Feuer
und Eis
Eine quirlige, megatrendige Metropole nebst mystischer, unberührter Natur wie aus dem Märchenbuch. Ja, Island erwischt einen heiß und kalt zugleich. Eine Insel voller faszinierender Kontroversen. Von Anja Fuchs
Gute Wahl: Island zählt weltweit zu den ländern mit der besten lebensqualität. Knapp 60 Prozent der Isländer leben in reykjavík. Im Bild die Harpa, das Opern- und Konzerthaus der Hauptstadt.
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Im Jahre 874 fand der Siedler Ingólfur Arnarson auf der Insel Island ein Fleckchen Erde, das er – göttlichen Zeichen zufolge – als seine neue Heimat auserkor. Der Umgebung entsprechend – viel Rauch und Dampf – taufte er den Ort „Rauchbucht“, auf Isländisch Reykjavík. Lange Zeit war Islands Hauptstadt allerdings nicht mehr als eine öde Ansammlung weniger Bauernhöfe. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts zählte es zu den ärmsten Ländern Europas, man lebte von Schafzucht, Fischfang und Export und war von Dänemark abhängig. Erst 1944 erklärte die Insel südlich des Polarkreises ihre Unabhängigkeit. Der Startschuss für einen großen Aufschwung: Heute lebt mit knapp 200.000 Einwohnern ein Großteil aller Isländer (insgesamt rund 364.000) im Großraum Reykjavík. Die charmante Kombination aus weltoffener Fortschrittlichkeit und Liebe zur Tradition, die die Inselmetropole durchzieht, macht sie Jahr für Jahr mehr zum Schatz von Reisejournalisten und -bloggern – und in Folge zum touristischen Hotspot.
Nordlicht auf der Überholspur
Auf den ersten Blick mögen Reykjavíks Straßen vielleicht etwas schmucklos wirken, aber das täuscht. Die nördlichste Hauptstadt der Welt vibriert, scheint in
Foto: Matt Lamers/unsplash
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