Alle Jahre wieder…
Wieso uns die Krippenbilder beim Aufbrechen inspirieren können
Die Sürther Krippe ist vor 40 Jahren entstanden. Über Jahre ist sie gewachsen und hat sich verändert. Das Besondere an unserer Krippe: sie wird schon zum ersten Advent aufgestellt und sie verändert sich ständig während der Advents- und Weihnachtszeit. Pfarrkinder wundern sich gelegentlich darüber, dass in den meisten anderen Kirchen in der Adventszeit noch keine Krippe zu sehen ist. Junge und alte Sürtherinnen und Sürther, und wie wir aus vielen Begegnungen an unserer Krippe wissen, auch viele Gäste aus der näheren und weiteren Umgebung, finden „ihre“ Krippe und „ihren“ Sinn in der vielfältigen Darstellung. Wenn wir nun unsere Krippe unter dem Gesichtspunkt des „Aufbrechens“ betrachten, so finden wir dies in allen Bildern lebhaft erzählt: n Maria nimmt die Botschaft des Engels an und bricht auf in ein neues Leben. Nichts ist mehr, wie es war. n Maria bricht mit Josef auf nach Bethlehem, eine Reise ins Ungewisse, ist doch kein Bett bei Airbnb vorbestellt und kein Restaurant vorher gecheckt. n Die Hirten brechen auf mit ihrer Herde zu dem Ereignis, das dort auf dem Feld zu sehen ist. Neugierig wollen sie wissen, was da passiert. n Die Könige brechen auf und folgen einem Stern!!! (Das muss man sich heute mal vorstellen!) Aber klar ist: es geht um einen Anlass von hoher Bedeutung. Köln-Rodenkirchen | Sürth | Weiß
n Schließlich brechen Maria und Josef mit dem neugeborenen Jesus auf nach Ägypten, in eine sehr ungewisse Zukunft. Sie wollen ihr Kind retten. Auch heute noch machen sich Menschen auf den Weg, weil sie ihre Kinder vor Not und Krieg retten wollen. Dafür nehmen sie einiges auf sich. „Lohnt“ sich das alles? Ist es nicht viel zu riskant, sich in eine völlig unbekannte Situation zu begeben? Ist es vielleicht auch gefährlich? Wie ist es mit unserem Aufbruch in eine neue Zeit? Was kommt auf uns und unsere Kinder zu? Müssen wir tatsächlich den Mut aufbringen, etwas Neues zu wagen? Könnten wir nicht einfach so weitermachen wie bisher und abwarten, was passiert? Wollen wir tatsächlich unsere Gewohnheiten und Privilegien aufgeben, damit es gerechter zugeht? Sind wir schon im Aufbrechen? Was kommt ins Gepäck? Was ist Ballast? Was begegnet uns an Fragen? Vertrauen wir darauf, dass wir Schritt für Schritt in die Herausforderung hineinwachsen? Komisch, die Fragen passen tatsächlich zur Situation auf unserem Planeten und zur Situation in unserer Kirche. Sehen wir in „unserer“ Krippe den Aufbruch in eine neue Zeit! Uschi Sellmann, Rita Corneille und Ulla Pchalek 49
Katholische Kirche im Rheinbogen Pfarrgemeinde St. Joseph und Remigius Köln-Rodenkirchen | Sürth | Weiß