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Arbeitswelt 2050: Wer überlebt?

Roboter und Algorithmen werden repetitive Jobs an Fließband oder Kasse überflüssig machen. Doch wohin führt uns der technische Fortschritt? Und welche Berufe werden von der Automatisierung erfasst? Ein Gespräch mit dem Trendforscher Tristan Horx.

Roboterpsychologen gesucht! Koordinatoren, die sowohl die Robotersprache als auch die menschliche Sprache sprechen, werden in Zukunft extrem gefragt sein.

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An Robotern und künstlicher Intelligenz führt kein Weg vorbei. In den kommenden Jahrzehnten können immer mehr Aufgaben von Maschinen erledigt werden. Aber wird der technologische Wandel auch Jobs vernichten und wenn ja, welche? Darüber hat Südtirol Panorama ein Gespräch mit Tristan Horx geführt. Der gebürtige Hamburger lebt in Wien und ist einer der gefragtesten Junior-Futuristen. Der 28-jährige Kultur- und Sozialanthropologe vertritt die Sichtweise der jungen Trend- und Zukun sforschung und tritt zugleich in die Fußstapfen seiner Eltern: Vater Matthias Horx gilt als ein ussreichster Trend- und Zukun sforscher im deutschsprachigen Raum und ist Gründer des Zukun sinstituts, Mutter Oona Horx-Strathern ist Trend- und Zukun sforscherin mit Fokus auf Wohnen, Bauen und Architektur. Was in Punkto Jobs auf die Generationen Z und Alpha zukommt, erklärt der Trendforscher Tristan Horx im Interview.

SÜDTIROL PANORAMA: Herr Horx, werfen wir einen Blick ins Jahr 2050: Mit welchen Jobs werden wir es zu tun haben?

TRISTAN HORX: Bis 2050 werden wir völlig neue Berufsbilder haben, spannende Jobs, die sich aus mehreren Spezialisierungen zusammensetzen. Roboterpsychologen oder Digitalübersetzer etwa. Berufe mit enormen Zukun schancen und sehr viel Wachstumspotenzial. Darunter

versteht man Koordinatoren, die sowohl die Robotersprache als auch die menschliche Sprache sprechen.

Können Sie das etwas genauer erklären?

Ganz einfach, die Technologie wird immer kleinteiliger und für Laien immer unverständlicher. Die Führungsriege in vielen Unternehmen ist zwar erfahren, hat aber auch ein gewisses Alter und schreckt vor Technologie und Digitalisierung zurück. Für diese Bereiche holen sie sich junge Nerds ins Haus. Das Problem nur: Die beiden Welten verstehen einander nicht mehr. Entsprechend braucht es eine Figur, die beide Welten zusammenführt.

Und welche Ausbildung sollte dieser Koordinator mitbringen?

Für die menschliche Sprache ein Pädagogikstudium sowie ein empathisches Training, für die Robotersprache eine IT- und Informatikausbildung. Diese spannende Kombination wird Zukun haben.

Welche Jobs werden bis 2050 vom Arbeitsmarkt verschwinden?

Berufe mit extrem hohen Redundanzen und Wiederholungen. Diese Jobs werden zunehmend von Robotern und künstlicher Intelligenz abgelöst. In der Buchhaltung, im Banken- und Versicherungswesen, aber auch in der Produktion und Industrie werden eine ganze Menge an Jobs wegfallen. Und auch den Beruf des Kassierers oder des Lkw-Fahrers wird es in der Form, wie wir ihn heute kennen, nicht mehr geben. All diese Berufe verschwinden nicht völlig vom Markt, aber die Menge an Arbeitskapital, die Menschen in diese Jobs investieren, wird drastisch abnehmen.

Lkw-Fahrer haben also doch noch Überlebenschancen?

Wer in diesem Bereich top spezialisiert ist, durchaus. Jemand muss doch die selbstgesteuerten Lkw-Kolonnen überwachen oder bei Notfällen eingreifen können! Top-Spezialisten sind ohnehin auf der sicheren Seite. Etwa in der Radiologie. Obwohl bis 2030 rund 80 Prozent der radiologischen

Der Trendforscher

Seit 2017 arbeitet Tristan Horx in dem von seinem Vater Matthias Horx gegründeten Zukunftsinstitut. Sein Fokus: Digitalisierung, Lifestyle, Globalisierung und Generationenwandel. Als Host des Zukunftsinstitut-Podcasts „Treffpunkt: Zukunft“ lädt er regelmäßig führende Köpfe aus Wirtschaft, Politik und Kultur zur Reflexion über Zukunftsfragen ein.

„Die meisten neuen Berufe werden im Bereich Digitalisierung entstehen“, sagt Horx. So wird es VR-Creators geben, die visuelle Welten erschaffen.

Leistungen von einem Rechner ausgewertet werden, bei komplexeren Fällen wird auch in Zukun ein Top-Radiologe zu Rate gezogen.

Wie erkennt man, ob der eigene Job eine Überlebenschance hat?

Indem man sich die Frage stellt, wie o man dieselbe Tätigkeit ausübt. Je mehr Wiederholungen es gibt, umso gefährdeter ist der Job.

Welche neuen Berufsbilder werden sich ergeben?

Das ist branchenabhängig. Die meisten neuen Berufe werden im Bereich Digitalisierung entstehen. Es wird VR-Creators geben, die selbst zugeschnittene visuelle Welten erscha en. Neue Jobs werden sich auch im Bereich Nachhaltigkeit ergeben. Wir werden es mit Energie-AutarkieBeau ragten zu tun haben, die kontrollieren, ob die immer autarkeren Energie-Communities auch wirklich autark agieren. Ganz dringend werden wir Greenwashing-Polizisten brauchen, die überprüfen, ob ein Unternehmen auch wirklich ökologisch arbeitet. Auch der Job des urbanen Energiegestalters wird sich ergeben. Menschen also, die Ideen entwickeln, wie bereits verbaute Flächen ökologischer gestaltet werden können. Im Bereich Mobilität werden wir früher oder später auch Drohnenpolizisten brauchen, die den Drohnen-Lu raum überwachen, oder Verkehrskontrolleure, die den automatisierten Verkehr auswerten und verbessern.

Und welche neuen Jobs werden sich im Social-Media-Bereich ergeben?

Ich ho e, dass sich der Beruf des In uencers wandelt und zwar hin zu einem Sinn uencer. Wo nicht nur die Selbstinszenierung, der Konsum und der Protz im Vordergrund stehen, sondern ökologische oder soziale Werte – hier wird das Mikro-In uencertum an Bedeutung gewinnen. Und irgendwann werden wir auch eine Digital-Nato oder eine Digital-UN brauchen, die unseren Informationsverkehr im digitalen Netz verbessert.

Welche Jobs lassen sich auch 2050 nicht robotisieren?

Roboter und künstliche Intelligenz werden den Menschen nie vollständig ersetzen. Eigenscha en wie Zwischenmenschlichkeit und Empathie werden Roboter bis dahin nicht beherrschen. Auch 2050 nicht. Entsprechend werden gewisse Berufe, wie jener der P ege, nicht nur Bestand haben, sondern zu Top-Jobs avancieren. Auch da unsere Lebenserwartung zunimmt und wir immer länger gep egt werden müssen.

Dabei sollen doch Roboter die Pflege von Menschen übernehmen?

Das stimmt. In Seniorenheimen in China ist das auch bereits der Fall. Aber möchten Sie irgendwann von einer Roboter-P egekra gep egt werden? Ich nicht! Und ich denke auch nicht, dass es in Europa soweit kommen wird. Menschliche Würde hat bei uns einen anderen Stellenwert. Wobei: Physisch anstrengende P egeaufgaben, wie das Heben und Wenden von alten Menschen, werden auch bei uns Roboter übernehmen, nicht aber die empathische Komponente. Grundsätzlich gilt: Physisch anstrengende Berufe werden zunehmend von Robotern ersetzt. Sie verschwinden schneller, als uns lieb ist. Das hat auch was Gutes: Dank Automatisierung und Denkmaschinen muss sich kaum noch jemand körperlich abrackern.

Werden wir auch weniger arbeiten?

Ich ho e inständig, dass wir uns bis 2030 vom Würgegri des Industriezeitalters befreien. Dann ist ho entlich die völlig überholte 40-StundenWoche Geschichte. Dieses von den Gewerkscha en erwirkte Modell, das im vorigen Jahrhundert durchaus seine Berechtigung hatte, ist mittlerweile nur noch peinlich.

„Je mehr Wiederholungen es gibt, umso gefährdeter ist der Job“, ist Tristan Horx überzeugt. Berufe mit extrem hohen Redundanzen und Wiederholungen werden zunehmend von Robotern und künstlicher Intelligenz abgelöst.

Warum?

Ohne mich politisch in eine Ecke drängen zu lassen, aber: Leistung muss sich wieder lohnen. Und Anwesenheit ist nun mal nicht mit Produktivität gleichzusetzen. Ganz ehrlich, kaum jemand arbeitet mehr als vier Stunden täglich produktiv am Rechner. Die restliche Zeit des Tages sitzt man ab. Das kann es nicht sein. Wir müssen in Zukun nicht von Stunden sondern von Leistung sprechen.

Ist die 4-Tage-Woche also auch nicht die Lösung?

Das ist doch derselbe Blödsinn wie die 40-Stunden-Woche. Noch einmal: Es geht um die Leistung und nicht um die Arbeitszeit. Wir werden in Zukun sicher weniger arbeiten. Und wir werden nur noch Tätigkeiten nachgehen, die wir mit einem inneren Sinn und einer gewissen Befriedigung verrichten. Die Menschen werden nicht arbeiten, weil sie müssen, sondern weil sie wollen.

Und wie soll das funktionieren, angesichts der drohenden Rezession, den steigenden Energiekosten, dem Krieg in der Ukraine und einer noch immer nicht ausgestandenen Corona- Pandemie?

Die jüngsten Krisen haben uns gezeigt: Wir werden die Fertigung wieder nach Europa holen müssen. Wir werden wieder Fabriken aufbauen müssen. Und das scha Arbeitsplätze. Auch das kleinteilige Handwerk wird ein Revival erleben. Durch die Automatisierung und die Massenfertigung werden die alten Handwerksberufe aufgewertet. Unikate, wie handgeschnitzte Holz guren, werden einen viel höheren Wert erzielen als Figuren aus dem 3D-Drucker. Kreativität lässt sich von Robotern nicht ersetzen.

Würden Sie diese Handwerksberufe als krisensicher bezeichnen?

Ja, durchaus. Als wirklich krisensicher würde ich aber Jobs wie Ingenieure oder Mechatroniker bezeichnen. Schließlich muss die gesamte Technologie, die wir für die Digitalisierung brauchen, ja von jemandem gebaut werden. Wer für die Zukun gewappnet sein möchte, sollte sich also unbedingt ein Grundwissen in der Programmierung aneignen. Je besser man die Technik versteht, umso leichter

kann man mit den digitalen Entwicklungen Schritt halten.

Hat denn der Beruf des Übersetzers eine Überlebenschance?

Ich bin überrascht, wie lange sich dieser Job schon halten kann. Ein Beweis, wie komplex Sprache ist. Aber die künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant. 2050 werden wir bei einer UN-Veranstaltung sicher keinen Dolmetscher mehr brauchen. Bis dahin kann die künstliche Intelligenz wohl auch Dialekte übersetzen.

Und welche Zukunft geben Sie uns Journalisten?

Journalisten werden in Zukun vor allem Informationen kuratieren. Inmitten der Nachrichten ut wird es einer der wichtigsten Berufe überhaupt. Der Journalist wird zu einer Schnittstelle, der einordnet, welche Information relevant und wirklich wichtig ist.

„Die Schule muss sich mehr in Richtung Talentschmiede entwickeln.“

Tristan Horx

Muss sich das Ausbildungssystem ändern?

Wir müssen stärker auf Spezialisierung und Talentförderung setzen. Und zwar möglichst früh. Erfolgt die Spezialisierung zu spät, dann ist der Job längst überholt. Ausbildung und mit 60 in den Ruhestand, diese Zeiten sind vorbei. Der Karriereweg verläu nicht mehr geradlinig, die Multigra e erlaubt verschiedene Karrieren. Das hat auch Auswirkungen auf die Ausbildung. Das Schulsystem muss sich grundlegend ändern. Die Schule muss sich mehr in Richtung Talentschmiede entwickeln. Sie muss Kinder und Jugendliche aber auch auf Menschlichkeit und Zwischenmenschlichkeit vorbereiten. Und sie nicht dazu verdonnern, historische Ereignisse auswendig zu lernen.

Aber geht das nicht auf Kosten der Allgemeinbildung?

Daten und Fakten kann ich doch jederzeit über mein Smartphone abrufen. Junge Leuten müssen den Kontext verstehen, etwa wie es zum Ersten Weltkrieg kam. Das ist entscheidend und nicht, wann welche Schlacht geschlagen wurde. Und man muss ihnen erklären: Wie komme ich an Quellen und wie vertrauenswürdig sind sie? Ich wünsche mir, dass der Beruf des Lehrers wieder zu den Top-Jobs zählt. ◀

VERENA PLIGER

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Das Wohnhaus in Latsch im Vinschgau nimmt die Formen eines Gletschers auf und strukturiert sie auf zwei Etagen neu.

von Wertschätzung und Gestaltungsspielraum geprägtes Arbeitsumfeld vor, in dem sich jeder individuell (weiter-)entwickeln kann. Bernhard Engl, Verwaltungsrat der Rubner Holding AG, berichtet von seinem berufliInteressiert? Wir freuen uns dar-Interessiert? Wir freuen uns dar-Interessiert? Wir freuen uns dar-chen Werdegang: „Ich habe als ausgebildeauf, Dich kennenzulernenauf, Dich kennenzulernenauf, Dich kennenzulernenter Tischler bei Rubner Türen als Projektleiter für die Einführung einer ERP-Software Ines Koster, Head of RecruitingInes Koster, Head of RecruitingInes Koster, Head of Recruitingbegonnen. Nach kurzer Zeit taten sich neue Tel.: +39 0474 563 755Tel.: +39 0474 563 755Tel.: +39 0474 563 755Möglichkeiten in der Rubner Gruppe auf und Mail: job@rubner.comMail: job@rubner.com ich durfte mich bei diversen Themen im Un- Mail: job@rubner.comternehmen einbringen.“ Seine Funktionen führten über die Projektleitung, Forschung und Entwicklung, Technische Leitung, Beratung für Technik und Projektmanagement hin zu seiner heutigen Funktion als Stabstelle Entwicklung & Supervision sowie Verwaltungsrat in der Rubner Holding. „Wir setzen auf kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zu uns passen. Laufende persönliche wie fachliche WeiPeter Rubner, Präsident der terentwicklungsmaßnahmen sowie AufRubner Holding AG. stiegsmöglichkeiten sorgen dafür, dass wir gemeinsam die Zukunft des Unternehmens sichern“, fasst Peter Rubner zusamRubner Holding. Ebenso vielfältig wie die men. ❧ Informationen zu diesen und Informationen zu diesen und Informationen zu diesen und Unternehmen zeigt sich die berufliche Vielweiteren Stellenangeboten weiteren Stellenangeboten weiteren Stellenangeboten falt, sprichwörtlich von A bis Z – von Arbeits ndest Du hier: ndest Du hier: vorbereitung über IT, Produktion und Tech- ndest Du hier: nik bis hin zu Zimmerern. infobox

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