Ausgabe 6/2021 · 9. Jahrgang · www.kuecheundarchitektur.de
Das Magazin für professionelles Einrichten
Branchenspiegel 2022 „Who is who“
Bosch und Leicht – zwei Marken mit Profil · Wie zwei süddeutsche Unternehmen die Küche von heute prägen Die postpandemischen Züge der Weltwirtschaft · Zuversicht trotz vieler Fragezeichen Küchenfachhandel bleibt gefragt · Verbraucher vertrauen auf die Kompetenz von Spezialisten
WILLKOMMEN BEI DEN PROFIS
KOPF & HERZ. EIN GLÜCKSFALL, WENN BEIDE JA! SAGEN.
Henner Riesenbeck, Geschäftsführer von Riesenbeck Der Küchenkotten aus Westbevern
Für Henner Riesenbeck, seit 21 Jahren Geschäftsführer von Riesenbeck - Der Küchenkotten aus Westbevern, sind Küchen nicht einfach nur eine Ansammlung von Schränken und Elektrogeräten, sondern Räume zum Leben. Es geht um die perfekte Kombination aus Funktionalität und Wohlfühlatmosphäre. Beides miteinander zu vereinen ist die hohe Kunst der Küchenplanung, die Henner Riesenbeck und sein Team perfekt beherrschen. „Beste Konditionen und Leistungen, aber auch menschliche Werte und echte Sympathie - das waren für mich die Gründe, Gesellschafter beim Verband der Küchenring zu werden. Bei denen finde ich beides.“ Das lassen wir jetzt einfach mal so stehen und sagen einfach nur „Danke, lieber Henner Riesenbeck!“ Wenn Sie mehr über den Verband und unsere Leistungsstärke erfahren möchten, wenden Sie sich an unseren Geschäftsführer Herrn Jürgen Feldmann unter der Telefonnummer +49 22 26 – 90 40.
www.kuechenring.de www.kuechenkotten.de
EDITORIAL
Auch Weihnachten lebt von der Vielfalt „Vielfalt, nicht Uniformität, ist Stärke.“ (Willy Brandt)
S
eit dem Nikolaustag nimmt die Flut der Wunschzettel täglich zu. Santa Claus und seine Auftragserfassungs-Elfen haben alle Hände voll zu tun. Eigentlich wie jedes Jahr um diese Zeit, und doch ist alles anders. Die gängigen Wünsche zu erfüllen, das machten er und seine Crew mit links. Sonderwünsche allerdings … sein Beschaffungs management weiß nicht, wo ihm der Kopf steht. Lieferengpässe beim Weihnachtsmann? Unvorstellbar! Seine Klientel erwartet prompte Lieferung, just-in-time, absolut vollständig und reklamationsfrei. Einmal enttäuscht und das Vertrauen in den Weihnachtsmann und die Macht der Wünsche sind unwiederbringlich passé. Der Materialeingang jedoch erfolgt in diesem Jahr seit Wochen, wenn überhaupt, dann verzögert. Einige Elfen in der Fertigung sind bereits in Kurzarbeit geschickt und das in der Hochsaison. Da ist guter Rat teuer. „Bestechung der Lieferanten oder Recycling?“, verzweifelt rauft er seinen Bart. An der Liquidität würde es nicht scheitern. Bei der NordpolBank liegt für Notfälle genug Kapital auf Eis. Muss er sich wirklich auf das Niveau seiner Vorlieferanten herablassen, um die, die immer noch an ihn glauben, nicht zu enttäuschen? Und das gerade in diesen schwierigen Zeiten. Schließlich liegt es an der weltweit herrschenden Pandemie, dass die eigenen vier Wände für die Menschen nicht nur als Homeoffice so
wichtig geworden sind: Vielmehr wachsen Familien zusammen, man beschäftigt sich mit einander bei Gesellschaftsspielen, beim Basteln oder beim Kochen und Genießen. Das Zuhause als Ort der Geborgenheit hat gewonnen. „Schade“, sinniert er, „schade, dass erst so eine Katastrophe zeigt, wie sehr alle auf einander angewiesen sind und was Zusammenhalt bedeuten kann.“ Von Zusammenhalt zwischen ihm und den Vorlieferanten kann jedoch nicht die Rede sein. Die profitieren eher noch von der Notsituation des Weihnachtsmanns. „Ich werde wohl in den sauren Apfel beißen müssen und auf die Preisforderungen eingehen“, seufzt er frustriert. „Aber“, murmelt er in seinen Bart, „es wird eine andere Zeit kommen und dann werden wir sehen … Oligopole hin oder her …! Nichts währt ewig, aber ich! Denn“, träumt er, „irgendwann gibt es nachhaltigere Materialien, angeboten von weiteren regionalen und globalen Herstellern. Damit erhöht sich die Vielfalt und auch die Abhängigkeit relativiert sich. Heute mache ich das Kapital noch mal flüssig und verbuche das Ganze als Investition in meine Zukunft.“ Abendrot am Winterhimmel? Das sind nicht die Engel, die in der himmlischen Backstube Plätzchen backen. Dieses Mal rührt die Glut aus dem Kamin des Weihnachtsmanns, der bündelweise Geldscheine auftaut, behutsam und darauf bedacht, sie nicht zu verbrennen.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben ein Frohes Fest und einen guten Start in ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2022. Ihr Redaktionsteam Yvonne Davy, Sabine Metz-Lieb und Angela Weber
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Foto: Rotpunkt Küchen
FURNIERTE RILLENFRONT. Holzfronten in Kombination mit innenarchitektonisch ansprechenden Unidekoren verleihen fließenden Übergängen von der Küche hin zum Wohnbereich eine ganz eigene Anmutung. Ein besonderes Highlight der diesjährigen Rotpunkt Hausmesse bildete das Modell „Memory RI“, das durch seine schmalen, vertikalen Lamellen besticht. Die wohnliche Holz-Lamellen Front eignet sich insbesondere für raumübergreifende Pla nungen und ist neben der Farbgebung „Forest Oak“ auch in „Black“ erhältlich. www.rotpunktkuechen.de
1 Auch Weihnachten lebt von der Vielfalt 33 Mission Leibspeise Editorial
4 Die postpandemischen Züge der Weltwirtschaft Zuversicht trotz vieler Fragezeichen
10 Deutsche Küchenmöbelindustrie wächst zweistellig Impulse kommen aus dem Exportgeschäft
12 Mattlack trifft Holzdesign Edel und wohnlich zugleich – Beckermann Küchen
13 Küchenmöbelindustrie – Der Blick in die Glaskugel ist milchig 14 15 15 17 18 18 20 20
Nobilia Bauformat/Burger Rotpunkt Häcker Küchen Ballerina-Küchen Artego Leicht Küchen Pronorm
22 Spiel der Kontraste Eleganz in der Küche mit Smeg
23 Hausgeräteindustrie zwischen Nachfrageboom und Lieferengpässen 24 25 26 27 28 29 30 31 2 | küche + architektur
V-Zug Miele Whirlpool Smeg Samsung Beko/Grundig BSH Küppersbusch/Teka
Mit Oranier leckeren Geheimnissen auf die Spur
34 Bosch und Leicht – zwei Marken mit Profil Wie zwei süddeutsche Unternehmen die Küche von heute prägen
41 Komfortable XXL-Frische … … versprechen die Bosch French Door Kühlschränke der neuesten Generation
42 Maßarbeit aus einem Guss Hochwertige PureSteel-Arbeitsplatten von Franke
43 Spülenindustrie – Hochwertige Produkte bleiben gefragt 44 44 45 46 47 48
Franke Blanco Schock Systemceram Villeroy & Boch Naber
49 So vielfältig wie das Leben … … wirkt die Spülenserie Subway Style von Villeroy & Boch
50 Trinkgenuss und Schwarz matt Blanco Wassersysteme
51 Gedruckt und digital Neue Katalog-Sets von Naber
52 Es werde Licht AvanTech YOU Illumination von Hettich
Impressum VERLAG: Fachschriften-Verlag GmbH & Co. KG Höhenstraße 17 · 70736 Fellbach Tel. 0711/5206-1 · Fax 0711/5206-300 www.fachschriften-verlag.de VERLAGSLEITUNG: Tilmann Münch Christian Schikora REDAKTIONSBÜRO: küche+architektur Weißheimerstraße 7 · 67549 Worms
Inhalt 6/2021
HERAUSGEBERIN UND CHEFREDAKTEURIN: Yvonne Davy Tel. 06241/979708-10 Fax 06241/979708-17 davy@fachschriften.de SOCIAL MEDIA UND ANZEIGENVERKAUF: Angela Weber Tel. 06241/979708-12 weber@fachschriften.de LAYOUT: Simone Steinbrech post@steinbrech-design.de DRUCK: ColorDruck Solutions GmbH Gutenbergstraße 4 · 69181 Leimen
53 Beschlagindustrie wächst mit der Branche 54 55 56 58
Hettich Salice Blum Kesseböhmer
60 Update eines Klassikers „Dispensa“ – der Apothekerschrank von Kesseböhmer
61 Flexibel für den Alltag … … die Regalsysteme von Schüco Alu Competence
62 Küchenfachhandel bleibt gefragt 63 64 65 68
Der Kreis EMV MHK Garant Gruppe
65 „Wir müssen sagen, was wir denken, müssen tun, was wir sagen, und müssen sein, was wir tun.“ (Alfred Herrhausen) Im Gespräch mit Werner Heilos, Vorstandsvorsitzender der MHK Group
68 Die Garant Gruppe – Service-Partner mittelständischer Einrichtungsspezialisten Im Gespräch mit Jens Hölper (l.), Geschäftsführer der Verbundgruppe, und Jörg Böhler (r.), Geschäftsleitung Küchen Areal
79
Die guten Adressen der Branche Visitenkarten
WHO IS WHO – FIRMENEINTRÄGE 19, 21 üchenmöbel, K Outdoorküchen
32 Einbaugeräte
46, 47, 48 Spülen und Armaturen
57, 59 Beschläge, Möbelinnenausstattung
64, 66, 67 Organisationen
PREISLISTE FÜR ANZEIGEN: zur Zeit Nr. 9, gültig seit 1. 1. 2021 PREIS EINZELHEFT: 10,00 Euro (inkl. Versand und MwSt.) PREIS JAHRESABO: (6 Ausgaben inklusive ePaper) Inland: 53,00 Euro; Ausland: 62,00 Euro (Preise inkl. Versand und MwSt.) ABONNEMENT-SERVICE: Fachschriften-Verlag GmbH & Co. KG Abo-Service Höhenstraße 17 · 70736 Fellbach Tel. 0711/5206-306 Fax 0711/5206-307 abo@fachschriften.de BANKKONTEN: HypoVereinsbank IBAN: DE72 670 201 900 025 059 506 BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG Ust.-Id.Nr.: DE 147321116 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Artikel oder Zuschriften mit Namen des Verfassers stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Der FachschriftenVerlag ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, und im Deutschen Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV), Stuttgart. Im Fachschriften-Verlag erscheinen außerdem: Althaus modernisieren, bauen!, Bauen & Renovieren, HausbauHelden, Schwimmbad+Sauna und weitere Sonderhefte für Bauherren und Modernisierer FOTONACHWEISE: Seite 1: ©by-studio / stock.adobe.com Seite 4: ©Hurca! / stock.adobe.com
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DATEN + FAKTEN
Die postpandemischen Züge der Weltwirtschaft Zuversicht trotz vieler Fragezeichen
Engpässe und zunehmender Preisdruck, die sonst wesentlich später zum Tragen kommen, sind allerdings dieses Mal schon fast von Anfang an dabei. Im Jahr 2022 ist auch das Covid-19-Virus noch auf der Liste potenzieller Faktoren, die zu einem deutlich schlechteren konjunkturellen Verlauf der weltwirtschaftlichen Entwicklung führen können. Dennoch erwartet der Sachverständigenrat ein globales BIP-Wachstum von zwischen 4,6 und 4,8 Prozent im Jahr 2022. Der globale Warenhandel dürfte im kommenden Jahr ein Wachstum von 4,7 % verbuchen. Trotz stark steigender Corona-Infektionszahlen und massiver Lieferketten probleme blickt auch DZ BANK Research zuversichtlich auf das kommende Jahr. Die Analysten erwarten ab dem zweiten Quartal 2022 eine kräftige durch Nachholeffekte getriebene wirtschaftliche Erholung. Eine zunehmende Impfquote ermöglicht eine Normalisierung des Alltags- und Wirtschaftslebens. In Deutschland legt das BIP um 4,8 Prozent zu.
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DATEN + FAKTEN
L
aut IWF leidet die Weltwirtschaft weiterhin durch zahlreiche Einschränkungen, so etwa durch die verbreiteten Engpässe bei Rohstoffen, Vorprodukten und in der Logistik. Die Störungen sind laut IWF zusammen mit den steigenden Rohstoffpreisen und den angesammelten Ersparnissen der Verbraucher ein Grund für die steigenden Verbraucherpreise. Diese weltweite Inflation wird laut IWF Mitte des Jahres 2022 in vielen Ländern wieder auf das Vorkrisenniveau zurückfallen. Derzeit ist der private Konsum die Triebfeder der wirtschaftlichen Erholung. Auf der anderen Seite leidet das verarbeitende Gewerbe angesichts der nach dem Corona-Krisenjahr 2020 weltweit anziehenden Konjunktur unter einer historisch einmaligen Knappheit an Vorleistungsgütern. Das bremst die Industriekonjunktur aus. Die Nachfrage nach deutschen Produkten auf den Weltmärkten bleibt aber nach wie vor hoch, prognostizieren die Spezialisten der Hessischen Landesbank, Helaba. Wenn sich die Lieferengpässe schrittweise auflösen, ist in 2022 mit deutlichen Aufholeffekten zu rechnen. Für 2022 gehen die Wirtschaftspezialisten von einem Wachstum von 4,1 % aus. In der Eurozone werden die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt 2022 mit 2,4 % ähnlich stark zulegen wie im Vorjahr, für Deutschland mit 2,7 % etwas stärker. In den USA wird die Teuerung mit 4 % immer noch deutlich höher als normal liegen. In der globalen Handelspolitik hat der Machtwechsel in Washington zwar für einen zivilisierteren Ton gesorgt, die Strafzölle Präsident Trumps sind aber fast alle noch in Kraft. GÜNSTIGE WACHSTUMSBEDINGUNGEN IM EURORAUM Für das Jahr 2022 erwartet der Sachverständigenrat günstige Wachstumsbedingungen im Euro-Raum. So dürften im Jahr 2022 weitere Öffnungsschritte möglich werden und sich das Konsum- und Reiseverhalten der Bevölkerung weiter normalisieren. Davon profitie-
len in Frankreich und Italien hin, die potenziell für Verunsicherung sorgen können. Dies gilt auch für die Debatte um das Verhältnis der EU zu Polen und die schwelende Nordirland-Problematik, die doch noch einen größeren Handelsstreit mit Großbritannien heraufbeschwören könnte. Neuerliche Auseinandersetzungen über die künftige fiskalpolitische Ordnung in der EU sind ebenfalls ein durchaus plausibles Szenario.
ren würden dann vor allem Länder, die stark vom Dienstleistungs- und insbesondere dem Tourismusbereich abhängen, wie etwa Spanien, Griechenland und Portugal. Darüber hinaus könnte durch den Abbau pandemiebedingter ungeplanter Ersparnisse der privaten Haushalte zusätzliche Nachfrage entstehen. So betrug beispielsweise in Deutschland nach jetzigem Stand die ungeplante Ersparnis seit Beginn der Pandemie bis zum 2. Quartal 2021 etwa 186 Mrd. Euro. Da der Rückgang des Konsums vor allem auf geringere Ausgaben für Dienstleistungen zurückzuführen ist, dürfte allerdings nur ein Teil dieser Summe im Rahmen von Nachholeffekten verausgabt werden. Nicht zuletzt dürften die Europäischen Aufbau- und Resilienzpläne im Jahr 2022 zunehmend realisiert werden und für höhere Investitionsausgaben sorgen sowie positive fiskalische Impulse aus den USA zum Tragen kommen. Nach dem starken Einbruch des BIP im Euro-Raum von –6,4 % im Jahr 2020 geht der Sachverständigenrat für 2021 von einem Wachstum von 5,2 % aus. Was das Jahr 2022 anbelangt, erwarten die Spezilaisten der Helaba ein Wachstum von fast 4 % und damit unter dem des Vorjahres liegend. Dabei weisen sie auch auf die Wah-
STEIGENDE VERBRAUCHER PREISE Für die Verbraucherpreise, gemessen am HVPI, prognostiziert der Sachverständigenrat im EuroRaum eine Inflationsrate von 2,1 Prozent. Nach Wegfall der Basisund Sondereffekte im Jahr 2021 rechnen die Wirtschaftsweisen für das Jahr 2022 damit, dass neben den angebotsseitigen Produktionshemmnissen Energiepreissteigerungen sowie die allgemein starke gesamtwirtschaftliche Nachfrage preistreibend wirken dürften. AUF DEM WEG ZUM KLIMANEUTRALEN EUROPA Während die Pandemiebekämpfung hoffentlich bald in eine Schlussphase tritt, wird Nachhaltigkeit in der EU 2022 ein wichtiges Thema bleiben. Durch den Ende 2019 beschlossenen „Green Deal“ will die EU bis 2050 klimaneutral werden. Zentrales Instrument für den Übergang zu nachhaltigem Wirtschaften ist die EU-Taxonomie-Verordnung, die alle drei Dimensionen von Nachhaltigkeit berücksichtigen soll: Den Umweltaspekt, soziale Kriterien und gute Unternehmensführung. DEUTSCHLAND – OPTIMISTISCH INS NÄCHSTE JAHR In seiner Prognose für Deutschland geht der Sachverständigenrat davon aus, dass die vielfältigen angebotsseitigen Engpässe im Jahr 2022 in vielen Bereichen nach und nach reduziert werden. Die Wirtschaftsweisen unterstellen, dass das Pandemiegeschehen durch gezielte und regionale Maßnahmen
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DATEN + FAKTEN
PROGNOSETABELLE BIP UND INFLATION
Energiepreise zu einem Anstieg der Inflationsrate geführt. Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Inflationsrate bereits zum Jahreswechsel 2021/22 wieder ein deutlich niedrigeres Niveau erreicht, da dann Sonderfaktoren, wie der Basiseffekt der befristeten Senkung der Umsatzsteuersätze, im zweiten Halbjahr 2020 wegfallen. Der Sachverständigenrat erwartet in Deutschland eine Inflationsrate von 2,6 % für das Jahr 2022. Länger anhaltende angebotsseitige Engpässe, höhere Lohnabschlüsse und steigende Energiepreise bergen, so die Wirtschaftsweisen, jedoch das Risiko, dass eigentlich temporäre Preistreiber zu persistent höheren Inflationsraten führen könnten.
ohne erneute weitreichende Beschränkungen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens kontrollierbar sein dürfte. Das Pandemiegeschehen dürfte im Frühjahr 2022 wieder soweit zurückgegangen sein, dass es – getragen von sich weiter verbessernden Arbeitsmarktbedingungen und sinkender Unsicherheit – zu einer Stärkung der privaten Konsumnachfrage kommen sollte. Während die erhöhte Inflation in diesem Jahr die reale Kaufkraft der Haushalte belastet, dürften die nachlassende Preisdynamik und das steigende verfügbare Einkommen im nächsten Jahr unterstützend wirken. Zudem dürfte von der pandemiebedingten ungeplanten Ersparnis im restlichen Jahresverlauf ein begrenzter Wachstumsimpuls ausgehen. Im Jahr 2022 dürfte die Wirtschaftsleistung unterstützt von der aufgestauten Industrieproduktion, einem teilweisen Abbau der ungeplanten privaten Ersparnis sowie infolge eines kräftigen statistischen Überhangs um 4,6 % ansteigen. Für 2022 rechnen die DekaÖkonomen mit einem BIP-Wachstum von 3,7 Prozent in Deutschland. Die Strategen der Deutschen Bank prognostizieren ein Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent. Und mit einer vom Sachverstädigenrat prognostizierten Jahresverlaufsrate von rund 4,7 % würde
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das Wachstum deutlich über der erwarteten Potenzialwachstumsrate liegen. Dementsprechend dürfte sich die Produktionslücke zum Ende des 2. Quartals 2022 schließen und zum Jahresende 2022 positiv sein. Am Arbeitsmarkt stieg die Erwerbstätigkeit im ersten Halbjahr 2021 nach einem Rückgang im Jahr 2020 wieder an, was vor allem auf eine Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zurückzuführen ist. Die im Jahr 2020 stark zurückgegangene geringfügige Beschäftigung stieg ebenso wieder an, während die Zahl der Selbständigen weiter rückläufig war. Die starke Zunahme der Anzahl der offenen Stellen in diesem Jahr deutet an, dass sich die Arbeitskräftenachfrage in 2022 normalisiert. VERBRAUCHERPREISE BLEIBEN HOCH Die Verbraucherpreise sind bis dato deutlich gestiegen und die Veränderungsraten dürften noch bis weit ins Jahr 2022 hinein erhöht bleiben. Alleine die Umsatzsteuersenkung dürfte deutlich mehr als einen Prozentpunkt zu den Preissteigerungen im 2. Halbjahr 2021 beigetragen haben. Zudem haben Lieferengpässe und die zuletzt weltweit stark gestiegenen
WOHNUNGSNEUBAU NIMMT WEITER FAHRT AUF Der Immobilienmarkt in Deutschland hat die Corona-Pandemie und die durch die Lockdowns ausgelöste tiefe Rezession gut überstanden und zeigt sich im internationalen Vergleich wenig schwankungsanfällig. Die Zinsen, so die Wirtschaftsexperten der Helaba, dürften 2022 von extrem niedrigem Niveau geringfügig steigen. Der deutsche Wohnungsmarkt hat sich in der zurückliegenden Krise als sehr robust erwiesen. Die Rezession hat sich nicht negativ auf Mieten und Kaufpreise ausgewirkt. Im Gegenteil: Die anhaltend niedrigen Finanzierungszinsen, der Mangel an Anlagealternativen und vermutlich die Aufwertung der eigenen Wohnung durch mehr Homeoffice haben der Nachfrage nach Wohnimmobilien sogar einen zusätzlichen Schub verliehen. Obwohl die wesentlichen Treiber des Wohnimmobilienmarktes 2022 erhalten bleiben, dürfte die Dynamik etwas abnehmen. Denn der bislang kräftige Zuzug in die Großstädte lässt nach, die Nachfrage verlagert sich – auch dank verbesserter Möglichkeiten, im Homeoffice zu arbeiten – in das günstigere weitere Umland der Städte. Etwas höhere Fertigstellungszahlen können ebenfalls zur
DATEN + FAKTEN
Entspannung beitragen. Gleichwohl werden die Kapazitätsengpässe auch 2022 die Bautätigkeit begrenzen, so dass die neue Bundesregierung ihr Ziel von voraussichtlich 400.000 neuen Wohnungen jährlich verfehlen wird, so die Wirtschaftsspezialisten der Helaba weiter. Insgesamt dürfte sich der bundesweite Preisanstieg für selbstgenutztes Wohneigentum von rund 10 % auf etwa 7 % normalisieren. FRANKREICH: STRUKTUR REFORMEN ERST NACH DER WAHL Frankreich kommt gut aus der Pandemie heraus, aber auf Kosten einer höheren Staatsverschuldung. Mit notwendigen Strukturreformen ist vor der Präsidentschaftswahl nicht zu rechnen. Frankreich hat das Vor-Corona-Niveau des Bruttoinlandsprodukts früher als Deutschland bereits 2021 überschritten. Allerdings war der Einbruch zuvor auch deutlich schärfer. 2022 wird sich die Dynamik mit einem Wachstum von 3,6 % in Richtung Normalität bewegen. Nachdem die Bauinvestitionen in 2021 mit einem Wachstum von 15 % das Vorkrisenniveau sogar überschritten haben, wird es nun durch Faktoren wie knappe Arbeitskräfte, die mangelnde Verfügbarkeit von Baugrundstücken und hohe Kosten verlangsamt. Steigende Wohnungsbaugenehmigungen signalisieren für 2022 ein mäßiges Bauwachstum. Vom Außenhandel sind, so die Spezilisten der Helaba, 2022 keine Impulse zu erwarten, da die Importe ähnlich stark zulegen wie die Exporte. ITALIEN: IM KONJUNKTURBOOM Dank der expansiven Fiskalpolitik überrascht Italien mit hohem Wachstum, das ohne strukturelle ökonomische und ökologische Reformen allerdings ein Einmaleffekt bleiben könnte. Die italienische Volkswirtschaft hat Fahrt aufgenommen. Nicht nur zuletzt wenige Corona-Fälle und hohe Impfquoten sorgen für Optimismus. Auch der EU-Aufbauplan „NextGenerationEU“, aus dem Italien allein Transfers von 69 Mrd. Euro oder knapp 4 % des Bruttoinlandsprodukts erhält, hebt die Stimmung. Geschäfts- und Konsumklima der Unternehmen haben Höchststände erreicht. Nach einer um mehr als 6 % gestiegenen Wirtschaftsleistung in 2021 schätzen die
Spezialisten der Helaba auch 2022 mit einer Dynamik von 3,7 %. Die Konsumausgaben dürften 2021 um 4,5 % gestiegen sein und die Beschäftigung verbessert sich. Allerdings bremst die höhere Inflation bei gleichzeitig nur leicht zunehmenden Tariflöhnen. Der starke Anstieg der Energiepreise dürfte nur allmählich zurückgehen. Die Teuerung dürfte 2022 mit 1,9 % ähnlich hoch liegen wie im Jahr zuvor. Trotzdem wird der private Konsum 2022, unterstützt durch den Beschluss von Steuererleichterungen, mit erneut 4,5 % überdurchschnittlich expandieren, Italien hat bereits begonnen, die EU-Mittel in Bauvorhaben umzusetzen. Die Investitionen im Nicht-Wohnungsbau liegen deutlich über dem Vorkrisenniveau. Auch der Wohnungsbau erholt sich. Die gesamten Bauinvestitionen dürften 2021 um mindestens ein Fünftel zugelegt haben. Das Geschäftsklima des Sektors ist deutlich optimistischer als in anderen Branchen. Das lässt erwarten, dass sich die rege Bautätigkeit 2022 und darüber hinaus fortsetzt. Im Außenhandel ist mit keinem positiven Impuls zu rechnen. SPANIEN: DER AUFSCHWUNG KOMMT Das Wachstum in Spanien wird derzeit noch durch schwachen Tourismus und niedrige Bauausgaben gebremst. Doch dürfte sich der Aufwärtstrend, unterstützt durch das EUAufbaufonds 2022 fortsetzen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2021 um gut 4 % wachsen. Die spanische Industrie hat nach einer raschen Erholung allerdings mitt-
lerweile an Fahrt verloren. Auch hier leiden die Unternehmen unter der mangelnden Verfügbarkeit von Vorprodukten, während die Auftragslage weiterhin gut ist. Die privaten Konsumausgaben sind 2021 um schätzungsweise 5,5 % gestiegen, nach dem Einbruch von 12 % zuvor. Die Normalisierung dürfte sich 2022 mit einem Zuwachs von etwa 5 % fortsetzen. Die Tariflöhne sind 2021 um gerade mal 1,5 % gestiegen und auch 2022 ist hier nur mit einer moderaten Verbesserung zu rechnen. Dagegen haben die Unternehmens-und Vermögenseinkommen Fahrt aufgenommen. Gebremst wird der Konsum durch die hohe Inflationsrate von zuletzt 5,5 %. Im Jahresdurchschnitt 2022 muss mit einem Preisanstieg von knapp 3 % gerechnet werden. Positiv wirkt sich hingegen der Arbeitsmarkt aus. Der Beschäftigungsstand vor der Krise dürfte bald erreicht sein und die Arbeitslosigkeit sinkt. Die Kapitalbildung Spaniens wird auch vom Programm „NextGenerationEU“ profitieren, aus dem Spanien alleine Transfers in der Höhe von 5,8 % der aktuellen Wirtschaftsleistung erhält. Die Mittel sollen vorwiegend in Digitalisierung und den Klimaschutz fließen. Wohnungs- und Stadtsanierungen dürften zu mehr Bautätigkeit führen. Die Wohnungsbauinvestitionen dürften 2022 moderat expandieren. Der Außenhandel hat das Wirtschaftswachstum 2021 reduziert. Die Importe stiegen lebhaft, während die Exporte auch in Spanien durch Lieferprobleme etwas gebremst wurden. 2022 sollte der Außenbeitrag stabil ausfallen.
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Arbeitsnachfrage, sodass sich hier Anzeichen von Arbeitskräfteengpässen und für DATEN + FAKTEN temporäre Friktionen am Arbeitsmarkt zeigen (BoE, 2021, S. 29 f.). ABBILDUNG 8 UNTEN RECHTS
Im internationalen Vergleich zeigen sich die unterschiedlichen Auswirkungen der arbeitsmarktpolitischen Stützungsprogramme. Während TABELLE 1
BRUTTOINLANDSPRODUKT UND VERBRAUCHERPREISE LÄNDER Bruttoinlandsprodukt und Verbraucherpreise ausgewählterAUSGEWÄHLTER Länder Land/Ländergruppe
Europa
Gewicht in %1
Bruttoinlandsprodukt2
Verbraucherpreise
Veränderung zum Vorjahr in % 2020
20213
20223
2020
20213
20223
28,4
– 5,8
5,3
4,2
1,2
3,2
2,9
17,3
– 6,4
5,2
4,3
0,3
2,4
2,1
Vereinigtes Königreich
3,6
– 9,8
6,5
5,0
0,9
2,3
2,9
Russland
2,0
– 3,0
5,5
3,2
3,4
6,4
5,2
Mittel- und Osteuropa4
1,8
– 3,9
5,1
4,8
3,0
4,2
3,8
Türkei
1,0
1,8
9,0
3,4
12,3
17,9
15,5
Andere Länder5
2,7
– 2,3
3,5
3,5
0,2
1,7
1,4
Amerika
34,6
– 3,9
5,5
4,2
2,0
5,3
4,1
USA
27,8
– 3,4
5,5
4,4
1,2
4,5
3,5
Lateinamerika6
2,6
– 8,2
7,1
3,6
10,8
13,3
9,8
Brasilien
1,9
– 4,1
5,2
1,5
3,2
8,1
5,8
Kanada
2,2
– 5,3
4,9
4,1
0,7
3,2
2,6
37,1
– 0,9
6,1
4,8
2,1
1,4
2,0
China
19,8
2,3
7,9
5,0
2,5
1,0
1,8
Japan
6,7
– 4,6
2,0
2,9
0,0
– 0,2
0,5
Asiatische Industrieländer7
4,0
– 1,1
4,9
3,2
0,2
2,1
1,9
Indien
3,5
– 7,3
8,4
8,9
6,6
5,1
5,3
3,0
– 4,7
3,0
5,3
1,0
2,0
2,4
– 3,3
5,7
4,4
1,8
3,3
3,0
Euro-Raum
Asien
Südostasiatische Schwellenländer8 Insgesamt
100
Fortgeschrittene Volkswirtschaften9
66,1
– 4,6
4,9
4,1
0,8
3,0
2,6
Schwellenländer10
33,9
– 0,9
7,2
5,0
3,8
3,7
3,6
nachrichtlich: exportgewichtet11
100
– 4,4
5,8
4,2
.
.
.
nach dem Messkonzept des IWF12
100
– 2,7
6,0
4,7
.
.
.
– 5,4
10,8
4,7
.
.
.
Welthandel13
1 – Anteil des BIP des Jahres 2020 in US-Dollar der aufgeführten Länder oder Ländergruppen am BIP aller aufgeführten Länder beziehungsweise Ländergruppen, die US-Dollar gewichtet 88 % und gewichtet nach Kaufkraftparitäten 84 % des IWF-Länderkreises entsprechen. 2 – Preisbereinigt. 3 – Prognose des Sachverständigenrates. 4 – Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Tschechische Republik und Ungarn. 5 – Dänemark, Norwegen, Schweden und Schweiz. 6 – Argentinien, Chile, Kolumbien und Mexiko. 7 – Hongkong, Republik Korea, Singapur und Taiwan. 8 – Indonesien, Malaysia, Philippinen und Thailand. 9 – Asiatische Industrieländer, Euro-Raum, Mittel- und Osteuropa, Dänemark, Japan, Kanada, Norwegen, Schweden, Schweiz, Vereinigtes Königreich und USA. 10 – Lateinamerika, südostasiatische Schwellenländer, Brasilien, China, Indien, Russland und Türkei. 11 – Summe der aufgeführten Länder, gewichtet mit den Anteilen an der deutschen Ausfuhr im Jahr 2020. 12 – Gewichte nach Kaufkraftparitäten und hochgerechnet auf den Länderkreis des IWF. 13 – Nach dem Messkonzept des niederländischen Centraal Planbureau (CPB). Quellen: CPB, Eurostat, IWF, nationale Statistikämter, OECD, eigene Berechnungen © Sachverständigenrat | 21-470
SCHWEDEN: HERAUSFORDERNDES WAHLJAHR Die schwedische Regierung wird sich 2022 nicht nur der Parlamentswahl widmen können. Auch der angespannte Wohnungsmarkt und die EU-Taxonomie werden Kapazitäten binden. Mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von voraussichtlich 4,3 % lässt die schwedische Wirtschaft 2021 die Krise hinter sich. Hohe Energiepreise bremsen 2022 das Wachstum. Mit 3,2 % bleibt es aber oberhalb des Vorkrisen niveaus. Dafür spricht unter anderem der anhaltende Anstieg des Industrievertrauens.
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Jahresgutachten 2021/22 – Sachverständigenrat
Eine Basis für den Aufschwung bleibt der private Konsum, allerdings belasten hohe Energiepreise die Kaufkraft. Die Sparquote der privaten Haushalte ist in der Pandemie auf gut 20 % gestiegen. Ein Risikofaktor für die Konjunktur bleiben neben hohen Energiepreisen die Lieferschwierigkeiten für verschiedene Materialien und Vorprodukte, die die Erzeugerpreise in die Höhe treiben. Auch die Preise am Wohnungsmarkt haben ein neues Allzeithoch erreicht und bei den privaten Haushalten zum Anstieg der Verschuldungsquote auf gut 170 % des Einkommens beigetragen.
POLEN, TSCHECHIEN, UNGARN: EU ALS WIRTSCHAFTSFAKTOR Ein stabiles Wirtschaftswachstum und hohe Inflationsraten legen den Grund für weitere Zinsschritte der Notenbanken. Konflikte mit der EU drohen aber zum Bremsfaktor zu werden. Der Aufschwung ist da, die Dynamik in den drei zentralosteuropäischen Ländern jedoch unterschiedlich: Das Wachstumstempo in Tschechien ist deutlich schwächer. Hier leidet vor allem die Automobilindustrie unter Lieferengpässen, insbesondere dem Chip-Mangel. Werden diese Probleme im Laufe von 2022 überwunden, ist mit Nachholeffekten zu rechnen. Der Tourismus spielt in Tschechien und Ungarn mit ca. 8 % des BIP eine große Rolle. Die Übernachtungszahlen dürften erst 2022 wieder zulegen. Polen profitiert von einer stärkeren Diversifizierung der Wirtschaft, dem größeren Binnenmarkt sowie dem robusten privaten Verbrauch, der ab Januar 2022 mit dem „polnischen Deal“ Impulse von der Fiskalpolitik erhält. Das Wirtschaftswachstum wird daher 2022 in Tschechien deutlich steigen, während es sich in Polen und Ungarn auf hohem Niveau konsolidiert. GROSSBRITANNIEN: KONJUNKTUR ERHOLUNG VERLIERT AN FAHRT Die britische Wirtschaft hat sich 2021 kräftig erholt und liegt mit einer Wachstumsrate von rund 7 % im Vergleich weit vorn. Dem Brexit ist dies jenseits der zügigeren Impfkampagne kaum zu verdanken, sondern den Nachholeffekten nach der schweren Rezession. Dem privaten Konsum als einem der bisherigen Wachstumstreiber wird 2022 ein wenig die Luft ausgehen. Neben einem wohl vorsichtigeren Verhalten belastet ein teilweise 27 eingeschränktes Angebot von Produkten und Dienstleistungen. Die dank des robusten Arbeitsmarktes steigenden Einkommen stützen allerdings zusammen mit den hohen Ersparnissen den Konsum. Die Fiskalpolitik bremst das Wachstum. Die Unternehmensinvestitionen dürften sich weiter solide entwickeln, eine Steueranhebung soll erst, so die Helaba, 2023 erfolgen. Der Außenhandel hat unter dem EU-Austritt gelitten, allerdings waren die EU-Exporteure etwas mehr als die Briten betroffen – bislang. Der Wachstumsbeitrag wird 2022 vermut-
DATEN + FAKTEN
lich negativ ausfallen. Zudem birgt selbst der Brexit noch Unsicherheiten, wie der Streit über das Nordirland-Protokoll zeigt. Insgesamt dürfte die britische Wirtschaft 2022 mit einer Rate von 4 % klar über dem Trend wachsen. Allerdings lässt die Dynamik im Jahresverlauf deutlich nach.
BIP-Wachstum von 4 %. Die Arbeitslosenquote dürfte schon im Laufe des Jahres 2022 wieder unter 4 % fallen. CHINA Seit dem Pandemieschock wird deutlich, welche zentrale Rolle China in den weltweiten Lieferketten spielt. Chinesische Unternehmen haben daher entscheidenden Einfluss auf die globalen Engpässe in der Industrie. Der Aufbau alternativer Fertigungskapazitäten „auf der grünen Wiese“ in Industrieländern kann Jahre dauern. Für die Lösung der aktuellen Probleme spielt er daher eine vernachlässigbare Rolle. Nach einer insgesamt enttäuschenden konjunkturellen Performance 2021 – das scheinbar spektakuläre Durchschnittswachstum von rund 8 % geht vor allem auf einen massiven statistischen Überhang aus 2020 zurück – erwarten die Analysten der Hessischen Landesbank für 2022 wieder solide Wachstumsraten. Der Jahreswert wird mit voraussichtlich 5,5 % „normaler“ ausfallen. Schätzungen verorten das aktuelle Trendwachstum Chinas bei etwa 5 %.
USA Die Geschwindigkeit, mit der die Wirkung der Pandemie und die mit ihr verbundenen Restriktionen auf das Verhalten der Menschen abklingt, ist ausschlaggebend für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der USA. Sie beeinflusst die Bereitschaft, personennahe Dienstleistungen nachzufragen, einen Teil der 2020/2021 aufgehäuften riesigen Überschussersparnis auszugeben und zur Aufnahme von neuen Beschäftigungsverhältnissen. Die Engpässe bei Rohstoffen, Zwischenprodukten und Logistikdienstleistungen wirken als eine Wachstumsbremse. Sie deckeln direkt den Output der betroffenen Unternehmen und durch die resultierenden Preis erhöhungen leiden die Realeinkommen der privaten Haushalte. Die Spezialisten der Helaba gehen davon aus, dass sich die Kapazitätsausweitungen der UnRUSSLAND: KEIN WACHSTUM ternehmen in den kommenden Quartalen IN SICHT fortsetzen und die Investitionen eine wichtige Zwei Jahre ohne Wahltermine erlauben der Stütze der Konjunktur sein werden. Regierung, den Fokus auf die KonsolidieFür 2022 insgesamt rechnen die Wirtschafts- rung des Haushalts zu richten. Die restriktive Kapitel 1 – Konjunktur: Angebotsseitige Engpässe dämpfen Wachstum spezialisten mit einem durchschnittlichen Geldpolitik dämpft das Wachstum zusätzlich.
Für 2022 rechnen die Spezialisten der Helaba mit einer Abschwächung auf 2,7 %. Der starke Impuls vom hohen Ölpreis wird allmählich nachlassen. Zudem kann der Ölsektor sein Potenzial nicht voll entfalten, da die Förderbeschränkungen der OPEC bis mindestens April 2022 in Kraft bleiben. Die westlichen Sanktionen werden erneut verlängert. Größere Privatisierungen mit nennenswertem Interesse ausländischer Investoren sind daher nicht zu erwarten. Was die Pandemie anbelangt, hatte Russland schon im ersten Pandemiejahr im internationa len Vergleich wenig strikte Beschränkungen eingeführt und wird auch 2022 davon absehen. Die Inflation wird sich 2022 auf 5,8 % abschwächen, da sowohl das Wachstum des privaten Konsums als auch die Engpässe auf der Angebotsseite nachlassen. Allerdings wird die Preissteigerung erneut über dem Zielwert der Zentralbank von 4 % liegen. Ab 2022 wird auf einen Konsolidierungskurs eingeschwenkt. Das Ziel eines Haushaltsüberschusses von 1 % des BIP dürfte, so die Helaba, fast erreicht werden. Der Anstieg der Staatsausgaben wird deutlich gebremst. Präsident Putins Prestigevorhaben, die 13 „Nationalen Projekte“ mit einem Volumen von 360 Mrd. US-Dollar, sollen erst 2024 beginnen. Die Verzögerung belastet die privaten Unternehmen stärker als die ohnehin finanziell solide aufgestellten Staatsunternehmen. Insgesamt wird dadurch das Wachstumspotenzial eingeschränkt.
ABBILDUNG 21 VORAUSSICHTLICHEEntwicklung ENTWICKLUNG DESaußenwirtschaftlichen AUSSENWIRTSCHAFTLICHEN UMFELDS Voraussichtliche des Umfelds
Exportindikator1 12 9 6
Preisliche Wettbewerbsfähigkeit3
Prozentpunkte2
2
Veränderung zum Vorquartal (%)
Prozentpunkte2 Verschlechterung
1
3 0
0 -3
-1
-6 -9 -12
2,4 2019 China
Veränderung zum Vorjahr (%) -4,4 5,8 4,2 2020
2021
Sonstiges Asien
Sonstige Länder
2022
Euro-Raum
-2
Mittel- und
-1,3 2019
Osteuropa4
Verbesserung Veränderung zum Vorjahr (%) 0,2 0,9 -0,4 2020
2021
2022
Vereinigtes Königreich und USA
Prognosezeitraum5
1 – Der Indikator basiert auf der Entwicklung des BIP von 49 Handelspartnern. Die Gewichtung eines Landes ergibt sich aus dem jeweiligen Anteil am deutschen Export. Länderabgrenzung gemäß Tabelle 1. 2 – Beiträge der einzelnen Regionen. 3 – Gegenüber 37 Ländern; eine positive Veränderung zeigt eine verringerte preisliche Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte an. Methode und Länderabgrenzung der Deutschen Bundesbank. 4 – Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Tschechische Republik, Ungarn. 5 – Prognose des Sachverständigenrates. Quellen: Deutsche Bundesbank, nationale Statistikämter, eigene Berechnungen © Sachverständigenrat | 21-479
1 – Der Indikator basiert auf der Entwicklung des BIP von 49 Handelspartnern. Die Gewichtung eines Landes ergibt sich aus dem jeweiligen Anteil am deutschen Export. Länderabgrenzung gemäß Tabelle 1. 2 – Beiträge der einzelnen Regionen. 3 – Gegenüber 37 Ländern; eine positive Veränderung zeigt eine verringerte preisliche Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte an. Methode und Länderabgrenzung der Deutschen Bundesbank. 4 – Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Tschechische Republik, Ungarn. 5 – Prognose des Sachverständigenrates. Quellen: Deutsche Bundesbank, nationale Statistikämter, eigene Berechnungen © Sachverständigenrat | 21-479
küche + architektur | 9
DATEN + FAKTEN
Deutsche Küchenmöbelindustrie wächst zweistellig Impulse kommen aus dem Exportgeschäft
Die deutsche Möbelindustrie hat ihren Umsatz laut amtlicher Statistik in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 um 2,7 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro gesteigert. Als maßgeblicher Wachstumstreiber erwies sich dabei das Auslandsgeschäft mit einem Plus von 7,3 Prozent, während der Inlandsumsatz nur um 0,7 Prozent zulegte. „Unsere Branche hat in diesen volatilen, herausfordernden Zeiten ein solides Ergebnis erzielt“, kommentiert Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK), den Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen. „Dass sich das zweite Halbjahr etwas schwächer entwickeln würde als die erste Jahreshälfte (plus 4,3 Prozent), war absehbar, denn die Vergleichszahlen aus dem Vorjahreszeitraum liegen unter anderem wegen der Nachholeffekte nach dem ersten Lockdown und wegen
Küchenmöbelumsatz (Euro) 2020
Inlandsumsatz (Euro)
2021
2020
Auslandsumsatz (Euro)
2021
2020
2021
Januar
409.572.000
413.787.000
+1,03 %
238.979.000
242.791.000
+1,60 %
170.593.000
170.996.000
Februar
426.194.000
464.008.000
+8,87 %
252.045.000
267.479.000
+6,12 %
174.149.000
196.529.000 +12,85 %
März
455.820.000
515.818.000 +13,16 %
281.821.000
283.403.000
+0,56 %
173.999.000
232.415.000 +33,57 %
1. Quartal
1.291.586.000
+7,90 %
772.845.000
793.673.000
+2,69 %
518.741.000
599.940.000 +15,65 %
April
328.715.000
467.551.000 +42,24 %
210.249.000
249.465.000 +18,65 %
118.466.000
218.086.000 +84,09 %
Mai
389.507.000
465.576.000 +19,53 %
227.241.000
247.188.000
+8,78 %
162.266.000
218.388.000 +34,59 %
Juni
456.279.000
541.101.000 +18,59 %
266.303.000
297.978.000 +11,89 %
189.976.000
243.123.000 +27,98 %
1. – 2. Quartal
2.466.087.000
2.867.841.000 +16,29 %
1.476.638.000
1.588.304.000
+7,56 %
989.449.000
1.279.537.000 +29,32 %
Juli
403.836.000
424.598.000
+5,14 %
240.120.000
242.805.000
+1,12 %
163.716.000
181.793.000 +11,04 %
August
380.448.000
351.898.000
-7,50 %
221.936.000
201.699.000
-9,12 %
158.512.000
150.199.000
-5,24 %
September
561.169.000
577.318.000
+2,88 %
329.988.000
325.141.000
-1,47 %
231.181.000
252.177.000
+9,08 %
1. – 3. Quartal
3.811.540.000
4.221.655.000 +10,76 %
2.268.682.000
2.357.949.000
+3,93 %
1.542.858.000
Oktober
535.127.000
317.728.000
315.850.000
-0,59 %
217.399.000
November
536.048.000
325.798.000
210.250.000
Dezember
368.214.000
233.784.000
134.430.000
Gesamtjahr
5.250.929.000
3.145.992.000
2.104.937.000
10 | küche + architektur
1.393.613.000
550.849.000
+2,94 %
+0,24 %
1.863.706.000 +20,80 % 234.999.000
+8,10 %
Quelle: Statistisches Bundesamt, HDH/VDM, VdDK
des Mehrwertsteuereffekts auf hohem Niveau.“
DATEN + FAKTEN
D
ie Entwicklung der einzelnen Sparten chenmöbel (plus 2,9 Prozent) und Matratzen verlief in den ersten neun Monaten (plus 0,5 Prozent) erfreulich entwickelten, 2021 sehr heterogen. Zweistellige Umsank der Umsatz bei den sonstigen Möbeln/ satzzuwächse gelangen den PolstermöbelherMöbelteilen um 9 Prozent. stellern (plus 13,3 Prozent auf 745 Millionen Für das Gesamtjahr 2021 rechnet Jan Kurth Euro) und der Küchenmöbelindustrie (plus für die deutsche Möbelindustrie weiterhin 10,8 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro). Auch mit einem Umsatz auf dem Vorjahresniveau die Büro- und Ladenmöbelproduzenten (plus von 17,2 Milliarden Euro. „Die Auftragsein5,1 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro) und die gänge bestätigen uns in unserer Prognose.“ Matratzenhersteller (plus 3 Prozent auf 569 Nach internen Erhebungen stiegen die AufMillionen Euro) konnten ihr Geschäft ausbauen. tragseingänge der deutschen KüchenmöbelDagegen verbuchte das größte Segment der industrie bis Ende September um 8 Prozent. Möbelindustrie – die sonstigen Möbel (darDie Bestellungen der Polstermöbelproduzenunter Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel) ten entwickelten sich annähernd stabil. Bei sowie Möbelteile – gegenüber den sehr ho- JAN KURTH, Geschäftsführer der Verbände der den Wohnmöbelherstellern lagen die Aufhen Vorjahreswerten ein Umsatzminus von deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK) tragseingänge um rund 12 Prozent unter den 6,8 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Während sehr hohen Vorjahreswerten. die Küchen- und Polstermöbelhersteller per „Der Blick nach vorne ist derzeit von geEnde September sogar die Vor-Coronawerte des Jahres 2019 um 12 mischten Gefühlen geprägt“, sagt Kurth. „Auf der einen Seite gibt es beziehungsweise 11 Prozent übertreffen konnten, blieb die Möbelin- nach wie vor Herausforderungen bei der Materialbeschaffung und dustrie in Summe um 4,4 Prozent hinter diesem Benchmark zurück. den damit verbundenen Preisentwicklungen sowie Unsicherheiten Im Monat September 2021 erzielten die 459 deutschen Möbelherstel- hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Pandemie. Andererseits bleibt ler einen Umsatz auf dem Vorjahresniveau von rund 1,7 Milliarden das eigene Zuhause ein wichtiger Rückzugsraum in unsicheren Zeiten Euro. Während sich insbesondere die Sparten Polster (plus 9,2 Pro- und das Thema Wohnen und Einrichten bei den Verbrauchern in den zent) und Büro- und Ladenmöbel (plus 8,3 Prozent), aber auch die Kü- nächsten Monaten gewiss im Fokus.“ www.moebelindustrie.de
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küche + architektur | 11
ARCHITEKTUR + TREND
PRAKTISCHER BEGLEITER: Der in die Planung integrierte Trolley, der sich als Minibar oder auch als Beistelltischchen für das Homeoffice nutzen lässt.
Mattlack trifft Holzdesign Edel und wohnlich zugleich – Beckermann Küchen
D
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er warme Farbton des neuen Holzdekors Oak Sherry mit der lebhaften und markanten Maserung der Synchronpore ist der Protagonist des Programms Tessina – kombiniert mit Akzentuierungen in schwarzem Mattlack. Angereichert um Solitäre und elegante Regalelemente nimmt eine gekonnte Melange Gestalt an und schafft den fließenden Übergang zwischen Küche, Essen und Wohnen. Mattlack als Partner für Holzdesigns macht in vielen Fällen eine gute Figur. Für Beckermann Küchen Grund genug, das Spektrum in diesem Bereich um 18 Farbstellungen zu erweitern. Damit unterstreicht das Unternehmen einmal mehr, was sein Portfolio ausmacht: Eine hohe Material- und Farbvarianz, Maßvariabilität und – unter Einbindung modernster Beschlagtechnik – ein hohes Maß an Funktionalität. www.beckermann.de
12 | küche + architektur
Umfrage Küchen | BRANCHENSPIEGEL
Küchenmöbelindustrie – Der Blick in die Glaskugel ist milchig Auf der einen Seite steigende Baugenehmigungen und ein nach wie vor hohes Interesse der Verbraucher an der Ausstattung der eigenen vier Wände, das sich zu einem anhaltenden Mega trend zu entwickeln scheint. Auf der anderen Seite eine steigende Inflationsrate, höhere Mieten und höhere Preisen für Küchen und Möbel als Folge von Materialverknappung und instabilen Lieferketten. Zudem könnten die Konsumenten ihr Geld wieder verstärkt für Urlaub bzw. andere Themen ausgeben wollen. Nach einem für die meisten Unternehmen der Küchenmöbelindustrie umsatzstarken Jahr 2021 zeigt sich der Blick in die Glaskugel, was das kommende Jahr anbelangt, derzeit noch etwas milchig. Dennoch gehen die Unternehmen auch für 2022 von einer positiven, wenn auch im Vergleich zum Vorjahr geringeren Umsatzentwicklung aus.
1. 2.
3. 4. 5. 6.
Wie hat sich Ihr Unternehmen im Jahr 2021 im In- und Ausland entwickelt? as Bruttoinlandsprodukt für Deutschland dürfte 2022 zwischen 3,6 und 5,1 Prozent D liegen, so die Prognosen der Wirtschaftsinstitute. Die hohe Zuwachsrate im Jahr 2022, so heißt es, sei maßgeblich auf das coronabedingte niedrige Niveau der Produktion an Waren und Dienstleistungen im Jahr 2021 zurückzuführen. Wie schätzen Sie unter Berücksichtigung aller relevanten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, darunter auch Einschränkungen, wie branchenübergreifend gestörte Lieferketten (auch die Baubranche ist betroffen), Rohstoffverknappung, steigende Rohstoffpeise etc., die Entwicklung Ihres Unternehmens im Jahr 2022 in Relation zur Entwicklung der Branche ein? elche Rolle wird das Auslandsgeschäft dabei, bezogen auf Ihre Kernabsatzmärkte, W spielen? Der IWF hat in seinem jüngsten World Economic Outlook die Prognosen zur Veränderung der Wirtschaftsleistung von Nationen und Regionen aktualisiert. Die weltweite Wirtschaftsleistung steigt 2022 demnach voraussichtlich um 4,9 Prozent gegenüber 2021. Angetrieben werden soll die Entwicklung von einem stärkeren Wachstum der Industrieländer (4,4 Prozent), vor allem aufgrund höherer staatlicher Ausgaben in den USA und der EU. ie schätzen Sie die Ausgabefreudigkeit der Konsumenten hinsichtlich der W Anschaffung neuer Küchen (Neu- und Bestandsbau) im Laufe des nächsten Jahres ein? elche Maßnahmen empfehlen Sie Ihren Partnern im Handel, W um mit Lieferverzögerungen wesentlicher Komponenten umzugehen? Wie unterstützen Sie Ihre Handelspartner bei dieser Thematik?
küche + architektur | 13
BRANCHENSPIEGEL | Umfrage Küchen
Nobilia überzeugt mit Attraktivität und Strategien
BERND WEISSER,
verantwortlich für die Bereiche Vertrieb, Marketing und Produktstra tegie bei Nobilia
14 | küche + architektur
„Vor dem Hintergrund des fünfmonatigen Lockdowns in Deutschland zum Jahresbeginn 2021 sind wir mit dem bisherigen Geschäftsverlauf nicht unzufrieden“, betont Bernd Weisser, verantwortlich für die Bereiche Vertrieb, Marketing und Produktstrategie. „Die finalen Geschäftszahlen für Nobilia stehen wie gewohnt erst im Rahmen unserer Bilanzpressekonferenz zur Verfügung, so dass ich insoweit auf unsere Pressekonferenz Anfang des Jahres 2022 verweisen darf. Grundsätzlich sehen wir sowohl im Inlandsmarkt wie auch in den Auslandsmärkten 2022 weiteres Wachstumspotenzial. Nach unserer Einschätzung und nach allen uns vorliegenden Informationen und Daten sehen wir die Nachfrage nach Küchen, Möbeln und Einrichtungsthemen insgesamt auch zukünftig auf hohem Niveau“, betont der sympathische Manager. „In der anhaltenden Pandemiesituation hat das eigene Zuhause für viele Verbraucher an Bedeutung gewonnen. Leben, Lernen und Arbeiten – vieles konzentrierte sich auf die eigenen vier Wände. Diese Entwicklung setzt sich nach unserer Einschätzung auch zukünftig fort und bleibt somit eine wichtige Säule für weiteres Wachstum.“ Auch die Signale aus dem Wohnungsbau, einem der wichtigsten Indikatoren für die Möbelbranche in Deutschland, zeige sich weiterhin positiv. Die weiterhin hohe Nachfrage nach Wohnraum belebe auch die Nachfrage nach Küchen und Einrichtung. „Somit ist nicht die Nachfrage der limitierende Wachstumsfaktor für unsere Branche – weder hinsichtlich des Bedarfs noch seitens der verfügbaren Einkommenssituation oder der allgemeinen Kaufbereitschaft. Erfolgsfaktoren für das Wachstum im kommenden Jahr sehen wir in den Feldern Materialverfügbarkeit, Stabilität der Lieferketten sowie in der Verfügbarkeit von Fachkräften“, betont Bernd Weisser. „Vor diesem Hintergrund steht für uns das Sicherstellen von Produktion und Kundenbelieferung im Zentrum unserer Aktivitäten. Mit unserem ganzheitlichen und präventiv ausgerichteten Corona-Management, unseren umfangreichen Schutzmaßnahmen, einer umfassenden Bevorratungsstrategie und einem hohen Fokus auf unser Logistik-Management arbeitet die gesamte Mannschaft mit großer Disziplin und hohem Engagement an diesen Themen. Grundsätzlich gelten nach unserer Auffassung aktuell im Inland und Ausland die annähernd gleichen Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren bezüglich der Nachfrage und des Bedarfs. Mit Blick auf unseren vergleichsweise hohen Marktanteil im Inlandsmarkt wird rein mathematisch bedingt das zukünftige Wachstum von Nobilia zunehmend in den Auslandsmärkten erzielt werden. Dennoch sehen wir auch im Inlandsmarkt Impulse und Potenzial für ein weiteres nobiliaWachstum. Im Export haben wir uns in den letzten Jahren ganz bewusst sehr breit aufgestellt. Damit ist
unser Wachstum im Auslandsgeschäft insgesamt weniger anfällig gegenüber den Entwicklungen von einzelnen Ländermärkten. Da die Nachfrage nach Wohnraum weiter steigt, mindestens aber auf dem hohen Niveau verbleibt und der Stellenwert des Zuhauses zunimmt, bleiben auch Konsumentennachfrage und Kaufbereitschaft nach unserer Einschätzung stabil“, zeigt sich der Vertriebsmanager zuversichtlich. „Wir sind davon überzeugt, dass selbst bei Inflationseffekten eher in anderen Lebens- und Konsumbereichen Einschränkungen zu Gunsten des Wohnens erfolgen werden.“ Was die pandemiebedingten Lieferverzögerungen anbelangt, rät Bernd Weisser von pauschalen Empfehlungen ab: „Die Gespräche mit unseren Partnern zeigen uns, dass sich jeder unserer Handelspartner verantwortungsvoll und engagiert entsprechend seines Geschäftsmodells auf die Situation einstellt. Nach meiner persönlichen Auffassung ist es essentiell, dass Nobilia sich mit seinen Partnern offen, transparent und kontinuierlich über den Markt und die aktuellen Herausforderungen austauscht und gemeinsam Lösungen entwickelt. Genau dies tun wir und das macht uns gemeinsam erfolgreich. Gerade in diesen schwierigen Zeiten und unter diesen extremen Bedingungen. Unser Anspruch ist daher mehr denn je der attraktivste und zuverlässigste Lieferant für unsere Handelspartner zu sein. Dies ist das Leitmotiv für unser Handeln bei Nobilia.“ Dementsprechend unterstützt Nobilia seine Partner im Handel mit einem Portfolio unterschiedlicher Maßnahmen. „Ein zentraler Baustein ist unsere erweiterte Bevorratungsstrategie, die natürlich auch unseren Ansatz der Komplettvermarktung mit unterstützt. Auch knappe Komponenten wie Elektrogeräte werden von uns bevorratet, sodass wir unseren Partnern aus unserem Sortiment heraus auch alternative Lösungen aufzeigen können. Für Märkte und Regionen, die sich im Lockdown befinden, haben wir einen portablen Musterkoffer entwickelt, der unsere Händler in der Vor-Ort-Beratung beim Endkunden im eigenen Zuhause unterstützt. Zudem unterstützen wir unsere Partner mit einem großen Portfolio an Produktvideos und unserem 360° Rundgang durch die Ausstellung bei der Beratung vor Ort oder per Videochat. Das wichtigste Element bleibt aber nach wie vor eine enge und abgestimmte Kommunikation mit unseren Partnern, die wir neben dem weiterhin wichtigen persönlichen Austausch über Newsletter, unser Extranet und unser Kundenmagazin „insights“ intensiviert und noch stärker zentralisiert haben. Zudem unterstützen wir unsere Partner über ein aktives und umfassendes Kampagnenmarketing von der Platzierung bis zur Vermarktung über fertig ausgearbeitete Marketingpakete.“ www.nobilia.de
Umfrage Küchen | BRANCHENSPIEGEL
Bauformat/Burger: Unbürokratisch und flexibel, zuverlässig „Bei Bauformat werden wir das Jahr 2021 im Inland +6,5% abschließen“, so Matthias Berens, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing Bauformat Küchen GmbH & Co. KG. Im Ausland habe man jedoch ein Minus von 5 Prozent verbuchen müssen. „Begründet liegt dieser Umsatzrückgang darin, dass klassische Projektländer wie USA und China noch nicht wieder auf Normallevel sind. Zusätzlich hatten wir im letzten Jahr große Objektvolumen aus weiteren Ländern wie Schweden und UK gehabt, die dieses Jahr leider fehlten. Burger Küchen entwickelte sich im Jahr 2021 mit +2,6 % im Inland und +16,26 % im Ausland positiv.“ Erfreulicherweise verhalte sich, so Matthias Berens, das Auslandsgeschäft hier deutlich positiver als bei Bauformat – positiv beeinflusst durch die erfolgreiche Entwicklung im Retailgeschäft in Österreich, UK, Niederlande und Spanien. An seiner Exportstrategie hält die Unternehmensgruppe im Übrigen weiterhin fest. „Wir investieren nach wie vor kontinuierlich in den Ausbau der Exportmärkte, wie Benelux, Österreich, UK, Schweiz und Spanien. Wir haben in jedem Land noch genug weiße Flecken und wenn dann noch die Wirtschaftsleistungen in den Ländern positiv verlaufen, ergeben sich dann noch mehr Chancen für uns“, ist sich der sympathische Manager sicher. Auch wenn die Konsumenten im nächsten Jahr hof-
fentlich ihr Geld auch wieder für Reisen etc. ausgeben können, glaube ich, dass wir zumindest bis Mitte des Jahres 2022 einen guten Küchenmarkt haben werden“, zeigt sich der Manager zuversichtlich. „Die Baugenehmigungen (Jan-August 2021) sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,1 Prozent gestiegen, d.h. es wird in der nächsten Zeit mehr gebaut. Zudem zieht jeder Neubau weitere Küchenverkäufe nach sich.“ Was die Lieferverzögerungen anbelangt, betrachtet Matthias Berens die Situation ganz sachlich: „Wir als Küchenhersteller können in der Regel noch auf Alternativprodukte zurückgreifen. Fehlt eine Front in einer gewissen Ausführung, kann der Händler dem Kunden eine andere Ausführung anbieten. Bei Geräten ist dies oft nicht möglich. Der Handel in Deutschland wird sicherlich schon Erfahrungen mit dieser Situation gemacht haben und wird den Konsumenten mit offenem Visier aufklären.“ Unsere ganze Energie stecken wir seit Beginn der Pandemie in die Aufrechterhaltung der Lieferkette. Bis dato ist es uns sehr gut gelungen, die Küchenkommissionen vollständig und pünktlich zu liefern. Auch im Bereich der Geräte sind wir bisher lieferfähig gewesen. Sollte einer unserer Kunden ein Problem haben, dann helfen wir ihm unbürokratisch und flexibel. Das ist der Vorteil bei uns, wir haben kurze Wege.“ www.bauformat.de · www.burger-kuechen.de
MATTHIAS BERENS, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing Bauformat Küchen GmbH & Co. KG
Rotpunkt Küchen: Kommunikation schafft Transparenz = Vertrauen „Wir haben uns im Jahr 2021 sehr positiv entwickelt und gehen von einem Wachstum von über 15 Prozent ggü. 2020 aus“, freut sich Andreas Wagner, geschäftsführender Gesellschafter Rotpunkt Küchen. „Für das Jahr 2022 rechnen wir mit einem moderaten Wachstum im unteren einstelligen Prozentbereich. Aus unserer Sicht wird sich die hohe Nachfrage, wie wir sie seit Herbst 2020 haben ein wenig normalisieren.“ Als nahezu unkalkulierbaren Faktor bezeichnet der versierte Marktkenner die Lieferkettensituation, die die Branche auch im kommenden Jahr fordern wird. „Das Auslandsgeschäft spielt für unser Unternehmen eine wesentliche Rolle“, betont der global agierende Unternehmenschef. „In unseren Kernmärkten (Zentraleuropa) gehen wir von einer leichten Abschwächung (zurück auf ein normales Niveau) aus. Aufgrund unserer intensiven Bemühungen, andere
Märkte im Exportbereich zu erschließen, gehen wir aber auch hier insgesamt von einem Wachstum aus. Aus meiner Sicht bleibt die Ausgabefreudigkeit der Konsumenten weitestgehend erhalten, solange die Baubranche nicht durch noch weiter steigende Lieferkettenprobleme ausgebremst wird.“ Was die coronabedingten Lieferverzögerungen anbelangt, empfiehlt Rotpunkt seinen Handelspartnern eine sehr, sehr enge Abstimmung mit den Partnern auf Lieferanten-Seite, um die Herausforderungen kurzfristig eintretender Verzögerungen gemeinsam zu lösen. „Getreu dem Motto: reden und Transparenz hilft, haben wir eine sehr offene Kommunikation zu unseren Handelspartnern aufgebaut. Diese wird unsererseits durch frühzeitige telefonische und schriftliche Information an unsere Handelspartner gewährleistet.“ www.rotpunktkuechen.de
ANDREAS WAGNER, geschäftsführender Gesellschafter Rotpunkt Küchen
küche + architektur | 15
BRANCHENSPIEGEL | Umfrage Küchen
Küchenmöbel – Außenhandel (Export) bis 3. Quartal 2021
Export1
(vorläufige Werte der 25 wichtigsten Exportländer)
Einheit
bis 3. Q. 2021
bis 3. Q. 2020
bis 3. Q. 2019
%*
%-2019
Anteil an Gesamt
Anteil an TOP 25
Frankreich
1.000 Euro
493.539,0
383.565,0
392.387,0
28,7
25,8
27,1 %
28,2 %
Niederlande
1.000 Euro
294.513,0
252.489,0
233.455,0
16,6
26,2
16,2 %
16,8 %
Österreich
1.000 Euro
180.951,0
150.452,0
149.115,0
20,3
21,3
9,9 %
10,3 %
Belgien
1.000 Euro
164.393,0
133.666,0
140.106,0
23,0
17,3
9,0 %
9,4 %
Schweiz
1.000 Euro
139.836,0
127.783,0
133.128,0
9,4
5,0
7,7 %
8,0 %
Vereinigtes Königreich 1.000 Euro
114.532,0
81.306,0
103,737,0
40,9
10,4
6,3 %
6,5 %
Volksrepublik China
1.000 Euro
70.079,0
72.150,0
52.757,0
-2,9
32,8
3,8 %
4,0 %
Spanien
1.000 Euro
44.958,0
33.934,0
37.981,0
32,5
18,4
2,5 %
2,6 %
USA
1.000 Euro
26.194,0
24.750,0
30.128,0
5,8
-13,1
1,4 %
1,5 %
Italien
1.000 Euro
25.845,0
19.443,0
18.892,0
32,9
36,8
1,4 %
1,5 %
Tschechien
1.000 Euro
22.130,0
22.329,0
20.401,0
-0,9
8,5
1,2 %
1,3 %
Luxemburg
1.000 Euro
21.444,0
18.779,0
21.072,0
14,2
1,8
1,2 %
1,2 %
Dänemark
1.000 Euro
20.402,0
16.827,0
15.635,0
21,2
30,5
1,1 %
1,2 %
Slowenien
1.000 Euro
18.315,0
17.311,0
17.811,0
5,8
2,8
1,0 %
1,0 %
Saudi-Arabien
1.000 Euro
17.284,0
16.800,0
14.967,0
2,9
15,5
0,9 %
1,0 %
Republik Korea
1.000 Euro
13.929,0
13.862,0
15.139,0
0,5
-8,0
0,8 %
0,8 %
Russische Föderation 1.000 Euro
13.656,0
12.570,0
13.365,0
8,6
2,2
0,7 %
0,8 %
Kroatien
1.000 Euro
10.935,0
10.094,0
10.421,0
8,3
4,9
0,6 %
0,6 %
Finnland
1.000 Euro
9.928,0
8.184,0
7.773,0
21,3
27,7
0,5 %
0,6 %
Taiwan
1.000 Euro
8.642,0
8.462,0
9.898,0
2,1
-12,7
0,5 %
0,5 %
Polen
1.000 Euro
8.622,0
7.252,0
6.909,0
18,9
24,8
0,5 %
0,5 %
Slowakei
1.000 Euro
8.513,0
7.891,0
8.193,0
7,9
3,9
0,5 %
0,5 %
VAE
1.000 Euro
7.769,0
5.360,0
6.451,0
44,9
20,4
0,4 %
0,4 %
Schweden
1.000 Euro
6.711,0
6.163,0
8.686,0
8,9
-22,7
0,4 %
0,4 %
Norwegen
1.000 Euro
6.651,0
5.530,0
4.811,0
20,3
38,2
0,4 %
0,4 %
wichtigsten 25 Länder 1.000 Euro
1.749.771,0
1.456.952,0
1.473.218,0
20,10
18,77
96,0 %
100,0 %
Summe übrige Länder 1.000 Euro
73.646,0
66.989,0
83.626,0
9,94
-11,93
4,0 %
4,2 %
1.000 Euro
1.823.417,0
1.523.941,0
1.556.844,0
19,65
17,12
100,0 %
1.000 Euro
1.712.845,0
1.452.227,0
17,95
Summe der
Summe gesamt
Außenhandelssaldo (Export ./. Import)
Quelle: Statistisches Bundesamt, VdDK * Veränderungsrate zum Vorjahreszeitraum 1
Ausgewählte Länder bzw. Produkte
Erläuterung: Gegenstand der Außenhandelsstatistik ist der grenzüberschreitende Warenverkehr Deutschlands mit dem Ausland, das heißt alle körperlich ein- beziehungsweise ausgehenden Waren werden erfasst und nachgewiesen. Auch Handelsware sowie Umsätze von Vertriebsgesellschaften werden anders als beim Monatsbericht in dieser Statistik erfasst. Den Ergebnissen der Außenhandelsstatistik liegen i.Allg. die Angaben der Ausführer und Einführer zugrunde, die entweder direkt beim Statistischen Bundesamt gemeldet (Intrahandelsstatistik) oder von der Zollverwaltung an das Statistische Bundesamt geleitet werden (Extrahandelsstatistik).
16 | küche + architektur
Umfrage Küchen | BRANCHENSPIEGEL
Häcker Küchen: Gut aufgestellt in die Zukunft „Die endgültigen Zahlen für 2021 liegen natürlich noch nicht vor und werden Anfang 2022 veröffentlicht. Insgesamt sind wir optimistisch, dass es wieder ein sehr erfreuliches Wirtschaftsjahr für Häcker Küchen wird“, betont Markus Sander, Häcker Geschäftsführer Vertrieb, Marketing und Controlling. Besonders hervorzuheben seien die vielen positiven Kundengespräche auf der Hausmesse im September. Dort habe man mit concept130 eine neue Produktlinie vorgestellt, die bei den Fachhändlern des Unternehmens für eine hervorragende Resonanz gesorgt habe. „Wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in 2022 am Ende wirklich gestalten, ist heute schwer abzuschätzen. Häcker wird sich da natürlich entsprechend umsichtig den Herausforderungen stellen. Wichtig ist uns, dass wir insgesamt weiter nachhaltig agieren. Wir sind in diesem Zusammenhang sehr stolz, dass über 55% unserer Lieferpartner aus einem Umkreis von 50 Kilometern kommen. Damit haben wir deutlich stabilere Lieferketten, als bei einer rein internationalen Beschaffung. Zudem verfügen wir über modernste Produktionsanlagen, die in den Bereichen Energie und Wirtschaftlichkeit führend sind. Damit ist Häcker in Bezug auf Produkt, Fertigung, Service und Nachhaltigkeit sehr gut aufgestellt. Bei Prognosen sind wir eher zurückhaltend“, betont Markus Sander auch bei unserer Frage nach seiner Einschätzung bei der Entwicklung des Auslandsgeschäfts: „Bei der o. g. Wirtschaftsleistung muss man sicher auch die Entwicklung der Energiepreise sowie die internationale Warenverfügbarkeit berücksichtigen.
Das Auslandsgeschäft besitzt bei Häcker jedoch grundsätzlich eine hohe Bedeutung. Wir haben verschiedene strategische Maßnahmen getroffen, um in unterschiedlichen internationalen Zielmärkten weiter zu wachsen. Das betrifft die organisatorische Ausrichtung sowie produkt- und marketingtechnische Maßnahmen.“ Betreffend die Anschaffungsneigung zeigt sich das Unternehmen optimistisch: „Die uns vorliegenden Marktindikatoren zeigen nach wie vor einen positiven Trend. Da sind wir optimistisch. Ob sich dabei die Steigerungsraten der Corona-Phase wiederholen, bleibt offen. Denn mittlerweile ziehen auch weitere Konsum sektoren, wie zum Beispiel der Tourismus, wieder an.“ Was den Umgang mit den coronabedingten Lieferverzögerungen anbelangt setzt Häcker auf die enge Zusammenarbeit mit dem Handel: „Der Fachhandel vertritt nicht nur unser Produkt sehr kompetent, sondern er hat auch die größte Erfahrung im Umgang mit den Konsumenten. Von daher sind wir sicher, dass er auch die passenden Maßnahmen ergreift, ggfs. in direkter Abstimmung mit uns. Die Zusammenarbeit funktioniert auch in diese Richtung hervorragend. Wir informieren unsere Partner umfangreich und transparent über den Bearbeitungsstand von Aufträgen. Auch hier pflegen wir einen fairen und offenen Umgang miteinander“, betont Markus Sander. „Zudem bieten wir mit concept130 und systemat zwei Produktlinien, die wir mittelfristig in allen Werken produzieren können. Einzelne Komponenten werden zudem entsprechend bevorratet. Häcker war, ist und bleibt ein Synonym für Verlässlichkeit und Stabilität.“ www.haecker-kuechen.de
MARKUS SANDER, Häcker Geschäfts führer Vertrieb, Marketing und Controlling.
Deutschlands größte Küchenmöbelhersteller Name
Marken
Mitarbeiter
Export
Umsatz 2020
1. Nobilia
Nobilia, Noblessa, Pino
3.945
48,1 %
1.370 Mio. Euro
2. Häcker-Küchen
Classic, Systemat
1.855
37 %
646 Mio. Euro
3. Schüller
Schüller.C, next125
2.016
24,9 %
600,8 Mio. Euro
4. Nolte Küchen
Nolte Küchen, Express Küchen
1.560
36 %
550 Mio. Euro
5. Baumann Group
Bauformat, Burger
1.200
32 %
269,4 Mio. Euro
6. Leicht
670
60 %
143 Mio. Euro
7. Ballerina-Küchen
342
44 %
105 Mio. Euro
310
70 %
87 Mio. Euro
310
80 %
74 Mio. Euro
8. Pronorm 9. Rotpunkt Küchen
Pronorm, i-luminate
küche + architektur | 17
BRANCHENSPIEGEL | Umfrage Küchen
Ballerina-Küchen: Zuversichtlich und flexibel in ein erfolgreiches Jahr 2022
HEIDRUN BRINKMEYER, geschäftsführende Gesellschafterin Ballerina-Küchen
„Ballerina wird das Jahr 2021 mit einem hohen einstelligen Umsatzplus beenden,“ freut sich Heidrun Brinkmeyer, geschäftsführende Gesellschafterin BallerinaKüchen. Dabei, so erläutert sie, „wachsen Inland und Ausland ungefähr parallel“. Was das kommende Jahr anbelangt, sieht das Unternehmen zuversichtlich nach vorne: „Für Ballerina planen wir ein gesundes Wachstum für 2022“, betont Heidrun Brinkmeyer. Zum einen rechne man, was die pandemiebedingte, schwierige Liefersituation anbelangt, im Laufe des nächsten Jahres mit einer Beruhigung. Zudem gehe man davon aus, „dass auch im nächsten Jahr auf Grund der noch anhaltenden Auswirkungen der Pandemie und der damit verbundenen Schwierigkeiten bei Reisen und Freizeitgestaltung, die Nachfrage nach Küchen in Deutschland hoch sein wird“, analysiert die versierte Branchenkennerin. Die hohe Inflationsrate werde sich voraussichtlich erst in der 2. Jahreshälfte nachteilig auf den Wunsch nach hochwertigen Gebrauchsgütern auswirken. Betreffend das Auslandsgeschäft liefert Ballerina derzeit
bereits in 28 Länder und hat als hochwertiger Nischenlieferant für die individuelle Küche in allen Ländern noch ausreichend Potential zum Wachsen. Hinsichtlich der Anschaffungsneigung der Konsumenten zeigt sich Ballerina zuversichtlich: „Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach hochwertigen Küchen weiter auf dem gleichen Niveau wie in 2021 bleibt.“ Was die pandemiebedingt schwierigen Lieferbedingungen anbelangt setzt Ballerina auf eine seiner Grundfesten, die Zuverlässigkeit: „Für Ballerina hat die vollständige Auslieferung unserer Küchen erste Priorität. Aus diesem Grunde erhöhen wir unsere Kapazitäten auch nur angemessen. Leider führt dies zu langen Lieferzeiten. Unsere Partner im Handel schätzen es, dass die zugesagten Liefertermine eingehalten werden, auch wenn sie länger sind. Nur so kann verlässlich geplant werden. Für unsere Logistik ist es eine große Herausforderung mit den derzeit ständigen Terminverschiebungen von Fertigstellungen der Wohnungen umzugehen. Hier unterstützen wir den Handelspartner mit Flexibilität.“ www.ballerina.de
Artego: Vertrauen schaffen durch gute Produkt- und Lieferqualität
MARKUS HILLE BRAND, geschäfts führender Gesellschafter Artego
18 | küche + architektur
„Insgesamt war 2021 für Artego ein durchaus herausforderndes Jahr“, bilanziert Markus Hillebrand, geschäftsführender Gesellschafter Artego. „Einerseits freuen wir uns über die starke Nachfrage nach unseren Produkten, die im Inland zu einem Wachstum von 4,5 Pro zent und im Ausland zu einem Umsatzplus von 35 Prozent führte. Andererseits standen wir einer äußerst schlechten Materialversorgung gegenüber, verbunden mit noch nie dagewesenen Preissteigerungen für Holzwerkstoffe/Rohstoffe. Diese konnten wir aufgrund von vertraglichen Bindungen unterjährig nicht weiterge ben, so dass sie unser Ergebnis entsprechend belasten.“ Dem Jahr 2022 steht Artego optimistisch gegenüber: „Ich persönlich gehe davon aus, dass wir uns auch im Jahr 2022 ordentlich entwickeln werden, wobei wir bekanntlich nicht ausschließlich auf Wachstum fokussiert sind.“ Was die schlechte Materialversorgung im Bereich der Holzwerkstoffe sowie deren Preisentwicklung anbelangt, rechnet Artego mit einer Beruhigung der Situation. Im Bereich der E-Geräte werde eine Normalisierung jedoch weitaus später, voraussichtlich im 2. Halbjahr 2022 erfolgen. „Das Ausland“, so betont Markus Hillebrand, „spielt für Artego, aber auch insgesamt für die gesamte Branche eine herausragende Rolle. Unser Ziel wird es auch 2022 sein, weitere Anteile im Export zu gewinnen.“
Betreffend die Anschaffungsneigung der Konsumenten geht der versierte Branchenkenner in erster Linie von einem anhaltenden Interesse der Verbraucher an der Ausstattung der eigenen vier Wände aus. Hinzu kommt die steigende Anzahl an Baugenehmigungen. Negativ beeinflusst werden könne die Anschaffungsneigung, so Markus Hillbrand, jedoch durch Faktoren wie steigende Mieten insbesondere in den Ballungsgebieten, durch die hohe Inflationsrate sowie steigende Preise für Möbel und Küchen. Zudem könnten die Konsumenten ihr Geld wieder verstärkt für Urlaub bzw. andere Themen ausgeben wollen. Durch den kontinuierlichen intensiven Austausch mit seinen Partnern im Handel, weiß Markus Hillebrand, um deren durch Lieferverzögerungen geprägte Situation: „Nicht nur, dass dieser 2- oder 3-mal den Kunden anfahren muss, um ein Projekt fertigzustellen, der Kunde zahlt häufig auch erst nach Fertigstellung. Ich glaube, dass der Handel an dieser Stelle keine Ratschläge aus der Industrie benötigt, um mit einer solchen Situation umgehen zu können. Unser Bestreben ist es, durch gute, saubere, pünktliche und vollständige Lieferungen von Artego zu überzeugen. So können wir den Handel meiner Meinung nach am besten unterstützen.“ www.artego-kuechen.de
Umfrage Küchen | BRANCHENSPIEGEL
KÜCHENMÖBEL UND OUTDOORKÜCHEN Ballerina-Küchen · H.-E. Ellersiek GmbH Bruchstraße 47–51 · 32289 Rödinghausen · Tel. 05226 5990 · Fax 05226 599211 info@ballerina.de · www.ballerina.de
pronorm Einbauküchen GmbH Höferfeld 5–7 · 32602 Vlotho Tel. 05733 979-0 · Fax 05733 979-300 info@pronorm.de · www.pronorm.de
General Manager: Dogan Yalin Sales Director: Thomas Pfeiffer Exportquote 2021: 60% Exportländer: weltweit rational einbauküchen solutions GmbH Rationalstraße 4 · 49328 Melle Tel. 05226 58-0 info@rational.de · www.rational.de
küche + architektur | 19
BRANCHENSPIEGEL | Umfrage Küchen
Leicht Küchen: Nachfrage nach hochwertigen Küchen bleibt ungebrochen
STEFAN WALDENMAIER, Vorstandsvorsitzender Leicht Küchen AG
„Das auslaufende Jahr 2021 war für Leicht erneut ein gutes Jahr hinsichtlich der Entwicklung der Umsätze – sowohl im Inland als auch in vielen unserer relevantesten Auslandsmärkte. Ebenso konnten die wichtigen Märkte eine annähernd gleich gute Entwicklung aufzeigen. Im Ergebnis erzielte Leicht ein Wachstum von über 10 Prozent“, berichtet Stefan Waldenmaier, Vorstandsvorsitzender der Leicht Küchen „Für das Jahr 2022 gehen wir von einer verhaltenen, leicht positiven Umsatzentwicklung aus“, prognostiziert der versierte Branchenkenner. „Eine klassische und solide Markteinschätzung ist vor dem Hintergrund vieler exogener Einflussgrößen für das kommende Jahr nur schwer möglich. Zu den Unsicherheiten zählen zum Beispiel Einschränkungen im Handel durch einen möglichen Lockdown zum Jahresauftakt, Konsumunsicherheit in der Bevölkerung wegen Inflationsängsten, Kaufverschiebungen wegen Finanzierungsengpässen aufgrund von steigenden Preisen im Bau oder unvollkommenen Küchen. Je nach Marktsegment wiegen diese Wirkungen unterschiedlich stark.“ Was die Anschaffungsneigung der Konsumenten anbelangt, so rechnet Stefan Waldenmaier mit einem
weiterhin hohen Niveau: „Im wertigeren Segment ist hier die Annahme zulässig, dass Küchen weiterhin als Investment gesehen werden und die Nachfrage somit stabil bleibt. Diese Annahme gilt auch für die wichtigsten Exportmärkte in Zentraleuropa. Die Anschaffungsneigung für Küchen wird insgesamt hoch bleiben, denn: Die Branche hat es in den letzten Jahren sehr erfolgreich geschafft, die Küche als das Herzstück eines Zuhauses und als ein repräsentatives Produkt zu etablieren. Die bereits genannten Einflussfaktoren in diesem Marktsektor haben also zwar im Wesentlichen ein Verschiebungspotential, bewirken bei den Konsument:innen aber nicht unbedingt eine Abkehr vom Entscheid für die Anschaffung einer Küche. Der Aspekt der Lieferengpässe stellt alle – den Handel wie die Industrie – vor außergewöhnliche und aufwändige Herausforderungen. Ganz sicher muss ein Endkunde im Vorfeld ausführlich über mögliche Lieferknappheiten informiert werden, um späteren Disputen formell entgegen treten zu können. Dieser Aspekt darf das Verkaufsgespräch aber nicht negativ überlagern, um den Kaufentscheid nicht zu verschieben.“ www.leicht.com
Pronorm: Mit Kunden und Geschäftspartnern auf Erfolgskurs
ROGER KLINKENBERG, Geschäfts führer Pronorm Einbauküchen
20 | küche + architektur
„Wir konnten auch 2021 den Erfolg unseres Unternehmens weiter ausbauen“, freut sich Roger Klinkenberg, Geschäftsführer Pronorm Einbauküchen. „Die Basis für diese positive Entwicklung bildeten auch in diesem Jahr unsere langjährigen Bestandskunden sowie die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren langjährigen Geschäftspartnern aus der Zulieferindustrie. Last but not least waren es natürlich auch die Neukunden, die wir in dem vorherigen und in diesem Jahr gewinnen konnten, die die positive Gesamtentwicklung von Pronorm aktiv mitgestalteten. Ebenfalls wichtig für uns sind die Sortimentserweiterungen, die technischen Weiterentwicklungen des Produkts und die umgesetzten, umfangreichen Investitionen in neue Maschinenanlagen, Hard- und Software. Dadurch konnten wir eine noch kundenorientiertere und wirtschaftlichere Fertigung realisieren, die mittlerweile positive Effekte zeigt. Durch die Kapazitätserweiterung sind wir sehr gut in der Lage, unsere Kunden weiterhin zuverlässig zu bedienen und der momentan erhöhten Nachfrage gerecht zu werden. Dabei stehen wir permanent in Verbindung
mit unseren Handelspartnern. Sollte die Rohstoffverknappung nochmals zunehmen, könnte es jedoch zu neuen Herausforderungen kommen. Für das Jahr 2022 werden wir uns weiter mit der Covid-19 Situation auseinandersetzen müssen. Auf Grund der zu erwartenden erhöhten Nachfrage, rechnen wir mit weiteren Rohstoffengpässen. Wir werden erst mal auf Sicht fahren und für das Jahr 2022 ein organisches Wachstum planen unter Berücksichtigung der Tatsache, nur maximal zwei bis drei Monate nach vorne schauen zu können. Was die Auswirkungen auf das Auslandsgeschäft anbelangt, lassen sich diese im Moment schwierig einschätzen. Eine langfristige Planbarkeit ist nicht möglich. Solange die Nachfrage auf dem Immobilien-Markt unverändert bleibt und die Menschen mehr zu Hause bleiben müssen/sollten, wird auch die Nachfrage nach Möbeln und Küchen auf einem hohen Niveau bleiben. Die weitere Marktentwicklung, hängt dann weiter von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ab (Inflation, ggf. steigender Arbeitslosenzahlen im In- und Ausland). www.pronorm.de
Umfrage Küchen | BRANCHENSPIEGEL
innovative Geschäftsführende Gesellschafter: since 1930 Heinz-Jürgen Meyer und Andreas Wagner
Geschäftsführer Vertrieb und Marketing: Sven Herden
Rotpunkt Küchen GmbH Ladestraße 52 | 32257 Bünde +49 5223 6900-0 info@rotpunktkuechen.de rotpunktkuechen.de
Rotpunkt Küchen GmbH Rotpunkt Küchen GmbH Ladestraße 52 · 32257 Bünde Ladestraße 52 · 32257 Bünde Tel. +49 5223 6900-0 Tel. 05223 6900-0 · Fax 05223 6900-100 +49 5223 6900-100 info@rotpunktkuechen.deFax info@rotpunktkuechen.de www.rotpunktkuechen.dewww.rotpunktkuechen.de
Regalsysteme, Raumsysteme, Griffsysteme, Tisch- und Banksysteme. Alles perfekt aufeinander abgestimmt und beliebig kombinierbar.
Schüco International KG Schüco Alu Competence In der Lake 2 · 33829 Borgholzhausen Tel. 05425 12-0 alu-competence@schueco.com www.schueco.com/alu-competence
Geschäftsführer: Egbert Neuhaus Vertriebsleiter: Rainer Büth Produktgruppen: Einbauabfallsammler, Outdoorküchen, Küchenausstattungen, Auszugsysteme, Haushaltwaren, Küchenaccessoires, Kochgeschirr, Alu-SystemTechnik, Trag-/ Stützelemente, Aluminium-Design-Möbel – Aluments M. Westermann & Co. GmbH – Outdoorküche Postfach 2680 · 59716 Arnsberg (Neheim-Hüsten) Tel. 02932 476-0 Fax 02932 476-55 · Fax Export 02932 34576 systems@wesco.de · www.wesco-systems.de aluments@wesco.de · www.wesco-aluments.de www.wesco-outdoorkuechen.de
küche + architektur | 21
TECHNIK + KOMFORT
RING OF FIRE: Die hochmodernen „Blade Flame“-Brenner von Smeg erzeugen einen einzelnen, horizontalen sind besonders effizient, da sie Töpfe und Pfannen schneller und gleich mäßiger erhitzen als herkömmliche.
Spiel der Kontraste Eleganz in der Küche mit Smeg
P
oliertes Schwarzglas kombiniert mit edlen Materialien, Farbund Lichtelementen. Ein Spiel aus hell und dunkel: Wenn Architekten Küchengeräte entwerfen, entstehen Stilikonen wie die Produktlinie „Dolce Stil Novo“ von Smeg. Sie vereint in zeitlos, ele gantem Design luxuriöse Materialien, wie schwarzes, durchgefärbtes Glas, Kupfer und Edelstahl mit modernster Küchentechnik „made in Italy“. Zur Produktreihe zählen Einbau-Kaffeevollautomaten, Weinklima schränke und multifunktionale Wärmeschubladen, aber auch kompakte Mikrowellenbacköfen, Dampfgarer und Kochfelder hält Smeg im „Dolce Stil Novo“-Design bereit. www.smeg.de
22 | küche + architektur
Fotos: Smeg
Flammenring. Die Flachstrahlbrenner
Umfrage Geräte | BRANCHENSPIEGEL
Hausgeräteindustrie zwischen Nachfrageboom und Lieferengpässen Trotz der weltweit angespannten Lage bezüglich der Verfügbarkeit von Rohstoffen und elektronischen Bauteilen und den damit verbundenen Lieferverzögerungen, bleibt die Nachfrage nach Hausgeräten auf einem anhaltend hohen Niveau. Das wird auch im kommenden Jahr so bleiben, hier sind sich alle an unserer Befragung partizipierenden Unternehmen der Hausgeräteindustrie einig. Gefragt sind vor allem hochwertige Geräte. Triebfeder für die hohe Anschaffungsneigung der Konsumenten sind Megatrends wie Cocooning, Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung und Individualisierung. Wie sich die steigende Inflation letztendlich auf die Anschaffungsneigung der Konsumenten auswirken wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Fest steht jedoch bereits heute, dass es auch in 2022 eine der zentralen Herausforderungen sein, wird bei steigenden Logistik- und Materialpreisen sowie Lieferengpässen die hohe Nachfrage zu bedienen und Lieferrückstände aufzuholen. Ihren Handelspartnern empfehlen die Industrieunternehmen Bestellungen so frühzeitig wie möglich zu terminieren.
1. 2.
3. 4. 5. 6. 7.
Wie hat sich Ihr Unternehmen im Jahr 2021 im In- und Ausland entwickelt? as Bruttoinlandsprodukt für Deutschland dürfte 2022 zwischen 3,6 und 5,1 Prozent liegen, D so die Prognosen der Wirtschaftsinstitute. Die hohe Zuwachsrate im Jahr 2022, so heißt es, sei maßgeblich auf das coronabedingte niedrige Niveau der Produktion an Waren und Dienstleistungen im Jahr 2021 zurückzuführen. Wie schätzen Sie unter Berücksichtigung aller relevanten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, darunter auch Einschränkungen, wie branchenübergreifend gestörte Lieferketten (auch die Baubranche ist betroffen), Rohstoffverknappung, steigende Rohstoffpeise etc., die Entwicklung Ihres Unternehmens im Jahr 2022 in Relation zur Entwicklung der Branche ein? elche Rolle wird das Auslandsgeschäft dabei, bezogen auf Ihre Kernabsatzmärkte, spielen? W Der IWF hat in seinem jüngsten World Economic Outlook die Prognosen zur Veränderung der Wirtschaftsleistung von Nationen und Regionen aktualisiert. Die weltweite Wirtschaftsleistung steigt 2022 demnach voraussichtlich um 4,9 Prozent gegenüber 2021. Angetrieben werden soll die Entwicklung von einem stärkeren Wachstum der Industrieländer (4,4 Prozent), vor allem aufgrund höherer staatlicher Ausgaben in den USA und der EU. Wie schätzen Sie die Ausgabefreudigkeit der Konsumenten hinsichtlich der Anschaffung von Hausgeräten im Laufe des nächsten Jahres ein? Worin begründet sich das Interesse der Konsumenten an Hausgeräten? elche Maßnahmen empfehlen Sie Ihren Partnern im Handel, W um mit Lieferverzögerungen wesentlicher Komponenten umzugehen? Wie unterstützen Sie Ihre Handelspartner bei dieser Thematik?
küche + architektur | 23
BRANCHENSPIEGEL | Umfrage Geräte
V-Zug: Perfektion, die überzeugt
PATRIC SCHLEICHER, Verkaufsleiter Deutschland V-ZUG Europe BVBA
24 | küche + architektur
Geprägt von einem merklich steigenden Bedürfnis für Home App können die V-Zug Geräte digital vernetzt schönes Wohnen generell und für den Lebensraum und viele weitere Vorteile genutzt werden. Ja, wir blicken Küche im speziellen, blickt V-Zug in Deutschland auf der Zukunft mit einem engagierten, verlässlichen eine sehr positive Entwicklung im Jahr 2021 zurück, Team und starken Partnerschaften positiv entgegen! so Patric Schleicher Verkaufsleiter Deutschland V-Zug V-Zug ist die führende Schweizer Marke für Haushalts Europe BVBA. „Dabei sind unsere bestehenden Part- apparate und vermarktet ihre Produkte seit wenigen nerschaften mit dem Handel und der Industrie der Jahren auch in ausgewählten Premiummärkten auentscheidende Schlüssel für den Erfolg. Zusätzlich ßerhalb der Schweiz“, informiert der Manager. „Die entschieden sich namhafte, neue Partner für V-Zug. V-Zug Gruppe beschäftigt etwa 2 000 Mitarbeitende Die kontinuierlichen Investitionen in die Marke, ver- und wies für das 1. Halbjahr 2021 einen Nettoerlös bunden mit den beiden V-Zug Studios in München von 308.3 Millionen Schweizer Franken aus. Der Kernund Löhne sowie die absatzmarkt Schweiz personelle Expansi- „Die neue Produktlinie Excellence Line wusste trug zu diesem geon im Kundendienst, samthaft stark geauf Anhieb zu begeistern und mit dem ebentechnischen After steigerten Erlös den falls neuen V-Zug Care-Programm bieten wir Sales, im Marketing Anteil von ca. 86 % und der individuellen dem Kunden ein einzigartiges Sorglospaket für und die internatiPartnerbetreuung im onalen Märkte ca. 5 oder 10 Jahre an. Auch dies natürlich nur Verkauf, verstärken 14 % bei. Im Vergleich das Vertrauen in un- via unsere spezialisierten Fachhandelspartner.“ zum 1. Halbjahr 2020 ser Unternehmen. konnte V-Zug mit Außerdem konnten wir auf eine durchgehende Lie- dem Eigenmarkengeschäft in den internationalen ferfähigkeit unserer Produkte für die Konsumenten Märkten das Umsatzwachstum um ca. 69 Prozent und den Handel zählen“, betont der sympathische steigern. Durch die neue Produktlinie Excellence Line Manager. „Dies basierte auf umfassenden Anstren- sowie der weiteren, fokussierten Investitionen gestalgungen des Unternehmens und durch die Einbindung ten wir die Zukunft aktiv als Schweizer Hersteller und von Lieferanten konnten wir Lösungen erarbeiten, Partner für Premium-Haushaltgeräte.“ damit wir in der Schweiz durchgehend produzieren Auch für das kommende Jahr geht der Hersteller von und somit auch die eingehenden Aufträge kurzfristig einer anhaltend großen Nachfrage nach hochwertibeliefern konnten. Die Marktpositionierung von V-Zug gen Geräten aus: „Der Lebensraum Küche wird unseals Premium-Marke und Vollsortimentsanbieter für rer Überzeugung nach weiter an Bedeutung für Zeit, Kücheneinbaugeräte stärkten wir mit der Marktein- Begegnungen und Genuss zulegen. Daher sind wir führung der „Excellence Line“ im Juni 2021. Diese ist überzeugt, dass speziell im Premium-Segment für in den zwei edlen Spiegelglas Versionen schwarz oder Hausgeräte die Nachfrage weiterhin zunehmen wird.“ platinum erhältlich. Die neue Produktlinie wusste auf Einerseits seien Hausgeräte als alltägliche Hilfe zu Anhieb zu begeistern und mit dem ebenfalls neuen Hause nicht mehr wegzudenken und andererseits sei V-Zug Care-Programm bieten wir dem Kunden ein die Küche mit Gemeinschaft, Kreativität und Köstlicheinzigartiges Sorglospaket für 5 oder 10 Jahre an. keiten verbunden. „Wenn dies Haushaltsgeräte nicht Auch dies natürlich nur via unsere spezialisierten nur unterstützen, sondern inspirieren, dem KonsuFachhandelspartner. menten Zeit schenken, durch Präzision und SchnelAuch im Jahr 2022 wird uns die Covid-19 Pandemie ligkeit überzeugen und alles mit einem intuitiven und begleiten und erhebliche Einflüsse auf die relevanten zugleich zukunftsweisenden Design verbunden ist, wirtschaftlichen Rahmenbedingen nehmen“, prog- wird das Interesse an der Nutzung automatisch weiter nostiziert Patric Schleicher. „Wir sind jedoch von der gefördert“, zeigt sich Patric Schleicher überzeugt. weiteren positiven Entwicklung – trotz teilweise her- „Bis zum heutigen Zeitpunkt war V-Zug jederzeit vollausfordernden Rahmenbedingungen – überzeugt. umfänglich lieferfähig“, betont der Manger nicht Mit der neuen Excellence-Line und dem damit ver- ohne Stolz. Dies basiere auf massiven Zusatzaufwenbundenen innovativen Gesamtangebot, werden wir dungen, sowie der eigenen Fertigungstiefe am Proweiterhin begeistern und inspirieren. Das Design der duktionsstandort Schweiz. neuen Produktlinie, die interaktive Bedienung mit „In Zusammenarbeit mit Partnern und durch eine endem CircleSlider, eingebettet in das leicht verständ gagierte, verlässliche Teamleistung der V-Zug Familie liche und große Touchdisplay mit der Möglichkeit konnten wir das Vertrauen in die Marke bestätigen der Individualisierung, oder die AutoDoor-Innovation und nochmals steigern. Unsere Fachhandelspartner mit dem integrierten automatischen Türöffner und und Konsumenten dürfen sich auch zukünftig ver-schließer, setzen neue Standards. Mit der V-Zug trauensvoll auf V-Zug verlassen!“, und er unter-
Umfrage Geräte | BRANCHENSPIEGEL
streicht: „Unser Unternehmen wird weiter umfassende Anstrengungen realisieren, um die Lieferkette wie bisher aufrecht zu halten. Selbstverständlich sind auch wir nicht gefeit vor möglichen Lieferverzögerun-
gen, doch trifft V-Zug sämtliche denkbaren Maßnahmen, um die bisherige Liefer- und Termintreue für die „Schweizer Perfektion für zuhause“ weiterhin zu sichern.“ www.vzug.com
Miele erwartet erneut Umsatz auf historischem Höchstwert Für Miele gestaltet sich das Jahr 2021, so Dr. Rein- und nachhaltig ausgelegten Hausgeräten in absehhard Zinkann, geschäftsführender Gesellschafter der barer Zeit wieder abschwächt“, betont Dr. Reinhard Miele Gruppe, sehr positiv: „Wir gewinnen deutlich Zinkann. „Hinzu kommt, dass wegen des bereits erUmsatz hinzu, in Deutschland wie auch international. wähnten Zulieferengpasses bei den Halbleitern ein Zwar hat sich unser Wachstum seit Mitte des Jahres beachtlicher Nachfrageüberhang entsteht. Die daspürbar abgeschwächt, wegen fehlender Halbleiter durch zu erwartenden Nachholeffekten dürften minsowie durch den Vergleich mit einem sehr starken destens bis weit ins nächste Jahr hineinreichen. Vorjahreszeitraum. Dessen ungeachtet, wird unser Die Gründe der historischen Sonderkonjunktur bei Umsatz aber auch in diesem Jahr einen historischen den Hausgeräten ist vielfach beschrieben worden: Höchstwert erreichen.“ Weil die Menschen viel mehr zu Hause bleiben, im Auch dem kommenden Jahr sieht das Unternehmen Homeoffice wie auch in ihrer Freizeit, wird mehr gepositiv entgegen: „Ich gehe davon aus, dass sich un- kocht, Kaffee getrunken und gesaugt. Und anstatt ser Geschäft auch Geld für Urlaub und 2022 positiv entwi- „An dieser Stelle möchte ich auch die Gelegen Restaurantbesuche ckelt, und natürlich heit nutzen, unseren Partnern im Küchenfachauszugeben, inveswollen wir auch bei tiert man in seine den Marktanteilen handel wie auch den Endkundinnen und Endvier Wände. Zugleich weiter zulegen. Da- kunden für ihr Verständnis und ihre Geduld zu ist im Zuge von Corobei setzen wir nicht na und auch mit Blick danken. Dass trotz der im Moment leider nur auf die legendäre auf den Klimawandel Qualität und Langle- deutlich verlängerten Lieferzeiten der Großteil ganz allgemein das bigkeit unserer Gerä- an der Entscheidung für Miele festhält, ist ein Bewusstsein für den te, sondern auch auf großes Kompliment und ein echter Vertrauens Wert klima- und resdie innovativen Feasourcenschonender tures etwa unserer beweis für unsere Marke und unsere Produkte.“ Produkte gestiegen.“ Einbaugeräte-GeneWas die Lieferverzöration 7000, der Geschirrspüler mit AutoDos und der gerungen anbelangt, schildert Dr. Reinhard Zinkann Kühlschränke mit PerfectFresh Active. Hinzu kommt, seine Beobachtungen wie folgt: „Mit Blick auf die dass wir angesichts der im Moment verlängerten Lie- leider im Moment unvermeidbaren Wartezeiten sind ferzeiten für 2022 mit Nachholeffekten rechnen, in eine Reihe von Fachhändlern schon seit geraumer Deutschland und weltweit. Um die weiter wachsende Zeit dazu übergegangen, die für sie besonders releNachfrage bedienen zu können, stocken wir zum Bei- vanten Geräte auch auf Vorrat zu bestellen – und haspiel bei den Geschirrspülern unsere Produktionska- ben nun die Chance, gezielt auf diejenigen Modelle zu pazitäten dauerhaft weiter auf.“ beraten, die sie im Zulauf haben. Damit nicht wegen Auch für Miele hat das Auslandgeschäft eine wesent- eines einzelnen Gerätes der Aufbau ganzer Küchen liche Rolle: „Unser Exportanteil liegt bei rund 70 Pro- stockt, könnte auch die übergangsweise Installation zent. Dass dieser Anteil perspektivisch stetig weiter eines Leihgerätes aus dem Bestand die Lösung sein. steigen dürfte, ergibt sich allein daraus, dass wir etwa Unterstützung erhalten die Miele-Fachhandelspartin großen Märkten wie den USA oder China unser Po- ner durch eine enge Begleitung durch die Mieletenzial bei Weitem noch nicht ausgereizt haben. Aktu- Vertriebsmannschaft,etwa bei der Konzeption ihrer ell wachsen wir aber beispielsweise auch in den Län- vorausschauenden Oderstrategie. An dieser Stelle dern Osteuropas deutlich. Und es gibt weitere Märkte, möchte ich auch die Gelegenheit nutzen, unseren die aus unterschiedlichen Gründen längere Durst- Partnern im Küchenfachhandel wie auch den Endstrecken hatten und nun wieder durchstarten. Auf der kundinnen und Endkunden für ihr Verständnis und anderen Seite setzt unser deutsches Vertriebsteam ihre Geduld zu danken. Dass trotz der im Moment aber auch weiterhin alles dran, den eigenen Anteil am leider deutlich verlängerten Lieferzeiten der Großteil Kuchen auf seinem hohen Niveau konstant zu halten. an der Entscheidung für Miele festhält, ist ein großes Im Moment sehe ich keine Anzeichen dafür, dass sich Kompliment und ein echter Vertrauensbeweis für die historisch hohe Nachfrage nach hochwertigen unsere Marke und unsere Produkte.“ www.miele.de
DR. REINHARD ZINKANN, geschäftsführender Gesellschafter der Miele Gruppe
küche + architektur | 25
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Whirlpool: Starke Marken, innovative Produkte und intelligente Warenplanung sichern den Erfolg
JENS-CHRISTOPH BIDLINGMAIER, Vice President Northern Europe bei Whirlpool
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„Im Oktober 2021 hat die Whirlpool Corporation, Mut- Betreffend die Entwicklung des Auslandsgeschäftes tergesellschaft der Bauknecht Hausgeräte GmbH, betont Jens Christoph Bidlingmaier die starke Aufsehr starke Ergebnisse für das dritte Quartal vorge- stellung von Whirlpool als globaler Player in Nord-, legt, wie auch schon in den Quartalen zuvor“, berich- Latein- und Südamerika, in Europa und in Asien: „Wir tet Jens-Christoph Bidlingmaier, Vice President Nort- erwarten, dass in diesen Regionen die Rahmenbedinhern Europe bei Whirlpool. gungen stabil bleiben und wir ein deutliches Wachs„Dabei freuen wir uns über die Umsatz- und Mar- tum der Wirtschaft und des Marktes für Haushaltsgenentwicklung sowie unsere sehr starken Cash- großgeräte sehen. Der aktuelle Trend in der Inflation Flow-Ergebnisse. Die Zahlen spiegeln wider, dass die kann sicherlich eine Herausforderung für den KonCorporation sich in den letzten drei Jahren in einem sum darstellen. Hier gilt es abzuwarten, ob die aktuvolatilen Umfeld behaupten konnte. Unsere starken ellen Entwicklungen auf dem Rohstoffmarkt und im Marken und die innovativen Produkte überzeugen Bereich der Supply Chain nachhaltig sind.“ die Konsument:innen weltweit. Auch in EMEA und Hinsichtlich der Ausgabefreudigkeit geht der Branin Nordeuropa freuen wir uns über positive Entwick- chenkenner davon aus, „dass Konsument:innen auch lungen im Bereich der 2022 in ihr Zuhause Haushaltsgroßgeräte investieren. Die Kü„Verbraucher:innen möchten einen bewussteund besonders über che ist ein zentraler ren und nachhaltigeren Lebensstil führen, den Zuspruch aus dem Ort in jedem ZuhauBereich „Küche”, wo um dadurch die Umwelt auch langfristig zu se – hier wird gewir unser bestehendes schützen. Durch die Entwicklung innovativer, meinsam gekocht, Geschäft ausbauen gegessen, geredet. ressourcenschonender und gleichzeitig und einige neue PartGerade durch die ner mit Potential für leistungsstarker Geräte unterstützt Bauknecht Pandemie wurde uns gewinnen konn- Verbraucher:innen dabei, diese wichtigen der Spaß am geten. meinsamen Kochen Wir erleben gerade Ziele auch zu erreichen.“ und Backen wiederweltweit eine angeentdeckt und das spannte Lage bezüglich der Verfügbarkeit von Roh- macht natürlich noch mehr Freude mit hochwertigen stoffen und elektronischen Bauteilen. Gleichzeitig ist und modernen Küchengeräten. Außerdem legen die die Nachfrage nach Hausgeräten auf einem anhaltend Konsument:innen immer mehr Wert auf Nachhaltighohen Niveau. Insofern können sich Kapazitätseng- keit – dies spiegelt sich auch in der Nachfrage nach pässe in der Produktion auch unmittelbar auf die Ver- ressourcenschonenden Hausgeräten wider. Investitifügbarkeit der Produkte auswirken.“, bilanziert der onen in neue Hausgeräte schonen dabei mittel- bis sympathische Manager und betont: „Unser globaler langfristig gesehen sogar den Geldbeutel, da Kosten Einkauf ist mit unseren Vorlieferanten im ständigen für Energie und Wasser optimiert werden. Austausch, um die Situation zu verbessern. Dennoch Wir sehen daher zuversichtlich in das neue Jahr und bleibt die Lage volatil, voraussichtlich werden wir die gehen davon aus, dass die Verbrauchernachfrage auf Auswirkungen noch bis 2023 spüren. Wir bleiben aber einem anhaltend hohen Niveau bleibt.“ zuversichtlich, dass es vorwiegend punktuelle Liefer- Für Jens-Christoph Bidlingmaier gibt es drei engpässe geben wird und arbeiten sehr engagiert da- gute Gründe für die Nachfrage der Konsumenran, unsere Kunden pünktlich beliefern zu können.“ ten nach neuen Hausgeräten: „Erstens kaufen Wir sind im sehr intensiven Dialog mit unseren Han- Konsument:innen in kürzeren Abständen neue Küdelspartnern, um die Auswirkungen von Lieferverzö- chen bzw. rüsten häufiger Einbaugeräte nach. Gerade gerungen möglichst gering zu halten. Dabei haben während der Coronapandemie gab es einen starken wir unseren Fokus noch intensiver auf die gemeinsa- Push: Die Menschen haben das Zuhause wieder mehr me Warenplanung gelegt und die Planungshorizonte als Zentrum ihres Lebens identifiziert und die eigenen vergrößert. Außerdem erhöhen wir unsere Safety- Räumlichkeiten ihren Wünschen gemäß neu- oder Stock-Kapazitäten, die für die schnellere Belieferung umgestaltet. zum Handel sorgen. 85 Prozent unserer Produkte für Zweitens hat sich weltweit ein neues Bewusstsein für unseren Handel in DACH kommen aus Europa, wir lie- Nachhaltigkeit und Umweltschutz entwickelt, nicht fern mehrheitlich Haushaltsgroßgeräte aus unseren nur in Bezug auf die Vermeidung von Müll und Plastik modernen Fabriken, die sich u.a. in Italien und Polen sowie die unnötige Verschwendung von Lebensmitbefinden.“ teln, sondern auch zum Schutz der Ressourcen, durch
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Wasser- und Energieeinsparung. Verbraucher:innen möchten einen bewussteren und nachhaltigeren Lebensstil führen, um dadurch die Umwelt auch langfristig zu schützen. Durch die Entwicklung innovativer, ressourcenschonender und gleichzeitig leistungsstarker Geräte unterstützt Bauknecht Verbraucher:innen dabei, diese wichtigen Ziele auch zu erreichen. So überzeugt in Sachen Kühltechnologien die neue Total NoFrost Kühlgeräteplattform. Denn dank des innovativen Food Care Systems lassen sich Lebensmittel dort optimal lagern und bieten eine gesunde Aufbewahrung von Obst, Gemüse und Co. bei einer bis zu 15 Tage längeren Frische. Dadurch wird auch die Verschwendung von Lebensmittel reduziert. Im Bereich Spülen sorgen unsere ActiveDry Geschirrspüler dank ihrer namensgebenden Technologie für eine verbesserte Trocknungsleistung von bis zu 70 Prozent und sparen dabei bis zu 15 Prozent Energie. Auch bei der Wäschepflege wünschen sich Verbraucher:innen energieeffiziente und ressourcen-
schonende Geräte. Ein Vorzeigebeispiel dafür ist unsere GentlePower Waschmaschine, die zu 87 Prozent aus recycelbaren Materialien hergestellt wird und aufzeigt, wie effektiv nachhaltiges Waschen funktioniert. So kann mit Hilfe der GentlePower Technologie und der AutoDose-Funktion bei jedem Waschgang bis zu 59 Prozent Wasser, 65 Prozent Energie und 30 Prozent Waschmittel eingespart werden. Und drittens spielt eine gesunde Ernährungsweise eine immer wichtigere Rolle für Verbraucher:innen. Auch diesem Wunsch kommen wir nach. Das MyMenu-Interface unserer Backöfen unterstützt Hobbyköche bei der Zubereitung ihrer Speisen: Sie geben die Kochmethode ein und der Ofen wählt die besten Einstellungen und Zubereitungszeiten für optimale, besonders schonend zubereitete Ergebnisse. Beliebt sind auch unsere Backöfen mit Total Steam, Active Steam und Gentle Steam, mit denen wir die gesamte Produktpalette rund um das Trendthema Dampfgaren abdecken.“ www.bauknecht.de
Smeg: Designmarke mit Profil „Smeg befindet sich seit Jahren auf einem kontinu- hochwertigen Hausgeräten auch 2022 anhält. Alle Inierlichen Wachstumskurs. Das gilt für Deutschland, dikatoren weisen eindeutig darauf hin.“ Zudem stellt gesamt Europa und weltweit“, betont Olaf Nedorn, er fest: „Konsumenten verlangen inzwischen deutlich Geschäftsführer Smeg Deutschland GmbH. Durch mehr als nur Qualität und Leistung. Sie wollen es sich die Coronakrise habe zu Hause schön masich das Wachstum „Unser wichtigster Tipp ist aber, sich das chen, sich verwöhnochmals deutlich Gesamtsortiment von Smeg einmal genauer nen. Deshalb wird verstärkt. Smeg ist Design immer wichanzusehen. Denn was sich noch nicht überall seit Jahrzehnten intiger. Hausgeräte ternational präsent herumgesprochen hat: Smeg ist viel mehr als sind heute ganz klar und gehört in Märknur bunte Kleingeräte und trendige Retrokühl- auch ein Statement ten wie Australien zu für individuellen Geschränke. Smeg produziert in großer Fertiden Marktführern. schmack.“ „Produktionsbedinggungstiefe unter anderem auch Spülmaschinen Hinsichtlich möglicher te Schwankungen Lieferverzögerungen und ist mit großen Teilen dieses Sortiments gab es bei uns insgerät auch er dazu, nach wie vor lieferfähig. “ samt weniger, da wir frühzeitig zu bestelwesentliche Teile unlen und betont: „Unseres Sortiments in unserem Stammland Italien fer- ser wichtigster Tipp ist aber, sich das Gesamt tigen. Daher war 2021 bei uns ein starkes Jahr“, bi- sortiment von Smeg einmal genauer anzusehen. lanziert der engagierte Manager. „Wir haben auch für Denn was sich noch nicht überall herumgesprochen 2022 das Ziel, weiter deutlich zweistellig zu wachsen, hat: Smeg ist viel mehr als nur bunte Kleingeräte und wie schon in der „Vor-Corona-Zeit“. Das ist auch rea- trendige Retrokühlschränke. Smeg produziert in grolistisch, denn wir konnten in den letzten Jahren sehr ßer Fertigungstiefe unter anderem auch Spülmaschiviele Fachhändler für Smeg hinzugewinnen. Unser nen und ist mit großen Teilen dieses Sortiments nach Plus: Mit Smeg bietet der Handel seinen Endkunden wie vor lieferfähig.“ eine Designmarke, die für jede Anforderung das rich- Außerdem, unterstreicht der Stratege: „Unsere Parttige Produkt bietet, also eine großartige Möglichkeit ner dürfen sich in Sachen Lieferfähigkeit bei uns auf sich zu profilieren.“ maximale Transparenz verlassen. Damit sie jederzeit Auch der Anschaffungsneigung der Konsumen- wissen, woran sie sind. Und dank unserer Sortimentsten im kommenden Jahr sieht Olaf Nehdorn positiv breite findet sich im Fall von Verzögerungen auch im entgegen. „Wir gehen davon aus, dass der Trend zu Zweifel immer ein gutes Alternativprodukt.“ www.smeg.de
OLAF NEDORN, Geschäftsführer Smeg Deutschland GmbH
küche + architektur | 27
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Samsung: Für weiteres Wachstum gut gerüstet
NEDZAD GUTIC, Director Home Appliance bei Samsung Electronics GmbH
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„Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit unseren um 8,5 Prozent gestiegen ist. Auch für 2022 rechnen Handelspartnern in Deutschland auf ein erfolgreiches wir mit einem Wachstum und gehen stark davon aus, Jahr 2021 schauen und unseren Marktanteil im Be- dass die Bereitschaft der Menschen, in Hausgeräte reich Hausgeräte steigern können“, zeigt sich Nedzad zu investieren, auf einem ähnlich hohen Niveau liegen Gutic, Director Home Appliance bei Samsung Electro- wird wie in diesem Jahr. Ein Indiz dafür ist der annics GmbH zufrieden. „Mit unseren Hausgeräte High- haltende Boom beim Wohnungs- und Eigenheimbau. lights haben wir unsere gute Marktposition weiter Das statistische Bundesamt verzeichnet von Januar ausgebaut. Einen wichtigen Anteil daran hat unsere bis September 2021 ein Plus von 5,4 Prozent bei den Infinite LineTM, mit der wir neue Design-Akzente in Wohnungsgenehmigungen im Vergleich zum Vorjahdie Küche bringen. Auf der Area30 gab es dieses Jahr reszeitraum. Darin sehen wir in der Folge großes Poauch endlich wieder Gelegenheit, unseren Partnern tenzial für die Nachfrage nach Elektrogroßgeräten für unser Portfolio persönlich zu zeigen. Der Dual Cook die neu entstehenden Küchen.“ Steam aus der Infinite Design-Linie zählte zu den Zudem habe das eigene Zuhause und seine GestalBesuchsmagneten auf unserem 400 Quadratmeter tung an Bedeutung gewonnen. Die Erfahrungen wähgroßen Stand. Zu unserer Markenbekanntheit im Kü- rend der Pandemie haben die emotionale Bindung an chen- und Einbaugerätemarkt tragen auch erfolgrei- die eigenen vier Wände verstärkt. „Diese Entwicklung che Kooperationen bei – wie unsere Partnerschaft mit haben wir in eigener Marktforschung Ende 2020 sehr dem beliebten Sat.1-TV-Format „The Taste“. Gemein- deutlich bestätigt gefunden. Nach wie vor beobachten sam mit Starkoch Tim Raue setzen wir unsere High- wir, dass Menschen verstärkt in ihr Zuhause inveslight-Produkte immer wieder frisch in Szene – ob auf tieren. Neben der Funktionalität der Geräte spielen der Nobila Hausmesse oder in vielfältigen Medienko- immer häufiger auch Faktoren wie das Design, die operationen. Wir freuen uns, dass unser Engagement Farbe und Möglichkeiten zur Individualisierung eine Resonanz in Form gestiegener Nachfrage findet.“ entscheidende Rolle. Natürlich spüre auch Samsung die aktuellen Her- Wir haben seit Anbeginn der Pandemie zahlreiche ausforderungen auf dem Markt. Doch die hohe Fer- Vorkehrungen getroffen, um Lieferengpässe weitgetigungstiefe trage hend zu vermeiden. dazu bei, die aktuelle „Mit unseren Hausgeräte Highlights haben wir Gemeinsam mit Situation zu meistern. unseren Partnern Zudem profitiere man unsere gute Marktposition weiter ausgebaut. arbeiten wir mit davon, viele Produkte Einen wichtigen Anteil daran hat unsere Infinite Hochdruck daran, in Europa produzieren die aktuelle Situation LineTM, mit der wir neue Design-Akzente in zu lassen. „Aktuell gebestmöglich auszuhen wir daher von ei- die Küche bringen. … Der Dual Cook Steam gleichen und die ner Entspannung der z.B. zählte zu den Besuchsmagneten auf unseAuswirkungen so Liefersituation im Laugering wie möglich rem 400 m2 großen Stand auf der Area30.“ fe des ersten Quartals zu halten“, infor2022 aus“, zeigt sich miert Nedzad Gutic der Manager optimistisch. Die Entwicklung der allge- und betont: „Oberstes Gebot für uns ist es, mit dem meinen Marktsituation hänge jedoch von vielen indivi- Handel partnerschaftlich und konstruktiv zusammenduellen Faktoren ab. Selbstverständlich behalte man zuarbeiten. Konkret empfehlen wir dem Fachhandel die allgemeine Marktsituation kontinuierlich im Blick, aktuell, die Bestellung so frühzeitig wie möglich zu um auch weiterhin flexibel und vorausschauend agie- terminieren, insbesondere bei Produktkategorien wie ren zu können. Waschmaschinen oder Backöfen. Offene und transpa„Bereits im Jahr 2021 erzielen wir gute Ergebnisse rente Kommunikation ist uns wichtig, daher weisen auf dem deutschen Markt. Diese Erfolgsstory unserer wir Händler darauf hin, sich in der aktuellen Zeit auf Marke wollen wir auch 2022 fortsetzen und unseren gelegentliche Wartezeiten bei der ProduktausliefeMarktanteil weiter steigern. Für das kommende Jahr rung einzustellen und diese auch rechtzeitig an den haben wir uns demnach weiteres Wachstum beson- Kunden zu kommunizieren. ders im Küchen- und Möbelfachhandel vorgenom- Wir befinden uns im stetigen Kontakt mit dem Fachmen“, betont der strategische Manager. handel – und gewinnen durch den regen Austausch Auch im Hinblick auf die Anschaffungsneigung der kontinuierlich wertvolle Kenntnisse darüber, an welKonsumenten zeit sich Nedzad Gutic zuversichtlich: chen Stellen wir die passende individuelle Unterstüt„Mit Blick auf das aktuelle Jahr sehen wir, dass der zung anbieten können. Unseren Partnern steht zudem Gesamtumsatz bei Elektrogroßgeräten im ersten die gesamte Samsung Sales Force in voller Besetzung Halbjahr 2021, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, mit Rat und Tat zur Seite.“ www.samsung.com
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Beko/Grundig: Bereit für die „Top Drei“ „Die Beko Grundig Deutschland GmbH hat sich 2021 Hinsichtlich der Anschaffungsneigung ist der Bransehr erfolgreich entwickelt und mit den Marken Beko chenkenner überzeugt, „dass sich diese in ähnlicher und Grundig direkt an das Umsatzfeuerwerk aus dem Höhe auch 2022 fortsetzen wird. Die Verbraucher werVorjahr angeknüpft. Das zeigt uns, dass wir auf dem den sich nach wie vor mit dem Thema „neue Hausrichtigen Weg sind und wir werden unsere Wachs- haltsgeräte“ beschäftigen. Das gilt sowohl für das tumsstrategie mit dem klaren Fokus auf Nachhal- klassische Ersatzgeschäft als auch für die Erstaustigkeit nun noch konsequenter fortsetzen“, freut sich stattung mit Großgeräten über den Küchen-/MöbelMario Vogl, Vorsitzender der Geschäftsführung der handel.“ Beko Grundig Deutschland GmbH. Begründet sieht Mario Vogl diese Entwicklung darin, „Wir gehen auch in 2022 von einer positiven Unter- dass viele Menschen in den vergangenen 1,5 Jahren nehmensentwicklung aus, gleich dem wir, wie auch noch nie so viel Zeit zuhause verbracht haben wie je die gesamte Branche, zuvor. „Dementsprein den vergangenen chend schenken sie Unterstützung erfahren die Handelspartner Monaten mit einer her ihrer Einrichtung und ausfordernden Liefer von Beko und Grundig durch die Segment der Ausstattung mit situation zu kämpfen politik der beiden Marken: „Beko und Grundig Haushaltsgeräten hatten. Auch wenn besondere Aufmerkbieten in allen Segmenten unterschiedliche sich die Lage schon samkeit und hinteretwas entspannt hat, Modelle für alle Kundenansprüche an. fragen kritischer als unterliegen die Rah- Angst vor leeren Regalen muss keiner unserer vorher den Status menbedingen und Quo in den eigenen Lieferumstände noch Geschäftspartner haben: Unsere Vertriebs vier Wänden. Das immer Schwankun- teams stehen in engem Kontakt mit dem Es-sich-zuhausegen. Denn die norgemütlich-machen Handel, um bei Bedarf verfügbare Alternativmalerweise sorgsam hat immens an Beaufeinander abge- geräte anzubieten.“ deutung gewonnen, stimmten Lieferketdas Einrichten mit ten sind aus den Fugen geraten, sodass nicht klar neuen, schönen, energiesparenden Geräten, die zum absehbar ist, wann die Versorgung mit Rohstoffen und Wohnumfeld passen, spielt hier natürlich eine große allen anderen Materialien wieder zuverlässig funktio- Rolle. nieren wird. Es ist sicherlich noch im gesamten Jahr Mittelfristig sollte sich die Entwicklung wieder im Be2022 mit Beeinträchtigungen zu rechnen. reich der Langzeit-Entwicklung für Großgeräte (rund Die Warenversorgung mit Produkten der Marken 3%) einpendeln.“ Beko und Grundig war und ist jedoch gewährleistet, Im Umgang mit den Lieferverzögerungen empfiehlt wir mussten keine Geräte aus unserem Sortiment der Manager seinen Geschäftspartnern den Kauf streichen und können unseren Kunden bei Bedarf neuer Produkte rechtzeitig zu planen und versichert: alternative Modelle anbieten. Wir haben unsere Pro- „Dabei unterstützen wir selbstverständlich, sprechen duktionskapazitäten je nach Fabrik sogar um etwa unsere Kunden an und beraten sie persönlich, auch 15-20 % erhöht, eine weitere kurzfristige Steigerung zu passenden Alternativ-Geräten. Auf Seiten des Hanist jedoch nicht möglich, da auch andere Länder eine dels ist eine frühzeitige, offene Aufklärung des Kondeutlich höhere Nachfrage haben. sumenten notwendig. Wir empfehlen auch, VerbrauDie Beko Grundig Deutschland GmbH ist auch das chern adäquate Alternativen aufzuzeigen – oft tut es Headquarter der Region Nord-EU, mit den Kern- auch ein anderes Geräte-Modell. Da derzeit zeitliche märkten Österreich, BeNeLux und den nordischen Einschränkungen in nahezu allen Lebens- und Kon Ländern. Deren Entwicklung bilanziert Mario Vogl wie sumbereichen gegeben sind, wird dies der Konsufolgt: „Der Markt ist in diesem Jahr stark gewachsen, ment weitestgehend mittragen.“ und auch wir möchten daran weiterhin partizipieren. Unterstützung erfahren die Handelspartner von Beko Aktuell sind wir nach Stück betrachtet mit unseren und Grundig durch die Segmentpolitik der beiden Marken unter den Top 4, in den kommenden Jahren Marken: „Beko und Grundig bieten in allen Segmenmöchten wir unsere Marktanteile weiter ausbauen ten unterschiedliche Modelle für alle Kundenansprüund in die Top 3 aufsteigen. Wir sind sehr zuversicht- che an. Angst vor leeren Regalen muss keiner unselich, dass wir dieses Ziel erreichen werden, denn die rer Geschäftspartner haben: Unsere Vertriebsteams neuen Einbauserien bei Beko und Grundig stellen ein stehen in engem Kontakt mit dem Handel, um bei Begroßes Potenzial dar, sich im Handel noch besser zu darf verfügbare Alternativgeräte anzubieten.“ positionieren.“ www.grundig.com
MARIO VOGL, Vorsitzender der Geschäftsführung der Beko Grundig Deutschland GmbH
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BSH: Handelspartnerorientiert, innovativ, nachhaltig „Wir blicken im laufenden Jahr – trotz aller Herausforderungen – auf eine positive Entwicklung zurück, mit der wir an das erfolgreiche vorangehende Jahr anknüpfen“, bilanziert Volker Klodwig, Leiter Vertrieb Zentral- und Osteuropa bei der BSH. „Der globale Hausgerätemarkt wuchs in einem weiteren pandemiegeprägten Jahr erneut überproportional: Dank eines umfassenden Hygienekonzepts zum Schutz unserer Mitarbeitenden an allen Standorten konnten wir unser Produktionsvolumen hochhalten und mit stabilen Marktanteilen starke Leistungen erbringen. Eine der zentralen Herausforderungen war und ist es, bei steigenden Logistik- und Materialpreisen sowie Lieferengpässen die hohe Nachfrage zu bedienen und Lieferrückstände aufzuholen. Mit einem starken Fokus auf die Digitalisierung und Nachhaltigkeit haben wir erneut hohe Investitionen in Produktion und Entwicklung, wie etwa die Inbetriebnahme eines neuen Werks in Chuzhou, China, oder den Umbau einer Montagelinie im Dillinger Werk,
neuerbarer Energien an den meisten Standorten nutzen, wie auch in Nauen und Dillingen mit den weltweit größten Photovoltaikanlagen der BSH.“ Was das Auslandsgeschäft anbelangt ist die BSH als globaler Hausgerätekonzern in zahlreichen Regionen VOLKER KLODWIG, und Ländern aktiv und erzielt über 80 Prozent des Leiter Vertrieb Umsatzes im Ausland. „Für eine weitere erfolgreiche Zentral- und Entwicklung und als Basis für ein nachhaltiges und Osteuropa bei der BSH profitables Wachstum ist die globale Ausrichtung des Hausgeräte GmbH Geschäftsmodells wesentlich“, betont der erfahrene Marktkenner. „Die Bedeutung der wichtigen Auslandsmärkte in Europa, China, Nordamerika und in den Emerging Markets (vor allem Türkei, Russland und Indien) wird auch zukünftig zunehmen, wobei viele Auslandsmärkte nicht nur von Aufholeffekten bei der Wirtschaftsleistung, sondern auch von der demografischen Entwicklung profitieren.“ Der Ausgabefreudigkeit der Konsumenten sieht der Stratege positiv entgegen: „Das Zuhause bleibt zentraler Wohlfühlort und gewinnt weiter an „Liebe Partner im Elektro-und Möbelfachhandel, an erster Stelle wollen wir uns Bedeutung. Der bebei Ihnen für die professionelle und gute Zusammenarbeit bedanken – gerade in reits zuvor bestehende dieser Zeit immer neuer Herausforderungen haben Sie Bemerkenswertes geleis- und wachsende Trend, wieder mehr selbst zu tet. Bleiben Sie gern im engen Austausch mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner kochen, führt insgeaus unserem Vertrieb bei unseren Marken. So können wir Sie über die Liefer samt zu einer stärkeren Nutzung des eigenen fähigkeit zu unseren Hausgeräten bestmöglich informiert halten. Uns ist es wie Wohnraums, insbesonIhnen daran gelegen, die Konsumenten mit unseren hochwertigen Geräten so dere der Küche. Auch gut und schnell wie möglich zu versorgen. Dementsprechend bauen wir auf Ihre im kommenden Jahr sollte es erneut NachGeduld und Ihr Durchhaltevermögen. Wir arbeiten unter Volllast daran, die holbedarf bezüglich Lieferkette aufrecht zu erhalten.“ Hausgeräteanschaffungen geben, da Haushalgetätigt. Wir sind zudem stolz, erstmals in der Unter- te weltweit von Rohstoffmangel und Lieferengpässen nehmensgeschichte auf ein ganzes Jahr klimaneut- betroffen waren. Dies könnte der Entwicklung im raler Entwicklung und Fertigung zurückzublicken – aktuellen Jahr ähneln, nachdem zuvor aufgrund der weltweit. Pandemie Produktionskapazitäten kurzzeitig pausiert Wir gehen auch im Jahr 2022 von gestörten Liefer- wurden. Die Ausgabefreudigkeit und -fähigkeit bleibt ketten und steigenden Rohstoffpreisen aus, die die demnach auch 2022 hoch. Auch sind zwei Drittel der gesamte Hausgerätebranche betreffen. Dabei rech- Deutschen zudem bereit, beim Kauf ihres nächsten nen wir mit einer weiterhin hohen – wenn auch mo- großen Hausgerätes einen höheren Preis zu zahlen, derateren – Nachfrage nach Produkten unserer her wenn dieses energieeffizienter und/oder umweltausragenden Marken und einer entsprechend guten schonender hergestellt ist als ein günstigeres, anJahresleistung. Unsere starken Innovationen werden sonsten gleichwertiges Modell – wie eine von uns im den Konsumentinnen und Konsumenten auch 2022 September durchgeführte Studie ergab.“ nachhaltige und personalisierte Lösungen bieten, die Auf unsere Frage, wie der Fachhandel am besten mit ihre Lebensqualität verbessern. Je nach Rohstoffver- dem Thema Lieferverzögerungen umgehen sollte, fügbarkeit werden unsere Standorte auch nächstes wendet sich Volker Klodwig direkt an Sie, unsere LeJahr unter Volllast produzieren, um Lieferrückstande ser: „Liebe Partner im Elektro-und Möbelfachhanaufzuholen und die hohe Nachfrage zu bedienen. del, an erster Stelle wollen wir uns bei Ihnen für die Steigende Energiekosten setzen uns weniger zu, da professionelle und gute Zusammenarbeit bedanken wir einen wachsenden Anteil eigens produzierter er- – gerade in dieser Zeit immer neuer Herausforde30 | küche + architektur
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rungen haben Sie Bemerkenswertes geleistet. Bleiben Sie gern im engen Austausch mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner aus unserem Vertrieb bei unseren Marken. So können wir Sie über die Lieferfähigkeit zu unseren Hausgeräten bestmöglich informiert halten. Uns ist es wie Ihnen daran gelegen, die Konsumenten mit unseren hochwertigen Geräten so gut und schnell wie möglich zu versorgen. Dementsprechend bauen wir auf Ihre Geduld und Ihr Durchhaltevermögen. Wir arbeiten unter Voll-
last daran, die Lieferkette aufrecht zu erhalten.“ Unterstützung bei dieser Thematik erfahren die Kunden der BSH, „sowohl durch transparente Kommunikation als auch im kontinuierlichen Gespräch. Wir finden individuell alternative Lösungen wo möglich und nötig. Gleicherweise unterstützen wir unsere Partner im Elektrofachhandel über den Mittelstandskreis e.V., über den exklusive Geräteserien angeboten sowie Marketinghilfen zur Verfügung gestellt werden.“ www.bsh-group.com
Mit Küppersbusch und Teka auf Expansionskurs „Das Jahr 2021 gestaltete sich für uns sehr positiv“, von Rohmaterialien und steigende Transportkosten, betont Hannes Kolb, Vorsitzender der Geschäfts- die mit entsprechenden Preisanpassungen einhergeleitung der Küppersbusch Hausgeräte GmbH. „Das hen, das wirtschaftliche Gesamtbild weiterhin massiv durch Corona geweckte Interesse der Konsumen- prägen. Langfristig rechne ich mit einer Normaliten an Hausgeräten hat sicherlich auch zu unserem sierung des grundsätzlich soliden Gesamtmarkts in Erfolg beigetragen und tut das auch noch. Dennoch Deutschland. Umsatzsteigerungen werden dann vielsind wir aufgrund unserer Unternehmensgröße all- mehr über Wert und weniger über die verkaufte Mengemeinen Markt-bzw. Branchentrends weniger stark ge erzielt.“ ausgeliefert und können uns relativ unabhängig davon Die Entwicklung der unterschiedlichen Auslandsentwickeln. Im Export – wir sind für die DACH-Region märkte lässt sich, so Hannes Kolb, immer etwas zuständig und betreuen darüber hinaus speziell für schwieriger beurteilen. Er rechne jedoch auch hier die Marke Küppersbusch einige Exportmärkte, da- mit positiven Tendenzen. runter Rußland, China, UK usw. – haben sich einige Die Einschätzung der Anschaffungsneigung der Länder nach der ersKonsumenten durch ten Corona-Welle gut erfahrenen „Produktinnovationen, die die Endverbraucher den entwickelt. Branchenkenner National bewegen begeistern, wie der Steakmaster, MaestroPizza, gibt Anlass zum wir uns mit unseren Airfry oder unsere Direct-Sense-Kochmulden Optimismus: „Die Marken in unterKonsumenten im Inmit Rize-Cooking-Function tragen wesentlich schiedlichen – und und Ausland werden was Teka anbelangt zu unserer guten Umsatzentwicklung bei.“ auch im kommen– auch ganz neuen den Jahr verstärkt Vertriebskanälen. Während bei Küppersbusch der Fo- in ihr Zuhause investieren. Produktinnovationen, die kus nach wie vor auf dem klassischen Küchen- und die Endverbraucher begeistern, wie der Steakmaster, Möbelfachhandel liegt, haben wir mit Teka nicht nur MaestroPizza, Airfry oder unsere Direct-Sense-Kochunser Sortiment erweitert, sondern auch unsere Ver- mulden mit Rize-Cooking-Function tragen wesentlich triebswege ausgebaut. Wir vermarkten Teka jetzt zu- zu unserer guten Umsatzentwicklung bei.“ sätzlich über die Küchenmöbelindustrie, den Elektro- Hinsichtlich der coronabedingten Lieferverzögefach- und auch über den Online-Handel. Gleichzeitig rungen geht Hannes Kolb davon aus, dass die Verhaben wir auch unseren Vertrieb deutlich ausgebaut braucher für diese Themen bereits durch die Medien und Key-Account-Manager eingesetzt. All diese Maß- sensibilisiert sind, „so dass unsere Partner im Handel nahmen haben zu sehr guten Umsatzzuwächsen ge- hier größtenteils auf Verständnis stoßen, wenn ein führt, die sich defacto jedoch erst nach dem Jahres- Gerät etwas später geliefert werden sollte.“ endspurt beziffern lassen. Generell sei es empfehlenswert, die Vorlaufzeiten ihGrundsätzlich sind wir stolz darauf, trotz der für die rer Bestellungen zu erhöhen. „Je länger die Vorlaufgesamte Branche gleichermaßen bestehenden, hem- zeit, desto sicherer können unsere Handelspartner menden Lieferengpässe eine gute Entwicklung vor- sein, die Ware rechtzeitig zu erhalten. Working capital weisen zu können.“ und Cashflow zum Trotz stellen wir fest, dass die AnDem Jahr 2022 sieht Hannes Kolb grundsätzlich op- zahl der Händler zunimmt, die über eine gewisse Latimistisch entgegen: „Zwar werden coronabedingte gerkapazität verfügen, um Geräte vorrätig halten zu Einflüsse wie Lieferkettenproblematik, Beschaffung können.“ www.kueppersbusch-home.de
HANNES KOLB, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Küppersbusch Hausgeräte GmbH und verantwortlich für die Entwicklung der Premium-Marke Küppersbusch und der Marke Teka in Zentraleuropa
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EINBAUGERÄTE
Robert Bosch Hausgeräte GmbH Carl-Wery-Straße 34 · 81739 München · Tel. 089 4590-00 · Fax 089 4590-2347 bosch-infoteam@bshg.com · www.bosch-home.com/de
Küppersbusch Hausgeräte GmbH Küppersbuschstraße 2 · 45883 Gelsenkirchen · Tel. 0209 401-0 · Fax 0209 401-303 info@kueppersbusch.de · www.kueppersbusch-home.com
Gesellschafter: Familien Miele und Zinkann Geschäftsführer: Olaf Bartsch, Dr. Stefan Breit, Dr. Axel Kniehl, Dr. Markus Miele, Dr. Reinhard Zinkann Miele Germany: Frank Jüttner (Gesamtleitung), Bernhard Hörsch (Leiter Vertrieb), Martina Swenson (Leiterin Marketing) Umsätze 2020: 4,5 Mrd. Euro Beschäftigte: 21.750 (Stand: 30. September 2021) Produktionsstätten: 15, davon acht in Deutschland Vertriebsgesellschaften in 50 Ländern Exportquote 2020: 70 Prozent Produkte für die Küche: Herde, Backöfen, Kochfelder, Dunstabzugshauben, Dampfgarer, Mikrowellengeräte, Kombinations geräte (z. B. Dampfgarer mit Mikrowelle), Dialoggarer, Wärme-/ Vakuumierschubladen, Kaffeevollautomaten, Geschirrspüler, Kühl-/Gefriergeräte, Weinlagerschränke Miele & Cie. KG Carl-Miele-Straße 29 · 33332 Gütersloh Tel. 05241 89-0 · Fax 05241 89-2090 info@miele.de · www.miele.de
SMEG Deutschland GmbH Erika-Mann-Str. 57 · 80636 München · Tel. 089 923348-0 · Fax 089 923348-19 smeg@smeg.de · www.smeg.de
ORANIER Küchentechnik GmbH Oranier Straße 1 · 35708 Haiger · Tel. 02771 2630-150 vertrieb-kt@oranier.com · www.oranier.com
Managing Director Europa: Dieter Elmiger Vertriebsleitung Deutschland: Patric Schleicher Marketingleitung Deutschland: Florian Nowak Standorte: V -ZUG Studio Löhne Weidengrund 10, 32584 Löhne V-ZUG Studio München Promenadeplatz 11, 80333 München V-ZUG Europe BV Evolis 102 · BE-8530 Harelbeke Tel. 0800 89 84 273 · Fax 0800 89 84 329 info.de@vzug.com · www.vzug.de
Fotos: Oranier
TECHNIK + KOMFORT
Mission Leibspeise Mit Oranier leckeren Geheimnissen auf die Spur Der beliebte Fernsehkoch Sebastian Lege und der renommierte Küchentechnik-Hersteller Oranier gehen seit Kurzem gemeinsam den vielen kleinen Geheimnissen des guten Geschmacks auf den Grund. Unter dem Motto „Mission Leibspeise“ schaut der Küchenchef und Food-Experte in Omas Kochtopf, um zu ergründen, warum es bei ihr immer so gut schmeckt. „Dazu braucht es in jedem Fall eine Portion Neugier“, so der gutgelaunte Sebastian Lege. „Eine Handvoll Frische, geeignete Gerätschaften und Utensilien. Und natürlich eine kräftige Prise Humor!“
D
er Schwerpunkt der Aktivitäten spielt sich in den Social-Media-Kanälen von Oranier ab, wo Sebastian Lege regelmäßig auf seine lockere und unterhaltsame Art als Markenbotschafter auftreten wird. Er gibt auch Küchentipps, die einfach und köstlich zugleich sind, und beantwortet unterschiedliche Fragen – beispielsweise: Wie geht Mehlschwitze und warum ist sie besser als fertiger Soßenbinder? Was bewirken bestimmte Gewürze? Und wie viel Salz in der Suppe ist genau richtig? NICHT NUR EIN GESICHT „Einen so sympathischen Food-Spezialisten als Markenbotschafter zu gewinnen, freut uns ganz besonders“, so Nikolaus Fleischhacker, Geschäftsführer der Oranier Küchentechnik, „Neben der ‚Mission Leibspeise‘ ziert sein Konterfei zudem fortan die Planen unserer recht großen Fahrzeugflotte, die bundesweit unterwegs ist.“ Doch nicht nur das Gesicht von Sebastian Lege soll in Zukunft bei Oranier eine Rolle spielen. Mit gemeinsamen Entwicklungen plant man, Expertise und Knowhow zum Nutzen der Kunden zusammenzuführen. www.oranier.com küche + architektur | 33
ARCHITEKTUR + TREND
Bosch und Leicht – zwei Marken mit Profil Wie zwei süddeutsche Unternehmen die Küche von heute prägen
Jede Küche ist eine gestalterische wie effektive Komposition, die perfekt mit angrenzenden Funktions- und Wohnzonen harmoniert. Ihre Individualität entspringt den Materialien, Farben und gebrauchsgerechten wie technischen Elementen unterschiedlicher Gewerke, aus deren Wechselwirkung die perfekte Symbiose hervorgeht. Dass es sich lohnt, diesen Anspruch zu erfüllen, beweist die erfolgreiche Entwicklung der Marken Leicht Küchen und Bosch Hausgeräte.
B
ei einem Besuch der Leicht Welt, Waldstetten, sprachen wir mit Stefan Waldenmaier, Vorstandsvorsitzender der Leicht Küchen AG, Harald Friedrich, Geschäftsführer Robert Bosch Hausgeräte GmbH und Bosch Hausgeräte Vertriebsleiter Küchenund Möbelhandel Antonio Terrada über die heutige Rolle der Küche als Gesamtsystem und das Bestreben, branchenübergreifende Probleme gemeinsam mit dem Handel zu lösen. Meine Herren, Sie repräsentieren zwei traditionelle und renommierte Marken, deren Produkt-Entwicklungen sich stets am Menschen orientieren. Eine Herausforderung, die unter anderem dem kontinuierlichen Wandel unterliegt. Wie gehen Sie damit um? Stefan Waldenmaier: Unser Anspruch als Möbelhersteller besteht darin, Räume zu gestalten. Entgegen kommt uns dabei, dass sich die Küche von heute, wenn es die Architektur zulässt, meist offen darstellt. Das ist auch unser gestalterischer Ansatz! Wir betrachten und behandeln die Küche als Lebensraum und spiegeln in unserem Produktportfolio
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aktuelle Trends, angepasst an die Wünsche und Anforderungen der Konsumenten, wider. In Kombination mit den funktionalen Ausstattungsmerkmalen einer Küche – allen voran die Einbaugeräte – ergibt sich daraus ein perfektes Zusammenspiel aus Innenarchitektur und Technik. Harald Friedrich: Und da es sich bei einer Küche um ein Gesamtsystem handelt, müssen die Geräte nicht nur perfekt in ihrer Funktion sein, sondern sich auch optisch harmonisch in das Design einfügen. Dabei gilt es auch für uns als Gerätehersteller, sich auf sich wandelnde Anforderungen der Verbraucher an die Funktion aber auch an das Design unserer Produkte zu stellen. Während vor zehn/zwanzig Jahren Edelstahl sehr gefragt war und Wertigkeit zum Ausdruck gebracht hat, ist es heute das elegante und im Vergleich zum Edelstahl zurückhaltende, schwarze Geräte-Design, wahlweise mit Edelstahlakzenten oder in pure Black, das gerade bei offen gestalteten Küchen im Fokus der Verbraucher steht. Antonio Terrada: Vor der neuen offenen Raumgestaltung stand Edelstahl nicht nur für Robustheit, sondern auch für Profitechnik. Heute
ARCHITEKTUR + TREND
SIE BESTÄTIGEN: „Die Küche avanciert zum Statussysmbol.“ (V.r.n.l.:) Harald Friedrich, Geschäftsführer Bosch Hausgeräte, Stefan Waldenmaier, Vorstandsvorsitzender Leicht Küchen, und Antonio Terrada, Vertriebsleiter Bosch Hausgeräte
möchte man auf die Profitechnik nicht mehr verzichten, kann aber beobachten, wie sich das Design mit der Öffnung der Küche zu anderen Wohnbereichen oder Funktionszonen verändert hat. Schauen Sie sich nur einmal den Anteil an schwarzen Geräten an. Er ist in den letzten Jahren regelrecht explodiert. Im Küchenfachhandel, das sehen wir insbesondere bei unserer Accent Line, liegt der Anteil bei 70 Prozent. Stefan Waldenmaier: Eine sehr interessante Entwicklung, wie ich finde. Die Zeiten der optisch sehr prägnanten Edelstahlkomponenten bei Hausgeräten, aber auch was Griffe oder Umfeldgestaltung anbelangt, sind vorbei. Stattdessen präsentieren sich sowohl das Möbel-, Umfeld- als auch das Gerätedesign heute eher integriert bzw. zurückhaltend und das bei voller Funktion. Apropos Funktion, die Bedienfunktion der Hausgeräte hat sich auch deutlich verändert. Antonio Terrada: Ja. Es ist uns gelungen, die zahlreichen von uns entwickelten Innovationen und Technologien in eine einfache und logische Bedienung zu packen, was unserem Anspruch „einfach zum per-
fekten Ergebnis“ gerecht wird. Statt seitenweise Gebrauchsanweisungen zu erfordern, stehen unsere Geräte für intuitive Bedienbarkeit. Harald Friedrich: Klartext und Bilder haben Symbole und Drehwähler abgelöst, was Missverständnisse in der Bedienerführung vollends ausschließt. Auch dadurch erfahren Hausgeräte einen völlig anderen Stellenwert. Lädt man heute Freunde zuhause zum Essen ein, geht es bei weitem nicht so gediegen zu, wie noch vor einigen Jahren. Statt am gedeckten Tisch Platz zu nehmen, kocht man gemeinsam. Nicht umsonst erfreut sich insbesondere die Kochinsel einer so großen Beliebtheit. Man kann zusammen Essen zubereiten und sich dabei unterhalten, ohne sich, wie einst in der meist beengten Funktionsküche, gegenseitig im Weg zu stehen. Dabei tauscht man sich auch über die zur Verfügung stehenden Geräte und deren Funktionen aus – es hat ja nicht jeder die gleiche bzw. die neueste Geräteausstattung zuhause. Auf diese Art lernt man voneinander. Nehmen Sie z.B. unseren Bratsensor, der die Temperatur in der Pfanne optimal hält, oder den Kochsensor, der das Nudelwasser vor dem Überkochen schützt.
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ARCHITEKTUR + TREND
MIT DEM IF DESIGN AWARD 2019 in der Kategorie „Product“ ausgezeichnet: die Gerätereihe Accent Line Carbon Black.
Auch bei unseren Kleingeräten z.B. den ErgoMixx von Bosch, Stabmixer und Vakuumierer in einem Gerät – in vielen Haushalten kennt man diese Funktionen noch gar nicht. Durch das gemeinsame Kochen sind Hausgeräte für viele Verbraucher zu High-Interest-Produkten geworden. Stefan Waldenmaier: Nicht nur die Hausgeräte, sondern die Küche insgesamt hat an Renommee gewonnen und entwickelt sich gerade durch die architektonische Öffnung zum Wohnraum hin sukzessive zu einer Art Statussymbol. Auch die Küchenmöbel verfügen heute über viele praktische, funktionale Features, ich denke hier z.B. an die Apothekerschränke, oder die Auszugstechnik, Türen, die sich durch leichten Druck gegen die grifflose Front öffnen und schließen lassen. Wir bieten hier eine ungeheuer große Vielfalt. Herr Friedrich, für die Hausgeräte-Industrie ist das Thema Vielfalt mit Sicherheit noch relevanter, da Bosch in seiner Segmentierung noch wesentlich breiter aufgestellt sein muss, als ein klar im gehobenen Preissegment positionierten Markenhersteller wie Leicht. Wie schaffen Sie den Spagat zwischen Preiseinstieg und Highend? Harald Friedrich: Wir bilden das über unsere Serienphilosophie ab. Von der Serie 8, die unser Top-End darstellt, über die Serien 6, 4 bis 2, die einen höherwertigen Einstieg ermöglichen, so dass wir wirklich ein breites Spektrum abdecken können. Den verschiedenen Geräteserien liegen natürlich unterschiedliche Bauformen zu Grunde, so dass sich die Geräte auch in ihren Technologien und somit auch in ihren Funktionen unterscheiden. Zudem gibt es bei den Linien 6 und 8 zusätzliches Differenzierungspotenzial, indem wir ihnen unterschiedli-
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che Designs oder Features vorbehalten. Ein Beispiel dafür ist das SousVide-Garen, das es nur in der Accent Line Carbon Black gibt. Eine Produktlinie, die wir ausschließlich über den Küchenfachhandel bzw. über den mittelständischen Möbelhandel mit kompetenter Küchenfachabteilung vermarkten, dessen Klientel eine hohe Affinität für das Kochen und gesunde Ernährung hat. Wer eine schlichte Standardküche plant, wird nicht unbedingt an den eingebauten Kaffeevollautomaten denken, sondern seinen Fokus auf die fünf Grundgeräte legen, die benötigt werden. Je größer der zur Verfügung stehende Raum, desto mehr Geräte kommen durchschnittlich zum Einsatz: Womit wir wieder bei offenen Raumlösungen wären. Man ergänzt den 60er Backofen um ein weiteres 45er Gerät, dann kommt eine Einbaukaffeemaschine dazu. Der Küchenfachhandel schafft es immer wieder in seinen Ausstellungen, unser Produktportfolio darzustellen und damit auch Hochwertigkeit zu transportieren. Wie demokratisch zeigt sich eigentlich die Lancierung neuer Produkte? Harald Friedrich: In der Regel kommen neue innovative Features immer den hochwertigen Geräten zugute. Aber natürlich ist es unser Ziel, budgetübergreifende Produktlösungen anzubieten, wie z.B. das Dampfgaren. Beim Thema Dampf gibt es unterschiedliche Lösungsansätze, so dass auch Käufer preiswerterer Produkte nicht auf Komfort beim Backen mit Dampf verzichten müssen. Wird der Dampf durch einen Generator erzeugt, oder nutze ich die Schale mit Wasser? Beide Methoden funktionieren, der Unterschied für den Nutzer liegt hier in erster Linie im Komfort.
Fotos: Bosch
ARCHITEKTUR + TREND
MIT DER ACCENT LINE CARBON BLACK, zu der u.a. Backöfen,
DER INTEGRIERTE
Wärmeschublade,
GLAS-DUNSTABZUG
Vakuumierschublade,
Accent Line Carbon Black
Dunstabzugshauben,
schafft den Spagat
Kochfelder, Mikrowellen
zwischen Design-Ikone und
und Kaffeevoll-
perfekter Integration mit
automaten gehören,
Leichtigkeit. Wird er nicht
lässt sich der Trend
gebraucht, kann er per
zur zunehmenden
Knopfdruck in die Arbeits-
Verschmelzung von
platte abgesenkt werden
Küche und Wohnraum
und ist dann fast unsichtbar.
individuell ausleben.
Keine Barriere steht zwischen dem Koch und der Küchenumgebung.
Irgendwie scheinen Sie alles richtig zu machen. Immerhin Herr Waldenmaier, wir sprechen über die Vielfalt moderner liegt Bosch laut GfK heute auf Rang 3 der über den qualifizier- Hausgeräte in ihrer schlichten Eleganz, deren intelligente ten Küchenfachhandel vermarkteten, umsatzstärksten Geräte und komfortable Multifunktionalität die Verbraucherherzen marken? höherschlagen lässt. Wie interpretieren Sie im Vergleich Harald Friedrich: Wir verfügen heute im dazu die aktuellen Einrichtungstrends Einbaugeräte-Bereich über klar differenausgehend von der Küche als inte zierte Produkte, insbesondere Backöfen, grativem Bestandteil der Raumarchidie das Gesicht der Küche darstellen. Zutektur? dem arbeiten wir mit intelligenten VerStefan Waldenmaier: Der Trend zur eletriebskonzepten und selektiven Sortimenganten Wohnlichkeit, geprägt von dunkten und besetzen damit Themen, die für len Holz- und Unidesigns hält an. Auch Handel und Konsumenten gleichermaßen technische Oberflächen mit Antifingerrelevant sind. Außerdem sind wir seit 2015 printfunktionen setzen sich Jahr für Jahr mit einer dezidierten Vertriebsmannstärker durch und bleiben gefragt. Eine schaft, die auf den Küchen- und Möbelvöllig neue Trendentwicklung ist für mich fachhandel fokussiert ist, unterwegs. Naderzeit nicht erkennbar. Wir als Leicht artürlich bauen wir diese Mannschaft beiten weiterhin an unserer Kompetenz in kontinuierlich weiter aus, um die Neukunder Material- und Typenvielfalt, die sich den, die wir gewinnen können, in der geauch in unserm Produktportfolio widerHarald Friedrich, wohnten Qualität bedienen zu können. spiegelt. Geschäftsführer Bosch Hausgeräte Antonio Terrada: Wir sind sehr stolz auf Aufgrund unserer Präsenz in Märkten wie diesen Erfolg, der sich auch darin widerden USA oder Asien, wo wir grundsätzlich spiegelt, dass es uns gelungen ist, Selektivsortimente nach Absatzka- stark mit Architekten arbeiten, verfügen wir über eine hohe Kompenälen glaubhaft und nachvollziehbar weiterzuentwickeln. So haben tenz, was ganzheitliche innenarchitektonische Planungslösungen anwir beispielsweise mit der Accent Line ein Sortiment gestaltet, das – belangt. So gehören wohnraumübergreifende Wandverkleidungen, zugeschnitten auf den Küchenspezialhandel – in seinem Design ei- Boardinghouses, Garderoben, Homeofficelösungen oder auch die genständig ist und auch einige exklusive Features oder Geräte wie z.B. Möblierung von Badezimmern bereits seit vielen Jahren zu unserem Sous-Vide oder die Muldenlüfter beinhaltet. Angebot.
„Bei einer Küche handelt es sich um ein Gesamt system. Somit müssen die Geräte nicht nur perfekt in ihrer Funktion sein, sondern sich auch optisch harmonisch in das Design einfügen.“
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ARCHITEKTUR + TREND
Würden Sie Leicht deshalb als Möbelhersteller beschreiben? Stefan Waldenmaier: Nein, die Küche geht immer vor! Denn ausgehend von dem Material, der Farbe und den Oberflächen, die hier, in der Küche zum Einsatz kommen, lässt sich die gesamte Innenarchitektur definieren. Daher nehmen wir für uns, aber auch für die Branche, in Anspruch zu sagen: „Seid selbstbewusst und zeigt dem Handel auf, dass er die Möglichkeit hat, mehr von diesem innenarchitektonischen Kuchen abzugreifen!“ Wenn wir alle die Küche noch immer wie einen Funktionsraum zeigen und argumentieren würden und den Raum über Stauraum definieren würden, wäre unser Produkt noch immer hinter Wänden und Türen verborgen. Die Küche hätte niemals den Stellenwert erzielt, den sie heute innehat. Erreicht haben wir das im Übrigen alle gemeinsam: Die Spülen und Armaturen haben ihr Design angepasst. Die Geräte haben diese Ausrichtung mitgetragen – die Hauben und Geschirrspüler sind h eute so leise, dass sie bei Betrieb auch in offenen Raumlösungen nicht stören. Die Küche kann sowohl im Neubau als auch im Bestandsbau das stilprägende und verbindende Element für die gesamte Innen architektur sein. Dieser Anspruch erfordert jedoch eine ungeheuer große Varianz? Stefan Waldenmaier: Natürlich! Leicht verfügt als einer der wenigen Hersteller im Hochwertbereich über eine sehr hohe Kompetenz im Holzbereich. Wir bieten sehr viele Holzvarianten in unterschiedlichen Farben an. Hinzu kommt unser Know-how im Umgang mit Naturstein, Glas, Keramik, Aluminium, Fenix, unterschiedlichen Kunststoffen, Metall oder lackierten Oberflächen. Varianz ist ein Thema, das uns ausmacht und das wir kontinuierlich weiter ausbauen.
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Sie sind seit Jahren Verfechter klassischer Architektenfarben im Interior-Design. In Ihren Küchen präsentieren Sie auch Geräte. Nach welchen Kriterien wählen Sie diese aus? Stefan Waldenmaier: Wir versuchen prinzipiell ein Abbild des Marktes widerzuspiegeln, damit sich auch hier alle unsere Kunden und Inter essenten wiederfinden. Natürlich spielt dabei auch das Gerätedesign eine wesentliche Rolle. Unser Ziel ist ein stimmiges Gesamtbild. Leicht gehört zu den Unternehmen, die international mit Architekten kooperieren. Wäre eine solche Kooperation nicht auch in Deutschland von Vorteil, vielleicht sogar unter Einbindung der Elektrogeräteindustrie? Stefan Waldenmaier: Könnten wir diese Kommunikation vertiefen, wäre das auch für unsere Partner im Handel von Vorteil, die dann viel stärker als bisher mit in die innenarchitektonische Gestaltung der Immobilien mit eingebunden werden könnten. Harald Friedrich: In den meisten Fällen plant der Architekt zuerst das komplette Haus. Die Küchenplanung erfolgt viel später. Bauliche Veränderungen können dann – wenn überhaupt – nur unter großem Aufwand vorgenommen werden. Der Dialog mit Architekten wäre also durchaus wünschenswert. Stefan Waldenmaier: Insgesamt sollte unsere Branche daran arbeiten, dass die Architekten stets über alle aktuellen material-, technik- und maßrelevanten Aspekte einer Küchenplanung informiert sind. Mir fallen hier sofort die Muldenlüfter, bzw. die Dunstabzugshauben generell, ein. Nur die wenigsten Architekten verfügen über ausreichende Informationen, wenn es um das Verlegen der Abluftkanäle geht.
ARCHITEKTUR + TREND
HARALD FRIEDRICH, Geschäftsführer Bosch Hausgeräte, und STEFAN WALDENMAIER, Vorstandsvorsitzender
Foto: Leicht
Leicht Küchen (r.)
Dann darf man also schon auf die Ifa gespannt sein? Harald Friedrich: Aber ja! Natürlich wird Bosch auf der Ifa 2022 auch das Thema Smart Home übergreifend bedienen – aber natürlich auch durch neue smarte Geräte, wobei sich hier smart nicht allein auf deren Vernetzbarkeit bezieht, sondern auch auf die intelligenten Funktionen unserer neuen Geräte. Vor allem aber versprechen wir insbesondere den Küchenspezialisten und dem Möbelhandel mit seinen Küchenfachabteilungen ein besonderes Jahr mit in Design und Technik außergewöhnlichen Neuheiten, die wir auf der Ifa erstmals präsentieren werden. Wir werden deshalb alles Erdenkliche unternehmen, um die Küchenprofis für den Besuch unseres Ifa-Messe-Auftritts zu sensibilisieren. Ich kann bereits heute garantieren: Dieser Stefan Waldemaier, Besuch lohnt sich.
Harald Friedrich: Im Vergleich zum Ausland hat das meist architekten- und bauträgerbezogene Geschäft in Deutschland keine Tradition. Allerdings beginnt es langsam auch bei uns Fahrt aufzunehmen. Gerade im hochwertigen Wohnungsbau, wo eine Markenküche, wo Markengeräte, die Wertigkeit einer Immo bilie unterstreichen, steigt das Interesse der Verbraucher an hochwertigem Inventar. Für uns als Hersteller bedeutet das auch, uns künftig mit Architekten und Bauträgern auseinanderzusetzen, um mit diesen über gerätetechnische Must-Haves oder über das Thema Smart Home zu diskutieren. Vielleicht wäre hierfür sogar die Ifa 2022 eine geeignete Plattform, um auch diese Zielgruppe über unser Leistungsspektrum zu informieren.
„Wir betrachten und behandeln die Küche als Lebensraum und spiegeln in unserem Produkt portfolio aktuelle Trends, angepasst an die Wünsche und Anforderungen der Konsumenten, wider.“
Apropos Smart Home und Architektur – diese beiden Themen haben heute beim Neubau von Eigenheimen eine Vorstandsvorsitzender Leicht Küchen hohe Relevanz, oder? Harald Friedrich: Durchaus. Ausgehend Meine Herren, die nationalen und invon der smarten Steuerung der Sicherheitstechnik, der Lichttechnik, der ternationalen Messen, auf denen Sie, Herr Waldenmaier, und Heizung usw., die bei Bauherren auf größtes Interesse stößt, wächst Sie, Herr Friedrich, Herr Terrada, in diesem Jahr präsent waauch das Interesse der Verbraucher an vernetzten Audiosystemen und ren und im kommenden Jahr präsent sein w erden, werden mit zu guter Letzt an der Vernetzung der Küche, bzw. deren Geräteausstat- Sicherheit dazu beitragen, noch mehr Nachfrage für Ihre Protung. Wir bieten diese Möglichkeiten bereits heute und arbeiten konti- dukte zu generieren. Das klingt erst einmal sehr positiv, wären nuierlich daran, dass sie bekannter werden. da nicht die Lieferengpässe, die auch unsere Branche in Mitlei-
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Fotos: Leicht
ARCHITEKTUR + TREND
denschaft ziehen. Was empfehlen Sie Ihren Handelspartnern nicht, kann jeder Küchenfachhändler guten Gewissens auf die derzeiim Umgang mit dieser Problematik? tige Situation hinweisen. Hier gibt es keine Ausnahmen, die LieferverStefan Waldenmaier: Wir als Hersteller informieren unsere Handels- zögerungen treffen alle. Unser aller Aufgabe ist das Erwartungsmanagepartner sofort darüber, wenn wir wissen, dass gewisse Komponenten ment: Wir als Industrie als auch unsere Partner im Handel müssen über einen gewissen Zeitraum hinweg nicht verfügbar sind. Auf diese den Konsumenten ein realistisches Bild der Sachlage vermitteln. Das tun Weise wissen unsere Kunden, dass sie diese Ware nicht verkaufen wir und wir haben auch wesentlich mehr geliefert als in den Vorjahren. können und kommen nicht in die Bedrängnis, eine unvollständige Kü- Aber leider reicht das nicht, um die Gesamtnachfrage zu decken. Insofern che auszuliefern. Ein anderes Problem ergibt sich bei der Ware, die wir gehen mehr und mehr unserer Handelspartner dazu über, Kommissiogeordert haben, und deren Lieferung uns auch zugesagt wurde, die nen, die sie z.B. eigentlich erst in sechs Wochen benötigt würden, für soaber dennoch nicht kommt. Hier stellt sich die Frage, ob man die Küche fort zu bestellen. Das hat den Nachteil, dass der Handel Geräte ggf. zwiausliefert oder nicht. Bis dato haben wir uns immer dafür entschieden, schenlagern muss. die Küche trotz der Fehlteile auszuliefern. Wir gehen dann teilweise Hat eine Küche heute z.B. neun Wochen Lieferzeit und der Händler auch soweit, dass wir farbgleiche Ersatzfronten liefern, damit der Käufer die dazugehörigen Geräte auch für diesen Zeitraum geordert, hat er die Küche benutzen kann. Erhalten wir zu einem späteren Zeitpunkt eine zweimonatige Chance, die Produkte rechtzeitig zu bekommen. die Originalfronten, liefern wir diese nach, so dass unsere Handels- Wir sind uns vollumfänglich bewusst, dass eine Kommission komplett partner den Austausch der Fronten vornehmen können. Für uns als sein muss, und ergreifen alle auch nur erdenklichen Maßnahmen, um unglücklich erachte ich, dass wir unsere Kapazitäten zurücknehmen unsere Partner so gut es geht zu unterstützen. mussten, um sie an die Verfügbarkeit der Komponenten anzugleichen. Wir hätten durchaus mehr produzieren können. Da die Ware jedoch Harald Friedrich, Antonio Terrada und Stefan Waldenmaier betonen nur kontingentiert zur Verfügung steht, hatten wir keine andere Wahl. einstimmig: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich der FachHarald Friedrich: Was die Hausgeräte anbelangt, wird sich die Situation handel der Thematik mit Bravour stellt. Und wir können uns für den leider noch nicht so schnell normalisieren. Allerdings stellen wir fest, partnerschaftlichen Umgang, den wir jetzt auch in schwierigeren Zeidass die Verbraucher über die weltweite und branchenübergreifende ten erfahren, nur bedanken!“ Lieferketten-Problematik gut informiert sind. Immerhin Meine Herren, vielen Dank für dieses spannende ist diese seit etwa einem halben Jahr ein SchwerpunktSAVE THE DATE! und informative Gespräch, das wir vielleicht auf IFA 2022: thema in der medialen Berichterstattung. Dadurch hat der Ifa 2022 fortsetzen können? Freitag, 2.9.2022 bis sich der Anspruch der Konsumenten „Ich kaufe heute Dienstag, 6.9.2022 und bekomme es morgen“ etwas relativiert. Und falls www.bosch-home.com/de/produkte/accentline · www.leicht.com
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Fotos: Bosch
Küchen | ARCHITEKTUR TECHNIK + KOMFORT + TREND
Komfortable XXL-Frische … … versprechen die Bosch French Door Kühlschränke der neuesten Generation Die drei Modelle der Serien 4, 6 und 8 bestechen mit ihrem eleganten Außendesign, dem eindrucksvollen, flexibel nutzbaren Innenraum und zeitgemäßen Komfortmerkmalen.
M
it einem Fassungsvermögen von bis zu 605 Litern und den eleganten Doppeltüren erlauben die 91 Zentimeter breiten French Door Geräte einen einzigartigen Überblick über den großzügigen Innenraum. Von Eiern über Getränke, Backformen und -bleche bis hin zu ganzen Wassermelonen oder einem Truthahn – hier findet alles seinen optimalen Platz. Die neu gestaltete DesignMetallic Innenrückwand in Hochglanz-Weiß oder Silbermetallic sieht nicht nur edel aus, sie unterstützt zudem das MultiAirflowSystem bei der gleichmäßigen Kaltluftverteilung. Bei niedriger Temperatur und exakt angepasster Luftfeuchtigkeit werden Obst und Gemüse sowie Fisch und Fleisch getrennt voneinander
VIELFÄLTIGE GESTALTUNGS MÖGLICHKEITEN erlauben eine individuelle Anpassung an die eigenen Einkaufsgewohnheiten. Der geräumige VitaFresh Bereich hält Obst und Gemüse sowie Fisch und Fleisch besonders lange frisch.
in den zwei großen, separat einstellbaren Schubladen des geräumigen VitaFresh Bereichs lange vor Qualitätsverlusten geschützt. Im Gefrierbereich wiederum sorgen entweder zwei mal drei übereinander liegende Schubladen (Serien 4 und 6) oder ein großer Auszug mit drei durchgehenden ausziehbaren Gefrierschubladen (Serie 8) für übersichtliche Lagerung. Und dank NoFrost-Technologie gehört manuelles Abtauen endgültig der Vergangenheit an. Vernetzbar sind die Geräte obendrein: Dank Home Connect Schnittstelle, verfügbar in den Serien 6 und 8, lassen sie sich einfach in das smarte Zuhause integrieren. www.bosch-home.de
Fotos: Franke
DESIGN + KOMFORT
Maßarbeit aus einem Guss Die Adresse für hochwertige PureSteel-Arbeitsplatten, individuell nach Maß gefertigt und mit frei wählbarem Oberflächenfinish als Unikat geadelt, ist das Franke Designatelier.
O
b flächenbündig eingebaute Kochfelder, spezielle Kantenausführungen oder besondere Oberflächenveredelungen, die Profis des Schweizer Spülen- und Armaturenherstellers fertigen individuelle Küchensysteme wie aus einem Guss. Per Lasertechnik wird jede Arbeitsplatte millimetergenau (in den Stärken 4, 6 und 8 mm) auf Maß und mit passenden Ausschnitten – etwa für flächenbündige Kochzonen – zugeschnitten. Platten, Becken und Spülen werden in Handarbeit nahtlos verschweißt. Da die soliden Platten auf dem Unterbau aufgesetzt werden, scheinen sie auf dem Möbelkorpus zu schweben. Mit der passenden Edelstahl-Armatur gelingen stimmige Designkonzepte aus einem Guss.
42 | küche + architektur
GLANZVOLLE AKZENTE … … setzt das neue Kreuzschliff-Design – es verleiht der Oberfläche eine raffiniert schillernde Optik. Dafür wird die Platte zunächst längs und dann quer geschliffen, danach wird sie gebürstet. So ergibt sich trotz grobem Schleifbild eine glatte und angenehm weiche Haptik. Durch die dezente Musterung des Cross Finishs stören selbst kleine Kratzer das atemberaubend schöne Gesamtbild nicht. Als alternative Oberflächenveredelungen stehen das hart verchromte und strahlend glänzende Diamond Finish, das geglättete Crystal Finish, ein naturbelassenes Nature Finish sowie Pearl Finish, eine wasserabweisende Spezialbeschichtung mit Anti-Fingerprint-Effekt zur Wahl. www.franke.de/hs
Umfrage Spülen und Zubehör | BRANCHENSPIEGEL
Spülenindustrie – Hochwertige Produkte bleiben gefragt Die Hersteller von Spülen zeigen sich mit dem Geschäftsjahr 2021 zufrieden. Auch sie profitierten von der durch die Pandemie nochmals gestiegene Nachfrage nach hochwertigen, langlebigen Konsumgütern für die eigenen vier Wände. Diese Tendenz, so der Großteil der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen, werde sich auch im kommenden Jahr fortsetzen. Grundsätzlich ausgehend von einer positiven Geschäftsentwicklung im Jahr 2022, merkt der Großteil der Unternehmen an, könnten Rohtstoffverknappung, Lieferverzögerungen und Preiserhöhungen ebenso wie die steigende Inflationsrate das Konsumentenverhalten negativ beeinflussen. Hinsichtlich der Lieferverzögerungen unterstützen die Industrieanbieter ihre Partner im Handel wo immer möglich und raten zu einer frühzeitigen Kommissionsbestellung.
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Wie hat sich Ihr Unternehmen im Jahr 2021 im In- und Ausland entwickelt? as Bruttoinlandsprodukt für Deutschland dürfte 2022 zwischen 3,6 und 5,1 Prozent D liegen, so die Prognosen der Wirtschaftsinstitute. Die hohe Zuwachsrate im Jahr 2022, so heißt es, sei maßgeblich auf das coronabedingte niedrige Niveau der Produktion an Waren und Dienstleistungen im Jahr 2021 zurückzuführen. Wie schätzen Sie unter Berücksichtigung aller relevanten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, darunter auch Einschränkungen, wie branchenübergreifend gestörte Lieferketten (auch die Baubranche ist betroffen), Rohstoffverknappung, steigende Rohstoffpeise etc., die Entwicklung Ihres Unternehmens im Jahr 2022 in Relation zur Entwicklung der Branche ein? elche Rolle wird das Auslandsgeschäft dabei, bezogen auf Ihre Kernabsatzmärkte, W spielen? Der IWF hat in seinem jüngsten World Economic Outlook die Prognosen zur Veränderung der Wirtschaftsleistung von Nationen und Regionen aktualisiert. Die weltweite Wirtschaftsleistung steigt 2022 demnach voraussichtlich um 4,9 Prozent gegenüber 2021. Angetrieben werden soll die Entwicklung von einem stärkeren Wachstum der Industrieländer (4,4 Prozent), vor allem aufgrund höherer staatlicher Ausgaben in den USA und der EU. ie schätzen Sie die Ausgabefreudigkeit der Konsumenten hinsichtlich der W Anschaffung von Spülen- und Armaturen (Neu- und Bestandsbau) im Laufe des nächsten Jahres ein? elche Maßnahmen empfehlen Sie Ihren Partnern im Handel, W um mit Lieferverzögerungen wesentlicher Komponenten umzugehen? Wie unterstützen Sie Ihre Handelspartner bei dieser Thematik?
küche + architektur | 43
BRANCHENSPIEGEL | Umfrage Spülen und Zubehör
Franke: Strategisch gut aufgestellt in eine erfolgreiche Zukunft
STEPHAN GIESECK, Head Franke Home Solutions DACH
„Nach den zahlreichen Herausforderungen der Pandemie setzte sich die deutliche Erholung der Geschäftsentwicklung bei der Franke Gruppe im ersten Halbjahr 2021 fort. Als Treiber der starken Umsatzsteigerung und der substanziell verbesserten Profitabilität sind insbesondere die Nachholeffekte bei den Konsumausgaben im Zuge der Corona-Lockerungen sowie diverse strukturelle Optimierungen innerhalb der Franke Gruppe zu nennen,“ berichtet Stephan Gieseck, Head Franke Home Solutions DACH. Was das kommende Jahr anbelangt, blickt man bei Franke positiv in die Zukunft: „Wir sind strategisch gut aufgestellt, verfügen über sehr gute Beziehungen zu unseren Handelspartnern und können auch im Hinblick auf Kundenorientierung und Produktinnovationen punkten.“ Eine verlässliche Prognose lasse sich derzeit nicht stellen. Unsicherheiten ergeben sich im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und insbesondere mit Blick auf die aktuelle 4. Welle. „Zusätzlich sorgt die starke Verknappung bei den Rohstoffen zu großen Herausforderungen in der Lieferkette, wie Lieferverzögerungen, höhere Rohstoff- und Logistikpreise. Dies führt unter anderem zu höheren Kosten für die Verbraucher, was deren Kaufgewohnheiten beeinträchtigen und die Nachfrage bremsen könnte.“ „Das gesamte Auslandsgeschäft von Franke“, berichtet Stephan Gieseck, „entwickelt sich positiv, u.a. gestützt durch unsere global eingeleiteten Verbesserungsmaßnahmen, die sich durchgehend an den Kundenbedürfnissen orientieren.“ Was die Ausgabefreudigkeit der Konsumenten anbelangt, resultiere die sehr gute Nachfrage zum Teil aus der Tatsache, dass mehr Zeit daheim verbracht wurde. „Im Gegensatz zu anderen Branchen ist hier
im Jahr 2022 kein „Nachholbedarf“ mehr zu erwarten“, betont er. „Auch rechnen wir damit, dass die wiederkehrende Lust am Reisen und die steigenden Rohstoffpreise die aktuelle Nachfrage – wenn auch auf hohem Niveau – etwas bremsen werden. Parallel sehen wir aber die neu gewonnene Geselligkeit im eigenen Zuhause als einen Trend, der nachhaltig wirkt und uns auch langfristig erhalten bleiben wird. Was die derzeitigen coronabedingten Lieferverzögerungen anbelangt, erbringen unsere Handelspartner hervorragende Leistungen, was die Beratung und den Service betrifft“, betont Stepahn Gieseck. „Diese und der Mehrwert, den eine entsprechende Küche bzw. das Zubehör erbringt, sollten im Verkaufsgespräch unbedingt deutlich hervorgehoben werden. Denn bei einer guten Beratung und Leistung rückt der Preis als Entscheidungskriterium oft in den Hintergrund. Und auch die derzeitigen Lieferverzögerungen aufgrund der aktuellen Lage auf dem Weltmarkt werden eher verstanden. Im persönlichen Austausch können zudem besser Lösungen gefunden werden. Zusätzlich ist die frühzeitige Kommissionsbestellung ein entscheidender Vorteil. Sollte ein Produkt tatsächlich nicht verfügbar sein, haben wir dank unseres breiten Produktportfolios die Möglichkeit, auf Alternativprodukte auszuweichen und können so verhindern, dass es zu Störungen im gesamten Projektablauf kommt. Glücklicherweise ist dies bisher selten der Fall gewesen, da wir in vielen Bereichen unsere Rohmaterialbeschaffung abgesichert haben. An dieser Stelle möchten wir uns ausdrücklich bedanken – für die gute Kooperation bei unseren Handelspartnern sowie für die Weitsicht und das Engagement unserer Mitarbeiter.“ www.franke.com
Blanco: Nachfrage nach wertigen Produkten bleibt – Inflation hemmt Konsum im Einstiegsbereich
THORSTEN NEELEN, Blanco Managing Director Germany
44 | küche + architektur
„Die Umsatzentwicklung von Blanco in 2021 war durchweg gut. Dies trifft sowohl national als auch international zu. Schwierigkeiten haben uns jedoch die Probleme auf den Beschaffungsmärkten und einhergehend die massiven Preiserhöhungen gemacht. Dank eines guten Managements der Supply Chain konnten wir jedoch die Auswirkungen auf die Verfügbarkeit auf ein Minimum reduzieren. Hier haben wir in 2021 stark investiert und werden dies auch im kommenden Jahr fortführen“, betont Thorsten Neelen, Blanco Managing Director Germany.
Dem kommenden Jahr sieht der Marktkenner verhalten optimistisch entgegen: „Neben gestörten Lieferketten ist ein großer Unsicherheitsfaktor die Inflation. Wir gehen davon aus, dass sich der Markt in 2022 nicht uniform entwickeln wird. Auf der einen Seite sehen wir weiterhin eine hohe Nachfrage im Bereich des wertigen Einrichtens. Gerade in Einstiegssortimenten wird die Inflation aber zu einem bedeutenden Faktor für den Konsum. Diese Entwicklung sehen wir durchaus kritisch, wissend, dass Preiserhöhungen in vielen Bereichen aktuell unvermeidbar sind.
Umfrage Spülen und Zubehör | BRANCHENSPIEGEL
Alle Bemühungen konzentrieren sich daher darauf, unserem Anspruch als Premiumanbieter für den Wasserplatz gerecht zu werden und gleichzeitig die interne Produktivität bestmöglich zu erhöhen. Wir werden die Vermarktung der Blanco Unit als zentrales Element der Küchenplanung weiter vorantreiben und gehen aufgrund der bisherigen Erfolge davon aus, dass wir uns damit auch 2022 positiv im Markt entwickeln werden.“ „Die internationalen Märkte haben natürlich eine hohe Bedeutung für uns“, betont Thorsten Neelen. „Die Strategie ist identisch zum Inlandsgeschäft: Blanco ist der Premiumanbieter für den Wasserplatz. Auch hier setzen wir daher konsequent alles daran, die Blanco Unit in der Vermarktung zu forcieren. Hier sehen wir auch international noch großes Potential und haben entsprechend engagierte Pläne für Wachstum.“ Was die Ausgabefreudigkeit der Konsumenten anbelangt, rechnet Blanco „mit einer weiterhin guten
Nachfrage nach hochwertigen Produkten. Neben der Neubautätigkeit wird auch der Austausch im Bestand ein wichtiges Thema sein. Viele Menschen werden unserer Einschätzung nach auch 2022 weiter in bleibende Werte investieren.“ Hinsichtlich der pandemiebedingten Lieferverzögerungen arbeitet das Unternehmen „nach dem Prinzip „first-in, first-out“ und raten unseren Handelspartnern, Aufträge so früh wie möglich als Bestellung hereinzugeben. Je früher wir wissen, welche Bedarfe auf uns zukommen, desto besser können wir uns zudem in der Produktionsplanung darauf einstellen. Auch hinsichtlich des gewünschten Liefertermins raten wir aktuell, ein paar Tage Puffer vor dem geplanten Montagetermin einzurechnen. Zudem steht unser gesamtes Vertriebsteam im Innen- und Außendienst in engem Austausch mit den Handelspartnern. Für viele Probleme lassen sich dann in der Regel Lösungen finden.“ www.blanco.com/de
Schock: Vielfältige Alleinstellungsmerkmale sichern den Erfolg Die Frage nach der Entwicklung von Schock im Jahr 2021 im In- und Ausland beantwortet Vertriebsgeschäftsführer Sven-Michael Funck kurz und knapp mit: „Zufriedenstellend! Auf der einen Seite hat sich der Trend zu farbigen Spülen weiter beschleunigt – und das trifft zu 100 Prozent unseren Markenkern als Erfinder und Innovator der Quarzkomposit-Technologie. Zudem ist Nachhaltigkeit ein globaler Megatrend, der die Nachfrage nach unseren Produkten stützt. Unsere Kunden, also der Küchenhandel, schätzen das Produktpro-gramm und die vielfältigen Alleinstellungsmerkmale. Auf der anderen Seite gibt es eben auch mindestens zwei zentrale Herausforderungen, die das Bild leider leicht eintrüben: die Verfügbarkeit von Produktionsressourcen und die Industrieinflation.“ Im Hinblick auf das kommende Jahr geht der versierte Manager „angesichts der anhaltenden Verknappung davon aus, dass 2022 noch von Nachholeffekten geprägt sein wird. Im Vergleich zum Vorjahr werden wir also noch ein Wachstum erreichen. Allerdings bleibt die Auswirkung der sich rasant entwickelnden Inflation auf den Endkunden schwer abschätzbar. Das erfolgreiche Managen der zahlreichen Rohstoffengpässe und -kostensteigerungen bleibt entscheidend. Die Quarzkomposit-Spüle gewinnt im In- und Ausland an Popularität. Dies ist der zentrale Treiber für den Absatz.“
Die Einschätzung der Ausgabefreudigkeit der Konsumenten beschreibt der Manager als schwierig: „Wir sehen einerseits eine sehr hohe Sparquote und Zinsen, die deutlich unter Inflationsniveau liegen. Das ist ein Anreiz für die Investition in Immobilien und Interieur. Andererseits birgt die rasant zunehmende Inflation Risiken für die Kaufkraft und das finanzielle Sicherheitsempfinden der Konsumenten. Grundsätzlich gehen wir aber derzeit weiterhin davon aus, dass 2022 noch investiert wird.“ Die derzeitigen Lieferverzögerungen sind vor allem auch den weltweiten Logistikverwerfungen geschuldet“, analysiert Sven-Michael Funck. „Derjenige, dessen Lieferantenstruktur lokal aufgestellt ist, hat klare Wettbewerbsvorteile. Wir produzieren derzeit ausschließlich in Deutschland. Unsere Rohstoffe beziehen wir aus Deutschland und den europäischen Nachbarländern von Lieferanten, mit denen uns jahrzehntelange Partnerschaften verbinden. So konnten wir sehr viele der Unwägbarkeiten der letzten 18 Monate kompensieren.“ Wir betreiben derzeit einen hohen Aufwand, darunter Expresslogistik und Materialkäufe am globalen Spotmarkt, um die Rohstoffverfügbarkeit und somit die Warenverfügbarkeit für unsere Partner in Handel sicher zu stellen. Zudem investieren wir in Kapazität und fahren Sonderschichten. Die uns dadurch entstehenden Mehrkosten gehen weit über die derzei tigen Preissteigerungen für Rohstoffen hinaus. www.schock.de
SVEN-MICHAEL FUNCK, Geschäftsführer Vertrieb bei Schock
küche + architektur | 45
BRANCHENSPIEGEL | Umfrage Spülen und Zubehör
Systemceram: Mit hoher Lieferperfomance optimistisch ins neue Jahr
KEVIN GÖBEL, geschäftsführender Gesellschafter Systemceram
„Im Inland haben wir bis Oktober 2021 im Bereich Küche ein Plus von 8 Prozent erzielt. Hier hat sich auch in diesem Jahr eine durch die Pandemie verstärkte Rückbesinnung auf häusliche Werte und ein gestiegenes Bewusstsein für nachhaltige und qualitativ hochwertige Produkte ausgewirkt. Im Ausland konnten wir in 2021 sogar ein Plus von 27 Prozent erreichen“, freut sich Kevin Göbel, geschäftsführender Gesellschafter Systemceram. Bei diesem überdurchschnittlichen Plus sei jedoch zu berücksichtigen, „dass die CoronaPandemie in vielen unserer Abnehmerländer in 2020 eine schwächere Wirtschaftsentwicklung nach sich zog.“ Auch was das kommende Jahr anbelangt zeigt sich der sympathische Westerwälder optimistisch: „Wir sind weiterhin auf Wachstum eingestellt. Wir gehen auch davon aus, dass die Ausgabefreudigkeit der Konsumenten im Home-Bereich auch weiterhin auf hohem Niveau bleiben wird. Aber“, schränkt er ein, „sicher sind auch wir von Verzögerungen im Baubereich betroffen, wenn z.B. Häuser später als geplant fertig gestellt werden und die daraus resultierenden Umzüge bzw. Nachzüge stagnieren. Rohstoffknappheit und Probleme mit zugelieferten Komponenten haben wir dagegen nicht. Wir sitzen ja praktisch auf den Materialien, die den größten Anteil an der Produktion unserer Feinsteinzeug-Produkte haben – wie beispielsweise Ton und Schamotte.
Unser Exportanteil ist, gemessen an den großen Playern in der Küchenindustrie gering. Hier fehlen uns zurzeit noch Produktionskapazitäten, um an der prognostizierten positiven Entwicklung in den Industrieländern in größerem Umfang als bisher teil zu haben.“ Hinsichtlich der Ausgabefreudigkeit der Konsumenten stellt Kevin Göbel fest: „Insbesondere im Bestandsbau – aber auch im Neubau – ist ein Trend zu hochwertigerer Einrichtung spürbar. Das gilt gleichermaßen für Küchenmöbel, Geräte wie für Spülen und Armaturen. Premium-Armaturen für Premium-Spülen – das ist das, was wir zur Zeit aus dem Markt gespiegelt bekommen. Daraus resultiert auch der aktuelle Ausbau unseres exklusiven Armaturenprogramms. Wir haben und hatten keine Lieferprobleme“, betont Kevin Göbel. „Nahezu alle Verbände haben uns kommuniziert, dass wir im Vergleich mit anderen Herstellern eine hervorragende Lieferperformance haben. Natürlich hat uns dieses Lob gerade aus dem Kreis der Verbände besonders gefreut – und ist uns zugleich Ansporn für die Zukunft. Nach wie vor liefern wir unsere Spülen (rund 1500 Produktvarianten) „just in Time“ innerhalb von 24 Stunden. Mit ganz wenigen Ausnahmen – wie beispielsweise bei unserer Landhauspüle Centra 90. Hier hat uns die überdurchschnittlich steigende Nachfrage überrascht.
SPÜLEN · ARMATUREN
Geschäftsführer: Frank Gfrörer (Vorsitzender), Rüdiger Böhle, Andreas Ostermann von Roth Managing Director / Head of DACH Markets: Lars Kreutz Mitarbeiter: 1.542 (2020) Standorte: Oberderdingen (Hauptsitz), weitere Standorte in Bruchsal, Sinsheim, Sulzfeld, Most (CZ), Istanbul (TR), Toronto (CA), Tochtergesellschaften und Vertriebspartner im In- und Ausland, vor allem in Europa, Nordamerika und Asien BLANCO GmbH + Co KG Flehinger Straße 59 · 75038 Oberderdingen Tel. 0800 4481001 (kostenfrei im Inland) www.blanco.com
blanco.com
46 | küche + architektur
Umfrage Spülen und Zubehör | BRANCHENSPIEGEL
Generell sagen aber auch wir unseren Kunden: Bestellt die Spüle so bald wie möglich – am besten zusammen mit den Möbeln und Geräten. Das erleichtert uns die Disposition und verhindert von vorneherein Engpässe in Produktion, Lagerhaltung und Logistik. Im Kontakt mit unseren Kunden weisen wir immer
wieder in Gesprächen, mit Mailings usw. daraufhin: Die 24-Stunden-Lieferung muss die Ausnahme bleiben. Unsere schnelle Lieferfähigkeit darf nicht dazu führen, dass Spüle und Armatur beispielsweise erst bestellt werden, wenn die Küche schon angeliefert ist.“ www.systemceram.de
Villeroy & Boch: Kundenzufriedenheit im Fokus „Nach einem starken ersten Halbjahr und der anhaltend positiven Geschäftsentwicklung im dritten Quartal konnten wir den Umsatz in den ersten neun Monaten im Inland um 13,9 % und im Ausland um 30 % steigern,“ informiert Timo Mänz, Vertriebsleiter Küche Deutschland Nord. „Insgesamt liegt der Konzern deutlich über dem durch die Corona-Pandemie beeinträchtigten Vorjahr und hat sogar ein Umsatzniveau erreicht, das erheblich über dem VorkrisenNiveau liegt. Wir haben die Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr nochmals angehoben und erwarten nun eine Steigerung des Konzernumsatzes auf über 920 Mio. €.“ Und was das nächste Jahr anbelangt: „Auch wenn wir 2021 sehr gute Zahlen vorlegen können, sind wir von steigenden Rohstoffpreisen und unterbrochenen Lieferketten betroffen. Hinzu kommen nun coronabedingte Engpässe bei der Rohstoffbeschaffung, insbesondere von keramischen Rohmaterialien. Diese Engpässe führen zu Verzögerungen in der Lieferkette unserer Produktion. Wir arbeiten eng mit
unseren Lieferanten zusammen, um die aktuelle Situation zu meistern und die Auswirkungen auf unsere Kund:innen so gering wie möglich zu halten.“ Was das Auslandsgeschäft anbelangt, „fokussiert sich der Bereich Keramikspülen und Küchenarmaturen auch 2022 auf die Kernmärkte Deutschland, Österreich und Benelux.“ Die Ausgabefreudigkeit lasse sich, so Timo März, schwer einschätzen: „Nach wie vor bestehen Unsicherheiten bezüglich des weiteren Verlaufs der Corona-Pandemie und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Mögliche Abschwächungen der aktuell sehr guten Entwicklung des Villeroy & Boch-Konzerns im vierten Quartal 2021 könnten sich aus dem weiteren Konjunkturverlauf im Baugewerbe und durch das zukünftige Konsumverhalten der privaten Haushalte ergeben, was uns derzeit jedoch eher unwahrscheinlich erscheint. Trotz aller Herausforderungen wollen wir die hohe Liefertreue halten und verbessern stetig unsere Prozesse, um für unsere Kund:innen ein verlässlicher Partner zu bleiben.“ www.villeroy-boch.com
TIMO MÄNZ, Villeroy & Boch Vertriebsleiter Küche Deutschland Nord
Leiter Franke Home Solutions DACH, Geschäftsführer Franke Küchentechnik AG / Franke GmbH: Stephan Gieseck Gesamtverkaufsleiter Deutschland & Österreich: Rainer Schreiber Vertriebsleitung Verbände / Key Accounts: Denis Hoeft Mitarbeiter 2020 Franke GmbH Bad Säckingen: 250 Produktions- und Vertriebsgesellschaften: CH-Aarburg (Konzernzentrale), Bad Säckingen und weitere Franke GmbH Mumpferfährstraße 70 · 79713 Bad Säckingen Tel. 07761 52-0 · Fax 07761 52-294 info.fbs@franke.com · www.franke.de/hs
küche + architektur | 47
BRANCHENSPIEGEL | Umfrage Spülen und Zubehör
Naber: Wachstum immer mit dem Markt
LASSE NABER, geschäftsführender Gesellschafter Naber GmbH
„2021 wird – unabhängig davon, dass der Export prozentual stärker gewachsen ist als das Inland – für uns ein erfolgreiches Jahr“, freut sich Lasse Naber, geschäftsführender Gesellschafter der Naber GmbH. „Was 2022 anbelangt, macht die sehr dynamische pandemische Lage derzeit selbst kurz- bis mittelfristige Prognosen schwierig. Wir gehen aber davon aus, dass wir uns 2022 mit der Branche entsprechend entwickeln werden. Die Konsumstimmung wird – auch wenn nicht mehr ganz so ausgeprägt wie in 2021- im allgemeinen anhalten“, davon ist der Branchenkenner überzeugt. „Jedoch wird die Weiterreichung der Preiserhöhungen (Rohstoffe, Lieferkosten, Energie etc.) die Endverbraucher mit Jahreswechsel voll er-
„Durch unsere sehr gute Logistik und Lagerhaltung und den damit verbundenen Lagermengen, hatten wir auch in 2021 bis dato eine Auslieferungsquote von über 90%. Damit tragen wir zur Zufriedenheit unserer Kunden und deren Kunden bei.“ reichen. Dies kann zu einem Kaufkraftverlust führen, da Löhne und Gehälter nicht oder nicht im selben Ausmaß steigen. Wie sich dieser Kaufkraftverlust gepaart mit gestörten Lieferketten auf die Wirtschaft und auf unsere Branche im Detail auswirken wird, werden wir in 2022 sehen.“
Auch die internationalen Märkte beobachtet der global agierende Unternehmer mit großer Aufmerksamkeit: „Die staatlichen Ausgaben z.B. in den USA (Infrastrukturprogramm von Biden) werden deutlich steigen. Dies wiederum wird jedoch die angespannte Lage auf den Rohstoffmärkten nicht entschärfen, sondern ggf. noch weiter ausweiten. Auch hier ist es äußerst schwierig, eine valide Prognose zu treffen. Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren weiter im Ausland zu wachsen, da wir durchaus Potentiale für überdurchschnittliche Zuwächse in einigen Märkten sehen.“ Was die schwierige Liefersituation betreffend einiger Produkte und Komponenten anbelangt, empfiehlt das Unternehmen seinen Partnern im Handel, „nach Möglichkeit gewisse Stückzahlen am eigenen Lager vorzuhalten. Zudem wäre es natürlich ratsam, sich einen Zulieferer bzw. Partner zu suchen, der trotz der Widrigkeiten eine weitestgehend reibungslose Versorgung sicherstellen kann.“ Lasse Naber verweist u.a. auch auf die Stärke des eigenen Unternehmens: „Durch unsere sehr gute Logistik und Lagerhaltung und die damit verbundenen Lagermengen hatten wir auch in 2021 bis dato eine Auslieferungsquote von über 90%. Damit tragen wir zur Zufriedenheit unserer Kunden und deren Kunden bei. Zudem spart es unseren Kunden Kosten, da z.B. weniger Nacharbeiten nach einer erfolgten Kücheninstallation notwendig werden.“ www.naber.com
Vertriebsleiter Küche Deutschland Nord: Timo Mänz Vertriebsleiter Küche Süd & Österreich: Wolfgang Schön Mitarbeiter 2020: 7.100 Produktgruppen Küche: Ein- und Unterbauspülen, flächenbündige Spülen aus Keramik und Küchenarmaturen aus massivem Edelstahl sowie passendes Zubehör Villeroy & Boch AG Vertrieb Bereich Küche Saaruferstraße · 66693 Mettlach · Tel. 06864 81-0 information@villeroy-boch.com · www.villeroy-boch.de
48 | küche + architektur
DESIGN + KOMFORT
GERMAN DESIGN AWARD 2022 – Der Rat für Formgebung verlieh der Kollektion Subway Fotos: Villeroy & Boch
Style das Prädikat „Winner“ in der Kategorie „Excellent Product Design“.
So vielfältig wie das Leben … … wirkt die Spülenserie Subway Style von Villeroy & Boch
Mit ihrem zeitlosen Design, besonders filigran und präzise in der Linienführung dank der dünnwandigen Keramik, bieten die Modelle der Spülenfamilie unterschiedlichsten Lifestyles und Küchensituationen die passende Lösung – und das seit über 15 Jahren. Grund genug für den Markenhersteller, das Subway-Portfolio kontinuierlich auszubauen.
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it dem Einzelbecken Subway Style 60 S antwortet Villeroy & Boch jetzt auf die wachsende Nachfrage nach platzsparenden Lösungen bei möglichst großer Arbeitsfläche. Das neue Modell verzichtet vollständig auf Resteausguss und Abtropffläche und punktet dennoch in Sachen Nutzungskomfort. Der besondere Clou ist eine schmale, umlaufende Stufe im Becken, durch die sich im Handumdrehen eine zusätzliche Funktionsebene erzeugen lässt. Passgenaue Accessoires, wie das im Lieferumfang enthaltene Abtropfgitter, ermöglichen so ein Arbeiten auf mehreren Ebenen – von der Vorbereitung der Speisen bis zum Abtropfen von Besteck und Geschirr. Individuelles und platzsparendes Zubehör, z.B. Einhängeschalen, Seifenspender, Drahtkörbe oder ein Holzschneidbrett, macht aus der Subway Style einen Arbeitsbereich, der sich den Anforderungen der Kunden anpasst. Passend dazu und mindestens ebenso funktional: Die neue Armatur Subway Style Shower, deren Design perfekt auf die Spülenfamilie abgestimmt ist. Gefertigt aus massivem Edelstahl – klassisch gebürstet oder trendstark in Anthracite – und
ausgestattet mit einer ergonomischen, herausziehbaren Handbrause und zwei Strahlarten, wird sie auch höchsten Ansprüchen gerecht und setzt gleichzeitig einen ausdrucksstarken Akzent am Spülplatz. Mit einer Höhe von 336 mm und einer Auslauflänge von 234 mm lässt sich Subway Style Shower sowohl freistehend auf einer Kücheninsel als auch in niedrigeren Einbausituationen installieren. Dank einer hochwertigen PVD-Beschichtung ist die Küchenarmatur zudem äußerst robust und unempfindlich gegenüber Stößen und Kratzern. www.villeroy-boch.de
DIE KLARE LINIENFÜHRUNG des Auslaufs kombiniert mit einem eleganten, sanft konischen Körper macht die Armatur Subway Style Shower zu einem zeitlosen Eyecatcher.
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Trinkgenuss und Schwarz matt Ganz nach Gusto liefern die Blanco Wassersysteme drink.soda Evol-S Pro und drink.hot Evol Mono, je nach Modell, von kochend heiß bis kalt, sprudelnd, gefiltert und maßgenau, eine hohe Wasserqualität auf Knopfdruck. Besonders wirkt das neue Design in Schwarz matt.
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ünf Funktionen in einer Armatur, nahtlos integriert in den modernen Wasserplatz der Blanco Unit: Optisch edel, im Gebrauch ideal, spendet Blanco drink.soda Evol-S Pro schwarz matt kaltes und warmes Leitungswasser sowie gefiltertes, gekühltes und aufbereitetes Wasser still, medium oder sprudelnd. Besonders praktisch sind das separate Drehrad zum Einstellen des Kohlesäuregehalts im gefilterten Sprudelwasser und die Click & Touch-Funktion, mit der sich die Menge an gefiltertem Wasser bedarfsgerecht regeln lässt. Zwei separate Ausläufe trennen veredeltes Wasser von Leitungswasser und ermöglichen die parallele Nutzung. Zur modernen Blanco Unit wird drink.soda Evol-S Pro schwarz matt in Kombination mit einem schwarzen Etagon-
Becken aus Silgranit® und der Abfalllösung Select II Soda. Die Premium-Komplettlösung aus Armatur, Wassersystem, Spüle und Abfalllösung fügt sich nahtlos in das Küchenleben ein und überzeugt durch maßgeschneiderte Ergonomie sowie platzsparende Effizienz. Das schwarze Becken zeigt sich als optimal abgestimmter Design-Partner für einen Gesamtauftritt mit eindrucksvoller Wirkung. Die Abfalllösung Select II Soda hingegen nutzt den Platz im Unterschrank effektiv und bietet – auch dank einer besonders guten Zugänglichkeit des Soda-Systems beim Filter- oder CO2-Zylinder-Wechsel – maximalen Komfort. Alle Komponenten funktionieren wie aus einem Guss. Und weil alles aus einer Hand kommt, ist auch die Montage ein Kinderspiel. www.blanco.com/de-de
IM NEUEN MATT SCHWARZEN Outfit liegen die Blanco drink.soda Evol-S Pro und die drink.hot Evol Mono voll im Trend von Retro-Chic und Industrial Style und bestechen dennoch durch zeitlose Eleganz. Wer eine Metalloptik bevorzugt, wählt die Edelstahlaus führung in PVD steel.
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Fotos: Blanco
DESIGN + KOMFORT
DESIGN + KOMFORT
Gedruckt und digital Die ab 1. Januar 2022 gültigen neuen Katalog-Sets von Naber sind bereit
Druckfrische Katalog-Sets für die Ordner 21/22, die gegen die Inhalte 2021 auszutauschen sind, versendet der Küchenzubehör-Voll sortimenter jetzt. Herstellung und Transport werden so möglichst ressourcenschonend eingesetzt.
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unden von Naber sind mit dieser Praxis – durch die sich die Gültigkeit der drei Ordner „1 Basics“, „2 Tech“ und „3 Interieur“ auf zwei Jahre verdoppelt – seit längerem vertraut. Neukunden erhalten selbstverständlich ein komplettes Katalog-Trio mit Ordnern und Innenseiten. DIGITAL ZUM DOWNLOAD … … steht der Gesamtkatalog 2022 darüber hinaus auf naber.com für alle Interessierten bereit. Registrierte Händler können die Daten im Händlerportal auch im XLSX- und CSV-Format abrufen und sie in ihren Webshop und das Warenwirtschaftssystem integrieren. Zusätzlich werden die aktualisierten IDM-Daten des Gesamtkataloges für die Küchen-Planungssoftwares zur Verfügung gestellt. So lässt sich bereits im Vorfeld bei allen Bestellvorgängen die Lieferbarkeit des gewünschten Küchenzubehörs überprüfen. MEHR WISSENSWERTES … … zu den Eigenschaften und Funktionsweisen der Produkte und technischen Systeme hält Naber in Form von Broschüren und Videos bereit. In der Rubrik „Service“ auf naber.com stehen Videothek und der Download-Bereich mit digitalisierten Produkt-Broschüren bereit. Spezielle Websites mit multimedialen Inhalten können darüber hinaus zu den hochaktuellen Themen Lichttechnik (naber.com/lic) und Lüftungstechnik (compair-flow.com) aufgerufen werden. www.naber.com küche + architektur | 51
DESIGN + KOMFORT
Es werde Licht AvanTech YOU Illumination von Hettich
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euchtender Mehrwert für anspruchsvolles Küchendesign: AvanTech YOU Illumination verleiht Schubkästen eine elegante Lichtsignatur und setzt individuelle, stimmungsvolle Akzente nach innen und außen. Beleuchtete Glas-Inlays mit polierter oder geschliffener Kante sorgen dabei für besonders schöne Lichteffekte. Das Designprofil mit integriertem LED-Licht wird einfach auf die Zarge geklipst – und die Illumination ist perfekt. Ein Akkupack liefert die nötige Energie, sodass keine aufwändigen Elektroanschlüsse erforderlich sind. Einfach schön! www.hettich.com/short/1085da
52 | küche + architektur
Umfrage Beschlagindustrie | BRANCHENSPIEGEL
Beschlagindustrie wächst mit der Branche Bis Mitte des nächsten Jahres geht die Beschlagindustrie von einer anhaltend positiven Umsatzentwicklung aus, die auf der starken Nachfrage der Konsumenten nach neuen Möbeln, allen voran Küchenmöbeln, steht. Beeinträchtigt sehen sich die Unternehmen jedoch von der angespannten Situation an den Rohstoffmärkten verbunden mit steigenden Kosten und einer erschwerten Verfügbarkeit der Rohstoffe und nicht zuletzt auch durch die Verwerfungen in den internationalen Lieferund Transportketten. Ihre Innovationskraft lassen sie sich jedoch nicht nehmen: Kontinuierlich warten die Unternehmen mit Innovationen auf, in denen sich die wandelnden Anforderungen und Bedürfnisse der Verbraucher widerspiegeln. Während sich Beschlaglösungen immer minimalistischer zeigen, punkten sie gleichzeitig durch Nachhaltigkeit und ein Höchstmaß an Komfort und Multifunktionalität.
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Wie hat sich Ihr Unternehmen im Jahr 2021 im In- und Ausland entwickelt? Das Bruttoinlandsprodukt für Deutschland dürfte 2022 zwischen 3,6 und 5,1 Prozent liegen, so die Prognosen der Wirtschaftsinstitute. Die hohe Zuwachsrate im Jahr 2022, so heißt es, sei maßgeblich auf das corona bedingte niedrige Niveau der Produktion an Waren und Dienstleistungen im Jahr 2021 zurückzuführen. Wie schätzen Sie unter Berücksichtigung aller relevanten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, darunter auch Einschränkungen wie branchenübergreifend gestörte Lieferketten (auch die Baubranche ist betroffen), Rohstoffverknappung, steigende Rohstoffpeise etc., die Entwicklung Ihres Unternehmens im Jahr 2022 in Relation zur Entwicklung der Branche ein? elche Rolle wird das Auslandsgeschäft dabei, bezogen auf Ihre Kern W absatzmärkte, spielen? Der IWF hat in seinem jüngsten World Economic Outlook die Prognosen zur Veränderung der Wirtschaftsleistung von Nationen und Regionen aktualisiert. Die weltweite Wirtschaftsleistung steigt 2022 demnach voraussichtlich um 4,9 Prozent gegenüber 2021. Angetrieben werden soll die Entwicklung von einem stärkeren Wachstum der Industrieländer (4,4 Prozent), vor allem aufgrund höherer staatlicher Ausgaben in den USA und der EU. Welche internationalen Trends aus der Beschlag- und Auszugstechnik prägen den Möbelbau von heute und morgen?
küche + architektur | 53
BRANCHENSPIEGEL | Umfrage Beschlagindustrie
Hettich: Heute an morgen denken „Wie vielen anderen Unternehmen und ganzen Branchen begegneten der Hettich Gruppe 2021 sehr große und bis dahin noch nie dagewesene Herausforderungen,“ stellt Uwe Kreidel, Geschäftsführer Hettich International, fest. „Im In- und Ausland wurde unser Unternehmen durch steigende Rohmaterialpreise, Lieferengpässe und Störungen der Lieferkette (Transport, Logistik) gefordert. Darüber hinaus hatten wir die besondere Herausforderung unseres Galvanikbrandes in Berlin mit den sich daraus ergebenden Folgen zu bewältigen. Gleichzeitig gab es ein weltweites Nachfragehoch insbesondere in den Branchen Küche und Weiße Ware. Es entstanden neue Trends, von denen die gesamte Branche profitiert hat. Die Menschen haben viel Zeit zu Hause verbracht und den Wunsch nach Verschö-
„Wir müssen mehr auf wandelbare Möbel- und Raum lösungen setzen: Möbel und Räume müssen sich in kurzer Zeit in Aussehen und Funktion individuell an neue Situationen und Nutzerbedürfnisse anpassen können.“ nerung entwickelt. Wohnen und Arbeiten vereint sich nun in den eigenen vier Wänden. Die Endkunden investieren daher in „schöner Wohnen“, Home Office, Heimwerkerprojekte und auch in ihre Genießerküche“, stellt der global agierende Manager fest. „In Summe werden wir daher in 2021 trotz der großen Herausforderungen ein ordentliches Wachstum auch gegenüber 2019 realisieren können“, bilanziert er. Der Blick in die nahe Zukunft gestaltet sich für Hettich positiv: „Wir erwarten eine Fortsetzung der dynamischen Entwicklung bis in den Sommer 2022 hinein. Vor allem im Bereich Küche und Weiße Ware sind die Auftragsbücher weiterhin gut gefüllt. Insgesamt wird die Wachstumskurve nicht mehr so steil nach oben gehen wie im Jahr 2021, aber die Nachfrage wird sich auf einem hohen Niveau halten. Wir erwarten und hoffen, 54 | küche + architektur
dass sich die kritische Logistiklage nach Abbau des „Rückstaus“ wieder normalisieren wird. Dann werden wir erst die richtige, um „Angst- und Sicherheitsbestellungen“ bereinigte Bedarfssituation sehen. Sollte die Produktion in der Autoindustrie nach dem Halbleiter-Engpass aber wieder richtig anziehen, bekommen wir Konkurrenz auf dem Stahlmarkt. Dann werden die Preisentwicklung und die Versorgungssituation für uns schwer vorhersehbar.“ Was das Exportgeschäft anbelangt plant das Unternehmen, wie Uwe Kreidel berichtet, vor allem für China und Indien mit deutlichem Wachstum. „Insbesondere in Indien sehen wir Nachholeffekte. In den anderen Kernabsatzmärkten gehen wir von einem stabilen Niveau aus.“ Die Entwicklung von Trends und die Lancierung und Vermarktung von Produkten betrachtet der Stratege weitsichtig unter einem ganzheitliche Aspekt, der auch die Ökologie mit aufgreift: „Ich möchte meine Antwort weiter fassen: Wir alle müssen uns intensiv mit Nachhaltigkeit & Kreislaufwirtschaft auseinandersetzen. Zum Beispiel die Kreislaufwirtschaft deren Ziel lautet: Kein Ausschuss, keine Verschwendung, stattdessen die Trennbarkeit von Materialien und Wiederverwertung von Ressourcen im gesamten Lebenszyklus von der Produktion über die Nutzung bis zur Reproduktion. Der Möbelbau wird sich vermutlich durch diese neue Entwicklungen auch verändern. Auch unser Haupt-Werkstoff Stahl wird „grüner“ werden. Wir haben dazu bereits ein erstes Pilotprojekt mit CO2-reduziertem Stahl durchgeführt und freuen uns, wenn unsere Kunden und Partner uns auf diesem Weg auch engagiert begleiten, denn nach heutigem Stand wird dieser Stahl zunächst teurer werden. Und wir müssen noch weiter umdenken: In der „Sharing Economy“ und bei „4R-Konzepten, nämlich Rental – Re-use - Repair - Recycle, werden auch Möbel zukünftig zunehmend nur noch gemietet und wiederverwendet werden. Das bedeutet möglicherweise
Umfrage Beschlagindustrie | BRANCHENSPIEGEL
weniger Neu-Konsum und weniger Bedarf an Beschlägen für Neuprodukte, aber ggf. dafür mehr Aufarbeitung von vorhandenen Möbeln nach dem Motto „aus alt mach neu“. Das verlangt nach neuen Geschäftsmodellen. Es wird neue Netzwerke und Partnerschaften geben: Ein Küchenmöbel- und/oder ein Weiße-WareProduzent tut sich zum Beispiel mit einem DigitalKonzern zusammen und entwickelt in Kooperation neuartige, smarte Möbellösungen für die zunehmend verschmelzenden Wohn- und Lebensbereiche. Wir müssen mehr auf wandelbare Möbel- und Raumlösungen setzen: Möbel und Räume müssen sich in kurzer Zeit in Aussehen und Funktion individuell an neue Situationen und Nutzerbedürfnisse anpassen können. Zum Beispiel fordert die stärkere Integration von Office-Tätigkeiten in den Wohnbereich von uns allen kreative Konzepte. Die Digitalisierung unserer Lebenswelt führt dazu, dass überall weniger Stauraum benötigt wird: Digitale Speichermedien bedeuten weniger Büromöbel oder Sideboards. Die
Digitalisierung führt ebenso dazu, dass verschiedene Funktionen in der Einrichtung neu kombiniert werden. Momentan wird erstmal alles smarter, wie beispielsweise Leuchten und Lichtstimmungen. Wenn zum Beispiel Geräte in der Küche vernetzt werden, sollte es aber nicht allein darum gehen, automatisiert zu kochen. Eine voll automatisierte Küche ist zwar denkbar, aber wo bleibt dann das Erlebnis? Interessanter ist es doch, im Servicefall schneller zum richtigen Ergebnis zu kommen oder automatisch an zur Neige gehende Betriebsstoffe wie Waschmittel oder Spülmaschinenreiniger erinnert zu werden und gleich zu ordern. Oder sollte man künftig auch Beschläge smart ansteuern und bedienen? Wenn das einen echten Zusatznutzen für den Endnutzer bringt, nicht zu aufwändig ist und nicht die Herstellungskosten sprengt, sind auch das denkbare Optionen für die Beschlag- und Auszugstechnik von morgen. Wir arbeiten daran“, verspricht der ambitionierte Manager. www.hettich.com
UWE KREIDEL, Geschäftsführer Hettich International
Salice: Trendsetzende Produkte unterstützen das Wachstum „Salice ist in 2021 über alle Prognosen hinaus gewachsen und das trotz der Rahmenfaktoren und Marktveränderungen, die unsere Supply Chain stark beeinflussen“, freut sich Frank Huntebrinker, der für den Vertrieb der Salice Deutschland GmbH verantwortlich zeichnet. „Ungeachtet der stark erhöhten Kosten, ist die absolute Priorität von Salice die Versorgung unserer Geschäftspartner. Versorgungssicherheit ist aktuell, aber auch in absehbarer Zeit das entscheidende Thema, das für die kontinuierliche Sicherstellung unserer Kundenprozesse im Mittelpunkt steht“, betont der Marktkenner. „Mit Blick auf die letzten Jahre ist die Entwicklung unseres unsichtbaren Scharniers „Air“ im Jahre 2017 ein Highlight, das für Produktentwicklung und Möbel-
SILENTIA+ IN TITANIUM
design ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Darüber hinaus sind wir sehr stolz auf die Entwicklung unserer Titanium Oberfläche als attraktive Variante für farbig ausgestattete Schränke.“ Mit einem kurzen Blick in die Zukunft lässt er uns wissen: „In den nächsten Jahren werden wir uns noch stärker als bisher mit der Anforderung kleiner Räume auseinander setzten müssen. Tiny Spaces ist für uns ein Trend der Stunde, der auch die Beschlagtechnik herausfordert, darüber hinaus werden auch die Ansprüche an Funktionalität und Technik wachsen. Auch hier haben wir mit der „Slider“ Familie beim flächenbündigen Schieben und auch mit den Pocket Door Beschlägen „Exedra“ 2 und 4-türig Trends in der Gestaltung als auch in der Funktion mit der einzigartigen magnetischen Dämpfung gesetzt.“ www.salice.com
FRANK HUNTE BRINKER, Vertrieb Salice Deutschland GmbH
EXEDRA OFFICE küche + architektur | 55
BRANCHENSPIEGEL | Umfrage Beschlagindustrie
Blum: Der Trend zu hochwertiger Beschlagtechnik wächst
ANDRÉ DORNER, Geschäftsführer Blum Deutschland
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„Die sehr gute Nachfrage nach Küchen und Möbeln und der ungebrochen hohe Stellenwert des eigenen Zuhauses führten auch bei Blum zu einem sehr guten Geschäftsverlauf. Das wirkte sich auf unsere Umsatzentwicklung im In- und Ausland positiv aus“, berichtet André Dorner, Geschäftsführer Blum Deutschland. „Die Umsatzverteilung der Blum-Gruppe ist im Wirtschaftsjahr 2020/21 im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. Wir erwirtschaften nach wie vor den größten Teil unseres Umsatzes, nämlich 44 %, in unserem Heimmarkt, der Europäischen Union. Die USA bleiben mit einem Anteil von 13 % der größte Einzelmarkt, die anderen Märkte weltweit tragen 43 % zum Gesamtumsatz bei. Die Märkte Westeuropas verzeichneten im letzten Wirtschaftsjahr ein starkes Wachstum, insbesondere Italien, Frankreich, UK und Deutschland. Große Zuwächse gab es auch in Osteuropa, wie etwa in Polen, Russland, Tschechien und der Türkei. Auch die nordamerikanischen Märkte entwickelten sich gut. Sehr gutes Umsatzwachstum gab es auch in den Märkten in Asien und Ozeanien – China hat erneut stark dazu beigetragen. Die angespannte Situation an den Rohstoffmärkten hinsichtlich Kosten und Verfügbarkeit sowie die Verwerfungen in den internationalen Liefer- und Transportketten fordern uns weiterhin. In Anbetracht der außergewöhnlichen Umstände ist es uns dank des großen Einsatzes aller Mitarbeitenden bei Blum gelungen, unsere Kunden durchgängig auf hohem Niveau zu versorgen. Um der deutlich gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden, investieren wir laufend und aktuell deutlich verstärkt in den Ausbau unserer Kapazitäten – von der Grundfertigung über die Monta-
ge bis in den Versand – und sind mit Hochdruck daran, neue Mitarbeiter für unsere Firma zu gewinnen. Der Homing-Trend und die damit verbundene Verschiebung des privaten Konsums hat in den Jahren 2020 und 2021 unsere Branche beflügelt. Wir haben dabei auch einen deutlich gestiegenen Ausstattungsgrad mit komfortablen und designorientierten Beschlaglösungen gesehen. Wir gehen zumindest bis Mitte 2022 von einer sehr guten Auslastung aus, da in der gesamten Lieferkette die hohe Nachfrage der vergangenen zwölf Monate abgearbeitet wird. Darüber hinaus gibt es wie immer wenig Planungssicherheit und es ist schwierig, eine Einschätzung abzugeben, wie sich die Branche und damit auch Blum entwickeln wird. Wir glauben jedoch, dass längerfristig die Investitionsfreude im Bereich Küchen und Möbel bestehen bleibt und werden unsere Kapazitäten dafür rüsten. Kurzfristige Schwankungen nach oben und nach unten müssen wir als gesundes Unternehmen entsprechend flexibel bewältigen. Wenn es der Branche gelingt, die Konsumenten für die zahlreichen Lösungen zu begeistern und Begehrlichkeiten zu wecken, dann ist sicher auch über das Jahr 2022 hinaus noch sehr viel möglich. Wir setzen auch im nächsten Jahr gemeinsam mit unseren Kunden auf Innovationsfreude und den Blick nach vorn, denn Innovationen bei unseren Produkten und Services sind unsere Versicherung für die Zukunft“, versichert der engagierte Manager. „Unser Unternehmen hat bereits sehr früh erkannt, dass Exportaktivitäten für den nachhaltigen Erfolg sehr wichtig sind. Wir bewegen uns seit mehr als fünf Jahrzehnten in den internationalen Märkten und da-
Umfrage Beschlagindustrie | BRANCHENSPIEGEL
mit ist die Internationalisierung tief in allen Bereichen keiten, die Optik von Beschlägen zu individualisieren von Blum verwurzelt. Unser Exportanteil beträgt in und sich so im Markt zu differenzieren. Der Trend zu den letzten Jahren konstant 97 %, deswegen spielt das einer höherwertigen Innenausstattung, bevorzugt in Auslandsgeschäft und die Belieferung von über 120 dunklen Farbtönen, wird weiter anhalten und wir bieMärkten weltweit eine wichtige Rolle. In den letzten Jahren hat insbeson„Der Homing-Trend und die damit verbundene Verschiebung dere der asiatisch-pazifische Raum, des privaten Konsums hat in den Jahren 2020 und 2021 allen voran China, eine hohe Wachsunsere Branche beflügelt. Wir haben dabei auch einen deutlich tumsdynamik aufgewiesen. Dieser Entwicklung tragen wir mit Investigestiegenen Ausstattungsgrad mit komfortablen und designtionen für die Belieferung unserer orientierten Beschlaglösungen gesehen. Kunden in dieser Region Rechnung. Erfreulicherweise können wir auch in den Märkten Nordamerikas und Europas eine sehr ten hierfür ein sehr breites und tiefes Programm über positive Entwicklung beobachten und damit ein aus- unsere Produktbereiche Scharniere, Klappensysteme gewogenes Verhältnis unserer Umsätze rund um die und Auszugsysteme an. Unser Kunde kann sich somit Welt erreichen.“ aus einer durchgängig hohen Design- und FunktionsInternational relevante beschlagtechnische Trends qualität sein individuelles Portfolio zusammenstellen, beschreibt André Dorner wie folgt: „Der Trend zu noch um sein Produkt ideal umzusetzen. Strom im Möbel mehr Funktionalität und Design, in der Küche sowie ist ein weiteres Entwicklungsthema. Wir arbeiten an im Wohn- und Schlafzimmer, ist weiter anhaltend. einer sicheren, einfach zu verarbeitenden Lösung, um Die Küche wird immer mehr zum Bestandteil der zum Beispiel funktionale Beleuchtung oder das BeKomplettarchitektur des Wohnraumes – das sehen treiben und Laden von elektrischen Kleingeräten in wir an dem großen Interesse an unserem Einschie- den Auszügen zu ermöglichen. Effizienz und Nachhalbetürsystem Revego, welches das Verschmelzen von tigkeit sind Themen, die uns zukünftig noch stärker Räumen auf ganz neue Weise ermöglicht. Außerdem beschäftigen werden. Hier gibt es noch viel Potenzial.“ wünschen sich unsere Kunden stetig mehr Möglich- www.blum-inspirations.com
BESCHLÄGE / MÖBELINNENAUSSTATTUNG
Geschäftsführer: Jörg Lindemann Bereichsleiter: Martin Mies Mitarbeiter 2021: 400 Exportquote 2021: 47% Messebeteiligungen im In- und Ausland: ZOW, Interzum, Sicam Hailo-Werk Daimlerstraße 8 · 35708 Haiger Tel. 02773 82-0 info@hailo-einbautechnik.de www.hailo-einbautechnik.de
Hettich Marketing- und Vertriebs GmbH & Co. KG Vahrenkampstraße 12-16 · 32278 Kirchlengern · Tel. 05223 77-0 info@hettich.com · www.hettich.com
küche + architektur | 57
BRANCHENSPIEGEL | Umfrage Beschlagindustrie
Kesseböhmer: Produktion auf hohem Niveau „Insgesamt verzeichnet die Gruppe in diesem Jahr einen sehr guten Zuwachs. Dieser ergibt sich zum einen durch das starke Projektgeschäft im Geschäftsbereich Ladenbau/Warenpräsentation, zum anderen durch die erfreuliche Entwicklung im Möbelbeschlag. Hier fällt auf, dass wir uns im Gegensatz zu früheren Jahren in nahezu allen Märkten im In- und Ausland außerordentlich positiv entwickelt haben“, bilanziert Burkhard Schreiber, Geschäftsführer Kesseböhmer. „Bisher kam es bei uns zu keinen nennenswerten Versorgungsengpässen auf der Beschaffungsseite. Das hat uns enorme Anstrengungen und Aufwendun-
„Nach wie vor beobachten wir, dass sich Möbeltechnik zugunsten eines wohnlichen und puristischen Wohnstils immer mehr zurücknimmt, nahezu ganz aus dem Sicht bereich des Nutzers verschwindet. Das ist das, was wir unter Miniaturisierung der Beschlagtechnik verstehen und wo wir im Bereich der Klappenbeschläge mitmischen.“
58 | küche + architektur
gen gekostet. Letztlich hat unser Einkauf – immer abgestimmt auf die Prognosen aus dem Vertrieb – einen sehr guten Job gemacht. Auch dank des außerordentlichen Einsatzes unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Produktion produzieren wir auf einem sehr hohen Niveau. Das wird sich nach unseren Planungen auch 2022 fortsetzen, wenngleich wir im Volumen von einer Seitwärtsbewegung ausgehen. Die Lage auf der Beschaffungsseite wird weiterhin angespannt bleiben. Die Umsatzzuwächse ergeben sich eher aus den notwendigen Materialpreissteigerungen. Rund 65 Prozent unseres Geschäftes generieren wir außerhalb Deutschlands. Somit kommt den internationalen Märkten eine große Bedeutung zu“, betont der Manager. „Die Stimmungslage ist hier recht unterschiedlich. Während wir beispielsweise in Nordamerika nach wie vor von einer starken Nachfrage ausgehen, nehmen wir in Ländern wie Spanien, Frankreich und Teilen Osteuropas durchaus die Sorge wahr, dass es wieder zu einer Abschwächung der Konjunktur kommen könnte. Als Grund wird hier die
Umfrage Beschlagindustrie | BRANCHENSPIEGEL
starke Inflation im Zusammenhang mit den nicht gleichermaßen steigenden Löhnen angeführt, die insgesamt zu einer Kaufzurückhaltung führen könnte. Die meisten unserer internationalen Partner und Kunden prognostizieren eine starke erste Jahreshälfte. Eine Vorhersage darüber hinaus gestaltet sich unter den gegebenen Verwerfungen der Pandemie schwierig. Nach wie vor beobachten wir, dass sich Möbeltechnik zugunsten eines wohnlichen und puristischen Wohnstils immer mehr zurücknimmt, nahezu ganz aus dem Sichtbereich des Nutzers verschwindet“, stellt Burkhard Schreiber bei seiner Trendanalyse fest. „Das ist das, was wir unter Miniaturisierung der Beschlagtechnik verstehen und wo wir im Bereich der Klappenbeschläge mitmischen. Dazu passt auch das
klare, geradlinige und flächige Design unserer „Arena pure“-Tablare, die mit ganz schmaler und geschlossener Reling daherkommen. Für moderne Wohnlichkeit sorgen immer mehr auch offene Stauraumlösungen. Dunkle Töne spielen weiterhin eine große Rolle. Daneben gebe es zwei wesentliche Entwicklungen“, betont der Branchenkenner weiter: „Die erste: Nachhaltigkeit lässt sich bei Produktinnovationen sowohl im Herstellungsprozess und bei der Materialwahl als auch beim Versand und während der Nutzung und Entsorgung nicht mehr vernachlässigen. Die zweite: Unsere Kunden erschließen über die Küche hinaus weitere Räume. Darauf reagieren wir, zum Beispiel mit Lösungen für den Hauswirtschaftsraum und die Ankleide.“ www.kesseboehmer.world
BURKHARD SCHREIBER, Geschäftsführer Kesseböhmer GmbH, Bad Essen
Inhaber: Oliver Kesseböhmer Inhaber: Oliver Kesseböhmer Geschäftsführer: Burkhard Schreiber Geschäftsführer: Burkhard Schreiber Vertriebsleiter: Thomas Herden Herden Vertriebsleiter: Thomas Mitarbeiter 2018:3.500 2.990 Mitarbeiter 2020: Umsätze 2018: 600 Mio. Euro Umsatz 2020: 570 Mio. Euro Exportquote 2018:60% 65% Exportquote 2020: Kesseböhmer GmbH Kesseböhmer GmbH Mindener Straße 208 208· ·49152 49152Bad BadEssen Essen Mindener Straße Tel.: 05742 46-0 · Fax: 05742 46-110 Tel.: 05742 46-0 · Fax: 05742 46-110 E-Mail: info@kesseboehmer.de info@kesseboehmer.de www.kesseboehmer.de www.kesseboehmer.world
Geschäftsführer: Egbert Neuhaus Vertriebsleiter: Rainer Büth Produktgruppen: Einbauabfallsammler, Outdoorküchen, Küchenausstattungen, Auszugsysteme, Haushaltwaren, Küchenaccessoires, Kochgeschirr, Alu-SystemTechnik, Trag-/ Stützelemente, Aluminium-Design-Möbel – Aluments M. Westermann & Co. GmbH – Küchentechnik Postfach 2680 · 59716 Arnsberg (Neheim-Hüsten) Tel. 02932 476-0 Fax 02932 476-55 · Fax Export 02932 34576 systems@wesco.de · www.wesco-systems.com aluments@wesco.de · www.wesco-aluments.de www.wesco-outdoorkuechen.de
küche + architektur | 59
DESIGN + KOMFORT
Update eines Klassikers „Dispensa“ – der Apothekerschrank von Kesseböhmer
In aktuellen Küchenplanungen sind sie präsenter denn je: Apothekerauszüge. Sie stellen optimal Stauraum auf kleiner Grundfläche bereit und bieten beidseitig freie Sicht und Zugriff auf das ausfahrbare Staugut. Mit „Dispensa“ hat Kesseböhmer seit den 1980er Jahren eine
Fotos: Kesseboehmer
solche Lösung im Programm und stetig weiterentwickelt.
E
rhältlich in 30er oder 40er Breite mit festem oder höhenverstellbarem Rahmen für Schränke von 900 bis 2.300 mm Höhe sowie mit unterschiedlichen Ausstattungsfacetten, passt „Dispensa“ – mit bis zu 100 Kilogramm Traglast – in nahezu jede Küche. Bei der Innenausstattung hat der Kunde die Wahl: „Arena classic“Tablare verfügen über eine klassische Runddraht-Reling, ein schmales Metallband umrandet die „Arena style“-Tablare und Glasseiten zieren das Modell „Arena vario“. Neben den verschiedenen Arena-Tablaren stehen Drahtböden oder die frei positionierbaren „YouboXx“-Aufbewahrungsboxen in verschiedenen Größen, Formen und Farben zur Verfügung. Neu im „Dispensa“-Programm ist das standardmäßig mit Antirutschmatte ausgestattete „Arena pure“-Tablar: Schlank, geschlossen und mit einer schmalen umlaufenden Nut akzentuiert, passt das Auszug-Tablar zu einer geradlinig-modernen und zugleich wohnlichen Küchenarchitektur und dem minimalistischen Zargen-Design. Ob „classic“ oder „pure“, technisch sind sie alle auf dem neuesten Stand: Die bewährte „Arena“-Fertigungstechnologie – das nahtlose Verkleben von metallischer Reling und Holzboden mit Hinterschnitt in Schwalbenform – erhöht nicht nur die Tragkraft der Tablare, sondern trägt auch zu mehr Stabilität und Langlebigkeit bei. Die von Kesseböhmer exklusiv entwickelte „SoftSTOPP“-Dämpfungstechnologie federt den voll beladenen Auszug nicht nur beim Schließen sanft und leise ab, sondern auch beim Ausfahren und dank der dreisegmentigen „Synchromatic“-Schiene, zieht er auch nach vielen Jahren und bei häufiger Nutzung immer wieder sauber und komplett selbsttätig ein. Die elektrische Öffnungsunterstützung „eTouch“ bietet Kesseböhmer im Paket zur Nachrüstung. WERKZEUGLOSE MONTAGE UND 3D-ECHTZEIT-JUSTIERUNG Durch Vereinfachung und eine deutliche Reduzierung der Bauteile konnte darüber hinaus die Montagezeit beim „Dispensa“-Apothekerauszug um 68 Prozent reduziert werden. Die werkzeuglose „ClickFixx“Montage und die 3D-Echtzeit-Justierung gelten bei Kesseböhmer als „Non-plus-ultra“ in Sachen Zeitersparnis. www.kesseboehmer-cleverstorage.de
60 | küche + architektur
Fotos: Schüco Alu Competence
DESIGN + KOMFORT
Flexibel für den Alltag … … fügen sich die Regalsysteme von Schüco Alu Competence mit schier endlosen Kombinationsund Erweiterungsmöglichkeiten individuell in jeden Lebensraum ein.
SCHÜCO ILUMACUBE
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ie smarten Systemmöbel bieten nicht nur praktischen Stauraum – gerade in offenen Raumlösungen lassen sich mit den komplexen Regalsystemen Lebensbereiche auf ästhetische Weise voneinander abgrenzen oder aber ineinander verschmelzen. Der Kreativität sind nahezu keine Grenzen gesetzt.
heitliches System – das flexible Produktkonzept von Schüco Smartcube bereichert optisch und praktisch jeden Lebensraum, von der Küche über den Wohn- und Essbereich, Büro und Bad bis hin zum Hauswirtschaftsraum und zur Garderobe.
LUST AUF INSZENIERUNG … … verschiedenster Einbausituationen macht der Regalrahmen Schüco Ilumacube, der – als Einheit vor einen Korpus montiert – mit seinem umlaufendem Lichtprofil stimmungsvolle indirekte Lichtakzente setzt. Ob an der Wand oder in bestehende Möbel integriert, einzeln oder als Gruppe, horizontal oder vertikal angebracht, als Solitär oder ganz-
SCHÜCO MANDEO – ENDLOS-REGALSYSTEM OHNE GRENZEN Spielraum für die eigene Kreativität kommt mit Schüco Mandeo zum Zuge: Erhältlich in fünf verschiedenen Größen, lassen sich mit den stabilen Aluminiumrahmen des flexiblen Regalsystems interessante individuelle Kombinationen kreieren. Besonders praktisch: Die in Schwarz und Inox eloxiert erhältlichen Rahmen lassen sich sowohl an der Wand hängend als auch auf dem Boden stehend platzieren. www.schueco.com/alu-competence
SCHÜCO SMARTCUBE
SCHÜCO MANDEO
küche + architektur | 61
BRANCHENSPIEGEL | Umfrage Verbände
Küchenfachhandel bleibt gefragt Die meisten Konsumenten, die während der Pandemie in eine neue Küche oder in ein neues Bad investiert haben, setzten ihr Vertrauen dabei auf das Fachgeschäft. Begründet liegt das auch darin, dass die Verbraucher, gerade was individuelle, hochwertige Einrichtungswünsche anbelangt, stärker auf mittelständische Spezialisten setzten und – so die einstimmige Meinung der Verbundgruppen – auch weiterhin setzen werden. Den pandemiebedingten Lieferverzögerungen stellt sich der Fachhandel erfolgreich mit einem offenen Kommunikationsmanagement und frühzeitiger Orderpolitik. So sehen die Verbände – Lieferkettenproblematik, Kostensteigerungen, Pandemie und Inflationsrate zum Trotz – dem kommenden Jahr optimistisch entgegen, unterstützt durch Faktoren, wie Niedrigzinsphase, florierende Baubranche und das anhaltend große Interesse der Verbraucher an hochwertigen Küchen.
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Wie hat sich Ihr Unternehmen im Jahr 2021 im In- und Ausland entwickelt? as Bruttoinlandsprodukt für Deutschland dürfte 2022 zwischen 3,6 D und 5,1 Prozent liegen, so die Prognosen der Wirtschaftsinstitute. Die hohe Zuwachsrate im Jahr 2022, so heißt es, sei maßgeblich auf das coronabedingte niedrige Niveau der Produktion an Waren und Dienstleistungen im Jahr 2021 zurückzuführen. Wie schätzen Sie unter Berücksichtigung aller relevanten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, darunter auch Einschränkungen, wie branchenübergreifend gestörte Lieferketten (auch die Baubranche ist betroffen), Rohstoffverknappung, steigende Rohstoffpeise etc., die Entwicklung Ihrer Verbundgruppe im Jahr 2022 in Relation zur Entwicklung der Branche ein? ie schätzen Sie die Ausgabefreudigkeit der Konsumenten hinsichtlich W der Anschaffung neuer Küchen (Neu- und Bestandsbau) im Laufe des nächsten Jahres ein? elche wirtschaftlichen Rahmenbedingungen könnten die Ausgabe W bereitschaft Ihrer Meinung nach negativ beeinflussen? Welche Maßnahmen empfehlen Sie Ihren Mitgliedern, um mit Lieferverzögerungen wesentlicher Komponenten umzugehen? Wie unterstützen Sie Ihre Mitglieder bei dieser Thematik?
Umfrage Verbände | BRANCHENSPIEGEL
Der Kreis: Beste Perspektiven für Küchenspezialisten „Die Nachfrage nach Küchen und Bädern hält in diesem Jahr weiter an, so dass die Der Kreis-Mitglieder weiterhin einen guten Umsatz verzeichnen, was sich positiv auf unsere Zahlen auswirkt. Wir rechnen daher in diesem Jahr mit einem Umsatzzuwachs über dem Vorjahresniveau“, zeigt sich Ernst-Martin Schaible, geschäftsführender Gesellschafter der Leonberger Verbundgruppe, zuversichtlich und betont: „Auch international sind wir überaus zufrieden. Die italienische Ländergesellschaft, mit der wir Anfang 2021 an den Start gingen, befindet sich in der Aufbauphase, entwickelt sich aber vielversprechend. Länder wie Frankreich, Belgien und die Niederlande, die von Corona stärker als Deutschland betroffen waren, ha-
sich schmückt. Deshalb sind qualitativ hochwertige Premiumküchen mit einer erstklassigen Ausstattung und raffinierten individuellen Sonderanfertigungen gefragt – diese Qualitätsansprüche erfüllt nur der Küchenspezialist. Der Durchschnittspreis für Küchen wird dadurch weiter steigen. Die Küchenbranche ist insgesamt sehr gut durch die Corona-Pandemie gekommen und gehört zu den Gewinnern. Allerdings bleibt es abzuwarten, wie sich die Preiserhöhungen bei Benzin und Heizöl und mögliche Klimaschutzmaßnahmen einer neuen Bundesregierung auf das Konsumverhalten der Verbraucher im nächsten Jahr auswirken. Für die Küchenspezialisten besteht aus unserer Sicht zurzeit kein Anlass zur Sorge, wenngleich wir natürlich auch damit rechnen, dass die überdurch schnittlichen Umsatzstei„Auch international sind wir überaus zufrieden. gerungen der Corona-Jahre sich irgendDie italienische Ländergesellschaft, mit der wir wann wieder auf Normalmaß einpendeln werden“, prognostiziert Ernst-Martin Anfang 2021 an den Start gingen, befindet sich Schaible. in der Aufbauphase, entwickelt sich aber viel „Was die Lieferverzögerungen anbelangt, kommuniziert Der Kreis seinen versprechend. Länder wie Frankreich, Belgien Mitgliedern kontinuierlich verschiedene und die Niederlande, die von Corona stärker Handlungsempfehlungen, die sie im Umals Deutschland betroffen waren, haben enorm gang mit der Problematik unterstützen sollen: Eine Empfehlung lautet, Komaufgeholt. Besonders freut uns auch die gute missionen sofort auszulösen. Zudem raEntwicklung in Österreich.“ ten wir zu einer offenen Kommunikation gegenüber dem Verbraucher, damit dort ben enorm aufgeholt. Besonders freut uns auch die keine falschen Erwartungen bezüglich Lieferzeiten gute Entwicklung in Österreich“, so der Unternehmer entstehen. Als Verbund beraten wir unsere Mitglieder weiter und informiert: „Bei olina wird es zum Jah- natürlich auch zu allen rechtlichen Fragen. Unser Der reswechsel einen Wechsel in der Geschäftsführung Kreis-Syndikus Stephan Wörwag hat für unsere Mitgeben. Der Kreis-Regionalleiter Martin Laireiter wird glieder frühzeitig konkrete Tipps zusammengestellt, Nachfolger von Geschäftsführer Hannes Biedermann, was sie bei Angebot und Vertrag beachten sollen und der sein Amt leider aus gesundheitlichen Gründen wie lange die Preisbindungspflicht gilt. niederlegen muss.“ Wir befinden uns in einem sehr engen Austausch mit Die wirtschaftlichen Perspektiven für die Küchen- unseren Lieferanten, um gemeinsam mit der Industspezialisten bewertet die Verbundgruppe optimis- rie bestmögliche Lösungen für unsere Mitglieder zu tisch. „Küchenspezialisten haben noch viel Potenzial finden“ betont der Branchenkenner. „Das ist auch ein und werden sich auch in Zukunft überdurchschnittlich zentrales Anliegen unserer Lieferanten, für die Der gut entwickeln“, zeigt sich Ernst-Martin Schaible Kreis-Küchenspezialisten einen bedeutenden Absatzüberzeugt. „Eine Herausforderung bleiben die Liefer- kanal darstellen. Bereits im Frühjahr haben wir uns schwierigkeiten, vor allem bei Elektrogeräten, die ver in einem offenen Brief an unsere Industriepartner gemutlich bis Mitte 2022 anhalten werden. Wir hoffen wandt, um auf die Folgen der Lieferproblematik für aber sehr, dass sich die Lage dann wieder normalisiert. unsere Mitglieder aufmerksam zu machen. Auch in Es gibt mehrere Faktoren, die sich auch 2022 güns- den derzeit laufenden Jahresgesprächen ist es unser tig auf die Ausgabebereitschaft der Konsumenten Ziel, die Auswirkungen für die Mitgliedshäuser so geauswirken“, fasst der Unternehmer zusammen. „Der ring wie möglich zu halten. Boom der Baubranche hält an, so dass es weiterhin Darüber hinaus unterstützen wir zudem die Initiative einen großen Bedarf an Küchen und Bädern gibt. Ein des ZGV, der sich dafür einsetzt, dass es für Altgeräte Ende der Niedrigzinsphase ist nicht absehbar, des- eine Ausnahme bei der Kennzeichnungspflicht mit dem halb bleibt Vermögenschutz durch Renovierungen für neuen Energielabel gibt und diese über den 30. Noviele Verbraucher eine attraktive Option. Die Küche vember hinaus noch verkauft werden dürfen.“ wird noch mehr zum Prestigeobjekt, mit dem man www.derkreis.de
ERNST-MARTIN SCHAIBLE, Gründer und geschäfts führender Gesellschafter von Der Kreis
küche + architektur | 63
BRANCHENSPIEGEL | Umfrage Verbände
EMV: Küche und Wohnen auch 2022 in der Gunst der Konsumenten
FELIX DOERR, Geschäftsführung Europa Möbel-Verbund GmbH & Co. KG
„2021 konnten wir die Umsätze zu Einkaufswerten im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil halten“, berichtet EMV-Geschäftsführer Felix Dörr. „Die Störungen der Lieferketten treffen uns sehr und beeinträchtigen die mögliche wirtschaftliche Leistung“, betont der Marktkenner. „Wir gehen nominal von einen Wachstum von 3 – 5 % aus. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass sich die Einkaufspreise durch Teuerungszuschläge für Material, Vorprodukte und Logistikkosten erhöht haben.“ Das Konsumklima schätzt die Verbundgruppe auch für das Jahr 2022 für die Bereiche Küche und Wohnen freundlich ein. „Beiden Einrichtungsbereiche räumen die Konsumenten aktuell eine hohe Präferenz ein.
Negativ beeinflusst werden könnte die Anschaffungsneigung durch eine hohe und anhaltende Inflation und negative Entwicklungen im Bereich der Beschäftigung“, stellt Felix Dörr fest. Was die eventuellen Lieferverzögerungen in gewissen Produktsegmenten anbelangt, empfiehlt der EMV seinen Mitgliedshäusern „eine offene Kommunikation mit den Kund:innen und den Lieferanten. Auch die Bevorratung gewisser Komponenten sollte von den Händler:innen geprüft werden.“ Unterstützung von Seiten des Verbandes erfahren dessen Mitgliedshäuser durch dessen aktiven Dialog mit den Lieferanten und eine Verbesserung der Informations basis durch schnelle Kommunikation mit den Mitglieds unternehmen der Verbundgruppe. www.emverbund.de
ORGANISATIONEN DER KREIS Systemverbund ist ein internationaler Vollprofi-Dienstleistungsanbieter für Küchenspezialisten, Bad-, Heizungs- und Klimaspezialisten, Schreiner, Tischler sowie Laden- und Fensterbauspezialisten. Die Verbundgruppe mit über 3400 Mitgliedern und acht Ländergesellschaften in Europa bietet folgende Leistungen: optimale Konditionen, attraktive Rückvergütungen, Zentralregulierung, Unterstützung bei Existenzgründung, Standortsuche, Nachwuchsförderung, Nachfolgeregelung, großes Lieferantenspektrum, Ladenbaukonzept, Online-Strategie u.v.m.. Gemäß des Leitmottos „Freiheit durch Verbund“ entscheidet der Unternehmer selbst, in welchem Umfang er die Angebote in Anspruch nehmen will. Diese Freiheit und Individualität sind die Stärken des Systemverbunds. Die Dienstleistungen werden permanent zusammen mit den Mitgliedern in Arbeitskreisen weiterentwickelt, damit diese mit zukunftssichernden Lösungen ihre Marktposition ausbauen können, um so die Nummer eins in ihrer Region zu werden bzw. ihre führende Position zu sichern. Dies gilt gleichermaßen für die Gestaltung des Geschäfts wie für die Präsentation des Unternehmens und Kundenaquise in digitalen Medien. Unabhängig davon ist und bleibt auch die persönliche, intensive und professionelle Betreuung der Mitglieder durch die Regionalleiter wichtig und wird von den Mitgliedern sehr geschätzt. DER KREIS Einkaufsgesellschaft für Küche & Wohnen mbH & Co. KG Mollenbachstraße 2 · 71229 Leonberg Tel. 07152 6097-00 · Fax 07152 6097-9999 · derkreis@derkreis.de www.derkreis.de · www.kuechenspezialisten.de · www.kuechenboerse24.de
Das vielfach erfolgreich umgesetzte Konzept gibt Franchisenehmern Sicherheit und senkt die Risiken der Geschäftsführung. Varia fördert den unternehmerischen Erfolg durch ein umfassendes Leistungsspektrum. Hierzu gehört ein auf Kauferlebnis ausgerichtetes modernes Shopkonzept, das unsere Partner in den Brennpunkt der Präsentation am Verkaufsort stellt. Neugründer fühlen sich bei Varia aufgrund attraktiver Zuschüsse und Unterstützung beim Ladenbau besonders wohl. Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmensberatung, Analyse der betriebswirtschaftlichen Kennziffern sowie ein auf Zielgruppen zugeschnittenes, umfangreiches Marketingkonzept bilden den Grundstein für den Erfolg unserer Partner. Die in der letzten Zeit erhaltenen Mehrfachauszeichnungen mit Top Benotung sind die Bewertungen unserer Leistungen. Das junge Team von Varia überzeugt außerdem durch Innovationen am Markt und stärkt die Marke in den sozialen Medien. Varia Franchise GmbH Mollenbachstraße 2 · 71229 Leonberg Tel. 07152 6097-02 · Fax 07152 6097-800 info@varia.de · www.varia.de 64 | küche + architektur
Umfrage Verbände | BRANCHENSPIEGEL
„Wir müssen sagen, was wir denken, müssen tun, was wir sagen, und müssen sein, was wir tun.“ (Alfred Herrhausen)
Im Gespräch mit Werner Heilos, Vorstandsvorsitzender der MHK Group
Nur wenige Menschen kennen die Möbel- und Küchenmöbelbranche so gut, haben sie so erlebt und auch mit geprägt wie Werner Heilos, Vorstandsvorsitzender der MHK Group. Der erfahrene Branchenkenner repräsentierte während seiner heute 44-jährigen beruflichen Laufbahn nicht nur einige renommierte Unternehmen, darunter den Markenhersteller Hülsta sowie den damals erfolgreichen Küchenmöbelhersteller Alno, sondern durchlebte und meisterte in dieser Zeit einige gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Paradigmenwechsel. Werner Heilos: Die einzige Branche, in der ich aktiv war und bin ist die Möbel- und Küchenbranche. Es hat mich auch nie in eine andere Branche gezogen, denn die Küche ist ein tolles, emotionales Produkt. Fasziniert haben mich auch immer der fast schon familiäre Charakter, ihre Persönlichkeiten. Denn unsere Branche ist im Vergleich zu anderen eher klein, was dazu führt, dass man die Menschen, die unsere Branche ausmachen und sie prägen, wirklich kennt. Das vereinfacht auch das Miteinander. So stehen wir z.B. nicht nur mit unseren Industriepartnern, sondern vor allem auch mit unseren Gesellschaftern kontinuierlich in regem Austausch. Deren Interessen werden bei uns durch gewählte Beiräte vertreten. Diese Institution ist auch in unseren Gesellschafterverträgen der KG fest verankert. Die Beiräte informieren uns nicht nur über die aktuelle Marktlage, sondern liefern uns auch die Ideen für neue, nachhaltige Konzepte. Und diese Konzepte müssen permanent angepasst werden, wie man z.B. auch an der in den 80er Jahren eingeführten Blockverrechnung sehen kann. Werner Heilos: Ich erinnere mich noch an deren Markteinführung: „Da gibt es eine neu Verrechnungsmethode am Markt, wir müssen uns dringend zusammensetzen!“, hieß es damals bei Alno. Kurz zuvor hatte Dieter Wellmann diese Verrechnungsmethode ins Leben gerufen und wir brachten viele Stunden damit zu, uns durch dieses Konstrukt hindurchzumanövrieren. Heute gibt es diese Verrechnungseinheit immer noch. Durch diese – auch politisch genutzte – Verrechnungseinheit stellen die Küchenmöbelhersteller, die das Geschäftsfeld der Komplettvermarktung bedienen, u.a. sicher, dass ihre Geräte-Eigenmarken im Internet nicht einzeln verramscht werden können. Es gibt diese Geräte immer nur en bloc, bzw. kommissionsweise mit den entsprechenden Küchenmöbeln.
Im Nachhinein gesehen hat die Einführung der Blockverrechnung bis heute Vorteile wie auch Nachteile. Die Preistransparenz ist dabei auf der Strecke geblieben. Aufgrund dessen setzen einige Hersteller auf Einzelteileverrechnung oder auch auf Werteverrechnung. Für unsere Mitglieder stellen die unterschiedlichen Verrechnungseinheiten auf jeden Fall kein Problem mehr dar: Mittlerweile sind Softwareprogramme wie Carat so intelligent programmiert, dass sie alle Verrechnungseinheiten beherrschen und jedem Fachhändler die Preise so errechnen, wie er sie benötigt. Damit nennen Sie einen weiteren Paradigmenwechsel, nämlich die schrittweise im Handel eingeführte Digitalisierung. Auch dieser Teil der Prozessoptimierung hat sicherlich zur Sicherung des Vertriebskanals beigetragen? Werner Heilos: U.a., ja. Als ich in der Küchenbranche anfing, verlor der Küchenfachhandel Jahr für Jahr Marktanteile. Zu dieser Zeit gab es sogar Stimmen, die behaupteten, die Großfläche würde den Spezialhandel vom Markt völlig verdrängen. Dann kam es langsam zu einem Turnaround und die Marktanteile verschoben sich erneut. Der Küchenfachhandel legte zu und repräsentierte 40 Prozent, 50 Prozent stemmte der Möbelhandel und 10 Prozent lagen bei den SB-Vermarktern. Leider gibt es heute aus dem SB-Bereich keine Daten mehr, da die beiden Hersteller, die diese Informationen liefern könnten, das nicht mehr tun. Was den Küchenspezialhandel und den Möbelhandel betrifft kann man heute jedoch, was die Marktanteile in Wert anbelangt, von einer Pari-Situation ausgehen. In dieser Werte-Entwicklung sehen wir auch unsere Chance. Das Jahr 2019 mit einem Plus von 10,5% auf 6,642 Mrd. Euro war das beste Jahr der MHK-Unternehmensgeschichte. Auch 2020 konnten wir mit einem Plus 15,3 zweistellig wachsen. Das ist aber auch kaum verküche + architektur | 65
BRANCHENSPIEGEL | Umfrage Verbände
wunderlich. Denn das Jahr 2020 bewegte sich außerhalb jeglichen Normalmaßes mit Zuwächsen zwischen 25 und 30 Prozent im Vergleich zu 2019. An dieser Entwicklung sieht man den anhaltenden Zuspruch der Verbraucher zum Küchenspezialhandel, sicherlich beeinflusst durch den Lockdown der Großfläche, aber vor auch durch den Wunsch der Verbraucher nach einer individuelleren Einrichtung und nach der persönlichen, fachkompetenten Betreuung durch den Unternehmer. Ich bin fest davon überzeugt, dass gerade die beiden letzten Faktoren, die Nachfrage nach Individualität und die persönliche Beratung, die Eckpfeiler des Erfolges unserer Mitglieder sind. Die Antwort der Industrie auf den steigenden Wunsch der Konsumenten nach Individualität ist, wenn man die Hausmessen 2020 betrachtet, u.a. auch die Varianz. Werner Heilos: Durchaus. Die Varianz ist für die Industrie extrem aufwändig. Aber wenn man Wertschöpfung betreiben will, muss man wissen, dass dieses Individual-Angebot am Ende des Tages Dienstleistung impliziert und Wertschöpfung auslöst. Die Automobilindustrie macht uns das bereits vor. Sie bekommen jede gewünschte Farbe, direkt vom Hersteller. Das Thema Individualität lässt sich aber nicht allein auf das Produkt reduzieren. Das, was ein guter Verkäufer bzw. Berater im Vorfeld an Individualität für seinen Kunden eruiert und in die Planung einbringt – Linkshänder? Rechtshänder? Großfamilie? Single? Isst gerne Fisch oder lieber Fleisch? Kauft täglich frisch ein oder nur einmal die Woche? – usw. führt bereits zu einer völlig einzigartigen Einrichtungslösung. Eine Küchenplanung und -beratung ist somit deutlich aufwändiger als jeder Autokauf, das betrifft sowohl das übergreifende Fachwissen als auch den Bestellaufwand. Und obendrein soll die Küche noch reklamationsfrei montiert werden. Das kann der Fachhandel, das Internet kann das nicht. Dennoch kann man das Internet nicht mehr wegdenken? Werner Heilos: Nein, natürlich nicht. Aber wenn man liest „Home24, 40 Prozent Umsatzplus aber schlechtes Ergebnis“ … dann sollte man immer bedenken, dass über diesen Kanal nahezu keine Küche verkauft wird, da die Küche ein viel zu komplexes Projekt darstellt. Insofern
SOCIAL MEDIAMARKETING
CONTENT WEBSEITE
WEBSEITE ANALYSE
SOCIAL MEDIAKANÄLE
IHRE DIGITALIDEE
E-MAILABBINDER
GESELLSCHAFTER WEBSEITE
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UNTERNEHMENSVIDEOS
bin ich davon überzeugt, dass die Küche als verbundenes Produkt aus Holz, Gerät, Spüle, Armatur und Abfalltrennungssystem und einer immer höheren Anzahl an intelligenten, nutzbringenden Zubehörkomponenten, noch für lange Zeit über den qualifizierten Fachhandel vermarktet werden wird. Damit haben die Küchenspezialisten gute Chancen, noch weiter nach vorne zu kommen. Bitte nicht falsch verstehen: Das Internet ist als Akquise- und Prozessoptimierungskanal nicht wegzudenken. Das trifft auch unsere Branche zu 100 %. Aber die Komplexität der Küche, kombiniert mit einer hohen Reklamationsquote und das Eindringen in die eigenen vier Wände bei der Montage sorgen dafür, dass Küchenkauf eben echte persönliche Vertrauenssache ist und meines Erachtens auch bleibt. Bestätigt sich diese Zuversicht auch mit dem bevorstehenden Abschluss 2021 ? Werner Heilos: Durchaus. Wir rechnen auch für 2021 mit einem zweistelligen Wachstum, wenngleich sich die letzten Wochen und Monate eher etwas flacher darstellen. Aber grundsätzlich freuen wir uns über unsere erfolgreiche Entwicklung, denn zum Jahresstart standen die Vorzeichen alles andere als gut. Der deutsche Handel ist mit einem mehr als drei Monate dauernden Lockdown gestartet, der sich auch in den Auftragseingängen widergespiegelt hat. Hinzu kommen die Lieferschwierigkeiten, die sich bereits vor einem Jahr abzeichneten, eine Verknappung von unterschiedlichsten Rohstoffen, die zu starken Preissteigerungen geführt haben. Diesen Herausforderungen zum Trotz konnten sich unsere Partner sehr gut – und sogar über dem jeweiligen Branchendurchschnitt – entwickeln. Gott sei Dank zählen die Küchen- und teilweise auch die Möbelbranche zu den Branchen, die in der Coronazeit deutlich wachsen konnten. Werner Heilos: So ist es! Die Küche steht bei den Konsumenten weiterhin hoch im Kurs, davon bin ich überzeugt. Dafür spricht u.a. das Konsumklima, das zuletzt aufgrund der steigenden Konsumneigung und der rückläufigen Sparneigung noch einmal zulegen konnte. Dennoch dürfen wir die andere Seite der Medaille nicht außer Acht lassen. Denn fest steht auch, dass sich die steigenden Rohstoffpreise auf den
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Kaufpreis der Küche auswirken werden. Inwieweit die Konsumenten bereit sind, diese Mehrkosten zu investieren, wird sich zeigen. Eine weitere Unbekannte sind die Reisemöglichkeiten. Denn sobald die Menschen wieder mehr Möglichkeiten zum Reisen haben, werden sie ihr Geld dort investieren. Aber wie gesagt, ich bin für das kommende Jahr zuversichtlich, denn bezogen auf das letzte normale Jahr, 2019, sind wir auf einem Topniveau. Dies zu halten und gegebenenfalls auszubauen, wäre ein toller Erfolg. Geht das überhaupt, bei der anhaltenden Lieferkettenproblematik? Werner Heilos: Das Wichtigste für unsere Mitgliedsunternehmen ist dabei sicherlich, dass sie ihre eigenen Prozesse gut im Griff haben. Zudem sollten sie unbedingt ihre Lieferanten mit in die Pflicht nehmen, damit zumindest klar und deutlich kommuniziert werden kann. Und natürlich geht unsere Empfehlung auch ganz klar dahin, die Mehrkosten einzukalkulieren. Denn wenn vorher rund 1,6 Anfahrten pro fertiger Küche notwendig waren, sind es heute 3,4. Ohne Kalkulation der Mehrkosten wird an dieser Stelle die Marge aufgefressen. Apropos Marge: Dass die Lieferkettenproblematik Preiserhöhungen mit sich bringt, ist scheinbar unabdingbar, beeinflusst dieser Faktor nicht auch die Anschaffungsneigung der Konsumenten? Werner Heilos: Natürlich hätten Veränderungen in den Lieferketten plus die angedachten Preiserhöhungen Einfluss auf den Küchenabsatz. Wie stark allerdings die Küchenbranche und am Ende auch die Gesellschafter unserer Gruppe davon getroffen sein werden und ebenfalls wie volatil der potenzielle Kunde darauf reagieren wird, ist – wie bereits angedeutet – nicht abzuschätzen. Für das Jahr 2022 ist es nahezu unmöglich, eine Prognose zu treffen. Als Einkaufsverband ist eine unserer Kernaufgaben, unsere Mitglieder besonders in schwierigen Marktsituationen zu unterstützen. Gerade was das Thema Lieferketten anbelangt, stehen wir in kontinuierlichen Verhandlungen mit unseren Lieferantenpartnern. Gerade jetzt suchen wir natürlich verstärkt das Gespräch, um für alle Seiten die bestmögliche Lösung zu finden. Zudem bieten wir unseren Gesellschaftern Hilfe bei der Prozessunterstützung, wie z.B. mit unserem agilen Prozesstool. Und mit MHK
Logistik haben wir ein Angebot aufgebaut, das es unseren Mitgliedern ermöglicht, Lieferung und Montage outzusourcen und sie so zu entlasten. Die Nachfrage ist inzwischen so hoch, dass wir nur einen kleinen Teil bedienen können. Das Thema Logistik ist bestimmt nicht die einzige Aufgabe, deren Lösung Sie sich für die kommenden Jahre zum Ziel gesetzt haben? Werner Heilos: Nein. Unser Aufgabengebiet ist vielfältig und orientiert sich immer am Markt. Deshalb wird es künftig auch wichtiger denn je sein, die Konsumenten auf ihrer Customer Journey zu begleiten, sie abzuholen und sie unseren Mitgliedshäusern zuzuführen. Wir müssen künftig noch mehr auch die Konsumenten erreichen, die im Radio mit den Werbespots großer Möbelhäuser berieselt oder mit deren Beilagenwerbung zugeworfen werden. Wissen Sie, Hans Strothoff hat sein Erbe, die MHK Group, in unsere Hände gelegt. Als Vorstandsvorsitzender möchte ich dieses Erbe – die MHK Familie, die wir sind und bleiben wollen – natürlich gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen bewahren. Und mehr noch, wir möchten es in eine neue Zeit führen, Strukturen modernisieren, neue Geschäftsfelder erschließen, die Agilität fördern und damit unseren Beitrag dazu leisten, dass die Gruppe weiterhin die Nummer 1 unter den Verbänden bleibt, dass sie der gewohnt zuverlässige Partner für Handel, Handwerk und Lieferanten ist, ein Partner, der professionell, agil, flexibel und innovativ agiert. Und natürlich wollen wir unsere Gruppe damit auch zukunftsfähig aufgestellt sehen. Dabei spielt auch die Internationalisierung eine wichtige Rolle. Neue Märkte bedeuten nicht nur, dass wir neue Mitglieder gewinnen und unsere Erfolgskonzepte exportieren können. Neue Märkte bedeuten auch neue Impulse, die uns bei der Entwicklung neuer innovativer Dienstleistungen voranbringen und alle unsere Gesellschafter stärken. Und nicht zuletzt ist eine starke Verbundgruppe wie die MHK Group auch eine verlässliche Konstante, mit der unsere Geschäftspartner auf Hersteller- und Lieferantenseite rechnen können. Herr Heilos, wir danken Ihnen für dieses offene und informative Gespräch.
KüchenTreff: Alles kann, nichts muss Seit über 25 Jahren betreut der Marketing- und Einkaufs verband KüchenTreff Küchenstudios in Europa. Von der Unterstützung bei der Existenzgründung über Marketing pakete und Geschäftsausstattung bis hin zu betriebswirtschaftlicher Beratung reicht die Palette an Services, die KüchenTreff seinen über 400 Mitgliedern bietet. Dabei steht für KüchenTreff der individuelle Bedarf des Küchenstudios im Fokus: Nach dem Motto „Alles kann, nichts muss“ kann jedes Mitglied diejenigen Leistungen nutzen, die es braucht. Der familiäre Charakter des genossenschaftlich organisierten Verbands spiegelt sich auch in den gemeinsamen Werten wider, die ein klares Ziel verfolgen: die Zufriedenheit der Kunden. Seit März 2020 kooperiert KüchenTreff mit Der Küchenring und Alliance – und steht damit an der Spitze der deutschen Verbandslandschaft im Bereich Küche. Für die Händler bedeutet das: hervorragende Einkaufs konditionen und damit eine sichere Zukunft.
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Die Garant Gruppe – Service-Partner mittelständischer Einrichtungsspezialisten Im Gespräch mit Jens Hölper (l.), Geschäftsführer der Verbundgruppe, und Jörg Böhler (r.), Geschäftsleitung Küchen Areal
Anfang November veranstaltete die Garant Gruppe ihr diesjähriges Partnerforum in Leipzig. Rund 1000 Besucher aus Handel und Industrie waren der Einladung der kontinuierlich wachsenden Verbundgruppe gefolgt, um sich auszutauschen und sich über neue Markt- und Produktentwicklungen zu informieren. Wir sprachen mit Jens Hölper, Geschäftsführer der Verbundgruppe, und Jörg Böhler, der für die Leitung des Geschäftsbereichs Küchen Areal verantwortlich zeichnet, über aktuelle Markttrends und die marktorientierte Ausrichtung der Verbundgruppe, die 1800 mittelständische Einrichtungsspezialisten aus den Bereichen Wohnen, Schlafen, Küche und Bad repräsentiert.
I
m Fokus unseres Gesprächs stand der Bereich Küchen Areal, mit rund 60% Anteil der umsatzstärkste Spezialverband der Verbundgruppe, die im Rahmen ihrer gemeinsamen Einkaufsgesellschaft EMMK ein Kücheneinkaufsvolumen von über einer Milliarde Euro verhandelt. Meine Herren, Sie haben gerade Ihr Partnerforum zu Ende gebracht, wahrscheinlich gerade rechtzeitig, bevor Veranstaltungen dieser Größenordnung coronabedingt erst einmal nicht mehr stattfinden können? Jens Hölper: Ja, im Moment ist eine Veranstaltung dieser Größenordnung – immerhin hatten wir fast 1000 Besucher bei uns – in dieser Form so einfach nicht mehr möglich. Parallel zum Garant Partnerforum hatten wir darüber hinaus ja die Premiere unserer EMMK- Ordermesse auf 15.000 qm, davon rund 5.000 qm alleine Küchen. Was konnten Sie Ihren Mitgliedern über die Entwicklung der Verbundgruppe im nahezu abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021 mitteilen? Jens Hölper: Bereits im Vorjahr konnten wir als Gruppe ein wirklich bärenstarkes Plus von 15,5 Prozent verbuchen, im Küchenbereich sogar +19,4 Prozent. Stand Oktober dieses Jahres sind es in diesem Bereich weitere 13 Prozent, die wir zulegen konnten, so dass wir davon ausgehen, das Jahr 2021 in der Küche erneut mit einem zweistelligen Plus abzuschließen. Damit wachsen wir in jedem Fall deutlich stärker als der Gesamtmarkt Küche, was zu einem sehr großen Teil unserer Händlerstruktur zu verdanken ist. Unabhängig von den coronabedingten Sondereffekten, von denen vor allem der mittelständische Fachhandel profitierte, war bereits vor der Pandemie zu beobachten, dass der Küchenfachhandel sukzessive Marktanteile für sich 68 | küche + architektur
gewinnen konnte. Eine Entwicklung, die meines Erachtens anhält. Gerade was die Anschaffung hochwertiger, langlebiger Konsumgüter anbelangt, vertrauen viele Konsumenten auf den kompetenten Fachhandel in ihrer Region. Hinzu kommt der Megatrend Cocooning und das damit verbundene wachsende und durch die Pandemie verstärkte Interesse an der Einrichtung und Ausstattung der eigenen vier Wände. All das zusammengefasst lässt vermuten, dass sich die Zukunft für unsere Händlerstruktur weiterhin positiv gestaltet. Natürlich wird es eine Herausforderung, das hohe Niveau von 2020 und 2021 auch noch 2022 zu halten und bestimmt wird es sich irgendwann wieder auf ein Normalmaß hin entwickeln. Aber die grundsätzliche Tendenz bleibt positiv. Wenn die Ware denn lieferbar ist ... Jens Hölper: So ist es. Der Umsatzverhinderer ist derzeit eher die Warenlieferung als der Verkauf. Apropos Verkauf: In diesem Jahr initiierten Sie anlässlich Ihres Partnerforums in Leipzig erstmals Ihr House of Brands, in dem all Ihre Kollektionsmarken auf einer über 2.500 qm großen Ausstellungsfläche so repräsentativ wie emotional dargestellt wurden. Jörg Böhler: Ja, und das kam sehr gut an. Wir haben alle sechs Kollektionsmarken der Bereiche Wohnen, Schlafen, Küche präsentiert. Dabei waren natürlich auch die bereits etablierten Garant-Eigenmarken für den Bereich Küche: Garant Collection und Liva sowie unsere neue Premium-Marke Aera Küchen. Die Marken Garant Collection und Liva sind seit vielen Jahren am Markt positioniert und werden von unseren Partnern im Handel entsprechend gut vermarktet. Die Ein-
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führung von Aera Küchen haben wir dazu genutzt, das Profil der beiden bestehenden Marken noch einmal zu schärfen. Jens Hölper: Während wir mit den Garant-Marken Garant Collection und Liva das mittlere und gehobene Preissegment abdecken, werden wir mit Aera Küchen dem Anspruch designaffiner Konsumenten im Premiumsegment gerecht. Ein Bereich, in dem auch die Kundenansprache eine wesentliche Rolle spielt. Aera ist unsere Antwort auf die kontinuierlich steigenden Durchschnittswerte unserer Mitgliedshäuser. Im Wohnbereich sind wir mit der Kollektionsmarke Aera bereits seit dreizehn Jahren erfolgreich unterwegs. Daraus ergab sich für uns die Logik, dieses erfolgreiche Konzept nun auch in die Küche zu übertragen. Mit Aera erleichtern Sie Ihren Mitgliedern also auch eine raumübergreifende Einrichtung, wie sie durch die moderne Innenarchitektur fokussiert wird? Jens Hölper: Ja, wir sehen in der ganzheitlichen Einrichtung einen wachsenden Bedarf bei den Konsumenten, um es sich zuhause schön zu machen, was wie gesagt, durch Corona beschleunigt wurde. Unsere Mitglieder können hier auch von dem sogenannten Diderot-Effekt profitieren, dass Konsumenten, nachdem sie einen Einrichtungs-Gegenstand gekauft haben, oft weitere Käufe tätigen, um ein passendes Gesamtbild zu schaffen, was gerade bei raumübergreifenden Einrichtungsszenarien zum Tragen kommt. Unterstützt wird diese Entwicklung durch einen Großteil der Küchenmöbelindustrie, der sich sukzessive auch an die Produktion von Speisezimmer- und Wohnmöbeln heranwagt. Wobei sich im Hochpreissegment die Produkte eines exklusiven Wohnmöbelherstellers im Detail schon noch deutlich von den von der Küchenmöbelindustrie gefertigten Wohnmöbeln unterscheiden. Etwa ein Viertel unserer insgesamt 500 Mitgliedshäuser, die seither auch Wohnmöbel anbieten, bedienen ihre Kunden bereits seit Jahren ganzheitlich. Dennoch obliegt es oft der Einstellung eines Verkäufers, ob dieser es vorzieht, sich rein auf Küche zu konzentrieren oder sich auch einmal am großen Ganzen orientiert. Bei der Einrichtung des Hauswirtschaftsraumes hat sich der übergreifende Gedanke bereits gut durchgesetzt. Was die ganzheitliche Sicht der Bereiche Küche, Essen, Wohnen anbelangt, dauert es etwas länger, bis sich diese etabliert. Für den typischen Küchenplaner ganz weit entfernt ist die Badezimmereinrichtung, was man sich auch damit erklären kann, dass es sich beim Bad um ein komplett eigenständiges Gewerk handelt und Badmöbel nur einen ganz geringen Anteil der Komplettbad-Ausstattung ausmachen.
Herr Böhler, ich möchte noch einmal auf Ihre neue Eigenmarke Aera Küchen zu sprechen kommen. Was macht diese Premiummarke so einzigartig? Jörg Böhler: Bei Aera handelt es um ein ganzheitliches Vermarktungskonzept rund um die Customer Journey. Dazu gehört neben hochwertigen Produkten ein einzigartiger Werbeauftritt, mit dem wir Interessenten für unsere Marke begeistern wollen. Nicht umsonst werden 75 bis 80 Prozent der Kaufvorentscheidungen im Web getroffen. Dementsprechend ist die Website nicht rein auf das Produkt ausgelegt, sondern zielt ganz bewusst, auf den „Bauch“ des Konsumenten ab. Immerhin fängt jede Party in der Küche an und endet dort auch wieder. Gastlichkeit und Geselligkeit spielen bei Aera Küchen eine wesentliche Rolle. Ein „lebendiges“ Lookbook, das durch die Integration von Videos weit über ein blätterbares PDF hinausgeht, weckt Emotionen und erzielt bei vielen Menschen regelrecht einen „Wow“-Effekt. Der setzt sich spätestens bei einem Besuch eines unserer Aera führenden Mitgliedshäuser fort. Denn auch das Ladenbaukonzept am PoS spiegelt den kompetenten wie emotionalen Premium-Ansatz des Konzepts wider. Je nach Wunsch unserer Mitgliedshäuser zeigt sich der Ladenbau in Form einer ganzheitlichen Wohnraumlösung oder fokussiert sich rein auf die Küche, umgesetzt mit wertig anmutenden Materialien. Ein raffiniertes Beleuchtungskonzept erlaubt das Spiel mit Licht und Schatten und zieht die Besucher in den Bann der neuen Aera Küche. Das Logo fügt sich nicht nur monochrom in die Wandgestaltung ein, sondern findet sich zudem auf jeder Musterfront, und auf allen Verkaufsunterlagen wieder. Die Exponate selbst setzen sich gut ausgeleuchtet beeindruckend in Szene. Entsprechend beinhaltet das Aera Konzept auch einen Workshop und einen separierten Beratungsplatz, der im Design zum modernen Design des Showrooms passt. Immerhin haben wir inzwischen über 25 Jahre Erfahrung im Ladenbau für Küchenstudios. Natürlich müssen die Betreiber des Aera-Studios ihre Kunden nicht mit leeren Händen zielen lassen. Ein hochwertiges, eigenständiges Gestaltungbuch bietet emotionale Anregungen und sorgt beim Konsumenten für eine bleibende Erinnerung. Wie kam das Konzept bei Ihren Mitgliedern an? Jörg Böhler: Ich kann sagen: durchweg positiv. Von Seiten unserer Mitgliedshäuser gab es spontan Interessenbekundungen im zweistelligen Bereich, das Konzept umsetzen zu wollen – und die erste Handvoll Studios ist bereits in der konkreten Planung, wovon das erste schon in wenigen Wochen eröffnet wird. küche + architektur | 69
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Welche Voraussetzung sollten Ihre Partner erfüllen, um eine Verbandsmarke wie Area erfolgreich zu vermarkten? Jörg Böhler: Die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg hier ist der Wille, die Kollektionsmarke auch wirklich vermarkten zu wollen und sie dementsprechend auch erlebbar zu machen. Dazu gehört natürlich auch die Umsetzung des Shopkonzepts. Ist das Shopkonzept an eine gewisse Quadratmeterzahl gebunden? Jörg Böhler: Die Quadratmeterzahl richtet sich generell nach der Größe der zur Verfügung stehenden Ausstellungsfläche des Küchenstudios oder Einrichtungshauses. Jens Hölper: Im Durchschnitt liegt die Ausstellungsfläche eines Küchenstudios bei rund 300-400 Quadratmetern. Für die meisten Küchenspezialisten stellt es damit kein Problem dar, z.B. ein Viertel bis ein Drittel dieser Fläche für ein Konzept wie Aera zu nutzen. Durch die Präsentation von drei bis vier Küchen entsteht auch eine relevante Kundenansprache. Diese unterstützen wir, wie Herr Böhler gerade erläutert hat, multimedial. Das geht so weit, dass wir regionale Werbung gemeinsam mit unseren Mitgliedshäusern für die Marke machen. Unsere Mitglieder erhalten ein Rund-um-Sorglos-Paket inkl. PoS, digitale Prospektwerbung, Social Media, Online Marketing etc. Nur bei Inanspruchnahme dieses Pakets macht das Ganze Sinn. Denn nur so lassen sich gezielt die passenden Kunden ansprechen, um aus der genutzten Fläche eine höhere Wertschöpfung und damit eine höhere Marge generieren. Bieten Sie dazu auch Schulungen an? Jörg Böhler: Generell gilt: Wer im Premium-Segment tätig sein will, benötigt zwingend gut geschultes Personal. Wir bieten grundlegend immer Schulungen an. Über die Garant Akademie stellen wir ein hohes Maß an unterschiedlichen Weiterbildungsseminaren bereit: sei es über Formensprache, Farbgestaltung, über innenarchitektonische Gestaltung usw. und können somit Schulungen aus dem Wohnbereich wie aus dem Küchenbereich heraus einpflegen.
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Gelten Ihre Weiterbildungsmöglichkeiten auch für Quereinsteiger? Immerhin stehen wir gerade im Fachhandel einem hohen Maß an Fachkräftemangel gegenüber, sei es im Verkauf oder bei der Montage. Jens Hölper: Ja, wir versuchen unsere Mitgliedshäuser in dieser Sache zu unterstützen, so weit wir können. Wir schulen über digitale Formate und unterstützen unsere Mitglieder bei der Personalsuche. Doch machen wir uns nichts vor: Der Markt ist relativ leergefegt. Am Ende des Tages werden wir im Küchenfachhandel nicht darum herum kommen, selbst auszubilden. Wer heute nicht ausbildet, wird es am Markt künftig immer schwerer haben. Verbandsseitig sind wir darüber hinaus in engem Austausch etwa mit Hochschulen, um Nachwuchs an kreativen Planern auszubilden. Ausbilden ist ebenso unabdingbar wie das Eingehen auf sich verändernde Rahmenbedingungen. Viele unserer Mitgliedshäuser machen sich bereits darüber Gedanken, ihre Öffnungszeiten mitarbeiterfreundlicher zu gestalten. Einige haben am Montag geschlossen, und sind dafür von Dienstag bis Samstag mit dem gesamten Team für ihre Kunden da. Für die Mitarbeiter bedeutet das immerhin ein verlängertes Wochenende. Im Endeffekt sind das alles jedoch hausspezifische Lösungen, und damit Sache der Unternehmer. Gelten diese hausspezifischen Lösungen auch für das Thema der Digitalisierung? Jens Hölper: Das gilt für all unsere Dienstleistungsangebote: Unsere Mitglieder sind eigenständige Unternehmer, die ihr Unternehmen selbständig führen. Aber zurück zur Digitalisierung: Die Küchenbranche ist seit vielen Jahren gut durchdigitalisiert. Die Küchenplanung erfolgt über ausgezeichnete Softwareprogramme. Es gibt den digitalen Austausch mit der Industrie via EDI. Allerdings gestaltet sich die Nutzung dieser Tools von Seiten unserer Mitgliedshäuser sehr unterschiedlich. Während ein Handelsunternehmen den Kunden während der Customer Journey durchgängig begleitet, staunen andere darüber, mit welcher Präzision so etwas möglich sein kann und wie hoch der
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Nutzen transparenter Prozesse von der Auftragsbearbeitung bis zum After-Sales-Service für das einzelne Unternehmen sein kann. Wir sehen auch hier unsere Aufgabe als Verband darin, das Bewusstsein unserer Mitglieder für Themen wie die Digitalisierung zu schärfen und sie in größerer oder kleinerer Runde anhand von BestPractice-Beispielen darzustellen. Für welche Lösungen sich das einzelne Mitgliedshaus entscheidet, ist letztendlich dessen Entscheidung als selbständiges Unternehmen. Was wir als Verbundgruppe natürlich auch tun, ist unsere Prozesse als Verbundgruppe zu optimieren, um unsere Mitglieder bestmöglichst informieren zu können. Wir launchen gerade ein neues Partnerportal, über das unsere Mitglieder ihre Verbands-Dienstleistungen komplett digital durchbuchen können – wenn sie das denn möchten. Chat-Funktionen vereinfachen die schnelle Kommunikation. Wir haben unser so genanntes Mega-PreisSortiment, das Ersatzbedarfs-Artikel für den Küchen-Bereich enthält, den wir zu einem B2B-Online-Shop ausbauen. Führend sind wir – das glaube ich schon sagen zu dürfen – im Bereich des digitalen Marketings, in den wir seit vielen Jahren gezielt investieren. Er ist ein wesentlicher Bestandteil, um Kaufinteressenten auf deren Customer Journey zu begleiten, um unsere Mitglieder für die Konsumenten sichtbar zu machen und ihnen Kaufinteressenten zuzuführen, aber auch um gleichermaßen Marketingbudgets im Verhältnis zum Umsatz zu senken, vor allem aber, um sie messbar zu machen. Dieses Tool wird auch gut und gerne von unseren Mitgliedern genutzt, genauso wie unser hauseigenes, spezialisiertes Marketingteam. Jörg Böhler: Gerade während der Pandemie wurde deutlich, dass der Küchenfachhandel, der sowohl im Internet sichtbar ist als auch eine regionale physische Präsenz aufweist, in diesem schwierigen Umfeld gut positioniert ist. Wer hybrid aufgestellt ist, hat einfach eine größere Reichweite. Diese Unternehmer haben es verstanden, ihre Kunden auch online auf Distanz persönlich zu beraten, sie auf Wunsch sogar zu einer virtuellen 3-D-Präsentation ihrer neuen Küchenplanung zuzuschalten. Künftig wird diese Art der hybriden Ausrichtung eines Küchen- bzw. Einrichtungsplaners eine immer größere Rolle einnehmen.
Apropos künftig: Herr Hölper, können Sie für uns einen Blick in die Glaskugel wagen und uns Ihre Analyse zur Marktentwicklung im kommenden Jahr geben? Jens Hölper: Ein Blick in die Glaskugel ist das wirklich! Die Lieferkettenproblematik, Kostensteigerungen und das Thema Corona führen zu Unsicherheit, trüben die Stimmung und macht auch ein Stück weit vorsichtig. Zudem müssen wir davon ausgehen, dass die Menschen, sobald es möglich sein wird, wieder mehr reisen werden, anstatt wie in den letzten beiden Jahren, verstärkt ins eigene Zuhause zu investieren. Auch das Thema Inflation beunruhigt Viele, wobei hier einige statistische Sondereffekt außen vor gelassen werden, wie z.B. die in 2020 Jahren erfolgte Mehrwertsteuersenkung, die jetzt wieder zurückgenommen wird. Rechnet man das mit ein, liegt die Inflationsrate nicht mehr bei fünf, sondern bei drei Prozent. Natürlich, das Niveau der letzten beiden Jahre wird sich schwer steigern lassen. Dabei ist jedoch gemäß Erkenntnissen aus unseren Gesprächen mit Handel und Industrie der Effekt höherer Durchschnittswerte deutlich höher als ein vermeintlicher „Vorzieheffekt“ in den letzten zwei Jahren. Ob die Verbraucher künftig auch so stark in Werte investieren werden oder sich ihre Prioritäten wieder verlagern, bleibt abzuwarten. Summa summarum bleiben die Grundvoraussetzungen insbesondere für den Küchenfachhandel weiterhin positiv. Der Cocooning-Effekt ist langfristig zu sehen. Das Thema Küche hat bei den Verbrauchern einen besonderen Stellenwert. Wer heute sein gutes Geld in die eigenen vier Wände investieren möchte, vertraut sich in der Regel lieber einem mittelständischen Unternehmer an, der ihn persönlich betreut – und genau da sind wir stark aufgestellt. Hinzu kommt, dass wir auch wirklich gute Neuzugänge zu verzeichnen haben, so dass wir im Verband ganz sicher weiter wachsen werden. Zudem gibt es auch positive wirtschaftliche Indikatoren: Die Baugenehmigungen sind noch immer auf sehr hohem Niveau. Außerdem wird das Thema Wohnungsbau gefördert werden. Um den Bedarf an Küchen muss man sich keine Sorgen machen. Meine Herren, vielen Dank für das offene und informative Gespräch. Wir wünschen Ihnen und Ihren Mitgliedshäusern weiterhin viel Erfolg! www.garant-gruppe.de küche + architektur | 71
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