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Für die Gastwirtin

„Frauen stehen mittendrin, statt drüber“

Unternehmertum: Marina Rubatscher Crazzolara über weibliche Führungskräfte

Marina Rubatscher Crazzolara ist Vorsitzende des Beirats zur Förderung des weiblichen Unternehmertums der Handelskammer Bozen. Im Interview verrät sie unter anderem die Vorteile der Selbstständigkeit.

Frau Rubatscher Crazzolara, seit 2018 sind Sie Vorsitzende des Beirats zur Förderung des weiblichen Unternehmertums. Welche Ziele verfolgt der Beirat?

Marina Rubatscher Craz-

zolara: Der Beirat verfolgt im Interesse der lokalen Wirtschaft vier Ziele: Er fördert das weibliche Unternehmertum, forciert die Gründung von Unternehmen durch Frauen, unterstützt die Qualifizierung von Unternehmerinnen sowie Frauen in Führungspositionen und stärkt die Position der Frauen in den Unternehmen.

Welche Themen liegen Ihnen am Herzen? Wir haben ein Mentoring-Programm zur Förderung von Neugründerinnen initiiert. Unternehmerinnen, die schon langjährige Erfahrung im eigenen Gewerbe haben, geben den Neustarterinnen dabei wichtige Tipps und Hinweise mit auf den Weg. Auch ein Handbuch für eine sichere Zukunft für angehende Unternehmerinnen haben wir erstellt. Dort werden vor allem die Themen Wirtschaften, Sparen, Investieren und Vorsorgen aufgegriffen. Die Rentenvorsorge ist ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt. Es ist für alle Frauen – im Besonderen für Unternehmerinnen und Selbstständige – wichtig, frühzeitig Maßnahmen für die eigene Vorsorge zu ergreifen, um auch im Alter einen angemessenen Lebensstandard zu garantieren. Auch treten wir Mitglieder des Beirates in Oberschulen mit einem Referat zum Thema „Mehr Mut zur Selbstständigkeit“ auf. Damit möchten wir besonders jungen Frauen die Vorzüge der beruflichen Selbstständigkeit aufzeigen, ohne dabei auch die Schattenseiten auszuklammern. Es geht uns vor allem darum, den Schülern einen Hauch von Unternehmergeist weiterzugeben.

Was sind die positiven Seiten der weiblichen Selbstständigkeit und des weiblichen Führungsstils? Es gibt eine ganze Menge an positiven Seiten der weiblichen Selbstständigkeit: die Flexibilität, die Unabhängigkeit, die Freiheit in der Entscheidungsfindung, das Ausleben von Talenten und Stärken, die Kreativität, die Motivation, sich weiterzubilden und das persönliche Netzwerk.

Weshalb sind Unternehmerinnen und weibliche Führungskräfte in vielen Bereichen noch immer in der Unterzahl? Gespräche mit Frauen zeigen, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf das größte Hemmnis darstellt. Der Schritt in die Selbstständigkeit erfordert Mut und ist nicht selten eine Frage des Einkommens, denn wenn sich die familiäre Situation einer Frau ändert, z. B. durch eine Mutterschaft, stellt sich immer noch oder vor allem bei uns Frauen die Marina Rubatscher Crazzolara, Vorsitzende des Beirats zur Förderung des weiblichen Unternehmertums

Frage, wie das alles zeitlich zu meistern ist. Auch die Pflege der Eltern liegt zum Großteil bei uns Frauen. Wichtig ist auch, ob der eigene Partner oder Ehemann die Selbstständigkeit einer Frau schätzt und tatkräftig unterstützt. Im Südtiroler Arbeitsmarkt mit Vollbeschäftigung sind Frauen mit Kindern in einem Arbeitnehmerverhältnis meist gut aufgehoben und versichert, auch die Privatwirtschaft hat letzthin durch flexible Arbeitszeitmodelle große Schritte in Richtung Vereinbarkeit gemacht. Alle diese Faktoren wirken sich aus. Letztendlich ist es eine sehr persönliche Einstellung und Entscheidung, ob eine Frau den Schritt in die Selbstständigkeit für sich wählt.

Welche Ratschläge haben Sie für Gastwirtinnen in Führungspositionen? Gastwirtinnen, die eine Führungsposition einnehmen, rate ich sich stetig weiterzubilden, denn der persönliche Kontakt mit anderen Menschen, egal ob Gäste, Mitarbeitende oder Lieferanten sind herausfordernd. Auch neue Technologien müssen erlernt werden. Der Austausch mit Gastwirtinnen aber auch Unternehmerinnen oder Führungskräften aus anderen Sektoren sorgt für einen besseren Einblick in die Lösungsfindung verschiedenster Herausforderungen. Sehr wichtig ist es, sich um eine angemessene Rentenabsicherung und eine klare, vertraglich abgesicherte Positionierung innerhalb des Unternehmens zu kümmern. Dies lege ich jeder Gastwirtin ans Herz. hb

Exklusivveranstaltung für Gastwirtinnen

Südtiroler Gastwirtinnen: „Nur für SIE“ am 26. Oktober in der Raffeiner Orchideenwelt in Gargazon

DerHöhepunkt im Jahresprogramm der Vereinigung Südtiroler Gastwirtinnen, die Exklusivveranstaltung „Nur für SIE“, findet heuer am Mittwoch, 26. Oktober, statt.

Für die Veranstaltung wurde wieder die Raffeiner Orchideenwelt in Gargazon gewählt. Der Ausschuss der Vereinigung, bestehend aus Helene Benedikter, Adele Huber, Evelyn Rainer und Marlene Waldner, lädt auch heuer zu einer Matinee ein.

Die Arbeitsgruppe steckt bereits mitten in der Planung dieses besonderen Events. Die Teilnehmerinnen dürfen sich auf einige Überraschungen freuen. Details werden in den nächsten Ausgaben der HGV-Zeitung vorgestellt. sd Auch im vergangenen Jahr fand die Exklusivveranstaltung „Nur für SIE“ in der Raffeiner Orchideenwelt in Gargazon statt.

Faszination Vietnam

Herbstreise des HGV-Bezirkes Bozen und Umgebung vom 7. bis 19. November

Die diesjährige Herbstreise des HGV-Bezirkes Bozen und Umgebung bringt die HGV-Mitglieder nach Vietnam.

Herrliche Landschaften, smaragdgrüne Reisfelder und herrliche Denkmäler der vietnamesischen Kultur sowie herzliche und weltoffene Einwohner erwarten die Gastwirtinnen und Gastwirte bei der diesjährigen Herbstreise des Bezirkes Bozen und Umgebung.

Vietnam bietet eine erstaunliche Vielfalt an landschaftlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten. Eines der Highlights ist die Erkundung der Halong-Bucht mit einem landestypischen Boot. Zudem stehen Besichtigungen in Hanoi und Saigon am Programm. Dabei darf der Besuch eines vietnamesischen Wasserpuppentheaters nicht fehlen. In Cai Be lernen die Teilnehmenden das Mekong-Delta mit seinen unzähligen Flussarmen kennen und in Cai Rang werden schwimmende Märkte besucht.

Im Anschluss an die Rundreise ist ein Badeaufenthalt im Vier-Sterne-Resort Chen Sea an den ursprünglich belassenen Stränden der Insel Phu Quoc geplant. Das Resort liegt an der Westküste der Insel, direkt am Sandstrand einer kleinen, ruhigen Bucht.

Ein komfortabler Reisebus bringt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Bozen nach Mailand. Mit einem Linienflug über Paris wird nach Hanoi geflogen, zudem sind Inlandsflüge in Vietnam geplant.

Die Kosten belaufen sich pro Person im Doppelzimmer auf 4.060 Euro, der Einzelzimmerzuschlag beträgt 595 Euro. An der Reise können HGV-Mitglieder aus allen Bezirken teilnehmen, Anmeldeschluss ist am 26. August 2022.

Weitere Informationen und Anmeldung beim Reisebüro Schenkertravel in Bozen. hb

Schenkertravel by Cisalpinatours Tel. 0471 549 761 mtengler@cisalpinatours.it

Im Vier-Sterne-Resort Chen Sea auf der Insel Phu Quoc können sich die Teilnehmenden entspannen.

Das Resort liegt am ursprünglich belassenen Sandstrand der Insel Phu Quoc. Während des Badeaufenthaltes können die Wirtinnen und Wirte die Seele baumeln und sich verwöhnen lassen.

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