Missions-Taube 1881

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Wisstons-Tauke. plößlich erkrankte der Vater.

Die Tochter pflegte ihn Tag

und Nacht, redete aber auch ganz frei vom Heiland und bat den Kranken, ihn ſelbſt anzurufen. Schon dem Tode nahe griff er zu, verlangte ſogar nad) der Taufe. Aber. der Prediger, den Sarah rief, wußte, daß man ihn nicht an

das Sterbebett des Juden zulaſſen werde, und ſagte Sarah nur die nöthigſten Worte, die ſie dem Vater zuflüſtern ſolle. Dieſer ſtarb bald, im fröhlichen Kinderglauben. Sept erſt kehrte die Mutter zurü>k. Wie ſie aber von der Tochter des Vaters lehte Worte hörte, wurde ſie wüthend, rief die Verwandten und {lug mit ihnen auf Sarah los, bis ſie ohnmächtig wurde. Dann ſperrte man ſie im Keller ein, daß lange Zeit niemand vou ihr hörte. Endlich entrann ſie mit zerriſſenen Kleidern und blutenden Armen in die Straße und rief um Hilfe. Die Mutter hatte ſie eben umzubringen gedroht. “ Nun miſchte ſich die Polizei darein und nahm fic) der Armen an. Man brachte ſie nad) Warſchau, wo fie die Taufe empfangen hat. JFhr ſelbſt iſt es nun ein Wunder, wie Gott ſie ſo weit geführt hat, warum ſollte er niht aud) ein Aehnliches nod) an ihrer Mutter thun? (Miſſionsblatt f. Kinder.)

„WMachet end) Freunde mit dem ungerediten Wammon.“ Der vor noch nicht langer Zeit verſtorbene reiche Schaÿmeiſter der Presbyterianerkirche an der fünften Avenue in New York, Herr William Sloan, bedachte in ſeinem Teſtamente Kirche, Miſſion, Lehr= und Wohlthätigkeitsanſtalten, wie folgt: Der Kirchenbau - Behörde der Presbyterianerkirche 10,000 Dollars, dem Prediger-Unterſtüßungsverein derſelben Kirche 10,000 Doll., der amerifaniſchen Sonntagsſchul:Union

Ein jüdiſ<hes Wadden. Sarah wuchs in Polen bei ihren jüdiſchen Eltern auf, ohne je mit Chriſtenkindern zuſammenzukommen. Als ein “nachdenkliches Kind ſehnte fie ſich auch nie, mit ifnen zu ſpielen. Einmal aber ſaß ſie im Garten, als über der He>e drüben ein lebhaftes Geſpräch von Mädchen begann.

„Iſt das nicht ein nettes Büchlein ? Vater hat es mir eben gekauft“, ſagte cine Stimme. Eine andere folgte: „O “das iſt das Neue Teſtament! Jch will euch was draus vorleſen.“ Und nun wurde Joh. 19. vorgeleſen. Dieſe Geſchichte ſank tief in Sarahs Herz. Jest mußte “ſie aud) ein Neues Teſtament haben, und es gelang ihr leicht, eines zu bekommen. Damit beſchäftigte fie fic

nun ſo lange, bis ſie ſich getrieben fand, auch ihren Eltern

etwas vom Heiland zu erzählen. Ja, ſie bat dieſelben, doch bſt aud) von ihm zu leſen und an ihn zu glauben. i ‘ſchauten dieſe auf!

Aber

Sie verboten ihr mit einem Fluch,

Wieder vom Nazarener zu reden oder an ihn zu denken.

10,000 Doll.,

der ameri-

kaniſchen Tractatgeſellſhaft 5000 Doll., dem Geemanns-freund-Verein 5000 Doll., dem St. Andreas-Verein 5000 Doll., der New Yorker Bibelgeſellſchaft 20,000 Doll., der auswärtigen presbyterianifden Miſſionsbehörde (Heiden: miſſion) 30,000 Doll., der einheimiſchen derſelben Kirche (innere Miſſion) 30,000 Doll., eilf verſchiedenen Anſtalten 140,000 Doll., zuſammen 265,000 Dollars. Außerdem fielen eine Anzahl kleinerer Vermächtniſſe Freunden und Verwandten zu, ingleihen wurden 35,000 Doll. unter die Arbeiter ſeiner Carpet-Firma vertheilt und ſein Paſtor, Dr. John Hall, war mit 20,000 Doll. bedacht. Milde Gaben für die Negermiſſion : Durch P. C. Jäkel von Frau Roſebrook $5.00, von N. N. .50. Durch P. G. Rademacher von Frau Groß 1.00. EES Herrn L. Lange von J. H. Ommen .50. Von N. N. für die Baukaſſe 1.00.

Durch P. Streckfuß von Frau W. Schimmel 1.00. Von Herrn F. A. Schulze 1.00. J. Umbach, Kaſſirer.

Für die Negerſhule in New Orleans erhalten : Durch Herrn P. H. W. Schröder in St. Clair, Mich., von Herrn

Wilh. Stein $1.00.

Von Frau C. in Cleveland 2

und einige Padete Kleider.

Paar Schuhe

N. J.

B.

Entered at the Post Office at St. Louis, Mo., as seconu-cluss matter.

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daß Du uns Gott kennen lerneſt. Yd) kann aber meine Sprache noh nicht gut ſchreiben. Viele warten darauf, Dich zu ſehen. Gc habe jest mein zweites Stück Feld umgegraben ; habe auc) für meine Sachen und das Brennholz einen Schuppen gebaut. - Sd) liebe es, immer beſchäftigt zu fein, und finde, daß das einem gut thut. So habe ic) ſhon 4 Bootslaſten Brennholz hergejdafft, füttere meine Schweine und biete mid) auch der Miſſion oft zur Arbeit an. Darum bin ih niht mehr in ſo beſtändiger Noth, wie id) war in der Zeit, da wir unwiſſend waren. Luiſe (meine Frau) ift brav und die Kinder ſind wohl; jeden Abend unterrichte id) ſie. Herr Lorenz ijt ſo gut, uns fleißig zu lehren, und Viele hören ihn gern. Er hilft uns mit Nahrung nur, wenn wirkliche Noth herrſcht. Jch nun bin gewohnt, ordentlih zu leben und auf meine Speiſevorräthe Acht zu geben. Andere aber kommen immer zu meinem Haus und plagen mid) mit Betteln. Etliche vom Volk find aud) noch böſe und pflegen zu ſtehlen, daher Herr Lorenz und Whaits viel Noth mit ihnen haben. Doch etliche der Leute wünſchen ernjtlid) gut zu werden, an Gott zu glauben und ſeinen Willen zu thun, mehr als früher. Wir (Getaufte) haben ein Verlangen, JEſu Chriſto zu gehorchen, und wir ſollten ja aud) Gott fo folgen, wie die Leute in England, welche unſer Beſtes wünhen. Euch allen und Gott danken wir von Herzen.“ „Man ſieht daraus, wie die Erſtlinge gelernt haben, das Beten und Arbeiten zu verbinden und im ſteten Kampfe . =mit „der trägen, -gedantcnlofen -Mehrzahl des Volks ſich emporzuringen. Es -iſt alles Dankes werth, darauf zu merken, wie Gott einem ſo tief geſunkenen Geſchlecht, das unſtät umherirrte und in Nothzeiten fid) ſelbſt auffraß, aufgubelfen begonnen hat.“ L.

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