Annual Report 2021 of Creative Industries Styria

Page 39

G

anz so leicht fällt es derzeit nicht, sich mit der Gegenwart zu versöhnen, in ihr zu arbeiten und zu leben, sie zu bewohnen und zu genießen. Beziehungsstatus: schwierig. Es herrscht ein viele und vieles überforderndes Übermaß an Abstand und Beschränkung, Vereinzel(l)ung und Handlungsfixierung auf das Jetzt. Das Morgen? Später bitte! Das routinierte Verschieben und Vertrösten wird zur Nährlosung für eine diffuse, aber am Ende überquellende Sehnsucht nach einer besseren Zukunft. Aber wie soll und kann die genau aussehen? Der diesjährige Designmonat Graz will Antworten liefern. Ab 8. Mai nähert man sich dem Generalthema „Better Future“ mit gewohnt unkonventionellen Zugängen. Der Gestaltungsraum öffnet sich damit zu einem bunten Universum – alles in coronatauglichen Formen und Formaten. Heißt: Ausstellungen werden – so möglich – im öffentlichen Raum stattfinden, das traditionelle Designmonat-Symposium zum Motto „Redesign the Future“ dagegen in einen virtuellen Rahmen übersiedeln. Geprägt wird dieses Update der Gegenwart unter anderem von einer Auseinandersetzung mit dem vor – und wohl Network & Service auch nach – Corona prägenden und ebenfalls globalen Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Und das auf Basis von Vorhandenem. Plastik beispielsweise. Oder Beton. So verhandelt die Ausstellung „Fantastic Plastic“ zwischen 8. Mai und 6. Juni (Herrengasse 26) unseren Umgang mit Konsum, Klimaschutz und Abfall. Am Beispiel von vielfältigen Designprodukten will die in Zusammenarbeit des Moscow Design Museum und der Creative Industries Styria entstandene Werkschau Bewusstsein für den (Recycling-) Wert des Rohstoffs Plastik schaffen. Um Wiederverwertung geht es auch in der Ausstellung „Materialkreisläufe“, die bis 4. Juli im Grazer Haus der Architektur (HDA) zu sehen ist. Auch hier geht es um das Ende eines Produktlebens als Rohstoff für Neues, es geht um Umnutzungen und Systemkreisläufe vor dem Wissen um die Endlichkeit von Material- und Energieressourcen. Auch hier dienen aktuelle Phänomene wie Klimawandel, Verstädterung und Rohstoffverknappung als Rahmen für nachhaltigere Zu-

gänge, die ihren ästhetischen Anspruch aber nicht aufgeben. Dass Design helfen kann, die Zukunft zu einem besseren Ort zu machen – also mehr zu sein als nur eine Behübschung, nämlich auch ökonomische und ökologische Relevanz zu entwickeln. Stuart Walker, der Keynote-Speaker beim (Online-)Symposium „Redesign the Future“ geht sogar noch einen Schritt weiter: Er nimmt Designer explizit in die Pflicht, gesellschaftliche Prozesse angstfrei mitzugestalten. Stuart ist Gastprofessor für nachhaltiges Design an der Kingston University in London und hat das „ImaginationLancaster Design Research Lab“ mitbegründet. Es gehe um „Design for the real world: offen, ehrlich und verantwortungsvoll“. Wie Anker in die Wirklichkeit geworfen werden können, darüber wird im Anschluss in Panels zu den Themen „Future of Design Education“, „Changing Urban Climate“ und „Designing for People“ diskutiert.

Press & media work

In großen Zusammenhängen gedac shop „Design for Revolution“ (2. Ju liche Kreislaufwirtschaft in Komb Geliefert werden hier Einblicke und lar-Design-Strategien. Konkret und kreatürlich wird da in the City“. Ein Heimspiel. Denn au für Produktdesign warten dort, w den Grazer Design-Shops (eine cov ausgesetzt). Die Palette reicht von boards über Sneaker bis zu Vasen, testens dort kann man sich mit der

Mehr Informationen: www.designmonat.at

Eine Ztg. für junge und j

Graz, im Mai 2021, Druckauflage: 100 Auftr.: 13521, Clip: 1

Designmonat 2021

Zeichen fur die Zukunft REDESIGN THE FUTURE: Der Designmonat Graz ruft zu einem Wiederentdecken der Zuversicht beim Denken und Ausgestalten der Zukunft auf. Mit überraschenden Zugängen.

Der D Jahr p pause unter durch

05

genen Gebrauch nach §42a UrhG. en zum Inhalt und zu NutzungsrechtenBebitte an den Verlag 0699/11110378). its online media work alongside print present – online and(Tel: offline: Creative Industries Styria displays its content, focuses and projects to a broad public on several channels, increasingly relying on in-house media work since 2021. Media visibility is increasingly based on a strong online presence and interactive networking online. Content sharing can highlight individual members of the network in a targeted manner. In 2021, this general trend towards more online presence continued. Naturally, Creative Industries Styria has reacted to this development and significantly expanded

activities. In addition to a strong, conSUREAL. SUSTAINABLE RESPONSIVE ART LAB designforum Steiermark der CIS stantly updated web presence, the focus and project-centric content is additionally reflected on social media and other online platforms. The greatest focus is, Nach der im Vorjahr coronabedingt Gerade in einer Krise sind notwendig gewordenen Absage offkreative Ansatze gefragt. of course, on leading projects such as net der Designmonat Graz heuer wiedas Thema des Designmonat der seine Pforten, wenn „Better auch einiges Future" punktgenau the Design Month Graz, Design Transfer, online abgehalten wird. Es gibt aber Wir sollen mit Kreativitat un Styrian Products, various exhibitions – nicht nur zahlreiche interessante OnZukunft unserer Stadt posit line-Programmpunkte, es wird auch ten. Die Eroffnung des Des for example at designforum Steiermark analog und live unter Einhaltung der Graz fallt in eine Phase des R gultigen Ra hmenbedi ngunoffentlichen Lebens und se – and the Styria-wide project Experience aktuell gen gezeigt, was moglich ist: Kleinere em n wichtiges Zeichen. Paralle Economy, which give Creative Industries Events und Ausstellungen im offentli- vor wenigen Wochen das Gra chen Raum bieten eine eindrucksvolle jahr angelaufen und auch da Styria strong media presence. Leistungsschau der heimischen Kreatige Programm des Kulturja Breath Earth Collective: Klima-Kultur-Pavillon im Rahmen des Kulturjahres 2020/21

Sommerkino auf der Murinsel von Juli bis August

39

tivwirtschaft. Und gerade diese eher klein strukturierte Kreativwirtschaft hat sich bisher in der durch die Pandemie ausgelosten Krise als erstaunlich resilient erwiesen. Neben der Hauptausstellung Fantastic Plastic (eine Kooperation mit dem Moscow Design Museum) im „SpitzHaus" in der Herrengasse, in der in ei ndrucksvoller Weise gezeigt wird, wie aus Plash kmall em n wertvoller Rohstoff far kreative Produkte werden kann, gibt es eine interessante Schau im designforum Steiermark sowie Prasentationen in zahlreichen Innenstadtgeschaften im Rahmen von „Design in der City", virtuelle und reale Rundgange mit den GrazGuides und, und, und. Der Designmonat bietet heuer mehr denn je die Moglichkeit, sich nach den betastenden Monaten der Lockdowns von schanen und interessanten Dingen inspirieren zu Lassen. Die Kreativwirtschaft spielt im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben der Stadt Graz eine groBe Rolle. In Graz sind 2.370 Kreativunternehmen tatig — das sind 15 % der Unternehmen der Stadt. Sie erwirtschaften mit 9.610 Beschaftigten einen Umsatz von 1,16 Milliarden Euro. Besonders erfreulich daran: Die Anzahl der Unternehmen ist zwischen 2010 und 2018 urn knapp 21% gestiegen. Natarlich ist die aktuelLe Situation auch far die Grazer Kreativwirtschaft eine Herausforderung. Aber gerade die Creative Economy hat durch ihr Knowhow und ihre Netzwerke die besten Voraussetzungen, diese Krise nicht nur zu aberstehen, sondern sogar gestarkt daraus hervorzugehen.

coronabedingt bis Septembe gert wurde) greift unter de „Wie wir leben wollen" wichti stellungen auf. Gerade die Corona-Krise zahlreichen — gesundheitlich alen und wirtschaftlichen — scheinungen zeigt, dass im L uns allen nur eines wirklich fix lich dass sich alles permane dert. Womit sich der thematis schlieSt: Denn Veranderung Anpassung und das gelingt Kreativitat. Vor allem wenn m tivitat so definiert, wie es die schon bei der Grandung diese netzwerks gemacht hat, nam Kreativitat das Treibmittel menschengerechte und na Stadtentwicklung ist. Apropos Netzwerke: Im 2011 — also genau vor 10 Jah Graz als City of Design in das Netzwerk der kreativen Stad nommen worden. In dieser sich Graz einen hervorragende nerhalb des Netzwerks erarb die Stadt gut sichtbar in der onalen Designszene veranker das Verdienst vieler kreativ der unterschiedlichsten Spart


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.