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Erzeugung und Speicher

50,2 Magazin | 06.2020

MIETERSTROM DIGITAL Mit intelligenter Fernauslesung in einem LoRaWAN-Netzwerk und automatisierten Prozessen realisiert prosumergy Mieterstromprojekte für die Immobilien- und Versorgungswirtschaft. Teil der Lösung ist ein optisches Auslesegerät für moderne Messeinrichtungen.

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ie zunehmende Digitalisierung eröffnet den Stadtwerken in Deutschland neue Geschäftsfelder – zu diesem Ergebnis kommt die Stadtwerke-Studie 2020 von Ernst & Young und vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Insbesondere die Wohnungswirtschaft biete aus Sicht der Versorger noch viel Potenzial, um neue Geschäftsfelder etwa bei der Energielieferung oder bei Energiedienstleistungen und Smart Metering zu erschließen. Ein interessantes Segment sind Mieterstromangebote: „Bei Vermietern von Mehrfamilienhäusern und Geschäftsimmobilien oder auch bei Quartiersverwaltern steigt das Interesse an einer klimafreundlichen Stromversorgung mit eigenen Solaranlagen oder Blockheizkraftwerken. Zudem besteht für Mieter die Möglichkeit, Kosten einzusparen“, erklärt Daniel Netter, geschäftsführender Gesellschafter der prosumergy GmbH. Das Kasseler Unternehmen setzt bundesweit eigene Mieterstromprodukte um und bietet entsprechende Dienstleistungen für die Wohnungswirtschaft und Energieversorger an – von der Wirtschaftlichkeitsanalyse und Anlagenplanung über die Sicherstellung der Stromlieferung bis hin zum Messstellenbetrieb und Kundenservice samt Abrechnung. Auch ein White-Label-Produkt für Energieversorger hat prosumergy im Portfolio.

UMSETZUNG IST KOMPLEX Professionelle Unterstützung in diesem Bereich ist fraglos hilfreich, denn die Umsetzung eines Mieterstromprojekts ist nicht ganz einfach – weder aus Sicht des Versorgers noch des Vermieters. Neben der Planung einer Anlage aus wirtschaftlicher und technischer Sicht müssen die Abläufe mit dem örtlichen Verteilnetzbetreiber und den beteiligten Gewerken koordiniert werden. „Beinahe jeder Verteilnetzbetreiber hat eigene Anforderungen und Prozesse etabliert“, weiß Daniel Netter. Beim Aufbau der Messstellen kommt erschwerend hinzu, dass die Elektroverteilungen in vielen Bestandsimmobilien nicht mehr konform zu den technischen Anschlussbedingungen sind. Das macht es aufwändig, ein Mehrparteienhaus auf eine lokale Stromversorgung umzustellen. Damit sich ein solches Mieterstrom-Projekt lohnt, muss sich zudem ein möglichst großer Anteil der Mietparteien daran beteiligen. „Das gelingt nur mit einer professionellen Ansprache, möglicherweise Unterstützung bei einem Lieferantenwechsel und attraktiven Stromtarifen“, berichtet der prosumergy-Geschäftsführer aus Erfahrung.


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