»Wir wollen jetzt mal einige Teststrecken bohren und schau en, was möglich ist. Wir können uns vorstellen, dass sich einzelne Elemente wie der 3-D-Druck skalieren und an vor handene Maschinen anbauen lassen.« Und man muss nicht warten, bis die gesamte Technik des »Groundhog Alpha« so weit skaliert wurde, dass Elon Musk damit seine vier Meter mächtigen Hyperloop-Röhren bauen kann. Röhrendurchmesser von einem halben Meter, wie sie »Groundhog Alpha« bereits heute bohrt, werden beispiels weise beim Bau von Glasfasernetzen und Kanalisationen benötigt. Meist kommen dabei keine Tunnelbohrmaschinen zum Einsatz, sondern Pressvortriebe. Bei diesem Verfahren werden zehn Meter lange Röhren in den Boden gedrückt. »Unser System bietet im Vergleich dazu echte Vorteile«, sagt Heller. »Wir arbeiten nicht mit geraden 10-Meter-Röhren. Mit unserem flexiblen Bohrkopf können wir sogar engere Kurvenradien fahren.« Und wie sieht es nun mit der Geschwindigkeit aus? Das, erklärt Heller, hänge von der Größe des Tunnels ab. Die gro ßen Tunnelbohrer, die Straßen- und Eisenbahntunnel bauen, seien besonders langsam. Ihre Vortriebsgeschwindigkeit liege zwischen 0,05 und 0,1 Zentimetern pro Sekunde – und das sei nur der reine Vortrieb, denn die meiste Zeit geht dadurch verloren, dass man diese Maschinen immer wieder
anhalten muss, um die Tübbinge einzusetzen. »Der Speed, den wir angepeilt haben, ist um die 0,5 Zentimeter pro Sekunde«, sagt Heller. Und das wäre dann schon doppelt so schnell, wie eine Schnecke kriecht.
Der Journalist Martin Kaluza wuchs in einem norddeutschen Dorf auf. Höhepunkte seiner Kindheit (bzw. Tiefpunkte im besten Sinne) waren Verwandtenbesuche in Hamburg – dort gab es eine echte U-Bahn.