1 minute read

Lesen im Fach Geschichte

Die Sprache in schulischen Fachtexten ist vom jeweiligen Fach geprägt. Deshalb sind fachspezifische Kompetenzen notwendig, um die Texte verstehen zu können. Ein Projekt der PH FHNW zeigt auf, welche lesedidaktischen Massnahmen das Textverstehen im Fach Geschichte unterstützen.

Von Miriam Dittmar und Claudia Schmellentin

Sprachkompetenzen und Lernen sind sehr eng miteinander verknüpft. Wer nicht über ausgebaute Sprachkompetenzen verfügt, ist in der Teilhabe an unterrichtlicher Kommunikation und damit in seinem fachlichen Lernen eingeschränkt. Im Verlauf der schulischen Sozialisation gewinnt die schriftliche Unterrichtskommunikation immer mehr an Gewicht und damit auch das Lernen aus schulischen Fachtexten. Die durch die PISA-Studien aufgedeckte enge Kopplung von Lesekompetenzen und Lernerfolg ist daher wenig erstaunlich. Studien weisen aber auch darauf hin, dass schulische Fachtexte in ihrer

Sprache und Struktur stark von den fachlichen Zielen geprägt sind. Dies bedeutet, dass auch die Anwendung von Leseverstehensstrategien domänenspezifisch geprägt ist und entsprechend nicht nur im Deutschunterricht vermittelt werden darf. Die Förderung fachliteraler Kompetenzen gehört zum Lerngegenstand aller Fächer.

Es braucht fachspezifische Lesestrategien

In den Fachcurricula findet sich allerdings keine spiralcurriculare Strukturierung des Aufbaus fachliteraler Kompetenzen. Für den Bereich Lesen führt dies zu einem abrupten Wechsel von «learning to read» in der Primarschule zu einem «reading to learn» in der Sekundarstufe I. Für viele Lernende bedeutet dies eine plötzlich einsetzende Einschränkung ihrer Bildungsteilhabe, insbesondere dann, wenn sie beim Lernen mittels Sprache beziehungsweise Texten nicht unterstützt werden.

Gerade im Geschichtsunterricht auf der Sekundarstufe I wird historisches Grundlagenwissen in hohem Masse

This article is from: