hรถrbar
DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND
Hร KAN HARDENBERGER
AUSGABE 01
2 0 18 19
DER PARTNER
DIE PARTNER-STIFTUNG
DIE HAUPTSPONSOREN
DIE SPONSOREN
DIE FÖRDERER
DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
ER EIFERT
TITELFOTO: MARCO BORGGREVE FOTO: PASCAL AMOS REST
Eifern ist einer dieser Begriffe, die irgendwann in den letzten Jahren ausgestorben sind. Unser interner Speicher braucht offenbar manchmal Platz. Und wenn Begriffe wie Wohlstandsträgheit, Veganisieren und Dieselgate Raum beanspruchen, dann kann schon mal etwas verloren gehen. Zugleich hat das Wort Eifern auch einen negativen Touch abbekommen, was dem Verlorengehen sicherlich Vorschub geleistet hat. Es ist fast, als würde es sich nicht mehr gehören, zu eifern. Das liegt vermutlich daran, dass es, wenn heute geeifert wird, meistens um unverrückbare Positionen geht – vor allem in seiner reflexiven Form, dem »sich ereifern«. Und das nimmt dann meist besonders viel Platz im Gehirn ein. Eifern im Wortsinn, wenn uns jemand mit leidenschaftlicher Erregung etwas aufdrängen will, kann ausgesprochen anstrengend sein, denn es steht unserer Wohlstandsträgheit (s. o.) entgegen. Dabei ist diese Auseinandersetzung oft notwendig – die Themen sind ja keineswegs unwichtig. Nur wird manchmal zu viel geeifert, und dann blendet das Gehirn sie eben aus (diesmal also kein Platzproblem). Dabei kann Eifern auch etwas unheimlich Anregendes haben, nämlich dann, wenn es um ein gemeinsames Eifern geht, das nicht opponiert – so wie Musiker es tun, wenn sie ein Konzert geben. Sie ereifern sich für ein Musikstück, das sie uns als Publikum darbieten. Auch sie geben dabei in Form einer Interpretation ihre Meinung kund und zwingen uns in eine Auseinandersetzung – eine, die uns voranbringt, inspiriert und anregt, auch dann, wenn wir mal gar nicht übereinstimmen wollen mit der Interpretation. Mich persönlich erregen leidenschaftlich (bitte ganz im oben genannten Sinne) etliche der Konzerte der nächsten Monate. Da ist zunächst
das Eröffnungskonzert, bei dem der ehemalige »Junge Wilde« Jan Lisiecki Rachmaninows zweites Klavierkonzert sicherlich vom allseitigen Kitsch befreien wird. Gespannt bin ich darauf, wie Ólafur Arnalds mit Musik experimentiert. »La traviata« mit Teodor Currentzis wird eine Klangexplosion werden. Exklusivkünstler Andris Nelsons schenkt uns Mahlers Erste, die ich selbst mal mitspielen durfte, und gleich darauf die Fünfte, deren langsamer Satz zu den wundersamsten Refugien seines Œuvres gehört. Unbedingt gehört Bachs Magnificat in der Interpretation von Altmeister Koopman in diese Reihe: ein Werk, in dem jedes Wort Musik wird. Natürlich der offenbar nimmermüde Herbert Blomstedt mit Brahms, zudem wunderbare Streichquartette (Artemis, Doric, Emerson) und die »Jungen Wilden«, die ich bereits für diese Saison neu ausgesucht habe. Nicht zuletzt bekommen wir herrlichen Fado von Mariza sowie Jazz und Entertainment auf höchstem Niveau zu hören... Wo soll man anfangen, wo aufhören? Seien Sie uns daher willkommen in vielen Konzerten, ja in allen! Wir wollen zwar nicht wetteifern zwischen den Konzerten, uns wohl aber im schönsten Sinne ereifern für jedes einzelne. Konzert kommt übrigens von lat. »concertare«, was »wetteifern« bedeutet – womit sich dann endgültig alle skizzierten Kreise wieder schließen. Es setzt sich zusammen aus dem Präfix con = mit / zusammen und certare = kämpfen / streiten: Ja, streiten dürfen wir uns auch, über die Musik und über die Interpretation. Ich freue mich darauf – und auf Sie. Ihr Dr. Raphael von Hoensbroech Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND
editorial 03
Sa 06.10.2018 · 20.00 Uhr
ÓLAFUR ARNALDS Indie-Schönklang im Pop-Abo: Der Isländer Ólafur Arnalds bringt ein Streichquartett, einen Schlagwerker und seinen Spielplatz aus Pianos und Synthesizern auf die Konzerthaus-Bühne.
04 einblick
06 interview
03 editorial
Musik aus allen Himmelsrichtungen
Intendant Raphael von Hoensbroech lässt sich ein wenig in die Karten gucken
10 titel
04 einblick 05 inhalt 26 augenblick
So schön kompliziert
Schwierig? Anders? Für Håkan Hardenberger genau richtig
28 briefe
14 porträt
29 ausblick I rätsel I impressum
Ohren auf im Konzert
30 haus und verkauf
Yuja Wang spielt, dass dem Publikum Hören und Sehen vergeht
17 chorklang
Kreativer Unruhegeist
Auch mit 73 Jahren lassen die ungelösten Rätsel der Musik Ton Koopman keine Ruhe
20 junge wilde
Gegen den Wind blasen
Drei Jahre im Aufwind: Trompeter Simon Höfeles Debüt in der Reihe »Junge Wilde«
FOTOS: MARINO THORLACIUS · MERCURY CLASSICS, NORBERT KNIAT · DG, MARCO BORGGREVE, JOÃO PORTUGAL
22 meisterpianisten
Tastenwechsel
Am Klavier hat Rafał Blechacz seinen inneren Organisten überflügelt
24 world music
Einfach nur Mariza
Fado-Star Marisa dos Reis Nunes ist angekommen
25 streichquartett
Auf Leben und Tod
Extase und britischer Benimm beim Doric String Quartet
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22
24
inhalt 05
MUSIK AUS ALLEN HIMMELSRICHTUNGEN Wie gewohnt erzählt mir mein Interviewpartner von seinen musikalischen Prägungen, Vorlieben, den durchlaufenen Ausbildungsschritten, Stationen – er erläutert die persönliche Sicht auf besondere Werke und wie er sich eine ideale Interpretation vorstellt. Es geht um Perspektivwechsel in der Musik, weniger um einzelne Noten als um deren zauberischen Zusammenklang. Aber in diesem Interview ist alles etwas anders. Der Interviewte ist Dr. Raphael von Hoensbroech, mit dem Saisoneröffnungskonzert am 16. September inaugurierter neuer Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND. Was er über Musik erzählt, mag schon ein wenig auf seine Saisonplanung ab 2019 / 20 hindeuten. Woher stammt Ihre Musikliebe? Wir besitzen ein sehr altes Instrument in der Familie: Mein Urgroßvater fand eine Geige buchstäblich auf dem Dachboden und spielte sie im Unterricht bei Joseph Joachim. Somit ist es nicht unwahrscheinlich, dass Joachim sie ihm mal aus der Hand nahm und sagte: »Ich zeig dir jetzt mal, wie das geht.« Also habe ich vielleicht seine Fingerabdrücke auf meiner Geige. (lacht) Nachdem es bei meinen beiden älteren Brüdern damit nicht so recht geklappt hatte, ließen meine Eltern mich besonders früh mit Geigenunterricht anfangen. In Japan hatten sie die Suzuki-Methode kennengelernt, und so bekam ich meinen ersten Unterricht mit drei Jahren auf einer Sechzehntel-Geige. Die ist aber nicht die Ihres Urgroßvaters? Sie wurde über die Zeiten immer ein Stückchen aufgeblasen, bis sie dann so groß war, dass ... (lacht). Nein, das war eine geliehene Geige. Also denken Sie musikalisch wie ein Streicher, nicht wie ein Pianist … Die Streicher denken ja sehr viel linearer, weil sie meistens nur eine Melodiestimme zu spielen haben. Insofern fehlte noch etwas, um die Vertikale in der Musik dazuzulernen. Das kam über die Liebe zur Matthäus Passion, die ich mit sieben Jahren zu Hause auf dem Fußboden liegend hörte – und darüber auch gelernt habe Partituren zu lesen. Die Passion dauerte in der Version von Karl Richter ganz schön lang, und alle halbe Stunde musste ich die Schallplatte umdrehen. Ich weiß noch, dass mich die Arien wahnsinnig genervt haben, weil ich für das Dacapo jedes Mal zurückblättern musste und sich der Text ständig wiederholte. Sie habe ich erst sehr viel später zu lieben begonnen. Gab es nach dem Erlebnis der Matthäus-Passion noch einen vergleichbaren Impuls? Es kam tatsächlich ein Mahler-Impuls mit 15 Jahren ... Auch Mahler umfasst ja die Welt ... Und in besonderer Weise in seiner ersten Sinfonie, deren Anfang man wie den Weltentstehungs-Prozess verstehen kann: Aus völliger Stille tut sich, nur aus dem Ton A, der ganze Kosmos auf und beschreibt dann unheimlich viele Wendungen des Lebens im Verlauf der vier Sätze. Diese Sinfonie habe ich einmal, hinten in den zweiten Geigen sitzend, in einem Jugend-Musikcamp mitgespielt. Wir haben uns zwei Wochen lang mit nichts anderem beschäftigt. Und dieses tiefe musikalische Eintauchen hat mir tatsächlich die Spätromantik erschlossen. 06
interview 07
DR. RAPHAEL VON HOENSBROECH in Japan geboren, mit drei Jahren erster Geigenunterricht
Studium Musikwissenschaft, Philosophie sowie Schuld- und Urheberrecht Magisterarbeit und anschließend Promotion über Mendelssohns Oratorium »Christus« 2005 – 2013 Unternehmensberater für die Strategieberatung The Boston Consulting Group (BCG) 2013 – 2018 Geschäftsführender Direktor am Konzerthaus Berlin neben dem Studium Ausbildung zum Dirigenten, später Entwicklung eines Orchester-Workshops für Unternehmen, der das Thema Führen aus der Perspektive des Dirigenten beleuchtet wohnt seit August 2018 in Dortmund mit seiner Frau und fünf Kindern ab der Saison 2018 /19 Intendant und Geschäftsführer KONZERTHAUS DORTMUND
Wie kam es dazu, dass Sie in Japan geboren wurden? Mein Vater hat damals für Bayer gearbeitet, wo er so etwas wie Finanzchef für Ostasien war. Später machte er dann eine 180 Grad-Wende und wurde Biolandwirt, baute in den 1980er- Jahren, als sich noch kaum jemand für diese Themen interessierte, einen Demeter-Obstbetrieb auf. Sie haben mit ihm Beethovens Frühlings-Sonate gespielt, er war der Pianist im Haus… Die musikalische Seite kommt vor allem über meinen Vater. Er hatte Klavierunterricht bei Ilana Schapira und wäre wohl gerne Musiker geworden. Aber in der Nachkriegsgeneration ging das offenbar nicht. Er wurde Anwalt und nebenbei staatlich geprüfter Melkergehilfe! Meine Großeltern fanden, er brauche noch etwas Handfestes für den Fall, dass diese Welt wieder zusammenbrechen sollte … Was mich außerdem geprägt hat, ist, dass meine Eltern in Japan eine Art Homebase für Kammermusik-Ensembles wurden: Das Arditti Quartet, Cherubini-Quartett und einige andere, auch Peter Schreier – sie kamen zum Proben, wenn sie in Japan konzertierten, und machten ihre Generalproben als Hauskonzerte bei uns. In Deutschland ging diese Hauskonzerte-Reihe weiter. Ich erinnere mich, dass ich als Kind draußen die Autos eingewiesen und drinnen Sektgläser herumgetragen habe. Zum Konzert durfte ich mich dann unter den Flügel legen. Da habe ich schon als Kind einen sehr spannenden Perspektivwechsel gehabt. Das ist auch ein Thema, das uns sicherlich hier in den nächsten Jahren begleiten wird. 08
Haben Sie auch Jura studiert, um nicht ganz der brotlosen Kunst anheim zu fallen? Ich verfüge ja leider über kein Melker- Diplom! (lacht) Auf der einen Seite war klar, dass ich etwas mit Musik studieren möchte – aber nicht Kapellmeister und auf gar keinen Fall Geige. So bin ich bei der Musikwissenschaft gelandet, weil sie sich auf sehr unterschiedlichen Ebenen mit Musik auseinandersetzt: Es gibt ja neben der historischen Musikwissenschaft z. B. noch die systematische, Ethnologie, Psychologie und Psychoakustik – alles ziemlich spannende Felder. Darüber hinaus wollte ich Denkschulen kennenlernen. Deshalb bin ich einerseits zu den Philosophen gegangen und andererseits zur Juristerei, die sich ja über den Gutachtenstil in einer unvergleichlich systematischen Weise logisch Problemstellungen nähert. Und welchen biografischen Aspekt hat Ihre Promotion über Mendelssohn gehabt? In Oxford in der Bodleian Library konnte ich eine Skizze zu seinem Oratorium »Christus« entziffern; sie war der Initialpunkt für die Dissertation. Deshalb durfte ich in Mendelssohns Briefen und Manuskripten wühlen – was unglaublich war. Ich war wie elektrisiert, darin mit der bloßen Hand blättern zu dürfen. Heute ist das höchstens noch mit weißen Handschuhen erlaubt. Irgendwie macht das Haptische in der Kunst etwas mit mir, auch als ich vor vielen Jahren im Rodin-Haus in Paris seine Skulpturen anfassen konnte – was man ja heute auch nicht mehr kann. Vielleicht hatte das etwas mit Realitätsvergewisserung zu tun. Auch ein wichtiges
Thema unserer Zeit: Die zunehmende Flucht in virtuelle Welten, von Facebook bis Second Life; und das wirklich Reale muss sich mit virtuellen Idealen messen lassen. Die Gefahr ist, dass das Reale nicht mehr gut genug scheint und Menschen sich deshalb immer wieder von ihrer tatsächlichen Realität abwenden. Stehen Sie denn der Digitalisierung skeptisch gegenüber? Sie haben doch in Berlin einiges in dem Bereich gemacht. Nein. Ich bin begeistert und fasziniert von den Möglichkeiten, auch für uns als Konzerthaus. Digitalisierung ist z. B. eine Riesenchance, andere Menschen zu erreichen oder Perspektivwechsel zu bieten. Man darf sich den digitalen Raum nur nicht zum Idealbild machen – im Gegenteil möchte ich dann das Publikum wieder zum Live -Konzert zurückführen. Ich denke, da hat auch Musik eine wichtige Funktion, gerade im Konzert, wo das Publikum sich der unmittelbaren Realität der Aufführung aussetzt. Auch unser eigener Musikmarkt steht in dem Risiko, sich an technisch aufgemotzten Idealen zu messen – davon müssen wir unbedingt wegkommen.
FOTO: PASCAL AMOS REST
Ist es das, was Sie meinen, wenn Sie sagen, im Konzert gehe es darum Musik zu machen statt Noten zu spielen? Das ist jedenfalls ein sehr wichtiger Aspekt daraus ... Vielleicht lässt es sich über die Kraft von »live« erklären: Es ist eben ein Unterschied, ob wir in digitalisierter Form Musik ins Ohr bekommen oder ob ein Mensch unmittelbar die Schallwellen produziert; denn er sendet mehr als nur den Klang. Wenn ich dafür empfänglich bin und die Musiker vorne auf der Bühne nicht nur die Noten runterspielen, sondern Musik machen, wenn sie also in diesem Moment etwas von ihrer Persönlichkeit einfließen lassen, dann bewegt das bei mir als Hörer etwas. Insofern ist es unsere Aufgabe als Konzerthaus, den Rahmen zu schaffen, dass der Künstler fokussiert auf die Bühne treten kann, um etwas von sich in die Musik zu legen. Aber auch, dass das Publikum in die Lage versetzt wird, das in sich aufzunehmen. Musik kann dann eine Wirkung entfalten, die über unsere kognitive Wahrnehmung hinausgeht, das Herz berührt, uns erahnen lässt, dass es da noch etwas Größeres gibt. Es gibt Konzerte, da tut sich ja im wahrsten Sinne der Himmel auf. Dafür sollten wir Räume schaffen. Sehen Sie heute Mittel, um klassische Musik aus vergangenen Epochen in eine Zukunft zu führen? Wenn Musik die eben beschriebene Kraft entfaltet, dann ist sie bereits im Heute angekommen, dann ist sie nicht museal. Aber ganz konkret gibt es auch planerische Aspekte, an denen wir gerade arbeiten, die sich mit dem schon erwähnten Perspektivwechsel beschäftigen: Wie kann ich in Musik auch anders eintauchen, sie aus anderen Blickwinkeln sehen und besser verstehen? Seit ungefähr 150 Jahren existiert unser klassisches heutiges Konzertformat, davor hat man Konzerte auch anders gehört – mich interessiert, wie es weitergeht. In Berlin habe ich klassische Konzerte in allen möglichen Konstellationen, Formationen und an ungewöhnlichen Orten erleben dürfen. Auffällig war dabei die Lust junger Menschen, sich mit klassischer Musik auseinanderzusetzen. Sie denken sie anders als unsere Elterngeneration oder auch wir selbst, die wir diese Musik gut kennen. Viele Menschen hören heute über Spotify eine Playlist zum Joggen, eine zum Kochen und eine dritte, um einen romantischen Abend zu verbringen – sie kommen auf diese Weise an denselben klassischen Werken vorbei, auf die sie aber eine andere Perspektive haben als wir. Wenn wir daher Perspektivwechsel anbieten, triggern wir eine andere Lust, sich mit der Musik zu beschäftigen. Das Interview führte Jan Boecker. interview 09
SO SCHÖN KOMPLIZIERT
Die Welt der zeitgenössischen Musik kennt viele verschiedene Lager, und alle hassen sie sich. Der Trompeter Håkan Hardenberger jedoch schätzt schulübergreifend viele Aspekte der Musik, auch wenn sie dem Interpreten das Leben schwer machen – denn das ist genau so knifflig, wie er es mag. Fragt man Håkan Hardenberger, ob es Zufall sei, dass er Musiker geworden ist, winkt er ab. »Es gibt keine Zufälle. Die Trompete ist mir passiert, weil es so sein sollte.« Das stimmt – und es stimmt wieder nicht. Denn hätte Hardenbergers Vater nicht eines Tages vor Weihnachten auf der Suche nach einem Geschenk eine Trompete gesehen, gekauft und unter den Weihnachtsbaum gelegt, vielleicht wäre aus seinem Sohn kein Musiker geworden. Mit klassischer Musik hatten die Hardenbergers damals nämlich kaum Kontakt. »In meiner Familie gab es dahingehend überhaupt keine Ambitionen«, sagt der Schwede. Umso überraschender, dass der Achtjährige das eigentlich nicht besonders ansehnliche Weihnachtsgeschenk nicht wie ein Spielzeug behandelte, sondern ernsthaft darauf zu üben begann. »Sehr wichtig war der erste Lehrer, durch ihn ist mir die Musik zur Droge geworden.« Bo Nilsson hieß dieser Trompeter, bei dem Håkan Hardenberger acht Jahre Unterricht hatte. »Das war sehr intensiv. Lange Sitzungen, mindestens anderthalb Stunden.« Eine Mühe, die für den jungen Musiker eher ein Vergnügen war: »Es war ein sehr glücklicher Start. Mein Glück hätte nicht größer sein können.« Noch zwei weitere Lehrer machten aus dem 1961 in Malmö geborenen Jungen den »reinsten, subtilsten Trompeter der Erde«, wie es die »Times« formulierte. Der Gnadenloseste von ihnen war Pierre Thibaud, bei dem Hardenberger am Pariser Konservatorium studierte. Er verstand es, mit Strenge und Detail-Fanatismus ein Höchstmaß an Musikalität aus seinem Schüler hervorzulocken. Solist zu werden ist heute als Trompeter eine naheliegendere Idee als früher, und daran hat Håkan Hardenberger einen wesentlichen Anteil. Zu seiner Studienzeit gab es im Wesentlichen nur den Weg, ins Orchester zu gehen und zu diesem Zweck in Amerika zu studieren. Nach ein paar Wettbewerben aber stellte Hardenberger fest, dass Solist zu sein keine abwegige Idee war. Mit jener Handvoll Stücke von Haydn bis Schostakowitsch um die Welt zu ziehen, die das spärliche Solorepertoire für Trompete ausmacht, kam Hardenberger allerdings nicht in den Sinn. Auch Bearbeitungen sind für ihn eher Zeitverschwendung. »Wenn ich mich vor 2000 Leute stelle und sage: ›Hier bin ich‹, dann muss ich etwas Wichtiges zu sagen haben.« Die einzige Lösung war, selbst Werke in Auftrag zu geben. Die Crème de la Crème der zeitgenössischen Komponisten schrieb ihm fortan Konzerte auf
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Sa 20.10.2018 · 18.00 Uhr
GEWANDHAUSORCHESTER Andris Nelsons
Dirigent,
LEIPZIG
Håkan Hardenberger
Trompete
Rolf Martinsson Trompetenkonzert, Gustav Mahler Sinfonie Nr. 5
Sa 20.10.2018 · 21.30 Uhr
LATE NIGHT BRASS Gewandhaus Brass Quintett, Håkan Hardenberger Andris Nelsons Special Guest
Trompete,
Ein kurzes Nachtkonzert mit einem abwechslungsreichen Programm von Barock bis zeitgenössisch. Als Special Guest gesellt sich Andris Nelsons hinzu, der seine Laufbahn als Trompeter begann …
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aufgeführt wurde. »Es ist ein großformatiges Stück, sehr physisch zu spielen, mit großem Orchester, sehr gut instrumentiert. Ein besonderer Stil. Heute darf man das fast nicht so schreiben, Martinsson geht da an eine Grenze.« Damit meint Hardenberger die spätromantischen Ausbrüche und Tendenzen des Stücks, die ihn an den frühen Schönberg und an Skrjabin erinnern. »Ich möchte für alles offen bleiben. Die Welt der zeitgenössischen Musik kennt viele verschiedene Lager, und alle hassen sie sich. Aber je älter ich werde, desto mehr tendiere ich dazu, ganz bestimmte Dinge zu schätzen. Ich liebe Pulsierendes und eine Art von Harmonik. Das heißt nicht, dass sie traditionell sein muss. Ich mag Komplikationen.«
FOTO: MARCO BORGGREVE
den Leib, die heute nur die Weltspitze der Trompeter bewältigen kann. Bei diesen Stücken ist es vor allem wichtig, mit den Kräften hauszuhalten. Ein Schlüsselwerk für Hardenberger war in dieser Hinsicht das 1986 uraufgeführte Trompetenkonzert von Sir Harrison Birtwistle: fast eine halbe Stunde ununterbrochene Virtuosität und totale Kontrolle. Diese Leistung gab seiner Karriere den ersten Kick. Später kamen weitere herausragende Werke hinzu. Hans Werner Henze schrieb für ihn sein Requiem mit solistischem Trompetenpart. In HK Grubers Meisterwerk »Aerial« zeigt Hardenberger die gesamte Palette seiner instrumentalen Möglichkeiten, schraubt Ventile heraus und bläst zwischendurch auf einem Kuhhorn. Das Konzert von Bernd Alois Zimmermann »Nobody knows de trouble I see« holte Hardenberger aus dem Vergessen. »Da gab es diesen Zimmermann aus dem Jahr 1954, den niemand spielte und der nun zum Hauptrepertoire zählt«, berichtet er. »Du kannst kein Trompeter sein und dieses Stück nicht spielen.« Von ganz anderem Zuschnitt, aber mindestens ebenso fordernd ist das Trompetenkonzert Nr. 1 op. 47 des Schweden Rolf Martinsson, einem der bekanntesten schwedischen Komponisten derzeit. Das Werk mit dem Beinamen »Bridge« hob Hardenberger 1999 in Göteborg aus der Taufe, mit den Sinfonikern der Stadt und Neeme Järvi am Pult. Ein unfassbar erfolgreiches Werk, das nach der Uraufführung bislang über 60 Mal
Schwierigkeiten lassen sich jedoch besser bewältigen, wenn ein Freund zur Seite steht. Am 20. Oktober ist das Andris Nelsons, der in seiner dritten und letzten Saison Exklusivkünstler des Konzerthauses ist und den Dortmundern unvergessliche Abende beschert hat. »Andris hat ja mal als Trompeter angefangen. Er ist viel jünger als ich, das heißt, er hat früher meine Schallplatten gehört.« Auf die Arbeit mit ihm freut sich Hardenberger immer wieder. »Die meisten der großen Dirigenten sind ja viel eher an Geigen- oder Klaviersolisten interessiert. Und es ist halt schön, wenn sich jemand auf diesem Niveau für die Trompete begeistert.« Gerade als Trompeter muss man sich sehr disziplinieren, um zu den Besten zu zählen. Hardenberger übt heute immer noch mehrere Stunden täglich, wenn nötig sogar zehn hintereinander. Kann das immer so weitergehen? Er ist jedenfalls in letzter Zeit auch als Dirigent immer erfolgreicher, unterrichtet in seiner Heimatstadt Malmö und leitet dort auch ein Kammermusikfestival – ein wahnsinniges Pensum. Wie schön, dass nach dem Konzert mit Martinssons Stück und Mahlers fünfter Sinfonie deshalb eine »Late Night Brass«-Session angesetzt ist. Hier stößt auch der frisch gebackene Leipziger Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons als Special Guest dazu, wenn sein Freund und Musiker des Orchesters entspannt musizieren – natürlich auf höchstem Niveau.
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OHREN AUF IM KONZERT
Kann man etwas über Yuja Wang erzählen, ohne die ultrakurzen Kleider und zum Laufen eigentlich fast zu hohen High Heels zu erwähnen, in denen die 1987 in China geborene Pianistin ihre Konzerte spielt? Man kann!
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Yuja Wang, und das steht einzig obenan, spielt atemberaubend gut Klavier. Sie war das typische Wunderkind, das schon im Teenager- Alter Konzerte vor ausverkauften Hallen gab. Sie war das taffe Mädchen, das mit 14 Jahren ihr Zuhause verließ, um zuerst in Kanada und bald darauf am berühmten Curtis Institute of Music in Philadelphia zu studieren. Übrigens ganz allein, ohne Familie und ohne ein Wörtchen Englisch zu sprechen. Wer traut sich das heute noch? Die Abwesenheit ihrer Mutter, zu der sie aber ein ungebrochen gutes Verhältnis hat, nutzte Yuja Wang, um sich von den strengen Kleidungsvorschriften zu lösen, die diese ihr in der Heimat noch gemacht hatte. Yuja Wang experimentierte und suchte nach ihrem Stil. So wie das eigentlich alle Mädchen und Jungen in dem Alter machen. Sie fand in Amerika immer mehr zu sich selbst, liebt das freiere Leben, kann sich endlich richtig entfalten. Ihre Kindheit in China verurteilt sie dabei nicht. Vorurteile über den harten Drill an den Musikschulen lässt sie nicht durchgehen. »Das sind Klischees. Natürlich sind wir sehr diszipliniert und werden auch dahin erzogen – aber jeder so, wie es zu ihm passt.« Auch und vor
allem musikalisch probierte Yuja Wang in diesen Jahren sehr viel aus, entdeckte ihre Liebe für das russische Repertoire – Rachmaninow und Tschaikowsky. Sie spielte viel Chopin, lotete diese ganz besondere Virtuosität für sich genau aus. Dann kamen Brahms und Beethoven dran. Es sind Komponisten, mit denen die Chinesin zuerst nicht viel anfangen kann. Ihre musikalischen Gedankenwelten wirken zu fremd auf sie. Aber genau das reizt sie dann doch, weil sie hofft, in der Beschäftigung mit dieser Musik auch etwas über sich selbst herauszufinden. Bach dagegen wird wohl immer ihr Privatvergnügen bleiben. Es fühle sich für sie falsch an, seine Musik auf der großen Bühne vor Publikum zu spielen. In vielen ihrer Interviews wirkt Yuja Wang angenehm, reflektiert, neugierig, sich der eigenen Persönlichkeit sehr bewusst, dies aber nicht unangenehm ausnutzend. Auf diese Weise hat sie auch schon in Dortmund etliche Gespräche geführt, etwa als sie – damals bereits ein Star der Szene – über drei Jahre in der Reihe »Junge Wilde« auftrat. Nach jedem Konzert war das »meet the artist!« vor neugierig lauschendem Publikum angesetzt. Teil des »Junge Wilde« Konzepts ist auch der Besuch einer Dortmun-
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der Schule – und da ist noch folgende Anekdote deutlich in Erinnerung: Yuja Wang spielt im Schulfoyer auf einem Flügel, der schon bessere Zeiten gesehen hat (nicht jedoch eine renommiertere Interpretin), ein halsbrecherisch virtuoses Stück. Schülerinnen und Schüler umlagern sie, eng ans Instrument gelehnt. Da passiert es auf einmal: Der Klavierdeckel klappt durch irgendeinen unbeabsichtigten Stoß zu. Yuja Wang kann noch reflexartig im letzten Moment ihre Hände zurückziehen. Doch ihr kleiner Finger hat offenbar etwas abbekommen, sie untersucht ihn, macht Bewegungsübungen. Den umstehenden Verantwortlichen sackt das Herz in die Hose, muss das Konzert am Abend abgesagt werden, ist damit womöglich die blendende Pianistinnenkarriere an ihrem vorzeitigen Ende? Nichts dergleichen, Yuja Wang bleibt unaufgeregt, massiert noch ein wenig das Gelenk – und spielt abends in die Werke vertieft und mit der technischen Brillanz wie gewohnt. Keine Starallüren, sagt diese kleine Geschichte aus. Heute ist Yuja Wang ein Superstar – stets noch ohne übersteigerte Ansprüche, höchstens mit einem gewissen Faible für Mode. In einem Porträt aus vier Konzerten, das sich über die Saison 2018 /19 erstreckt, ist sie solistisch und
im kammermusikalischen Zusammenspiel im Konzerthaus wieder zu erleben – sechs Jahre nach ihrer »Junge Wilde«-Zeit. Zumindest eines scheint dabei gleich geblieben zu sein: Yuja Wangs Vorliebe für russische Komponisten zieht sich wie ein roter Faden durch die Programme. Mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra unter Mirga Gražinytė -Tyla spielt sie Prokofiews fünftes Konzert, mit dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg unter Gustavo Gimeno Schostakowitschs Nr. 2. Und beim Sonatenabend mit dem Geigerkollegen Leonidas Kavakos steht wiederum Prokofiew mit seinem Opus 80 auf dem Programm. Wenn sie – übrigens Tochter eines Perkussionisten – beim ersten Konzert ihrer Porträtreihe am 5. November gemeinsam mit Martin Grubinger auf der Bühne steht, geht es hingegen zuallererst um Bartóks berühmte Sonate für Klavier und Schlagzeug. Gleich geblieben sein dürfte auch jene gewisse, noch aus den Anfangszeiten bekannte Wildheit. Doch obendrein darf man sich auf das Porträt einer künstlerisch gewachsenen und um etliche Erfahrungen reicheren Yuja Wang freuen. Um an den Anfangsabsatz dieses Artikels anzuknüpfen: ja, man kann! Mit besten Grüßen an die Musikkritiker.
YUJA WANG & Yuja Wang Klavier, Martin Grubinger The Percussive Planet Ensemble
Perkussion,
MARTIN GRUBINGER Werke von Bartók u. a.
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FOTO: NORBERT KNIAT · DG
Mo 05.11. 2018 · 19.00 Uhr – Porträt Yuja Wang
KREATI VER UNRUHE GEIST
Der Niederländer Ton Koopman ist ein
chorklang 17
echter Universalist: Forscher, Cembalist, Organist, Ensemble - Grßnder, Dirigent – ein Vollblut-Musiker, den die Musik agil
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und neugierig hält.
Bussum, ein beschauliches Örtchen, keine halbe Stunde von Amsterdam entfernt. Eine ruhige Straße in ruhiger Gegend. Ein weiß gestrichenes Haus. Diskret, der Garten charmant. Hier residiert Ton Koopman. Privathaus und Bürohäuschen liegen dicht an dicht. Drinnen hängt das Gemälde eines Flötisten. Koopman weiß nicht, wer da abgebildet ist. Er hat schon dutzende Anläufe unternommen das zu klären, alle ergebnislos. Das nagt an ihm. Ungelöste Rätsel lassen ihn nicht ruhen. Das treibt ihn an, er möchte eben alles wissen, besonders über die Musik von damals, der Zeit von Sweelinck, Buxtehude, Bach.
FOTO: MARCO BORGGREVE
Wie gut, dass seine eigene Herkunft weniger Fragen aufwirft. Koopman, der am 2. Oktober 1944 in Zwolle, rund 100 Kilometer östlich von Amsterdam, geboren wurde, liebt seit seiner Kindheit alles, was alt ist – vor allem eben musikalisch. »Mein Vater war ein Jazz-Liebhaber. Er hat Schlagzeug gespielt. Zu Hause wurden unter Liebhabern Jamsessions gemacht. Ich saß immer dabei und fand das schön, auch wenn ich später nie etwas mit Jazz-Musik gemacht habe.« Bach war für den Vater nicht wirklich Thema. »Aber in der klassischen Musik fand er Beethoven und Wagner schön.« Mit Wagner hat Ton Koopman es hingegen nicht weit gebracht: »Ich erinnere mich nur an musikwissenschaftliche Vorlesungen, wo es dann um den ›Ring‹ ging, und wir waren alle so gelangweilt. Das hat dem Professor nicht viel Freude gemacht, und als Strafe mussten wir eine Prüfung über die Leitmotive bei Wagner machen. Damit war in Sachen Wagner Schluss bei mir.« Die Welt des 17. und 18. Jahrhunderts – das ist seine Heimat. Hier kennt er sich aus, hier macht ihm niemand etwas vor, in ihr bewegt er sich wie ein Derwisch. Nicht geheuer ist ihm, wenn Musiker unterschätzt werden, wie etwa Dietrich Buxtehude: »Ich hoffe, dass alle hören, wie gut diese Musik eigentlich ist. Ich glaube, man muss ein bisschen verrückt sein nach Buxtehude, es ist eine unglaublich kreative Musik. Buxtehude hat Stücke geschrieben für ein großes Publikum, music for the millions.« Im Jahr 2005 begann Ton Koopman mit einem singulären Aufnahmeprojekt: der Einspielung sämtlicher Vokal- und Instrumentalwerke von Buxtehude. Mit Koopman als Spiritus rector – als Solist am Cembalo, als Solist an der Orgel sowie als Leiter von Chor und Orchester. In 18 Etappen sind 30 CDs entstanden, teilweise Pionierarbeit. »Es war schon etwas Besonderes, so viele nie oder selten aufgeführte Werke zu studieren und aufzunehmen«, sagt Koopman. »Wir alle haben viel dabei gelernt, vom Gebrauch des hohen Orgeltons bis zum Singen und Spielen in mitteltöniger Stimmung.«
Ton Koopman ist ein liebenswürdiger Unruhegeist. Selbst scheinbare Kleinigkeiten lassen ihn nicht ruhen. Ein nicht -zeitgemäßer Umgang mit Verzierungen ist ihm zuwider. Lieber folgt er einer Fährte so lange, bis er Lösungen (zumindest in Ansätzen) gefunden hat. Hilfstätig an seiner Seite: Ehefrau Tini Mathot. Sie hat Klavier und Cembalo studiert und ist inzwischen auch in der Alten Musik beheimatet. Neun Cembali sind in Koopmans Besitz, in seiner Bibliothek steht eines davon. Bibliothek? Wie lässt sich dieser Raum bezeichnen? Arbeitszimmer? Studierstube? Zu diesem Raum passt kein Etikett. Aus fast allen Büchern ragen Zettel. Er müsse sich immer Notizen machen. Die Zettel seien Motiv-Sammlungen oder haben die Funktion von Registern. Früh entwickelte Koopman eine Neigung für die Orgel. »In meiner Heimatpfarrei war ein Organist, und der spielte eine große pneumatische Orgel. Er war für mich der große geniale Mensch, der auch mit seinen Füßen spielen konnte und aus einer Orgel auch eine Oboe holen konnte.« Koopman bohrte, obwohl noch zu klein, so lange, bis auch er Unterricht nehmen durfte. Zu seinen später prägenden Lehrern in Amsterdam zählte Gustav Leonhardt – doch die ungezügelte Neugierde des Studenten war zur damaligen Zeit noch gewöhnungsbedürftig. »Ich habe immer gefragt: Warum? Damals war es noch nicht üblich, dass ein Student Fragen stellt. Alles war so, wie der Lehrer es sagte.« Allmählich entwickelte Koopman ein zunehmendes Interesse daran, auch als Leiter eines eigenen Ensembles aufzutreten. Bevor er 1979 das Amsterdam Baroque Orchestra und 1992 den Amsterdam Baroque Choir gründete, verliefen die ersten Versuche zaghaft, auch weil sich die Frage nach geeigneten Instrumenten stellte. Doch vieles wurde erleichtert, weil Koopman sich in einem Netz von Gleichgesinnten bewegte, Musikern, die einfach aus Spaß zusammenkamen und sich für Alte Musik interessierten. Gerade in den Niederlanden ist das eine zwar kleine, aber sehr rege Szene. Bis heute schenkt ihm seine Arbeit Energie, Arbeit, die ihm ein Vergnügen ist, Arbeit, die ihn jung hält, auch mit über siebzig. So 28.10.2018 · 18.00 Uhr
BACH MAGNIFICAT Solistenensemble, Amsterdam Baroque Orchestra & Choir, Ton Koopman Dirigent
Johann Sebastian Bach BWV 1068, Kantate BWV 127 und Magnificat BWV 243
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GEGEN DEN WIND BLASEN
Mi 31.10.2018 · 19.00 Uhr
JUNGE WILDE – Simon Höfele
Trompete,
Kärt Ruubel
Klavier
SIMON HÖFELE
Werke von Enescu, Hosokawa, Pintscher u. a.
In der Wüste üben, das Echo in den Bergen ausreizen oder mal auf offener See ins Leere spielen: Trompeter Simon Höfele denkt sich beim Spielen gerne in die Natur – eine Wohnung zu finden, in
FOTO: SEBASTIAN HECK
der man ungehindert üben kann, ist für Bläser ja auch schwer genug. Haydn, Albinoni, Händel: Das sind die Namen der Komponisten bekannter Trompetenkonzerte, mit denen auch viele junge Musiker ihre ersten Karriereschritte gehen. Es bedarf eines gewissen Mutes und großer Überzeugung, sich diesen Branchengepflogenheiten zu entziehen. Nicht, dass Simon Höfele nicht auch besagte Klassiker im Repertoire hätte, doch der 24- jährige »Junge Wilde« macht sich derzeit insbesondere als Interpret zeitgenössischer Musik einen Namen. Hosokawa, Ligeti, Pintscher – dies sind die Komponisten, mit denen sich Höfele mit Vorliebe auseinandersetzt. Das Ergebnis ist verblüffend: Werke, in denen es schnarrt und schnalzt, das Instrument durch alle Tonlagen und Dynamikschattierungen gejagt wird, klingen nicht sperrig, sondern mitreißend: »Wenn man das Publikum für Neues begeistern will, sollte man ihm etwas zumuten«, lautet das Credo des Trompeters. Dass ausgefallene Spiel-
techniken kein Selbstzweck sind, sondern ganz einfach Teil der Musik, macht Höfele so beiläufig hörbar. Nicht beiläufig, aber nebenbei widmet sich Höfele in dem von ihm mitbegründeten Verein »Kunstverlust« der Lobbyarbeit für den Erhalt von Kunst und Kultur in Deutschland. Mit einer Porträtserie berühmter Kunstschaffender und anderer Personen des öffentlichen Lebens ergreifen der Trompeter und seine Mitstreiter das Wort gegen den Abbau von Kultursubventionen, die Schließung kultureller Institutionen und Unterrichtsausfall in künstlerischen Fächern. Dabei erweist sich Simon Höfele auch an der Kamera als Profi. Dass der Musikersohn aber ebenfalls Profimusiker werden würde, ist einer Fanfare zu verdanken, die als Wanddeko bei Familie Höfele einzog: »Ich war fünf Jahre alt, hab da reingepustet und mich sofort in die zehnEuro -Tröte verliebt. Die Entscheidung war gefallen: Ich wollte unbedingt Trompete lernen.« Knapp zwanzig Jahre später dürfen wir ihn nun in der Riege der »Jungen Wilden« willkommen heißen.
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TASTEN KLAVIERABEND WECHSEL Do 11.10.2018 · 20.00 Uhr
Werke von Mozart, Beethoven, Schumann und Chopin
RAFAŁ BLECHACZ
Der polnische Pianist Rafał Blechacz hat schon in jungen Jahren auf sein herausragendes Talent aufmerksam gemacht. Doch das Klavier war gar nicht seine erste Wahl. Wäre Rafał Blechacz bei seinem ursprünglichen Berufswunsch geblieben, dann würde er in dieser Saison vielleicht an der Konzerthaus-Orgel Platz nehmen und nicht in der Reihe »Meisterpianisten« zu Gast sein. Denn der gebürtige Pole war früh fasziniert von kirchlicher Orgelmusik und hegte den Wunsch, Organist zu werden. Als er dann allerdings zum ersten Mal seine Finger tatsächlich auf Klaviertasten austobte, war der Instrumentenwechsel besiegelt – eine, im Nachhinein betrachtet, goldrichtige Wahl. Mit 20 Jahren spielte Blechacz 2005 beim renommierten »Internationalen Chopin-Wettbewerb« in Warschau so beeindruckend, dass ihm nicht nur der Erste Preis und alle Sonderpreise verliehen wurden, sondern auch auf die Vergabe eines zweiten Platzes verzichtet wurde, um seine außerordentliche Leistung zu unterstreichen. Einen Höhenflug erlaubte sich Blechacz nach diesem Sieg, der ihn weltweit bekannt machte, trotzdem nicht. Damals wie heute beschränkt er seine Konzerte auf
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etwa 40 pro Jahr, wählt sein Repertoire sehr sorgfältig aus und nimmt sich ausreichend Zeit, um sich mit einer Komposition vertraut zu machen: »Erst wenn ich ein Werk von Grund auf begreife, spiele ich es vor Publikum.« Und diese Genauigkeit hört man dann auch in seinem Spiel. Da geht es dem 33 -Jährigen in erster Linie um ein aufrichtiges Erzählen der Musik, ohne ins Gefühlsduselige abzudriften. Dabei profitiert er auch von seiner Orgel-Erfahrung, die ihm etwa Werke von Bach oder polyfone Strukturen bei Chopin näherbringt. Chopin ist bei einem polnischen Pianisten, der dazu noch den gleichnamigen Klavierwettbewerb gewonnen hat, natürlich ein unumgängliches Stichwort. Doch Blechacz lässt sich nicht beirren und spielt Chopins Werke weiterhin mit heller Begeisterung, behauptet sich aber auch mit Interpretationen anderer Komponisten. Den Beweis dafür liefert er bei seinem Klavierabend in Dortmund mit Werken von Mozart, Beethoven und Schumann, auch wenn es zum Abschluss nicht ohne ein bisschen Chopin geht.
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EINFACH NUR MARIZA
Alles ist Gefühl, alles ist Seele, wenn sie singt: Als eine der wichtigsten Botschafterinnen der portugiesischen Musik sucht Mariza neue Wege für ihren Fado.
Dem Operettenliebhaber ist »Gräfin Mariza« ein Begriff, doch die Mariza, um die es hier geht, ist die Königin des Fado – auch wenn sie selbst das anders sieht: »Amália ist unsere Königin. Wir werden nie wieder jemanden wie sie erleben.« Gemeint ist Amália Rodrigues, die Sängerin, die 50 Jahre lang die Stimme Portugals war und 1999 verstarb. Marizas Auftritte bei großen Gedächtniskonzerten für die Fado-Legende waren der Beginn ihrer Karriere. Oft wurde sie deshalb mit der Sängerin verglichen, was ihr Fluch und Segen zugleich war. Inzwischen hat sich Mariza längst von möglichen Vorbildern gelöst und ihren eigenen Stil gefunden: Sie holt den portugiesischen Blues zurück in die verrauchten Bars und Keller-Kneipen, erweitert die klassische Besetzung um Streicher und Trompete und verleiht dem »Klagen« mit ihrer kraftvollen Altstimme einen Hauch von Amüsement und Erotik. Vergangenheit und Zukunft verknüpft sie dabei so, dass auch Traditionalisten von ihrer Kunst angetan sind. Was den traditionellen Fado ausmacht, weiß Mariza seit ihrer Kindheit, und wenn sie möchte, singt sie ihn genau so. Doch das junge Mädchen aus Mosambik, das im bekannten Lissaboner Viertel Mouraria aufwuchs, hat sich zu einer internationalen Künstlerin entwickelt: Konzerte führen sie ins Opernhaus nach Sydney und in die New Yorker Carnegie Hall ebenso wie 2013 ins ausverkaufte KONZERTHAUS DORTMUND. Sie war sehr viel unterwegs, hat Einflüsse aufgesogen und verarbeitet. Das ist ihr auch heute noch wichtig, doch seit der Geburt ihres Sohnes 2011 sei sie ruhiger, ganz bei sich, sagt die Sängerin. Ihr im Mai erschienenes, siebtes Studioalbum trägt so den schlichten, aber treffenden Titel »Mariza«. Nichts weniger darf man erwarten.
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So 04.11. 2018 · 18.00 Uhr
MARIZA Mariza
José Manuel Neto Pedro Jóia Gitarre, Fernando »Yami« Araújo Bass, Hugo »Vicky« Marques Schlagzeug Gesang,
Portugiesische Gitarre,
FOTO: FRANÇOIS SÉCHET
Hach, Fado! Dieser süße Schmerz in Liedern vom Fern- oder Heimweh, von Seefahrern und Daheimgebliebenen, der Liebe und ihrem unglücklichen Ausgang, der in dem schönen portugiesischen Wort »Saudade« zusammenfließt. Er entfaltet unwillkürlich seine Wirkung, wenn Marisa dos Reis Nunes als Mariza auftritt.
AUF LEBEN UND TOD Mi 10.10.2018 · 20.00 Uhr
DORIC STRING QUARTET Alex Redington Violine, Jonathan Stone Violine, Hélène Clément Viola, John Myerscough Violoncello Werke von Haydn, Britten und Schubert
Höflich, please! We’re British... Das Doric String Quartet schmeichelt selbst in dramatischsten musikalischen Gefechtslagen den Ohren. Nein, im Sandkasten wurde das Doric String Quartet nicht gerade gegründet. Aber es war immerhin im zarten Alter von acht bzw. neun Jahren, dass sich der Cellist John Myerscough und der Geiger Alex Redington bei einem Sommerkurs für junge Musiker kennenlernten. Sie blieben dem Programm treu und spielten dort in jeden Oster- und Sommerferien in wechselnden Besetzungen, bis sie zusammen in einem Ensemble landeten. Dabei ist es geblieben: 1998, im Alter von sechzehn, gründeten sie das Doric String Quartet. Ursprünglich war das Doric eine reine Herrenrunde. Seit 2013 ist die französische Bratscherin Hélène Clément dabei und somit immer eine Dame bei den Proben anwesend. Das fördert nach Angaben der Musiker die Disziplin. Doch die Umgangsformen sind ohnehin britisch – und auch ein Schlüssel zum Erfolg des Quartetts. »Wir mögen uns tatsächlich, das macht uns als Quartett einmalig«, sagt John Myerscough. Immerhin arbeiten hier vier selbstständige Kreative unter verschärften Bedingungen in einem Team. Sie müssen – bisweilen äußerst kritisch beobachtet – perfekte Ergebnisse abliefern. Die Anstrengung darf man dabei natürlich nicht hören, es geht ja um Musik. Keine Egospiele und keine hitzigen Diskussionen, das haben sich die Vier daher zur Regel gemacht. Getrennte Anreise aus Leidenschaft wie bei anderen Streichquartetten (die Namen sind natürlich Konzerthaus-Betriebsgeheimnis) gibt es hier nicht. Haydn, Britten und Schubert stehen auf dem Programm, wenn das Doric String Quartet im Oktober sein Debüt im KONZERTHAUS DORTMUND gibt. »Wir spielen immer Haydn – es gibt nichts besseres«, erklärt Myerscough. »Und Schuberts G-Dur-Quartett ist wahrscheinlich unser Werk für die ›einsame Insel‹.« Hélène Clément ergänzt: »Das Werk stellt den einfachsten musikalischen Kontrast in den Mittelpunkt, Moll gegen Dur, und präsentiert ihn uns durch seine schieren Ausmaße als Kampf zwischen Leben und Tod.« Nach so viel Dramatik ist hinter der Bühne aber wirklich wieder Zeit für Harmonie.
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ortmund, wie es singt und klingt Vor dem Hören steht das Singen: Bachs Magnificat ist in der Saison 2018 / 19 nicht allein den Profis auf der Bühne vorbehalten. Auch interessierte Hobbysänger können Auszüge daraus in einem Kompaktprojekt am 13. und 14. Oktober einstudieren und auf diese Weise besser kennenlernen. Dank teilweise vereinfachter Arrangements ist dieses große Werk voller revolutionärer Kraft jedem zugänglich. Abgerundet wird das Projekt durch den Besuch der Aufführung im KONZERTHAUS DORTMUND. Alle Infos unter: www.konzerthaus-dortmund.de /dortmund-singt.
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Reine Kopfsachen
Noch vor dem ersten Konzert der neuen Saison wird erneut die Frage gestellt: Wer spielt’s am besten? Für das Format »Kopfhörer« beugen sich die Musikprofessoren Michael Stegemann und Holger Noltze wie gewohnt mit Liebe zum Detail, Lust an der Differenzierung und ohne Furcht vor Zuspitzung über Lieblingsplatten. Zu Beginn nehmen sie gleich die Festliche Saisoneröffnung ins Visier, bei der Jan Lisiecki mit Rachmaninows zweitem Klavierkonzert und dem City of Birmingham Symphony Orchestra unter Omer Meir Wellber in die neue Spielzeit startet. Doch welche Kombination aus Orchester, Dirigent und Pianist überzeugt auf CD gepresst? Jan Lisiecki wird nicht dabei sein, denn der 23-Jährige hat das 1901 uraufgeführte Werk bisher nicht eingespielt. Doch die spätromantischen Klänge sind von anderen Musikern unzählige Male gebannt worden – ausreichend Diskussionsstoff ist also gewiss, wenn die Reihe am 14. September wieder startet.
In der Vortragsreihe »Kopfnoten« begibt sich Michael Stegemann zurück in die Zukunft auf die Spuren der historischen Aufführungspraxis. Längst ist es nicht mehr nur die »Alte« Musik, die heute in dieser Form dargeboten wird – auf alten Instrumenten oder adäquaten Nachbauten, in alter Stimmung, in originaler Besetzungsgröße und in den Spiel- und Gesangspraktiken ihrer Zeit. Selbst Strawinskys »Sacre du printemps« gibt es inzwischen »historisch«. Und wenn man moderne, fast »jazzige« Monteverdi-Aufnahmen mit den ersten Madrigalen vergleicht, die Nadia Boulanger 1937 eingespielt hat, könnte es einem schwindelig werden ... Wie es dazu kam, und wie die inzwischen drei Generationen historischer Aufführungspraktiker unser Klangbild der Musik verändert haben, zeichnen die »Kopfnoten« in acht Vorträgen nach. Der erste Abend am 8. Oktober verfolgt dabei die Anfänge der historischen Aufführungspraxis zurück ins Fin de siècle, nach Frankreich.
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erkeln und Warten
Im Sommer schließen die Türen des Konzerthauses regelmäßig für eine Weile und öffnen sich erst wieder frisch geölt. Da wird die Brückstraße für eine Anlieferung in Nashorngröße gesperrt, auf dem Schnürboden an der Obermaschinerie gearbeitet, der Parkettleger fährt mit einer Hummel (?!) durchs Haus, Maler malen, Menschen steigen uns aufs Dach ... Soviel zum Sommerschlaf im Konzerthaus. Von außen direkt erkennbar: Am Künstlereingang wurde aufgehübscht und für ein wenig Blickdichte gesorgt. Zutritt gewährt der Pförtner / Torwächter nun ausschließlich »Befugten«, die die Inschrift am Eingang enträtseln können ...
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Boeckers Blütenzauber Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, was gibt es Schöneres, als hier eine neue Saison mit dem so unschuldigen wie dekorativen Thema Blumen zu beginnen? Blumen, die am Ende der Konzerte zum Dank an Dirigenten und Solisten überreicht werden. Noch kürzlich, unter der reißerischen Überschrift »Blätter, die die Welt bedeuten«, enthüllte das Magazin einer großen deutschen Tageszeitung, dass einzig das Royal Opera House in London sich einen eigenen »Flower Presenter« leiste – und blätterte nebenher alle möglichen strategischen und logistischen Überlegungen zum Projekt »Künstlern nach dem Auftritt Blumen zu schenken« auf, von denen sich sonst kein Mensch eine Vorstellung macht. Auch Frau Escher hat den Artikel gelesen:
Liebes Konzerthaus-Team, zwar sehe ich, dass immer andere Mitarbeiter*innen nach den Konzerten die wunderschönen Blumensträuße übergeben – aber haben Sie auch so etwas wie einen Presenter in Sachen Blumen, der die Sträuße plant, bestellt, die Übergabe organisiert – wie funktioniert das? Magali Escher, Rosendahl Liebe Frau Escher, bei uns gibt es zwar nicht die Position eines Flower Presenter, dafür aber die der Hausdame – und diese Funktionsbezeichnung, finde ich, hört sich ganz ähnlich anachronistisch nach der guten alten Zeit an, nach 19. Jahrhundert, Romanen von Jane Austen oder Agatha-Christie-Krimis und lässt obendrein durchaus Royales assoziieren. Unsere Hausdame Elke (klingt nicht allein der Name wie betörender Blütenduft?) Stadler ist nicht ausschließlich für die Blumen zuständig, aber auch. Das Protokoll ist wie folgt: Vom Künstlerischen Betriebsbüro erhält sie gleich zu Beginn der Saison eine Übersicht über die Konzerte mitsamt Solistenund, vorkommendenfalls, Dirigentennamen (ganze Orchester erhalten keine Blumen, das wäre zuviel). Auf dieser Grundlage werden fleißig Sträuße disponiert, kleinere, größere (für Superstars; manche Musiker mag Frau Stadler auch besonders), mal nur einen (Solo-Abend), mal eine ganze Batterie (konzertante Oper). Nachfolgend geht die Excel-Liste an ein Dortmunder Blumenhaus. Es kreiert Gebinde je nach Jahreszeit, setzt hier einmal den Akzent mehr auf Rosé, dort auf lichtes Blau. Am Konzerttag selbst sieht man den kleinen Lieferwagen am Bühneneingang vorfahren. Emsige Mitarbeiter tragen den Blumenschmuck ins Haus. Kommt man unmittelbar vor dem Konzert in der Nähe der Inspizienz vorbei, sieht man die Sträuße schon in Vasen. So weit, so gut. Zeitlich etwa parallel, eine Oktave bzw. ein Stockwerk tiefer in der sogenannten Anlieferung, muss die Hausdame bei der Einweisung des Foyerteams in den beigen Jacketts (Scrophulariaceae) auch die Blumenüberreicher*innen einteilen. Damen werden Künstlern zugeteilt, Herren den Künstlerinnen. Sie dürfen nicht empfindlich wie eine Mimose sein, nicht vor Lampenfieber zittern wie Espenlaub. Nein, es gilt am Ende eines Konzerts, während des Schlussapplauses, entschlossen aus der Inspiziententür auf die Bühne zu treten, sich wie Convolvulus arvensis den Weg durchs Orchester zu bahnen und aufrecht wie Verbascum, dabei stets lächelnd, auf die Musiker zuzugehen. Fertig zur Übergabe. Jene erspähen die Überreicher*innen vielleicht zunächst nur aus dem Augenwinkel, widmen sich zuerst dem noch einmal aufbrausenden Applaus. Dann tun sie umso überraschter, als hätten sie noch nie im Leben nach getaner Arbeit Blumen erhalten. Der Akt der Übergabe vollzieht sich manchmal freundlich sachlich oder, je nach emotionaler Verfasstheit des Objekts, mit Verteilung von Küsschen an die Überbringer (Lamiales). So in etwa, liebe Frau Escher, funktioniert im Konzerthaus, blumig gesprochen, die Flower Presentation. Ohne Blumen und ihre choreografierte Übergabe ist ein Abend kein richtiges Konzert. Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker
Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231 – 22 696 159 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.
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Impressum
Ausblick
Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Dr. Raphael von Hoensbroech, V.i.S.d.P. (ab 16.09.2018) Redaktion
AUSGABE 02 2018 19
Dr. Jan Boecker, Nicole Brodhof, Marion Daldrup, Katharina Kierig
JANINE JANSEN Aus dem Bauch heraus
Autoren
CECILIA BARTOLI Viva Vivaldi
Jan Boecker, Nicole Brodhof,
JULIAN PRÉGARDIEN Lyrisch, locker, leicht
Markus Bruderreck, Marion Daldrup,
HERBERT BLOMSTEDT Wem Ehre gebührt
Katharina Kierig, Renske Steen, Christoph Vratz, Verena Wengorz Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing Marion Daldrup, T 0231 – 22 696 213
Das hörbar-Rätsel
Druck druckpartner Druck- und Medienhaus GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 – 22 696 0 F 0231 – 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de
FOTOS: MARCO BORGGREVE · DECCA, MARCUS HÖHN · DG
Tickethotline T 0231 – 22 696 200 Besuchen Sie uns Konzerthaus.Dortmund @Konzerthaus_DO @Konzerthaus_DO
Die Geburtsstadt unseres gesuchten Künstlers liegt nur einen Katzensprung von Dortmund entfernt und ist überregional vor allem durch ein großes Filmfestival bekannt geworden. Ein Kinofilm war es auch, durch den der staatlich geprüfte Bariton erstmals einem größeren Publikum auffiel. In frühen Jahren wurde der wahrscheinlich bestangezogene Mann Deutschlands durch die Opern Richard Wagners musikalisch geprägt. Bald entwickelte er aber eine Leidenschaft für die Musik einer ganz anderen Epoche.
Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Verena Wengorz, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231 – 22 696 159 oder per E-Mail an: verena. wengorz@konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 29.10.2018. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das Konzert des Mahler Chamber Orchestra am 23.11.2018. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar- Rätsels: Fazıl Say. ausblick 29
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Persönlich Ticketing+ Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231 – 22 696 200 Per Fax F 0231 – 22 696 222 Per Post KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund
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2. Balkon links
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Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.
gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.
Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de
Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.
Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-
Preiskategorie 1 Preiskategorie 2 Preiskategorie 3 Preiskategorie 4 Preiskategorie 5 Preiskategorie 6 Preiskategorie 7 * Rollstuhlplätze Keine volle Podiumssicht
* Hörplätze sind 90 Minuten vor
Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)
Nutzer von Hörhilfen Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl wird Sie unser Ticketing gerne beraten. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses sowie im Internet eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de / de /vermietung
Verwandeln Sie Ihr Zuhause in einen Konzertsaal: Spielen lassen. Zuhören. Entspannen. GÄNSEHAUT PUR.
BEI UNS ERLEBEN: maiwald – klaviere & flügel im konzerthaus brückstraße 21 · dortmund · TEL: 0231 2 26 96-145 WWW.STEINWAY-DORTMUND.DE
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DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · APANO INVESTMENTS · DR. RAINER ARNTZEN · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER · GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT · BRITTA UND ROLAND BRACHT · GABI UND DR. MICHAEL BRENSCHEIDT LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · DHPD DR. STEPHEN DUNKER · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH ELMOS STIFTUNG · CHRISTA FROMMKNECHT · BENJAMIN HEINIG · INKA UND DR. MAZEN HILAL · UTA HÖFLING MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · HUSEMANN EICKHOFF SALMEN & PARTNER GBR · DR. CARSTEN JAEGER DANIELA UND JOHANN JAEGER · ULRICH JORDAN UND CLAUDIA VORLÄNDER · HANS -JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN KLEINE · BRENNEREI LIKÖRFABRIK & SCHOKOLATERIE KRÄMER · TRAUDEL KROH · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · DR. GUNTHER LEHLEITER · LENSING DRUCK GMBH & CO. KG · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH · MURTFELDT KUNSTSTOFFE · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL SUSANNE UND MEDARD NOLDEN · MARC T. OEHLER · PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER · PROF. DR. TIDO PARK PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · INES POHLMANN-FEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · PRÄVENT CENTRUM DORTMUND · ROTKÄPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO. KG · CORNELIA UND THOMAS SCHIEFERSTEIN · MARIE-THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP · FAMILIE SCHNEIDER · DR. WOLFGANG SCHRÖDER · REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN MECHTILD UND PAUL TH. STEINAU · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIE ZENTRUM DORTMUND PROF. DR. ANGELA UND WILFRIED UTERMANN · VERLAG LENSING-WOLFF · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS V. DEWALL · IRIS WOERNER UND AXEL VOSSCHULTE · NORA WIEGMANN · MARTINA UND THOMAS WREDE UND WEITERE NICHT GENANNTE BOTSCHAFTER DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
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