9 minute read

Immer mehr unmoralische Angebote“

INNERHOFER AG „IMMER MEHR UNMORALISCHE ANGEBOTE“

Die Innerhofer AG, Großhändler für Sanitärtechnik mit Hauptsitz in St. Lorenzen, beschä igt 240 Mitarbeitende. Personalche n Martina Kirchler setzt auf Wertschätzung.

Advertisement

SÜDTIROL PANORAMA: Frau Kirchler, wie schwierig ist für Sie mittlerweile die Personalsuche?

MARTINA KIRCHLER: Bei uns

Dennoch gibt es sowas wie eine Umkehr der Verhandlungsmacht im Personalbereich?

hat sich die Situation seit FebFoto: Manuela Tessaro Martina Kirchler ist Personalchefin ruar 2021 richtig zugespitzt: Bis der Innerhofer AG. dahin waren wir es gewohnt, auf ein Stellenangebot so viele Bewerbungen zu erhalten, dass wir entscheiden konnten, wen wir zu einem Gespräch einladen und wen nicht. So etwas gibt es nicht mehr. Mittlerweile gibt es kaum mehr Bewerbungen; selbst die Suche nach einem Hilfsarbeiter ist eine Herausforderung.

Mir passiert es immer ö er, dass mir Bewerber bei Gesprächen sagen: Ich habe noch zwei, drei weitere Gespräche, ich lasse Sie danach wissen, ob ich noch interessiert bin. Das war eigentlich bis vergangenes Jahr mein Part! Und dann häufen sich die „unmoralischen Angebote“, also Mitarbeitende, die attraktive Angebote von Mitbewerbern erhalten und mehr Gehalt verlangen, um zu bleiben. Doch darauf können und wollen wir uns nicht einlassen, auch weil es unfair gegenüber all den loyalen Kolleginnen und Kollegen wäre. Da ist es besser, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen, Ruhe zu bewahren. Die genau richtige Bewerbung kommt bestimmt. ◀

Beim aktuellen Boom im Baugewerbe nicht ganz einfach?

Nein, sicher nicht. Hinzu kommen Preissteigerungen und Rohsto nappheit, die an vielen Ecken und Enden Mehrarbeit und Nachverhandlungen verursachen. Darüber hinaus mussten wir allein 2021 zehn Pensionierungen nachbesetzen.

Wie reagieren Sie auf all diese Herausforderungen?

Essenziell ist, in einer solchen Situation Ruhe zu bewahren, nicht nervös zu werden oder in Aktionismus zu verfallen. Wir setzen im Employer Branding nicht auf Leuchtplakate oder ein Hochrüsten von Bene ts. Natürlich bieten wir eine leistungsgerechte Entlohnung und eine Reihe von Extras wie Essensgeld oder Freistellungen, die über den Kollektivvertrag hinausgehen. Doch das Wichtigste ist für mich die Beziehungsebene: die Mitarbeitenden als Menschen zu sehen, nicht nur ihren Namen, sondern auch annähernd ihre Familiengeschichte zu kennen, ihnen Wertschätzung zu geben, sie aber auch mal auf Fehler aufmerksam zu machen. Und als Arbeitgeber da zu sein, wenn es beispielsweise einen Notfall in der Familie gibt. Das alles erhöht die Wahrscheinlichkeit, unser bestehendes Team zu halten und neue Leute zu nden.

Mit dem WIFI auf Erfolgskurs!

9. Praxis-Lehrgang Führungskompetenz

Souverän in Führung gehen!

In diesem Lehrgang erwerben junge Führende und Unternehmer/innen das Handwerkszeug und Knowhow, um Mitarbeiter/innen optimal zu führen. Sie entwickeln gezielt Ihre Führungspersönlichkeit und steigern Ihre Führungskompetenz. TERMIN: 20. Oktober 2022 - 09. März 2023

WIFI – Weiterbildung der Handelskammer Bozen 39100 Bozen | Südtiroler Straße 60 Tel. 0471 945 666 | wifi@handelskammer.bz.it www.wifi.bz.it

Nach wie vor verliert Südtirols Arbeitsmarkt viele Frauen nach ihrer Familiengründung. „Wenn es uns gelingt, Familienväter für Teilzeit zu gewinnen, könnten beide Eltern zu 80 Prozent arbeiten. Das wäre sowohl für Familien als auch für den Arbeitsmarkt ideal“, ist Esther Ausserhofer überzeugt.

„Wir beobachten, dass sich aktuell viele Angestellte selbstständig machen.“

Esther Ausserhofer, Human&Human

FLEXIBILITÄT: OPEN YOUR MIND!

In der Pandemie ist es von einem auf den anderen Tag gelungen auf Smart Working umzustellen. Selbst Vorgesetzte, die dem ema Homeo ce bis dahin kritisch gegenüberstanden, haben erkannt, dass Beschä igte keineswegs weniger arbeiten, wenn sie von zu Hause aus arbeiten. Damit wurde der Weg für mehr Flexibilität bei Arbeitszeiten und Arbeitsorten geö net. Und damit ergeben sich auch neue Möglichkeiten, der Personalknappheit zu begegnen. „Wir beobachten, dass sich aktuell viele Angestellte selbstständig machen – auch mit der Bereitscha in begrenztem Ausmaß weiterhin für ihr bisheriges Unternehmen zu arbeiten“, sagt Ausserhofer. Vorgesetzte sollten das nicht als Vertrauensbruch sehen, sondern die exible Zusammenarbeit bestmöglich nutzen.

WORK-LIFE-BALANCE: ARBEIT IST NICHT ALLES

Last, but not least: Es ist an der Zeit, das ema Life-Balance oder Work-Life-Balance ernstha anzugehen. Denn nicht nur junge Menschen sind durch die Erfahrungen während der Pandemie zur Einsicht gelangt, dass Arbeit nicht alles ist. Immer mehr Beschä igte wollen den Rhythmus und die Art, wie sie ihre Arbeit erledigen, selbst bestimmen. Dieses wachsende Bedürfnis sollten Arbeitgeber ernst nehmen. Viele Betriebe sind bereits dabei, das richtige Gleichgewicht zwischen Präsenz und Remote Working zu nden. Und einzelne Betriebe setzen bereits auf die 4-Tage-Woche. Dass diese auch im Handwerk funktionieren kann, führt das Brunecker Unternehmen Ra n GmbH seit mehr als drei Jahren vor. Anfangs waren die Geschä sleiter Markus Ra n und Christoph Gasser noch besorgt, wie sich das Wegfallen eines ganzen Arbeitstages auf die Geschä sentwicklung auswirken wird. Drei Jahre später wissen sie: Der Umsatz ist gestiegen, die Mitarbeiterzahl konnte von zehn auf über 20 verdoppelt werden und die Produktivität hat spürbar angezogen. Ihr Team scha es, die Arbeiten auf den Baustellen so e zient zu organisieren, dass der fün e Tag der Woche tatsächlich frei bleibt. Wie es funktioniert? Mit einer Stunde mehr pro Tag, viel Eigenverantwortung und entsprechender Motivation.

DAS FAZIT

Die Veränderung auf dem Arbeitsmarkt lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Doch jedes Unternehmen kann einen eigenen Zugang nden, sich dieser Herausforderung zu stellen und mit ihr zu wachsen – mutig, kreativ, mit o enem Geist und wichtig: im Team. ◀

BEGEISTERUNG, DIE ANHÄLT

Finstral gehört zu den führenden Fensterherstellern Europas und gilt zudem als Innovationsführer. Der Blick hinter die Kulissen offenbart die überraschend faszinierende Welt der Fenster und eine Unternehmenskultur, die begeistert.

Ich habe Fenster zuerst für langweilig gehalten“, gibt selbst Finstral-Gründer Hans Oberrauch zu. „Aber das Thema Fenster hört nie auf.“ Man kann erahnen, was das bedeutet, wenn man ein Finstral Studio besucht. Ob Dämmwerte, Materialien, Montagemethoden oder die Recyclingfähigkeit – es scheint kein Thema zu geben, zu dem im Schauraum kein Muster zu finden wäre. „Wir sind halt echte Fenster-Nerds!“, sagt Florian Oberrauch, Vize-Präsident und Neffe des Gründers. „Wir machen nahezu alles selbst. Denn wer etwas richtig machen will, der muss es selber machen. Von der Entwicklung über die Produktion bis zu Montage und Vermarktung.“

Finstral beschäftigt 1.600 Mitarbeiter. Mehr als die Hälfte davon sind über 10 Jahre dabei, fast 300 von ihnen über 25 Jahre. Gute Entwicklungsperspektiven und Möglichkeiten zur Fortbildung, vom Sprachen- lernen über Computerkurse bis zu dualen Studiengängen, werden systematisch angeboten. So wundert es nicht, dass viele Mitarbeiter, die heute leitende Funktionen übernehmen, ihr Arbeitsleben einst bei Finstral begonnen haben. 1969 gegründet, ist das Unternehmen inzwischen in zweiter Generation im Familienbesitz und gehört mit rund 200 Millionen Euro Umsatz zu den größten der Branche. In seinen 14 Werken betreibt Finstral eine der modernsten Fensterfertigungen Europas. „Wir wollen wachsen und zum führenden Premium-Hersteller für Fenster, Haustüren und Wintergärten in Europa werden“, formuliert Joachim Oberrauch, Präsident des Verwaltungsrats, das Unternehmensziel.

Zuverlässiger Arbeitgeber: Finstral bietet die Sicherheit eines soliden Unternehmens in einer zukunftssicheren Branche.

Aktuelle Stellenausschreibungen finden Sie unter: www.finstral.com/jobs ❧

infobox Finstral AG

Gastererweg 1 | 39054 Unterinn/Ritten T. 0471 296611 | finstral@finstral.com www.finstral.com

Raum für Entwicklung: Wir unterstützen die persönliche und fachliche Fortbildung unserer Mitarbeiter.

Florian Oberrauch, Vize-Präsident bei Finstral: „Wir machen nahezu alles selbst. Denn wer etwas richtig machen will, der muss es selber machen.“

Joachim Oberrauch, Präsident des Verwaltungsrates bei Finstral: „Fenster sind ein nachhaltiger Teil der Lösung für die Herausforderungen unserer Zeit.“

DIE ITBRANCHE BOOMT WEITER!

Würth Phoenix, der IT-Dienstleister der Würth-Gruppe mit Sitz in Bozen, wächst stabil.

Die Option, bis zu drei Tage pro Woche im Homeoffice arbeiten zu können, wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Würth Phoenix allseits geschätzt und gehört zum „New Normal“.

Die Corona-Pandemie hat den Trend zur Digitalisierung beschleunigt und zu einem starken Wachstum in der Informationstechnik geführt. Würth Phoenix, ein zur Würth-Gruppe gehörendes Software-Dienstleistungsunternehmen, entwickelt und implementiert seit über 20 Jahren Business Software-Lösungen in den Bereichen ERP und CRM (auf Basis von Microsoft Dynamics 365), IT System & Service Management, Cyber Security und Business Intelligence. Das Unternehmen konnte auch während der Corona-Pandemie konstante Umsatzzuwächse verzeichnen.

IT Fachkräfte nach wie vor sehr gefragt Einhergehend mit den Umsatzzuwächsen steigt auch der Bedarf an qualifizierten IT-Fachkräften. Aktuell beschäftigt Würth Phoenix rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Bozen, Rom und Mailand und plant in diesem Jahr einen weiteren Personalaufbau von knapp 15 Prozent. „Für unser internationales Beratungsgeschäft suchen wir derzeit IT-Consultants und Projektmanager, welche die Implementierung unserer IT-Lösungen bei unseren Kunden professionell begleiten. Wir sind außerdem allzeit auf der Suche nach talentierten Software-Entwicklern, welche an der Weiterentwicklung unserer Produkte mitarbeiten. Auch im Service Desk haben wir einige offene Positionen zu besetzen“, sagt Kathrin Garbislander, Personalleiterin bei Würth Phoenix.

Würth Phoenix Your IT-Partner

• Gründung: 2000 in Bozen • Standorte: Bozen, Rom und Mailand • Mitarbeiter: 200 • Schwerpunkte: Business Software

Dienstleistungen Wie sieht der Arbeitsalltag bei Würth Phoenix aus? „Die Pandemie hat den Arbeitsalltag völlig verändert. Der traditionelle Arbeitsplatz

ist hybriden Arbeitsplatzmodellen gewichen und bietet den Mitarbeitenden die Möglichkeit, im Wechsel zwischen Homeoffice und Büro zu arbeiten und die Vorteile dieser Flexibilität zu nutzen“, meint Garbislander. Die Option, bis zu drei Tage pro Woche im Homeoffice arbeiten zu können, wird von den Mitarbeitenden allseits geschätzt und gehört zum „New Normal“. Dennoch wird der persönliche Austausch bei Würth Phoenix nach wie vor großgeschrieben. Die Bürotage aber auch die regelmäßig stattfindenden Team-Events werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerne genutzt, um den persönlichen Kontakt zu Kollegen zu wahren und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken.

Was sagen die Mitarbeitenden über Würth Phoenix? Patrick Zambelli, Team Leader Technical Consulting: „Ich verantworte die Abwicklung unserer IT-Kundenprojekte vorwiegend am deutschsprachigen Markt. Zu meinem Aufgabenbereich gehören die Abstimmung der Anforderungen unserer Kunden und die Planung zur Durchführung. Der Arbeitsalltag ist sehr vielseitig, aber nach einem Plan strukturiert. Zunehmend gewinnt insbesondere das Thema IT-Sicherheit an Gewicht, Cyber-Attacken sind leider aktueller denn je. Die Vielfalt der Tätigkeit und die enge Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Expertenteams sorgen dafür, den Arbeitstag nie eintönig werden zu lassen.“

Patrick Stofner, Business Consultant: „Ich bin seit einem halben Jahr bei Würth Phoenix, wo ich als Business Consultant im ERP-Team arbeite. Die rasant fortschreitende Digitalisierung in allen uns umgebenden Bereichen inspirierte mich schon seit meiner Kindheit. Durch meinen Job habe ich nun die Möglichkeit, diverse Unterneh-

infobox Würth Phoenix

Johann Kravogl Str. 4, 39100 Bozen T. +39 0471 564 111 (HQ) Info@wuerth-phoenix.com www.wuerth-phoenix.com/jobs

Kathrin Garbislander ist Head of Human Resources von Würth Phoenix.

Würth Phoenix beschäftigt an den Standorten Bozen, Rom und Mailand rund 200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Für 2022 ist ein weiterer Personalaufbau von knapp 15 Prozent geplant.

men im Prozess der Digitalisierung zu begleiten. Mithilfe unserer Business Software unterstützen wir unsere Kunden dabei, Unternehmensprozesse optimaler zu gestalten und deren Effizienz enorm zu steigern. Ein großes Know-how unseres Produktes und der branchenspezifischen Arbeitsweisen ist für meine Tätigkeit unbedingt erforderlich. Würth Phoenix hat mich durch zahlreiche Trainings- und Fortbildungsmöglichkeiten auf meinen Job vorbereitet.“ ❧

This article is from: