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Die Zeithabenden. Seelsorge im Krankenhaus. Entsendet von ihren Kirchen oder ehrenamtlich tätig, leisten sie einen wichtigen Beitrag im streng getakteten Räderwerk des Klinikalltags. Die Rede ist von den Krankenhausseelsorgenden. Im Leopoldina-Krankenhaus sind das konkret die evangelische Pfarrerin Susanne Rosa, der katholische Krankenhauspfarrer Franz Feineis, die katholische Pastoralreferentin Graziella Augelli-Pöppel und der katholische Diakon Karl Pöppel. Unterstützt und ergänzt werden sie von der ökumenischen Krankenhaus-Hilfe, den „Grünen Damen“, die ehrenamtlich arbeiten. „Leider“, so deren Leiterin Christa Weinzierl, „dürfen die Grünen Damen ihren Dienst im Leopoldina derzeit aufgrund der Corona-Pandemie nicht ausüben.“ Was doppelt problematisch sei, da gerade jetzt viele Patienten sehr einsam seien und ein persönliches Gespräch sehr gut täte. Natürlich kümmern sich die Seelsorgerinnen und Seelsorger vor allem um Patienten und/oder deren Angehörige, manchmal
stehen sie aber auch dem Personal unterstützend zur Seite. Pfarrer Feineis erzählt: „Wichtig ist, dass wir einerseits als Ansprechpartner erreichbar und einfach präsent sind, dass wir andererseits aber auch aktiv auf die Patienten zugehen. Die Krankenhauskapelle
Sie sind nah dran, manchmal sehr sehr nah – und stehen gleichzeitig außerhalb. Außerhalb des medizinischen Kosmos von Untersuchung und Behandlung, außerhalb von organisatorischen und bürokratischen Gegebenheiten und Abläufen im Gesundheitswesen, außerhalb des Systems Krankenhaus. Und doch sind sie mit einem festen und wichtigen Platz darin eingebunden.
sie selbst über etwas reden möchten, sei es, weil sie den Kontakt für einen Patienten herstellen möchten.“ Und Pfarrerin Rosa ergänzt: „Was uns anvertraut wird, das bleibt in diesem geschützten Rahmen. Das Seelsorgegeheimnis ist vergleichbar mit dem Beichtgeheimnis.“ „Es wird nicht nur über Religion geredet“
Die Krankenhausseelsorgenden leisten wichtige Arbeit in der Unterstützung der Patienten und ihrer Angehörigen. Vor allem, weil sie speziell dafür geschult sind und Zeit mitbringen. So sind sie eine wichtige Stütze im Krankenhausalltag - und manchmal auch für das Personal.
steht immer offen, und tatsächlich kommen Besucher herein und verbringen Zeit hier, hinterlassen Nachrichten und Fürbitten. Auch das Personal auf Station weiß jederzeit, wie es uns erreichen kann. Sei es, weil
Man dürfe sich aber nicht vorstellen, dass nur über Religion geredet werde, so erklärt Diakon Pöppel. Es ginge immer um die individuellen Bedürfnisse des Patienten oder der Angehörigen. Manchmal reiche es, am Bett zu sitzen und eine Hand zu halten, manchmal gehe es darum, ein Gespräch zu führen. Man müsse sehen, wo der Gesprächspartner steht, welches Thema für ihn gerade wichtig ist und auf was er sich überhaupt einlassen kann. Nur so könne man Stabilität geben, bekräftigt auch Christa Weinzierl. Immer steht also der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Zentrum. „Wir leisten
Medizin&Menschen · Das Magazin des Leopoldina-Krankenhauses Schweinfurt
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