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Rekorde, Rekorde

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Langlauftraum

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Rekorde,

REKORDE!

Höher, steiler, beeindruckender. Ein Café auf 3440 Metern, eine Skiabfahrt mit 15 Kilometern Länge, eine Piste mit 142 Prozent Neigung oder drei Hauben auf 3000 Metern – dieser Winter hält für jeden Geschmack einen Rekord bereit. Zum Selbstprobieren. WERNER RINGHOFER

1 Kaffee für Schwindelfreie. Der Name ist Programm. Im futuristisch anmutenden Café 3440 auf ebenso vielen Metern Seehöhe kommt bei Melange und Torte fast ein bisschen Wiener Kaffeehaus- atmosphäre auf. Aber eben nur fast. Man sitzt auf einer freischwebenden Terrasse über dem Pitztaler Gletscher, Cinemascope-Blick auf 50 Dreitausender inklusive. www.pitztaler-gletscher.at/cafe3440

2 Drei Hauben auf 3000 m. Das Schaufelspitz ist das weltweit höchstgelegene Dreihaubenrestaurant. Auf knapp 3000 m in den Stubaier Alpen kreiert David Kostner eine Küche mit österreichischer Basis und internationalen Einflüssen. Auf den Teller kommen zum Beispiel Hirschrücken in der Hanfkruste oder Grießschmarren mit Glühweineis. www.stubaier-gletscher.com/skigebiet/restaurants/gourmet-restaurant-schaufelspitz

3 142 Prozent Gefälle. Die Mausefalle auf der Kitzbüheler Streif schaut schon ziemlich beeindruckend aus, so steil geht es runter. Der Abfahrtsklassiker ist aber nicht das Maß der Dinge in Sachen Steilheit, „bloß“ 85 Prozent Neigung bringt sie zusammen. Quasi im freien Fall kann man sich dagegen auf der Manni-Pranger-Piste im Tiroler Wipptal hinunterstürzen, 102 Prozent Gefälle. Die maximale Steigerung ist der Lange Zug in Lech-Zürs mit 6,5 Kilometern, im Starthang neigt sich die Piste mit einem Gefälle von 142 Prozent, das entspricht 55 Grad. Kaum vorstellbar, Pistengerätfahrer möchte man da nicht sein. www.lech-zuers.at

4 250 Dreitausender. Die Bergbahnen Sölden setzten ein Designrestaurant auf dem Gaislachkogel auf 3048 Metern Höhe: das ice-Q-Gipfelrestaurant. Eine an ge-

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schichtete Eisblöcke erinnernde Konstruktion mit viel Glas und phänomenaler Aussicht rundherum: von der Zugspitze bis zu den Dolomiten, dazwischen liegen rund 250 der 500 österreichischen Dreitausender. Einzigartig in Österreich, das ice Q bietet die Aussicht auf die meisten 3000er auf einen Blick. www.soelden.com/iceq

5 Brücke ins Nichts. „Nervenkitzel mit Aussicht“ verspricht die Dach- stein-Hängebrücke: eine 100 m lange und 64 Tonnen schwere Konstruktion auf dem Dachstein auf 2700 Metern und damit Österreichs höchstgelegene Hängebrücke. Bis zu 400 Meter in die Tiefe schaut man. Nur ruhig Blut. Die Brückenkonstruktion hält Belastungen von 750 Kilogramm Schnee pro Quadratmeter und Windstärken von 250 Kilometern pro Stunde aus. www.derdachstein.at

6 Golf auf 2200 Metern. Ein Golfurlaub mitten im Winter in den Tiroler Alpen? Ja, geht. Im Hotel Riml in Obergurgl- Hochgurgl feilt man auf 2200 Metern in Europas größter Indoor-Golfanlage an seinem Schwung. Auf 700 Quadratmetern warten ein Golf Pro, die schönsten Golfplätze auf modernen Golfsimulatoren, ein Putting Green, ein Videoanalyse-Platz und Golfschnupperkurse. www.hotel-riml.com

7 Bier mit Aussicht. Gleich bei der Bergstation der Leoganger Asitz-Kabinenbahn steht Europas höchstgelegenes historisches Brauhaus: das AsitzBräu – ein Braumuseum mit Hüttenambiente und Brauhausküche. Dafür wurden zwei historische Brauereien aus Oberfranken mit allen Gerätschaften abgebaut und hier auf 1760 m zu einem dreistöckigen Bierpalast wieder zusammengesetzt. www.asitzbraeu. com

8 Muskelkrampfalarm. Sölden ist Österreichs einziger Skiort, der drei Dreitausender mit modernsten Seilbahnanlagen erschlossen hat: die BIG3 Gaislachkogl (3058 m), Tiefenbachkogl (3250 m) und die Schwarze Schneid (3340 m). Für Hartgesottene passt die 50-km-Runde: die drei Dreitausender-Skiberge an einem einzigen Tag hoch- und runterfahren. Ambitioniert, aber machbar. Geübte Skifahrer/ Snowboarder bewältigen die Runde quer durch das gesamte Skigebiet in ca. vier Stunden. Dabei bewältigt man insgesamt eine Höhendifferenz von mehr als 5200 Metern (jeweils auf und ab). Wer sich nur mit einer Abfahrt begnügt: Auch die Schwarze Schneid allein ist heftig. Auf der längsten Abfahrt überwindet man 1970 Höhenmeter und 15 Kilometer. Zum Vergleich: Die Lauberhornabfahrt bei Wengen – die längste Abfahrt im SkiweltcupZirkus – ist gerade einmal knapp 4,5 Kilometer lang. www.soelden.com/big3

9 Höchste Hütte. Ein luftiger Arbeitsplatz. Toni Riepler bewirtschaftet im Großglockner-Gebiet die Erzherzog-JohannHütte auf 3454 Metern, die höchstgelegene Hütte Österreichs. Mit bequemer Zufahrt per Auto oder Seilbahn läuft hier aber nichts. Erreichbar ist die Hütte zu Fuß von Kalser Seite in ca. fünf Stunden Gehzeit oder von Heiligenbluter Seite in ca. sechs Stunden. Dann ist es allerdings nicht mehr weit zum Glockner-Gipfel, lockere 344 Höhenmeter in zwei Stunden. www.erzherzog-johann-huette.at

10 6-Sterne-Hütte. Wohin im Winter? In die teuerste Hütte der Welt, im Chalet N in Oberlech am Arlberg. Sieben Suiten und ein atemberaubender Spa stehen bereit. Im Preis inbegriffen sind ein Chalet Manager, ein Butler, ein persönlicher Sternekoch, ein Chauffeur und ein Putzteam. Das Haus verlieh sich selbst

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sechs Sterne. Für eine Woche muss man je nach Saison kolportierte 270.000 bis 490.000 Euro hinblättern. www.chalet-n.com

11 In 17 Minuten zur Sonne. Express nimmt man auf dem Kärntner Nassfeld wörtlich. Der Millennium Express ist nicht nur die längste Kabinenbahn der Alpen, er ist auch noch verflucht schnell. In nur 17 Minuten transportiert die Bahn die Wintersportler von Tröpolach im Gailtal auf einer Strecke von über 6000 Metern Länge hinauf in die Sonne auf den Kofelplatz/Madritsche in 2000 Metern Seehöhe. www.nassfeld.at

12 Größtes Nachtskigebiet. Auch Söll am Wilden Kaiser macht die Nacht zum Tag. Sobald es dämmert, rücken die Pistenraupen aus, um die Hänge in Hochsöll für den Abendskilauf frisch zu machen. Den Skipisten geht dann ein Licht auf, insgesamt zehn Kilometer lang sind die Pisten bis ins Tal beleuchtet. Stressen muss man sich nicht, das längste Nachtskigebiet Österreichs hat im Talbereich Mittwoch bis Samstag von 20 bis 22.30 Uhr geöffnet. Rodler stellen die Kufen auf die Hexenrittrodelbahn (bis 24 Uhr beleuchtet) und die Mondrodelbahn (bis 22.30 Uhr). https://skinacht.at/

13 Europas größter Eissalon. Jedes Jahr im Winter mutiert der Kärntner Weissensee zu Klein-Holland, dann bevölkern 6000 eislaufverrückte Niederländer die Region. Der Grund: Weil es in den Grachten zu warm geworden ist, musste eine neue Bühne für die Elf-Städte-Tour her. Und wo wäre dafür ein besserer Ort als am Weissensee? Wenn der ganze See zufriert – was trotz Klimawandel meistens passiert –, stehen 6,5 km2 glänzender Fläche zur Verfügung. Die größte natürliche Eislauffläche Europas, ideal für die 200-km-Eislaufmeisterschaften. www.weissensee.com

14 Die längste schwarze Abfahrt. Das Skigebiet Goldeck gehört zwar nicht zu den Riesen, hat aber trotzdem einen Superlativ zu bieten: die Talabfahrt auf einer Strecke von 8,5 km ist die längste schwarze Abfahrt der Alpen. Zu wenig? Dann ins französische Vallée Blanche. Die Abfahrt durch das „Weiße Tal“ nach Chamonix ist die Königin aller europäischen schwarzen Abfahrten: 20 km lang, 2790 Höhenmeter. Nur für harte Knochen ist der Einstieg in die Piste geeignet. Über einen 300 Meter langen, vereisten, seilgesicherten Grat geht es zum Start. sportberg-goldeck.com

15 Längste beleuchtete Rodelbahn. Für Seitenspringer, die Abwechslung von den Skipisten brauchen, ist die längste beleuchtete Rodelbahn der Welt in der Salzburger Wildkogel-Arena genau richtig. Die Wildkogelbahnen in Neukirchen oder die Smaragdbahn in Bramberg erledigen den Transport nach oben. Auf einer Strecke von 14 km hinunter nach Bramberg überwinden die Rodler dann einen Höhenunterschied von 1300 Metern. Erlaubt ist alles, was bergab fährt: Rennrodel, gemütlicher Schlitten oder schnittiger Bob. Licht an ist bis 22 Uhr, bei einer Fahrtdauer von 30 bis 50 Minuten gehen sich also einige Rodelpartien aus. Die Auffahrt ist bis 16.15 Uhr möglich, am Freitag sogar bis 18.30 Uhr mit der Smaragdbahn. www.wildkogel-arena.at/bergbahnen/rodeln/

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