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Vorschau
Unternehmerische Resilienz – Modewort oder Lebensversicherung? Covid-19 belastet nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern die gesamte Gesellschaft. Während zahlreiche Firmen und Geschäfte in ernste Schwierigkeiten geraten sind, ist es einigen sehr gut gelungen, sich in dieser Ausnahmesituation zu behaupten. Was es mit unternehmerischer Resilienz auf sich hat, wie wichtig sie ist und warum sie nicht bei allen Unternehmen gleich gut greift, behandelt unter anderem der 12. Unternehmensspiegel Ostschweiz im März dieses Jahres. In der Psychologie wird der Begriff der Resilienz als dynamische Fähigkeit eines Menschen verstanden, mit widrigen Umständen und Situationen umzugehen. Übertragen auf Unternehmen bedeutet es, instinktiv auf Krisen vorbereitet zu sein und über Eigenschaften und Ressourcen zu verfügen, auf die in Krisenzeiten zurückgegriffen werden kann. Die Grafik zeigt diese Merkmale:
Mit Reaktionsgeschwindigkeit ist gemeint, dass die notwendigen Veränderungen auf strategischer oder operativer Ebene möglichst schnell vollzogen werden. Ein eindrückliches Beispiel sind in der Corona-Krise viele kleine Ladengeschäfte, die schnell auf Lieferservices umgestellt haben. Darüber hinaus muss ein Unternehmen elastisch sein - hier sind kleinere Unternehmen im Vorteil. Es geht darum, schnell
Flexibilität bedeutet die Fähigkeit, relativ problemlos auf neue Geschäftsbereiche, Branchen, Kundengruppen, Vertriebswege oder Märkte umzustellen. Ein Beispiel wäre der Aufbau eines Online-Vertriebskanals.
Wilfried Lux ist Professor an der OST – Ostschweizer Fachhochschule mit den Lehr- und Forschungsschwerpunkten Controlling, Rechnungswesen und Performance Management. Er leitet zudem das Kompetenzzentrum für Finanzmanagement und Controlling am Institut für Unternehmensführung. Am diesjährigen Unternehmensspiegel Ostschweiz referiert Lux zum Thema «Unternehmerische Resilienz». LEADER | Jan.|Feb. 2021