Neues aus der Medizin
Dr. Schlüter-Brust plant anhand der Daten der Computertomografie den individuellen Gelenkersatz, der exakt auf die Anatomie des Patienten passt . Foto: © Fünf6 GmbH
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Hightech für Hüfte, Schulter oder Knie Digitalisierung bietet heute ungeahnte Möglichkeiten in der Orthopädie Bei künstlichen Gelenken für Hüfte, Schulter oder Knie setzt das St. Franziskus-Hospital auf digital geplanten Gelenkersatz. Der große Vorteil: Die neue Schulter oder das neue Knie wird vor der Operation individuell auf den Patienten abgestimmt. Das Implantat passt perfekt, der Eingriff verläuft so minimalinvasiv wie möglich. Zum Einsatz kommen 3D-Druck und die Holomit Dr. lens-Brille. Über die neuen digitalen Verfahren beim Gelenkersatz spricht Vitamin Klaus Schlüter-Brust, Leiter des Endoprothetik-Zentrums am St. Franziskus-Hospital. Warum setzen Sie auf digitale Planung? Dr. Schlüter-Brust: Die digitale Planung ermöglicht uns, die Beschaffenheit eines Gelenks exakt zu erfassen. Bei der Diagnostik, ob der Patient z. B. eine neue Schulter benötigt, hilft uns das sehr. Wir können uns auf die Anatomie des Patienten genau einstellen. Eine Prothese kann so gewählt werden, dass sie perfekt passt, möglichst lange hält und komplikationslos implantiert werden kann.
und der digitalen Volumentomografie (DVT) bereiten wir zunächst ein digitales Modell des individuellen Gelenks vor. Das geschädigte Gelenk können wir dann im 3D-Printer ausdrucken, so dass der Patient es sogar selbst in die Hand nehmen kann. Schließlich passen wir anhand des originalgetreuen Abbilds die Prothese exakt an. Die eigentliche OP verläuft dann optimal vorbereitet, präzise und schonend.
Wie exakt gehen Sie bei der 3D-Druck-Planung vor? Dr. Schlüter-Brust: Am Anfang wird der Patient genauestens vermessen. Aus den Daten der Computertomografie (CT)
Dr. Schlüter-Brust: Nein, wir erstellen eine 3D-Kopie des
Aus dem 3D-Drucker kommt die neue Hüfte also nicht? geschädigten Gelenks. Die Kopie dient, wie beschrieben, der verbesserten Diagnostik und Anpassung der Prothese. Ein Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 2.2020