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Momento
Lesezeit! Un momento, per favore, liebe Literaturspezialisten. Wir bitten um drei besondere Buchtipps für einen Winter, der uns wohl viel Lesezeit bescheren wird.
INTERVIEWS H. & M. GrÖTSCHNIG FOTOS STEFAN SCHWEIGER, KK, GRÖMEDIA
Claudia Voigt
Kulturredakteurin mit Schwerpunkt Literatur beim „Spiegel“ in Hamburg:
Haruki Murakami:
„IQ84“ (dumont) „Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumen lässt“ (Shakespeare). Unter den zeitgenössischen Schriftstellern ist der Japaner Haruki Murakami derjenige, der das genauso sieht, und er kann traumwandlerisch und mitreißend davon erzählen; IQ84 ist sein bester Roman.
Nicole Krauss: „die Geschichte der Liebe“
(rororo) In einer Gegenwart, in der nur die allerneueste Nachricht zählt, spannt Nicole Krauss einen großen literarischen Bogen und zeigt, wie das, was in der Vergangenheit geschah, ins Heute hineinfunkt.
Susanne Matthiessen: „Ozelot und
Friesennerz“ (Ullstein) Die Bundesrepublik war in den 70er Jahren ein muffiges und enges Land. Wer mal frische Luft brauchte, fuhr nach Sylt – Susanne Matthiessen, geborene Sylterin, erzählt eine unglaublich unterhaltsame Geschichte von der Urlaubsinsel und liefert ein Sittengemälde.
Peter Pisa
Literaturkritiker beim „Kurier“ in Wien:
Clemens J. Setz: die Bienen und das Unsichtbare (Suhr-
kamp) Der Grazer über erfundene Sprachen - wobei "ghubra" der Geruch des eigenen Bauchnabels ist.
Sigrid Nunez: der Freund (Aufbau) Weltliteratur über die Beziehung Mensch-Hund samt Essay über Liebe und Verlust.
Colum McCann: Apeirogon (rowohlt) 1.001 Romanfragmente, damit das Töten zwischen Israeli und Palästinensern aufhört.
Werner Krause
schreibt (35 Jahre lang als Redakteur, jetzt als freier Journalist) Literaturkritiken für die Kleine Zeitung:
Antonio Scurati: M. der Sohn des Jahrhunderts (Klett-
Cotta) Das größte literarische Wagnis jüngerer Zeit in Italien: Mussolinis Lebensgeschichte in Romanform. Wuchtig, beklemmend, brisant – Pflichtlektüre.
Fabio Geda: Ein Sonntag mit Elena (hanser-
blau) Italienisches Kopfkino in Reinkultur – über die Wege des Zufalls, die einen vereinsamten Witwer und eine junge Mutter zusammenführen. Poetische Feinkunst.
Ennio Flaiano: Alles hat seine Zeit (Manesse)
Federico Fellinis genialer Drehbuch-Autor schickte in seinem einzigen Roman einen tragikomischen Antihelden in den Krieg nach Afrika. Weltliteratur.
Isabella Straub
In Klagenfurt und Wien lebende Schriftstellerin. Aktuelles Buch: Wer hier schlief (Blumenbar):
Ottessa Moshfegh: Mein Jahr der ruhe und Entspannung
(Liebeskind) Eine junge New Yorkerin beschließt, mit pharmazeutischer Hilfe Winterschlaf zu halten - ebenso bitterböse wie unterhaltsam.
Mircea Ca˘rta˘rescu: Solenoid (Zsolnay) Fantastisch-poetischer Text, in den man hinabsteigt wie in ein literarisches Höhlenlabyrinth; perfekt, um alles rundherum zu vergessen.
richard russo: Ein grundzufriedener Mann
(audible Studios) Russos Klassiker (im Original "Nobody's Fool", verfilmt mit Paul Newman in der Hauptrolle), hervorragend gelesen von Stefan Kaminski: 25 Stunden Hörgenuss vom Feinsten.
Helmut Zechner
ist GF der Buchhandlung Heyn in Klagenfurt:
Marco Balzano: Ich bleibe hier (diogenes)
Balzano hat mich verzaubert. Großartig geschrieben, dicht, poetisch, spannend und historisch hochinteressant schildert Balzano auf 288 Seiten eine Geschichte, die im eigenen Kopf auf mindestens 700 großartige Seiten anwächst.
Helmut Krausser: Für die Ewigkeit (Berlin Ver-
lag) Eine höchst unterhaltsame und originelle (Liebes-)Geschichte, die einen nach Buenos Aires und Brasilien des beginnenden 20. Jahrhunderts entführt und sehr feine Lesestunden beschert.
Haruki Murakami: Hard-boiled Wonderland
und das Ende der Welt (btb) Bereits viermal habe ich Murakamis Ausnahmebuch schon gelesen und jedes Mal entdecke ich neue Facetten dieser unglaublich spannenden, aber auch abgedrehten Geschichte.
Ingeborg Sperl
bespricht auf krimiblog.at und im „Der Standard“ Kriminalromane:
Massimo Carlotto: die Frau am dienstag
(Folio) Ein Pornostar liebt eine geheimnisvolle Kundin, ein Eifersuchtsmord bringt Chaos in die Liebesgeschichte unter Außenseitern. Sensibel und spannend.
Sam Hawken: Vermisst (Polar) An der Grenze zwischen den USA und Mexiko wird klar, warum der War on Drugs längst verloren ist. Hart, schnell, grausam: Ein Vater sucht seine entführte Tochter.
Eric Plamondon: Taqawan (Lenos) Ein fantastisch guter Krimi um Kanadas Ureinwohner, die von Engländern und Franzosen brutal missachtet wurden: Der Autor mischt historische Einschübe mit rezenten Verbrechen.
EDITORIAL
Die Hoffnung, der Geschenktipp
Lockdown Nr. 2, aber auch Hoffnung in Sicht. Bald soll ein Impfstoff da sein, dann werden wir wohl wieder (ziemlich) uneingeschränkt reisen können. Bis dahin gilt: Da müssen wir durch. Denn: Corona erschwert unsere Magazinplanung erheblich. Heute ist das Veneto orange und Friaul gelb, morgen ist's vielleicht umgekehrt. Heute dürfen wir nicht in jenes Land, übermorgen vielleicht schon. Derzeit kann keiner sagen, was in den nächsten Wochen auf uns zukommt. Aber: Wenn sich alle an die Maßnahmen - Schutzmasken, genug Abstand, Desinfektion - halten, müsste der Virus (ja, die männliche ist angeblich die richtigste Form) halbwegs beherrschbar sein. Allerdings ist die Disziplin nicht überall gleich gut, wie wir auch aus Triest von Veit Heinichen hören (Seite 26). In Italien herrscht ja sogar im Freien Maskenpflicht - und dass das dort auch kontrolliert wird, haben wir mehrmals erlebt.
Noch vor Corona ist Autor Egyd Gstättner nach Sanremo gereist, um das berühmte Schlagerfestival live zu erleben. Erlebt hat er es letztlich am Fernsehschirm im französischen Menton - aber doch unter Palmen, wie Sie ab Seite 112 nachlesen können.
Und: Wohl wissend, dass in Zeiten wie diesen jede Geschichte schon während des Schreibens unaktuell werden kann, haben wir Ende Oktober Venedig und Triest (Seiten 14 und 22) lokalaugenbescheint. Und festgestellt, dass sich Reisen in diese Orte trotz Corona lohnen können. Man trifft viel weniger Mittouristen, sollte aber natürlich vor- und umsichtiger sein.
Als Titelgeschichte für AAM 39 haben wir eine große Vorschau auf den ÖsterreichUrlaub 2021 gewählt, haben die Cheftouristiker aller Bundesländer und österreichische Reisejournalisten um Tipps und Anregungen gebeten. Wir wetten nämlich darauf, dass Österreich auch 2021 boomen wird - mit viel Platz, intakter Umwelt und viel Individualität. (ab Seite 36).
Für alle unsere Geschichten gilt: Bitte informieren Sie sich vor Reiseantritt über aktuelle Vorschriften und Einschränkungen und erfragen Sie auch in Hotels und Lokalen die aktuellen Öffnungszeiten. GESCHENKTIPP. Last but not least etwas in eigener Sache. Die Krise trifft natürlich auch das AAM, denn wir leben (auch) von Inseraten aus der Reisebranche. Deshalb die Bitte an Sie, liebe Leser: Denken Sie bei Ihren (Weihnachts)Geschenken auch an ein Abo des Alpe-Adria-Magazins, empfehlen Sie uns weiter, bringen Sie zu Einladungen ein AAM als Geschenk mit. Als Dank für Ihre Treue und Hilfe versprechen wir weiterhin aufwändig recherchierte Geschichten für genussreiche und interessante Ausflüge und Reisen im näheren Umkreis.
Herzlichst, Heinz Grötschnig, Chefredakteur
Egyd Gstättner recherchierte in San Remo, Heinz Grötschnig - brav mit Maske - im Dogenpalast. Und ein Tipp: Verschenken Sie (zu Weihnachten) ein Abo fürs Alpe Adria Magazin
auch das AAM, denn wir leben (auch) von
IMPRESSUM EIGENTÜMER UND VERLEGER: Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H., Eiskellerstraße 3/II, 9020 Klagenfurt, Telefon: +43 (0)463/47 8 58, E-Mail: alpe- adria-magazin@monat.at (Sekreteriat), alpe-adriamagazin@aon.at (Redaktion), Internet: www.alpe-adria-magazin.at. HERAUS GEBER: Mag. Norbert Sternad GESCHÄFTSFÜHRUNG: Alexander Suppantschitsch. CHEFREDAKTION: Heinz Grötschnig. REDAKTIO N DIESER AUSGABE: Lea Friessner, Beate Giacovelli, Mira Grötschnig-Einspieler, Christa Grünberg, Egyd Gstättner, Andreas Kanatschnig, Tanja Kovačič, Stefan Maiwald, Oliver Pichler, Werner Ringhofer, Susanne Schaber, Johanna Wohlfahrt, SEKRETARIAT: Denise Bernot, Elisabeth Ressi. GESCHÄFTSZEITEN: 8.15 – 12 Uhr und 12.45 – 17 Uhr. INSERTIONSANNAHME: Telefon +43 463/47 8 58, Fax +43 463/47 8 58-15. MARKETING: Dr. Otto Wogatai. ANZEIGENLEITUNG: Alexander Suppantschitsch Telefon: +43 463/47 8 58-18. ANZEIGEN: Oliver Pucher, Claudia Markowitz, Madona Ekladious. ANZEIGEN ITALIEN: Umberto Tognoni, Telefon: 0039/348/22 93 200. LAYOUT: Christian Rader, Julia Peball Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H. SATZ, LITHO: Christian Rader, Julia Peball Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H., Eiskellerstraße 3/II, 9020 Klagenfurt DRUCK: Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft mbH. VERTRIEB: PGV Pressegroßvertrieb Austria, 5081 Anif/Salzburg ABOVERSAND: Österreichische Post AG INTERNET: www.alpe-adria-magazin.at REICHWEITE: 191.000 Leser laut „Cawi Print 2011“ (Gfk)
INHALTNOVEMBER 2020
22 28
36
3 Momento
Diesmal gibt's erlesene Buchtipps!
8 Molto Buono
Unsere Produktdetektive unterwegs.
14 Mehr Platz für weniger Gäste
Ein Lokalaugenschein in der Lagunenstadt.
22 In die Gärten!
Triest, auch in Zeiten wie diesen eine Reise, einen Ausflug wert.
26 Wie ein Wattebausch
Interview mit Veit Heinichen, dem geistigen "Vater" von Proteo Laurenti.
28 Katzen, Gischt ...
... und Alpenglühen. Bertram K. Steiner über Piran im Winter.
34 "Um Triest ist's schade"
Kabarettist Klaus Eckel im großen Reisefragen-Wordrap.
36 Österreich neu entdecken
Die Tipps und Lieblingsziele von Reisejournalisten.
44 Schönste Plätze & Schätze
Österreichs Bundesland-Chef touristiker im Interview. Und: die Sieger von 9 Plätze, 9 Schätze.
50 20 "schönste Hotels"
Im Urlaub schöner wohnen: ganz besondere Österreich-Adressen.
52 Buon Appetito
Im Gaumentest: Lokale in Venedig, Ljubljana, Göttlesbrunn und im Zillertal.
54 Gut gegen (Sch)Wermut
Alles über den feinbitteren Wermut, den Drink der Saison.
60 Buße mit Muße
Das Mariazeller Land - auch im Winter eine Reise wert.
44 60 64
50 76 104
54 112
64 Glockners Skifreuden
Heiligenblut - Skifahren Aug' in Aug' mit dem Großglockner.
76 Spuren im Schnee
Profitipps: Zehn tolle Skitouren in Kärnten.
82 Inmitten der dolomiten
Europas größte Hochalm: die wintersport liche Seiser Alm in den Dolomiten.
92 Wellness spezial
Ein Streifzug durch besondere Wellness Angebote im Alpe-Adria-Raum.
104 Golfen für Genießer
Ja, auch im Winter genussvoll abschlagen: Ganzjahresplätze in Oberitalien.
112 Buona sera a tutti!
Das Schlagerfestival von Sanremo - und ein Kurzporträt der ligurischen Stadt.
120 Kurzurlaubstipps
Feine Tipps für schönste Auszeiten.
128 Er-Lesenes
Unsere alpe-adriatische Buchseite.
130 Pepe
Der Pepe sinniert wieder einmal - über Babymäuse und die Bierimpfung.
Nächstes Alpe-Adria-Magazin: Mai 2021
Bestellen Sie unseren Newsletter – dann mailen wir Ihnen schon vor Erscheinen alle Infos über das neue Magazin.
Archiv im Internet
Unser feiner Service: Ältere AlpeAdria- Magazine finden Sie auf unserer Homepage. Noch besser, das Magazin abonnieren: www.alpe-adria-magazin.at Abohotline: (0 46 3) 47 858
ACHTUNG!
Vor Reiseantritt immer aktuelle Vorschriften der einzelnen Länder (z. B. bei ÖAMTC, ARBÖ) prüfen – diese ändern sich laufend. Redaktionsschluss dieser Ausgabe: Mitte November.
MOLTOBUONO
mira grötschnig-einsPieler, Oliver Pichler, Werner ringhOfer, PrODUKtDeteKtIve anBieter, grömedia FOtOS
Im Bulli-Fieber
Corona hat das Bulli-Fieber befeuert. Verreisen im Camper oder Wohnmobil bietet mehr Abstand und ist in – deshalb ist diese Fahrzeugkategorie die einzige mit Zuwachsraten. Die Angebotspalette reicht vom zum Reisemobilchen umgebauten Kleinlieferwagen wie dem Dacia Dokker Start von „Alpincamper“ um knappe 20.000 Euro Neupreis (dieses Modell wird allerdings eingestellt) oder dem CaddyCamper bis zum Luxus-Wohn-Bus um ein paar Hunderttausender - auf Wunsch mit Porsche im Garagendeck. Klassiker ist der VW-Bus California, mit Pkw-ähnlichem Fahrverhalten seit Jahrzehnten gefragtestes Reisefahrzeug (ab 56.120 €). Wem dieser Bulli zu klein ist, der kann bei VW den Grand California ordern. Mit Dusche-WC, großem Kühli, permanenter Stehhöhe und sehr viel Platz und Komfort ab 77.413 Euro, mit ein paar Extras ist die 100.000erMarke aber schnell geschafft. Infos zu Campern, Wohnmobilen u. a. bei promobil.de, von „Bild“ gibt es ein eigenes Reisemobile-Magazin (auch auf readly.at zu lesen).
Ketchup-Alternative Isolierflasche extraleicht
Isolierflaschen sind schwer. Irrtum! Die Microlite 570 Tour tritt mit 260 Gramm den Gegenbeweis an. Die Edelstahlflasche hält Kaltgetränke bis zu 16 Stunden kalt, Heißgetränke bleiben bis zu acht Stunden warm, man kann bis zu 570 Milliliter Tee (oder Glühmost usw.) mit auf die Skitour nehmen und heiß genießen. Trotz ihrer Leichtigkeit ist die Flasche robust, der Verschluss ist einhändig bedienbar, sie lässt sich auch leicht reinigen. Erhältlich in vier Farben, gesehen um knapp 30 Euro, www.gsioutdoors.com
Es muss nicht immer Ketchup sein: Ajvar (auch Ajwar) ist ein Paprikamus oder Paprika-Auberginen-Mus aus Südosteueropa, das z. B. perfekt zu Œevapčiči und allerlei Würsten passt und auch als Brotaufstrich gute Figur macht. Hauptbestandteil sind gehäutete, entkernte und angeröstete Paprika, dazu kommen Gewürze, auch Essig und Zitronensaft. Am sehenswerten Laibacher Markt gibt es in der FeinkostHalle den Stand „Natura Sanat“, dort gibt’s das würzige „Chunky Ajvar“ von Vipro und andere Spezialitäten. Auch Interspar oder Billa haben Ajvar im Programm.
drei beste Prosecchi
Prosecchi gibt’s schon bald wie Sand am Adriameer. Aber: Welche sind die Besten? Eine Antwort kommt aus dem Falstaff. Die haben zig Prosecchi verkostet – und bewertet. Allerbester wurde der „Nodi Brut DOCG“ mit 94 Punkten, der zartschmelzige Superiore ist in Österreich bei „Wein & Co.“ um knapp 25 € zu haben. Am zweiten Platz der „26 Primo Rive di Col San Martino DOCG“ von Andreola, 94 Punkte, laut Falstaff „herrlich am Gaumen“ und um 12,90 € bei weinshop24.cc zu bestellen. Ebenfalls 94 Punkte gab’s für den „RY Extra Brut Dosaggio Zero DOCG“ von Dal Din, der ist „ausgewogen, perfekt harmonisiert“ und bei www.vinogina.at (11,90 €) und www.doellerer.at zu bestellen.
Echt hot raucharomensalz
Wenn’s im Winter knackekalt wird, tut innere Hitze richtig gut. Heißer Tee? Glühwein? Ja, aber es gibt auch eine pulvrige Variante: Jan Tschida aus Illmitz hat sich auf Chili-Anbau und -Produkte spezialisiert, sein „Sprengpulver“ aus gemahlenem Chili gibt’s in mehreren Schärfegraden, die Stufe 10 ist allerdings echt hot und mit viel Vorsicht zu genießen. Ein feines Würzprodukt, im Angebot sind auch verschiedene Soßen. Gesehen im „Weinwerk“ in Neusiedl, online via www.tschidachili.at zu bestellen. Erfunden haben es die Wikinger, und es dürfte auch Nichtrauchern schmecken: Rauchsalz verleiht Grillgerichten (Steaks!) ein besonderes rauchiges Aroma und ist in Amerika sehr beliebt. Geräuchert wird das Salz über Holzfeuer – neuerdings auch in den Salinen von Sečovlje bei Piran, dort räuchert man mit Kirschholz. Auf Slowenisch heißt es Dimljena Groba Sol (Englisch: smoked coarse salt), es riecht umwerfend rauchig und schmeckt auch so. Gesehen in 75-GrammGläsern in den Salzshops der Salinen (Piran, Portorož, Koper, Ljubljana usw.)
186 Euro ...
... bezahlte ein Kärntner, der mit seinem Auto in Grado ohne Genehmigung durch die „Zona traffico limitato“, die verkehrsberuhigte Zone, gefahren war. Selbige gibt es in mehreren Städten und sie werden mit Kameras überwacht. Wenn das Quartier in so einer Zone liegt: Vorher dem Hotel das Kennzeichnen bekannt geben, dann wird bei der Behörde eine Zufahrtsgenehmigung erteilt. Im Nachhinein kann laut ÖAMTC Zufahrtsgenehmigung erteilt. Im Nachhinein kann laut ÖAMTC die Hotelrechnung helfen – diese aber aufheben, Strafbescheide können auch ein Jahr nach dem Aufenthalt eintrudeln. scheide können auch ein Jahr nach dem Aufenthalt eintrudeln.
Federleicht durch den Schnee
Vorbei die Zeit, als Schneeschuhe sich wie grobe, schwere Klötze an den Beinen anfühlten. Und hier kommt ein extrem leichtes, besonders bequemes Modell. Die in speziellem Kunststoff ausgeführten Helium MTN des US-Herstellers Atlas wiegen nicht einmal 1,5 Kilo. Zur passgenauen Fixierung am Fuß sind sie mit dem beque1,5 Kilo. Zur passgenauen Fixierung am Fuß sind sie mit dem bequemen Boa-Verschlusssystem (einfach so lang drehen, bis der Sitz passt) ausgestattet. Im Test haben sich die seitlichen Halt gebenden Aluschienen und die spezielle Lamellen-Bauweise bewährt. Diese Lamellen minimieren lästige, jeden Schritt schwerer machende SchneeLamellen minimieren lästige, jeden Schritt schwerer machende Schneeablagerungen an der Oberfläche. Die 249,90 € teuren Atlas Helium MTN teuren Atlas Helium MTN gibt es in zwei Größen - bis 70 bzw. ab 70 Kilo Körpergewicht. www.kochalpin.at
Besser sehen mit LST
LST hat zwar keine halluzinogene Wirkung wie der gene Wirkung wie der Namensvetter mit dem "D". Namensvetter mit dem "D". Und doch wirkt LST - nämUnd doch wirkt LST - nämlich die Sicht verbessernd. lich die Sicht verbessernd. Die "Evil Eye" SportsonnenDie "Evil Eye" Sportsonnenbrillen der Linzer Brillenbrillen der Linzer Brillenschmiede Silhouette sind schmiede Silhouette sind mit kontraststarken LST-Glämit kontraststarken LST-Gläsern ausgestattet. Nun gibt sern ausgestattet. Nun gibt es davon auch klassische, es davon auch klassische, leichte Skibrillen: zwei leichte Skibrillen: zwei Modelle "Slyght" und "BaseModelle "Slyght" und "Baselight", die sich in Form bzw. light", die sich in Form bzw. Glasgröße unterscheiden. Beide gibt es ab 99 € mit LST- Gläsern und auch als "Vario", das sich automatisch an die Lichtverhältnisse anpasst. Wer lieber mit Winter-Sonnenbrille unterwegs ist - die neue Traileye Pro (209,- €) ist speziell fürs Skifahren geeignet, LST-Gläser inklusive. www.evileye.com
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Steinöl für die Haut
Die Tiroler schwören auf ihr Steinöl: Dieses wird am Aachensee bei Pertisau aus Ölschiefer gewonnen – und es soll bei Hautproblemen, als Zugsalbe und bei Rheuma helfen. In Pertisau gibt es das SteinölBesucherzentrum Vitalberg, dort erfährt man alles über Abbau und Heilwirkung und kann sich mit Steinölprodukten eindecken. Vom Steinöl-Bad über -Shampoo und -Hauttonic bis zur Körpermilch und diversen Cremen. Manches erinnert in Geruch und Farbe an Tankstellenbesuche – aber wenn die Wirkung passt, spielt das wohl keine Rolle. Infos und Versand: www.steinoel.at
Gin für Autofahrer
Der perfekte „hartweiche“ Drink für Autofahrer. Patrick Drink für Autofahrer. Patrick Marchl kreierte Rick Free – für Marchl kreierte Rick Free – für alle, die auf Alkohol, aber alle, die auf Alkohol, aber nicht auf Genuss verzichten wollen. Der steirische Gin-Destillateur füllt mit Rick Free ein komplexes zitruslastiges Destillat mit Wacholdernote in die Flasche. Als Gin darf die Flasche. Als Gin darf er aber nicht bezeichnet er aber nicht bezeichnet werden, da dieser per Gesetz einen Alkoholgehalt von mindestens gehalt von mindestens 37,5 % haben muss. Auf Eis mit Tonic und einer frischen Grapefruitzeste kommen aber doch Gin-Gefühle aber doch Gin-Gefühle auf. 500 ml, 29,90 €. www.rick-gin.at
Auf gut däutsch. . . Knallrotbauch
Mr. Hohoho hat einen ordentlichen Bauch, finden Sie nicht? Und er ist wahrscheinlich ziemlich zerbrechlich – aber auch richtig knallrot. Die gut genährten Weihnachtsbauchmänner haben wir in Venedig entdeckt, bei De Laurentis in Dorsoduro 2766/A, San Barnaba, Casin dei Nobili. Um 19 € darf man ihn mitnehmen –oder bestellen, www.delaurentisglass.com
... sind Blitva s krompirjem Kartoffeln mit Mangold, die in Slowenien/Kroatien so gerne zu Fisch gereicht werden. Okay, in der Übersetzung ins Italienische haut das noch hin, im Deutschen (Däutschen?) sind die Kartoffeln plötzlich zu Karotten mutiert, im Englischen wird daraus „Tomaten und Mangold“, im Französischen mutiert das – sehr gesund – zu Butterkarotten. Wir fragen uns: Was hat der Übersetzer (das Übersetzungsprogramm) geraucht oder getrunken? Mangold- oder Karottenschnaps? (Gesehen in Piran)
Alternativ-Pesto
Wer beim Stichwort Pestomachen automatisch an Basilikum denkt, wird bei Bettina und Hans Peter Fink überrascht. Denn in der Küche des Zweihaubenkochs und seiner kreativen Frau entstehen interessante Alternativen. Gerade im Winter schmeckt das Paradeis-Schwarze-NussPesto, sein erdiger mit feiner Paradeisersäure unterlegter Geschmack wird u. a. noch von Cashewkernen, Käse, Chili und Koriander unterstützt. Passt zu Pasta, klar, aber auch als Brotaufstrich, zu gegrilltem Fisch oder Fleisch. 212 ml, 9,40 €. www.finks-haberl.at
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Lust(ig)macher
Sauer macht lustig, sagt der Volksmund. Das wissen auch die vom Bioweingut Ploder-Rosenberg in St. Peter in der Steiermark. Deren Essig macht nicht nur lustig, sondern auch Lust (auf den zweiten Schluck). Der „Trink ess ich“ ist holzfassgereifter Weingärungsessig, verfeinert mit Blütenhonig, vielen Blüten, Quellwasser und Kräutern. Und den trinkt man als alkoholfreie Alternative als Aperitif/ Digestif, er soll anregend und basisch wirken. Zu bestellen um 7,30 € unter www.ploder-rosenberg.at
Schneegleiter
Sie sind 60 Zentimeter lang, aus Aluminium und daher nur aus Aluminium und daher nur ein Kilo schwer, knallrot und ein Kilo schwer, knallrot und nennen sich "Figl". Diese nennen sich "Figl". Diese Schneegleiter sind ideal, Schneegleiter sind ideal, wenn man beim Winterwanwenn man beim Winterwandern oder Schneeschuhdern oder Schneeschuhwandern bergab gleiten wandern bergab gleiten will, anstatt zu stapfen. Die will, anstatt zu stapfen. Die Rede ist von den guten Rede ist von den guten alten Firngleitern. Produalten Firngleitern. Produziert werden die Figl von ziert werden die Figl von der Tiroler Firma Kohla. Es der Tiroler Firma Kohla. Es gibt sie in zwei Varianten. gibt sie in zwei Varianten. Mit universeller SchnürMit universeller Schnürbindung, um sie mit jedem festeren Winterjedem festeren Winterschuh zu verwenden. Oder mit Plattenbindung, zur Verwendung dung, zur Verwendung mit steigeisenfesten Bergschuhen oder Skischuhen. Die Figl (ab Bergschuhen oder Skischuhen. Die Figl (ab 149,90 €) lassen sind einfach außen am Rucksack ) lassen sind einfach außen am Rucksack befestigen. www.kohla.at
Extrascharf
Eine Chilimühle gehört in jede Küche – denn frisch geschnittener Chili ist einfach besser (und für geschnittener Chili ist einfach besser (und für Gerichte wie Spaghetti aglio-olio-peperoncino Gerichte wie Spaghetti aglio-olio-peperoncino unerlässlich). Nur: Nicht jede Chilimühle schneidet sauber, viele zerreiben die feurigen Schoten und verkleben deshalb rasch. Nicht so „X-Plosion“, die Mühle, die beim German Design Award 2020 als Kücheninnovation „Best of the Best“ ausgezeichnet wurde. Da sind blitzscharfe Klingen am Werken, da geht was weiter, das merkt man beim ersten Dreh. Und: Auf das Mahlwerk gibt’s 20 Jahre Garantie. Gesehen bei www.proidee.at um 27,95 €, ebenda kann man auch extrascharfe Birdseye-Chili dazu bestellen.
Kaffee aus Prosecco
Kaffee ist natürlich nicht gleich Kaffee – auch hier haben wir gern Besonderes in der Tasse. Voilà, damit wären wir bei Qubik. 15 Künstler haben diese Marke gegründet, der Kaffee wird vom Master Blender in Prosecco bei Triest geröstet und in schicke Dosen gefüllt. Etwa der 8,20, ideal für den morgendlichen Cappuccino. Oder der 100 % Arabica mit feinem Aromenspiel. Mit dem Virgolauno gibt es auch einen Koffeinfreien – entdeckt haben wir Qubik bei Edelgreißler Herwig Ertl in Kötschach und bei La Salvia in Wien, das Viertelkilo gibt’s ab 6.40 Euro. www.herwig-ertl.at
Seefels Advent
ab 03.12.2020
SEEBAD-SCHWIMMEN in die leuchtende Zukunft EISSTOCK-SCHIESSEN in die gefühlte Unendlichkeit HERZERLBAUM-STAUNEN ohne Ende ADVENT DE LUXE ab € 600,- für 2 Nächte, 2 Personen im DZ Superior WWW.SEEFELS.AT
Hotel Schloss Seefels Besitz- und Management GmbH Töschling 1 A-9212 Pörtschach Techelsberg am Wörthersee Tel. +43/4272/2377 Fax +43/4272/3704 e-mail: office@seefels.at www.seefels.at
Foto Daniel Waschnig
Gähnend, diese Leere in den Markusplatz-Cafés
Mehr Platz für weniger Gäste
Lokalaugenschein: Venedig im Covid-19 Herbst 2020. Ohne Warteschlangen, mit (viel) weniger Touristen, besseren Preisen und strenger Maskenpflicht.
TEXT HEINZ & MIrA GrÖTSCHNIG FOTOS GrÖTSCHNIG MEdIA
Auf Kundschaft warten. Unter der Hand machen Gondoliere Rabattangebote
Fiebermessen: mit Automat (l.) oder "Pistole"
Zur See und zu Lande: Wenig los vor dem Dogenpalast Polizia kontrolliert Masken, 400 Euro Strafe drohen
Wie viele Fahrten er jetzt täglich hat? „Eine, wenn überhaupt. An manchen Tagen auch gar keine.“ Und wie viele wären es normalerweise? „Sechs, sieben, auch acht.“ Marco, Gondoliere mit Stammplatz auf der Piazza Santa Maria Formosa, ist zum Nichtstun verdammt. Ob der Staat hilft? Da muss er schmunzeln. „Die Perspektiven sind nicht gut.“
Für ihn nicht – und auch nicht für seine Kollegen. Sie warten an neuralgischen Punkten auf Kundschaft, akquirieren offensiv und bieten – ansonsten undenkbar – ungefragt bessere Preise an. Die Gondelrunde um 50 statt der behördlich vorgeschriebenen 80 Euro. Nützt aber auch wenig, wenn keine Kundschaft da ist. Da kann man als Gondoliere nur mehr Trauer tragen.
Venedig im Covid-19 Herbst 2020. Da und dort stehen Geschäftslokale leer, mehrere Hotels haben geschlossen, vielerorts werden Extra-Sconti offeriert. In fast allen Lokalen herrscht besonders unter der Woche gähnende Leere. Sehenswürdigkeiten, Museen, Ausstellungen vermissen die obligaten Schlangen vor den Kassen. Palazzo Ducale, Dogenpalast? Null Wartezeit am Eingang, nur Fiebermessen muss sein. Das besorgt entweder ein Mitarbeiter mit digitaler Messpistole – oder anderswo, wie im Palazzo Grassi, ein Automat im Do-it-yourself-Verfahren. 36,4 Grad? Bitte, treten Sie ein.
Vor der Fahrt nach Venedig haben wir lange überlegt: Kann man es riskieren? Aber dann haben immer mehr Freunde und Bekannte erzählt, wie angenehm leer die Stadt sei, dass man das einmal erleben müsse. Ich denke: Bald wird jeder jemanden kennen, der Venedig gerade jetzt empfiehlt.
Anreise mit dem Auto
Allerdings: Statt Bus oder Zug sind wir mit dem Auto hin, das fühlt sich doch sicherer an als Öffifahren. Parken in Punta Sabbioni hinter Jesolo, denn von dort fahren größere Schiffe zum Markusplatz, da ist Vaporetto-Gedränge eher auszuschließen. Konkrete Infektionszahlen für Venedig sind vor der Fahrt nicht aufzutreiben, das Internet bietet das nur fürs gesamte Veneto an. Aber alle Befragten – Hoteliers und Lokalbesitzer – beschwichtigen. In Venedig selbst habe es nur wenige Fälle gegeben. Trotzdem: In den Vaporetti wollen fast alle im Freien stehen, sich vom Fahrtwind beruhigen lassen. Ebenso wird – sofern es die Temperatur zulässt - lieber in Gastgärten als im Lokalinneren gespeist.
Die Quartiersuche entpuppt sich als einfacher denn je. Wo sonst die Warnung „Venedig ist um diese Zeit besonders gefragt“ bei booking.com aufleuchtet, kann man bis zuletzt (fast) aus dem Vollen schöpfen. Ferienwohnungen, Hotels – mehr Angebot als Nachfrage. Es lohnt aber auch, bei Hotels direkt anzufragen: „Wir haben für Direktgäste bessere Preise als die Buchungsplattformen, außerdem garantieren wir Storno ohne Kosten,“ sagt Michele Costantini vom Palazzo Vitturi auf der Piazza Santa Maria Formosa. Die Preise sind bei ihm um etwa 30 Prozent tiefer als normal – um einen guten Hunderter
Wer direkt im Hotel bucht, bekommt bessere Stornobedingungen.
Hotelmanager Costantini
Vorschriften, Beschränkungen, Sconti und Karnevals- neben Schutzmasken
gibt’s im Palazzo das Superior-Doppelzimmer für zwei. Inklusive Frühstück.
Allerdings: Mit der neuen Sperrstunde um 18 Uhr in allen Lokalen (gilt vorerst bis 24. November) ist wohl auch die Ferienwohnung eine Überlegung wert. Da hat Gast mehr Bewegungsfreiheit und kann sich für den Abend selbst mit Jause und Vino versorgen, Geschäfte und Markt sind ja geöffnet. Oder man kann sich auch in Lokalen das Abendessen holen, das ist erlaubt. „Wir haben schon beim ersten Lockdown mit unserem Abholdienst ein gutes Geschäft gemacht, verrät Gianni Bonaccorsi vom Pizzeria-Ristorante „Aciugheta“ auf der zentralen Piazza Filippo e Giacomo. Er hat viele einheimische Gäste – das hilft über Krisenzeiten hinweg. Und in seinem Sterne-Restaurant „Ridotto“ essen an den meisten Tagen zwei Personen zwei Menüs zum Preis von einem - mit klugem Wareneinsatz ist das realisierbar.
Kontrollen sind selten
Anderswo – in Touristenlokalen – spricht man Vorbeikommende aktiv an, um sie reinzulocken. Diese Akquise nützt aber wenig, denn ohne Asiaten, Amerikaner und mit einem Bruchteil der Europäer sind sogar in den berühmten Cafés am Markusplatz einfach zu viele Sitzplätze für zu wenig Leute da. Wobei in einigen engeren Lokalen nur jeder zweite Tisch gedeckt ist bzw. Zettel am Eingang verraten, dass nur soundsoviele Gäste ins Lokal reindürfen. Das ist auch bei einigen Geschäften so – das System, wer da jetzt Beschränkungen hat und wer nicht, ist aber schwer durchschaubar.
Ob das alles auch kontrolliert wird? „Eher selten“, schmunzelt ein Kellner, „die haben viel zu wenig Leute.“ Aber: Wer ohne Maske erwischt wird, muss 400 Euro zahlen, verrät einer der beiden Polizisten, die samstags am Rialto-Markt patrouillieren. Sie weisen den einen oder anderen darauf hin, dass die Maske auch die Nase bedecken müsse, Mindestabstände scheinen ihnen aber egal zu sein. Vor einigen Ständen stehen Kunden dicht an dicht – allerdings alle mit Maske, die man ja hier auch im Freien tragen muss.
Auch im Vaporetto passiert es, dass der Schiffsführer Leute auf ordnungsgemäßes Maskentragen hinweist. Die Italiener sind etwas disziplinierter als Österreicher und Deutsche – und vergisst man die Maske einmal, weisen einen auch Passanten auf das Versäumnis hin. Man sieht allerdings auch Einheimische, die mit der Maske vorrangig das Kinn vor Viren schützen. Vor allem Jüngere haben einen Hang zur Verrutschmaske.
Apropos Masken: Das Angebot an kreativen und bunten Masken ist riesig, an fast allen Verkaufsständen werden neben
An schlechten Tagen habe ich nicht eine einzige Gondelkundschaft.
Marco, Gondoliere
Mindestabstand? Alltag in der Traghetto-Gondel bei Rialto (oben rechts). Vaporetti: Meist ziemlich leer, nur manchmal unangenehm voll
klassisch venezianischen Karnevals-Masken auch Schutzmasken offeriert. Die (bei uns nun auch verbotenen) Plastikschilde sind hier nicht existent.
An Wochenenden belebt sich die lockere Szenerie etwas: Denn wie bei uns die Österreicher etwa das „touristenfreie“ Hallstatt wiederentdeckt haben, entdecken viele Italiener nun „ihr“ Venedig. „Wir schaffen mit einheimischen Gästen fast 80 Prozent Auslastung“, verrät Hotelmanager Costantini. Dann sind auch die Vaporetti wieder etwas voller – allerdings nicht annähernd so, wie man es in den letzten Jahren gewohnt war.
Bleibt also nach vier Tagen Venedig ein Fazit: Wer die Lagunenstadt touristenarm erleben will, kann das zu Coronazeiten vor allem unter der Woche verwirklichen. Wir haben uns nicht unsicher gefühlt – ist ein Lokal zu voll (was uns in der Busa alla Torre auf Murano passiert ist), kann man unter zig Alternativen wählen. Natürlich gilt überall: Abstand halten, ordentliche Schutzmaske tragen, Menschenansammlungen meiden. Corona-Schutz ist auch eine Intelligenzfrage.
PS: Alle Gondolieri müssen in Venedig derzeit anscheinend doch nicht Trauer tragen. Denn die Traghetti, die Gondel-Fähren, wie sie z. B. am Canal Grande zwischen Rialto-Markt und Strada Nova verkehren, haben wir als bestens besetzt erlebt. Vielleicht auch deshalb, weil die Fahrt da von Haus aus nur zwei Euro kostet. Für Touristen, Einheimische zahlen 70 Cent, Mindestabstand ist hier aber nicht inkludiert. ■
ACHTUNG!
Vor Reiseantritt immer aktuelle Vorschriften der einzelnen Länder (z. B. bei ÖAMTC, ARBÖ) prüfen – diese ändern sich laufend. Redaktionsschluss dieser Ausgabe Mitte November
TIPPS: VENEDIG & CORONA
Einige Tipps zu Covid-19 und zu dieser Reise.
Italien-Infos zu Corona
Aktuelle Infos zur Covid-19-Situation und Beschränkungen gibt es z. B. auf der Website des italienischen Tourismus, www.enit.at, enit.de Die Vorschriften ändern sich laufend, daher hier nur einige wichtige Infos (Stand Mitte November 2020): Masken. In Italien herrscht auch im Freien Maskenpflicht. In Lokalen darf die Maske nur bei Tisch abgenommen werden. desinfizieren. Betritt man ein Lokal, Geschäft, Museum usw., muss man sich am Eingang die Hände desinfizieren. Mindestabstand. Überall mindestens 1 Meter, in Strandbädern 1,5 Meter, beim Sport 2 Meter. Fiebermessen. Beim Betreten von Museen, Sehenswürdigkeiten und Einkaufszentren wird oft die Temperatur gemessen. Mitunter muss man das auch selbst tun (Automaten). Auto. Ist eine haushaltsfremde Person im Auto, müssen alle Insassen Masken tragen. In einigen Regionen (z. B. in der Lombardei) dürfen Autos mit maximal drei Personen besetzt werden, der Beifahrersitz muss frei bleiben (das gilt derzeit nicht für Friaul, Veneto, Südtirol).
Gut und zentral wohnen in Venezia: historischer Hotel-Palazzo Vitturi am Campo Maria Formosa
Lokale. Keine Bedienung an der Theke, Maskenpflicht bis zum Tisch. Derzeit (vorerst bis 24. 11.) generelle Sperrstunde in ganz Italien um 18 Uhr. Danach nur Speisenabholung möglich. discos. Derzeit geschlossen, Tanzaktivitäten sind überall (auch im Freien) untersagt. Museen, Galerien etc. Hände desinfizieren, Fieber messen. Einige Häuser – z. B. Palazzo Grimani – verlangen vorab OnlineAnmeldung, das kann aber auch vor Ort erledigt werden. Vaporetti. Maskenpflicht, Abstand 1 m. Unter der Woche waren viele dieser Bootsbusse eher schütter besetzt. Bei vollen Vaporetti am besten auf das nächste warten. Alle Angaben ohne Gewähr! Essen & Trinken
Tipps dieser reise. Öffnungszeiten können variieren – am besten vor dem Besuch im Internet checken. Aciugheta. Ausgezeichnetes PizzeriaRistorante am zentralen Campo Filippo e Giacomo (schräg hinter Seufzerbrücke). Faire Preise, gute Weinauswahl. Il ridotto. Sterne-Restaurant am Campo Filippo e Giacomo, kreativ, Mittagsmenü 35 €, auch tolle Menüangebote (zwei essen zum Preis von einem). T (+39 041) 520 82 80 Quadri. Eines der Top-Restaurants von Venedig, am Markusplatz über dem Café, großartiges Ambiente, Michelin-Stern, Menüs ab 160 €. T (+39 041) 52 22 105, www.alajmo.it Anice Stellato. Rustikale Osteria mit toller Weinauswahl und ideenreicher Küche, in Castello, Fondamenta de la Sensa, 3272, nahe Ghetto (anschauen). T (+39 041) 72 07 44 Naranzeria. Gute Drinks, Imbisse, Pasta,
CASTELLO DI SPESSA
Baccala Mantecato in der Erbaria mit einem der tollsten Gastgärten Venedigs, ums Eck der Rialto-Brücke, direkt am Canal Grande. Sitzen, Boote schauen, genießen. In der Erbaria sind vier Lokale, neben Naranzeria ist die Osteria Bancogiro empfehlenswert. Unterschiedliche Speisekarten. Campo San Giacometto, Ponte di Rialto All'Arco. Köstliche Cichetti nahe RialtoMarkt. Man holt sich Crostini, Schinken, Eingelegtes, isst im Freien. San Polo, 436/Rialto da Fiore. Kleines Bacaro mit einer Theke voller Köstlichkeiten (Imbisse), gute Weine, Biere. Außenbereich in der Gasse, innen derzeit nur 6 Personen erlaubt. In der Calle delle Boteghe, Seitengasse vom Campo Santo Stefano (Weg zu Palazzo Grassi) Osteria sul Ponte dei Greci. An der gleichnamigen Brücke, gute Cichetti, Fisch-Anti-
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Auto. Wir parken am liebsten in Punta Sabbioni (hinter Jesolo), kostet pro Tag 5 Euro, mit Nacht 2 Euro mehr. Überdachte Parkplätze. Vaporetti fahren alle halbe Stunde nach Venedig, 30 Minuten Fahrzeit, Station Riva degli Schiavoni, Höhe Hotel Wildner (zum Markusplatz ca. 200 m). Zug, Bus. Fahrpläne via www.oebb.at abfragen, Freunde hatten mit dem Zug problemlose Anreise. Etwas mehr Zeit fürs Vaporetto zum Bahnhof einplanen.
BUCHTIPPS
Venedig. Der umfangreiche Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag kommt im April 2021 neu. Autoren: Sabine Becht, Sven Talaron,18,40 €).
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Venetien. 320 Seiten geballte aktuelle Information, im April 2020 erschienen. Viele Hintergrundinfos und Tipps, Mairdumont, 21,50 €)
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