pro fertighaus 2020-3

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profil Der neue BDF-Präsident

„Bauherren wissen, dass ihr Bauprojekt beim Holzfertigbau in guten Händen ist.“ alle wichtigen Aspekte frühzeitig in die Planung einbezogen werden. Das hat unsere Branche in den letzten Jahrzehnten optimiert. Und Bauherren wissen das zu schätzen, weil es ihnen das Gefühl gibt, dass ihr Bauprojekt beim Holzfertigbau in guten Händen ist unabhängig davon, ob es sich bei ihrem Projekt um einen Kindergarten oder ein Einfamilienhaus handelt. Hilft der „Greta-Effekt“ dem Holzbau? H.V. Noller: Ja, Holzhäuser werden seitdem deutlich positiver wahrgenommen. Das liegt aber nicht nur am Baustoff Holz, sondern weil Holzfertighäuser sehr energieeffizient sind. Auch die Nachhaltigkeit der Bauweise und die Verwendung gesunder und ökologischer Baumaterialien ist ein Plus. Wichtig ist, sich über den ganzen Produktzyklus Gedanken zu machen. Ein Holzfertighaus ist zwar problemlos hundert und mehr Jahre nutzbar, trotzdem müssen wir uns theoretisch mit der Wiederverwertbarkeit der Baumaterialien auseinandersetzen, die wir heute verwenden, bzw. z.B. wie wir noch weniger Abfälle in der Produktion erzeugen. Hier gibt es immer Optimierungsmöglichkeiten. Auch bei den Materialien, die wir verwenden, wird es weitere Entwicklungen zu noch mehr Nachhaltigkeit geben. Damit haben wir uns aber schon vor Greta intensiv beschäftigt.

H.V. Noller: Das ist richtig. Entscheidungen fallen aber nicht nur aufgrund des Preises, sondern auch weil die Kunden zu schätzen wissen, dass sie beim Holzfertigbau alles aus einer Hand bekommen können. Sie suchen nach einem zuverlässigen Partner, der weiß, wie zu planen ist, um hinterher auch wie gewünscht bauen zu können, bei dem die Abläufe funktionieren und der Kostensicherheit bietet. Ein Beispiel ist die technische Gebäudeausstattung. Bei vielen Bauaufgaben wird diese am Anfang der Planung zur Seite geschoben – und wenn man irgendwann mal auf die Idee kommt, ein Haus z.B. doch klimatisieren zu wollen, dann ist der Rohbau schon erstellt und man hat kaum noch Möglichkeiten, diesen Bauherrenwunsch zu realisieren. Das ist beim Fertigbau anders. Wir denken von vornherein in klaren Strukturen, sodass

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Früher galt ein Holzhaus ja eher als zweitklassig.Trauen Bauherren dem Holzfertighaus heute auch eine bessere Qualität zu? H.V. Noller: Ja, und das hat mehrere Gründe: Die Holzfertigbauweise ist besser geworden und die Branche hat sehr viel Zeit und Geld in Aufklärung gesteckt. Heute bauen wir individuelle „High-End-Häuser“, die höchsten energetischen Standards und Komfortansprüchen gerecht werden. Die hat es früher so nicht gegeben. Wir klären inzwischen auch anders und tiefer über die Vorteile des Baustoffes Holz allgemein und der Holzfertigbauweise im Speziellen auf. Diese nachhaltige Strategie zahlt sich nun aus. Dazu kommt, dass viele Holzfertighausanbieter schon seit vielen Jahrzehnten erfolgreich und zuverlässig am Markt sind. Deswegen geben auch viele Bauherren, die vor zehn oder zwanzig Jahren ein Fertighaus gebaut haben, gerne ihr Wissen und ihre Erfahrungen an ihre Kinder oder pro fertighaus № 3_2020

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