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JETZT GEHT'S UM DIE NUSS

Als kompakte Kraftpakete liefern Nüsse rasch eine ordentliche Portion Energie, weshalb sie bei vielen hoch im Kurs stehen. Aber sind alle „Nüsse“ eigentlich echte Nüsse? Und was macht sie so besonders? mio hat sich auf die Suche nach dem Kern gemacht.

Schon gewusst?

So klein, so kräftig: Nüsse ohne Schale enthalten bis zu etwa 60 Prozent Fett, viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Eiweiß.

Los geht es mit einem kleinen Exkurs in die Botanik: Wenn man es exakt nimmt, sind Nüsse sogenannte Schließfrüchte: Das heißt, bei einer Frucht, die komplett von einer Wand umhüllt wird, handelt es sich um eine Nuss. Diese Fruchtwand muss aus drei Schichten bestehen, die miteinander verwachsen sind. Und noch genauer: Die Nuss, die man essen kann, ist der Samen der Frucht. Alle Früchte, deren Hülle weniger als drei Schichten aufweist oder die sich von allein öffnen, sind tatsächlich keine Nüsse, sondern Kerne. Im Alltag werden aber viele Steinfrüchte mit Kern, wie Pistazien, zu den Nüssen gezählt. Keine „echten“ Nüsse sind außerdem: Mandeln, Cashewkerne, Paranüsse, Pekannüsse, Muskatnüsse und Kokosnüsse. Erdnüsse wiederum gehören eigentlich zu den Hülsenfrüchten. Für alle, die Wert auf die korrekte Bezeichnung legen, gibt es zum Glück noch den Begriff „Schalenobst“ –damit sind alle Nüsse, Kerne und Samen gemeint.

Darum ist die Nuss ein Muss Nüsse beziehungsweise Schalenobst bestehen meist aus 50 bis 65 Prozent Fett, 15 bis 25 Prozent Eiweiß und rund 20 Prozent Kohlenhydraten. Dazu liefern sie Vitamine, zum Beispiel Vitamin A, E und die der B-Gruppe, sowie Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium, Kalium und Phosphor. Wegen des hohen Fettgehalts enthalten sie auch jede Menge Kalorien. Und trotzdem gelten die kleinen Kraftpakete als sehr gesund, denn das enthaltene Fett in Nüssen besteht hauptsächlich aus ungesättigten, leicht verdaulichen Fettsäuren, die der Körper für die Entwicklung von Gehirn und Augen benötigt. Zudem gelten Nüsse als positiv für das Herz, da sie bei regelmäßigem, maßvollem Verzehr den Cholesterinspiegel senken können. Aufgrund des hohen Eiweißgehaltes sind sie zudem Eiweißquellen für Vegetarier und Veganer.

Übrigens: Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Nüsseknabbern und das gleichzeitige Lösen von Denksportaufgaben tatsächlich die Gehirnleistung steigert – Stichwort „Studentenfutter“. Die aktivierende Leistung des in Nüssen enthaltenen Lecithins sei dann am stärksten, wenn das Gehirn gleichzeitig arbeiten muss.

In den USA sind Nüsse überaus beliebt, nicht nur in Form des typischen Erdnussbutter-Sandwiches, sondern in vielen Gerichten oder als Snack für zwischendurch. Diese drei exotischen Sorten haben das Zeug, auch hierzulande zu Lieblingsnüssen zu werden:

Paranuss

Bevor Paranüsse auf dem Teller landen, ist viel Aufwand und noch mehr Geduld nötig. Es lohnt sich aber unbedingt, denn die knackigen Kerne aus dem tropischen Regenwald schmecken himmlisch gut. Um an den weißen, von einer bräunlichen Haut umhüllten Kern zu kommen, braucht es viel Kraft, denn die runzlige Nussschale ist dick und nur schwer zu knacken. Dazu hat der Paranussbaum seinen eigenen Kopf. Vielleicht ist ihm der Erfolg auch zu Kopf gestiegen: Jedenfalls sind bis heute alle Versuche, die bis zu 60 Meter hohen Giganten des Regenwalds zu züchten und zu kultivieren, gescheitert. Und bis die wilden Bäume ihre ersten Früchte tragen, vergehen rund zehn Jahre. Aber wie gesagt, das Warten lohnt sich. Pro Jahr trägt ein Baum je nach Alter und Größe bis zu 8 000 Nüsse.

Tipp: Paranüsse werden übrigens oftmals auch von Nussallergikern gut vertragen.

Macadamia

„Harte Schale, weicher Kern“ – bei dieser Sorte passt das Sprichwort besonders gut. Mit der dicken, braunen Schale erinnert die Macadamia – welche auch Königin der Nüsse genannt wird – optisch an Kastanien. Komplett mit Schale bekommt man sie aber so gut wie nie zu Gesicht, da diese praktisch nur mit Maschinenkraft zu knacken ist. ›

Bereits der Anbau von Macadamianüssen ist sehr aufwendig, weshalb sie auch als teuerste Nuss der Welt gilt. Die weichen, cremefarbenen Kerne schmecken leicht süßlich, intensiv nussig und haben ein feines, butterartiges Aroma –zum Dahinschmelzen. Besonders in Süßspeisen wie Eiscreme hat die Macadamianuss ihren großen Auftritt.

Pekannuss

Der wilde Pekannussbaum stammt aus Texas, wo seine Früchte schon den amerikanischen Ureinwohnern über den Winter halfen. In den USA findet sich die Pekannuss auch heute noch in praktisch jeder Vorratskammer, während sie in Deutschland immer noch zu den Exoten gehört. Es ist höchste Zeit, das zu ändern, denn Pekannüsse haben sowohl geschmacklich als auch gesundheitlich einiges zu bieten. Optisch erinnern sie an Walnüsse – mit denen sie tatsächlich auch eng verwandt sind. Sie schmecken aber weniger dominant und milder. Reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Eisen und Kalium, sowie mit ihrer besonders weichen Konsistenz ist die Pekannuss ein Muss für alle Nussliebhaber.

Interessant: Obwohl ihr Name es zu verraten scheint, ist die Erdbeere keine Beere, sondern eine Nuss –genauer: eine Sammelnussfrucht.

Nüsse richtig lagern Nüsse sollten immer dunkel, kühl, trocken und luftig lagern – am besten in einem Netz oder einem Pappkarton. Einmal aus der Schale gelöst, sind Nüsse drei bis sechs Monate essbar. Zerkleinerte und gehackte Nüsse sollten in einem luftdicht verschlossenen Gefäß im Kühlschrank gelagert werden und sind bis zu vier Wochen haltbar. Wichtig: Bei abgepackten, zerkleinerten Nüssen immer auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten, denn gemahlen oder geraspelt werden sie nach einiger Zeit ranzig oder schimmelig.

Zubereitungstipp

Nüsse und Kerne entfalten ihren vollen Geschmack, wenn sie in einer beschichteten Pfanne ohne Fett angeröstet werden, bis die Hitze ihr Aroma weckt und sie leicht duften. Selbst eine kleine Handvoll verleiht süßen oder auch herzhaften Gerichten ein markantes Aroma. Etwas angeröstet lassen sie sich zudem leichter hacken. Rösten trägt übrigens auch zu einer besseren Verträglichkeit für Allergiker bei, denn die Hitze verändert die Proteinstruktur.

Seeberger Paranusskerne Paranusskerne versorgen den Körper mit einem hohen Anteil an Selen – perfekt zur Erholung der Muskeln nach dem Sport.

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Tipp für süße

Schleckermäuler: Sie können das frische Mus noch mit Zimt, Kakao oder Ahornsirup abschmecken.

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