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Elbe-Label: Mit nachhaltiger Produktion der Energiekrise trotzen

Mit nachhaltiger Produktion der Energiekrise trotzen

ELBE-LABEL ► Die Energiekrise stellt die Papier- und Druckbranche vor große Herausforderungen. Energieintensive Prozesse verlangen bei gleichzeitig stark steigenden Kosten den Unternehmen alles ab. Worauf es gerade jetzt ankommt, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu sein und welche Entwicklungen die Branche beschäftigen, darüber haben wir mit den beiden Geschäftsführern des familiengeführten mittelständischen Unternehmens, Dr. Christian Diederichsen und Maik Schlien, gesprochen.

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Daniel Schmidt

Das Geschäftsführer-Duo von ELBE-LABEL: Dr. Christian Diederichsen (l.) und Maik Schlien Ihre Produktpalette umfasst bspw. Banderolen oder auch Haftetiketten. Wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, sind umweltfreundliche Lösungen gefragt. Wie sind Sie in diesem Bereich aufgestellt? Welche Rolle spielt FSC-zertifiziertes Papier bei Ihnen?

Dr. Christian Diederichsen: Bei uns kommen diverse umweltfreundliche Materialien zum Einsatz wie z.B. Etiketten aus Graspapier. Diese sind industriell kompostierbar und schonen die Umwelt. Ebenfalls im Sortiment sind Etiketten aus bereits recycelten Kunststoffen, das spart CO2. Diese Materialien sind aber immer noch Nischenprodukte, weil die Preise wenig attraktiv sind. Banderolen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und sind per se schon umweltfreundlich, denn es wird auf eine Gesamtverpackung verzichtet. Unsere Banderolen haben einen 95 %igen Anteil an Papier und benötigen für die Reißfestigkeit 5 % Kunststoff. Mit diesem Mischungsverhältnis aus Papier und Kunststoff können sie problemlos dem Altpapier zugefügt werden. Die Nutzung von FSC-zertifiziertem Papier ist für uns selbstverständlich und wird schon seit Jahren eingesetzt.

Das Firmengebäude von ELBE-LABEL wurde Anfang dieses Jahres mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. In welchem Umfang haben Sie diese Maßnahme durchgeführt bzw. inwieweit profitieren Sie nun davon?

Maik Schlien: Im Vorwege haben wir die baurechtlichen Rahmenbedingungen gecheckt und uns die Fläche berechnen lassen, die für eine Photovoltaikanlage infrage kommt. Anfang des Jahres gab es dann den Startschuss für den ersten Bauabschnitt. Wir haben uns für eine Photovoltaikanlage ohne Batteriespeicher entschieden. Unser Zweit-Schicht-Betrieb kann von morgens früh bis abends spät die Sonnenstunden nutzen, ein lohnendes Investment bei viel Sonnenschein wie in diesem Jahr. Überschüsse an ungenutzter Energie wie u.a. am Wochenende werden ins öffentliche Netz gespeichert.

Sind weitere „Nachhaltigkeits- Baumaßnahmen“ in Planung, von denen Sie berichten können?

Maik Schlien: Ja. Die Photovoltaikanlage wird in den kommenden Jahren, je nach Investitionsmöglichkeit, weiter ausgebaut.

Welche Produktionsabläufe können Sie zukünftig noch nachhaltiger gestalten?

Dr. Christian Diederichsen: Oberste Priorität hat bei uns die Optimierung der Produktionsabläufe hin zu einer immer nachhaltiger werdenden Produktion, die gleichzeitig immer energieeffizienter wird.

Der Wechselrichter zeigt an, wieviel Strom aktuell produziert wird.

So haben wir im vergangenen Jahr unsere Produktionshallen erweitert und Platz für eine neue Druckmaschine geschaffen, bei der die Abwärme zur Heizung unserer Innenräume genutzt wird. Wir achten weiterhin auf einen schonenden Umgang mit unseren Ressourcen wie z.B. die Investition in die LEDDrucktechnik, die sehr energiesparend ist. Aber es zählen auch kleine Dinge. In unserer Produktionshalle gibt es nur noch Beleuchtung mit LED.

Die Energiekrise trifft so gut wie jede Branche. Inwiefern sind Sie davon bzw. auch von steigenden Papierpreisen betroffen? Worauf kommt es aus Ihrer Sicht aktuell und auch zukünftig besonders an?

Maik Schlien: Der finnische Papierstreik zu Beginn des Jahres 2022 und die durch den Ukrainekonflikt hervorgerufene Energiekrise, sind Entwicklungen, die uns sehr zu schaffen machen. Die Knappheit von Papier und die damit einhergehenden steigenden Preise sind ein enormer Kostenbeschleuniger. Dazu kommt ein immer noch ener-

Fotos: ELBE-LABEL

Auf Etiketten im Flexodruckverfahren hat sich das norddeutsche Unternehmen spezialisiert. Die neue Photovoltaik-Anlage speichert den Überschuss an ungenutzter Energie ins öffentliche Netz.

gieintensiver Produktionsprozess. Explodierende Kosten, die an den Kunden nicht einfach durchgereicht werden können.

Dr. Christian Diederichsen: Wir können nur langfristig am Markt agieren, wenn wir wettbewerbsfähig bleiben. Daher sind wir bestrebt, unsere Prozesse und Abläufe in der Druckerei immer wieder zu hinterfragen und im Hinblick auf den Energieeinsatz zu optimieren. Eine kontinuierliche Aufgabe, für die wir einen neuen Mitarbeiter eingestellt haben. Das zeigt, wie wichtig uns dieses Anliegen ist. Eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation ist für uns kleine und mittelständische Unternehmen von existenzieller Bedeutung. Das gleiche gilt für unsere Kunden und Lieferanten.

Welche Trends und Entwicklungen stellen Sie in Ihrer Branche grundsätzlich fest?

Maik Schlien: Es besteht generell der Trend zu weniger Verpackungsmaterialien bis hin zum Unverpackten. Banderolen sind z.B. bei minimalem Verpackungseinsatz sehr gefragt und auch in der Produktion fällt so gut wie kein zusätzlicher Müll an. Ein weiteres Thema ist die Direktetikettierung auf der Frucht, auf eine Umverpackung aus Kunststoff wird gerne verzichtet wie z.B. bei Gurken. Verpackungsmaterialen aus Monomaterialien liegen ebenfalls im Trend, denn sie können viel einfacher recycelt werden. Dazu zählen Banderolen, Papieretiketten, Stegetiketten und Kartons mit wenig Fremdanteil wie z.B. Farben und Kleber. Braucht das Produkt trotzdem eine Rundumverpackung, so sind bedruckte Folienverpackungen ein Thema. Müssen Produkte darüber hinaus produktspezifisch gekennzeichnet werden, kommen Folienetiketten aus dem gleichen Material zum Einsatz. Zusammenfassend ist der Trend zu wenig Verpackungsmaterialien wie zu Monomaterialien erkennbar. 

Wir drucken Etiketten

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