KlinikumMagazin: Ausgabe Mai 2021

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Experten des Klinikums Nürnberg im Interview

Frühlingsgefühle Die kalte Jahreszeit ist überstanden und der Frühling ist endlich da. Die Sonne lacht, die Natur fängt an zu blühen und unsere Stimmung wird besser. Diese positiven Empfindungen werden gerne als Frühlingsgefühle bezeichnet. Doch gibt es diese wirklich? Unsere Experten, wissen mehr darüber. (jap)

Prof. Dr. med. Dechêne: Was passiert im Frühling in unserem Körper? Es tut sich eine Menge. Die Hormonproduktion, unter anderem des Hormons Melatonin, verändert sich. Es ist für den Tag-Nacht-Rhythmus und unsere innere Uhr mitverantwortlich. Unser Melatonin-Spiegel ist von der Tages- als auch von der Jahreszeit abhängig. Nachts schüttet unser Körper etwa zehn Mal so viel Melatonin aus als am Tag, an dunklen Wintertagen ist die Melatonin-Konzentration im Blut ebenfalls höher. Im Frühjahr werden die Tage länger und heller. Es wird weniger Melatonin produziert und der Serotoninspiegel, das sogenannte Glückshormon, steigt. Wir fühlen uns fitter. 16

Gesundheit und Leben

Was hat noch Einfluss auf die Frühlingsgefühle? Bei den Frühlingsgefühlen spielen das Verhältnis von hellen und dunklen Tagesanteilen, das direkte Sonnenlicht und die Temperatur eine wichtige Rolle. Grundsätzlich hat sehr vieles Einfluss auf unsere Hormone. In unserem Körper befinden sich nicht drei oder vier Hormone, sondern ein riesiger Strauß, der durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird.

Prof. Dr. med. Hillemacher: Was hat die Psyche mit all dem zu tun? Für die Psyche sind Bewegung und Licht sehr wichtig. Bewegung findet am besten bei Sonnenschein im Freien statt,


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