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Platzhirsch Das Regionalmagazin Zell am See, im April 2021, Nr: April, 10x/Jahr, Seite: 19 Druckauflage: 29 000, Größe: 92,72%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13517734, SB: Ischgl
13 Fragen - 13 Antworten Diesmal mit Marcus Hinterberger. Sein „Ischgl-Blues“ und die Erregung über sein Schmählied machten den Studenten aus dem Glemmtal über Nacht berühmt. Sogar der bayerische Liedermacher Hans Söllner bekannte sich als Hinterberger-Fan.
1.
Was tust du, wenn du nicht gerade (Protest- oder Schmäh-)Songs schreibst? „Ich studiere Regie an der ATHANOR-Akademie in Passau, bereite meine Projekte fürs Studium vor, und zur Zeit gehe ich auch viele Skitouren.“
2.
Was stößt dir im Tourismusort, in dem DU lebst, sauer auf? „Mir fehlt der Bezug zur Vergangenheit und der Blick in die Zukunft. Was zählt ist der Gewinn. Welche Auswirkungen das einmal auf die nächsten Generationen hat, daran wird kein Gedanke verschwendet. Ich finde es generell traurig, dass zugesehen wird, wie unsere Region zu einer Spekulationsblase wird.“
3.
Welchen Vorteil ziehst du aus dem Bekanntheitsgrad, den dir der „Ischgl-Blues“ über Nacht bescherte? „Neben den vielen neugeknüpften Kontakten freut
es mich, dass sich so viele Menschen für meine Lieder interessieren und ich durch die gesteigerte Reichweite jetzt noch mehr Leute zum Lachen und gleichzeitig zum Nachdenken bringen kann.“
4.
Deine musikalischen Vorbilder? „Elvis, John Lennon, EAV, Georg Danzer, The Rolling Stones.“
5.
Die geilste Textzeile, die du je gehört hast? „,Mei Voda, der woa Bauer, oba i bin Hotelier…’ ;-)“ „,You may say I’m a dreamer, but I’m not the only one’ von John Lennon.“
6.
Wie weit darf Satire gehen und wo liegen die Grenzen (des guten Geschmacks)? „Ich denke es gibt fast keine Wunde, in die Satire ihren Finger nicht legen kann. Dass sie genau bei den Personen als Grenzüberschreitung angesehen wird, die sich davon betroffen fühlen, ist natürlich
Dem „Ischgl-Blues“ soll Ende des Monats der „Bürgermeister-Blues“ folgen. Man darf gespannt sein! Bis es soweit ist, frönt der Glemmtaler Marcus Hinterberger (übrigens Enkelsohn von Künstlerin Evi Fersterer) noch seinem liebsten Sport: Skitourengehen!
auch klar. Aber die Grundbotschaft der Satire ist für mich, dass sich alle nicht so ernst und wichtig nehmen sollten.“
7.
Worüber macht man in der Alpenrepublik besser keine Witze? „Über den Tourismus!“
8.
Was ist das Besondere am österreichischen Schmäh? „Was ihn einzigartig macht, ist meiner Meinung nach seine Lockerheit gegenüber dem Leben, das mit all seinen Höhen und Tiefen immer die Einstellung hat: ,Des geht si scho aus…’.“
9.
Was ist dein Rezept zum Glücklichsein? „Ich versuche immer offen für Neues zu sein, mich selbst nicht zu wichtig zu nehmen und in jeder Situation positiv zu bleiben.“
„Derzeit plane ich einen Kurzfilm, ein Theaterprojekt und schreibe ein paar neue Lieder. Der ,BürgermeisterBlues’ kommt höchstwahrscheinlich Ende April raus.“
11.
Was ist das Positiv(st)e, das du aus der Corona-Krise mitnimmst? „Die Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen kann und dass viele Leute erstmals beginnen, über sich selbst nachzudenken.“
12.
Was fehlt dir in der Krise besonders? „Zusammenhalt und Hausverstand - ich mein‘ nicht den von Billa!“
13.
Wie zufrieden bist du mit der türkis-grünen Regierung? „Die Nase vom Blümel finde ich ein wenig zu lang.“ ■
10.
Welche Projekte planst du aktuell?
Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 06542/70000). Pressespiegel Seite 13 von 40
Interview: Silke Burgsteiner Foto: Privat
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