SYNCHRON/SPRACHE
© Matthias Scheuer, audioberlin.com
Von „Traumgagen“ und angemessener Bezahlung Gute Handwerker und Spezialisten werden für ihr Können bezahlt, das andere nicht haben. Auftraggeber wissen, dass nicht das günstigste Angebot die beste Arbeit liefert, sondern die beste Fachkraft. Und wenn Manager die höchste Qualität für ihre Produkte wollen, motivieren sie Mitarbeiter durch adäquate Bezahlung oder Teilhabe am Erfolg. Was jedoch angemessene Bezahlung ist, scheint immer häufiger ein Streitpunkt zu sein. Das betrifft auch die Synchronbranche. Wird qualitative Arbeit als solche anerkannt oder muss die Bezahlung hauptsächlich ins Budget passen? Ein Facebook-Post unseres Kollegen Michael Pan (BFFS-Mitglied) zeigt, wie weit hier die Vorstellungen auseinander reichen können. 2014 wurde die französischen Arthouse-Komödie „Monsieur Claude und seine Töchter“ synchronisiert. Für Christian Clavier in der Hauptrolle wurde wie so oft Michael Pan angefragt. Der akzeptierte aus Rücksicht vor dem sehr niedrigen Budget des kleinen Berliner Verleihs „Neue Vision“ eine geringe Gage. Dem Projekt zu helfen, war ihm in diesem Moment wichtiger. Der Film war ein Erfolg: Bis Dezember 2018 vier Millionen Kinozuschauer allein in Deutschland mit ungefähr 30 Millionen Umsatz, die Zweitverwertung auf DVD, Blu-ray und TV stehen dann noch aus. Michael Pan ist dem Publikum wegen seiner sehr auffallend markanten und wandelbaren Stimme bekannt. Er synchronisiert neben Christian Clavier als Feststimme andere international bekannte Schauspielkollegen wie Brent Spiner als Data in „Star Trek“, Bob Odenkirk als Saul Goodman in „Breaking Bad“, Martin Short oder David Hyde Pierce.
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Grund genug für einen weiteren „Monsieur Claude“-Film im Jahr 2018. Wieder wurde Michael Pan für die Synchronisation der Hauptrolle angefragt. Nicht zuletzt aufgrund des Erfolges von Teil 1, rief Pan im ersten Angebot seine sonst übliche Kinogage auf. Schließlich war das nun kein Außenseiterprojekt mehr. Statt der knapp 1.800 € brutto, die er für den ersten Teil verlangte, und die bestenfalls einer Aufwandsentschädigung bei rund
Unsyncbar Ausgabe 2019 / 02