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Es geht im kommenden April um

Das European Media Art Festival (EMAF) gilt international als eines der einflussreichsten Foren für zeitgenössische Medienkunst. Aber was heißt das konkret?

Osnabrück im Jahre 2019: Menschen flanieren an langen Winterabenden durch die Osnabrücker Altstadt und werden an einer Häuserwand unerwartet mit dem finsteren Blick einer Person konfrontiert, die aus einem Fenster schaut Es handelt sich dabei um das Video „Life Track“ des georgischen Künstlers Vajiko Chachkiani, das im Rahmen des 33 European Art Media Festivals (EMAF) lief.

Einfluss von Medien und Technik auf Menschen

Es gehörte zum Projekt „Lichte Momente“, das sich mit der menschlichen Wahrnehmung und mit der Frage beschäftigte, welche Einflüsse Medien und Technik auf den Menschen ausüben Gleichzeitig sollte es Aufmerksamkeit wecken und Werbung für das European Media Art Festival sein, die sich an ein Publikum richtet, das eher wenig mit zeitgenössischer Kunst anzufangen weiß

Trotz des werbenden Charakters hatte das Projekt auch einen hohen künstlerischen Anspruch Es ging darum, die Besucher der Altstadt mit etwas Unerwartetem zu konfrontieren. Wegweiser zu den Video- und Foto-Installationen führten nicht nur an bekannte Orte im Heger-Tor-Viertel, sondern auch an abgeschiedene Plätze Wichtig war gleichfalls der regionale Bezug, denn es ging um die immer noch aktuelle Situation der Altstadt, die nach Meinung der Organisatoren des Projektes bei der Bevölkerung immer mehr in Vergessenheit gerate „Leerstände sind keine Seltenheit mehr und wenn vor der Tür der Weihnachtsmarkt beginnt, wirkt die Altstadt noch verwaister Die großen Einkaufsstraßen locken die Massen viel mehr als der Charme der Altstadt „Lichte Momente“ be-

„Es ging darum, die Besucher der Altstadt mit etwas Unerwartetem zu konfrontieren.“ grüßt und nutzt gerade diese Ruhe und lädt zum Verweilen ein, wodurch das Viertel tiefgründig wiederbelebt wird Spaziergänger entdecken das Viertel neu, Führungen werden organisiert, die Altstadt leuchtet wieder auf und erlebt punktuell ihre „Lichten Momente“, heißt es dazu auf der EMAF-Internetseite

Start mit Workshop für Experimentalfilme

Seinen Ursprung hat das European Media Art Festival Osnabrück 1980 in einem Workshop für Experimentalfilme des Fachbereiches Medienwissenschaften an der Universität Osnabrück Daraus resultierten 1981 ein Filmtreffen mit dem Titel „Experimentalfilm Workshop“ und die Gründung eines Vereins

Ein paar Jahre später bot sich den Organisatoren anlässlich des von der EU ausgerufenen „Film- und Fernsehjahres“ die Chance, aus einem kleinen Workshop ein internationales Filmkunst-Festival zu entwickeln – unter dem Titel „European Media Art Festival“

Als eine der größten Herausforderungen erwies sich 1988 das Projekt „Ponton“, bei dem es darum ging, an Sendemodellen für Kunstfernsehen und Kunstradio mit selbstbestimmten Inhalten zu forschen Im Rahmen des Festivals wurde trotz damals noch begrenzter technischer Mittel und vieler juristischer Fragestellungen ein temporärer Fernseh-Sender entwickelt.

„Im Gegensatz zum heutigen Internet-Zeitalter, in dem jede Veranstaltung per Livestream verfügbar sein kann, waren damit damals immense Schwierigkeiten verbunden –schließlich war die Übertragung

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