eco.nova SPEZIAL Wohnen & Lifestlye 2021

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BAUEN IST EMOTION Wohnen ist ein Grundbedürfnis, Leben eine Frage des Stils. INTERVIEW: MARINA BERNARDI

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ie ZIMA Gruppe feiert heuer ihr 50-jähriges Bestehen, seit 30 Jahren ist das Unternehmen auch in Tirol tätig. So ist 2021 quasi ein Doppel-Jubiläumsjahr, das der ZIMA heuer die Ehrung des Landes zum „Tiroler Traditionsbetrieb“ einbrachte, mit dem runde Betriebsjubiläen beurkundet werden. „Schade, dass wir das aufgrund der aktuellen Situation nicht richtig feiern können“, bedauert Alexander Wolf, Geschäftsführer der ZIMA Tirol mit Sitz in Innsbruck. Wir haben mit ihm indes übers Bauen und Wohnen gesprochen.

ECO.NOVA: Die ZIMA feiert heuer gleich ein doppeltes Jubiläum. Was waren die größten Meilensteine in der Unternehmensgeschichte? ALEXENDER WOLF: Die ZIMA hat sich vor 30 Jahren in Tirol über Imst und Telfs Richtung Innsbruck vorangearbeitet. Möchte man Projektmeilensteine definieren, so war sicher die Entwicklung des Tivoli-Areals, das wir gemeinsam mit der Neuen Heimat Tirol entwickelt und umgesetzt haben, ein großer Durchbruch. Wir haben einen Gutteil der Wohnungen und insbesondere die gewerblichen Flächen samt Hotel und Büros realisiert. Ich denke, wir konnten damit einen wertvollen Beitrag zur Infrastruktur und Lebensqualität in Innsbruck leisten. Auch das Projekt „Leben am Sonnenhang“ war ein großer Wurf – das Wohnbauprojekt im Westen von Innsbruck entstand unter aufwendigsten Bedingungen und wurde ein echter Hingucker. Anfang der 2000er-Jahre konnten wir außerdem aus einem Paket der BUWOG über 800 Wohnungen erwerben und diese zwischenzeitlich gut verwerten. Für die Firmengruppe waren mit Sicherheit die Expansion nach München, Wien und die Schweiz bedeutende Meilensteine der letzten zehn Jahre. Letztlich sind es zahlreiche einzelne Bausteine und insbesondere die Mitarbeiter, die den Erfolg des Unternehmens ausmachen und die viel Spaß und Freude bereitet haben. Auch der Umzug in unser derzeitiges Büro mitten in der Stadt im Jahr 2013 gehört zweifelsfrei dazu, mit dem wir für unsere Mitarbeiter ein angenehmes Arbeitsumfeld schaffen konnten.

Ein Thema der Stunde ist neben dem Klimaschutz oder damit einhergehend die Nachhaltigkeit. Der Begriff wird teilweise schon inflationär verwendet.

Können Sie damit etwas anfangen? Ja, in mehrerlei Hinsicht. Die Realisierung von Wohnbau hat generell einen nachhaltigen Aspekt, weil man im besten Fall für Generationen baut. Wohnbau ist nie kurzfristig, sondern hat immer langfristige Auswirkungen – auf die Bewohner, den Raum und die Umwelt. Wir machen uns deshalb stets Gedanken, wie wir das Thema Bauen weiterentwickeln können. Dafür braucht es Mut für Innovationen und die Bereitschaft für Veränderung. Das hat die ZIMA zweifellos. Wir bedienen uns seit langem intelligenter Bebauungskonzepte, um Grund und Boden zu schonen und die bestehenden Flächen nachhaltig zu nutzen. Ein revolutionärer Schritt war für uns jener in Richtung modulares Bauen. Mit „purelivin“ fördert die ZIMA gemeinsam mit Kaufmann Bausysteme als Produzent klimapositives Bauen. Mit dem modularen Holzmassivbau-Konzept werden seriell vorgefertigte, komplette Raummodule nach dem Plug-&-Play-Prinzip zu multifunktionalen Wohneinheiten kombiniert. Die Arbeit passiert quasi fast vollständig in der Fabrikshalle und nicht mehr vor Ort auf der Baustelle. Das ist auch für die Arbeiter eine Erleichterung, weil sie nicht mehr Wind und Wetter ausgesetzt sind. Das ermöglicht kurze Bauzeiten, reduziert die CO2-Belastung am Bau und schafft Wohngebäude, die zu beinahe 100 Prozent recyclebar sind. Ein klein wenig erinnert das System an Legobausteine für Erwachsene. Nach diesem Prinzip konnten wir mit unserem Partner Kaufmann Bausysteme aus Reuthe bereits Projekte im Bereich Hotel, Student Living, Sozialzentren, Schulen, Büro und Wohnbau mit rund 7.000 Modulen umsetzen – auch über die österreichischen Grenzen hinweg. Derzeit befinden sich weitere reine purelivin-Projekte mit über 350 Wohnungen und über 900 Modulen in Planung und Umsetzung.

ZIMA UNTERNEHMENSGRUPPE 1971 gründeten Horst Zimmermann und DI Franz Markowski (†) die ZIMA Unternehmensgruppe in Vorarlberg, die sich schnell als lokaler Wohnbauträger etablierte. Heute arbeiten rund 180 Mitarbeiter in vier Ländern in sechs Niederlassungsbüros an innovativen und wertbeständigen Immobilienprojekten. Dabei wurden in den vergangenen Jahren mehr als 8.000 Wohnungen und Raum für 6.500 Arbeitsplätze verwirklicht sowie etliche neue Projekte in die Wege geleitet. Aktuell befinden sich über 4.300 Wohneinheiten mit einem Gesamtprojektvolumen von rund 1,8 Milliarden Euro in der Pipeline. Die ZIMA Unternehmensgruppe zählt zu den größten privaten Immobilienentwicklern im deutschsprachigen Alpenraum. Der Stammsitz ist in Dornbirn. Weitere Niederlassungen befinden sich in Innsbruck, Bozen, München, St. Gallen und Wien. Die Jahresgesamtleistung betrug im Jahr 2020 über 253 Millionen Euro.


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