der Spatz Nr. 1 / 2021

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HAUSHALT Anzeige

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Ökologisch waschen und putzen

Das bisschen Haushalt Das bisschen Haushalt hat aufgrund der ewigen Wiederkehr der Arbeiten ziemliches Frustpotential. Die Treppe ist gerade gewischt, schwupps kommt eines der Kinder mit Matschstiefeln und muss uns ganz dringend etwas sagen – natürlich ohne vorher die Schuhe auszuziehen. Oder all die anderen Arbeiten wie der Abwasch und die Berge an Schmutzwäsche – täglich grüßt das Murmeltier. // Elisabeth Schütze Die teils schwere Hausarbeit der Frauen hat die Männer nicht unberührt gelassen. Sie sehen sich zwar auch heute noch nicht unbedingt als tätige Mithelfer, aber ihr Erfindungsgeist hat viele Erleichterungen gebracht. So hat der Theologe Jakob Christian Schäffer aus Regensburg die erste Waschmaschine konstruiert und Daniel Hess aus Iowa USA den ersten Staubsauger. Die Spülmaschine hingegen ließ sich 1886 die Amerikanerin Josephine Cochrane einfallen. Heinrich Gottfried Bertsch wiederum haben wir das erste vollsynthetische Waschmittel zu verdanken und damit nicht nur eine Erleichterung beim Waschen, sondern auch ein Umweltproblem. Seit mehr als 100 Jahren wird nun mit immer neuen „Erfindungen“ der Chemie weißer noch als weiß gewaschen. Aber muss das sein?

Waschen Wer will schon unsichtbare Flecken „wegpodden“ oder sich irgendeine Frühlingsfrische unters Hemd jubeln lassen? Es ist noch gar nicht lange her, dass unsere Wäsche außer Kernseife und Fluss- oder Brunnenwasser nichts weiter gesehen hat. Das war gut für die Umwelt, aber nicht für den Rücken der Frauen. Klar, das wollen wir nicht wiederhaben. Aber unsere modernen Waschmaschinen benötigen keine unaussprechlichen Zutaten in Waschmitteln oder plastikummantelte Pods um nicht nur sauber „sondern rein“ zu waschen. Moderne Waschmaschinen

verfügen über viele auf alle Fasern und Verschmutzungsgrade abgestimmte Programme. Unter anderem Kalt- oder 20-GradWäsche. Dabei geht es nicht um eine besonders schonende Wäsche für Gewebe, die es nicht wärmer vertragen, sondern darum, dass durch eine längere Laufzeit auch zum Beispiel Arbeitskleidung wieder sauber wird. Das hilft, trotz langem Waschgang, Strom sparen. Wer dann aber meint, größere Mengen an Waschmittel verwenden zu müssen, geht den falschen Weg. Jährlich landen laut NABU in Deutschland mehr als 600.000 Tonnen Waschmittel und mehr als 250.000 Tonnen Weichspüler im Abwasser. Jahr für Jahr steigt die Menge weiter an und nicht alle Inhaltsstoffe bauen sich in der Kläranlage ab. Das gilt auch für Pods, deren Hüllen sich zwar auflösen, aber nicht gänzlich rückstandsfrei. Das zeigte eine Untersuchung des zdf-Magazins WISO. Das beauftragte Labor stellte fest, dass wohl ein großer Teil der Rückstände im Abwasser und damit in den Kläranlagen landet. Pods sind darüber hinaus teuer und nicht so effizient wie normales Waschpulver. Auch machen sie eine geringere Dosierung bei leicht verschmutzter Wäsche durch die vorgegebene Waschmittelmenge unmöglich. Die beste Wahl ist daher nach wie vor das Waschpulver. Es weist eine hohe Waschleistung auf, ist preiswerter und als Bio-Waschmittel auch noch umweltfreundlicher, da ohne Phosphate, Mikroplastik oder gentechnisch veränderte Enzyme und unnötige Duftstoffe. Die meisten Biowaschmittel haben eine Karton- oder Papierverpackung und bieten damit ein weiteres Plus für die Umwelt. Eine über Jahre einmalige Investition ist ein Waschball, mit dem man ohne Waschmittel waschen kann. Das Geheimnis der Waschkugeln ohne Einsatz von Waschmittel ist EM-Keramik, die den pH-Wert des Wassers und damit die Oberflächenspannung des Wassers verändern soll. Dann können sich Schmutzpartikel aus der Wäsche lösen. Mehr unter www.em-kaufhaus.de oder www.waschbaer.de. Andere Waschkugeln sollen nur durch mechanische Reibung wirken. Sie sind so gestaltet, dass sie laut Herstellerangaben effizient und wäscheschonend arbeiten. Zum Preis von 17 - 30 Euro und einer Anwendungszeit von drei Jahren einen Versuch wert.

Moderne Waschmaschinen bieten mit einer großen Programmauswahl viele Möglichkeiten umweltschonend zu waschen. Foto: stock-adobe.com – auremar

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