alte & neue G‘schichtn
57. Münchner Frühlingsfest
Berg am Laim - Ein Stadtteil hübscht sich auf
Berg am Laim - Ein Stadtteil hübscht sich auf
Liebe Freunde Münchens, …das Frühlingsfest in München findet vom 21.April bis 7. Mai 2023 statt. Geboten wird auch in diesem Jahr ein umfangreiches Rahmenprogramm und die Schausteller, Marktkaufleute und Wirte freuen sich auf einen Besuch mit der ganzen Famile.
Gewebtes, Gesticktes aus dem Osmanischen Reich wurde uns im Museum Fünf Kontinente gezeigt. Die Ausstellung läuft noch bis Juni 2023.
Der Stadtteil Berg am Laim gewinnt immer mehr Attraktivität. Berg am Laim hübscht sich auf und ist bereit für neue Impulse, die immer mehr zu spüren sind. Auch in der Historie zeigt sich, das Berg am Laim für den Wandel sich neu zu erfinden immer bereit war.
Vorgestellt wird in dieser Ausgabe Sepp Krätz, der Rekommandeur und Powerman, Wirt vom Andechser am Dom und Hippodrom und Wagyu-Rinderzüchter, erzählt uns im Interview einiges über sich und seine Familie.
Interessant sind auch immer wieder die Seiten über die Straßen und Plätze Münchens, die Herkunft der Namen der Straßen und ihre Geschichte. Wer hat der Straße, dem Platz den Namen gegeben.
Wir freuen uns Ihnen wieder ein für Sie interessantes Magazin MÜNCHEN alte & neue G‘schichtn gestaltet zu haben und wünschen beim Lesen und Blättern viel Spaß.
Das Frühlingsfest in München vom 21. April bis 7. Mai 2023 zeichnet sich durch das umfangreiche Rahmenprogramm aus, das in diesem Jahr wieder ohne Einschränkungen angeboten werden kann. Es ergänzt das Volksfest-Vergnügen in den Bierzelten, Fahrgeschäften sowie an den Ständen der Schausteller und Marktkaufeute.
BRK-Riesenfohmarkt, Oldtimertreffen und die Feuerwerke werden wieder viele zusätzliche Besucherinnen und Besucher auf die Theresienwiese locken.
Endlich fndet das Frühlingsfest wieder im gewohnten Rahmen statt. Freibier-Ausschank, Böllerschießen, Oldtimertreffen und Feuerwerke sind wieder im Programm. Im letzten Jahr gab es noch einige behördlichen Einschränkungen wegen Corona, die nun alle weggefallen sind. Die Theresienwiese ist ab Freitag, den 21. April, zum
Volksfest-Auftakt bereit. Zwei Wochen lang können die Münchnerinnen und Münchner wieder ausgiebig feiern.
Das Ziel vieler Festgäste ist am Eröffnungstag am Freitag vor dem offziellen Fassanstich erst einmal nicht die Theresienwiese, sondern die Theresienhöhe. Denn im Bavariapark zwischen der Alten Kongresshalle und dem Verkehrsmuseum stellt sich der Festzug auf. Nicht nur das, die auf dem Frühlingsfest beteiligten Münchner Großbrauereien schenken dort ab 14.30 Uhr auch Freibier aus. An fünf Schankstellen fießen hier die Biere von Augustiner, Hofbräu München, Hacker-Pschorr, Paulaner und Spaten. Insider wissen, dass es neben dem Freibier auch noch ein besonderes Schmankerl gibt und stehen vor dem Beginn des
Ausschanks ganz vorne in der Warteschlange. Denn die ersten 100 Maß werden im offziellen, limitierten Frühlingsfestkrug ausgeschenkt, den man dann mit nach Hause nehmen darf.
Um 15 Uhr setzt sich der Festzug auf der Theresienhöhe in Bewegung und der Prunkwagen der Schausteller, die festlich geschmückten Brauereigespanne, die Musikkapellen der Festzelte und die Festgäste ziehen über den Bavariaring zum Eingang des Festgeländes. Dort werden sie gegen 15.15 Uhr von den Böllerschützen gebührend mit Salutschüssen empfangen. Nach einem Standkonzert bewegt sich der Zug gemeinsam mit den Ehrengästen über den Festplatz in die Festhalle Bayernland.
Um 16 Uhr eröffnet der Schirmherr, Wirtschaftsreferent und Wiesnchef Clemens Baumgärtner, das 57. Frühlingsfest und zapft das erste Fass an.
Text: Robert AllmeierBRK-Riesenfohmarkt wieder am ersten Samstag
Letztes Jahr war der BRK-Riesenfohmarkt ausnahmsweise am zweiten Samstag des Frühlingsfestes. Heuer kehrt man wieder zum gewohnten Rhythmus ersten Samstag zurück. Am 22. April von 7 bis 16 Uhr können die Besucherinnen und Besucher wieder auf 80.000 Quadratmeter bei den 2.500 Flohmarkt-Anbietern nach Herzenslust stöbern. Von Büchern und Kleidung bis hin zu antiken Möbeln und Schmuck - alle kommen auf ihre Kosten. Wer verkaufen will, muss im Gegensatz zu früher einen Flohmarktstand im Voraus online oder über die Verkaufsstellen bei München Ticket buchen. Die kleinste Standgröße beträgt 4 x 2 m und kostet inklusive Parkticket 47,50 Euro zuzüglich 10 Euro Kaution. Die Erlöse aus den Gebühren für die Verkaufsstände und den Parkplatz kommen den humanitären und sozialen Aufgaben des Münchner Roten Kreuzes zugute. ▶▶
Wir freuen uns auf Ihren Besuch glasierteSchokofrüchte SofteisFrüchte
Sie fnden uns in der Straße 1 gegenüber Hippodrom
Sie finden uns in der Schaustellerstraße vis-à-vis „Bayern Tower“
Monika, Norbert und Marina Lange Belinda & Norbert Lange jun.Im vergangenen Jahr konnte nur mit wenigen Oldtimern ein kurzer Corso durch die Schausteller-Straßen auf dem Frühlingsfest durchgeführt werden. Das 17. ACM-Oldtimertreffen auf der Theresienwiese wird deshalb in diesem Jahr am Sonntag, 23. April 2023 von 9 bis 17 Uhr nachgeholt und besonders gefeiert werden. Der Veranstalter Automobil-Club München von 1903 e.V., feiert nämlich heuer sein 120. Jubiläum.
Daher werden wieder über tausend Teilnehmer mit ihren historischen Autos und Motorrädern erwartet. Ein besonderes Highlight ist um 10 Uhr der große Oldtimer-Corso mit den Schmuckstücken durch die Schaustellerstraßen des Frühlingsfestes. In der weitläufgen Ausstellung auf der Theresienwiese glänzen dann seltene und exklusive historische Fahrzeuge sowie einst weit verbreitete Alltagsautos vom VW Käfer bis zum Opel Manta und edlen Sportwagen oder amerikanischen Chromschlitten um die Wette.
Neu: Musikfeuerwerk mit 089 Kult Radio
Die beiden Feuerwerke auf dem Frühlingsfest fnden an den Freitagen jeweils um 22 Uhr statt. Das große Brillantfeuerwerk am 28.4. am Fuße der Bavaria gehört seit Jahrzehnten zum Standardprogramm des Frühlingsfestes. Sponsor des Musikfeuerwerks am 5.5. ist heuer erstmals 089 Kult Radio, der neue Sender auf DAB und online von Radio Gong 96,3. Die Musik zum Feuerwerk wird sowohl am Festplatz und als auch im Radio übertragen.
Tag des Brauchtums mit 200 Mitwirkenden
Das Programm vom Tag des Brauchtums am Samstag, 30.4.2023, wird vom Festring München organisiert, der auch Veranstalter des Trachten- und Schützenzuges auf dem Oktoberfest und Organisator der Auftritte der Brauchtumsvereine im Festzelt Tradition auf der Oidn Wiesn ist. Um 11 Uhr stellen sich die Gruppen am Haupteingang des Frühlingsfestes auf und ziehen dann mit
Musikbegleitung über das Festgelände. Im Laufe des Tages bis 17 Uhr wird den Besuchern in den beiden Festzelten und im Weißbiergarten, im Bierkarussell und in der Bieralm ein kurzweiliges Programm mit boarischer Musi, Schuhplattlern, Goaßl-Schnalzern und Tänzern geboten werden. In einer Ausstellung unter freiem Himmel stellen außerdem die Schausteller ihre alten Zugmaschinen sowie sehenswerte historische Orgeln zur Schau.
DJ Ötzi kommt in die Festhalle Bayernland
Seit 1971 ist die Familie Schöniger mit der Festhalle ununterbrochen auf dem Frühlingsfest vertreten. Seit das Bierzelt 2019 um fünf Meter verlängert wurde, kommen das Bier und die Speisen noch schneller bei den Gästen an. Denn im Mittelschiff wurde ein neuer Gang ausschließlich für die Bedienungen geschaffen, damit sie ohne Verzögerung quer durch das Zelt kommen. Damit soll die Servicequalität vor allem für die Stammgäste verbessert werden, die in den Boxen gebucht haben.
Die Küche des Hauses hält wieder typisch bayerische Schmankerl vom klassischen Hendl bis zum saftigen Rollbraten bereit. Von Montag bis Freitag gibt es außer am 1. Mai von 11 bis 15 Uhr ein Mittagstisch-Angebot mit einem Tagesessen für 11,50 Euro. Ausgeschenkt wird das Augustiner Bier traditionell vom Holzfass.
Vor allem das junge Publikum fühlt sich abends im Festzelt besonders wohl. Die Hausband Eslarner spielt in diesem Jahr wieder am Eröffnungstag am
Freitag ab 16 Uhr, am ersten und dritten Wochenende ab 11 Uhr sowie zusätzlich am Freitag, 3. Mai, ab 18 Uhr. Als Stargast tritt in diesem Jahr am 24.April abends DJ Ötzi auf. Das weitere Musikprogramm an dem Montag gestaltet die bayerische Partyband Münchner G‘schichten. Die Fans der Rocknroller Cagey Strings sollten am 25. April ab 18 Uhr einen Bierzeltbesuch einplanen. Die Münchner Partyband Ohlala hat die Devise „Geiler denn je!“ ausgegeben und sollte am 26. April nicht versäumt werden. Die Blechblos‘n, die seit 25 Jahren auch im Weinzelt auf dem Oktoberfest in München für Stimmung sorgen, sind am 27. April im Festzelt Bayernland am Start.
Die bayerische Partyband Wolfsegger tritt von 28. bis 30. April abends auf. Unbedingt hörenswert ist von ihnen das Lied „Des is Bayern“, das sie vor fünf Jahren zum 100. Geburtstag des Freistaates Bayern komponiert haben. Andy Schießl von den Wolfseggern steht am mittleren Samstag und am Sonntag beim Tag des Brauchtums auch tagsüber mit seinen Bayernmusikanten auf der Bühne. Der Brauchtumstag beginnt im Zelt am 30.4. um 11 Uhr. Im Laufe des Tages spielen auch Wolfgang
Grünbauer und die Oktoberfest Musikanten, bekannt aus dem Festzelt Tradition auf der Oidn Wiesn. Die Sängerin Gigi Pfundmaier wird auch wieder Münchner und Wiener Couplets zum Besten geben. Dazwischen treten Trachten- und Volkstanzgruppen aus den verschiedenen Trachtengauen in Oberbayern auf.
Zünftig bayerische Wirtshaus-Musi ist am Maifeiertag ab 11 Uhr mit Dingl-Dangl angesagt. Abends klingt der 1.Mai mit einer Schlagerparty aus, bei dem das Duo mit Oldies und Evergreens die Stimmung im Zelt anheizt. Eine weitere Kultband wird am 2.Mai die Festhalle füllen: Manyana, die aus der Erfahrung von über 2.000 erfolgreich gespielten Veranstaltungen wissen, wie man Menschen begeistert. Mit der Partyband Frontal erleben die Gäste am 3. Mai wieder ein besonderes Highlight. Die Oberpfälzer wurden bereits einmal als erfolgreichste Partyband Deutschlands ausgezeichnet. Am Tag darauf spielt noch eine Band, die preisgekrönt ist: Die Gewinner des Topof-the-Mountains Music Award 2023
für die beste Bühnenperformance, das Königlich-Bayerische Vollgas Orchester, gibt am Donnerstag, 4. Mai, die Devise „So geht Oktoberfest!“ aus. Sie müssen es schließlich wissen, denn sie schaffen es auch, auf der Wiesn das Marstall Festzelt zum Kochen zu bringen.
Eine Mittags-Frühlingswiesn gibt es in diesem Jahr erstmals im Hippodrom-Zelt. Von Dienstag bis Freitag wird täglich das Hendl und einen Klassiker von der Speisekarte zum Sonderpreis angeboten. Dazu können die Gäste an Samstagen, Sonntagen und am Maifeiertag ab 11 Uhr die Livemusik von Simmisamma genießen – einer Band, die früher auch schon im ehemaligen Hippodrom-Zelt auf dem Oktoberfest gespielt hat. Jeweils ab 12 Uhr bis 17.30 Uhr musizieren abwechselnd an verschiedenen Tagen Jo&Flo, die Partyband Sau Guad oder Larissa & Klaus.
Abends sorgen jeweils ab 18 Uhr klassische Volksfest-Bands für Wiesnstimmung: Vom 21. bis 26.4. die Högl Fun Band, vom 28. bis 30.4. sowie 1. bis 3.5. die Bergluft und vom 5. bis 7.5. Ois Easy für Stimmung im Festzelt.
Bereits im zweiten Jahr tritt der österreichische Entertainer und Sänger Gregor Glanz mit seiner Band „Shine“ auf – in diesem Jahr sogar bei zwei Terminen jeweils am Donnerstag am 27.4. und 4.5. Im Gepäck hat er in München auch seine neue Single „Radio Star“, die im letzten Jahr veröffentlicht wurde und die es in die Top 100 der Music Row Airplay Charts in Amerika geschafft hat. Die tägliche Livemusik im Hippodrom gibt es bei freiem Eintritt.
Ausgeschenkt wird im Hippodrom Frühlingswiesn-Bier von der Spatenbrauerei. Die Küche setzt auf Regionalität. Die Bauernhendl kommen aus Bayern und das Rindfeisch aus der hauseigenen Wagyu-Rinderzucht von Sepp Krätz aus der Gegend am Ammersee. Beliebte Gerichte sind neben dem klassischen Hendl das Roastbeef, der Wagyu Beefburger, Kälberne Fleischpfanzl, Currywurst oder der Bayern Beef Griller.
Drei Bierinseln laden zum Einkehren ein
Anders als auf dem Oktoberfest dürfen auf dem Frühlingsfest die Bierinseln und -karusselle nicht nur Weißbier sondern auch Helles ausschenken. Im überdachten und beheizten Münchner Weißbier-
garten sitzen die Gäste rund um den Paulaner-Brunnen und lassen sich zum Bier oder alkoholfreiem Getränk eine Brotzeit oder das Familien-Riesenschnitzel schmecken. Das erste Bierkarussell der Welt von Manfred Zehle jun. dreht sich langsam um die eigene Achse, während man sich am Tresen ein Bier von Hofbräu München schmecken lässt. Rund um das Karussell werden an den Plätzen im neu gestalteten Biergarten auch Brotzeit-Schmankerl angeboten. Vor einigen Jahren hielt Hacker-Pschorr als neue Brauerei Einzug auf dem Frühlingsfest. In der Bieralm von Heinrich und Liselotte Haas können sich die Gäste an einem elf Meter langen Stehausschank Bierspezialitäten von Hacker-Pschorr und eine Brotzeit bestellen.
Mittagsmenüs zu Jubiläumspreisen!
Ab 12.00 Uhr täglichMUSIKLIVE freiem Eintritt
Breites Angebot bei Schaustellern und Marktkaufeuten
Beliebter Treffpunkt ist das Proseccostüberl von Peter Bausch. Weine, Bowle- und Prosecco-Spezialitäten sind hier angesagt. Das gemütliche Stüberl bietet innen lauschige Stehplätze an der Theke und außen an den urigen Weinfässern.
Für den kleinen Hunger zwischendurch oder Gelüste nach etwas Süßem steht wieder ein breites, kulinarisches Angebot bereit. Bratwürste, Steaksemmeln oder ein herzhaftes Schaschlik lassen sich die Stammkunden bereits seit 1974 in Merkl‘s Schmankerlhütt‘n schmecken. Wer glasierte und Schoko-Früchte, Zuckerwatte oder gebrannte Nüsse mag, sollte die original Münchner Früchte-Chocolaterie von Norbert Lange sen. oder Berti‘s Schokoladenfabrik besuchen.
Wilde Maus oder doch lieber Kettenkarussell?
Der Klassiker der Familien-Achterbahnen ist wie immer auf dem Frühlingsfest vertreten. Eine Fahrt mit der „Wilden Maus“ ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Spektakulär geht es in der Achterbahn von Renate und Peter Münch über eine Fahrstrecke von 370 Metern über steile Abfahrten und Bergkuppen. Insbesondere für den Nachwuchs eine Gaudi ist die Familienachterbahn „Pirateninsel“ von Willy und Andrea Kinzler. Selbst die Kleinkinder dürfen hier schon in Begleitung von Erwachsenen mitfahren und Kinder ab sechs Jahre können die wilde Fahrt alleine wagen.
Besonders beliebt bei Familien mit Kindern ist das Kettenkarussell. Im „Wellenfieger“ von Peter Lechner wer den die Fahrgäste nicht nur rundherum gewirbelt, sondern es geht im Kreis auch auf und ab. Gruselig wird es dann in der historischen Nostalgie-Geisterbahn von Robert Eckl. Besucher auf dem Oktoberfest kennen sie schon seit über 70 Jahren. Der Kern der Anlage ist sogar um die 100 Jahre alt. Einige Raritäten im Innenleben haben schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel.
Die Kinderaugen zum Leuchten zu bringen, scheint die Aufgabe von Kinderkarussells zu sein. Zum Beispiel das der Familie Kübler-Dräger für die
ganz Kleinen. Besonders gefragt sind hier traditionell das Polizeiauto oder das Feuerwehr-Fahrzeug. Den Leuchtaugen-Effekt hat auch der „Kinder Circus“ von Georg Kraus. In dem bunten und glitzernden, ovalen Karussell geht die Fahrt sogar über eine kleine Bergkuppe.
Neben den Fahrgeschäften gibt es auf dem Frühlingsfest auch viele Schießund Wurfbuden oder Stände mit Geschicklichkeitsspielen. In der Schießbude Küblers Westernsaloon mit 14 Plätzen nebeneinander, kann zwischen Super-Schnellschuss, eine wilde Jagd auf bewegliche Ziele, Foto-Schuss oder Sternenschießen gewählt werden.
An den zwei Familien-Nachmittagen jeweils am Dienstag gibt es bei den Schaustellern und Marktkaufeuten zwischen 12 und 19 Uhr vergünstigte Preise und an diesen Tagen steht auch das beliebte Kinderschminken auf dem Programm.
Das Frühlingsfest auf der Theresienwiese in München fndet vom 21. April bis 7. Mai 2023 statt.
Eröffnungstag 16.00 - 23.30 Uhr
Mo/Di/Mi/Do/So 11.00 - 23.00 Uhr
Fr 11.00 – 23.30 Uhr
Wochenende und 1.Mai ab 10 Uhr geöffnet
Schank- und Musikschluss in den Bierzelten ist um 22.30 Uhr.
Zur An- und Abreise empfehlen sich die U-Bahnlinien U4 und U5, Haltestelle Theresienwiese.
Lassen Sie sich mit unserer einmaligen familienfreundlichen Nostalgie Geisterbahn mit einem lebenden Geist und Scenarien ins Reich der Finsternis entführen
Sie finden uns in der Straße 2 Wir freuen uns auf euren Besuch
Der große Spaß für die Kleinen
Familie Kraus mit 2 Kinderfahrgeschäften auf dem Frühlingsfest
Über 80 Jahre auch auf dem Münchner Oktoberfest
Sie fnden uns in der Schaustellerstraße
Wir freuen uns über Ihren Besuch
Kübler - Dräger
Kindersportkarussell
Sie fnden uns in der Schaustellerstraße-Ecke Straße 1
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in der Straße 2
Die Adventsfeier des Ambulanten Kinderhospiz im Münchner Bratwurstherzl konnte im Dezember 2022 nach der pandemiebedingten Pause endlich wieder stattfinden. Die Kinder freuten sich sehr darüber. Unterstützt wurde die Feier durch zahlreiche freiwillige Helfer, Bricking Bavaria und der Wirtin des Münchner Bratwurstherzl.
Mit den Elementen von Bricking Bavaria. wurden ganze Städte gebaut. Ein Spendenscheck der Kath. Stadtpfarrei St. Peter über 2000.–€ für das AKM Die gut gelaunte Mannschaft der Freiwilligen Helfer Etwas besonderes für die Kinder war natürlich der Nikolaus mit seinen vielen Geschenken.Im Dezember 2022 wurde mit dem Domkapitular Klaus Peter Franzl der Abschied von Schwester Rosana die 20 Jahre in der Gemeinde der Frauenkirche wirkte gefeiert, Schwester Rosana wurde ins Mutterhaus nach Palermo berufen.
Faschingsfeier mit der Würmesia für das Ambulante Kinderhospiz München
Traditionell am Sonntag vor Fasching der Auftritt der Würmesia im BWH, mit Überreichung des Faschingsorden 2023 an die Stammgäste.
Am gleichen Tag im Dezember fand auch die Adventsfeier der Senioren von St. Peter und Hl. Geist sowie der Mitglieder der Isidor & Notburga Bruderschaft statt
Ausgelassen wurde mit der Würmesia gefeiert
Auch Schwester Rosana erhielt ein Abschiedsgeschenk
Zum Abschluß noch eine Polonaise durch die Gaststätte
Pfarrer Lerch und Schwester Sr. Elisabeth mit den Mitgliedern beim Adventsingen.
Gewebtes und Besticktes aus dem Osmanischen Reich
Ausstellung vom 9.12.2022–11.6.2023
Am 17. November 1922 verließ Sultan Mehmed VI. Vahideddin die Stadt Istanbul an Bord eines Schiffes und segelte ins Exil. Nach mehr als 700 Jahren endete damit das Osmanische Reich (1299–1922), das sich in seiner größten Ausdehnung über die Kontinente Afrika, Europa und Asien erstreckte. Zu den Glanzstücken osmanischer Kunst gehören fein bestickte Textilien. Bestickte Kissenbezüge und Wandbehänge bestimmten das Interieur, verzierte Tischdecken und Servietten veredelten die Mahlzeiten und die bestickten Handtücher spielten eine wichtige Rolle beim wöchentlichen Besuch im Hamam. Besonders fein mit Seide und Metallfäden verzierte Tücher aus Leinen- oder Baumwollgeweben werteten im Zusammenspiel mit Gebrauchsgegenständen auch die alltäglichen Aktivitäten der städtischen Eliten auf, etwa beim Empfang von Besuch im eigenen Heim.
Die Namen der Hersteller:innen haben sich selten überliefert. Für den Hof und die wohlhabenden Bewohner:innen der Städte arbeitete eine Berufsgilde von männlichen Stickern, städtische Sticker:innen stellten qualitativ hochwertige Arbeiten in Massenproduktion her. Ein beträchtlicher Anteil der Stickereien wurde nach Mustervorlagen in häuslicher Produktion für den Eigenbedarf und besondere Anlässe wie beispielsweise die Aussteuer hergestellt. In Anatolien wurden dafür auch gewebte Textilien mit blauen und roten Webmustern gefertigt. Die Ausstellung In trockenen Tüchern.
Gewebtes und Besticktes
aus dem Osmanischen Reich zeigt Tücher aus dem 18. bis 20. Jahrhundert. Die gezeigten Textilien sind fein mit Blüten, Früchten oder Architekturelementen verziert und wurden in kunstvoller Handarbeit gefertigt.Ihre Besonderheit liegt in der Wendbarkeit: Vorder- und Rückseite sind mit gleicher Sorgfalt gearbeitet und dienen gleichermaßen als Schauseiten.
Anhand von etwa 70 Tüchern und Gebrauchsgegenständen aus den Sammlungen Werner Middendorf und Ulla Ther sowie den museumseigenen Beständen des Museums Fünf Kontinente bietet die Ausstellung Einblicke in verschiedene Lebensbereiche der Bewohner:innen des Osmanischen Reiches.
Bei einer Führung mit der Kuratorin Anahita Mittertrainer konnten wir viel wissenswertes über die interessante Ausstellung erfahren.
Wasserbecken aus einem Hamam und eine Wasserschüssel
Öffnungszeiten
Di–So, 9.30–17.30 Uhr Feiertagsregelung unter www.museum-fuenf-kontinente.de Eintrittspreise Für die Sonderausstellung gelten erhöhte Eintrittspreise. Eintritt 6 €, ermäßigt 5 €.
MUSEUM FÜNF KONTINENTE
MAXIMILIANSTRASSE 42 80538 MÜNCHEN
T + 49 ( 89 ) 21 01 36 100
F + 49 ( 89 ) 21 01 36 24 7
MUSEUM-FUENF-KONTINENTE.DE
In der Ausstellung kann man sich auch selbst mit Besticken versuchen
Buccaner Cheerleader mit den Obermühler Muskanten im Münchner Ho räuhaus
Kathreintanz, die Tanzmeister Katharina Mayer und Magnus Kaindl luden zusammen mit dem Niederbayerischen Musikantenstammtisch zum großen Abschluss der traditionellen Tanzsaison 2022 ein.
Obdachlosenweihnacht am Hl. Abend Weihnachtsabend im Festsaal des Ho räuhauses. Für die obdachlosen und wohnungslosen Menschen gab es Rinderschmorbraten mit Karto el- Semmelknödel und Preiselbeeren. Hausgemacht mit guten regionalen Zutaten von unseren eigenen Metzger- und Küchenmeistern
Immer mehr an Attraktivität gewinnt Berg am Laim. Der Umbruch macht sich vor allem in dem Gürtel entlang der Bahnstrecken bemerkbar. Vor allem das Werksviertel im Osten des Stadtteils gibt die Impulse für den Wandel vor. Schon die Historie zeigt: Berg am Laim war immer bereit, sich neu zu erfinden, wenn es die Zeit erforderte.
Eigentlich ist Berg am Laim bereits seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 812 im stetigen Auf- und Umbruch. Nur hat das Tempo im Lauf der Jahrhunderte rasant zugenommen. Warum die Gegend lange vor der Stadtgründung von München im frühen Mittelalter für Siedler so interessant war, liegt an der geografschen Lage. Der Wind hatte seit dem Ende der Eiszeit abgeschliffene Sedimente an die östlichen Hänge entlang der Isar verfrachtet. Es entstand eine 16 Kilometer lange Lehmzunge, die sich von Ramersdorf bis nach Ismaning erstreckt. Durch Verwitterung entstand in der oberen Schicht Lösslehm, der fruchtbar ist. Diese Böden eignen sich besonders gut für den Getreideanbau und das war für die dauerhafte Besiedlung ausschlaggebend. Gut, der germanische Urvater der Truderinger, Truchtaro, ackerte nebenan schon 300 Jahre früher. Hier waren es die Bajuwaren, die drei Siedlungen gründeten: „ad Perke“, „ad Pouminunchirihum“ und „Echartingin“.
„ad Perke“ heißt übersetzt „beim Berg“, womit die Erhebung der Lehmzunge gemeint war. Wobei die Bezeichnung reichlich übertrieben ist, denn die Lehmschicht war nur etwa drei bis vier Meter dick. Im 15. Jahrhundert kam dann zu Berg noch die Ergänzung „auf dem Laimb“ hinzu. Die Bezeichnung hat aber nichts mit dem Klebstoff Leim zu tun, sondern bedeutet „Lehm“. Die ersten Höfe standen an der Ecke Josephsburgstraße zur Echardinger Straße. Nur ein Haus erinnert noch an die erste Besiedlung: Der Zeugnerhof, in dem
ein Kinder- und Jugendtreff des Kreisjugendrings untergebracht ist. Das alte Gebäude wurde zwar 1950 abgerissen, aber nach dem Vorbild des historischen Bestandes wieder aufgebaut.
In dem Schriftstück von 812 steht, dass Priester Cundhart und sein Neffe diese Anwesen der Freisinger Bischofskirche geschenkt hatten. Im Laufe der Zeit ist die Freisinger Kirche immer stärker unter den Einfuss der Wittelsbacher Vögte gekommen. Das hatte zur Folge, dass sich das Adelsgeschlecht viele Ländereien unter den Nagel reißen konnten. Ab 1442 war der Ort Berg eine Hofmark der Wittelsbacher, die nicht nur die Grundherrschaft, sondern über die Gerichtsbarkeit auch die Herrschaft über die Untertanen hatten.
„ad Pouminunchirihum“
– Was? Wo?
Der zweite Ortsteil, der 870 erstmals erwähnt wurde, war „ad Pouminunchirihum“, was so viel wie „aus Baumstämmen gebaute Kirche“ bedeutet. Baum und Kirche? Da klingelt wohl was. Richtig: Baumkirchen. Der Ortskern befand sich um die hölzerne Kirche St. Stephan an der Baumkirchner Straße. Die inzwischen steinerne Kirche mit der markanten Turmspitze war übrigens damals eine der ältesten urkundlich erwähnten Kirchen in der Münchner Region. Heute ist sie katholische Filialkirche der Pfarrkirche St. Michael. Baumkirchen wurde 1818 Teil der neuen Gemeinde Berg am Laim.
Der dritte Ortsteil tauchte dann im Jahre 1091 in den Schriftrollen auf. „Erhartingin“ wurde in dem Jahr von Kloster Tegernsee gekauft. Der Name bedeutet so viel wie „bei den Leuten des Erhart“. Der ehemalige Weiler Echarding hat in der Gegenwart keinen Ortskern. Lediglich die Echardinger Straße, das Wirtshaus Echardinger Einkehr und der Park Echardinger Grünstreifen. Bemerkenswert für die Entwicklung der Wohnfächen in München ist, dass die Stadt schon in den 1920er Jahren die Flächen in Echarding bis hinüber zur Ampfngstraße von den Erben des Unternehmers und Bankier Hugo von Maffei abkaufte, um dort Wohnungen zu bauen. Hier entstand dann die Großsiedlung Neuramersdorf. Auch die Echarding ging 1818 in der Gemeinde Berg am Laim auf. Alle drei Ortsteile wurden dann 1913 nach München eingemeindet. ▶▶
Lehm bringt den wirtschaftlichen Aufschwung
Ab dem 14. Jahrhundert wurde mit dem Abbau der Lehmvorkommen begonnen. Die Stadt München benötigte Millionen von Ziegel. Zuerst nach dem großen Stadtbrand 1327, bei dem der komplette östliche Teil der Altstadt in Flammen aufging. Eine Folge der Katastrophe war, dass der Brandschutz verbessert wurde. Alle abgebrannten und neuen Häuser mussten nun mit Steinen oder Ziegeln gebaut werden.
„Ohne Lehm daat‘s München ned geb‘n“, war ein gängiges Sprichwort in der Stadt. Für die Erweiterung der Stadt und dem Bau des zweiten Mauerrings wurde viel Baumaterial benötigt. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde auch der imposante Münchner Dom komplett mit roten Ziegeln errichtet. Der Lehm kam hier ebenso wie der für das Fundament des Maximilianeums aus Berg am Laim. Auch hier standen größere Projekte an, wie der Bau der Kirche St. Michael. Die adeligen Herren beschlossen, nicht nur Lehm zu fördern, sondern auch Ziegel hier selbst herzustellen. Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden dann mehrere Ziegelstadel, wie einer heute noch in der Alten Ziegelei in Oberföhring zu sehen ist.
Die Ziegelei-Gastarbeiter kamen aus Norditalien
Ab den 1830er Jahren wurden dann Ziegel im großen Maßstab industriell gefertigt. Der Ringofen revolutionierte die Produktion. Er lieferte bessere Qualität und einen höheren Ausstoß, weil sie rund um die Uhr brannten. Dadurch wuchs
der Bedarf an Arbeitskräften sprunghaft an. 1.000 Arbeitskräfte aus Norditalien, darunter viele Frauen und Kinder, schufteten in den Sommermonaten in den Ziegeleien, die sich entlang des heutigen Echardinger Grünstreifens aufreihten.
Die Grundbesitzer und Unternehmer wurden immer reicher, vor allem, weil die Technisierung großen Proft brachte. Auch die Abbaufächen wurden immer rarer und damit immer wertvoller. Einer davon war der Bürgermeister, Ein Beispiel dazu war der Großgrund- und Ziegeleibesitzer Matthias Grundler (1874 - 1932). Die von ihm erworbene prachtvolle Villa an der Berg-am-LaimStraße beim Tomannweg steht unter Denkmalschutz. Die Grundler-Villa sticht mit dem gepfegten Garten und dem schmucken Pavillon auf den ersten Blick aus der eher tristen Umgebung mit eintönigen Mietshäusern sofort heraus.
Die Lehmgründe waren dann 1910 vollständig ausgebeutet. Die Flächen wurden Bauerwartungsland und schafften den „Loambaronen“ (Loam bayrisch für Lehm) neue sprudelnde Geldquellen. Grundler gründete die Gartenstadt Trudering, in Ramersdorf bei der Hechtseestraße gibt es sogar ein Grundler-Viertel und die Siedlungen Waldperlach sowie Am Blütenanger in Freimann entstanden ebenfalls auf dem Grundbesitz des einstigen Ziegelproduzenten.
Die Backsteinziegel begegnen noch uns heute an vielen Stellen in Berg am Laim und erinnern an lehmige Zeit des Stadtviertels: Ein großer Ziegelkreis am Boden im Zentrum am Grünen Markt, Ziegelreliefs in der U-Bahnstation Kreil-
lerstraße oder die Ziegelfassade im neuen Gewerbeensemble „Die Macherei“, wo sich einst eine Ziegelei befand. Auch der Mattoneplatz im neuen Quartier in Baumkirchen nimmt Bezug auf die Vergangenheit. „Mattone“ bedeutet Italienisch so viel wie Backstein und soll an die italienischen Gastarbeiter erinnern, die in den Ziegeleien arbeiteten.
Berg am Laim eine Kurkölnische Hofmark?
Doch zurück zu den Wittelsbachern, die weiterhin die Entwicklung des Ortes geprägt haben, und wie dieser in Kölner Hand geraten ist. Die Hofmark Berg am Laim gehörte damals dem Freisinger Fürstbischof Albrecht Sigismund von Bayern. Er ließ das kleine Schloss „Berg am Laimb“ erbauen. Als der Fürstbischof 1685 starb, vererbte er den Besitz seinem Bruder, dem Kölner Erzbischof Max Heinrich, der sie später wiederum seinem Neffen Joseph Clemens übertrug, der ebenfalls Erzbischof von Köln war. Dieser ließ eine neue Residenz errichten, die nach ihm „Josephsburg“, genannt wurde. Warum der Kölner Wittelsbacher so gerne in Bayern war, wird deutlich, wenn man weiß, dass seine kurkölnischen Residenzen im Erbfolgekrieg von den Franzosen zerstört worden waren. Die Josephsburg ist inzwischen in die Kategorie „Verschwundenes Schloss“ einzuordnen. Immerhin, eine Straße und eine U-Bahnstation erinnern uns noch daran.
Auf Joseph Clemens folgte als weiterer Kölner Erzbischof, Herzog Clemens August von Bayern. Dieser Sohn von Kurfürst Max Emanuel war ein Meister im
St. MichaelSammeln von Titeln und führte ein Hofeben nach dem Vorbild des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Sein Hofstaat bestand in der Spitze aus über 1.000 Personen. Ausschweifende Feste waren bei ihm an der Tagesordnung und mit dem Zölibat hielt es der Kirchenmann auch nicht so genau. Was sollte Clemens August nun mit seinem bayerischen Erbe im Osten von München anfangen? Nun, er ließ erst einmal das Schloss Berg am Laim als kurfürstliches Jagdschloss ausbauen. Dann stellte er fest, dass in der Achse gegenüber im Westen das Nymphenburger Schloss steht, das seinem Papa Max Emanuel gewidmet war. Da müsste ein architektonischer Gegenpool geschaffen werden, dachte er sich wohl.
Verstecktes RokokoJuwel St. Michael
Da sich inzwischen die Anhängerschaft der Michaelsbruderschaft vervielfacht
hatte und die ihr gewidmete Kapelle in der Josephsburg zur klein war, musste ein neuer repräsentativer Kirchenbau her. Gemäß seinem Credo „Klotzen nicht kleckern“ verpfichtete er die besten Künstler seiner Zeit, um die Kirche St. Michael ab 1738 erschaffen zu lassen: Als Baumeister Johann Michael Fischer, François Cuvilliés der Ältere für die Fassade, Johann Baptist Zimmermann für die Deckenfresken und die Bildhauer Johann Baptist Straub und Ignaz Günther für die Schnitzarbeiten.
Die Ausrichtung der prächtigen Fassade mit dem Doppelturm nach Westen ist nicht zufällig. Beim geistlichen Gegenstück zum weltlichen Schloss Nymphenburg sollte vom Orleansplatz in München her eine Auffahrtsallee geschaffen werden. Sie wurde aber nie realisiert, weil die Bahnlinie München-Mühldorf das Vorhaben zunichtemachte. So versteckt sich die Front eines der bedeutends-
ten Meisterwerke des Rokokos heute hinter einem Riegel von Bäumen.
Nachdem 1801 die Kölner Ära zu Ende war, wurde die Hofkirche zur Pfarrkirche. Die Kirche hat zwei Seitenfügel. 1840 erwarben die Barmherzigen Schwestern den Südfügel und richteten ein Altenheim für ihre Mitschwestern ein. Dazu kam im Nordfügel ein Kloster für Novizinnen des Ordens. Dahinter ist seit 2007 das moderne Mutterhaus und Altenheim der Barmherzigen Schwestern zu fnden.
Die dunkle Vergangenheit von St. Michael
Auf dem Weg zur St. Michaelskirche kommt man an einer Gedenktafel vorbei, die an das ehemalige Internierungslager für Juden erinnert, dass in der NS-Zeit im Nordfügel des Klosters untergebracht war. Hier wurden von allen Personen eingewiesen, die aus
ihren Münchner Wohnungen verdrängt wurden. Mit dem letzten Transport 1943 wurde ein Großteil der jüdischen Kinder, die aus einem anderen Heim hierher verlegt worden waren, nach Auschwitz verfrachtet und dort ermordet. Belegt ist dabei das Schicksal der fünfjährigen Gabriele Schwarz. Im Februar 1943 veranlasste SS-Hauptsturmführer Johann Pfeuffer die Einweisung der Fünfjährigen. Nach der Aufösung des Lagers vier Wochen später wurde das Mädchen nach der Verschleppung in Auschwitz getötet.
Das Gebäude an der Josephsburgstraße mit der Kirche erinnert heute noch an das ehemalige Jagdschloss. Kurz bevor die Hofmark aufgelöst wurde, kaufte der Orden der Englischen Fräulein das einstige Schloss, der dort ein Internat für Mädchen einrichtete. 1987 hat das Erzbistum die Gebäude übernommen und dort ist nun die katholische Maria-Ward-Realschule mit Tagesheim untergebracht. Daran angebaut ist die Kirche St. Mina. Sie wurde als Loretokirche errichtet und war die Klosterkirche der Englischen Fräulein. Seit 1996 nutzt die koptisch-othodoxe Gemeinde die Kirche. Die Kopten schmückten den Altarraum mit Ikonen, die ursprünglich aus dem ägyptischen Nonnenkloster St. Damiana stammen.
Auf dem Weg zum Zentrum des Stadtteils am Grünen Markt kommt man am Schneider Bräuhaus vorbei. Früher hieß es hier zum „Berger Weinbauern“. 1903 wurde dort die St. Michael-Brauerei gegründet. Neun Jahre später kaufte die Weißbierbrauerei Schneider & Söhne das Anwesen und der Brauerei wurde stillgelegt. Früher hat Schneider das historische Weiße Bräuhaus immer verpachtet. Jetzt betreibt sie es nach einer Generalsanierung seit 2015 selbst. Auf der Speisekarte stehen typische bayerische Schmankerl wie Bräuhaus-Braten-Gröstl oder zarte Ochsenbackerl. Highlight im Biergarten ist der Holzspielplatz für Kinder. Die Kleinen können Wasser aus einem Holzfass zapfen oder es sich im Innern eines großen Brauereifasses gemütlich machen. Im Sommer ist im Biergarten auch Livemusik zu hören.
Der Maibaum weist den Weg in die Ortsmitte. Dort, wo ehemals die Endhaltestelle der Trambahn war, ist der zentrale Platz von Berg am Laim. Genannt wird
er der „Grüne Markt“, weil hier auch die Wochenmärkte stattfnden. Daneben führt der Weg durch das geschmiedete Tor in den Behrpark. Die Villa am Ende des beliebten Parks wurde 1900 von der Familie des Brauereibesitzers Kreiller gebaut, nach der auch die gleichnamige Straße im Stadtbezirk benannt ist. Kreiller war Eigentümer der Maximiliansbrauerei in Haidhausen.
1917 hat die Unternehmerfamilie Behr das Anwesen und die Grünanlage übernommen. Daher stammt auch der Name des Parks. Jakob Behr hatte eine Maschinenfabrik im Zentrum von München. Seine Söhne verlegten das auf Großteilefertigung im Metallbau spezialisierte Unternehmen nach dem 2. Weltkrieg nach Berg am Laim. In den 1980er Jahren wollten die Unternehmer die grüne Oase mit Mietshäusern bebauen. Der Bürgerkreis Berg am Laim verhinderte das Vorhaben, die Stadt München kaufte das Parkgrundstück und machte es der Öffentlichkeit zugänglich. Heute ist der
Schneider Bräuhaus BehrparkDAS FLOWER POWER FESTIVAL 2023 VERSETZT GANZ MÜNCHEN BIS ANFANG OKTOBER IN EINEN BLÜTENRAUSCH: MEHR ALS 800 VERANSTALTUNGEN THEMATISIEREN DIE NATUR IN DER STADT. UND DAS FESTIVALZENTRUM IST DER GASTEIG HP8.
Dort, in der Halle E des Gasteig HP8, befindet sich die interaktive Videoinstallation „Florescent“. Über die gesamte Dauer des Festivals sind alle Besucher*innen eingeladen, durch Bewegungen eigene Muster in Blumenfarben zu gestalten. Ab Ende April installiert das interdisziplinäre Kulturprojekt „Die Städtischen“ auf dem Platz vor der Halle E zudem eine „Kulturinsel“: Bepflanzte Sitzgelegenheiten aus Holz sollen das asphaltierte Areal begrünen.
Auch viele einzelne Gasteig-Veranstaltungen stehen in diesem Sommer im Zeichen des Flower Power Festivals.
Bei der „Langen Nacht der Musik“ am 6. Mai gibt es in diesem Jahr im Gasteig HP8 extra eine Flower-Power-Bühne: Bands spielen hier von der Hippie-Bewegung inspirierte Musik mit modernen eigenen Sounds und sorgen live für ein Blumenkinder-Feeling. Am 16. und 17. Mai präsentiert dann der italienische Tänzer und Choreograf Matteo Carvone eine florale Tanzperformance in der denkmalgeschützten Halle E: Bei seiner eigens für das Festival kreierten Performance „FLORA“ geht es um die Beziehung zwischen Mensch und Natur.
Auch bei der großen Tanzparty „Tanz den Gasteig“ am 3. Juni liegt ein Fokus auf Flower Power: Getanzt wird wie immer auf dem gesamten Gelände des Gasteig HP8 und zu den unterschiedlichsten Musikstilen. Einer davon aber wird definitiv die Musik aus den 70er-Jahren sein.
Einen grotesk-verwunschenen Stadtgarten erzeugt der Münchner Künstler Martin Blumöhr am 26. und 27. Juni mit seinem Kunstprojekt „Hortusurbis“: Auf einzelnen Leinwänden, die sich zu einem Gesamtbild zusammenfügen, gestaltet er live Kunstprojekte als städtischen Wildwuchs.
Und einer der Höhepunkte des Gasteig-Sommers wird dann am 29. Juli das Festival „Alpenrausch“: Neue Volksmusik versetzt den kompletten Gasteig HP8 in einen alpinen Rausch. Schöner kann man „Natur in der Stadt“ kaum feiern.
Mehr Informationen unter www.gasteig.de
Behrpark mit seinem alten Baumbestand und dem schönen Rosengarten ein gefragter Treffpunkt im Viertel.
Die blauflügelige Ödlandschrecke fühlt sich hier wohl
Ein neuer, in München einzigartiger Park, ist in Baumkirchen am Rande der Bahnlinie zu fnden. Dort ist an der Hermann-Weinhauser-Straße das neue Stadtquartier mit 560 Wohnungen und
etwa 650 Arbeitsplätzen entstanden. Auf dem Gelände war früher das Bahnbetriebswerk München-Ost mit einer Reparaturhalle und einer Abstellanlage für die Bahnen, die auf den vom Ostbahnhof bedienten Strecken eingesetzt wurden. Rationalisierungsmaßnahmen reduzierten die Zahl der Betriebswerke, wovon auch das in Baumkirchen betroffen war. Es wurde 2012 abgerissen. Auf dem östlichen Teil wurde ein Wohn- und Gewerbegebiet gebaut und der westliche Teil wurde zum öffentlichen Park. Zu bestaunen gibt es hier einen naturnahen, wilden Lebensraum. Wer blaufügelige Ödlandschrecke, die blaufügelige Sandschrecke und die Zauneidechse entdecken will, ist im Landschaftspark Baumkirchen richtig.
Gleispark wird das Refugium auch genannt. Denn die alten Gleise, auf denen die Loks und Wagons früher abgestellt waren, liegen noch da. Sogar eine Lok-Drehscheibe ist hier zu fnden, ebenso wie alte Weichen und Signalmasten. Die magere Vegetation und die lichten Birkenhaine lassen viel Sonne durch, wodurch sich auch Eidechsen hier wohl fühlen. Das Besondere:
Besucherinnen und Besucher sind in dem geschützten Biotop ausdrücklich erwünscht. Sie müssen aber eine Regel beachten: Zum Wohl der Tiere führt ein auf Gleisschwellen gelagerter Pfad aus Betonelementen auf einer Länge von 480 Metern über das Gelände. Der Weg darf nicht verlassen werden. Für die vorbildliche Gestaltung dieses Naturparks erhielten die Architekten „mahl gebhart konzepte“ den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2023.
Eine weitere interessante Grünfäche befndet sich im Neubaugebiet Josephsburg. Am Michaeli Anger entlang der St. Michael-Straße ist ein brachliegendes Bachbett eingearbeitet worden. Es ist eine inzwischen zwei Jahrzehnte alte Forderung der Stadtteilbevölkerung, dass der Hachinger Bach auch auf den 3,8 Kilometern in Berg am Laim wieder oberirdisch fießen soll. Denn der Bach verschwindet plötzlich nach einer Hochwasser-Versickerungsanlage an der südlichen Bezirksgrenze.
Die Hallen werden für Konzerte und Theater genutzt und die Nächte werden in den Clubs und Bars belebt.
Das Free Arts of Movement Erlebniskraftwerk im Werk 5 im Werksviertel-Mitte ist Münchens erste gemeinnützige Trendsporthalle mit Parkour, Trampolin und mehr für alle Altersgruppen. Das Umadum-Riesenrad als Wahrzeichen ist immer noch an der Stelle, wo eigentlich ein Konzerthaus gebaut werden sollte. Für dessen Realisierung wartet die Bayerische Staatsregierung aber immer noch auf den göttlichen Rat, überbracht von Engel Aloisius. Im Werk 1.4. entsteht momentan das modernste Gründerzentrum Deutschlands mit 3.200 Quadratmeter Bürofäche für Startups. Das Werk 13 ist ebenfalls im Bau und schafft bald mehr Platz für Werkstätten, Büros und Ateliers.
Die Entwicklung des Werksviertels haben wir bereits in unserer Ausgabe 17 ausführlich beleuchtet. Wer das nachlesen will, einfach QR-Code scannen und dann online im Magazin blättern:
Die Schnapsbehörde hat sich selbst abgeschafft
Moderne Bürobauten sind an der Bahnlinie an der Berg-am-Laim-Straße zu fnden. Architektonisch stechen vor allem das Technische Rathaus der Stadt München und die Ten-Towers ins Auge. Im Technischen Rathaus ist das Baureferat untergebracht. Auffallend ist der zwölf Meter hohe H-Darrieus-Rotor auf der Turmspitze, der eine Scheibe unten im öffentlich zugänglichen Hof antreibt, wenn der Wind weht. Markant sind die Ten Towers, die 2006 gebaut
wurden und in denen früher die Telekom ihre Büros hatte. Nach dem Auszug des Telefonriesen wird dort nun umgestaltet. Es soll ein Quartier entstehen, in dem 5.000 Menschen arbeiten werden. Es wird in verschiedene große und kleine Einheiten unterteilt werden und der Raum um den Komplex soll mit Bäumen, Sitzstufen und Wasserspielen aufgehübscht werden. Auf den 10 Türmen wird eine Dachlandschaft entstehen.
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Ein Objekt der anderen Art ist die ehemalige Bundesmonopolverwaltung für Branntwein in der Neumarkter Straße. Vorher gehörte das Grundstück der Cognacfabrik Macholl. Einst setzte Karl Valentin dem Unternehmen ein Denkmal. In seinem Stück „Der Firmling“ verlangt der Vater im Gasthaus einen Macholl. Als er nur ein Gläschen bekommen soll, beschwert er sich beim Kellner: „A Flaschn möcht i. A Glasl is bei mir scho leer, wenn i‘s anschaugg.“ Die Macholl AG war Anfang des 20. Jahrhundert der Goldesel für die Gemeinde Berg am Laim, weil sie sehr viel Steuern in die Kasse brachte.
Nach Macholl hat die „Monopolverwaltung für Branntwein“ das Firmengelände übernommen. Sie hat sich schließlich 2018 aufgelöst, weil das deutsche Branntweinmonopol auf Druck der EU abgeschafft worden war. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Die Stadt München möchte es gerne vom Bund erwerben, um hier eine Berufsschule zu etablieren. Das aktuelle Thema ist die Zwischennutzung des Geländes. Es sollte ein Ort für Sub- und Jugendkultur mit Probenräumen, E-Gaming Space und Rave-Area entstehen, so die Idee. Der Stadtrat ist dafür; jetzt geht es darum, wer den Zuschlag für erhält.
Ein moderner Gewerbeneubau ist an der Ecke Berg-am-Laim-Straße/ Weihenstephaner Straße entstanden. Auf dem ehemaligen Areal des Arzneimittelherstellers Temmler sind 75.000 Quadratmeter Nutzfäche mit Büros, Coworking-Spaces, Hotel, Discounter, Fitness-Center und Gastronomie entstanden. Davon misst allein die Fläche für die Dachterrassen 5.000 Quadratmeter. „Die Macherei“ heißt das Areal, in dem schon namhafte Mieter vertreten sind: Scandic Hotel, die Softwareschmiede für den Gesundheitsbereich Noventi, den Arzneimittelhersteller MSD Sharp & Dome, der Anbieter von KI-basierten Fitness-Coaching Freeletics und im Einzelhandel Aldi.
Außerdem ist „Die Cutlerei“ im Jahr 2022 hier eingezogen, ein gehobenes Gastronomiekonzept im Loft-Ambiente mit Restaurant, Bar und Lounge in einem. Das absolute Highlight ist die gigantische, 14 Meter lange und sieben Meter hohe Bar, von der vom Barkeeper über Leitern die Spirituosen aus schwindelnder Höhe heruntergeholt werden. Geschäftsführer Sebastian Caputo, bekannt von der Bar am Seehaus und der Gartenbar in Kufflers Weinzelt auf dem Oktoberfest, will aus der Cutlerei einen “Place to be für Fine Dining, Kulturleben, und Barszene” machen. So ist auch schon mal Wasserbüffel aus Altötting oder österreichischer Kaviar auf der Karte zu fnden. Im April startet der „Hangover Breakfast Club“, eine samstägliche Brunch-Veranstaltung mit DJ, Artisten und exklusiven Specials.
An der Macherei und der Cutlerei wird der Wandel in dem Stadtviertel besonders deutlich. In unmittelbarer Nachbarschaft geht man an den Pizza- und Dönerbuden mit den abgewetzten Resopaltischen und Plastikstühlen vorbei und steht ein paar Meter weiter plötzlich mitten in einer Schickimicki-Welt.
die Ziegelfassade im neuen Gewerbeensemble „Die Macherei“, wo sich einst eine Ziegelei befand.
Auf lateinisch bedeutet „recommendare“ soviel wie: empfehlen, anpreisen, ausrufen; ergo – ein Wirt! Einer, der weiß - was er hat, der weiß - was er kann, der weiß - was du brauchst, bevor du es selbst weißt. Viele von dieser bayerischen Art gibt’s nimmer. Einer davon ist Sepp Krätz – der unermüdliche Rekommandeur zwischen Andechser am Dom, Waldwirtschaft, Wagyu-Zucht im Wittelsbacher Land und dem legendären Hippodrom. Krätz muss sich irgendwann geklont haben, denn mir scheint, er ist überall gleichzeitig. Er ist da, selbst wenn du ihn nicht siehst, du spürst ihn. Zucker und Salzstreuer stehen poliert in einer Reihe, das Personal ist auf Zack, die Brezn sind frisch und knackig, selbst das Weißwurstwasser hat die richtige Temperatur. Egal, ob jetzt gleich der Ministerpräsident, ein prominenter Künstler oder ein einfacher Münchner Rentner als Gast kommt, das Krätz-Imperium ist immer Einsatz bereit. So etwas kannst nur bedingt lernen, so etwas hast du im Blut oder gar nicht! Da spricht man nicht mehr von Beruf, sondern von Berufung. Der Stadtschreiber traf sich mit dem „Berufenen“ für ein Interview im Andechser am Dom.
Nach Corona ist grad in der Gastronomie bei vielen kein Glas mehr auf dem anderen geblieben. Welche Lehren ziehst Du als Unternehmer und welche als Privatmensch - aus diesen schwierigen Zeiten?
Meine Lehre als Gastronom war – erst recht nach Corona, dass wir noch mehr Gastgebermentalität, noch mehr Engagement brauchen. Mein Leitmotiv galt ja von Anfang an: Es geht immer besser!… ich kann gar nicht anders. Und als Privatmensch hatte ich ja eine beson- dere Situation – durch meinen Bauernhof – da kam ich gar nicht zum Nachdenken. Wir waren durch Corona gerade unterbesetzt … und so musste ich halt selbst ran. Sieben Tage – jeden Morgen um sieben Uhr in den Stall – ich war ausgelastet und hatte meine Aufgabe. Da hast du gar keine Zeit zum Jammern oder Krankwerden und trüben Gedanken. Diese Ausnahmesituation war irgendwie sehr schön - am Land zu sein, endlich mal weg von den Massen, weg von der Stadt zu sein. Ich war wieder da, wo ich herkomme, wo meine Familie herkommt – bei der landwirtschaftlichen Arbeit – so hab‘ ich die Coronazeit überbrückt.
München kennt Dich als 24-Stunden-Powerman. Wie schauen bei Dir Auszeiten aus – gibt es die überhaupt? Ist vielleicht golfen mit Deinem Sohn Arthur so eine Regeneration?
Ich mag zwar das Golfen, aber komm‘ selten dazu. Entspannung finde ich auf meinem Bauernhof. Da ist meine Familie um mich, mein Hund um mich; zudem mag ich die Tierpflege sowieso…
alles Umstände, die mich entspannen. Es gibt natürlich auch immer was zu reparieren und zu basteln, das gefällt auch meinen Buben sehr. Nur herumliegen könnte ich nicht, ich schau auch nie Fernsehen – ist ja eh immer was zu tun am Hof. Mein Sohn ist da nicht viel anders und kann schon einiges besser, dann kritisiert er mich schon mal, wenn ich nicht so schnell bin. Arthur ist, wie es ausschaut - „ICH“ mal zwei… er muss immer eins drauflegen.
120 Jahre Hippodrom! Ohne Familie Krätz würde es diese Institution mit größter Wahrscheinlichkeit nimmer geben. Am Frühlingsfest auf der Theresienwiesn erlebt das „Hippo“ ja eine große Renaissance. Obwohl Du seit 2014 kein Wies- nwirt mehr bist, träumen immer noch viele Gäste von einem Comeback… schwärmen förmlich von diesen goldenen Zeiten. Bleibt es ein Traum oder siehst Du eine Möglichkeit zurückzukehren?
Ich hatte ja lange Zeit zwei Zelte. Erst das Hippodrom auf der Wiesn (seit 1995)… und ab 2010 eine kleineres Zelt am Früh- lingsfest. Ausschlaggebend war 2009 ein Oktoberfestgastspiel in Berlin – eine Woche vorm Rathaus. Nach dem Erfolg sagten wir uns: Stellen wir das „kleine Hippodromzelt“ 2010 doch auf‘s Frühlingsfest in München – war doch naheliegend. Wenn ich heute zurückschaue, wie viele Besucher allein im letzten Jahr kamen, kann es nicht ganz falsch gewesen sein; das hat sich ziemlich gemausert! Beides, Frühlingsfest und Wiesn, könnte ich mir aber nicht mehr vorstellen… es ist sehr zeitintensiv, und ich bin auch nicht mehr der Jüngste. „Sollte“ sich auf der Wiesn wieder eine Tür öffnen, würde ich’s mir nochmal überle- gen.
Aber kein großes Zelt mehr, eher so ein kleines Cafèzelt – ein „edles Hippodrom“. Wenn sich wirklich wieder mal eine Tür öffnen sollte: Ich würd‘s mir überlegen!
Wenn der Sepp von Heute den Sepp vor 20 Jahren treffen würde, was würde er ihm raten? Welche Wertigkeiten haben sich bei Dir verändert?
Vor zwanzig Jahr` hatte ich noch mehr Leichtigkeit, hab‘ nicht nachgedacht – einfach gemacht. Die Leichtigkeit ist etwas verloren gegangen. Jetzt wo ich älter werde, werde ich immer mehr detailversessen – nicht mehr so unbeschwert. Ab einem
gewissen Alter sagst du nicht mehr so leicht, wenn was nicht hinhaut: Jetzt mach‘ ich einen Neustart - wie vielleicht vor 20 Jahren. Auch wenn die Ansprüche an mich selbst, eher größer geworden sind. Aber wenn‘s, wie so oft, eine sieben-Tage-Woche gibt – Treppe rauf, Treppe runter - spürst abends die Hüfte und den Rücken. Dann muss auch ich mal zehn Tage aussetzen und sag‘ mir: Ruhiger, teil deine Kräfte ein. Denn gerade in meiner Branche gibt es viele Beispiele von Kollegen, die umfallen und nicht mehr aufstehen.
Wenn Sepp Krätz nach vorne blickt. Wie sieht er sich und sein Imperium in fünf Jahren, in zehn Jahren?
Ich bin ja Qualitätsfanatiker – des kannst gern schreiben! Meine Wagyu-Zucht zum Beispiel: Gerade schicken wir Lebendtiere und Embryonen nach Estland, es gibt Anfragen aus Portugal – alles sehr professionell gemacht. Da sind wir wieder bei der Qualität… Qualität und Tierwohl wird in Zukunft noch wichtiger. Ich sehe es auch als Glück, dass ich wieder zum Bauernhof zurückgefunden habe – da komme ich ja schließlich her. Aber ich habe auch Glück mit meinen Frauen - mit meiner Ehefrau und meinen beiden Töchtern. Meine Frau Tina ist ja bekanntlich federführend im Hip- podrom. Tochter Julia macht das Andechser am Dom, und Tochter Stefanie leitet mit ihren Mann die Waldwirtschaft. Naja, und ich bin die Feuerwehr, wenn es brennt – bin ich da. Alleine könnte ich es nicht machen, sie sind meine großen Stützen. So ist‘s auch in der Zukunft gut aufgeteilt - Hauptsache von der Familie ist immer wer präsent. Ich selbst fühle mich durchaus zufriedener, war ja nicht immer so. Du merkst ja, dass du nicht stärker wirst, dann wirst schon einsichtiger. Natürlich gibt es so extreme Typen, wie ich es bin, nicht mehr so viele. Mein Vater hatte früher immer Angst um mich, weil ich fortwährend mehr wollte… viel riskierte – finanziell, arbeitstechnisch. Dieselben Sorgen mach‘ ich mir heute um meinen Sohn, der sieht auch nicht ein, dass er früher schlafen gehen soll oder sich warm anziehen. Das hat sicherlich jede junge Generation so an sich, so soll es auch sein – einsichti- ger und ruhiger wirst du noch früh genug. Mein Credo war immer: Tradition ist wichtig, brich nicht mit ihr, aber auch die Tradition muss mit der Zeit gehen.
Sepp Krätz und Stadtschreiber W. A. RiegerhofGenau genommen sind Straßen und Plätze ja nur anonymer Raum zwischen Häuserzeilen. Charakter und Stil bekommen sie erst, wenn Menschen ihnen Namen geben. Dabei könnte die Bezeichnung von diesem Gässchen und jenem Sträßchen in vielen Fällen einen historischen Roman erzählen. Hier verweist der Name auf ein altes Rittergeschlecht, oder es standen die Berühmtheiten unterschiedlichster Epochen Pate.
Max-Seidl-Weg - Max-Zenger-Straße
Max-Seidl-Weg, Westpark/Mittersendling, 1992: Max Seidl (1908-1987) war von 1950 bis 1984 Mitglied des Bezirksausschusses des heutigen 7. Stadtbezirkes, die letzten 6 Jahre als dessen Vorsitzender; er war allgemein geschätzt wegen seines unermüdlichen Einsatzes für das Stadtviertel; insbesondere setzte er sich für die Erhaltung des Sendlinger Waldes als Erholungspark ein, er war auch maßgeblich beteiligt an der Gründung der Sozialstation in Sendling.
Maxstadtstraße, Laim, 1930: Karl Maxstadt (1853-1930) war ein Altmeister der Münchner Gesangshumoristen,
Max-Seidl-Weg
der sowohl in München (Kolosseum u.a.) als auch international große Erfolge auf Tourneen bis nach Wien und Sankt Petersburg feier te; er schrieb rund 600 Couplets.
Max-Valier-Straße, Freimann, 1966: Max Valier (1895- 1930), Ingenieur und Schri stellerbaute 1928 mit F. von Opel ein Raketenautomobil, dann einen mit Pulverraketen angetriebenen Schlitten (1928/29) und entwickelte 1929/30 eine Flüssigkeitsrakete für den Fahrzeugantrieb; bei einem Raketenversuch verunglückte er tödlich (nach ihm wurde ein Mondkrater auf der Mondrückseite benannt).
Max-von-Gruber-Straße, Schwabing-West, 1927: Maxi milian Franz von Gruber (1853-1927), Hygieniker; von 1877 bis 1882 Mitarbeiter von Max von Pettenkofer in München, wurde 1902 auf dessen Lehrstuhl berufen (bis 1923); gilt als Mitschöpfer der modernen Hygiene; von 1924 bis 1927 Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenscha en.
Max-von-Laue-Straße, Harthof, 1964: Max eodor Felix von Laue (1879-1960), Physiker; erhielt 1914 den Nobelpreis für Physik; er gilt als Entdecker der Beugung von Röntgenstrahlen, wies die Gitterstruktur der Kristalle nach, entwickelte die Relativitätstheorie weiter; während des Dritten Reiches
trat er für jüdische Physiker, vor allem für Albert Einstein, ein; Hauptwerke: »Die Relativitätstheorie« (1911-1921) und »Röntgenstrahleninterferenzen« (1941 ).
Max-Weber-Platz, Haidhausen, 1905/1998: 1) Max Weber1823-1893) war bis zur Eingemeindung Haidhausens 1854 rechtskundigermGemeindeschreibeder Gemeinde Haidhausen, danach Magistratsrat der Stadt München. 2) Max Weber (1864-1920), Soziologe und Wirtscha shistoriker; wirkte ab 1919 als Professor für Soziologie in München; gilt als Begründer der deutschen Soziologie, er war politisch engagiert, plädierte aber für die Trennung von wissenscha lichem und poli-
tischem Handeln; erwar Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Partei.
Max-Wönner-Straße, Siedlung am Lerchenauer See, 1963: Max Wönner (1896-1960) war von 1955 bis 1958 Landesvorsitzender des Deutschen Gewerkscha sbundes in Bayern.
Max-Zenger-Straße, Bogenhausen, 1918: Max Zenger (1837-1911 ), Komponist; begann 1860 als Komponist in Mün-chen, als Dirigent der Bürgersängerzun und als Musikreferent der »Münchner Neuesten Nachrichten«; war von 1869 bis 1872 Musikdirektor an der Münchner Hofoper, ab 1882 Professor an der Akademie für Tonkunst; gilt als Erforscher der Münchner Operngeschichte.
Max-Weber-Platz Max-von-Laue-Straße Max-von-Gruber-StraßeDie 26. Ausgabe „MÜNCHEN alte & neue G‘schichtn“ erscheint September 2023. Die aktuelle Ausgabe auch online unter: www.muenchen-gschichtn.de
IMPRESSUM
Herausgeber-Verlag-Redaktion:
Studio Liebhart
Herbert Liebhart
Breisacher Str. 3
81667 München
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Grafik:
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Herbert Liebhart
Fotos und Text:
Herbert Liebhart
Philipp Liebhart
Münchner Straßen, Hans Dollinger
Robert Allmeier, M24
Renate Langwieder
W. A. Riegerhof
Museum Fünf Kontinente
Stadtarchiv München
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Hier liegt „MÜNCHEN alte & neue G‘schichtn“ auf, solange vorhanden:
- Rathaus Information im Münchner Rathaus
- Info-Point im Alten Hof
- LAB 2000 in der Breisacher Straße 3
- Münchner Bratwurstherzl, am Dreifaltigkeitsplatz
REPRODUKTIONEN SCANS
Festumzug und Eröffnungsfeier Treffpunkt Theresienhöhe vor der alten Kongresshalle / Verkehrsmuseum
Die Brauereien Augustiner, Hofbräu München, Hacker-Pschorr, Paulaner und Spaten laden zum Freibier ein.
Aufstellung der Brauereigespanne, Musikkapellen und des Schausteller Prunkwagens zum Festumzug.
Gemeinsamer Start des Festzuges zur Theresienwiese
Standkonzert am Eingang der Theresienwiese. Im Anschluss eröffnen die Böllerschützen mit ihren Eröffnungsböllern den Einzug über den Festplatz.
Freitag, 21.04. 14.30 Uhr ca.Festumzug und Eröffnungsfeier Treffpunkt Theresienhöhe Kongresshalle Böllerschützen Eröffnungsschießen
Einzug über den Festplatz
Samstag, 22.04.
Sonntag, 23.04. 9.00 - 17.00
25.04.
- 17.00
Donnerstag, 27.04. 10.00 Uhr
Eröffnung Festhalle Bayernland Schirmherr Clemens Baumgärtner Referent für Arbeit und Wirtschaft, Wiesnchef zapft das 1. Fass an.
Eröffnung Festhalle Bayernland Schirmherr Clemens Baumgärtner Referent für Arbeit und Wirtschaft, Wiesnchef zapft das 1. Fass an.
Familiennachmittag mit vergünstigten Preisen Kinderschminken
Schaustellergottesdienst in der Festhalle Bayernland mit Pfarrer Martin Fuchs
2.05. 12.00 - 19.00 Uhr2. Familiennachmittag mit vergünstigten Preisen Kasperletheater und Kinderschminken
Freitag, 28.04. 22.00 Uhr Großes Brillantfeuerwerk
Sonntag, 30.04. 11.00 Uhr Tag des Brauchtums ca. 200 Trachtler und Mitwirkende Kapelle Grünbauer
Sonntag, 30.04. 11.00 Uhr
des Brauchtums ca. 200 Trachtler und Mitwirkende Kapelle Grünbauer
Dienstag, 2.05. 12.00 - 19.00 Uhr2. Familiennachmittag mit vergünstigten Preisen Kinderschminken
Freitag, 5.05. 22.00 Uhr Das 089 Kult Feuerwerk auf dem Frühlingsfest
08 Kult Feuerwerk auf dem Frühlingsfest
Musikfeuerwerk mit Unterstützung von 089 Kult Übertragung der Musik am Festplatz und im
Musikfeuerwerk mit Unterstützung von 089 Kult Übertragung der Musik am Festplatz und im Radio