VERSICHERUNG . Kurzmeldungen
Corona: Neuer Vorsorgeboom
VKI
Rechtswidrige Klauseln
Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank Österreich
terreich auch nach zwei Jahren leider noch immer
Corona-Urteil. Der VKI hat D.A.S. wegen
fest im Griff und neben gesundheitlichen Folgen
zweier Klauseln geklagt, auf die sich Versiche-
auch Auswirkungen auf die finanzielle Situation der
rer stützen, um Deckungen bei Covid-19-be-
Bevölkerung. Dennoch – oder gerade deswegen –
dingten Rechtsstreitigkeiten abzulehnen. Laut
wollen viele mehr fürs Alter vorsorgen. Das ergab
Bedingungen der D.A.S. bestand weder ein
eine aktuelle Umfrage von IMAS Austria, im Auftrag
Versicherungsschutz „für die Wahrnehmung
von Erste Bank, Sparkassen und Wiener Städtische.
rechtlicher Interessen im Zusammenhang mit
Befragt man die Österreicher und Österreiche-
hoheitsrechtlichen Anordnungen durch Ge-
rinnen, wie ihre generellen Erwartungen für die
setze oder Verordnungen aufgrund einer Aus-
kommenden zwölf Monate aussehen, zeigen sich 38
nahmesituation“, noch „für die Wahrneh-
Prozent skeptisch, ein Drittel zuversichtlich und 26
mung rechtlicher Interessen im Zusammen-
Prozent besorgt. Vor diesem Hintergrund wundert es
hang mit Katastrophen. Das Handelsgericht
nicht, dass die Bedeutung der privaten finanziellen
Wien beurteilte beide Klauseln als intranspa-
Vorsorge mit 89 Prozent ein All-Time-High erreicht
rent und damit gesetzwidrig. Die Ausnahme-
hat und mit durchschnittlich 226 Euro pro Monat für Pensions- und Gesundheitsvorsorge noch nie höher
situationsklausel erkläre nicht, welche behördlichen Anordnungen gemeint sein könn
war. Auf die Frage nach den Top-Vorsorgethemen
ten, ähnlich die Katastrophenklausel. Das Ur-
der Österreicher, fällt das Ergebnis ebenfalls eindeu-
teil ist noch nicht rechtskräftig.
tig aus: „Ex aequo auf Platz eins mit jeweils 68 Pro-
Credits: beigestellt/Archiv; flickr.com/photos/fotoblasete/antonioxalonso; lovelyday12/stock.adobe.com
226 Euro pro Monat. Die Corona-Pandemie hat Ös-
zent wird die Gesundheit und die finanzielle Reserve für Notfälle genannt. Mit 64 Prozent bzw. 60 Prozent folgen die Pension und die Familie“, erklärt Gerda Holzinger-Burgstaller,
Vorstandsvorsitzende
der
„Sorgen-Hitparade“: Klima & Co
01234567 Erste Bank Österreich.
DIE ZAHL DES MONATS
52 Prozent
österreichischen Bevölkerung. Einige Schlüsselergebnisse lauten: Familie und Gesundheit sind unabhängig vom Einkommen die wichtigsten Faktoren; die
Thomas Windhager, Versicherungsexperte bei PwC Österreich
die heimische Versicherungsbranche in naher Zukunft sieht, zeigt eine aktuelle PwC-Studie. Die Hauptsorge ist seit der letzten Umfrage 2019 unverändert die zunehmende Regulierung in Europa. Die niedrigen Zinssätze liegen in Österreich an zweiter Stelle der größten He-
Menschen in Österreich sind trotz Pandemie sehr glücklich und zufrieden. Der
rausforderungen. Der Klima-
Lebenswert-Index 2021 blieb mit 7,36 auf einer Skala von null bis zehn nahezu
wandel wird durch die Zunahme von Katastrophen-
unverändert – 2020 lag er bei 7,49. Wobei 14 Prozent der Österreicher ihr Leben
ereignissen als unmittelbarer Risikofaktor gesehen
sogar als „sehr“ lebenswert empfinden. Auf die Frage „Wie wichtig ist Ihnen die
und liegt auf Platz drei. Weit über dem internationa-
finanzielle Absicherung, um ein lebenswertes Leben führen zu können?“, ant-
len Durchschnitt (weltweit: Platz 9) teilen die öster-
worteten 52 Prozent der Befragten mit den höchsten Skalenwerten 9 und 10. Im
reichischen Versicherer Bedenken zur Anlagenper-
Durchschnitt ergibt sich daraus ein Index von 8,32 für den Faktor „Finanzielle Absicherung“. Gleichzeitig sinkt das Vertrauen in das staatliche Pensionssystem.
formance. „Obwohl die österreichischen Versiche-
Zwei Drittel (63%) glauben nämlich nicht mehr daran, dass die staatliche Pen
rungen hinsichtlich der Marktbedingungen, dem Kli-
sion ausreichen wird, um im Ruhestand ein gutes Leben führen zu können. Nur
mawandel und der Digitalisierung prognostizieren,
38 Prozent wissen tatsächlich, wie hoch ihre Pension einmal sein wird. Unter
bleibt die Grundstimmung dennoch überwiegend op-
den befragten Pensionistinnen und Pensionisten haben 33 Prozent nicht für den
timistisch“, erklärt Thomas Windhager, Insurance
Ruhestand vorgesorgt – 41 Prozent bereuen dieses Versäumnis.
Leader bei PwC Österreich.
rungen in den nächsten Jahren große Herausforde-
Credits: beigestellt
Familie geht vor. HDI erhob zum dritten Mal in Folge den Lebenswert-Index der
Österreich. Welche Risiken
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