Herz: Dominique Gutleben und Anibal Strubinger servieren ihren Gästen feinste elsässische Landküche. Da darf die Tarte aux myrtilles nicht fehlen, nur echt mit den kleinen Heidelbeeren.


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Von Wiesen und Feldern umgeben: Mitten im Grünen liegt die Auberge du Moulin. Auf der gemütlichen Terrasse sorgen Weidenmatten für angenehmen Schatten.

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Keller in Oberbergen haben sie geprägt, eine tiefe Verbundenheit ist geblieben. „Der Adler, das ist für uns auch Familie“, sagt Dominique Gutleben. Im Adler haben sich die beiden kennengelernt. Gutleben kam aus dem Elsass nach Oberbergen, der in Venezuela geborene Strubinger erreichte den Adler auf verschlungenen Wegen. Geboren und aufgewachsen in der Colonia Tovar, einer Gemeinde von Auswanderern vom Kaiserstuhl, kam er 1974, mit 19 Jahren, als Lehrling nach Oberbergen. Nach drei Jahren Kochlehre zog es ihn wieder zurück nach Venezuela – aus Heimweh. Dort angekommen, verspürte er erneut Heimweh – nach dem Kaiserstuhl. So ging es hin und her. Zwischenzeitlich verbrachte er einige Zeit in der Küche von Paul Bocuse. Mitte der 1990er wurde er Chef der Küche im Schwarzen Adler und blieb es mehr als 20 Jahre lang. „Der Adler ist meine Heimat“,

sagt Strubinger, denn schließlich habe er die meiste Zeit seines Lebens dort verbracht. „Jetzt bin ich Rentner“, sagt der 67-Jährige bescheiden, aber auch ein wenig kokett von sich, um sogleich in die Küche zu enteilen. „Entschuldigung, ich muss kurz mal nach den Kartoffeln schauen.“

„Immer Schmalz zum Anschwitzen nehmen” In der Auberge du Moulin sind auf zwei Schultern verteilt viele Jahre Küchenerfahrung versammelt. Das sieht man auf den Tellern, das ist zu schmecken. Wie schön, dass Gutleben und Strubinger bereit sind, einige Küchentricks und -kniffe zu teilen. So empfiehlt Gutleben für die Zubereitung des Choucroute, des elsässischen Sauerkrauts: „Immer Schmalz zum Anschwitzen der Zwiebeln nehmen“, das mache den typischen Geschmack aus, und „zur Bindung zwei rohe Kartoffeln“. Als Wein zum Kochen, ergänzt Strubinger, mache sich ein Weißburgunder mit seiner Fülle gut, „der Riesling ist besser zum Trinken“. Dass der Wein beim Kochen

egal sei, stimme nicht. „Wenn Sie einen guten Wein nehmen, haben Sie auch ein gutes Ergebnis.“ Bei den Karpfen für die Carpes frites komme es zuallererst darauf an, dass sie nicht zu alt sind. Gutleben und Strubinger kaufen die Fische fürs Restaurant in einer Fischhandlung in Colmar ein. Dort werden sie vor dem Verkauf in frischem Wasser gehalten, das häufig gewechselt wird. „Der Karpfen ist modrig, immer“, betont Strubinger. Und das müsse man ihm mit frischem Wasser austreiben. Auch beim Côte de bœuf, das in der Auberge saftig und geschmackvoll auf den Teller kommt, ist der Einkauf entscheidend. Strubinger verrät, dass er das Fleisch seit vielen Jahren in Deutschland vom Metzger Feißt in Teningen bei Emmendingen bezieht. „Der macht seine Salami noch selbst“ – ein Qualitätsmerkmal. Und wichtiger noch, er lasse das Fleisch seit jeher offen am Knochen reifen. Dadurch verliere es Wasser und werde geschmackvoller. „Dry aged“ nennt man das heute. Das qualitätvolle Fleisch brät Strubinger gründlich und heiß an, sonst verliere es Wasser. Gesalzen hat er das Fleisch unmittelbar vorm Braten,


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Ihre Erfahrungen beim Kochen, in Jahren gesammelte Tipps und Tricks geben Strubinger und Gutleben gerne weiter. Aber nach einem Rezept zum Nachkochen gefragt, kommt Protest: „Auf Rezepte kann man fast gar nichts geben, wir kochen nie nach Rezepten“, sagen beide einmütig. Doch schließlich lassen sie sich doch noch für die Leser und Leserinnen des Lust auf REGIO ein Rezept für ihren fantastischen Carpe frite entlocken.

Info

Auberge du Moulin 1er rue RCA 68320 Widensolen, Frankreich Tel.: 0033/389/71 59 43 www.restaurant-auberge-du-moulin.com Öffnungszeiten: Mo., Di.: 12 bis 14 Uhr und 18.30 bis 20.30 Uhr Mi.: 12 bis 14 Uhr. Fr., Sa.: 12 bis 14 Uhr und 18.30 bis 21 Uhr So.: 12 bis 18 Uhr

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Carpe frite mit Remouladensauce Für 2 Personen

500 g Karpfenfilet 200 g Hartweizengrieß Frittieröl Salz und Pfeffer

Remouladensauce 2 Eigelb 150 ml Traubenkernöl 1 EL Dijon- oder Löwensenf 1 EL milder Essig (z.B. Melfor) 50 g Kapern 2 Essiggurken (Cornichons) 1 Schalotte 1 hart gekochtes Ei 1 EL Schnittlauch oder Petersilie, klein gewiegt Salz und Pfeffer

Für die Remouladensauce Eigelb, Senf, Salz, Essig und Öl mit einem Stabmixer zu einer Mayonnaise mixen. Die Kapern, Schalotte, Gürkchen und das hart gekochte Ei in sehr kleine Würfel schneiden. Schnittlauch oder Petersilie klein schneiden oder wiegen. Alles vorsichtig unterheben, damit sich die Eigelbwürfel in der Mayonnaise nicht auflösen. Etwas durchziehen lassen. Die Karpfenfilets in lange Streifen schneiden, bei rund 2 Zentimeter Kantenlänge. Den Grieß in eine Schüssel geben, und die Filetstreifen darin wälzen und somit panieren. Der Grieß haftet ohne Mehl oder Ei. Bei 170 Grad 2–3 Minuten frittieren. Auf Küchenkrepp abkühlen lassen. Unmittelbar vor dem Servieren ein zweites Mal frittieren – bei 180 Grad für etwa 3 Minuten, bis eine schöne Bräune zu sehen ist. In eine Schüssel geben, schwenken und dabei mit Salz und Pfeffer würzen. Sofort servieren – mit einem Zitronenviertel, Pommes frites und der Remoulade.

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gepfeffert werde tunlichst nach dem Braten, sonst verbrenne der Pfeffer und werde bitter. Nach dem Braten kommt das Stück für 15 Minuten in den Ofen, bei 160 Grad. Danach wird es warm gestellt und ruht, bis die Gäste am Tisch sitzen. Kurz vor dem Servieren wird es noch einmal in derselben Pfanne gebraten.

Foto: © Stephan Elsemann

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Von ganz einfachen, aber schmackhaften Speisen bis zu anspruchsvolleren und ebenso leckeren Mittag- oder Abendgerichten für besondere Anlässe reichen die Lieblingsrezepte von Sebastian Maas. Was alle gemeinsam haben: Sie nehmen trotz frischer Zubereitung nicht übermäßig viel Zeit in Anspruch. Und sie sind in Zeiten steigender Lebensmittelpreise immer noch sehr kostengünstig – höchstens vier Euro pro Person. Rezepte & Fotos: Sebastian Maas


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Pasta mit Pesto aus Möhrengrün

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200 g trockene Pasta 500 g Möhren (idealerweise in mittlerer Größe und Dicke) 100 g Möhrengrün 100 g geschälte Sonnenblumenkerne 2 Zehen Knoblauch 1 Zitrone 50 – 100 ml Öl Salz und Zucker

Es gibt Tausende Rezepte für italienisches Pesto, alle kommen „mit ganz wenigen Zutaten“ aus. Gutes Olivenöl, Parmesankäse, eine Wagenladung frisches Basilikum und eine Feinunze Pinienkerne ist alles, was man braucht. Nur: Der 50Gramm-Beutel Pinienkerne als kleinste Abgabemenge kostet mich im Supermarkt um die Ecke 7 Euro – das sind 140 Euro pro Kilo! Da greife ich lieber zu geschälten Sonnenblumenkernen. Selbst im Biomarkt kosten die nur 3 Euro pro Kilo. Das Möhrengrün gibt es zu den Karotten gratis dazu – wenn man sie im Bund kauft. Und übrig gebliebenes Pesto kann man im Schraubglas gekühlt etwa eine Woche lang aufbewahren. Und so wird’s gemacht: Die Sonnenblumenkerne ohne Öl etwa vier bis fünf Minuten in der Pfanne rösten, dabei regelmäßig schwenken. Sie sollen goldbraun sein. Wichtig: Sobald sie fertig sind, müssen sie aus der Pfanne raus, sonst verbrennen sie in der Resthitze. Das Möhrengrün gründlich waschen und klein hacken. Knoblauch schälen und ebenfalls klein hacken. Beides mit dem Saft einer Zitrone und drei Viertel der gerösteten Kerne

in einen Standmixer geben. Wer keinen hat, nimmt einen Pürierstab oder Mörser. Dabei so lange Öl nachgießen, bis eine angenehm sämige Textur erreicht ist. Mit reichlich Salz abschmecken. Die Möhren putzen und in der Pfanne liegend gerade so mit Wasser bedecken. Einen Teelöffel Zucker und einen halben Teelöffel Salz dazugeben und etwa zehn Minuten kochen. Nach fünf Minuten wenden. Sehr dicke Möhren brauchen entsprechend länger. Die Pasta nach Packungsanleitung kochen. Beim Abgießen etwas Wasser auffangen. Pasta und Pesto im Topf mischen, mit dem Kochwasser verdünnen. Dann auf einem Teller anrichten, mit den restlichen gerösteten Kernen bestreuen, Karotten und etwas Zitrone dazulegen. In einem feinen veganen SzeneRestaurant könnte man dafür locker 25 Euro verlangen. Muss man aber nicht – guten Appetit!

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Zutaten für 2 Personen


Foto: © Rottler

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Elegantes Sonnensegel für die Holzterrasse, das eine große Fläche überspannt.

Holzterrassen optimal beschatten Barfuß auf abendlichen Terrassen: Mit dem Baustoff Holz sind kalte Füße kein Thema mehr. Terrassen aus Holzdielen strahlen eine freundliche Atmosphäre aus und verwandeln jede zuvor durchschnittlich wirkende Terrasse in eine gemütliche Oase. Bei der Firma fhg stehen viele europäische und sogar biologisch modifizierte Hölzer zur Verfügung. Die Terrassendielen „Kebony Character“ beispielsweise werden aus FSC-zertifizierter nordischer Kiefer hergestellt, die mit einer biologischen Flüssigkeit behandelt wird. Dadurch verändert sich die Zellstruktur des Kiefernholzes: Es wird extrem stabil, braucht nur minimalen Pflegeaufwand und hat eine lange Lebensdauer. Besonders schön wird die Dielenterrasse, wenn man gar nicht sieht, wie die Bretter befestigt sind. Das neue unsichtbare Premium-Verlegesystem Technideck® ermöglicht das Verlegen hochwertiger Terrassendielen auf einem Aluminiumgerüst ganz ohne Schrauben.

Wenn man nun noch für den richtigen Sonnenschutz sorgt, kann man seine Terrasse unbeschwert genießen. Für den Fall, dass am Haus keine Markise angebracht werden kann, weil die Außenwand mit einem Wärmedämmverbundsystem ausgerüstet ist oder die Mauersteine nicht stabil genug sind, hat die Firma Rottler die passende Lösung: das Sonnensegel „Shade One“. Es schont aufgrund der geringen Auszugskräfte die Wand, braucht dort nur wenig Platz und sieht auch noch gut aus. Zwei stylische Edelstahlpfosten werden auf den Terrassendielen befestigt und lassen das Sonnensegel wirklich schweben. INFO: fhg FurnierHandel GmbH Eschenweg 2 79232 March Tel.: 07665/ 92990 www.furniere-holz.de

Jakob Rottler KG Bötzinger Str. 10 79111 Freiburg Tel.: 0761/42926 www.rottler-online.de


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Foto: © Stadt Freiburg/Patrick Seeger

Die Klimaanpassungsmanagerin der Stadt Freiburg soll ihre Stadt fit machen für den Klimawandel. Insbesondere im Hinblick auf die heißen Sommer der letzten Jahre eine Herausforderung für Verena Hilgers und das Umweltschutzamt.

Klimaanpassungsmanagerin der Stadt Freiburg heißt: Sie passen die Stadt dem Klima an?

Das ist richtig. Es geht darum, sich an die schon vorhandenen und auch zukünftigen Folgen des Klimawandels anzupassen. Wie kommen wir mit den Auswirkungen von zunehmender Hitze, Starkregen und Trockenheit besser zurecht? Wie sieht das konkret aus, welche Maßnahmen ergreifen Sie?

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Bei der Klimaanpassung sind von der Stadtplanung über den Katastrophenschutz bis hin zum Naturschutz viele Aufgaben und damit auch Ämter betroffen. Ich spiele dabei eine koordinierende, unterstützende, vernetzende Rolle. Die Aufgaben reichen von Baumpflanzungen zur Hitzeminderung über Versickerungsmulden zur Starkregenvorsorge bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit. Eine im Oktober 2021 ins Leben gerufene Maßnahme ist das neue Förderprogramm der Stadt GebäudeGrün hoch³.

Damit fördert die Stadt Freiburg Privatleute, Unternehmen und Institutionen bei der Dachbegrünung, Fassadenbegrünung und Entsiegelungsmaßnahmen – mit anschließender Begrünung. Die Gebäudebegrünung ist aktuell eine der meistdiskutierten Klimaanpassungsmaßnahmen, weil sie Grün schafft, weil dieses Verdunstung schafft, weil es Verschattung bieten kann als Fassadenbegrünung und weil es flächensparend ist – und das ist in einer dichten Stadt immer ein großes Thema. Worin sehen Sie die wichtigsten Herausforderungen mit Blick auf die Folgen des Klimawandels?

Auf der einen Seite haben wir das große Feld der Hitzeanpassung: An welchen Stellen in der Stadt brauchen wir beispielsweise mehr Verschattung, um Erholungsräume an heißen Tagen für die Bürger und Bürgerinnen zu schaffen? Auf der anderen Seite haben wir den großen Bereich Niederschlag, die Herausforderung durch Starkregen und Trockenheit als zwei Extreme, die zunehmen. Wenn wir es schaffen, das Wasser mehr in der Stadt zu halten, dann hat das Verdunstungseffekte zur Hitzeminderung, aber auch zum Erhalt des Grüns zur Folge, was wiederum zur Verschattung beiträgt für ein angenehmes Klima. Da merkt man, dw dass alles vernetzt ist.

HERAUSGEBER chilli Freiburg GmbH Paul-Ehrlich-Str. 13, D-79106 Freiburg Telefon Redaktion: 0761 / 76 99 83-90 Telefon Anzeigen: 0761 / 76 99 83-91 E-Mail: redaktion@lust-auf-regio.de GESCHÄFTSFÜHRUNG Michaela Moser (V.i.S.d.P.) ABO- UND LESERSERVICE Telefon: 0800 / 22 24 22 410 (gebührenfrei) Fax: 0800 / 22 24 22 411 (gebührenfrei) E-Mail: lustaufregio@telefonteam-baden.de www.lust-auf-regio.de REDAKTION Michaela Moser, Redaktionsleitung (mos) moser@chilli-freiburg.de Dr. Dorothea Wenninger (dw) wenninger@lust-auf-regio.de Erika Weisser (ewei) weisser@chilli-freiburg.de Pascal Lienhard (pl) lienhard@chilli-freiburg.de Jennifer Patrias, Kalenderredaktion (jep) jennifer.patrias@chilli-freiburg.de AUTOREN Frank von Berger, Maja Bruder, Beat Eglin, Stephan Elsemann, Christian Engel, Heidi Knoblich, Brigitta Lange, Thomas Merkle, Stefan Pflaum LEKTORAT Beate Vogt SATZ & LAYOUT Miriam Hinze (Leitung), Tatjana Kipf TITELBILD Ruine Homburg bei Läufelfingen, Schweiz © Jan Geerk/Baselland Tourismus FOTOREDAKTION Michaela Moser BILDAGENTUREN iStock.com, Pixabay ANZEIGENVERKAUF Marion Jaeger-Butt jaeger-butt@lust-auf-regio.de Bernhard Würzburger wuerzburger@lust-auf-regio.de ANZEIGENANNAHME E-Mail: anzeigen@lust-auf-regio.de DRUCK & WEITERVERARBEITUNG Hofmann Druck, Am Weiherschloss 8, 79312 Emmendingen Ein Unternehmen der © Das „Lust auf REGIO“-Magazin erscheint im 37. Jahrgang. Die im Magazin enthaltenen Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigung und Einspeicherung in elektronische Systeme. Gleiches gilt für den Nachdruck der von uns erstellten Bilder und Anzeigen. Infos unter www.chilli-freiburg.de


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chtbühne eili Fr PREMIERE: DIE KLEINE HEXE 16.6.22, 15 UHR

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Foto: © Festspiele-Breisach

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KALENDER ni Ju Ausstellungen

MUSEUM FÜR NEUE KUNST ‌ omeone else S ‌Die Fremdheit der Kinder Freiburg, bis 9.10. www.freiburg.de/museen

KERAMIKMUSEM ‌ ichel Cohen M ‌Naturgezeichnete Gefäße Staufen, bis 3.7. www.landesmuseum.de

Kalender

HILDA KULTURAGGREGAT ‌ OTEMperez T ‌Mix Freiburg, bis 4.6. www.kultur-aggregat.de

ROPI FOTO GALLERIA

DEPOT.K

FONDATION BEYELER

‌ ioniere der Photographie P ‌Vom Orient & fernen Osten St. Peter, bis 29.6. www.fotogalleria.ropi-online.de

‌ rit Schumacher & Elisa G Stützle-Sigsmund ‌Fotoschnitte und Keramikarbeiten Freiburg, bis 3.7. www.depot-k.com

‌ ondrian Evolution M Pionier der Moderne – von der naturalistischen Malerei zur Abstraktion Basel, 5.6. bis 9.10. www.fondationbeyeler.ch

KÖ21

HISTORISCHES MUSEUM BASEL

MUSEUM NATUR UND MENSCH ‌ andle with care H ‌Sensible Objekte der ethnologischen Sammlung Freiburg, bis 22.1.23 www.freiburg.de/museen

‌ athleen Kilchenmann K ‌Geerdete Leichtigkeit Endingen, bis 7.6. www.kö21.de

ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM COLOMBISCHLÖSSLE

MARKGRÄFLER MUSEUM

‌ abalukke H ‌Schätze einer vergessenen Zivilisation Freiburg, bis 31.7. www.freiburg.de/museen

‌ m Anfang war das Gold A Geldgeschichte der Region von den Kelten bis heute Müllheim, bis 21.8. www.markgraefler-museum.de

Schöner Trinken Silbergefäße geben Einblicke in barocke Trinksitten 10.6. bis 29.1.23 www.hmb.ch

GALERIE MEIER ‌ alerei 1900–1950 M ‌Sommerausstellung 2022 Freiburg, bis 30.11. www.galerie-meier-freiburg.de


KUNSTHALLE BASEL ‌ erenice Olmedo B ‌Hic et Nunc Basel, 10.6. bis 18.9. www.kunsthallebasel.ch

‌ langzeit K ‌Musikmaschinen von G. Kern Waldkirch, 19.6. bis 25.9. www.elztalmuseum.de

Welcome auch in den Museen Seit Mitte Mai Alle RVF-Linien, Museen & Schauinslandbahn, Freiburg www.rvf.de/welcomekarte

AUGUSTINERMUSEUM ‌ reiburg und Kolonialismus F ‌Gestern? Heute! Freiburg, 25.6.22 bis 11.6.23 www.freiburg.de/museen

‌ olour Rush! C ‌Eine Installation von Sabine Marcelis Weil am Rhein, bis 14.5.23 www.design-museum.de

KUNSTMUSEUM STUTTGART ‌ annah Zenger H ‌Frischezelle 28 Stuttgart, bis 9.10. www.kunstmuseum-stuttgart.de

KUNSTMUSEUM BASEL ‌ eute Nacht geträumt H ‌Ausstellung von Ruth Buchanan Basel, bis 14.8. www.kunstmuseumbasel.ch

CARTOONMUSEUM ‌ aleidoscope K ‌Gezeichnete Geschichten von Gabriella Giandelli Basel, 11.6. bis 30.10. www.cartoonmuseum.ch

GEORG SCHOLZ HAUS ‌ iguration & Malerei F ‌Werke von Anne Haring & Gudrun Emmert Waldkirch, bis 3.7. www.georg-scholz-haus.de

KUNSTHALLE BASEL ‌ oan Mudry Y ‌The Future Doesn‘t Need Us Basel, bis 7.8. www.kunsthallebasel.ch

Foto: © Axel Killian

DREILÄNDERMUSEUM VITRA DESIGN MUSEUM

Lust auf REGIO | 06.2022

‌ ierisch! T ‌Keine Kultur ohne Tiere Basel, bis 20.11. www.mkb.ch

ELZTALMUSEUM

‌ aul Hübner P ‌Leuchtende Farben & expressiven Ansichten Lörrach, 25.6. bis 4.9. www.dreilaendermuseum.eu

GALERIE IM TOR J‌ ubiläumsausstellung ‌Gespendete Werke verschiedener Künstler Emmendingen, 26.6. bis 31.7. www.kulturkreis-em.de

CENTRE CULTUREL FRANÇAIS ‌ as monde B ‌Fotografien von Marie Quéau Freiburg, 13.6. bis 3.9. www.ccf-fr.de

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KULTUR UND MOBILITÄT MIT EINEM TICKET Die Freiburger WelcomeKarte für die Besucher von Stadt und Region gibt es nun mit erweitertem Angebot: Das 3 -Tage-Kombi-Ticket für Bus und Bahn im RVF-Gebiet (Freiburg und die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen) bietet nun auch freien Eintritt in allen fünf Städtischen Museen . Zusätzlich gibt es bei Vorlage der WelcomeKarte zwei Euro Rabatt auf die öffentlichen Stadt- und Schauspielführungen der Anbieter Freiburg Kultour, Freiburgerleben und Living History. Einfacher und klimafreundlicher ist die Erkundung von Natur und Kultur der Regio kaum möglich - zumal auch die Schauinslandbahn genutzt werden kann. Anzeige

Kabarett/Comedy MITTWOCH, 1.6.2022 ‌ ui do on de Sell D ‌„Wechseljahre“ Kultur & Bürgerhaus, Denzlingen, 20 Uhr www.karoevents.de

SAMSTAG, 4.6.2022 ‌ ayle Tufts G ‌„Wieder da!“ Tollhaus Karlsruhe, 20 Uhr www.tollhaus.de

MITTWOCH, 22.6.2022 ‌ arbara Ruscher B ‌„Mutter ist die Bestie“ Bürgersaal, Rheinfelden, 20 Uhr www.rheinfelden.de

MERDINGER KUNSTFORUM

SAMSTAG, 25.6.2022

‌ irjam Walter M ‌Im Rahmen der Kulturtage Merdingen, 19.6. bis 17.7. www.merdinger-kunstforum.de

Eure Mütter „Bitte nicht am Lumpi saugen“ Stadthalle Schopfheim, 20 Uhr www.karoevents.de

Kalender

MUSEUM DER KULTUREN BASEL


KULTUR INTERVIEW

HEADLINE GERNE ZWEISPALTIG

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Dies war eine Leseprobe der Juni-Ausgabe 2022.

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1 CHILLI JULI/AUGUST 2014

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