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DENKRAUM Sommer 2019
Zukunft, Wandel und digitale Innovation
„Die Digitalisierung ist die größte Veränderung der Gegenwart. Dieser Veränderung kann man nicht begegnen, indem man nichts ändert.“ So lauten die ersten Sätze einer von Verbänden gestarteten Petition zur Ernennung eines Digitalministers in Deutschland. Innovation, Wandel, Zukunft per Gesetz?
von Sören Seewald
Einer Studie der Group of Analysts zufolge hatten zu Beginn des Jahres 2017 ca. 40 Prozent der Unternehmen noch kein konkretes Vorhaben zur digitalen Transformation. Darüber h inaus bestanden vereinzelt noch keine konkreten Pläne, die digitale Transformation anzugehen. Wandel, Veränderung und die Notwendigkeit für Innovation sind seit jeher steter Bestandteil der industriellen Entwicklung. Allerdings lag in der Vergangenheit zwischen den einzelnen fundamentalen Entwicklungsschritten der industriellen Revolution vielleicht noch ein Jahrhundert, zumindest aber waren es mehrere Jahrzehnte. Inzwischen hat die Entwicklungsgeschwindigkeit mit der Einführung der Mikroelektronik jedoch rasant zugenommen. Der Mensch, sein Verhalten, sein soziales Zusammenleben, aber auch Medien, Produkte, Märkte, Bedarfsgruppen verändern sich rasant. Traditionsmarken wie Commodore, Grundig, AEG waren einstmals führend und zerbrachen; zeitweise zukunftsweisende Marken wie Yahoo oder Blackberry gerieten ins Straucheln. Die Gründe dafür sind vielfältig, doch wesentlich ist, dass Unternehmen nur überleben können, wenn sie dem Wandel folgen, neue Visionen entwickeln und unter Umständen sogar komplette Kurswechsel einleiten.
A
wie Apple
Die Geschichte von Apple und dem Gründer Steve Jobs ist uns wohl schon allein aufgrund der permanenten Präsenz der Apple-Produkte im Alltag vertraut. Doch Apple war ursprünglich ein reiner Computerhersteller. 1976 fertigten die Firmengründer Steve Jobs und Steve Wozniak bekanntlich in einer Garage die ersten Apple-Computer – ohne Gehäuse und Tastatur. Acht Jahre später revolutionierte Steve Jobs mit dem ersten Macintosh die Computerwelt. Das ziellose und fast bankrotte Unternehmen veränderte er nach seiner Rückkehr und konzentrierte sich zunächst auf einige wenige Geräte – und legte dann mit iPod, iPhone und anderen Produkten die Grundlagen für den heutigen Erfolg als Consumer- und Lifestyle-Ikone, deren Produkten man kaum entgehen kann.