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05/2022
Das ASV: Dynamisch unterwegs in die Zukunft Vor fünf Jahren hat Otto C. Frommelt die Leitung der damaligen Motorfahrzeugkontrolle übernommen. Seither hat sich nicht nur deren Name geändert. Auch sonst befindet sich das Amt für Strassenverkehr (ASV) in einem dynamischen Prozess, bei dem neben den althergebrachten Aufgaben auch viele neue im Sinne der Kundenfreundlichkeit durchleuchtet und an die Bedürfnisse von Gegenwart wie Zukunft angepasst werden. Text: Heribert Beck «Bestes ASV der Region»: So lautet die Vision des Liechtensteiner Amts für Strassenverkehr. «Region haben wir dabei bewusst nicht genau definiert. Denn wir wollen uns immer weiter verbessern», sagt Amtsleiter Otto C. Frommelt. Er hat sich 2017 nach über drei Jahrzehnten in der Privatwirtschaft, grösstenteils in führenden Positionen beim Volvo-Konzern, für einen Wechsel in die Verwaltung entschieden. Den Elan aus seiner Managertätigkeit hat er auch als Amtsleiter beibehalten. So hat er die Vision kurz nach seinem Stellenantritt mit den Mitarbeitenden zusammen genauer definiert. «Bei uns stehen die Kundinnen und Kunden im Mittelpunkt. Da der Mitarbeiterbestand in den vergangenen Jahren lediglich um vier Personen auf deren 19 gestiegen ist, die Anzahl der Fahrzeuge sich in Liechtenstein aber seit 1990 von rund 20'000 auf fast 46'000 mehr als verdoppelt hat, sind wir für unseren Kundendienst auf kompetente Mitarbeitende, schlanke Prozesse, eine Vereinfachung der Abläufe und moderne Werkzeuge angewiesen.» Dazu gehört für Otto C. Frommelt
neben modernen Führungsstrukturen auch das Ausnutzen der zahlreichen Chancen, welche die Digitalisierung mit sich bringt, sowie ein schlagkräftiges Team. «Wir schauen im Amt jede Woche die Kennzahlen an, setzen uns pro Jahr fünf kurzfristige Ziele sowie ein langfristiges und realisieren laufend Verbesserungsprozesse. Das kann etwas an sich Simples wie die Vereinfachung eines Formulars sein, reicht aber auch bis zur Installation einer digitalen Telefonanlage, die wir kürzlich verwirklichen konnten.» Genauso hat sich das ASV auch selbst und zusätzlich zu jenen der Landesverwaltung Leitlinien für das Verhalten im Amt, am Telefon oder bei Reklamationen gegeben, die Abläufe in der Kommunikation nach innen wie aussen definiert und die Mitarbeiterqualifikation genau umrissen. Besonders für eine Amtsstelle ist dabei auch, dass das ASV seine Prozesse und Entwicklungen extern evaluieren und zertifizieren lässt.
600 Fahrzeuge mehr pro Jahr Im Tagesgeschäft nahm das ASV im Jahr 2021 rund 15'200 Fahr-
zeugprüfungen vor. Der grösste Teil dieser Prüfungen betraf 9580 Personenwagen, gefolgt von 1600 Motorrädern, 1248 Lieferwagen, 943 Anhängern und 478 schweren Lastwagen, 79 Gesellschaftswagen wie Postautos, Reisecars und Kleinbusse. Hinzu kamen 159 landwirtschaftliche Fahrzeuge und Baumaschinen sowie zirka 400 Selbstimporte von Privaten und die Prüfung von etwa 300 technischen Änderungen. «Die Tendenz ist steigend. Pro Jahr kommen etwa 600 Fahrzeuge zum Bestand hinzu», sagt Otto C. Frommelt. Weniger stark steigen die Zahlen bei den Neulenkerinnen und -lenkern. Rund 950 theoretische und praktische Prüfungen führt das ASV jährlich durch. Aber auch dieser Aufwand ist nicht zu unterschätzen. «Wichtig ist mir daher, die Digitalisierung in all ihren Facetten und in all unseren Aufgabenbereichen zu nutzen. Auf diese Weise können wir einen Teil des jährlichen Wachstums auffangen.» So wurde das iPad beispielsweise zum täglichen Begleiter der Verkehrsexperten bei den Prüfungen. Ergebnisse werden elektronisch übermittelt,
Rechnungen vollautomatisch erstellt. Im Bereich Administration werden am Kundenschalter des ASV täglich rund 125 Personen bedient. Jährlich werden 12'000 Fahrzeugausweise, 3500 Führerscheine und 1200 Lernfahrausweise ausgestellt. Die telefonische Beratung wird mit etwa 100 Anrufen pro Tag rege in Anspruch genommen. Der Fachbereich Administrativmassnahmen des ASV ist darüber hinaus für die Ahndung von Verkehrsregelverletzungen und für Fahreignungsabklärungen verantwortlich. «Er trägt einen wichtigen Teil zur Verkehrssicherheit auf Liechtensteins Strassen bei.» Jährlich werden rund 550 Fälle – zum Beispiel aufgrund von Unfällen, Alkohol, Drogensucht etc. – eröffnet und bearbeitet.
Der Spagat zwischen dem EWR und der Schweiz Stark gefordert ist das ASV auch aufgrund seiner Doppelfunktion. Neben der täglichen Arbeit, die sich mit einem kantonalen Amt in der Schweiz vergleichen lässt, fungiert es als nationales Strassenverkehrsamt, vergleichbar mit dem Bundesamt für Strassen