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meine:zeit
SONDERTHEMA LEBEN IM ALTER – 65 PLUS
03/2021
Was sagt der Seniorenbund zur Coronakrise? Viele Menschen haben aktuell Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus und Erkrankung bei sich selbst und den Familienmitgliedern bis hin zu Ängsten vor Sterben und Tod. Es ist auch die Ungewissheit, was noch kommt und wie lange es dauert. Häufig sorgen sich ältere Menschen auch darüber, ob sie ihre Medikamente weiter bekommen und was passiert, wenn medizinische Untersuchungen nicht stattfinden bzw. verschoben werden. Interview: Herbert Oehri
Zudem bestehen Sorgen um die Angehörigen, nicht nur um deren Gesundheit, sondern auch um deren Arbeitssituation und finanzielle Lage. Auch aktuell nicht helfen zu können, wie zum Beispiel bei der Kinderbetreuung, kann eine grosse Herausforderung darstellen. Bei solchen Sorgen hilft der Liechtensteiner Seniorenbund mit Beratungen durch ausgebildetes Personal. Auch ist er dabei, der älteren Generation vor weiteren Öffnungen den Zugang zu gewohnten und vielfältigen Freizeitbeschäftigungen zu ermöglichen. Wir haben uns mit Jakob Gstöhl vom Liechtensteiner Seniorenbund über diese Thematik unterhalten. Die Corona-Pandemie hat uns alle voll im Griff, vorwiegend die ältere Generation. Wie sind Sie mit dem Handling der Krise durch die verantwortlichen Stellen zufrieden? Jakob Gstöhl: Die Mitglieder des Vorstandes haben sich zu dieser Frage schriftlich ausgetauscht und sind zum Schluss gekommen: Regierung und Amtsstellen leisten gute Arbeit zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Wir sind zufrieden und danken den Verantwortlichen. Auch den Medien gebührt Dank, die Landeszeitungen, Radio L und FL 1 TV informieren umfassend, auch findet man Antworten auf Fragen im Zusammenhang mit Corona. Die «kritischen» Leserbriefschreiber bzw. die Corona-Skeptiker und -Leugner haben natürlich immer wieder zu teilweiser Verunsicherung beigetragen. Die Erklärungen und
Stellungnahmen dazu von amtlicher Seite konnten die meisten der Verunsicherten jedoch schnell beruhigen. Unserer Meinung nach wären Schnelltests zur weiteren Entspannung der Situation hilfreich, vielleicht lässt die Regierung dies prüfen. Ab 1. März sind die Schutzmassnahmen leicht gelockert, doch wünschen wir uns gegenseitig weiterhin Geduld und Ausdauer. Haben Sie viele Fragen zum Thema Corona-Pandemie zu beantworten und Beratungen durchzuführen? Welches sind die häufigsten Fragen? In den ersten Tagen des ersten Lockdowns im März 2020 gab es ein paar wenige Fragen zu diversen Hilfsangeboten wie zum Beispiel Einkaufsdiensten. Solche oder andere Fragen zur Corona-Pandemie nahmen schnell
wieder ab, sobald die Kontaktdaten der zuständigen Stellen in den Medien publiziert wurden. Die Buchungsanfragen zum Fahrdienst von Senioren für Senioren nahmen ab. Viele im Voraus reservierte Fahrtermine wurden von den Senioren storniert. An die Informations- und Beratungsstelle Alter (IBA) wurden erst im dritten und vierten Quartal wieder vermehrt Fragen gestellt. Die meisten umfassten Vorsorgethemen, wie zum Beispiel Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung oder Testament. Wie steht es Ihrer Meinung nach mit dem sozialen Austausch und den persönlichen Begegnungen? Die Corona-Pandemie hat aus unserer Sicht nochmals verdeutlicht, dass viele Fragen, mit denen Senioren an uns gelangen, aus Begegnungen im persönlichen Umfeld entstehen. Sie kommen auf in Gesprächen zwischen Senioren und
deren Bekannten oder Verwandten. Sei es bei einem Stammtisch, bei einem Café-Treff, bei einem kurzen Gespräch an der Bushaltestelle oder bei jemandem zu Hause. Man hört zum Beispiel von einem Krankheitsverlauf einer bekannten Person – und deren Gedankengänge zur Vorsorge, Patientenverfügung oder Testament führen zu eigenen Fragen. Doch
Das Liechtensteiner Seniorenhandbuch Die Fachstelle IBA vom Liechtensteiner Seniorenbund (LSB) hat im vergangenen Jahr das Liechtensteiner Seniorenhandbuch neu überarbeitet. Das Handbuch gibt eine Übersicht zu Angeboten und Dienstleistungen von Vereinen, Gemeinden und öffentlich-rechtlichen Institutionen zu den häufigsten Altersthemen. Es ist bei uns im Büro in der Austrasse 13 in Vaduz erhältlich oder wird kostenlos zugestellt. Bitte bestellen Sie ihr Exemplar vorab telefonisch unter 230 48 00 oder per E-Mail an info@seniorenbund.li. Unkostenbeitrag pro Exemplar: 10 Franken (für LSB Mitglieder kostenlos). Online finden Sie das Handbuch frei verfügbar auf www.seniorenbund.li oder www.altersfragen.li.