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Geheimnisvolles Venedig
Italiens schonstes .. Wir laden Sie ein: Auf eine Reise zu den Mysterien der Lagunenstadt! Mit Venedigs Geheimnisse EndeSTEFAN MAIWALD TEXT GRÖMEDIA, MARTIN HANGEN, KK FOTOS Tipps für interessante Hotels, typische Restaurants und stimmungsvolle Bars für Ihre ganz persönliche Erkundungstour.
Auf der Stiefelferse Italiens schwingen sich 800 Küstenkilometer von Bucht zu Bucht. Apulien! Dieses Licht! Diese Olivenhaine! Diese Zipfelmützchenhäuser! Und dann noch diese zu Öhrchen geformten Nudeln. Mehr Dolce Vita geht doch gar nicht.
BEATE GIACOVELLI TEXT AGENZIA PUGLIAPROMOZIONE ANDREA RUGGERI, FRANCO CAPPELLARI UND VITTORIO GIANNELLA, CARLOS SOLITO, COSMO LAERA, BEATE GIACOVELLI, LEONARDO D´ANGELO, GROTTA PALAZZESE, MASSERIA SAN DOMENICO FOTOS
Fast tausend Jahre lang war die Serenissima eine der Hauptstädte der Welt. Alle Handelsrouten kreuzten sich in der Lagunenstadt, Künstler schufen einmalige Fresken und Gemälde, kühne Baumeister entwarfen atemberaubende Kirchen und filigrane Palazzi – all das auf kleinstem Raum und in einer märchenhaften Lagunenlandschaft, in der Kanäle die Verkehrsadern bilden.
Kein Wunder, dass dieser aufregende Mix auch allerlei Mysterien verbirgt: rätselhafte Graffiti, Spionagefenster, Bilder mit kryptischen Botschaften, Zeichen der Alchemie und Kabbala, Bruderschaften, verborgene Gärten, todbringende Statuen, verfluchte Palazzi, mörderische Gassen und Fabelwesen.
1 Betrügerische Mauren Beginnen wir unsere schauerliche Reise durch die schönste Stadt Italiens im Sestiere Cannaregio – genau dort, wo die meisten Reisenden über den Bahnhof Santa Lucia oder die Piazzale Roma hereinströmen. Die Maurenskulpturen am Palazzo Mastelli (3381 Campo dei Mori) sollen betrügerische Kaufleute sein, die zur Strafe für ihre Taten zu Stein verwandelt wurden. Auch den Wucherer Bartolomio Zenni traf die gerechte Strafe: Der Geizhals rettete in der Nacht des 13. Mai 1437 bei einem Großbrand statt der Nachbarskinder lieber sein Gold und seine Juwelen; doch er fiel beim Versuch, sich vor den Flammen in Sicherheit zu bringen, in einen der Kanäle und ertrank. Seitdem streift er nachts, so munkeln die Einheimischen, mit einem schweren Sack auf dem Rücken durch die Gassen Cannaregios.
2 Henkers Haus
Im Casa del Boia (Calle della Testa 6216) wohnte einst der städtische Henker. Der geheimnisvolle Kopf an der Fassade diente als Briefschlitz: Im fünfzehnten Jahrhundert überbrachte man dem Scharfrichter Termine über bevorstehende Hinrichtungen, indem man eine Nachricht in den Mund des Kopfes stopfte.
3 Alchemie
Der Stein der Weisen fasziniert die Menschen bis heute: Gibt es wirklich eine Substanz, die gewöhnliche Dinge in Silber oder gar Gold verwandeln kann? Im Palazzo Lezze (Fondamenta della Misericordia 3598) könnte die Antwort liegen – zumindest weisen seine Reliefs darauf hin, die sich alchemistischer Zeichen bedienen, darunter Engel mit geheimnisvollen Gaben, Greife, Phönixe und Pelikane mit erlegten Schlangen im Schnabel. Wer weiß – vielleicht liegt ja hier der Schlüssel zu dem tausendjährigen Reichtum Venedigs?
4 Schauer-Säule
Im kleinen Viertel Santa Croce im Westen der amphibischen Stadt findet sich im Fondamenta del Monastero/ Ecke Fondamenta di Santa Croce eine schauerliche Säule,
Schauriger Henker-Briefkasten Hände weg an der Schauer-Säule Gruselig: Krypta von San Simeon Palazzo Dario: Tödlich für Käufer
an der viele achtlos vorbeigehen. Doch an jener Säule wurden Dieben, so heißt es, die Hände abgetrennt, und wer genau hinsieht, findet auch noch die scharfen Schnitte von Richtschwertern. Nicht minder geheimnisvoll sind die Zeichen am Kapitell. Neben dem rätselhaften altägyptischen Anch oder koptischem Kreuz lassen sich die Buchstaben T, I, K, H, I und L entziffern. Tikhil ist eine Stadt in Armenien, die über Jahrhunderte Handelsbeziehungen mit Venedig hatte. Oder verbirgt sich dahinter eine Botschaft, die bis heute nicht entschlüsselt ist?
5 Gruselige Krypta Ebenfalls gruselig ist die Krypta der Kirche San Simeon Piccolo (698 Santa Croce), die als Friedhof diente. Offizielle Besichtigungen gibt es nicht, aber wer nach dem sonntäglichen Gottesdienst einen der Messner fragt, darf mit einer Lampe hinabsteigen. Er entdeckt Fresken aus dem 18. Jahrhundert, die sich mit dem Tod allgemein sowie mit dem Leidensweg Jesu befassen; in einigen der düsteren Räume stapeln sich menschliche Knochen.
6 Verschwundenes Relief
Weniger schauerlich, aber mindestens ebenso rätselhaft ist der verschwundene Löwe von Ca’ Zane (Campo Santa Maria Mater Domini 2120/2121). Hier wurde das steinerne Löwenrelief sorgsam abgekratzt; bis heute sind nur noch die Umrisse zu sehen. Der Hintergrund der rabiaten Aktion, die schon Jahrhunderte zurückliegt? Völlig unklar.
7 Mords-Palazzo
Im Sestiere Dorsoduro ist der Palazzo Dario der charakteristischste Palazzo der Stadt, aber nur von außen zu bewundern. Und das ist vielleicht gut so, denn seinen Bewohnern hat der traumschöne Bau nie Glück gemacht. Der Sohn des Bauherrn Giovanni Dario wurde ermordet, seine Frau brachte sich um. Der Sohn der beiden wurde auf Kreta erschlagen. Der armenische Schmuckhändler Arbit Abdoll ging pleite, nachdem er den Palast gekauft hatte. Der spätere Eigentümer Radon Brown brachte sich mit seinem Liebhaber im Palazzo um, nachdem die Affäre öffentlich geworden war. Der Liebhaber des nächsten Besitzers Charles Briggs tötete sich ebenfalls. 1964 wollte der italienische Tenor Mario del Monaco den Palazzo kaufen. Auf dem Weg zum Notar erlitt er einen schweren Verkehrsunfall, der ihn zwar nicht tötete, aber schwer behinderte. Nächster Besitzer: Der Rock-Manager Kit Lambert („The Who“), der bei einem rätselhaften Treppensturz in London ums Leben kam. Der venezianische Geschäftsmann Fabrizio Ferrari kaufte den Palazzo und lebte dort mit seiner Schwester Nicoletta. Er machte umgehend pleite, seine Schwester starb bei einem Verkehrsunfall. Raul Gardini, der große italienische Gentleman, erwarb den Palazzo 1989. 1993 beging er Selbstmord. Seit dieser schwarzen Serie ist der Palast unverkäuflich.
8 Gondelschwarz
In Dorsoduro liegen auch die letzten aktiven Gondelwerften Venedigs. Warum ist das edle Fortbewegungsmittel so düster schwarz? Einst gab es Gondeln in allerlei Farben und gar mit Blattgoldbeschlägen. Um die Prunksucht im Zaum zu halten, verordneten Venedigs Herren schon vor 400 Jahren den schwarzen Anstrich. Zunächst hielt sich niemand dran, erst nach empfindlichen Geldstrafen setzte sich die Schwärze durch. Noch eine Besonderheit: Die Gondeln sind asymmetrisch aufgebaut. Der Ruderer erzeugt den Vortrieb mit dem Riemen nur auf der Steuer-
Kann nicht mehr zubeißen: Verschwundener Löwe von Ca'Zane
Gondelwerft in Dorsoduro: 35.000 Euro für ein Schieflagengefährt Rialto-Brücke: Des Hahnes Seele für den Satan
Peststein: Berühren bringt Glück Rotes Herz: Lovestory mit Sirene
bordseite. Daher ist die Backbordseite stärker gewölbt und 24 Zentimeter länger. Der Gondoliere rudert gewissermaßen gegen die Schieflage an, was für eine flotte Geradeausfahrt sorgt. Neun Holzarten werden in einer Gondelwerft verarbeitet (Eiche, Kiefer, Lärche, Nussbaum, Kirsche, Ulme, Tanne, Linde und Buche), und der Rumpf besteht aus 224 Teilen. Die typischen Gondeln sind etwa elf Meter lang und 600 Kilo schwer. Die „Forcola“ hält das Ruder, die „Felze“ ist die kleine Kabine, die Passagiere vor Wind und Regen schützt. Der schwarze Anstrich wird in sieben Schichten aufgetragen. Der Doge benutzte Gondeln gern als Geschenk: So überreichte er dem Sonnenkönig Ludwig XIV. von Frankreich mehrere Exemplare und 15 Gondolieri gleich dazu, die in den Kanälen seiner Gartenanlage in Versailles hin- und herfuhren durften. Bei Interesse: Der aktuelle Gondel-Preis liegt bei 35.000,- €.
9 Fass-Türe
San Polo ist das kleinste Sestiere und liegt südlich der Rialtobrücke; hier findet jeden Morgen der famose Fischmarkt statt. Dass man hier auch früher zu leben wusste, zeigt die Porta delle Botte (Calle Arco 456): Woher kommt die Ausbuchtung unten an der Tür? Diesmal gibt es keine gruselige Geschichte – man wollte einfach Weinfässer bequem hinein- und herausrollen. Dagegen rankt sich um die Rialtobrücke selbst eine schaurige Legende. Angeblich soll der Teufel mit dem Baumeister einen Pakt geschlossen haben: Die Seele des ersten lebendigen Wesens, das die Brücke überquert, sollte ihm gehören. Architekt Antonio di Ponte, nicht dumm, schickte als Erstes einen Hahn über die Brücke. Daraufhin stürmte der empörte Herr der Finsternis zu Antonios Wohnhaus, wo er aber nur dessen schwangere Frau antraf. Kurz danach kam sie mit einer Totgeburt nieder, und angeblich soll die Seele des kleinen Jungen jede Nacht verzweifelt über die Brücke streifen …
10 Papst-Bett Kirchenkritiker werden am Sotoportego de la Madonna ihre Freude haben. Denn hier soll einst Papst Alexander III. übernachtet haben – auf dem nackten Pflaster. Er war nach Venedig gekommen, um mit Kaiser Barbarossa einen Friedensvertrag zu schließen, doch er fürchtete um sein Leben und schlief, um Anschlägen zu entgehen, im Freien.
11 Tittengasse In San Polo findet sich auch die Calle delle Tette, ein Straßenname, der im Italienischen für Erheiterung sorgt, denn einst boten in der „Tittengasse“ Prostituierte ihre Dienste an. Im 16. Jh. sollen 11.000 Prostituierte in Venedig gearbeitet haben – bei damals 150.000 Einwohnern.
12 Erstochen
Dass es auch jede Menge anständiger Damen gab, zeigt die Frauenmaske des Hauses in San Polo 2935. Hier soll die Frau eines berühmten Waffenschmiedes gewohnt haben, die von einem jungen Patrizier namens Marchetto Rizzo begehrt wurde. Um einen Vorwand zu haben, ihr nah zu sein, gab er bei dem Schmied ein Schwert in Auftrag. Eines Tages, als der Schmied nicht daheim war, verschaffte sich der edle Herr Zutritt zu dem Haus und vergewaltigte die Ehefrau. Die rächte sich und erstach ihren Peiniger – just mit dem Schwert, das für ihn bestimmt gewesen war.
14 Herz-ergreifend Auch aus Castello gibt es eine blutige Geschichte zu berichten, von der eine in die Wand geritzte Zeichnung am Ospedale Civile di Venezia zeugt, die einen Mann zeigt, der ein Herz in der Hand hält. Ein Sohn soll hier dereinst seine Mutter erstochen und ihr Herz herausgeschnitten haben. Dann ist er mit dem Herz in der Hand durch die Gassen des Sestieres geflüchtet. Er stolperte und ließ das Herz fallen. „Mein Sohn, hast du dir wehgetan?“, soll das Herz gesprochen haben. Daraufhin sprang der Muttermörder in die Lagune und ertränkte sich.
15 Lovestory Ein weiteres Herz mit angenehmerer Geschichte findet sich im Sottoportego dei Preti. Der rote Mauerstein erinnert an einer Liebesgeschichte zwischen dem jungen Fischer Orio und einer Sirene namens Melusia, die ihm drei Söhne gebar, bevor sie starb.
16 Verschwörungskirche Stoff für Verschwörungstheoretiker bietet die kleine Kirche San Francesco della Vigna. Sie ist genau nach der mystischen Zahlenlehre der Kabbala errichtet worden, exakt drei Mal so lang wie breit, und auch in den Kapellen zeigen sich präzise die Dimensionen der jüdischen Mystik – was für eine christliche Kirche aus dem 13. Jh. doch mehr als ungewöhnlich ist. Eine Erklärung dafür hat niemand, und für einen Zufall sind die Maße zu genau.
17 Peststein
Spaziergängern fällt der rote Pflasterstein unter dem Sotoportego di Corte Nova auf. Angeblich sollen hier die Menschen 1630 gebetet haben, von der furchtbaren Pestwelle verschont zu werden, die mehr als 50.000 Opfer forderte, ein Drittel der Bevölkerung. Und tatsächlich haben alle Betenden des Sotoportegos die Epidemie überlebt, worauf ein Stein aus rotem Marmor als Erinnerung in die Erde gelassen wurde. Einige Venezianer behaupten, das Berühren des Steins würde Glück bringen, andere glauben das Gegenteil – Ihr Risiko!
18 Raffinierte Mischung Der prächtige Stadtteil San Marco mit seinem Markusplatz ist eine gute Gelegenheit, auf die Serenissima Repubblica di San Marco selbst einzugehen: Die „Allerdurchlauchteste Republik des Heiligen Markus“ bestand 1000 Jahre und gilt als stabilste Regierungsform aller Zeiten, trotz vieler Kriege, Hungersnöte und Staatspleiten. Sie funktionierte dank einer raffinierten Mischung aus Demokratie, Monarchie und Diktatur. Der Doge, gewählt von den alteingesessenen Familien der Stadt, war der oberste Repräsentant. Er wurde aber streng kontrolliert, man öffnete seine Briefe, und er durfte die Stadt nicht verlassen. Dennoch hatte sein Wort Gewicht. Das Parlament oder „Consiglio maggiore“ („Großer Rat“) bestand aus Mitgliedern der Kaufmannsfamilien und hatte viele Rechte, und doch gab es noch die gefürchtete Gerichtsbarkeit, die aus drei Inquisitoren bestand und eigenmächtig Urteile fällen durfte – aber die Inquisitoren durften nur ein Jahr lang im Amt sein, taten also gut daran, klug und umsichtig zu agieren.
Dann gab es noch die einflussreichen Prokuratoren, die sich um die Staatsfinanzen kümmerten, und die vielen Spione, die Republikfeinde im Zweifelsfall in einem der Kanäle dauerhaft entsorgten. Den Dogen wählte man stets im hohen Alter, um ihn im Zweifel schnell wieder los zu werden. Der Doge Marino Falier, der eine erbliche Herrschaft errichten wollte, wie sie in anderen italienischen Stadtstaaten üblich war, hatte kein Glück– man köpfte ihn vor dem Palazzo.
Abgesehen von der Machtbalance darf man noch ein anderes Erfolgsgeheimnis vermuten: Niemand konnte einen Hofstaat unterhalten oder sich mit repräsentativen Kutschen fortbewegen. Ob Schatzkanzler oder Wirt, Doge oder Tuchhändler, stets ging es durch enge Gassen oder per Gondel über die Kanäle. Näher waren sich Herrscher und Untertanen nirgends. Das sorgte für demokratische Verhältnisse.
19 Kopfsucher Vor dem Markusdom soll der 1355 enthauptete Marino Falier immer noch seinen Kopf suchen, und nachts hört man ein leises Wimmern. Im Markusdom selbst liegen die Gebeine des Evangelisten Markus, des Schutzheiligen Venedigs. Im Jahr 828 waren die beiden Kaufleute Buono und Rustico in die Hafenstadt Alexandria nach Ägypten gereist. Dort lagen die Gebeine des Evangelisten, der den Märtyrertod gestorben war. Der Kustode der Kirche, in welcher der Leichnam in einem alten Steinsarkophag ruhte, beklagte sich über die Verfolgung der Christen durch die Sarazenen und äußerte Besorgnis über die vielen Schätze und Reliquien, die hier lagerten. Die Venezianer schlugen vor, den Geistlichen nach Venedig zu überführen, wo er in Sicherheit wäre. Der einbalsamierte Leib wurde aus dem Sarkophag gehoben und durch die Überreste eines weniger bedeutenden Heiligen ersetzt. Man verbrachte Markus in einer Kiste an Bord und bedeckte ihn mit Kohl und Schweinefleisch. Als muslimische Beamte den Inhalt inspizierten, brachen sie in den Ruf „kanzir, kanzir!“ aus – „grauenvoll, grauenvoll!“
20 Reliquienwunder Im Jahr 976 geschah dann die Katastrophe: Der Dom fing Feuer und brannte komplett nieder. Man musste davon ausgehen, dass die hoch brennbare Reliquie ebenfalls zerstört worden war. Doch im Jahr 1094 stürzte ein Säulenstumpf um und brachte die Reliquie zum Vorschein. Ein Wunder und ein letzter Beweis dafür, dass Venedig die von Markus auserwählte Stadt sei und der Doge der von Markus auserwählte, legitime Herrscher über sie …
21 Casanovas Flucht
Der Dogenpalast neben dem Markusdom ist auf seinen filigranen Säulen eines der schönsten Bauwerke überhaupt – er scheint aus Luft und Licht errichtet zu sein. Allein ihm könnte ein ganzes Buch gewidmet werden, doch er-
Muttermörder-Zeichnung am Ospedale Markusplatz: Nachts hört man das leise Wimmern des Kopfsuchers Marino Falier
Dogenpalast (rechts): Casanovas Fluchttrick als verirrter Spaziergänger
wähnen wir nur die bemerkenswerte Geschichte von Casanovas Flucht aus den Bleikammern im obersten Stockwerk. Offenbar hatten ihn gehörnte Ehemänner hinter Gitter gebracht; die Anklage lautete auf „Schmähungen gegen die heilige Religion“. Nach einigen Monaten gelang es ihm, die Zellentür aufzubrechen. Er gab sich als Spaziergänger aus, den man aus Versehen zur Nacht im Palast eingeschlossen hatte; ein eilfertiger Wachsoldat schloss ihm die Tore auf, und Casanova entkam – als einziger Mensch, dem das je gelang. Er flüchtete aus Venedig und sollte seine Heimat nie mehr wiedersehen.
22 Himmelsarznei
Ein nahezu unbekannter Grund für Venedigs Reichtum: Die Stadt war ein Dealer, der ganz Europa belieferte. Der merkwürdig schwebende goldene Kopf in der Salizada Pio X gehört zu einer ehemaligen Apotheke. Hier soll es das Wundermittel Theriak gegeben haben, nach dem die Menschen verrückt waren, half die „Himmelsarznei“ doch gegen allerlei Gebrechen und schützte sogar vor der Pest. Die Zusammensetzung ist heute nicht mehr ganz klar: Kräuter wie Anis, Fenchel und Kümmel, Essig, Enten- und Schlangenblut – die besten venezianischen Ärzte sollen Theriak aus 300 Inhaltsstoffen zubereitet haben. Der Export machte viele Venezianer reich. Und wir müssen dafür dankbar sein: Von dem Geld wurden so manche Kirche und so mancher Palazzo errichtet, an dem wir uns heute erfreuen.
Zum Autor
Stefan Maiwald Stefan Maiwald, 46, ist freier Journalist (Geschichten in Geo Saison, Feinschmecker, Merian, SZ-Magazin, Playboy u.a.) und Buchautor. „Auf der Suche nach der besten Pasta der Welt“, „Wir sind Papa“ und „Spitzenkoch in sieben Tagen – ein Selbstversuch“ sind mit leichter Feder geschriebene, unterhaltsame Bücher, „Der Spion des Dogen“ war der erste historische Roman des in Grado lebenden Deutschen. Im Dezember erscheint bei dtv die Fortsetzung: „Der Knochenraub von San Marco“. Stefan Maiwalds italienische Erlebnisse lassen sich auch per Blog verfolgen: www.postausitalien. com
war der erste historische Roman des in Grado lebenden Deutschen. Im Dezember erscheint bei dtv die Fortsetzung: „Der Knochenraub von San Marco“.
TRONCHETTO CANNAREGIO
1 CANNAREGIO
3 ALCHEMIE
SANTA CROCE SCHAUER-
SÄULE 4
5 GRUSELIGE KRYPTA 6 VERSCHWUNDENES RELIEF 9 FASS-TÜRE11 TITTENGASSE
12
ERSTOCHEN
10 21
HENKERS HAUS
2 13
HERZERGREIFEND
PESTSTEIN
15
VERSCHWÖRUNGSKIRCHE
PAPST-BETT
HIMMELSARZNEI 16
KOPFSUCHER LOVESTORY
SAN MARCO
18 19 14
17
RAFFINIERTE MISCHUNG
20
RELIQUIENWUNDER
CASANOVAS FLUCHT CASTELLO
MORDS-PALAZZO 7 8
GONDELSCHWARZ
GIUDECCA
Praktische Tipps
Anreise: Venedig lässt sich ideal mit dem Zug bereisen: Die Station Santa Lucia liegt direkt am Canal Grande. Man steigt aus und ist mittendrin – besser geht es nicht. Wer mit dem Auto kommt, findet Parkhäuser rechts vom Autodamm bis zur Piazzale Roma, ab 30 €/ Tag. Günstiger: Parken in Mestre, Züge fahren alle zehn Minuten zur Station Santa Lucia. Auch in Punta Sabbioni („hinter“ Jesolo) gibt es günstige Parkplätze mit ständiger Schiffsverbindung. Mittendrin
Venedig ist nicht groß und lässt sich gut zu Fuß erkunden. Dennoch sind die Vaporetti ein Erlebnis: Tickets für die Wasserbusse schließen auch Fahrten zu den Inseln mit ein, etwa Torcello, Burano, Murano und den Lido. 75 Minuten kosten 7,50 €, Zeitkarten von 12 bis 72 Stunden. Tipp für längere Aufenthalte: Die neue »Venezia Unica Card« mit Ermäßigungen für Öffis sowie für Museen, Kirchen und Ausstellungen. Einzelheiten auch auf Deutsch unter www.veneziaunica.it Venedig im Überblick
260.000 Einwohner (davon knapp 60.000 in der Innenstadt, 30.000 auf den Inseln, der Rest in Mestre). Tourismus: 30 Millionen Besucher/ Jahr, drei Mal mehr als Rom Beste Reisezeit: Venedig ist immer voll. Besonders heftig und lieber zu vermeiden sind die letzten Tage des Karnevals und das Osterwochenende. Auch wer die Stadtfeste Redentore (14./15. Juli 2018) und Regata Storica (2./3. September 2018) besuchen will, sollte rechtzeitig vorher planen.
Hotels
JW Marriott Venice. Luxushotel auf vorgelagerter Insel, von Matteo Thun entworfen –beeindruckend. Fürs Hotelrestaurant Dopolavoro ist Giancarlo Perbellini verantwortlich, der sich zuvor zwei MichelinSterne erkochen konnte. DZ ab 395,- €. Isola delle Rose, Laguna di San Marco, T. (+39 041) 29 681 11, www.jwvenice.com Palazzo Gritti. Die ehemalige Residenz von Doge Andrea Gritti ist ein frisch restauriertes Nobelhotel. DZ ab 300,- €. Campo Santa Maria del Giglio, San Marco 2467, T. (+39 041) 7 94 611, www.thegrittipalace. com Centurion Palace Hotel. Neues Luxushotel mit ambitionierter Architektur im Palazzo Genovese zwischen Salute-Kirche und San Gregorio. DZ ab 290,- €. Dorsoduro 173, T. (+39 041) 34 281, www.centurionpalacevenezia.com Luna Hotel Baglioni. Nur 80 m vom Markusplatz, plüschigüppiger Luxus, Gondel- und Bootstaxianleger direkt vor der Tür. DZ ab 270,- €. San Marco 1243, T. (+39 041) 52 89 840, www.baglionihotels.com Molino Stucky Hilton. Das Hotel bietet die schönste Bar Venedigs, treffend Skyline genannt. Ganz Venedig liegt dem Gast zu Füßen. DZ ab 190,- €. Giudecca 810, T. (+39 041) 27 23 311, www.molinostuckyhilton.it Ponte Chiodo. Preiswert und authentisch: In diesem B & B wohnt man bei Gastgeber Mattia zentral im Palazzo, unweit der Rialtobrücke. Bei gutem Wetter Frühstück im winzigen Garten. DZ ab 70,- €. Cannaregio, 3749 Ponte Chiodo, T. (+39 041) 24 13 935, www.pontechiodo.it Belle Epoque. Stilvoll, kleine, zweckmäßige Zimmer, prachtvoller Frühstückssaal. DZ ab 60,- €. Cannaregio 127/128, T. (+39 041) 24 40 004, www. hotelbelleepoque.it Mignon. 15 geschmackvoll eingerichtete Zimmer nahe Ca’ d’Oro. DZ ab 55,- €. Cannaregio 4535, T. (+39 041) 52 37 388, www.mignonvenice.com Pensione La Calcina. Sympathisches Haus an den Zattere mit Blick auf Giudecca-Kanal. DZ ab 70,- €. Dorsoduro 780, T. (+39 041) 52 06 466, www. lacalcina.com Antico Doge. Palazzo, einst Residenz eines Dogen, zentral an der Strada Nuova. DZ ab 80,- €. Cannaregio 5643, T. (+39 041) 24 11 570, www. anticodoge.com
Fünf Tipps, um Venedig wirklich zu genießen
1. Bleiben Sie über Nacht. Das unterscheidet den Touristen vom Reisenden. Wenn am Abend die Touristenhorden mitsamt ihren Selfie-Sticks Venedig verlassen, kehrt beinahe so etwas wie Ruhe in der Serenissima ein.
2. Kein Airbnb, per favore! Die Plattform ist ein Grund dafür, dass Venedig ausstirbt. Viele Venezianer vermieten ihre Wohnungen teuer und ziehen selbst aufs Festland. Kurzfristig eine clevere Idee, aber langfristig für die Stadtentwicklung fatal.
3. Bauen Sie keine Brücken. Wenn Sie die Chance haben, reisen Sie möglichst außerhalb der österreichischen, deutschen und italienischen Brückentage. Besonders hoch her geht es Ostern und Pfingsten.
4. Genießen Sie schlechtes Wetter. Sie haben die Stadt für sich. Vor den Museen und Kirchen bilden sich keine Schlangen.
5. Reisen Sie mit dem Zug. Bequemer geht es kaum: Die Züge halten an der Stazione Santa Lucia direkt am Canal Grande. Sie steigen aus, überqueren die Bahnhofshalle – und stehen mitten im Paradies.
Von Matteo Thun entworfen: Mariott Plüschiger Luxus: Hotel Baglioni
Beste Imbisse: All' Arco Traumlage: "Trattoria Da Rioba" Hotel The Bloom: Design-Palazzo
Ältestes Caffé: Florian, Markusplatz Geniale Weinbar: Al Bottegon
Grandiose Location: Caffé Quadri
Casa Verardo. 400 Jahre alter Palazzo, schöner Innenhof. DZ ab 90,- €. Castello 4765, T. (+39 041) 52 86 138, www.casaverardo.it The Bloom. Alter Palazzo, geschmackvolles Design, Dachterrasse – nur drei Doppelzimmer! DZ ab 95,- €. San Marco 3470, T. (+39) 340 14 98 872, www.bloom-venice.com Casa de Uscoli. Nur vier Zimmer in Palazzo aus dem Jahr 1459, Traumlage am Canal Grande. DZ ab 200,- €. San Marco 2818, T. (+39 041) 24 10 069, www.casadeuscoli.com Palazzo Abadessa. Palazzo in Cannaregio mit üppigem Interieur und verträumtem kleinem Park. DZ ab 145,- €. Calle Priuli, Cannaregio 4011, T. (+39 041) 24 13 784, www.abadessa.com Novecento. Geschmackvoller Stilmix, familiär, zentral und trotzdem ruhig, nur neun Zimmer. DZ ab 160,- €. San Marco 2683/2684, T. (+39 041) 24 13 765, www. novecento.biz Alternativen außerhalb
Murano Palace. Schmuckes Hideaway in der Hand einer alteingesessenen Murano-Familie. DZ ab 90,- €. Murano, Fondamenta Vetrai 27, T. (+39 041) 7 39 655, www.muranopalace.com Il Lato Azzurro. Ferienresidenz auf Insel Sant’Erasmo, besonders für Familien und im Sommer perfekt. DZ ab 80,- €. Sant’Erasmo, Via Forti, T. (+39 041) 52 30 642, www.latoazzurro.it Villa Casanova. Die Zimmer in der Lido-Villa sind nach Feng Shui eingerichtet, Bio-Frühstück. DZ ab 50,- €. Lido, Via Orso Partecipazio 9, T. (+39 041) 52 62 857, www.casanovavenice.com Villa delle Palme. Noble Villa im Liberty-Stil, Panoramaturm mit Lagunenblick, 150 m vom LidoAnleger. DZ ab 50,- €. Lido, Via Dandolo 12, T. (+39 041) 24 20 236, www.villadellepalme.com Restaurants und Bars
Antico Martini. Restaurant, älter als das Fenice-Theater. Venedigs Klassiker wie sarde in saor oder baccalà mantecato frisch und elegant interpretiert. Genial auch die Fegato alla veneziana. San Marco, Campo Teatro Fenice, T. (+39 041) 52 24 121, www.anticomartini.com Al Bacareto. Gegründet 1902 von Einwanderern aus Brindisi. Dezidiert venezianische Küche, Spezialität: Seppie nere con polenta. Wenn Saison ist, gibt es auch ausgezeichnete moeche. San Marco 3447, T. (+39 041) 52 89 336, www.osteriaalbacareto.it Al Bottegon. Geniale Weinbar mit großer Auswahl an Cicchetti (Stockfisch, Kürbis, Käse mit Radicchio). Dorsoduro, Fondamenta Nani 992, T. (+39 041) 52 30 034. All’Arco. Die vermutlich besten Cicchetti (Snacks) der Stadt. Chef Matteo Pinto legt Wert auf typisch venezianische Gerichte wie sarde in saor oder die beliebten Fleischbällchen polpette. San Polo, Calle Arco 436, T. (+39 041) 52 05 666. Al Mercà. Stimmungsvolles Outdoor-Lokal, direkt am Fischmarkt, beliebt bei Marktarbeitern und Kaufleuten. Gute Weinauswahl, viele Cicchetti. San Polo, Campo Bella Vienna 213. Al Volto. Eine der bestsortierten Weinbars Venedigs. Große Auswahl an ungewöhnlichen Bieren, etwa das Tennent’s Oak Aged, das in Whiskyfässern heranreift. Kleine Karte mit Gerichten wie dem tris di baccalà mit Polenta. San Marco, Calle Cavalli 4081, T. (+39 041) 52 28 945, www. alvoltoenoteca.com Da Rioba. Eloisa Milner und Andrea Degnato servieren venezianische Spezialitäten wie Lasagne aus Seezungenfilets oder Bigoli mit Meeresfrüchten. Traumlage am MisericordiaKanal. Cannaregio, Fondamenta della Misericordia 2553, T. (+39 041) 52 44 379, www.darioba. com Gam-Gam. Eines der bekanntesten koscheren Restaurants der Welt, betrieben von einer Familie, die schon seit dem 15. Jh in Venedig ist. Besonders gelungen sind die israelischen Vorspeisen mit Falafel oder das Cous Cous mit marktfrischem Gemüse. Cannaregio, Fondamenta di Cannaregio 1122, T. (+39 041) 27 59 256, www.gamgamkosher.com Caffè Florian. Die Mutter aller Kaffeehäuser, 1720 gegründet. Zumindest innen ist das Florian keineswegs nur in touristischer Hand, sondern wird von Venezianern bevölkert, die in stimmungsvoller Atmosphäre Tee oder Kaffee genießen. San Marco, Piazza San Marco 56, T. (+39 041) 52 05 641, www.caffeflorian.com Caffè Quadri. Das Quadri, der große Konkurrent des Caffè Florian, gehört seit ein paar Jahren Italiens Spitzenkoch Massimiliano Alajmo. Der Café-Betrieb läuft weiter, doch eine ambitionierte Speisekarte lockt Genießer ins Michelin-Stern-Restaurant im ersten Stock: zu kreativer venezianischer Küche. Piazza San Marco 120, T. (+39 041) 52 22 105, www.caffequadri.it Osteria Al Portego. Winzig, laut, venezianisch; Randvolle Cicchetti-Teller zu viel Wein an der Bar, aber es gibt auch Risotti und feine Pasta, etwa die üppigen Spaghetti alla busara. Castello, Calle della Malvasia 6014, T. (+39 041) 52 29 038.
Osteria Ca’ d’Oro La Vedova.
Fantastische Polpette, gute Spaghetti in nero, Kalbsleber, Misto di verdure, reichlich Wein, viel Authentizität. Cannaregio, Calle del Pistor 3912, T. (+39 041) 52 85 324. Trattoria Altanella. Gehobenes Fischrestaurant der Familie Stradella, etwas versteckt an einem Seitenkanal. Robert de Niro ist Stammgast, auch Gabriele D’Annunzio aß schon hier. Klassiker sind Gnocchi mit Tintenfisch und gegrillter Seeteufel mit Kirschtomaten und Oliven. Giudecca 268, T. (+39 041) 52 27 780. Locanda Cipriani. Eines der großen Traditionsrestaurants in Venedig, in dem schon Ernest Hemingway, Paul Newman,
Schokoköstlichkeiten im Vizio Virtu
Charlie Chaplin und sogar Queen Elizabeth gespeist haben. Legendär sind Peterfischfilets in Butter und Kapern mit einem Schuss Zitrone und Worcestersauce. Weil das romantische Restaurant recht weit draußen liegt, empfiehlt sich eine Nacht in den Zimmern der Locanda. Torcello, Piazza Santa Fosca 29, T. (+39 041) 7 30 150, www.locandacipriani.com Il Santo Bevitore. „Der heilige Trinker“ – ein guter Name für eine Aperitivo-Bar! Wichtige Anlaufstation für den Wein davor und den Digestivo danach. Der Besitzer ist ein Bierliebhaber und bietet ungewöhnliche Biere aus Mikrobrauereien. Cannaregio 2393. AMO. Neues Bistro der AlajmoBrüder im Fondaco dei Tedeschi, dem Palazzo an der Rialtobrücke. Das kulinarische Konzept erinnert an eine Tapas-Bar. Die Inneneinrichtung – die Sessel sind wie felze geformt, jene Gondelkabinen, in der man in Venedig inkognito und wettergeschützt Platz nahm – stammt von Philippe Starck. San Marco 5556, T. (+39 041) 24 12 823, www.alajmo.it La Palanca. Preiswert und gut – in Venedig eine Seltenheit. Lebendiger Treffpunkt der Giudecca-Bewohner. Die übrigens finden, sie seien die wahren Venezianer und nicht jene, die „drüben“ wohnen, jenseits des Kanals. Giudecca 448, T. (+39 041) 52 87 719. Cantina Vecia Carbonera. Kleine Weinbar, besonders am Abend beliebt. Große Auswahl an offenen Weinen, das Glas ab 1,- €. Strada Nova, Cannaregio 2329, T. (+39 041) 7 10 376. Einkaufen
Bottiglieria Colonna. Die besten Weine und Proseccos aus dem Veneto und ganz Italien, auch Grappa. Castello, Calle della Fava 5595. Mercato del Pesce. Sinnenfrohes Erlebnis auch für Nicht-Käufer. Fantastische Auswahl, authentische Atmosphäre, Lärm und venezianischer Dialekt. Der Obst- und Gemüsemarkt ist mindestens ebenso üppig. Ab 5 Uhr morgens San Polo, Campo della Pescheria. Casa del Parmigiano. Am Fischmarkt, neben der Bar Al Mercà liegt das Käsegeschäft. Viel Tradition (seit 1936), famose Auswahl, kompetente Bedienung. San Polo, Campo Bella Vienna. Cioccolateria Dal Mas. Süße Stärkung: Die blättrigsten Croissants der Stadt, Süßwaren in allen Farben und Formen. Einer der ältesten Süßwarenläden Venedigs. Cannaregio, Lista di Spagna 149/150. Gelateria Nico. 1935 begann Giovanni „Nico“ Causin, Venezianer und Touristen mit seinen gefrorenen Erfrischungen zu versorgen, bis heute stehen die Menschen Schlange; selbst Stars wie Angelina Jolie warten geduldig. Dorsoduro, Fondamenta Zattere al Ponte Longo 922. Giacomo Rizzo. Paradies für Nudelliebhaber: Pasta in allen Formen, Farben und Geschmacksrichtungen, und das seit 1905. Wie wäre es etwa mit Nudeln in Gondelform? Cannaregio, Calle San Giovanni Grisostomo 5778. Vizio Virtù. „Schokolade ohne Tabus“ verspricht Mariangela und kreiert neben Pralinen Schokolade mit Pfeffer- oder Ingwergeschmack – und Schokoladenmasken. Zur Eröffnung kam sogar die französische Schauspielerin Juliette Binoche („Chocolat“). Castello 5988. Volpe. Der Duft ist verführerisch! Bäckerei und kleiner Supermarkt im jüdischen Viertel. Vorzügliches Mandelgebäck empade oder die nocchiata mit Nüssen, Mandeln und Honig. Cannaregio, Sottoportego del Ghetto Vecchio 1122. Tragicomica. In der eigenen Werkstatt werden die Masken gefertigt. Preisspanne: von 25,- bis 2.500,- €. Calle dei Romboli, San Polo 2800. Franco Furlanetto. Sympathischer kleiner Laden mit geschmackvollen Holzschnitze-
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Authentisch: Fischmarkt bei Rialto
reien. Nachhaltige Andenken! San Polo 2768/B. Signor Blum. Ein Geschäft so groß wie ein adriatisches Badehandtuch. Holzobjekte, etwa dreidimensionale Puzzles. Campo San Barnaba, Dorsoduro 2840. Livio de Marchi Scultore. Tolle Holz-skulpturen. Livios schwimmender Holzferrari ging um die Welt. Salizzada San Samuele, San Marco 3157. Zacaria’s. Halb Kitsch, halb Kunst: Bilderrahmen, Spiegel, handgemachte Lesezeichen von Elena Bussolin, Spitzname Zacaria. Calle della Fenice, San Marco 1920. Al Campanil. Keramik, Glas, moderner Schmuck, auch auf Anfrage – Maßarbeit in der Werkstatt von Sabina Melinato vor den Augen des Besuchers. Calle Lunga Santa Maria Formosa, Castello 5184.
Le Forcole di Saverio Pastor.
Ohne die hölzernen Forcole keine Gondeln, keine Gondolieri und keine venezianische Romantik. Gut, dass es diesen Laden gibt, der nicht nur die klassischen Forcole baut, sondern auch zu Skulpturen formt. Dorsoduro 347. Valese. Schwergewichtige Souvenirs: Skulpturen, Masken und Buchstützen aus Messing, Zinn, Bronze und Kupfer. Calle Flubera, San Marco 793. La Carta. In diesem Schreibwarenladen fehlt natürlich auch nicht die „carta marmorizzata“, das venezianische Marmorpapier. San Marco 5547. Legatorio Polliero. Schreibwaren und Geschenkartikel, inspirierende Souvenirs. Campo dei Frari, San Polo 2995. Editrice Filippi. Für VenedigEnthusiasten: bester Buchshop über die Stadt, Regale randvoll mit Raritäten. Calle del Paradiso, Castello 5763. Antichità del Ghetto. Kleines, vollgestelltes Antiquariat; viel Kitsch, viel Kunst, gute Beratung. Cannaregio, Calle del Ghetto Vecchia. Campiello Ca’ Zen. Antikes Muranoglas, einmalige Fundstücke. Campiello Zen, Santa Croce 2581. Kirikù. Die Stadt lebt, wie dieser Laden beweist: Es ist eines der wenigen ernstzunehmenden Modegeschäfte Venedigs. San Polo 1465. Ceriello. Beim Herrenausstatter Ceriello wird Ihnen geholfen, mit viel Auswahl rund um die italienische Lebensart. Einziger BrioniHändler Venedigs. Campo Santi Filippo e Giacomo, Castello 4275. Banco Lotto 10. Schöne Idee zur Resozialisierung. Exklusive Bekleidung aus dem Knast, geschneidert von den Insassinnen des Frauengefängnisses auf Giudecca. Bunte Kleider und Taschen, garantierte Unikate. Salizzada Sant’Antonin, Castello 3478. La Casa di Loto. Schick und preiswert zugleich. Kaschmirpullover ab 50,- €, Schals, Hosen. Dorsoduro 3856. Fanny. Stil drückt sich in kleinen Dingen aus – auf die Accessoires kommt es an. Hier gibt es handgearbeitete Handschuhe. Calle del Saoneri, San Polo 2723. Vintage a GoGo. Vintage-Mode von den Fünfzigern bis zu den Achtzigern. Calle Lunga San Barnaba, Dorsoduro 2755.
Buchtipp
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