mio Juli 2020

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Tipps: WAS KÖNNEN WIR TUN, UM KORALLEN VOR SONNENSCHUTZMITTEL ZU BEWAHREN?

∙∙ Inhaltsstoffe beachten: Je mehr chemische Inhaltsstoffe enthalten sind, desto schädlicher ist der Sonnenschutz für Meer und Umwelt. ∙∙ Nicht direkt vor dem Baden im Meer eincremen, sondern lieber die Zeit reduzieren, die Sie im Wasser verbringen. ∙∙ Nutzen Sie bei längeren Aufenthalten im Wasser (zum Beispiel beim Schnorcheln) lange Kleidung aus Neopren oder ähn­ lichem Material. Dieses schützt nicht nur vor der Sonne, sondern im Zweifel auch vor anderen Reizen, denen die Haut so nicht unmittelbar ausgesetzt ist. ∙∙ Aufgepasst! Sie dürfen sich die bunte Unterwasserwelt gerne anschauen, vermeiden Sie es jedoch so weit wie möglich, Korallen oder andere Meeresbewohner zu berühren.

Schutz für die Haut – und für die Umwelt Wer Sonnencreme und Co. benutzt, schützt sich vor UV-Strahlen. Das ist auch gut so und wird empfohlen. Was jedoch die Wenigsten wissen: Viele der Inhaltsstoffe schaden dem Meer und seinen Bewohnern – vor allem den Korallen. Aber auch unsere heimatlichen Gewässer sind betroffen. Wir stellen Ihnen umweltfreundliche Alternativen vor.

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ie meisten von uns kennen es – vor dem Sonnen­ baden cremen wir uns gewissenhaft ein und ge­ hen kurze Zeit später zum Abkühlen ins Wasser. Woran wir dabei nicht denken, ist, dass Inhalts­ stoffe der Sonnenschutzmittel, wie Oxybenzone und Octi­ noxate, jährlich in großer Menge von mehreren Tausend Litern ins Meer gelangen. Das gilt leider auch für ver­ meintlich wasserfeste Sonnencreme. Die Stoffe sind Ursa­ che für Artensterben und können das Erbgut von Tierund Pflanzenarten verändern. Besonders deutlich sichtbar ist dies an Korallen, bei denen es durch den Kontakt mit den Stoffen zu einer Ausbleichung oder Deformierung kommt. Infolgedessen werden die farblosen Riffe für viele Meeresbewohner uninteressant – sie sind jedoch notwen­ dig, um das Ökosystem zu erhalten. Das Ausmaß der Umweltverschmutzung, die Sonnen­ schutzmittel im Meer verursachen, lässt sich bereits an Inselstaaten wie Hawaii oder Palau erkennen. Dort sind deshalb ab 2020, spätestens 2021, erste Kosmetika mit chemischen UV-Filtern gesetzlich verboten. Auch Taucher­ paradiese wie die Malediven und Koh Samui haben ent­ sprechende Maßnahmen getroffen.

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