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CartonPack: Recycling ist die einzig plausible Antwort
Packaging ► Vom ersten Kaffee bis zum letzten Zähneputzen: Nachhaltigkeit ist in aller Munde – und sorgt dabei immer wieder für Verwirrung. Mit Floriana Vitale, Corporate Communication Manager bei CartonPack, haben wir über die Nutzung des Begriffs, aber auch die Nutzung von Materialien im Verpackungs-Business und die damit einhergehenden (und oft übersehenen) Neben- und Auswirkungen gesprochen.
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Inga Detleffsen
Nachhaltigkeit ist nicht immer die teurere Variante, betont Floriana Vitale. Frau Vitale, Nachhaltigkeit ist als Begriff beinahe überstrapaziert. Was genau bedeutet es für Sie?
Floriana Vitale: Ich stimme Ihnen zu, das Wort Nachhaltigkeit wird heutzutage völlig überstrapaziert, aber das ist das Ergebnis einer starken Nachfrage der Verbraucher nach nachhaltigen Produkten. Umweltverschmutzung, Klimawandel, Preissteigerungen bringen uns in eine beängstigende Lage. Dies spiegelt sich im Verhalten der Verbraucher wider, die versuchen, den Schaden zu begrenzen und anfangen, bewusst einzukaufen, indem sie nach Produkten mit geringer Umweltbelastung sowie mit wiederverwertbaren und recycelten Verpackungen suchen. Für uns, die Verpackungsindustrie, bedeutet es, dass wir uns ernsthaft dafür einsetzen, so viele Alternativen wie möglich für unsere Kunden zu erarbeiten. Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung engagiert sich zunehmend für die Suche nach Öko-Design-Ideen, wie z.B. Lösungen aus Papier und Karton, aber auch alle Verpackungen aus r-Pet oder Social Plastic® .
Können wir uns denn angesichts der extremen Kostensteigerungen ein nachhaltiges Verhalten überhaupt noch leisten?
Absolut, ja – wir müssen es sogar, denn nachhaltig ist nicht immer gleichbedeutend mit einem höheren Preis. Im Gegenteil: In einer Situation wie der jetzigen, wo die Beschaffung von Rohstoffen beschwerlich ist, ist Recycling die einzig plausible Antwort, die zudem auch wirtschaftlich nachhaltig ist.
Die Verbraucher sind verwirrt, denn es scheint, als ob jedes Un-
gänzlich nachhaltigen Lösungen führt. Es gibt Materialien, die zwar einfach zu kompostieren sind oder biologisch abgebaut werden können, aber aus ökologischer Sicht nicht nachhaltig produziert werden, da z.B. viel Wasser dafür eingesetzt werden muss oder pflanzliche Roh-
Fotos: CartonPack
Social Plastic® bezieht alle drei Säulen der Nachhaltigkeit mit ein, so Vitale.
ternehmen, jede Zeitschrift eine andere Vorstellung von „nachhaltiger Verpackung” hätte. Gibt es sie denn, DIE nachhaltigste Lösung?
Es gibt Aspekte, die, wenn sie miteinander verbunden sind, ein wirklich nachhaltiges Produkt schaffen, aber das findet so nicht immer statt. In der Tat gibt es viel Verwirrung darüber, was zum Griff nach nicht stoffe eingesetzt werden, die zur Abholzung von Wäldern beitragen könnten. Oder es gibt schlimmstenfalls nicht einmal eine geeignete Kompostieranlage und so können die Materialien nicht entsprechend recycelt werden. Bei CartonPack haben wir auf ebendieser Grundlage beschlossen, das Projekt Social Plastic® zu unterstützen, da es alle Aspekte mit einbezieht: ökologi-
sche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Nachhaltigkeit.
Was können wir uns darunter vorstellen?
Es geht nicht einfach nur um das Recyceln von Plastik, sondern um das Aufsammeln von Kunststoffen in der Umwelt, was auch die Verschmutzung der Ozeane reduziert und somit ökologisch nachhaltig ist. Dazu gehört ein Recycling-Kreislauf, der die Menschen vor Ort, in Entwicklungsländern, einbezieht. Diese können dank der Arbeit Schulbesuche für ihre Kinder, eine Krankenversicherung und Arztbesuche bezahlen und der Kriminalität entkommen – hier zeigt sich die gesellschaftliche Nachhaltigkeit. Und schließlich die wirtschaftliche Nachhaltigkeit, denn so werden weniger Rohstoffe benötigt, sondern bereits vorhandene Materialien genutzt.
Könnte man sagen, dass Nachhaltigkeit auch für jeden Beteiligten entlang der Lieferkette, von der Produktion bis zum Verbraucher, etwas anderes bedeutet?
Sicherlich – jeder Akteur hat einen eigenen Standpunkt zu einem bestimmten Thema. Aus diesem Grund ist es auch alles andere als einfach, Lösungen zu entwickeln, die alle Beteiligten entlang der Lieferkette zufriedenstellen.
Unternehmen Sie auch etwas, um die Verbraucher über Nachhaltigkeit aufzuklären, oder sehen Sie die Verantwortung an anderer Stelle?
Wir tragen unseren Teil dazu bei – auch dadurch, dass wir uns bemühen, Synergien mit unseren Kunden und dem Handel zu schaffen, um den Endkunden bestmöglich über nachhaltige Entscheidungen zu informieren. Zum Beispiel haben wir mit Aldi Italien im vergangenen Jahr eine große Kampagne über Social Plastic® gestartet, bei der die Verbraucherinnen und Verbraucher auch direkt am PoS und in den Handzetteln angesprochen wurden.
Ab dem 1. Januar 2023 wird in Deutschland das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz in Kraft treten. Hat dies auch für CartonPack Folgen?
Da wir bereits in Deutschland aktiv sind und einen Sitz in Deutschland haben: definitiv! Aber wir sind bereits seit Jahren zertifiziert und haben alle nötigen Bescheinigungen vorliegen.
Neben Ihren Produkten: Wo versucht CartonPack als Unternehmen, möglichst nachhaltig zu handeln?
Abgesehen davon, dass wir immer mehr nachhaltige Produkte anbieten möchten, versuchen wir auch intern entsprechend zu handeln. Wir wollen zum Beispiel die Anzahl unserer Photovoltaik-Anlagen bis 2023 verdoppeln, was uns auch dabei hilft, unsere CO2-Emissionen zu reduzieren. Außerdem haben wir eine Regenwasser-Aufbereitungsanlage, mit der wir Wasser für die Produktion und die Büros gewinnen können. Nicht zuletzt werden unsere Produktionsabfälle aufbereitet und wieder in den Produktionskreislauf eingebunden.
Bei Recycling Konzepten kommt es uns darauf an, faktenbasiert zu arbeiten und zertifiziert zu sein.
Andrea Rudolph
Key Account Manager NNZ
Was können wir für Sie tun?
+49 4131 86250 info@nnz.de www.nnz.de
An den Seiten ist die Verpackung verklebt. Diese lässt sich auch als Werbefläche nutzen.
Recycelbare Papiertragetasche ‚easiBag‘
SCHRÖDER _
DESIGNVERPACKUNG Mit der ‚easiBag‘ gibt es von Schröder Designverpackung GmbH eine Lösung für den Einzelhandel, die sich auch für den Transport von Obst und Gemüse eignet. Optisch, so teilte Maximilian Schröder, Business Development beim Unternehmen, im Rahmen der Fachpack mit, hebe sich ‚easiBag‘ optisch von klassischen Papiertragetaschen ab. „Unsere Verpackung ist an den Seiten verklebt und hat demnach keine Seiten- sondern nur eine Bodenfalte. Dadurch hat die Tasche ein geschwungenes Design und wirkt optisch deutlich moderner und etwas edler als standardmäßige Tragetaschen aus Papier“, erklärte Schröder. Zudem sei der obere Rand nach innen gefaltet. Die Gefahr, sich daran zu schneiden, sei damit nicht mehr gegeben. Schröder: „Die innere Kante lässt sich bedrucken und somit als Werbefläche nutzen. Dieses Produkt ist mindestens genauso nachhaltig wie jede andere Papiertragetasche, die zu 100 % aus Papier besteht. Bei uns wird standardmäßig weißes und braunes Kraftpapier mit einem hohen Recyclinganteil verwendet. Wir benutzen keine weiteren Zusatzstoffe außer Leim, der biologisch abbaubar ist.“ dsch
Neues Werk in Indien eröffnet
KAMAKSHI _
SÜDPACK Am 14. Oktober 2022 wurde nach anderthalb Jahren Bauzeit ein hochmodernes Produktionswerk von Kamakshi Südpack in der Nähe von Ahmedabad eröffnet. Der neue Standort ist ein wichtiger Baustein der Internationalisierungsstrategie – und zugleich ein strategischer Knotenpunkt, um den stark wachsenden Markt auf dem indischen Subkontinent intensiver bearbeiten und den Bedarf an hochwertigen flexiblen Folien in den unterschiedlichsten Branchen mit einem umfassenden Produkt- und Leistungsportfolio erfüllen zu können, so Südpack. Das neue Werk von Kamakshi Südpack ist mit hochmodernen Extrusions-, Druck-, Beschichtungs- und Kaschieranlagen für die Herstellung und die Veredelung von Hochleistungsfolien ausgestattet. Es entspricht den IGBC Standards für umweltfreundliches Bauen. Ebenso werde der Standort in Zukunft geltende internationale Vorschriften und Normen der Lebensmittelindustrie wie GMP (Good Manufacturing Practice), BRC, FSMS ISO 22001, QMS ISO 9001 und SMS-ISO 45001 erfüllen, so die Mitteilung des Unternehmens.
Foto: Südpack
Der neue Komplex umfasst eine Gesamtfläche von rund 47.000 m².
Verpackungsfolie „V-Fresh“
Foto: Nordwind
BOREALIS/VIBAC
Nachhaltige Folie für Lebensmittelanwendungen
Borealis, nach eigenen Angaben einer der weltweit führenden Anbieter fortschrittlicher und nachhaltiger Polyolefinlösungen und europäischer Vorreiter beim Recycling von Polyolefinen, und die Vibac-Gruppe, eines der führenden Unternehmen für spezialisierte biaxial orientierte Polypropylen (BOPP)-Anwendungen, haben die Entwicklung neuer und nachhaltigerer BOPP-basierter Folien für Lebensmittelanwendungen bekanntgegeben. Demnach werde die BOPP-Folie „V-Fresh“ von Vibac mit einer Sorte aus dem Bornewables-Portfolio von zirkulären Polyolefinen™ hergestellt, die vollständig aus Abfall- und Reststoffströmen gewonnen werden. Da die Verpackung für das Recycling konzipiert sei, so die Mitteilung, könnten sie einfach in Polypropylen (PP)-Abfallströme für das mechanische Recycling sortiert werden, wodurch die Recyclingquoten flexibler Verpackungsformate erhöht werden. „Gemeinsam mit Vibac konnten wir eine weitere Verpackungslösung entwickeln, die beispielhaft für unsere EverMinds-Ambition steht, die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen durch Innovation und Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette voranzutreiben“, so Peter Voortmans, Borealis Global Commercial Director Consumer Products.