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Treffen mit dem Unerwarteten

Küchenchef Peter Obweger und …

… seine Schwester, Hotelchefin Brigitte Theuermann-Obweger.

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mehr mit der Tatsache, dass es auch keinen Fernseher und keinen Radio im Zimmer gab. Aber bevor man an der Entwöhnung krank wird, gibt’s für Ausnahmefälle auch einen zum Ausborgen an der Rezeption. Das idyllisch gelegene 60-Betten-Haus mit seiner ruhigen Sonnen-PlateauLage thront über dem Dörfl Obermillstatt. „Früher ist da nur ein Kräutergarten gewesen, der Traum meiner Eltern aber war ein Hotel“, erzählt Brigitte Theuermann-Obweger. Zuhause hatte man die Landwirtschaft und in den 60er-Jahren begannen Mutter und Vater mit dem Tourismus. „Ganz klein und mit allen Schwierigkeiten, aber meine Eltern waren mit ganzem Herzen dabei und auch wir heute, sonst ging’ das gar nicht.“ Die Mutter wurde durch ihr eigenes Kranksein zur Bio-Philosophie gebracht. „Sie hat auch umdenken müssen.“ Im Jahre 1984 wurde die Alpenrose dann zum ersten Bio-Hotel Österreichs. „Viele sind schauen gekommen, es gab viele prominente Gäste“ und man habe diese Linie konsequent verfolgt. „Für mich und für uns alle ist der Tourismus in erster Linie nicht ein Geschäft, sondern wir freuen uns einfach, wenn man Gästen was Schönes bieten kann, wenn man jemanden herausheben kann aus einem Stimmungsloch. Heute versuchen alle auf Wellness und Bio zu machen, doch ich denke, wir sind anders als die Andern. Viele werben mit dem Spruch ,Fühlen Sie sich wie zu Hause’, wir wollen bewusst dem Gast das Andere bieten.“ Ein nettes Beispiel gefällig: Ein kleiner, weißer Stoffbär im Stiegenaufgang wurde so zum Maskottchen für die Gäste. Am Tag sitzt er in seinem geflochtenen Korb, in der Nacht schläft auch er, niedergelegt und zugedeckt vom Personal und am Morgen wieder geweckt. „Als wir ihn wegtun wollten, gab’s große Aufregung unter den Gästen, weil er einfach bereits zu unserem Haus gehört.“ Im überschaubaren, heimeligen, biologisch gebauten Haus – mit viel bienenwachsgepflegtem Holz – fühlt man sich als Gast rasch wohl, dafür sorgt auch gemütliches Kaminfeuer, wenn’s draußen unfreundlich ist, und ein großer Wellness-Bereich mit einer vielfältigen Sauna-Landschaft sowie einem Schwimmbecken mit Verbindung zur Außenanlage. „Kosten’s doch von unseren Mehlspeisen“, will man den neu angekommenen Gast am Nachmittag sofort verwöhnen. Und auch da wird man überrascht, denn es gibt vieles aus Omas Mehlspeisen-Buch. Die Küche führt Brigitte Theuermanns Bruder Peter Obweger. Und er hat sich mit seinem Team auch eine begehrte Gault-Millau-Haube erkocht. Nicht mit Fantasie-Produkten, sondern mit biologischer VollwertErnährung, mit frischen Kräutern aus Natur und hauseigenem Kräutergarten, Produkten aus biologischorganischem Anbau, frisch gemixten Säften und Vitamin-Cocktails, hausgemachten Vollwert-Mehlspeisen und, und … Dazu gibt’s für ganz Gesundheitsbewusste frisches Bergquellwasser, das zusätzlich „gegrandert“, belebt und energetisiert wird. Ob trinkfrisch aus der Leitung oder auf heilsame 27 Grad vorgewärmt im Freibad. Verwöhnen ließen sich natürlich schon viele Prominente wie Niki Lauda, Franz Klammer, Kräuterpfarrer Weidinger, aber auch die Grünen-Politikerin Eva Glawischnig-Piesczek, die in der Alpenrose sogar ihre Hochzeit feierte. Was jeden Gast freut, dass er sofort mit seinem Namen vom Personal „erkannt und angesprochen“ wird. Alpenrose-Chefin Theuermann: „Zum Wohlfühlen gehört einfach vieles dazu, so wie bei einem guten Apfelstrudel: Da muss der Teig passen, die Äpfel, die Rosinen – einfach alles zusammen.“ ❖

Infos: Biohotel Alpenrose Obermillstatt Tel.: 04766 / 25 00 E-Mail: info@biohotel-alpenrose.at www.biohotel-alpenrose.at

Die Gäste werden mit biologischer Vollwertkost verwöhnt.

Der Kachelofen sorgt für Gemütlichkeit, wenn’s draußen unfreundlich ist.

Das 60-Betten-Hotel liegt oberhalb des Dörfls Obermillstatt, umgeben von blühenden Wiesen und Bergen.

Ratgeber fürs Wohlbefinden

Die Diabetes-Fibel 2.500 Lebensmittel – die wichtigsten Nährwerte

Ingrid Kiefer, Michael Kunze Kneipp Verlag

Ein unverzichtbares Nachschlagewerk für alle Diabetiker, für Personen mit Stoffwechselproblemen sowie Übergewichtige, denen eine gesunde, fettarme Ernährung am Herzen liegt. Mit dieser informativen, handlichen Fibel können Sie Lebensmittel besser auswählen und Ihre Ernährung damit optimieren. Die Diabetes-Fibel enthält ca. 2.500 Lebensmittel, die in Gruppen (Fleisch, Milchprodukte, Obst, Süßigkeiten usw.) unterteilt sind. ❖

GESUNDHEIT

Weil Gesundheit auch Hautsache ist Natürliche Anti-Aging-Methoden – Pflege – Medizinische Möglichkeiten

Kristin Pelzl-Scheruga Kneipp Verlag

Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters – trotzdem können wir selbst eine Menge dazu beitragen, schön zu wirken und uns gut zu fühlen. Schönheit bedeutet heute Ausstrahlung, Persönlichkeit, innere Ausgeglichenheit und – vor allem – Gesundheit. Haut und Haar als sichtbare Zeichen für inneres Wohlbefinden sind unsere Visitenkarte. ❖

Der Tag ohne Ende – ein Tag im Pflegeheim

Kaum ein anderes Arbeitsfeld ist so dicht am „Menschen an sich“ angesiedelt. Kein Wunder, dass Seele, Körper und Geist dabei bis zum Äußersten angespannt werden. Von Mag. Christian Hubmann

Es ist 6 Uhr in der Früh. Es ist 11 Uhr vormittags. Es ist am 8 Uhr am Abend. So sieht der Beginn eines durchschnittlichen Arbeitstages in einem durchschnittlichen Monat in einem Pflegeheim aus. Die Arbeit in einem Pflegeheim kennt keine Auszeiten, keine Inventur und keinen Betriebsurlaub. Sie erfordert zu jeder Zeit die höchste Konzentration eines Mitarbeiters, sei es nun eine Schwester, ein Pflegehelfer, ein Hilfsdienst. Der Mensch braucht immer Aufmerksamkeit. Waschen, Anziehen, Essen geben, am Abend ins Bett bringen. Das ist der tägliche Ablauf in einem Heim. Dazwischen soll Zeit für menschliche Zuwendung sein. Manchmal freut man sich, wenn eine schwer pflegebedürftige Frau ein leises „Grüß Gott“ herauspresst. Nicht immer wird die Zuwendung belohnt. Manchmal wäscht man zu früh, manchmal ist das Essen zu schlecht. Manchmal rebellieren die Menschen dagegen, dass sie im Heim sein müssen. Einige versinken in Resignation, andere versuchen durch strenges Befolgen persönlicher Eigenheiten ihre eigene Welt zu retten, mit der sie vertraut sind. Alle Menschen sind verschieden. Eine Binsenweisheit, auch im Heim. Da gibt es Menschen, wo das Pflegeheim nur die letzte Station ist. Die letzte Station einer „Heimkarriere“, die sich durch das ganze Leben gezogen hat. Kinderheime, Erziehungsheime, dann jahrelang Psychiatrie. Abgeschoben, in vielen Heimen bereits als untragbar abgeschrieben. Dann die Vergessenen, die jahrelang ohne Zuwendung anderer in der eigenen Wohnung gehaust haben, bis sie irgendjemand aus der Verwahrlosung geholt hat. Dann der freundliche Nachbar von früher. Gestern noch eine Stütze der Gesellschaft, heute durch einen Schlaganfall, ein Missgeschick aus dem Leben gerissen und auf komplizierte medizinische Technik angewiesen. „Bitte holen Sie mich um 6 Uhr ab.“ Diesen oder einen ähnlichen Wunsch hört man oft im Heim. Es kostet oft viel Zeit. Aber er wird sehr oft durch ein Lächeln belohnt, das einen für einen Moment die eigenen Anstrengungen vergessen lässt. ❖

Gestern noch eine Stütze der Gesellschaft …

Reizende Verwandtschaft Kreuzallergie

Neuer Ratgeber der IGAV informiert über bedrohliche Familienmitglieder

Kreuzallergien können gefährlich werden, weil man diese Verwandtschaft der Allergene meist nicht ahnt und sie deshalb auch nicht meiden kann. Wer also bereits an einer Inhalationsallergie (z.B. gegen Pollen) leidet, sollte deren Familienverhältnisse kennen, um sich vor Kreuzreaktionen in Acht nehmen und mögliche Anzeichen richtig deuten zu können.

Nicht jede mögliche Kreuzreaktion muss im Einzelfall tatsächlich relevant sein. In der Tabelle des neuen Ratgebers der IGAV „Kreuzallergie: Reizende Verwandtschaft von (vorwiegend) Pollen und Lebensmitteln“ sind deshalb nicht nur die miteinander verwandten Allergene gelistet. Sie informiert auch darüber, mit welcher Wahrscheinlichkeit sie auftreten. Diese Kenntnis kann einen langen Leidensweg ersparen.

Böse Überraschung Kreuzallergie

Vor 15–20 Jahren litten rund 17% der Heuschnupfen-Patienten auch an Nahrungsmittelallergien. Heute sind es knapp 60%, erklärt Prof. Christof Ebner vom Allergie-Ambulatorium in Wien. Die Ursache für diese Kreuzreaktivitäten sind identische Eiweißbausteine, die in den entsprechenden Pflanzenarten vorkommen. Baumpollenallergiker (Birke, Erle, Hasel etc.) leiden oft zusätzlich zu ihrem Heuschnupfen nach dem Genuss von frischem, ungekochtem Obst (besonders Äpfel, Pfirsiche, Nektarinen) und/oder Gemüse und Nüssen (besonders Haselnüsse) an allergischen Beschwerden. Ebenso entsteht bei Patienten, die auf Kräuterpollen allergisch reagieren, manchmal eine Allergie gegen Karotten, Sellerie und Gewürzkräuter (Anis, Fenchel, Kümmel, Koriander usw.). Tierische Produkte, die Allergien auslösen können, befinden sich in Fell/Federkleid, Epithel, Sekreten und Geweben. Sie fließen in den Hausstaub ein und führen so zu Atemwegsallergien (Beispiel: Vogelbesitzer entwickeln eine Allergie gegen Eier, sog. Vogel-Ei-Syndrom”). Hausstaubmilben sind verwandt mit Weich- und Krustentieren und die Latexallergie führt manchmal zu einer Allergie gegen Banane, Avocado, Edelkastanie und anderen Früchten.

Foto: Ebner Univ.-Prof. Dr. Christof Ebner, AllergieAmbulatorium am Reumannplatz, Wien

Symptome erkennen und schnell reagieren

Obwohl Kreuzallergien meistens eher milde Symptome auslösen, werden auch immer wieder Reaktionen beobachtet, die sich auf den ganzen Körper auswirken. Meist jucken der Mund, der Rachen und die Lippen. „Schwellungen im Mundbereich, Heiserkeit und Schwindel sind ebenfalls Anzeichen einer allergischen Reaktion“, erläutert Prof. Ebner die Beschwerden, welche typischerweise unmittelbar nach dem Essen beginnen. Manchmal sind Atmung, Haut und das Verdauungssystem betroffen. Am gefährlichsten sind akute Atemnot bzw. ein Asthmaanfall sowie der anaphylaktische Schock (Kreislaufversagen). Treten Symptome auf, sollte in jedem Fall rasch ein spezialisiertes AllergieAmbulatorium oder ein allergologisch versierter Facharzt (Hautfacharzt, HNO-Arzt, Lungen- bzw. Kinderfacharzt) konsultiert werden.

Diagnose ist oft Detektivarbeit

Handelt es sich um eine Allergie, wird mittels spezieller Tests der Übeltäter ausfindig gemacht – was sich nicht selten als detektivische Kleinarbeit herausstellt, denn Betroffene wissen meist nicht so genau, worauf sie reagieren. Die Grundlage der Allergiediagnostik ist die Krankengeschichte. Die Befragung zielt darauf ab, die Symptome des Patienten und die Umstände des Auftretens genau zu erfassen. Sehr hilfreich ist das Führen eines Tagebuches, in dem eingetragen wird, was im Laufe des Tages verzehrt wird und wann Symptome auftreten. Anschließend werden in der Regel Hauttestungen und eine Blutanalyse (IgE-Bestimmungen) durchgeführt. Manchmal sind auch Provokationstests nötig. Dabei bekommt der Patient unter kontrollierten Bedingungen das Lebensmittel zu essen, auf das er allergisch sein könnte. Informationsmaterial und den neuen Ratgeber „Kreuzallergie: Reizende Verwandtschaft von (vorwiegend) Pollen und Lebensmitteln“ gibt’s bei: IGAV (Interessengemeinschaft Allergenvermeidung), Tel.: 01/212 60 60, www.allergenvermeidung.org ❖

Seine 40.000 Bände umfassende spätbarocke Stiftsbibliothek, einmalig auf der Welt, hat das Stift Admont auch touristisch bekannt gemacht. Legionen von Schülern und Erwachsenen haben es in den letzten Jahrzehnten besucht. Dass sich in den letzten zehn Jahren eine beeindruckende Museumslandschaft entwickelt hat, geführt von einem kleinen Team begeisterter Mitarbeiter, ist noch nicht so bekannt. Es ist der Beweis dafür, dass man auch weitab von Wien und Salzburg einzigartige Kulturlandschaften entdecken kann.

Die Admonter Stiftsbibliothek ist ein spätbarockes Gesamtkunstwerk europäischen Ranges, dessen Einzigartigkeit in der Dimension und im Lichtkonzept liegt.

Besonders junge Besucher staunen - tauchen Sie in die spannende M Treffen mit dem Un e

Über die Geldmittel verfügen auch andere, doch nur ein engagiertes Team entwickelt auch Visionen. Inmitten der Gesäuseberge gelegen, eingebettet in die barocke Bausubstanz, ist Admont zu einem wahren Museumsjuwel geworden. Seit fast tausend Jahren leben hier Mönche, die sich neben ihren geistigen und sozialen Aufgaben auch intensiv der Kulturpflege widmen. KLIPP war anlässlich der Verleihung des „Österreichischen Museumspreises 05“ vor Ort. Den Spuren von Adam und Eva folgt Admont heuer: „Das Paradies –Schlangen haben keinen Zutritt“ heißt die Ausstellung. Rund 60.000 (zahlende) Besucher vermerkte Admont im abgelaufenen Jahr. Michael Braunsteiner, künstlerischer Leiter des Stiftes Admont: „Das Paradies ist seit Menschengedenken ein schillernder Begriff. Jeder weiß, was damit gemeint ist, aber keiner kann es wirklich erklären. Ist es ein anderer Begriff für Sehnsucht oder für Verzauberung? Wir erwarten es nach dem Tod, aber eigentlich suchen wir es schon jetzt. Unsere Ausstellung zeigt die verschiedensten Paradiese und unterschiedlichsten Erklärungsversuche zum Paradies.“

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Ora et labora - bete und arbeite

„Seit 1074 ist das Benediktinerstift Admont geistiges, soziales, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Region“, so Abt Bruno Hubl, „heute gehören unserem Konvent 33 Mitbrüder an, die 26 inkorporierte Pfarren betreuen, im Gymnasium unterrichten, ein Pflegeheim leiten, studieren oder im wohlverdienten Ruhestand sind. In den verschiedenen Stiftsbereichen sind mehr als 500 Mitarbeiter tätig.“ Abt Bruno Hubl steht der Ordensgemeinschaft seit 1996 vor. Das Kloster der Admonter Benediktiner ist aktiver Kunstförderer und -mäzen. Helmuth Neuner, Wirtschaftsdirektor des Stiftes Admont: „Ein Kloster ist kein statisches Gebilde, sondern immer ein dynamisches. Wir leben nicht im Mittelalter, sondern in der Neuzeit. Die moderne Kunst ist nicht nur ein Teil unserer Gesellschaft, sondern darüber hinaus auch Abbild dieser. Die Auseinandersetzung mit moderner Kunst ist auch eine Auseinandersetzung mit der Gesellschaft – und das ist ein zutiefst christlicher Wert. Ein Stift Admont war ein Mäzen über Jahrhunderte in der Kunst, vor allem wenn wir an die Barockzeit denken. Man kann in unserer Zeit nicht nur von der Vergangenheit leben und diese herzeigen. Man muss heute dafür Sorge tragen, dass man auch in Zukunft wieder Vergangenheit herzeigen kann.“ „Rund 300.000,– Euro schießt das Stift jährlich für den Museumsbetrieb zu“, so Michael Braunsteiner, der künstlerische Leiter des Stiftes Admont. Öffentliche Museen in der Größenordnung produzieren ein Vielfaches von diesem Abgang. Das zeigt, wie kompetent und engagiert seine Mitarbeiter arbeiten.

Tradition und Innovation

Die 1776 fertig gestellte Stiftsbibliothek ist der weltweit größte klösterliche Büchersaal. Diesem 70 m langen Raum mit seinen großartigen Deckenfresken und Schnitzwerken steht seit 2003 das neue Großmuseum als weiterer Höhepunkt zur Seite: Handschriften und Frühdrucke, Kunst vom

Abt Bruno Hubl: „Kunst ist dazu da, um die Wahrheit zu suchen, Hilfe zu geben und letztlich auch Wege einer tragfähigen Lebensorientierung zu erspüren.“ Anfang des dritten Jahrtausends wurde die 7.600 m2 große Museumslandschaft vom Architektenteam Wehdorn in die historische Bauhülle integriert. Ein Spiel mit Kontrasten, Epochen, Materialien und Stilen macht den einmaligen Reiz des Museums Stift Admont aus. Kontraste zwischen Alt und Neu in absoluter Harmonie, edelste Materialien, modernstes Design, stilvoll bis ins kleinste Detail ... Das unmittelbare Nebeneinander von historischen und modernen Bauelementen fasziniert.

Die Handschriftensammlung des Benediktinerstiftes Admont umfasst 1.400 Handschriften und 530 Inkunabeln (Drucke aus der Zeit bis 1500). Diese Kostbarkeiten werden in einem nach dem neuesten Stand der Technik ausgestatteten Archiv aufbewahrt.

Unschätzbar: Das Kunsthistorische Museum beherbergt vor allem Zimelien: sakrale Textilien (so genannte Paramente), kostbare Werke von Gold- und Silberschmieden, Altarbilder und Kruzifixe. Denn die Regel des hl. Benedikt sagt, dass nichts im Klosterleben über dem Gottesdienst stehe. Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis etwa 1720 wirkte einer der größten barocken Textilkünstler, Frater Benno Haan, in der Strickereiwerkstätte in Admont und schuf Meisterwerke mit Nadel und Faden.

Mittelalter bis zur Gegenwart, die naturhistorische Sammlung von P. Gabriel Strobl, aktuelle „Made-forAdmont“-Kunst (teils spezifisch für Blinde konzipiert), eine multimediale Stiftspräsentation, Sonderausstellungen, eine Panoramastiege u.v.m. werden zum unvergleichlichen Erlebnis. Bibliotheks- und Museumstrakt sind in die großzügige Klosteranlage mit ihrer neugotischen Kirche, der Gartenarchitektur, dem Kräutergarten, dem Stiftsteich und Stiftskeller eingebettet. Sie eröffnen Ausblicke auf die beeindruckende Kulisse der Gesäuse-Landschaft und auf den nahen Nationalpark.

Einst und jetzt

Das Benediktinerstift Admont ist das älteste bestehende Kloster der Steiermark. 1074 wurde es auf den Ländereien der hl. Hemma von Gurk von Erzbischof Gebhard von Salzburg errichtet. Ein Brand, der am 27. April 1865 ausbrach, sollte das Stift beinahe vernichten. Ein Nebengebäude eines Marktbürgers hatte Flammen gefangen und durch den Wind wurden diese rasch auf die weiteren Häuser übertragen, bis hin zur Stiftskirche. Bald stürzte auch schon das Gewölbe ein und zerstörte die Orgel, den Hochaltar und eigentlich die gesamte Kirche. Auch andere Gebäudeteile wie der Steinerne Saal, das Haustheater und die Schulkapelle fielen den Flammen zum Opfer. Der Wert, der damals verbrannte, ist nicht schätzbar, denn es waren nie wieder beschaffbare Werte, die der Menschheit verloren gingen. Fünf Menschen verbrannten, ein Opfer erstickte. Wenn man dem Niedergeschriebenen von damals glauben kann, dann haben viele ihren Spaß an dem Brand gehabt. Manche haben sich gerettete Gegenstände angeeignet, andere den Wein, der den Helfern zur Verfügung gestellt wurde, getrunken und andere standen einfach nur da, ohne zu helfen. Schon bald aber soll sich die Löscharbeit hauptsächlich auf die Bibliothek konzentriert haben. Aus diesem Grund blieb diese kostbare Bibliothek auch erhalten und spiegelt uns heute das damals so prunkvoll gewesene Admont wider.

Naturereignis

Das Naturhistorische Museum geht zurück auf die Sammlungen P. Gabriel Strobls, eines 1925 verstorbenen Admonter

Zeitgenössische Kunst „Made for Admont“ zieht Besucher in ihren Bann. Benediktiners, der vor allem als Insektenforscher Weltrang besaß. Schon zur Barockzeit gab es im Stift Admont ein so genanntes „Musaeum“, in dem neben Naturobjekten auch allerlei Raritäten und Kuriositäten beherbergt waren, die man besonderen Gästen präsentieren konnte und die als Studienobjekte für die Klosterschule dienten. Der fürchterliche Stiftsbrand im Jahre 1865 hat aber auch dieses „Naturalien-Cabinet“ zur Gänze vernichtet. Den Wiederaufbau tätigte P. Gabriel Strobl dann im Alleingang – ein Lebenswerk, das seinesgleichen sucht.

200 Jahre altes Originalobst hinter der Vitrine? Nein, es handelt sich um Abbildungen aus Wachs, die von einer einmaligen Qualität sind.

„Das Museum für Moderne Kunst ist ein Bestandteil des gesamten Museumskonzeptes. Wir sind nicht vor 200 Jahren stehen geblieben, sondern wir leben als Mönche heute ganz genauso in der Gegenwart wie alle anderen auch. Und da ist die zeitgenössische Kunst aus unserer Sicht eine sehr gute Möglichkeit, sich mit den Fragen und Anliegen der Gegenwart auseinander zu setzen.“

Geistlicher Leiter, P. Winfried Made for Admont

Die benediktinische Gemeinschaft von Admont hat sich während ihres jahrhundertelangen Bestehens immer der Kunst und Kultur geöffnet und diese nach Möglichkeiten gefördert. Künstlerischer Leiter Michael Braunsteiner: „So sucht das Stift auch heute den Kontakt zur zeitgenössischen Kunst und Kultur. Man könnte sagen: Stift Admont hat eine lange Tradition in Sachen Innovation. Eine Form modernen Mäzenatentums und vor allen Dingen einen Dialog zwischen Kunst und Kirche, Vergangenheit und Gegenwart, Kunstschaffenden und Besuchern stellt das Programm ,Made for Admont’ dar. Künstlerinnen und Künstler schaffen Werke für das Museum Stift Admont. Viele dieser Künstlerinnen und Künstler leben während dieser Schaffensperiode als ,artists in residence’ im Stift.“

Zeitgenössisch

Die Sammlung Gegenwartskunst, die sich seit 1997 im Aufbau befindet, setzt sich im Wesentlichen aus zwei Teilen zusammen: aus Auftragskunst und Atelier- bzw. Galerieankäufen. Auf dem Sektor der Auftragskunst überwiegen die Kunstgattungen Bildhauerei, Fotografie, Medien- und Installationskunst. Den Kern der Atelierund Galerieankäufe stellen die malerischen Werke von österreichischen Künstlerinnen und Künstlern der jungen und mittleren Generation dar. Die ständig wachsende Sammlung beinhaltet neben Einzelwerken ebenso Werkgruppen ausgewählter Künstler. Diese Neuerwerbungen werden in einer jährlich wechselnden Schau präsentiert. Parallel dazu finden laufende Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen im Bereich Gegenwartskunst statt. Michael Braunsteiner: „Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass sich Gegenwartsmönche mit Gegenwartskunst beschäftigen, auch wenn es leider in Klöstern oder Kirchenkreisen die Ausnahmen gibt.“ ❖

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