Klipp Juli/August 2021

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Nicht die Nase, der Busen – son

Sein Anteil bei den Schönheitsoperationen nimmt stark zu. Warum das so ist – Klipp-Autorin Isabella Hasewe

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Hinterteil mit „Wiedererkennungswert“: Kim Kardashian

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Foto: Facebook/Kardashians

Foto: Parvizi

5 Millionen – man stelle sich das einmal vor – Frauen und Männer suchen weltweit jährlich (!) einen Schönheitsmediziner auf. In Österreich sind es nach Umfragen und Schätzungen knapp 100.000 Eingriffe pro Jahr. Verborgen – und zwar unter Kleidung, zumindest in der Öffentlichkeit – ist ein anderes Körperteil, dem wir uns in dieser Reportage widmen möchten. Und zwar dem Po. Was tun wir doch nicht alles für ein knackiges Hinterteil? Mühen uns im Fitnesscenter ab, um die Gesäßmuskeln zu trainieren und den Allerwertesten in Form zu bringen. Aber was, wenn das harte Trainieren nichts nützt und das gewünschte Ergebnis aus-

Bei der Herstellung des Po-Implantats (li.) wird ein robusteres Gel als bei Brustimplantaten (re.) verwendet und das m n h uch eine ndere er chenbeschaffenheit.

bleibt oder man den Po überhaupt größer haben möchte? Während die 1990er-Jahre noch das Jahrzehnt der großen Brust waren – man denke nur an Pamela Anderson oder Lolo Ferrari –, so hat jetzt mit Jennifer Lopez oder Kim Kardashian die Epoche des großen Pos begonnen. Aha, ein großer Po kann also auch schön sein. Vor allem Latinas und schwarze Frauen mit ganz unterschiedlichen Wurzeln werden da in den Social-Media-Kanälen wie Instragram bejubelt. Und die junge Generation will ihren Stars nacheifern. Ein regelrechter Hype um den Po ist die Folge und auch Popstars feiern ihren XXLPopo. Je größer desto besser. Echt? Na, ja … Geschmacksache. Gut proportioniert soll er schon sein. Auch bei Männern, zumal wir Frauen ja oft als erstes auf den Knackpo des stärkeren Geschlechts gucken. Aber ob er auch so extrem groß sein soll …? Das sei einmal dahin gestellt. Bei Brasilianerinnen mag das vielleicht gut ausschauen. Doch wenn eine gertenschlanke Frau sich einen riesigen Hintern verpassen lässt …?

Viele wollen ihn aber haben. Der „Brazilian Butt Lift“, also die PoVergrößerung mittels Eigenfett, ist derzeit eine der gefragtesten Schönheitsoperationen. Dabei wird Fett von anderen Körperteilen abgesaugt und in den Po „verfrachtet“. Klingt doch einfach und gut … oder? Gerade wir Frauen haben ja oft ausreichend Fett an Stellen, wo es uns zumeist nicht gefällt oder wir versuchen, es weg zu trainieren. Da wäre genug Eigenfett für einen größeren Po vorhanden – so es einem gefällt. Bei Männern – ja, auch das starke Geschlecht lässt sich seine Kehrseite vergrößern – mag das schon schwieriger sein. Wie insgesamt bei schlanken Frauen. Gerade Nordeuropäerinnen sind da klar im „Nachteil“, weil sie über wenig Eigenfett verfügen, wie ich im Zuge meiner Recherchen erfahre. Also ist für sie demnach die Po-Vergrößerung mittels Eigenfett-Methode nicht das Thema Nummer eins. Weltweit haben sich laut der Internationalen Gesellschaft für Ästhetische Plastische Chirurgie 2019 fast eine halbe Million Menschen das

15.07.21 08:51


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