Hello Magazin Frühjahr 2020

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KU L I N A R I S C H ES

B A M B E R G, DEINE BIERE Bier ist in Bamberg und der Region viel mehr als nur ein Getränk. Es vereint Handwerk, Kultur und Geschmack zu einem Lebensgefühl, das bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen gefragt ist. Ein Schluck gutes Bier in Wohlfühl-Atmosphäre ist wie ein kleiner Urlaub.

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er Bier mag, wird Bamberg und sein Umland lieben. Elf kommerzielle Braustäten finden sich im Stadtgebiet, 60 weitere in den umliegenden Gemeinden. Zusammen haben sie mehr als 50 verschiedene Biersorten im Angebot: Pils, Lager oder Kellerbier, Märzen, Bock oder „Ungespundenes“ – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Und damit treffen die Bamberger den Zeitgeist. Oder vielmehr trifft der Zeitgeist das, was Bamberger Bier schon immer ausmacht. Unbestritten ist, dass es beim Kunden eine Rückbesinnung auf handwerklich gebraute Biere gibt und eine Generation neuer Braumeister, die in die elterlichen Brauereien einsteigen, Bewährtes weiterführen und neue Ideen einbringen. So erleben Brauen, Bierkultur und -vielfalt eine wahre Renaissance. Dabei beschränkt sich das Brauen im Kern weiter auf die Verwendung von Wasser, Hopfen, Malz und Hefe. Das Reinheitsgebot wird hochgehalten, ohne dass sich die Brauer auf diesem Dokument ausruhen. Es geht um das Spiel mit den geschmacklichen Nuancen der vier Inhaltsstoffe und die Liebe zum Brauhandwerk: „Es ist einfach schön zu sehen, was mit diesen wenigen, komplett natürlichen Zutaten möglich ist“, sagt Roland Kalb, Chef der Fässla-Brauerei, wo schon seit dem Ende des Dreißigjährigen

Krieges Bier hergestellt wird. Wobei nicht alles, was möglich ist, auch umgesetzt werden muss. „Wir beschränken uns auf fünf Sorten, wollen diese aber so gut wie möglich machen. Und das auf Grundlage alter Rezepte und regionaler Zutaten“, betont Kalb, dessen Brauerei – seit rund 35 Jahren in Familienbesitz – von seinen Kindern weitergeführt werden wird.

E INE F R A G E D E S G E S C HM A C K S Der Erfolg gibt den Kalbs Recht. Die Brauerei hat ihren Bierausstoß seit 1990 verzehnfacht, produziert pro Jahr etwa 40.000 Hektoliter. Das ist genauso viel, wie im Jahr 1818 von 65 Brauereien im Stadtgebiet zusammen hergestellt wurde. Damals hatte Bamberg aber auch nur 17.000 Einwohner. Jede Woche werden in der Fässla-Brauerei 17 Sude à 50 Hektoliter angesetzt, wobei das Gros der Menge auf die Klassiker Pils (300 hl) und Lager (400 hl) entfällt. „Allerdings werden die Pils-Trinker weniger, das jüngere Publikum mag sein Bier nicht so herb. Spezialbiere haben ihre Liebhaber und sind je nach Saison mal mehr und mal weniger gefragt. Letztendlich muss ein Bier aber einfach nur schmecken“, erklärt Kalb. Fränkische Erzeugnisse haben, da ist er überzeugt, in dieser Hinsicht deutlich mehr zu bieten als „Fernseh-Biere“, denen es an


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