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Keine Spaghetti bolognese

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Pepe Roncino

Pepe Roncino

Die Gelehrte, die Rote, die Fette: Bologna, Hauptstadt der Emilia Romagna, hat mehrere Spitznamen und inklusive Lucio Dalla viele

Gründe, sie zu besuchen.

Nur eines sucht man hier vergeblich: Spaghetti Bolognese.

M. &. H. GRÖTSCHNIG TEXT SHUTTERSTOCK.COM (2), GRÖMEDIA FOTOS Ein Stern für den großen, schrägen Sohn der Stadt

Fünftgrößte Kirche der Welt: Dom San Petronio

Treffpunkt der Bologneser: Neptunbrunnen

Buchtipps

Emilia Romagna.

Großer Reiseführer von Anette KrusBonazza mit vielen Infos zu Bologna und Modena, mit Entdeckungstouren, Lieblingsorten und separater Reisekarte. 300 Seiten. Dumont-Reisetaschenbuch, 19,50 € Spaghetti bolognese? No essiste!“ Wie bitte? Spaghetti bolognese gibt es nicht? „Nicht in Bologna. Spaghetti sind eine Sache des Südens, im Norden macht man Pasta mit Ei. Also Tagliatelle", sagt Kochlehrer Davide. Und die heißen dann auch nicht Tagliatelle bolognese, sondern Tagliatelle al ragù bolognese. Wenn einer also Spaghetti bolognese ordert, liegt er doppelt daneben, müsste zumindest Spaghetti al ragù bolognese bestellen. Wir liegen mit den unter Davides Aufsicht vom Teig bis zum Sugo selbst fabrizierten Tagliatelle al ragù bolognese jedenfalls nicht daneben, sie schmecken köstlich. Sein Kochkurs gehört zum Angebot „Kulinarisches Bologna“, neben Tagliatelle stehen Gnocchi di patate (super flaumig) al pomodoro und Tortelloni burro salvia am Cookit-youself-Programm.

Seit sich Bologna weniger als Messe- und mehr als Kulinarikstadt vermarktet, hat der Tourismus ordentlich zugelegt. Gründe für einen Besuch gibt’s sowieso genug – wie schon die Spitznamen der Hauptstadt der Emilia Romagna sagen. La Dotta (die Gelehrte), la Rossa (die Rote) und La Grassa (die Fette) wird sie genannt. Gelehrt, weil sich hier eine der ältesten Universitäten Europas befindet, Rot steht für die Farbe der meisten Gebäude und fett (im positiven Sinn) für die gehaltvolle Küche.

Und nach den ersten Stunden in der Stadt fällt einem ein weiterer Spitzname ein: die Bedachte. Bologna hat, je nach Reiseführer, 40 bis 53 Kilometer Arkadengänge, die im Sommer für Schatten und bei Regen für Schutz vor dem himmlischen Nass sorgen. Die Altstadt als Ganzes wirkt – wie etliche italienische Städte – wie ein großes Freilichtmuseum, da und dort Palazzi, historische Gebäude, Brunnen, Museen, und ganz zentral ein mächtiger Dom. San Petronio ist immerhin die fünftgrößte Kirche der Welt. Berühmt ist Bologna für die Geschlechtertürme, die früher (als es noch keine Autos, Yachten und Zweitwohnsitze auf Mallorca gab) als Statussymbole fungierten. Viele der einst hundert Bologneser Türme stehen aber nicht mehr, die meisten wurden entweder von Neidern oder von Erdbeben zerstört. Aber auf der Piazza Porta Ravegnana stehen eng nebeneinander die beiden Wahrzeichen der Stadt, die 47 Meter hohe Torre Garisenda und die 97 Meter hohe Torre degli Asinelli, die man über 498 Stufen besteigen kann. Wir haben darauf verzichtet, wer weiß, wann sich die labile italienische Erde wieder einen Rumpler erlaubt – die meterweite Neigung der Türme ist ja mit freiem Auge leicht erkennbar.

Im Bauch der Stadt

Nein, da wenden wir uns lieber der „Fetten“ zu. Das Viertel östlich des Hauptplatzes, der Piazza Maggiore, ist das Quadrilatero, der Bauch der Stadt. Um die Piazza di Mercanzia, in der Via Pescherie Vecchia und in der Via Caprarie reiht sich Feinkostladen an Lokal, Superfeinkostmarkt Eataly an Fischhändler, Obst- und Gemüsestände an Prosciutto-Parmesan-Balsamico-Spezialisten. Hier kann man herrlich feinkaufen und versumpfen, ein ganzes Viertel voller Kneipen.

Die vielleicht originellste ist in der Vicoli Ranocchi die „Osteria del Sole“– 1476 gegründet (und wohl seit damals nicht oft erneuert). An der Türe ein Schild „Kinder und Hunde verboten“, innen viel Patina, günstige Weine, Kartenspieler und ein kleiner Innenhof, in dem von der Hektik Bolognas rein gar nichts zu spüren ist.

Hier erzählt uns Baltasare Giardina von den Marotten Lucio Dallas – des Liedermachers aus Bologna, der 2011 69-jährig verstorben ist und dem man in Bologna auf Schritt und Tritt begegnet. Da ist sein Konterfei auf eine Wand gemalt, dort lacht er einem von Fotos aus Schaufenstern entgegen, da und dort ertönt seine Musik. „Er war irgendwie total verrückt", sagt Baltasare, „war mit Hausschwein an der Leine in der Stadt unterwegs, oft barfuß und hat manchmal Kirschen als Ohrringe getragen.“ Kein Problem, solange nicht das Hausschwein als Ohrschmuck herhalten muss.

Baltasare ist unser Stadtführer in Sachen Musik, denn – man lese und staune – Bologna wurde auch in Sachen Musik zum Weltkulturerbe erklärt, und das hat ausnahmsweise nichts mit Lucio Dalla zu tun. Hier ist der junge Mozart durch ein Examen gefallen, die erste Wagneroper wurde in Bologna aufgeführt, Rossini hat hier komponiert und 20 Opern gespielt, es gibt einen VerdiPlatz und ein internationales Musikmuseum, in dem man unter anderem Rossinis Originalklavier bewundern kann. „Bologna hat 43 Museen“, weiß Baltasare, „leider ist das Musikmuseum nicht sehr gut besucht.“ Also führt er uns hin und wir geben den Tipp gerne weiter (und hoffen mit Baltasare, dass Tausende Alpe-Adria-Leser bald dieses Museum stürmen werden).

Feste feiern im Theater

Im Universitätsviertel zeigt uns der Guide das alte, reizende Theater, in dem in alten Zeiten auch Feste mit Speis und Trank gefeiert wurden. Heute haben sich die Feste auf den Platz davor verlegt, hier ist das Epizentrum des bunten Studentenvolkes, das an unserem Besuchstag feucht-fröhlich ausgelassen einige Absolventen feiert. „In dieser Gegend sollte man sein Fahrrad gut anhängen“, rät Baltasare. Wir verstehen: Es könnte einem gehmüden Studiosus das Heimkommen erleichtern.

Eine Stadtführung macht hungrig. Das ist hier das kleinste Problem – und andererseits hat man die Qual der Wahl. Denn es gibt eine unüberschaubare Menge an Lokalen. Bologna steht nicht unbedingt für die absolute Gourmetszene (nur ein Restaurant mit Michelin-Stern), sondern für gehobene italienische Bodenständigkeit. Soll heißen: Man kann vielerorts hervorragend und nicht überkandidelt essen. Die Osteria Bottega gilt als DIE Osteria der Stadt. Das wissen allerdings auch viele Touristen und das gar nicht so große Lokal ist gerammelt voll und der hyperaktive Wirt wird nicht müde, seine großartigen Antipastiplatten und köstlichen Pastagerichte zu servieren.

Arkadien: mehr als 50 km Straßen sind "bedacht" Die Fette: Viele gut sortierte Genussläden Wenn Bologneser Studenten feiern

Auf der Piazza Maggiore: Palazzo del Podesta mit Torre dell' Arengo

Quadrilatero: Das zentrale, belebte Markt- und Kneipenviertel Rossinis Klavier im Musikmuseum

Beeindruckend: Lucio Dallas Grab Bildgewaltig: Pinacoteka

Weniger hektisch geht es in der Trattoria di Via Serra zu. Die liegt etwas außerhalb des Zentrums und ist ebenfalls mit der begehrten Slowfood-Schnecke ausgezeichnet. Und sie liegt direkt neben unserem Hotel, dem „Il Guercino“, einem ordentlichen, ruhigen Viersternhaus „hinter“ dem Bahnhof. Dem Bahnhof, der in den 80er-Jahren nach einem Bombenattentat rechtsradikaler Terroristen in allen Weltschlagzeilen war. 160.000 Menschen passieren täglich diesen Bahnhof – Bologna ist auch wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Wovon man im Zentrum nicht viel spürt: Das ist gut verkehrsberuhigt, nur die Radfahrer sind allerorten. Und wer zählt die Busse? Die fahren – teils elektrisch mit Oberleitung – unentwegt in alle denkbaren Himmelsrichtungen.

Bei Ducati und bei Dalla

Neben Kultur, Esskultur und Historie gibt es einen weiteren Grund für Bologna: Shopping. Die Via Indipendenza zwischen Bahnhof und Piazza Maggiore (Hauptplatz) ist die Hauptshoppingmeile, in der Via Azeglio und Umgebung sind teurere Labels zu Hause. Den besten Kaffee haben wir im Caffè Terzi in der Via Oberdan getrunken – ein feines, kleines Old-Style-Café, in dem Kaffee als Leidenschaft begriffen wird. Aber: Schlechten Kaffee werden Sie in Bologna wahrscheinlich schwer finden.

Als Zwei-bis-drei-Tage-Besucher hat man mit dem Zentrum alle Hände und Füße voll zu tun. Eines am Stadtrand sollte man sich allerdings nicht entgehen lassen: Ducati, Werk und Museum in Borgo Panigale-Bologna. Und, nein: Man muss kein Motorradfreak sein, um das interessant zu finden. Denn Ducati-Maschinen sind nicht nur motorische, sondern auch Design-Kunstwerke und während einer Werksführung kommen einem die heißen Eisen in den Fertigungsstraßen richtig nahe. Man erlebt hautnah, wie auf einen nackten Rahmen binnen kürzester Zeit alles bis zum Motor raufkommt – und am Ende würde man sich am liebsten eine Scrambler (die leistbarste Ducati) mitnehmen. Und im Museum zeigt uns Führerin Donatella die heißen Eisen vergangener Zeiten – man erlebt ein Stück Motorradgeschichte. Ducati gehört übrigens (derzeit) zum VW-Konzern, der allerdings fürs Werk einen Käufer sucht.

Am Ende des Bologna-Trips bleibt nur noch eines: ein letztes Mal Lucio Dalla. Er liegt am Cimitero Monumentale della Certosa di Bologna begraben – und dieser Friedhof liegt unweit des Ducati Werkes. Das Grabmal des Cantautore ist berührend, Dallas Schattenumriss in Metall. Man lächelt über Hausschwein und Kirschohren und legt danach im Auto für die Heimfahrt die (natürlich in Bologna gekaufte) Dalla-CD ein.

Alles, was schmeckt und satt macht: Mercato delle Erbe

Die Stadt. Hauptstadt der Emilia Romagna, etwa 450.000 Einwohner. Gegründet im 6. Jh vor Chr. als Felsina, 189 v. Chr. wurde sie als Bononia römische Kolonie. Heute Metropole der Poebene mit drei Spitznamen: La Dotta (die Gelehrte, eine der ältesten Universitäten Europas), la Grassa (die Fette – üppige Kulinarik) und La Rossa (die Rote – Farbe der meisten Häuser, wird gerne auch politisch gedeutet, da Bologna mehr als fünf Jahrzehnte kommunistisch regiert war). Die Stadt ist jung und lebendig, hat eine großartige Altstadt und eine spannende Lokalszene. Das Öffinetz ist sehr gut ausgebaut. Anreise

Bologna ist Verkehrsknotenpunkt auf dem Weg in den Süden bzw. in die Toskana, nach Rom. Von Wien (750 km) via Graz, Klagenfurt, Venedig, Padua, von München (550 km) via Innsbruck, Bozen, Verona, Modena. Parken. Im Zentrum Kurzparkzonen, einige Parkhäuser, außerhalb des Zentrums auch Gratisparkplätze. Zug. Bologna ist wichtiger Bahnknotenpunkt, viele Verbindungen in alle Richtungen. Siehe trainitalia, oebb.at usw. Flug. Flugplatz Guglielmo Marconi nordwestlich von Bologna, www.bologna-airport.it Mobilität. Sehr gut ausgebautes Öffinetz (Einzelfahrt 1,30, Tageskarte 5,- €, z. B. erhältlich in Trafiken). Fahrräder sind allgegenwärtig, mehrere Veloverleihstationen, Räder kann man auch über Hotels bekommen. Touristinfo. IAT – Bologna Welcome, Palazzo del Podesta, gegenüber Dom. Piazza Maggiore 1, T (+39 051) 6583111, www.bolognawelcome.com, www.emiliaromagnaturismo.it In Österreich: www.enit.at Stadtführungen

Klassische und Themenführungen (auch kulinarische und Musik-Touren) bei Touristinfo Bologna Welcome, Stadtrundfahrten mit City redbus ab Piazza Maggiore (ca. 15,- €). Mit Card Musei Metropolitani di Bologna (25,- €) hat man freien Eintritt zu vielen Museen und Burgen in der Umgebung. Anschauen

Dom und Piazza Maggiore.

Die Basilica di San Petronio ist die fünftgrößte Kirche der Welt, gotischer Bau mit rot-weißer Marmorfassade und interessanten Kapellen. Die Piazza Maggiore ist der Hauptplatz, mit Palazzo Communale (im Inneren Kunstsammlung) und Palazzo del Podestà. Neptunbrunnen. An der zentralen Piazza del Nettuno trifft man sich am Neptunbrunnen. Archiginnasio. Palazzo neben dem Dom, war 1563 der erste Sitz der Universität. Sehenswert: Das Teatro Anatomico, historischer anatomischer Hörsaal und Sezierraum. Piazza Porta Ravegnana. Hier stehen die Wahrzeichen der Stadt, die Torri pendenti, Geschlechter- oder Adelstürme. Der Torre degli Asinelli ist 97 m hoch und über 498 Stufen zu erklimmen. Der Torre Garisenda ist 47 m hoch und stark geneigt. Marktviertel. Östlich des Doms und des Hauptplatzes findet man im Quadrilatero rund um Via Clavature, Via Pescherie Vecchia und Via Drapperie den Mercato di Mezzo mit Feinkost- und Fischläden, Obst, Gemüse, Eataly-Genussmarkt und einer Menge Lokalen. Das ist der stimmungsvolle Bauch Bolognas, bis in die späten Abendstunden bestens besucht. Berühmtester Feinkostladen ist das Tamburini in der Via Caprarie. Die eigentliche Markthalle ist der Mercato delle Erbe in der Via Ugo Bassi 23 – 25, ein klassischer Markt, nicht so stimmungsvoll wie der Mercato di Mezzo. Universitätsviertel. Junges, lustiges Viertel nordöstlich der Piazza Porta Ravegnana. Ein riesiger Szenetreff mit vielen Lokalen (Zentrum ist die Piazza

Gemütlich übernachten: Hotel Il Guercino Urige Kneipe: In die Osteria del Sole darf man Essen mitbringen

Verdi) und einigen historischen Stätten wie dem alten Teatro Communale, in dem Rossinis erste Opern aufgeführt wurden. Galleria Nazionale. 30 Säle zeigen die Entwicklung der italienischen Malerei von der Gotik bis zum Barock. Via delle Belle Arte 56, www.pinacotecabologna.beniculturali.it MAMBo. Museo d’Arte Moderna di Bologna. Moderne italienische Kunst, Via Don Minzoni 14, www. mambo-bologna.org Musikmuseum. Das Museo internazionale e bibilioteca della musica im Zentrum, Strada maggiore 34, www.museibologna.it/musicaen Museo Ducati. In einem Vorort Bolognas kann man im DucatiMuseum die Entwickung dieser legendären Zweiradmarke sehen. Viele Ausstellungsstücke, Renn- und Straßenmaschinen. Im Ducati-Werk (selbe Adresse) empfiehlt sich eine Werksführung – zusehen, wie aus einem nackten Rahmen ein großartiges Motorrad „wächst“. Führungen im Winter zweimal täglich. Via Antonio Cavalieri Ducati 3, www.ducati.com

Museo Ferruccio Lamborghini.

Er baute erst „nur“ Traktoren, dann stieg er ins Sportwagengeschäft ein. Hier wird das Lebenswerk von Signore Lamborghini gewürdigt. Funo di Argelato, Strada Provinciale Galliera 319, www.museolamborghini.com

Cimitero Certosa di Bologna.

Sehenswerter, opulenter Friedhof mit Skulpturenpark und den Gräbern vieler Prominenter, auch Lucio Dalla ist hier begraben. Via della Certosa 18 Basilica di Santo Stefano. Klosterkomplex mit drei Kirchen und einem Museum. Mehrmals täglich hört man hier gregorianische Gesänge – ein mystisches Erlebnis. Piazza Santo Stefano. Kulinarisches Bologna. Über Bologna Welcome kann man Kochkurse (ab 45,- € pro Person) buchen und lernt die Zubereitung traditioneller Spezialitäten wie Tagliatelle, Tortellini, Gnocchi und vor allem des ragù Bolognese. Scuola Cultura Italiana Bologna Cucina, Via del Pratello 46, T (+39 335) 217 893, www.bolognacucina.it/minisite/ Shopping Bologna. Im Zentrum, im Umkreis der Piazza Maggiore. Viele bekannte Ketten findet man auch auf der breiten Via dell’Indipendenza. Modena. 40 km nahes Zentrum der „Terra dei Motori“ – tolles Ferrari-Museum, Panini-Museum (Maserati), Pavarotti-Museum, Lamborghinimuseum (auch Werksbesichtigungen), spannende Kulinarik bei Kochweltstar Massimo Bottura. Wohnen

Grand Hotel Majestic giá Bagli-

oni. Erstes Haus Bolognas,Luxus in historischer Ambiance, Relaxzentrum. DZ ab ca. 310,- €. Via dell’Indipendenza 8, T (+39 051) 22 54 45, www.duetorrihotels.com I Portici. Minimalistisch designtes Luxushotel in altem Palazzo, Toprestaurant (Michelinstern) im Haus. DZ ab 110,- €, Via dell’Indipendenza 69, T (+39 051) 42 18 562, www.iporticihotel.com Orologio. Kleines, zentrales, traditionsreiches Hotel, gehört zu den Bolognaarthotels. DZ ab ca. 110,- €. Via IV Novembre 10, T (+39 051) 74 57 411, www.bolognaarthotels.it Commercianti. Elegantes, historisches Hotel in Domnähe, besonders gastfreundlich. DZ ab ca. 120,- €. Via de Pignattari 11, T (+39 051) 74 57 511, www.bolognaarthotels.it Hotel Il Guercino. Gepflegtes, ruhiges **** Hotel in Bahnhofsnähe, Leihräder, Radweg in die Innenstadt. Via Luigi Serra 7, T (+39 051) 36 98 93, www.guercino.it Delle Draperie. Gut geführte Locanda im historischen Zentrum, stimmungsvolle Zimmer, schöne Bäder. DZ ab ca. 120,- €. Via delle Draperie 5, (+39 051) 22 39 55, www.albergodrapperie.com Casa Illaria. Gepflegtes, nettes B & B im Univiertel, Parkmöglichkeit beim Haus. DZ ab ca. 95,- €. Largo Respighi 8, T (+39 051) 21 24 760, www.casailaria.com Essen/Trinken

Die Bestbewerteten. Einziges Lokal mit Michelinstern ist das „I Portici“, auch im „Gambero Rosso“ mit 82 Punkten top, gefolgt von

„Sotto l’Arco dell’hotel Villa

Aretusi“ (78 Punkte, Via Aretusi 5, www.villa-aretusi.it) und Acqua Pazza (77 P), via A. Murri 168d, www.acquapazzabologna.it I Portici. Bolognas beste Küche. Kreative Luxusgerichte, ab ca. 75,- € pro Person isst man cucina napolitana vom Feinsten. Nur abends. Via dell’Indipendenza 69, T (+39 051) 42 18 562, www.iporticihotel.com Osteria Bottega. Vorzeigeosteria der Stadt. Bodenständige Bologneser Küche, mit dem Schneckensymbol von Slowfood ausgezeichnet. Via Santa Caterina 51, T (+39 051) 58 51 11 Trattoria di Via Serra. Einfache Trattoria mit viel Engagement, erstklassige Produkte werden zu ideenreichen, bodenständigen Gerichten. Schnecke im Slowfood-Führer. Via Serra 9 B, T (+39 051) 36 12 330 Eataly. Unkompliziertes, lässiges Bistro im Eataly, Genusssupermarkt, italienische Osteria-Küche im Marktviertel Bolognas. Via degli Orefici 19, T (+39 051) 095 28 20, www.eataly.it Danilo e Patrizia. Charakteristische Trattoria mit EmilianaKüche, sprich: hausgemachten Tortellini, Spanferkel und anderen einfachen Köstlichkeiten. Günstig (ab 20,- €). Via del Pilastro 1, T (+39 051) 63 32 534 De’Poeti. Traditionsreicher Weinkeller, altes Gewölbe mit viel Stimmung, öfters Livemusik. Via dei Poeti 1 B, T (+39 051) 23 61 66 Collegio di Spagna. Zentrale Osteria mit purer Emiliana-Küche. Von Tagliatelle al ragù über Kalbskotelett alla bolognese bis Kaninchen vom Grill und Reistorte. Via Collegio di Spagna 15 B, T (+39 051) 64 48 825 Antica Trattoria della Gigina. Ein Bollwerk der kulinarischen BolognaTradition. Pasta, Fleisch vom Rost, Bollito, natürlich auch Zuppa Inglese. Via Stendhal 1 B, T (+39 051) 32 23 00

Antica Drogheria Calzolari.

Gefragte Vinothek im Univiertel, große Weinauswahl und viele Imbisse. Via Petroni 9. Osteria del Sole. Uriges Lokal mit viel Patina im Marktviertel, günstige Weine, kleiner Innenhof. Essen bringt man hier selbst mit, rundum gibt’s ja viele Feinkostläden. Viccolo Ranocchi 1/D Caffè Terzi. Kaffeehaus mit Leidenschaft, old style, kleine Imbisse. Via Oberdan 10. Weitere Tipps: Im Guide Michelin und im Gambero Rosso findet man viele weitere Restauranttipps für Bologna.

Buchtipps

Oberitalien. Im umfangreichen Reiseführer aus dem Michael-Müller-Verlag nimmt auch die Emilia-Romagna mit Bologna und Modena breiten Umfang ein. Viele gute Tipps. Von Eberhard Fohrer. 9. Auflage 2017, 752 Seiten, 26,90 €

Bologna – Emilia

Romagna. Liebevoll gemachter Vis-à-Vis Reiseführer mit vielen, detaillierten Infos, vielen Skizzen und Zeichnungen, hohe kunsthistorische Kompetenz. Auch Rezepte und Kulinarik, Vorschläge für Tagestouren, Sport & Aktiv. Dorling Kindersley, 23,70 €

Lieblingsrezept: , Ragu bolognese

Das ist das kulinarische Aushängeschild der Stadt, quasi der Weltbotschafter Bolognas. Pasta mit diesem würzigen Fleisch-Ragù ist auf der Weltliste der Leibspeisen garantiert unter den Top 3 zu finden (außerhalb der Emilia Romagna zweifellos auch mit Spaghetti). Rezepte fürs Ragù Bolognese gibt es (fast) wie Sand in der Adria, jede Mama, jeder Koch hat da seine persönliche Note. Wir stellen zwei (erprobte) Rezepte zur Wahl. Die wichtigste Zutat ist übrigens – so Koch Berchiatta – patienza, Geduld. Je länger das Ragù köcheln darf, desto besser, intensiver wird es.

Die Zutaten fürs Ragù (die Eier gehören zur Pasta) Los geht's: Zwiebel und Gemüse anschwitzen

Ein Schuss Rotwein gehört in die Bolognese Pastaprofi: Chefkoch Davide Köstlich: Tagliatelle al Ragù bolognese

Rezept 1 von Bologna Cucina

Dieses Rezept haben wir beim Bologna Cucina Kochkurs mit Chefkoch Davide Berchiatti ausprobiert – es war köstlich. Er nimmt zum Aufgießen mit Rindfleisch und Huhn zubereitete Fleischbrühe. www.bolognacucina.it Zutaten (4 Pers): 300 g Rindsfaschiertes, 100 g faschiertes fetteres Schweinefleisch, Karotte, Stangensellerie, 1 Lorbeerblatt, 1 Tasse Fleischbrühe (aus Rind und Huhn), ein halbes Glas Rotwein, 2 Esslöffel Tomatenmark, passierte Tomaten (kleine Dose), Olivenöl, Salz. Zubereitung: Gemüse und Zwiebel klein hacken, in Öl anschwitzen. Fleisch zugeben, anbraten, erst dann salzen, pfeffern, mit Wein ablöschen. Wein verdampfen lassen, Tomatenpaste und passierte Tomaten einrühren, ca. fünf Schöpflöffel Fleischbrühe dazu, zudecken und auf kleiner Flamme mindestens zwei Stunden (besser: 3 – 4 Stunden) köcheln lassen, bei Bedarf etwas Suppe nachgeben. Eventuell am Ende mit einem Schuss Panna (Schlagrahm) abrunden.

Rezept 2 aus dem „Silberlöffel“

Der „Silberlöffel“ gilt als die Bibel der italienischen Küche (erstmals erschienen 1950, über 2.000 Rezepte, 1.464 Seiten, Phaidon Verlag, 41,10 €) Zutaten (4 Pers): 40 g Butter, 2 EL Olivenöl, 1 Zwiebel, fein gehackt, 1 Selleriestange und 1 Karotte fein gehackt, 250 g mageres Rinderhackfleisch (oder Mix Rind – Schwein), 1 EL Tomatenmark, Salz, Pfeffer, Weißwein Zubereitung: Butter und Öl in kleinem Topf erhitzen, Gemüse und Fleisch hineingeben, Salz und Pfeffer dazu. Bei kleiner Hitze einige Minuten unter Rühren anbraten, bis Gemüse weich ist und Fleisch zu bräunen beginnt. Tomatenmark mit etwas Wasser verrühren, in Topf geben. Bei geschlossenem Deckel bei kleinster Hitze 1,5 Std. garen, falls die Sauce zu trocken wird, etwas Wasser (oder Weißwein) nachgeben. Tipp: Kann mit Pilzen verfeinert werden.

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