Da Waidler - Ausgabe Mai / Juni 2021

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Unterwegs

ÖKOLOGISCH UND NACHHALTIG - DER UMSTIEG AUF E-MOBILITÄT Die Flottenpolitik der großen Hersteller signalisiert klar: Der stärkste Trend der Mobilität ist elektrisch. Nach anfänglichem Zögern stehen die verschiedensten Plattformen bereit oder in den Startlöchern, um den Wechsel von Verbrennern zu Stromern zu bewältigen. Die Frage für den Kunden von heute und morgen ist aber: Geht das überhaupt schon, lohnt sich der Umstieg und kommt da vielleicht noch ein dickes Ende? Die Antwort ist so vielfältig wie die unterschiedlichen Mobilitätsansprüche. Wer täglich weite Strecken am Stück zurücklegen will, der wird sich vielleicht bei Reichweiten und Ladestruktur noch fragen, ob nicht ein Diesel vielleicht doch noch die bessere Wahl ist. Die sinnvollere Herangehensweise ist aber ohnehin: Passt so ein E-Auto prinzipiell schon mal zu mir? Viele Fahrer sagen heute: Auf Sound, Antritt oder Dynamik möchte ich nicht verzichten. Aber wer einmal spürt, wie elektrisches Drehmoment vom Start weg ansteht und zugleich ruckfreie Fahrkultur neu erlebt wird, der revidiert schnell seine Vorurteile. Und selbst wenn diese neue Mobilität zumeist mit Vernunft, Ökologie oder Klimaschutz verbunden wird. Die E-Mobilität hat auch bei den „kW unter der Haube“ und bei ihrer erstaunlichen Kraftentfaltung Ansprüche teilweise enorm in die Höhe gezogen. Für den, der zudem Distanzsicherheit benötigt, mag ein Hybrid ein guter Griff sein. Zwei Antriebssysteme, doppelte Power, Vorteile je nach Streckenprofil gehen allerdings einher mit mehr Gewicht, mehr Technik, mehr Wartung etc. Und nur ein Hybrid, der möglichst viel elektrisch meistert, bringt auf Dauer die gewünschten Pluspunkte.

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Bleiben wir also bei der reinen E-Betrachtung. Kritiker werfen ein, dass die Belastungsbilanz für die Umwelt da durch die Akkuproduktion erst einmal höher sei. Das stimmt. Fachleute haben errechnet, dass unterschiedlich nach Fahrzeug und Nutzung der Startnachteil bei unter 100.000 Kilometern ausgeglichen sein sollte. Modernere und kleinere Fahrzeuge schaffen es mittlerweile bei annähernd der Hälfte. Dann beginnt jedoch der ökologische Fußabdruck immer kleiner zu werden, vorausgesetzt natürlich, dass das Laden auch möglichst mit Öko-Strom erfolgt. Was hilft es aber, wenn diese Distanzen aufgrund der nachlassenden Akkukapazitäten gar nicht erreicht würden? Hierzu gibt es mittlerweile Studien, wonach etwa 1.500 Ladezyklen drin sein sollten , bevor die Kapazität merkbar einbricht und die Batterien entnommen, dann aber noch in stationären Energiespeichersystemen weiterverwendet werden könnten. Die ideale Rechnung der Ladezyklen mal Reichweit muss jeder für sich aufmachen und ist auch von weiteren Faktoren abhängig. In der Regel hielten selbst erste Akkutypen ihre Streckenversprechen ein und eine rasante Weiterentwicklung wird hier weitere Pluspunkte bringen. Was eher mit Vorsicht zu genießen ist; Reichweitenangaben sind wie beim Verbrenner auch oft abhängig von Fahrweise oder äußeren Faktoren wie Kälte und entsprechendem Heizbedarf. Aber auch da ist festzustellen: Musste mit ersten Generationen noch genau geschaut werden, wo man hin will, erreichen heutige E-Autos bereits ähnliche Reichweiten und werden so auch immer fernreisetauglicher. Aber dann sind E-Autos doch auch teuer? Gerade der ländliche Raum mit viel Sonne bietet gute Argumente, die Tankstelle auf das Dach und per Wallbox und eigener Speichertechnologie in die Garage zu packen. Und mit der staatlichen Förderung wird es dann auch finanziell interessant.

T IG E U M W

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