hörbar
DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND
SIR ANDRÁS SCHIFF
AUSGABE 01 2021 22
PARTNER-STIFTUNG
HAUPTSPONSOREN
SPONSOREN
FÖRDERKREISE
FÖRDERER
DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
MUSIK FÜR ALLE
TITELFOTO: JOHN DAVIS FOTO: MARCEL MAFFEI
Wissen Sie, was sich hinter dem »Dortmunder Community Ensemble« verbirgt? Sie! Zumindest potenziell. Unser Community Musician Matthew Robinson lädt regelmäßig alle Interessierten ein, mit ihm zu musizieren. Und mit »alle« sind auch alle gemeint. Unsere Community ist offen für jeden, egal, wie gut jemand singt oder ein Instrument beherrscht, auch unabhängig von Alter, Geschlecht, körperlicher Verfassung oder sonstiger Eigenschaften. Wir möchten Musik nutzen, Brücken zu bauen zwischen Menschen und dabei den Einstieg so niedrig wie möglich halten. Community Music heißt auch Teilhabe an Kultur und Gesellschaft. Dabei steht nicht die musikalische Bildung, sondern die Gemeinschaft des Musizierens im Vordergrund. Weil dies in Dortmund vielen Menschen sonst verwehrt bliebe, möchten wir als Konzerthaus unseren Beitrag für Chancengleichheit leisten und zugleich Menschen unterschiedlichster Herkünfte zusammenbringen. Für unsere Community Music haben wir prominenteste Partner: Das London Symphony Orchestra, das im September zu einem Doppelschlag nach Dortmund kommt, ist einer der Vorreiter auf diesem Gebiet. Mit dem Orchester und seinem Chefdirigenten Sir Simon Rattle haben wir gleich mehrere Projekte geplant. Wer sogar Lust hat, selbst einmal auf der Konzerthausbühne zu musizieren, kann sich am Community-Music-Konzert des Stegreif.orchesters beteiligen, und zwar am 30. September mit dem Programm »Beethoven 9 plus«. Das ungewöhnliche Ensemble ist für seine Innovationskraft und Offen-
heit bekannt, es bewegt sich frei im Saal und improvisiert auf große Werke der Musikgeschichte. Dabei verschwimmen unterschiedliche Genres bis hin zum Jazz. Es muss aber nicht immer die große Bühne sein, Sie können auch einfach im kleinen Kreis einfach mal mitmachen. Informieren Sie sich hier: www.konzerthaus-dortmund. de/communitymusic Der Herbst steht natürlich auch sonst ganz im Zeichen der Musik, und ich freue mich sehr darauf, das Haus wieder zu beleben. Versäumen Sie nicht das Wochenende mit dem LSO Ende September, aber auch nicht die Saisoneröffnung mit Sol Gabetta (04.09.), Teodor Currentzis (15.10.), Opernstar Diana Damrau (31.10.), das Solo - Programm des Jazzers Michael Wollny (19.9.) und die ersten Konzerte unserer neuen Junge-Wilde-Staffel (ab 01.10.). Sehr ungewöhnliche, großartige Konzerterlebnisse können Sie nicht nur vom Stegreif.orchester (s. o.) erwarten, ich empfehle Ihnen auch sehr La Fura dels Baus mit Beethovens 6. Sinfonie als Performance (08.09.) und das erste Joker-Konzert mit einem der spannendsten jungen Ensembles unserer Zeit (02.10.). Und natürlich dürfen Sie nicht unseren diesjährigen Curating Artist Sir András Schiff verpassen, mit dem ich eine ganze Woche im Oktober gestaltet habe. Mit herzlichen Grüßen, Ihr Dr. Raphael von Hoensbroech Intendant und Geschäftsführer des Konzerthaus Dortmund
PS: Ihr Wunsch-Konzert war schon ausverkauft? Wir erwarten, bald weitere Plätze freigeben zu können. Daher empfehle ich Ihnen sehr, sich auf die Warteliste setzen zu lassen. Sobald wir wissen, ob wir mehr Besucher zulassen können, bekommen Sie dann Ihr Ticketangebot. Aktuelle Verfügbarkeiten finden Sie immer auf konzerthaus-dortmund.de
editorial 03
Do 30.09.2021 · 20.15 Uhr
STEGREIF.ORCHESTER –
Beethovens Sinfonie Nr. 9 ganz neu: Das Stegreif.orchester erarbeitet mit der Dortmunder Community eine Komposition, die Beethovens Vision in Beziehung zu anderen Musiktraditionen und -sprachen setzt.
BEETHOVEN 9 PLUS
04 einblick
06 interview
03 editorial
Über Einsamkeit und Lieblingsräume
04 einblick
Ein Gespräch mit Michael Wollny richtet den Blick nach innen.
05 inhalt
10 titel
26 augenblick
Uomo universale
Ein kleiner Blick in den Kopf von Sir András Schiff
28 gästebuch
14 liederabend
29 ausblick I rätsel I impressum
Das ist ihre Zeit
30 haus und verkauf
Alles, was Marlis Petersen anfasst, wird zu purem Stimmgold.
17 meisterkonzerte
Nur nicht gewöhnlich
Ein Orchester in ständiger Revolutionsbereitschaft: MusicAeterna
20 lso in residence
Doppelt musiziert besser
Zwei Abende in Folge mit dem London Symphony Orchestra und Sir Simon Rattle.
22 junge wilde
Ein bisschen Magie
Die Sopranistin Christina Gansch lässt den Zauber einer vergangenen Epoche aufleben.
24 cabaret + chanson
Musik im Zeichentrickformat
Virtuose Musikalität, multi-instrumentales Chaos und Comedy mit The Queen’s Cartoonists
25 neuland
Beethoven hören und sehen
FOTOS: IKEN KEUNE, LUKAS BECK, LINDSEY THOENG
Nico and the Navigators und das Kuss Quartett machen Beethovens letzte Werke mit allen Sinnen erfahrbar.
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inhalt 05
ÜBER EINSAMKEIT UND LIEBLINGSRÄUME In der Fülle der musikalischen Formate Michael Wollnys, von Duo über Trio bis zu Orchesterprojekten, waren Solokonzerte und -aufnahmen bislang eine echte Seltenheit. Dass diese Auftritte und Einspielungen aus dem stillen Kämmerlein heraus bislang die Ausnahme blieben, mag an Wollnys Neugier auf immer wieder neue musikalische Partner liegen. Wahrscheinlich auch an seiner Lust an der kollektiven Suche nach der Magie des Moments. Doch den Wunsch, sich intensiver dem Soloformat zu widmen, hegte Wollny schon lange. Und nun, nach vielen immer neuen Kollaborationen mit Künstlern wie zuletzt Nils Landgren, Émile Parisien oder Vincent Peirani, als mehrjähriger Artist in Residence und Solist beim Norwegian Wind Ensemble sowie Projekten mit Literatur, Schauspiel und zum 100. Bauhaus-Jubiläum, scheint die Zeit reif für den Blick nach innen.
xx 06Inhalt
FOTO: SONJA WERNER · KONZERTHAUS DORTMUND
Du spielst zurzeit eine relativ dichte Reihe von Solo-Konzerten mit Material deines Albums »Mondenkind«. Bei Solo-Konzerten fehlt der Input der Band, andererseits sind deine Freiheitsgrade auf der Bühne viel größer, und du musst dich ständig fragen, wie du die Freiheit gestaltest. Eine außergewöhnliche Anstrengung, oder? Das stimmt. Ich hatte ja während der vergangenen Monate Zeit, mich mit der Frage zu befassen, wie ich auf der Bühne damit umgehe. Ich hatte mir überlegt, die Sache ganz klassisch anzugehen, mir eine Setlist zu schreiben und einen festeren Rahmen zu geben. Aber jetzt ist doch auf der Bühne eine Form entstanden, die ich mir gar nicht ausgedacht habe. Ich spiele mehrere freie Improvisationen, und die Zutaten und Themen stammen alle aus dem Album. Dabei vermischen sich manche Stücke, und andere stehen für sich, kriegen aber ganz andere Formen als ausgedacht. Du hast dich also selbst überrascht. Ja, im Vertrauen darauf, dass auf der Bühne sowieso eine eigene Energie herrscht und man manchmal alle Pläne vergessen kann. Es hat sich gezeigt, dass es so auch wirklich funktioniert. Natürlich habe ich zu Hause und im Proberaum nachgedacht und konstruiert und aussortiert. Dann kamen der Ernstfall und die Bühne, und alles wurde anders. Aber ich habe die Arbeit davor wirklich auch gebraucht. Beneidest du manchmal Kolleginnen und Kollegen, die Noten auswendig lernen und auf die Bühne gehen und das alles spielen? Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, mich dem Zwang auszusetzen, zu wissen, welche Noten ich gleich spielen werde. Als Teenager habe ich auch klassische Konzerte gespielt, ich beneide
aber niemanden darum. Manchmal beneide ich Musikerinnen und Musiker, die Routinen entwickeln, die sich nicht abnutzen. Eine Routine kann ja darin bestehen, dass man ein Stück aussucht, sich damit auseinandersetzt, es erforscht, mit ihm lebt und es aus einer solchen Gründlichkeit heraus interpretiert. Wenn man aber frei spielt und allein, dann ist dieser Prozess immer schon Teil einer Nicht-Routine. Das ist anstrengend, aber es belohnt einen auch. Ein festes Repertoire, das ich abarbeiten müsste, würde mich eher beängstigen. Beim Solo-Konzert spielst du also frei und benutzt Material aus deinem Album ungefähr wie ein Raumschiff, das auf seiner Reise einen Planeten umrundet, um dessen Schwerkraft für die Fortsetzung der Reise zu nutzen? Ungefähr so läuft es. Ich konnte mich auch gut vorbereiten. Die Einspielung des Albums lag schon einige Zeit zurück, und ich hatte Notizen und die Aufnahmen und konnte mich gründlich mit dem Material auseinandersetzen. Alles war mir vertraut, aber die große Form des Konzerts hatte ich mir vorher nicht ausdenken können. Die ist spontan entstanden und auch zwei Mal nacheinander anders. Beim »Mondenkind«-Projekt spielte Michael Collins eine Rolle, der Astronaut, der im Juli 1969 in der Columbia den Mond umkreist, während Armstrong und Aldrin ihre ersten Schritte auf dessen Oberfläche tun. Collins verschwindet regelmäßig für eine Dreiviertelstunde im Funkschatten des Trabanten, ist in dieser Zeit der einsamste Mensch überhaupt. Ist Einsamkeit auch Teil der Solisten-Situation? Im Moment fühle ich mich als Solopianist als der glücklichste Mensch der Welt. Ich bin selbst ganz überrascht, wie stark das Glücksgefühl nach den drei Konzerten ist und wie sehr es immer noch anhält. Es gibt einfach keine glücklichere Situation als auf der Bühne zu stehe. Das gilt natürlich auch für Konzerte mit der Band, aber als Solist genießt man das Privileg, wirklich ALLE Freiheiten zu haben und zugleich dem Moment ausgeliefert zu sein, weil die Leute jetzt zuhören. Während des vergangenen Jahres war ich auch viel allein, aber nie so ausgeliefert. Ich hatte Zeit und stand nicht unter Beobachtung. Dass das jetzt wieder anders ist, macht mich sehr glücklich. interview 07
Steckbrief
MICHAEL WOLLNY
2002 künstlerisches Diplom mit Auszeichnung an der Hochschule für Musik in Würzburg, 2004 Meisterklassendiplom Gleichzeitig Unterricht bei den Jazzpianisten John Taylor und Walter Norris Seine aktive musikalische Karriere startete er als Mitglied des Bundesjazzorchesters und als Pianist des Huber Winter Quartetts
Im Mai 2017 dreht sich die Zeitinsel am KONZERTHAUS DORTMUND ganz um den Künstler und seine Musik Neben seiner aktiven musikalischen Karriere lehrt Michael Wollny an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig Live im Konzerthaus: Michael Wollny – Solo So 19.09.2021 um 18.00 Uhr mit dem Solo-Programm zu seinem neuen Album »Mondenkind«
xx 08Inhalt
FOTO: CHRIS SINGER
Es folgte die Gründung seines eigenen Trios, parallel ist er in zahlreichen Trio- und Quartettformationen tätig mit Künstlern wie Nils Landgren, Vincent Peirani und Émile Parisien
FOTO: JÖRG STEINMETZ
Die Einsamkeit eines Pianisten ist ohnehin keine gottverlassene. Du hast gewissermaßen ein ganzes Orchester als Instrument, und du hast deine Geschichte dabei, die sich damit verbinden lässt. Bei dir ist zum Beispiel Franz Schubert immer da oder Messiaen oder Björk oder Joachim Kühn. Genau: Man ist nicht allein, weil es die eigene Geschichte gibt und die Geschichte dieses Instruments. Ich empfinde auch den Flügel als Teil des Raumes, in dem ich spiele. Der Flügel ist ja selbst ein großer Raum und der Konzertraum gewissermaßen sein vergrößerter Resonanzraum. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, auch im Studio, dass es nicht gleichgültig ist, wo im Raum ein Instrument steht. Es gibt Situationen, in denen sich das Instrument mit dem Raum und der Architektur verbindet. Wenn man diesen ›sweet spot‹ findet, ist es, als verlängere sich der Flügel bin in die letzte Reihe hinein. Man nimmt die Menschen im Raum wahr und hat eine anonyme, aber innige Verbindung mit jedem, der da sitzt. Gibt es Lieblings-Konzerträume? Ja, und es gibt viele Kategorien davon. Es gibt zum Beispiel die Clubs, die mit ihrer Enge und Unmittelbarkeit für bestimmte Situationen unersetzbar sind. Aber es gibt auch Erinnerungen, die an einen bestimmten Konzertraum gebunden sind, für mich sind das beispielsweise die Philharmonie in Berlin, seit meiner Residenz das Konzerthaus Dortmund, die Alte Oper in Frankfurt. Die Verbindungen, die dort entstanden sind, verschwinden nicht einfach wieder. Ich denke, man muss letztlich jeden Raum, in dem man spielt, zu seinem Lieblingsraum machen. Wenn man gegen den Raum spielt, verliert einer. War die Corona-Situation der vergangenen fast anderthalb Jahre eine gute Zeit für die Entwicklung von Solo-Konzepten? Meine Erfahrung ist, dass diese Zäsur auch etwas Bereicherndes hatte. Allerdings wusste man nicht, wann dieser Zustand zu Ende gehen würde. Man weiß das jetzt ja immer noch nicht wirklich.
Die Lockdown-Zeit selbst war seltsam abstrakt. Erst jetzt, wo man das, worüber man nachgedacht hat, auf die Bühne bringen kann, kommt das Leben zurück. Entscheidend war, dass vieles, was zuvor die Tage überfrachtet hat, plötzlich sehr reduziert war. Das fällt besonders stark ins Gewicht, wenn man eher gewöhnt ist, im Kontext einer Band zu arbeiten. Ich habe gerade wieder mit einer größeren Besetzung gespielt, das war ein unglaublicher und intensiver und kollektiver Glücksmoment: weniger Wollen und mehr Sog. Wiederbelebung einer Qualität des eigenen Lebens, die viele Monate lang verbaut und verschüttet war? So ähnlich. Wenn etwas knapp wird, wird es wertvoll. Nun ist ja Musik etwas sehr Komplexes, und etwa zur Zeit Johann Sebastian Bachs war sie noch nicht kultureller Zierrat, sondern eine Form des Wissens über die Welt und den Wissenschaften prinzipiell gleichgestellt. Ist für dich Musik auch ein Medium, über die Welt nachzudenken? Mein wahrscheinlich wichtigster Lehrer, Chris Beier, hat mir früh die Faszination für eine solche Sicht vermittelt. Wenn man etwa Hindemiths Vorwort zur »Unterweisung im Tonsatz« liest, finden sich da ähnliche Gedanken. Es gibt aus den 1980er-Jahren einen Vortrag von John Cleese über Kreativität, den ich auch an der Hochschule gelegentlich behandelt habe. Darin findet sich der Gedanke, dass in kreativen Prozessen nicht jeder Schritt richtig sein muss. In der Logik ist klar: Jeder Zwischenschritt muss richtig sein, sonst ist das Ergebnis falsch. In kreativen Prozessen können auch falsche Schritte zu wunderbaren Ergebnissen führen. War nicht auch deine Arbeit an deinem Solo-Projekt strukturell ähnlich? Genau. Ich habe an Setlisten geschrieben und wollte einen strengen Rahmen erarbeiten. Im Konzert hat das dann gar nicht stattgefunden, aber die Vorarbeiten und Zwischenschritte waren dennoch eine sehr gute Vorbereitung. Denn nur so läuft es: Man musste akribisch und geradezu wissenschaftlich arbeiten, damit am Ende etwas ganz Anderes passieren kann konnte. Das Interview führte Hans-Jürgen Linke. interview 09
UOMO UNIVERSALE
Es gibt Jahrhundertmusiker, deren Karrieren von der Öffentlichkeit mit viel Blitzlichtgewitter begleitet werden. Und es gibt solche, die ihre überragenden musikalischen Fähigkeiten auf eher stille Weise vermitteln. Zur zweiten Sorte zählt der neue Dortmunder Curating Artist Sir András Schiff. Man würde gern mal in seinen Kopf hineinschauen. Man sähe dort womöglich schier unendliche Regalmeter voll mit Noten, alle säuberlich geordnet, und dazu vielleicht einen kleinen Assistenten, der die jeweiligen Werke computergesteuert hervorzieht und sie später wieder an dieselbe Stelle zurückräumt. András Schiff als musikalischen Enzyklopädisten zu bezeichnen, ist wahrlich nicht sehr gewagt. Das Klavierwerk von Bach, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, dazu ganze Ketten von Klavierkonzerten – komplette Bibliotheken hat er in seinem Kopf parat, nicht nur in groben Umrissen, sondern mit allen Details. Allein diese Gedächtnisleistung ist außerordentlich, doch da ist ja noch die Qualität der musikalischen Umsetzung. Zu Schiffs interpretatorischen Grundsätzen zählt der Gesang. Nie wird man bei ihm blanke Akkordsalven oder hochmotorisierte Tempi um des technischen Effekts willen erleben. Schiff spürt einzelnen Linien nach, formt sie zu organischen Verläufen, setzt sie in Beziehung zu anderen Stimmen. Wenn er seine Meisterklassen abhält, bekommt man eine Vorstellung von seiner musikalischen Ästhetik. Schiff fragt seine Studenten gern, welche Stimme sie gerade auf dem Klavier nachahmen würden: Ist es eher ein Horn, eine Flöte, sind es sanft wiegende Celli? Schiff denkt meist orchestral. Denn er ist nicht nur Pianist, sondern auch Dirigent. In dieser Leiterfunktion ist Schiff Autodidakt, und auch darin vertraut er auf seine beiden Hände, verzichtet auf Hilfsmittel: »Ohne Taktstock ist das Zeichengeben vielleicht weniger präzise, aber natürlicher, menschlicher«, erklärt er. »Mich stört bei vielen Dirigenten die pure Taktschlagerei. Musik darf man nicht schlagen, sonst schlägt sie zurück. Sie muss atmen, pulsieren, leben.« Um diesen Anspruch so glaubwürdig wie möglich zu realisieren, hat er vor mehr als 20 Jahren ein eigenes Orchester gegründet. Die Liste derer, die seiner Einladung im Laufe der Jahre gefolgt sind, ist lang und prominent. Erich Höbarth, zugleich Primarius beim Quatuor Mosaïques und viele Jahre Mitglied in Harnoncourts Concentus musicus, dazu Yuuko Shiokawa, Schiffs Ehefrau, an der Geige, Hariolf Schlichtig an der Bratsche, der Hornist Georg Sonnleitner von den Wiener Symphonikern. Die Reihe ließe sich fortsetzen. Das erste Projekt 1999 mit der Cappella Andrea Barca (deren Name sowohl auf einen wenig bekannten Komponisten der Mozart-Zeit anspielt als auch auf ihren Gründer András Schiff) galt einer über mehrere Jahre hin angelegten Aufführung aller Mozart-Klavierkonzerte. Ursprünglich nur für die Salzburger
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»Mozartwoche« geplant, ging man öfter auf Reisen und so ist das Ensemble heute längst ein gefragter Gast in allen führenden Konzerthäusern. Bei Solokonzerten agiert Schiff dirigierend vom Klavier aus, mal stehend, mal sitzend. Der Solist am Klavier inmitten des Orchesters ist keine Erfindung von modernen Abweichlern, sondern eine alte musikalische Tradition. Erst durch die großen Solokonzerte der Romantik war es üblich geworden, dass sich ein Pianist seitwärts vor Orchester und Dirigent positioniert und nicht inmitten einer Schar von Musikern, mit dem Rücken zum Publikum. Im Barockzeitalter und zur Zeit Mozarts war genau das üblich: das Cembalo, später Hammerklavier mittig, umgeben von allen anderen Musikern. Primus inter pares. Auch in András Schiffs Orchester gibt es keinen Platz für Egoismen. »Die Cappella basiert auf Sympathie, Verständnis, Gleichgestimmheit und gleichen Vorstellungen – ästhetisch, musikalisch und menschlich.« Einzig wirklich problematisch ist, dass alle Mitglieder auch jenseits dieser ProjektOrchester-Tätigkeit begehrt sind und ihre Kalender randvoll. »Wir treffen uns sehr
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selten, eigentlich nur zweimal im Jahr, und ich muss die Termine schon Jahre im Voraus benennen.« Schiff wäre nicht Schiff, würde er sich nicht oft weiter wagen als die meisten seiner Kollegen. Während Skeptiker gern unkten, es sei unmöglich, die beiden Klavierkonzerte von Johannes Brahms vom Klavier aus zu leiten, erfüllte Schiff diese Aufgabe mühelos. Warum? Weil er ein Kammermusiker ist. Schiff vertraut auf möglichst kleine Besetzungen und ist ein Gegner jedes pauschal-massigen Klangs. Und siehe da: Selbst die sonst so opulenten Brahms-Konzerte klingen auf einmal hell, licht und vor allem transparent. In den vergangenen Jahren hat Schiff systematisch neues Terrain erkundet, auch wenn er immer wieder zu seinen musikalischen Säulenheiligen zurückkehrt. Vor allem bekundet er sein Interesse für historische Instrumente immer häufiger. Längst hat er
dem Einheitsklang moderner Konzertflügel den Kampf angesagt. Schiff ist wählerischer geworden, weicht gelegentlich aus auf ein Clavichord bei Bach, bei Schubert auf einen Brodmann-Flügel aus Wien, gebaut um 1820. Für das Schumann-Konzert bevorzugt er einen Streicher-Flügel, bei Brahms hat er sich für einen BlüthnerFlügel aus den späten 1850er-Jahren entschieden. Auch spielt er auf einem Bechstein von 1921, auf dem einst Wilhelm Backhaus gespielt hat. Schiff sucht, ob als Pianist oder dirigierend, immer nach Farben, nach Wahrhaftigkeit. Man wird einem Künstler wie András Schiff kaum gerecht, wenn man ihn nur an einem einzigen Abend erlebt. Daher bietet die Woche im Konzerthaus Ende Oktober die seltene Gelegenheit, ihn aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu erleben: im Gespräch, als Lehrer, als Solist, als Kammermusiker und in seiner Doppelrolle als dirigierender Pianist. Musikalisch ist er zweifellos ein Universalkünstler – aber auch darüber hinaus. Über Fußballländerspiele kann man mit ihm genauso leidenschaftlich diskutieren wie über Literatur und Kunst. Eine Ausnahmeerscheinung!
Sa 23. – Fr 29.10.2021
CURATING ARTIST
Gespräche, öffentlicher Meisterkurs, Klavierkonzerte und Kammermusik
ANDRÁS SCHIFF
FOTOS: JOHN DAVIS, ANDREAS HECHENBERGER / UNIVERSAL MUSIC
Alle Termine unter konzerthaus-dortmund .de/schiff
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DAS IST IHRE ZEIT
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Marlis Petersen ist auf dem Höhepunkt ihrer Kunst angekommen. Nun gastiert sie zum ersten Mal im Konzerthaus Dortmund – mit einem preisgekrönten und klugen LiedProgramm. »Jedes Ding hat seine Zeit«, sinniert die Marschallin in Richard Strauss’ »Rosenkavalier« über das Leben und das Werden. Und in eben jener Rolle gab Marlis Petersen im März ein umjubeltes Rollendebüt an der Bayerischen Staatsoper in München. »Was für einen klug geführten, emotional hintergründigen und leuchtenden Sopran hat Marlis Petersen«, schwärmte ein Kritiker nach der Premiere. »Petersens Marschallin ist eine Elfe, eine Nymphe und Sibylle, die aus papiernen Weisheiten gesungene macht und mit Tönen alles verzaubert.« »Jedes Ding hat seine Zeit« – und gerade scheint die Zeit von Marlis Petersen zu sein. Alles, was sie anpackt, scheint zu purem Stimmgold zu werden. Das dramatische Entwicklungspotential der Sängerin ist in den letzten Jahren geradezu explodiert. Davon zeugen gleich mehrere höchst erfolgreiche Rollendebüts. Neben der Marschallin zum Beispiel auch Marietta in Korngolds Oper »Die tote Stadt« in Warschau, in der sie im Oktober des letzten Jahres dann auch am Brüsseler Opernhaus zu erleben war. Die Inszenierung war ein rasanter Hitchcock-Thriller, doch der Abend gehörte der alles überragenden Marlis Petersen. Fast noch triumphaler war ihr Debüt als Salome, erneut an der Bayerischen Staatsoper in München mit Kirill Petrenko am Pult. Einen Coup, den sie wenig später am Theater an der Wien in der Inszenierung von Regisseur und Puppenspieler Nikolaus Habjan wiederholte. Seitdem z ä h l t
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den führenden Interpretinnen dieser nicht eben leichten Rolle. »Wunderbar, wie textklar sie die Mischung aus Hybris, Irr- und Eigensinn über die Rampe bringt«, war nach der Wiener Aufführung in der Fachzeitschrift »Oper!« zu lesen. »Unerhört und fantastisch ihre Fähigkeit, die Rolle mit Spitzentönen zu bekrönen. Vollends aus dem Häuschen gerät man, wenn Marlis Petersen den exaltierten Wunsch, den Mund des Täufers zu küssen, zum Schrei steigert – und trotzdem die schönsten Gesangstöne produziert.« Diese Wendung ins dramatische Fach war am Anfang ihrer Karriere noch nicht abzusehen: Marlis Petersen studierte an der Musikhochschule in Stuttgart bei Sylvia Geszty, einer zu ihrer Zeit berüchtigten Königin der Nacht. Und auch ihre Schülerin reüssierte zunächst im klassischen Koloraturfach, sang Rollen wie
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Fr 12.11. 2021 · 20.15 Uhr
LIEDERABEND
Marlis Petersen
Sopran,
Stephan Matthias Lademann
Klavier
MARLIS PETERSEN
Innenwelt: Werke von Richard Strauss, Johannes Brahms u. a.
Blonde, Adele, Rosina und ebenfalls die Königin der Nacht. Einen ersten Fingerzeig für die Zukunft, nach einem Engagement an der Deutschen Oper am Rhein, brachte dann Marlis Petersens Debüt an der Wiener Staatsoper – und das gleich mit Alban Bergs Lulu. Die Partie wurde zu einer ihrer zentralen Rollen, weltweit gastierte sie darin an den großen Bühnen, darunter die Hamburgische Staatsoper oder die Chicago Lyric Opera. Mittlerweile hat sie die Rolle zwar abgelegt, ihr Repertoire dabei aber stetig erweitert. Und das ist ohnehin ein extrem weitgespanntes und reicht von Händels »Alcina« bis hin zu Uraufführun g e n v o n
Eine fesselnde Gestalterin ist Marlis Petersen aber nicht nur auf der Opernbühne, auch als Liedsängerin hat sie sich längst einen Namen gemacht. Nicht zuletzt mit ihrer CD-Trilogie »Dimensionen«. Um den Menschen in seiner Welt ging es im ersten Teil, mit »Anderswelt« entführte uns die 1968 in Sindelfingen geborene Sängerin in die Welt der Elfen, Nixen und Hexen und mit »Innenwelt« geht es schnurstracks hinein in das »geheimnisvolle Reich unserer Träume und Visionen, in das Unterbewusstsein der Seele, in die Nacht, wo Gedanken, Wünsche und Gefühle entstehen«, wie sie zum Programm schreibt. Mit wandlungsfähigem Erzählton gelingt es Marlis Petersen hier, gleichzeitig eine durchgehende Grundstimmung zu erzeugen und trotzdem jedem Lied seinen eigenen Charakter zu verleihen. Dabei zählen rein musikalische Ausdrucksmittel (wie ein kontrolliertes, raunendes Piano) ebenso zu ihrem Rüstzeug wie dramatisch wirkungsvoll eingesetztes Summen, Gurren und Lachen. An ihrer Seite agiert am Klavier dabei Stephan Matthias Lademann. Beide eint, dass sie der Stimme genügend Raum geben, sich aber nicht allein auf Zurückhaltung verständigen, sondern genau den jeweiligen Stimmungen nachspüren, in einer äußerst klugen und abwechslungsreichen Zusammenstellung von Liedern bekannter und weniger bekannter Komponisten. Vor allem den leisen Tönen verleiht Marlis Petersen dabei eine dringliche Intensität, die den Zuhörer gnadenlos auf die Stuhlkante zwingt – und uns mitten hineinführt, in die Kellergeschosse unserer eigenen Gefühle.
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FOTOS: YIORGOS MAVROPOULOS
Hans Werner Henzes »Phaedra«, Manfred Trojahns »La grande magia« oder Aribert Reimanns »Medea«.
NUR NICHT GEWÖHNLICH
Teodor Currentzis sehnte sich einst nach einem Orchester, das agil und flexibel ist, unglaublich gut ausgebildet – und ihm blind folgt. »Die Revolution liegt immer vor uns«, hat er einmal gesagt. Und so erwartet er auch absolute Revolutionsbereitschaft von den Mitgliedern seines Ensembles MusicAeterna. Wieviel Geld müsste man Ihnen bieten, damit Sie nach Sibirien ziehen? Und wenn Sie in einem neu gegründeten Orchester Zweite Geige spielen dürften? Und wenn der Dirigent Teodor Currentzis hieße? Ach, den kennen Sie nicht? Gut, das verstehen wir, der ist ja auch noch ziemlich jung und unbekannt. Aber Sie sollten ihn kennenlernen, unbedingt! Also, sind Sie dabei? Ganz so wird es damals nicht abgelaufen sein, als sich Teodor Currentzis und sein Team 2004 auf die Suche nach Orchestermusikern und -musikerinnen begaben. Denn das taten sie fast ausschließlich im Umfeld von sibirischen Musikhochschulen. Es musste demnach wohl niemand überredet werden, erst noch nach Sibirien zu ziehen. Aber sich einem Dirigenten anzuschließen, von dem bislang nicht allzu viel bekannt war – dazu gehörte auch damals schon Mut. Andererseits: Was sollte die Studierenden in Krasnojarsk, Omsk oder Wladiwostok groß abhalten? Die Karriereaussichten waren (und sind auch heute noch) über-
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Fr 15.10.2021 · 20.15 Uhr
TEODOR CURRENTZIS MusicAeterna, Teodor Currentzis
Dirigent
& MUSICAETERNA Werke von Retinsky und Mahler
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all, nicht nur in Russland, bescheiden. Sollte man in diesem Fall außerdem noch dem Kreml kritisch gegenüberstehen, wurde es einem doppelt schwer gemacht.
FOTOS: BJÖRN WOLL
Nun hilft bei solch gearteten Problemen auch nicht unbedingt der Kontakt zu einem aus Griechenland stammenden jungen Dirigenten, der schon damals zumindest dem »Inner Circle« der russischen Musikwelt beunruhigende Piekser ins ausgeprägte Selbstbewusstseinspolster verpasste. Aber Teodor Currentzis und seine Vision von Orchester und Chor boten immerhin eine künstlerische Perspektive. Oder vielmehr überhaupt irgendeine Perspektive. Dabei war Currentzis wählerisch. Er selbst lebte seit 1994 in Russland, hatte am berühmten Konservatorium in St. Petersburg bei dem damals bereits 90-jährigen Ilya Musin Dirigieren studiert. 2003 wurde er Chefdirigent am Nowosibirsker Staatlichen Akademischen Opern- und Balletttheater. Langer Name, riesiges Haus, große Tradition – und ein schwerfälliger Musikapparat mit Hunderten von Mitgliedern, ein Opernorchester und -chor, wie sie im Buche stehen. Und das war nicht nach Teodor Currentzis’ Geschmack: »Ich verlange von meinen Musikerinnen und Musikern, dass sie noch dreimal verrückter sind als ich.« In der Findungsphase, im Jahr 2004, organisierte Teodor Currentzis für die zukünftigen Orchestermitglieder Lesungen und Kinoabende. Sie hörten Gedichte von Rilke und Celan und schauten Filme von Derek Jarman. Sie lernten die künstlerische Welt kennen, in der sich Currentzis selbst bewegt. »Musik ist für uns eine Mission und kein simpler Beruf.« Am Opernhaus in Nowosibirsk lässt man Currentzis und MusicAeterna gewähren und gibt dem enthusiastischen Ensemble den Raum, den es braucht. Und doch war man – trotz der durchaus zu verzeichnenden Erfolge – vermutlich auch ein bisschen froh, als die bunte Truppe, zu der inzwischen auch ein Chor gehörte, 2011 fast 2.000 km weiter westlich, nach Perm, zog. Dort am Opern- und Balletttheater war Teodor Currentzis zum Musikdirektor berufen worden, sein Ensemble nahm er mit. Seit 2019 gibt es nun keine feste Heimat mehr für MusicAeterna, Mittelpunkt ist aber weiterhin Currentzis, der ungefähr zur gleichen Zeit Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters wurde. Längere Residenzen sind in Planung, pandemiebedingt richtete sich das Ensemble in den letzten Monaten vor allem im Digitalen ein. An der Einstellung und dem Auftreten hat sich in den fast 17 Jahren seit der Gründung nichts geändert: In mönchsartigen Kutten, die an traditionelle russische Kleidung erinnern, betreten die Musikerinnen und Musiker die Bühne, oftmals sind da dann keine Notenständer oder Stühle zu finden. Man musiziert stehend und aus dem Gedächtnis, angeleitet von Teodor Currentzis in der Mitte. Man spielt Konzerte nachts um drei, manchmal in Hospizen, manchmal in Gefängnissen, trägt mal Kostüme von berühmten Designern oder stellt nebenbei noch ein Parfüm vor. Alles, nur nicht gewöhnlich. Und das beschränkt sich nicht nur auf Äußerlichkeiten, sondern gilt auch fürs Musikalische. MusicAeterna spielt sich durch alle musikalischen Epochen und Stile und findet immer eine Tür, die – so scheint’s – zuvor noch nicht geöffnet worden war. So klingen Beethovens Sinfonien auf der letzten Albumveröffentlichung herrlich trocken und akzentuiert und selbst Mahlers berühmtes (andere würden sagen »durchgenudeltes«) Adagietto aus der Fünften bekommt wieder die Tiefe und Relevanz, die es verdient.
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lso in residence
SIR SIMON RATTLE Fr 24.09.2021 · 20.15 Uhr
BEETHOVEN 6. SINFONIE London Symphony Orchestra, Sir Simon Rattle Magdalena Kožená Mezzosopran
Dirigent,
Werke von Ondřej Adámek und Ludwig van Beethoven Sa 25.09.2021 · 20.15 Uhr
BRUCKNER
London Symphony Orchestra, Sir Simon Rattle
Dirigent
ROMANTISCHE SINFONIE Anton Bruckners Sinfonie Nr. 4 »Romantische« in verschiedenen Fassungen des Komponisten
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DOPPELT MUSIZIERT BESSER
Das lange Warten hat ein Ende: Endlich steht das London Symphony Orchestra auf der Konzerthaus-Bühne, um seine Residenz in Dortmund zu eröffnen. Zwei Abende in Folge zeigt es sich im September von seiner besten Seite – am Pult kein Geringerer als Chefdirigent Sir Simon Rattle.
FOTO: JULIA WESELY
Die meisten internationalen Stardirigenten haben mehrere Chefpositionen gleichzeitig inne. Nicht so Simon Rattle. Loyalität ist ihm wichtig und so verpflichtete er sich über die Jahrzehnte immer exklusiv: In den 80erund 90er-Jahren machte er aus dem etwas provinziellen Orchester in Birmingham ein Spitzenensemble, 16 Jahre lang war er Chefdirigent der Berliner Philharmoniker und auch seinen neuen Posten in München tritt er erst an, wenn sein Weg an der Spitze des London Symphony Orchestra ein Ende findet. Was für ein Glück, dass er noch genau so lange beim LSO bleibt, wie unsere Residenz andauert. Für Rattle sind die Konzerte in Dortmund fast schon ein Heimspiel. Seit vielen Jahren lebt er in Deutschland, gemeinsam mit seinen Kindern und seiner Frau, der Mezzosopranistin Magdalena Kožená, die beim ersten Konzert mit dem London Symphony Orchestra gemeinsam mit ihm auf der Bühne steht. Auf dem Programm steht Ondřej Adámeks Liederzyklus »Where are you?«, uraufgeführt in ebendieser Besetzung erst im März 2021 in München. So bildet dieses Konzert auch gleichzeitig den Auftakt zur Zeitinsel Adámek, die im Januar fortgeführt wird. Auch der zweite Abend gibt mit einem reinen Bruckner-Programm spannende Einblicke in die Werkstatt eines Komponisten. Jahrelang arbeitete Anton Bruckner an seiner vierten Sinfonie und schrieb sie mehrmals um. Simon Rattle und das LSO stellen in einem Konzert Elemente aus den unterschiedlichen Fassungen einer Gesamtaufführung gegenüber – eine absolute Seltenheit!
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EIN BISSCHEN MAGIE Fr 01.10. 2021 · 19.00 Uhr
JUNGE WILDE – Christina Gansch Sopran, Malcolm Martineau Ulrich Reinthaller Sprecher
Klavier,
CHRISTINA GANSCH Wien 1900
Mit ihrer Stimme verzaubert Christina Gansch auf Opernbühnen und Konzertpodien. Als »Junge Wilde« zeigt die Sopranistin in den kommenden drei Jahren, wofür sie brennt.
Nun wird die Sopranistin eine von sieben neuen »Jungen Wilden« am Konzerthaus Dortmund. Ihren Einstand in der Kammermusik-Reihe gibt sie mit einem dramaturgisch durchdachten Liederabend, der das Publikum mitnimmt ins Wien der vorletzten Jahrhundertwende, wo sich Künstlerpersönlichkeiten wie Alban Berg, Gustav Mahler oder Alexander Zemlinsky gegenseitig beein-
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flussten. Ergänzt um Lesungen aus Briefen und Gedichten der Komponisten und ihrer Zeitgenossen lässt sie zum Auftakt der Reihe so die Atmosphäre einer vergangenen Epoche aufleben. Den Ausgleich zu ihrem Künstlerleben, das die Österreicherin viele Wochen im Jahr auf Reisen führt, findet Christina Gansch zu Hause und bei Freunden. Zu Hause – das ist der elterliche Bauernhof in St. Pölten, wo sie nach wie vor geschickt den Heuwender oder den Heukran bedient und sich um die jungen Kälber kümmert. Wer jetzt Bergidyllbilder aus Heimatfilmen im Kopf hat, trifft damit einen unliebsamen Nerv bei der Sängerin, die zugibt, einem Klischee über Österreicher zu entsprechen: Sie kann jodeln. Ob das Dortmunder Publikum eine Kostprobe dieser Fähigkeit bekommen wird, ist offen. Fest steht jedoch, dass man sich in den kommenden drei Jahren auf vielfältiges Repertoire mit Christina Gansch freuen darf, für die das Besondere an ihrem Job ist, »ein bisschen Magie zu machen«.
FOTO: KARTAL KARAGEDIK
Sechs Jahre sind seit ihrem Konzerthaus-Debüt vergangen: Damals bestach die heute 31-Jährige Christina Gansch als »zuckersüße« Zerlina (»Ruhr Nachrichten«) in der Aufführung von Mozarts »Don Giovanni« unter der Leitung von Teodor Currentzis. Der hatte sie nur einige Monate zuvor beim »Young Singers Project« in Salzburg entdeckt und gleich für die CD-Produktion seines »Don Giovanni« engagiert. Seitdem gehört Currentzis zu Ganschs regelmäßigen musikalischen Partnern, mit dem sie bereits nicht nur Mozart-Opern, sondern beispielsweise auch Mahlers 4. Sinfonie zur Aufführung brachte.
junge wilde 23
MUSIK IM ZEICHENTRICKFORMAT Sa 09.10.2021 · 20.15 Uhr
THE QUEEN’S CARTOONISTS
Musik aus Cartoon-Klassikern und modernen Animationsfilmen zu Videoprojektionen der Originalfilme
Zeichentrickfilme leben nicht nur von ihren bunten Bildern, sondern auch von ihren vielfältigen Musik- und Klangfacetten. The Queen’s Cartoonists führen das bei ihren überaus unterhaltsamen Konzerten vor Augen und Ohren.
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gemacht! Es war Jazz und hat Spaß gemacht.‹«, sagt der Gründer, künstlerische Leiter und Pianist Joel Pierson. So leben die Konzerte der Queen’s Cartoonists von ihrer musikalischen Vielfalt, einer Unmenge an komödiantischen Anekdoten und der genialen Verquickung von Cartoons und Künstlern auf der Bühne. Damit eröffnen sie einen ganz neuen Zugang: »Wir alle schauen Cartoons. Aber unsere Mission ist es, dass Cartoons gehört werden«, bringt es Pierson auf den Punkt. Und das gelingt den sechs brillanten Musikern ohne Zweifel. Übrigens: Auch wenn der Name es vermuten lässt, steht das Ensemble nicht im Dienst ihrer Majestät. Alle Mitglieder wohnen einfach nur im New Yorker Bezirk Queens. Nun führt ihr Weg erstmals auf Tour durch Deutschland, bei der sie mit virtuoser Musikalität, multi-instrumentalem Chaos und Comedy auch das Konzerthaus-Publikum begeistern wollen.
FOTO: LAUREN DESBERG
»Wer braucht eine weitere Broadway-Show, wenn man eine Jazz-Combo engagieren kann, die Musik aus BugsBunny-Cartoons spielt?«, fragt das »Wall Street Journal« und meint damit die überaus erfolgreichen Queen’s Cartoonists. Das sechsköpfige Ensemble gründete sich 2015 getrieben von einer Frage: Ist es möglich, Jazz und klassische Musik derart in Einklang zu bringen, dass ein möglichst breites Publikum davon angesprochen wird? Die Antwort »Ja, mit Cartoons!« ist so simpel wie genial. The Queen’s Cartoonists spielen Musik aus Cartoons und Trickfilmen, die synchron zur Bühnenshow auf einer Leinwand im Hintergrund gezeigt werden. Dabei wird die gesamte Bandbreite aufgefahren, die diese bunte Welt zu bieten hat: Vom Goldenen Zeitalter der Trickfilmerei über kultige Cartoon-Klassiker bis zu modernen Animationsfilmen ist alles und auch für jeden etwas dabei. Denn The Queen’s Cartoonists schließen niemanden aus – gespielt wird für alle, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Hörerfahrung: »Wir wollen etwas präsentieren, das jeden interessiert. Selbst wenn die Besucher nicht wissen, worauf sie sich einlassen, kommen sie raus und sagen ›Wow, das hat so viel Spaß
BEETHOVEN HÖREN UND SEHEN Di 02.11. 2021 · 20.15 Uhr
FORCE & FREEDOM:
Kuss Quartett, Yui Kawaguchi Tanz, Ted Schmitz Tenor, Performer, Patric Schott Performer, Tobias Weber Gitarre, Arrangements, Nicola Hümpel Regie
BEETHOVEN -PERFORMANCE
Beethovens Werke eingefangen in Live-Musik, Tanz und Projektionen auf großer Leinwand
Seit die Regisseurin Nicola Hümpel 1998 mit ihrem Lebensgefährten Oliver Proske am Bauhaus Dessau das freie Ensemble Nico and the Navigators gründete, hat die Gruppe mit ihrer besonderen Mischung von Sprache, Bewegung, Raum und Musik eine einzigartige Theatersprache entwickelt: poetisch, absurd, dadaistisch, bildstark.
FOTO: FALK WENZEL
Was bedeutet es, sich Ludwig van Beethovens letzte Werke heute mit allen Sinnen anzueignen? Wie viel Mut braucht man, um sich einzulassen auf das Wechselbad der Gefühle, auf Schmerz und Verlust, Sehnsucht und Liebe, Wut und Hoffnung? Mit seinen »Staged Concerts« hat das Berliner Kollektiv Nico and the Navigators einen beeindruckend neuen Zugriff auf musikalische Werke entwickelt. So ist die Zusammenarbeit mit dem Kuss Quartett für das Beethoven-Projekt »Force & Freedom« eine multimediale Spurensuche – von den historischen Quellen bis in die eigene Gegenwart. Dabei wurde die Arbeit, deren Titel das aus Beethovens Großer Fuge entlehnte Motto »teils frei, teils streng« variiert, bereits kurz nach Beginn der Proben von einer radikalen Veränderung der Wirklichkeit überschattet: Durch die Corona-Pandemie musste nicht nur die Uraufführung 2020 abgesagt werden, auch die gemeinsame Arbeit der Ensembles war auf absehbare Zeit undenkbar. Plötzlich wurden die Worte Zwang und Freiheit, die ursprünglich vor allem die Koordinaten im Leben Beethovens umreißen sollten, zur unmittelbaren Erfahrung für alle Beteiligten. Dass sich für fast alle freien Künstler im Laufe der Krise zudem jene wirtschaftlichen Zwänge verschärfen würden, unter denen einst auch ein Komponist wie Ludwig van Beethoven zu leiden hatte, war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht absehbar. Zunächst und vor allem ging es um den kaum erträglichen Abstand, um die Isolation und Verhinderung einer auf Austausch angewiesenen Arbeit. Doch jetzt ist es soweit: »Force & Freedom« kommt im November auf die Bühne des Konzerthaus Dortmund.
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Die katalanische Künstlergruppe La fura dels Baus und das Insula Orchestra tüfteln weiter an einem Konzerterlebnis für alle Sinne. Das Bühnenbild steht und wird das Publikum mit 360-GradProjektionen in einen Wald entführen, der die Beziehung zwischen Mensch und Natur in Szene setzt. Von Werken voll stürmischer Unruhe bis zu Beethovens Sinfonie »Pastorale« mit ihrer idealisierten Harmonie von Mensch und Umwelt geht die musikalische Reise, bei der das Publikum sein Konzerterlebnis interaktiv mitgestalten kann. Die Künstler entwickeln dazu eine App, mit deren Hilfe aus Zuhörern Mitwirkende werden. Termin: Mi 8. September 2021
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FOTO: JULIEN BENHAMOU
robenwerkstatt
N M M eustart
Ein Aufatmen ging durch die Kulturlandschaft! Im Juni durften wir endlich wieder die Türen für Publikum öffnen. Und wir waren bereit – wie schon häufiger in dieser Saison. Unser vielfach geprüftes und angepasstes Hygieneschutzkonzept konnte endlich wieder umgesetzt werden. Dabei war es uns wichtig, vor dem Start der neuen Saison noch einmal alle Abläufe zu testen. Aber von Konzert zu Konzert wurde die Entspannung größer. Und dieser Moment, in dem das Licht im Saal gedämpft wird und der Fokus nur noch auf den Musikern auf der Bühne liegt, ist immer wieder magisch. Der Saisonabschluss mit dem Trio Andreas Ottensamer, Gautier Capuçon und Yuja Wang kann sogar noch länger im Ohr bleiben: Im Herbst erscheint der Mitschnitt des Abends auf CD bei der Deutschen Grammophon und als Videostream bei DG Stage.
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Das Konzerthaus lädt im Rahmen der DEW21 Museumsnacht ein, selbst Musik zu machen, sich in den Klangrausch der Orgel zu begeben oder einfach beides nacheinander zu erleben. Ob Samba-Trommel, Trompete oder Kontrabass: Im Foyer können Besucherinnen und Besucher des Konzerthauses unser Community-Music-Programm kennenlernen und selbst aktiv werden. Kommen Sie vorbei, nehmen Sie ein Instrument aus unserem reichen Fundus und spielen Sie mit! Wenn Ihnen dann nach der Königin der Instrumente ist, lassen Sie sich im Saal von unserer klanggewaltigen Klais-Orgel beeindrucken. Neuentdeckungen und bekannte Werke erklingen hier in einem packenden Lichtdesign. Termin: Sa 18. September 2021
usik in Gemeinschaft
Seit Beginn der Saison 2019/20 hat unser kleines Community-Music-Team um Matt Robinson schon 400 Workshops mit 5000 Teilnehmern auf die Beine gestellt und ist in regelmäßigem Kontakt mit vielen Anwohnern und Interessierten. Zur Ankunft unseres Residenzorchesters London Symphony Orchestra wird noch eine Schüppe draufgelegt und die Arbeit sichtbar. Neben Projekten wie Trainingsprogrammen für angehende Community Musicians mit dem LSO-Team wird ein ganzer Discovery Day das Publikum, LSO-Musiker und die Dortmunder Community unter dem Dach des Konzerthauses vereinen. Interaktive Einführungen, lockere Gespräche und Workshops stehen dann auf dem Programm. Termin: Sa 25. September 2021
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Vom Blatt – Grüße von Sol Gabetta
Eintrag vom 29. Februar 2020 nach dem Schumann-Konzert mit dem NHK Symphony Orchestra, Tokyo
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FOTO: JULIA WESELY
Sol Gabetta ist der Sonnenschein unter den Cellostars. War die sympathische Argentinierin 2008 noch als Kammermusikpartnerin in der Reihe »Junge Wilde« im Konzerthaus zu Gast, kam sie in den Jahren danach als Solistin mit den großen Klassikern der Celloliteratur nach Dortmund. Schumann, Elgar, Saint-Saëns – diese Reihe setzt Gabetta nun mit einem Meisterwerk des 20. Jahrhunderts fort, wenn sie mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France die Saison am 4. September 2021 feierlich eröffnet.
Impressum
Ausblick
Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Dr. Raphael von Hoensbroech, V. i. S. d. P. Redaktion
AUSGABE 02 2021 22
Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,
JANINE JANSEN Alles oder nichts
Katharina Dröge, Nicole Richter, Teresa Saxe
IVÁN FISCHER Vertrauen und Verantwortung
Autoren
JEAN RONDEAU Alte Musik mit neuen Ohren
Marion Daldrup, Katharina Dröge,
DANIEL HARDING Überflieger im Landeanflug
Hans-Jürgen Linke, Nicole Richter, Teresa Saxe, Renske Steen, Christoph Vratz, Bjørn Woll Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing
Das hörbar-Rätsel
Marion Daldrup, T 0231 – 22 696 213 Druck druckpartner Druck- und Medienhaus GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 – 22 696 0 F 0231 – 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de Tickethotline T 0231 – 22 696 200 Besuchen Sie uns Konzerthaus.Dortmund @Konzerthaus_DO @Konzerthaus_DO
FOTOS: HARALD HOFFMANN
KonzerthausDortmund
Gleich zwei der drei Titularorganisten der Kathedrale Notre-Dame in Paris sind in dieser Saison im Konzerthaus zu Gast. Der gesuchte Künstler spielt ganze Konzertprogramme auswendig, was an der Orgel eine ganze Menge Noten beinhaltet und eher eine Seltenheit ist. Einmal hat er zuvor an der Dortmunder Klais-Orgel Platz genommen, ein weiterer Termin ist der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Diesmal steht wieder die Königsdisziplin der Organisten auf dem Programm, bei der ohnehin keine Noten auf den Spieltisch kommen: Improvisation.
Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Isabelle Glende, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231 – 22 696 159 oder per E-Mail an: isabelle.glende @konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 31.10.2021. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für Mozarts Große Messe mit Philippe Herreweghe am 26.11. 2021. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar- Rätsels: Mirga Gražinytė-Tyla. ausblick 29
Wir rechnen daher damit, dass mehr als 90 % der Konzerte – ggf. mit Programmänderungen und in zwei Vorstellungen – stattfinden können. Drei wichtige Säulen des Schutzkonzepts ‧ Die hochleistungsfähige Belüftungsanlage lässt Frischluft unter jedem Sitz in den Saal ein und saugt sie unter dem Dach wieder ab. Alle 20 Minuten ist die Luft komplett ausgetauscht. ‧ Besucher und Mitarbeiter tragen auch während des Konzerts
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Bei uns in besten Händen Die Konzerte, die im letzten Jahr stattfinden konten, haben gezeigt: Das Hygieneschutzkonzept funktioniert, das Publikum fühlt sich sicher und die Gäste halten sich an die vorgegebenen Schutzregeln. Untermauert wird das Sicherheitsgefühl des Publikums von einer Studie des Fraunhofer HeinrichHertz-Instituts: Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass die Gefahr der Übertragung von Infektionen durch Aerosole im Dortmunder Saal auch bei Vollbesetzung nahezu ausgeschlossen werden kann.
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Ihr Konzertbesuch in Corona-Zeiten
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medizinische Masken, solange das Infektionsgeschehen es erfordert. ‧ Sofern eine Vollbesetzung behördlich nicht zulässig ist, wird der Saal im ersten Schritt nur mit 50 % der eigentlichen Sitzplatzkapazität öffnen und die Plätze im Schachbrettmuster (versetzt und mit Abständen zu allen Seiten) besetzt. Das Konzerthaus behält die aktuellen Entwicklungen stets im Blick und passt sein Hygieneschutzkonzept in enger Ab-
stimmung mit dem hiesigen Gesundheitsamt an die aktuellen Rahmenbedingungen an. Da man heute noch nicht wissen kann, welche Rahmenbedingungen zum Zeitpunkt des jeweiligen Konzerttermins gelten werden, kann es bei einigen Konzerten unter Umständen noch zu Änderungen kommen. Im Falle einer Änderung werden Ticketinhaber schnellstmöglich informiert. Das Konzerthaus kümmert sich um alles Notwendige. Infos: konzerthaus-dortmund. de /corona
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